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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193312051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19331205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19331205
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-12
- Tