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Weil SklWIkmN M MWMkl. X Dresden. Immer wieder muß die Säckiisckr Staatsregierung trotz mehrfack erfolgter Warnungen fest stellen, daß nack wie vor Verleumdungen und Angebereien durck gewi Isen lose und staats fein blicke Elemente erfolgen. Angelscht« der ungeheuren Anstrengungen unlereS 70 MillronenvolkeS, sich leiner Not nach innen und außen zu wehren und gleich-» zeitig leine Ehre gegenüber dem Auslande zu vertei digen, ist die'eS Verhalten besonders verächtlich. ES be darf keines Wortes darüber, daß »ich zum Verbrecher am eigenen Volke macht, wer dieses und seine Führer in ihrem Ausbauwillen und der damit verbundenen har ten Arbeit durch Nörgeleien, Spott und G"rüchtemachcrei herabzuletzen und zu verkleinern sucl'4. Jeder Deutsche tollte sick aber auch dessen bewußt sein, daß er schon den Volks- und Staatsfeinden dient, wenn er lick zum ge dankenlosen Anhören oder Weitertragen von Verleumdun gen, die nur aus trüben Quellen stammen können, bereit findet. Den Verleumdern gleich zu st eilen lind schließlich die Denunzianten. In vielen Fällen treibt nämlich die Angeber nicht das Streben, staatsfeind- licke Machenschaften zu verhüten, sondern kleinlichste per sönliche Wichtigmacherei oder läppischer Neid oder gar er bärmliche Stellenjägcrei. liegen beide Arten von undeutlckem Ge baren wird mit den schärfsten Maßnahmen vor'gegangen werden. Deshalb soll dem «ckiten Natio nalsozialisten nickt der Sinn für gesunden Humor, der nicht verletzen will und verletzen kann, verwehrt werden. Eine ausbauende Kritik, die von ernster Sorge um Volk und Vaterland und vom Willen zur Mitarbeit getragen ist und geübt wird von Volksgenossen, begabt mit fachmännischem Wissen, Selbstdisziplin und Gesinnungstreue, wird vom Nationalsozialismus nickt unterbunden werden, kann ihm vielmehr nur erwünscht sein. Nur wer die Einmütigkeit im Wollen aller Deutschen und ihr rückhaltlose» Vertrauen zur Führung stört, sei es aus Vöswilligkeit oder Gedankenlosigkeit, stellt sich bewußt in die Neiden der Feinde des peutschen Volkes und wird als solcher bclxuidclt. T chechtsche Lügeameld«»g Die in Saaz in der Tschechoslowakei erscheinende .Deutsche Morgenzeitung und Handelsblatt" brachte in ihrer Nr. 23S oom 22. Oktober unter der Ueberschrist .Schwere Folgen einer Paschersahrt — Todesurteil an einem tschecho slowakischen Staatsbürger in Deutschland vollzogen" die Mit teilung, daß ein gewisser Emil Jokisch, der jüngste von den Gastwirtslöhnen aus einem bekannten Grenzgasthau» bei Lobendau, vor einiger Zeit, als er von sächsischen Gren zern beim Schmuggel von Zigarettenpapier betrosfen wurde, auf die Beamten geschossen und dabei einen SA-Mann schwer verletzt habe. Wörtlich heißt es dann weiter: .Für diese Tat wurde er von den deutschen Gerichten zu einer längeren Freiheits strafe verurteilt. Da aber der Verletzte nunmehr an den Folgen seiner Verletzung starb, wurde da» Urteil revidiert und auf Todesstrafe erkannt. Das Todesurteil ist am Don nerstag in Dresden vollstreckt worden: Emil Lokisch wurde erschossen." Amtlich ist hierzu folgende, festzustellen: Am 2. Sep tember lS33 wurde der Chauffeur Emil Jokisch aus Loben dau lCSR) wegen Schmuggelns von Zigarettenpapier in da, Gerichtsaefängni» zu Neustadt i. Sa. eingeliesert. Jokisch har bei seiner Festnahme weder auf die Beamten geschossen, noch dabei einen SA-Mann schwer verletzt. Er ist überhaupt noch nicht abgeurteilt, sondern seine Strassache schwebt noch bei der Staatsanwaltschaft Bautzen. Jockisch erfreut sich im Neustädter Gesängnis der besten Gesundheit: davon haben sich am 21. Oktober sein Schwager, der ebenfalls in Lobendau wohnt, und am 22. Oktober seine Schwester persönlich über zeugt. Aus der Mitteilung des Saazer Blatte, steht man wieder einmal deutlich, wie gewissenlos eine gewisse Presse in unse rem Nachbarland Lügenmeldungen über Deutschland oer- venkl sn kure kliMer. stimmt Mr Meaen mm oielcvverecdllgung! VMrt va ein guter VemscUer sein, so d»I ass aentseve Volk delreien i Vermischtes. Gckarfes Vorgehen gegen unmenschliche Eltern. Da» Berliner Schöffengericht hatte «ich am Mittwoch mit einem Fall von Kiiidesn'tühandlung zu beschäftigen, der stark an die Grenze des Denkbaren geht. Angeklagt war der 22 jährige Arbeiter Walter Wetzel aus Nassenheide bei Oranienburg. Der Angeklagte hat zwei uneheliche Kinder und zwar die dreijährige Hildegard und den einiährigcn Gerhard. Die Eltern zogen es vor, fast jeden Tag Vergnügungen aufzu'uchen und erst am nächsten Morgen wieder nach Haute zu kommen, während die Kinder -einfach nicht beachtet und gepflegt, sondern in unmenschlicher Weise mißhandelt wurden. In beson derer Weile batte die kleine Hildegard unter den Mißhand lungen ihres Vaters zu leiden. Nack den. Bekundungen der Hausbewohner wurde das Kind jeden Tag mehrere Male etwa «ine halbe Stunde hintereinander geschlagen. In einem ärztlichen Attest wird getagt, das Kind sei von den Schulterblättern bis herunter zum Gesäß mit taler- bis fünfmarkstückgroßen blauen Flecken belät ge wesen. Auf den Schenkeln waren große blutunterlaufene Entzündungen wahrnehmbar, alles zurückzusühren auf die Mißhandlungen seines Vaters. Nack etwa dreimonatiger LeidenS.zeit nahm man daS Kind endlich den Eltern weg und übergab eS einer belferen Pflege. Der Staatsanwalt erklärte in seinem Plädover, der Angeklagte könne von Glück sprechen, nicht unter der Anklage des versuchten Mordes zu st.-hen, denn einziger Zweck der Mißhand lungen war, daS Kind loszuwerden. Leider, so betonte der Staatsanwalt mit Recht, gebe es noch keine gesetz lich« Möglichkeit, den Vater solange mit der Peitsche um die Ohren zu schlagen, wie er sein Kind geschlagen hat. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren em« Woche Gefängnis. Erschütterndes Familiendrama. Ein er schütterndes Familiendrama hat sich im litauischen Dörf chen Somenischkai unweit Olita abgespielt. Der Besitzer I» I»I u»^«^I»>1« E«1I«I»I ?««!»» Ef>I»t»e», »m >i»inm»n^»n L»nn- t»> nI«I»I nne mit »<n»n> «1«» V»IIi»ti»»»t»e »»In V»e- 1»»n»n »n I»«Iinn^«n, M»n^«en »n«I> »»In >«I<t>»»»,»«»I,Ie«eI,» »n»»u0v»n. »e I,»« «I»» m»«Im»I In «In»n>Vs»I>I,»n« »nln»»tlmin» »»»n,«v»n. -««!«« v»el»nl««, M»A »»In« Stimm« «It«»m»I «I»Dp«N«» «««!«»>» ««» nn^ «««»«»»« nlelili 1»k»tiIe««I»I I», «»titpltlelitl KauczhS hatte von seiner Mutter das Grundstück geerbt. Nun geriet er mit seiner Mutter und seinem Bruder dieierhalb in Streit und griff in dessen Verlauf zur Waffe. Während er seinem Bruder schwere Schußverletzungen beibrachte, wurde leine Mutter durch mehrere Schüsse tödlich verletzt. Nach vielem Vorfall versuchte er, sich selbst zu erschießen, iedoch wirkte die Kugel nicht töd lich. Der Mörder liegt nun zusammen mit fernem Bru der im Krankenhaus. Seltenes Zollgut. Eine Fallbeil-Malchine zu Hinrick,tungszwecken passierte dieser Tage zweimal die Zollstelle am Kaplaneihof (Laargebiet). Es handelte lick um das Fallbeil mit Aufbauvorricktung des Oberlandes- gerickts Dresden, das zu einer Hinrichtung in Saar brücken benötigt war. Da das Saargebret keine Guillo tine besitzt, mußte sie vom Reicksgebiet ausgeliehen wer den. In einem Möbelwagen wurde die in zwei Kisten verpackte unheimlich« Maschinerie von Zweibrücken aus durch, die Zollgrenze gebracht und nach Vollzug der Hin richtung wieder zurücktransportiert. Einen Löffel gelckluckt und — gestorben. Im Gefängnis in Trier hatte ein Kommunist, der wegen Diebstahls und Waffenlckmuggels eine Strafe zu ver büßen hatte, «inen Löffel gelckluckt offenbar in der Ab sicht, ins Krankenhaus zu kommen und von dort zu ent fliehen. Er ist nunmehr an den Folgen seiner unsinnigen Tat gestorben, da der Löffel nickt rechtzeitig entfernt werden tonnt«. 100 Kanarienvögel erstickt. In der Dach wohnung eines älteren Ehepaares in Eisenach, das eine Kanarienvogelzuckt unterhielt, entzündete sich, wahrschein lich infolge Ueberhejzung des Ofens, die Tapete und es entwickelten sich sogleich dichte Rauchschwaden. Von 100 Kanarienvögeln sind nur ganz wenige mit dem Leben davongekommen, die übrigen lind erstickt. Große Vogellchwärmc über Norddeutsch land. lieber Norddeut'ckland ziehen zur Zeit große Vogellck,wärme, Vie von Norden kommen. Tas Erscheinen der nordischen Vögel wird aus ein frühzeitiges Einsetzen eines schweren Winters in den arktischen Gebieten zurück geführt. In den großen Schwärme», die täglich über die nord- und ostfrieliscten Inseln ziehen, befinden sich Vogelarten, die nur bei strengster Kälte aus ihrer nor dischen Heimat Weichen. Es ist, als wenn die ganze nordische Vogelwelt in Flucht vor dem nordischen Win ter nact, lüdlick>en, nahrungsreicheren Gegenden unter wegs wäre. Rundfunk-Programm. Freitag, den 10. November, -rrkin — Stettin — Magdeburg. 9.00: Schulfunk: Dolksliedsingen. — IS IS: Parole de. Tage«. — 15.20: Wo ist Ihr Kind? Erlebnisse mit Dissidenten-Kindern. — 15 35: Hörfolge. — 15.55: Das neue Buch. — 1605: Die Neu organisation des „Deutschen Automobil-Clubs". — 16.20: Da» ver- qcfsen» Buch. — 16.30: Unterhaltungsmusik. — Gegen 17.10: Allerlei Getier. Eine heitere Hörfolge. — 16.05: Parole des Tage». — 18.10: Hörbericht. — 18.30: Die Funk-Stunde teilt mit ... — 18.45: Stimme zum Tag. — 19.00: Stunde der Nation: Dom Deulschlandsender: Sinfonie E»-dur. „Mit dem Paukenwirbel und Aiolinsolo" van Joseph Haydn. — 19 30: Unterhaltungskonzert. — Danach bi» 24.00: Unterhaltung»- und Tanzmusik. KSnigswusterhausen. 9.00: Berliner Programm. — 9.40: Die Martinsgan». — 1010: Schulfunk: Bei den schwäbischen Bauern in Kaukasien. — 10.45: Bormittagskonzert. — 11.30: Zeitsunk. — 14.30: Parole de» Tages. — 14.35: Fortsetzung des Schallplattenkonzert». — 15.00: Jungmädchenstunde. — 15.45: Schöne deutsche Mären. — 16.00: Au» Leipzig: Nachmittagrkonzert. — 17 00: Wettstreit kanarischer Meistersinger. — 17.20: Musik unserer Zeit — 18.00: Parole des Tage». — 18.05- Ernste Gesänge von Hugo Wolf. — 18.25: Christenversolgung im 20. Jahrhundert Ein Ausriß. — 19.00: Berliner Programm. — 19.30: Adolf Hitler spricht.— Anschließend: OkteU von Schubert. — 23.00—24.00: Au» Breslau: Nachtmusik. MwoUmsrrMßlckm!SchMauchVuSt.UMm-lldm l49 Wütend sprang der Sturm sie draußen an. Ganze Wolken von Staub und wirbelnden Blättern hüllten sie ein und nahmen ihr förmlich den Atem. Ueber ihr heulten die gelben Lüste. Und jetzt begann der Regen in dichten Streifen schräg herabzurauschen. In wenigen Minuten war sie bis auf die Haut durchnäßt. Mit unheimlicher Schnelligkeit nahm das Unwetter an Heftigkeit zu. Fahlgelbes Dunkel wogte unheilverkündend über den kahlen Feldern. Ströme von Regen schüttete der Himmel herab. Jutta überquerte die Landstraße, unmittelbar vor einem heranjagenden Gutswagen, der im Regensturm dem schützenden Dach zustrebte. Unaufhörlich zuckten die Blitze, rollte der Donner. Förmliche Gießbäch« stürzten ihr ent gegen. Sie ließ den See zur Rechten liegen und lief dem Walde zu, dessen Baumwipfe! sich ächzend und stöhnend im pfeifenden, heulenden Sturm bogen. Quer durch den stöhnenden, wimmernden Wald lief sie. Schlag auf Schlag sauste krachend und gellend durch die Finsternis. Zischen und Pfeifen füllte die regendurchpeitschte Luft, als wäre die Welt ihrem Ende nahe. Aeste splitterten unter den bläulich-gelben Schlägen, di« flammend vom Himmel herabzuckten. Bäume stürzten entwurzelt im rasenden Sturm. Jutta lief und lief, durch daS krachende Tosen und Splittern, durch die heulende Finsternis, durch die herab- stürzenden Regenmassen, über den nassen, saugenden Wald boden hin. Sie wußte nichts, dachte nichts, al- nur da rin«: fori von hier! Fort — irgendwohin! Da war eS mit einem Male, al» ob sich der Himmel spaltet« — durch die heulenden Lüste sauste ein krachendes, tosende- Flammen herab. Wie einen ungeheuren, zermalmenden Schlag fühlte Jutta eS über sich hingehen. Sie sank — sie stürzte... Und dann war eS Nacht um sie her. Sie fühlte und wußte nichts mehr... * » Eine knappe Meile von Ragenthin entfernt lag an der Landstraße ein Wirtshaus. Dir Gaststube war voll von Menschen, die hier Schutz vor dem Unwetter suchten. Buch Klau«, der sich auf der Heimfahrt befand, batte sich ins Trockene geflüchtet. Er mochte sich mit seinem offenen Wagen dem rasenden Wüten deS Unwetters nicht aussetzen. Die Lust in der engen, niedrigen Gaststube war dumps und stickig. Der Dunst der nassen Kleider mischte sich mu dem dichten, beißenden Tabaksqualm und schuf eine Atmo sphäre, die Klau« unerträglich dünkte. Mit Ungeduld sehnte er das Nachlassen de« wütenden Tobens da draußen herbei. Jede Minute, die er hier wartend und untätig ver- brachte, erschien ihm als ein Verlust. Es trieb ihn mit aller Gewalt nach Hause. Aber er mußte seiner Ungeduld wohl oder Übel Zügel anlege«. DaS Weiter tobte mit unverminderter Heftigkeit. Unaufhörlich zuckten die Blitze und rollte der Donner durch den heulenden Sturm und da« wühlende Rauschen der Regenmassen herab. Seit vielen Jahren hatte kein solches Unwetter die Gegend hetmgesucht. Klaus saß an einem der kleinen Tische, eingekeilt zwischen den übrigen Gästen, die um ihn herum saßen und standen. Er warf nur gezwungen hin und wieder ein Wort in die lärmende, von derbem Humor gewürzte Unter- Haltung. Immer wieder kehrten seine Gedanken zu Jutta zurück. Ob sie dem Vater wohl schon eine Andeutung ge- macht hatte? Rach langem Harren ließ daS Unwetter endlich nach. Klaus war der erste, der aufbrach. Er holte seinen Wagen au« der Remise, die in Notfällen auch als Garage diente, und sauste davon. Noch immer knatterte eS aufleuchtend um ihn her, noch immer zog der Regen dicke Strähnen durch die diesige Lust, aber Klaus kehrte sich nicht daran. Er holte au« dem Wagen heraus, was er aus der nassen, schlüpfrigen Land straße nur hergeben wollte. Mit lautem Hupcnton fuhr er dann vor der Schloß rampe auf. Durchnäß», aber mit lachendem Gesicht sprang er aus dem Wagen heraus und eilte die Freitreppe hinauf, auf deren Plattform eben der Vater erschien. .Ich ziehe mich nur schnell um und bin gleich wieder unten", sagte er nach kurzer Begrüßung und begab sich mit raschen, leichten Schritten aus sein Zimmer. Als er kurze Zeit darauf in froher, erwartung-voller Stimmung wieder derabkam, wartete man im Eßzimmer bereits auf ihn. Seine Augen suchten Jutta, die zu seiner Verwunderung und Enttäuschung noch nicht anwesend war. .Wo ist denn Jutta?" wandte er sich an den Pater. .Wahrscheinlich auf ihrem Zimmer. Ich denke, wir warten noch einen Augenblick mit dem Essen: sie wird ja bald kommen." Frau Regterungsrat sah stumm in ihren Schoß nieder. Lotte saß mit undurchdringlicher Miene da und spielte nachlässig und anscheinend gelangweilt mit ihrem Besteck. Klaus begann inzwischen von der Besichtigung des Mustergutes zu berichten; er war aber offenbar nicht recht bei der Sache und sah immer wieder einmal nach der Tür. So verging nahezu eine halbe Stunde, ohne daß Jutta sich Hetzen ließ. .Es ist doch sonst nicht ihre Art, auf sich warten zu lassen", gab Manfred von Ragenthin seiner Verwunderung schließlich Ausdruck. .Man wird sie dafür einmal gehörig in Strafe nehmen müssen." .Zweifellos", stimmte Klaus bei. .Ich werde ihr schon eine entsprechende Buße auferlegen." Man wartete noch ein paar Minuten; dann klingelt« »Manfred von Ragenthin nach dem Diener. «Fonk. k-lat.1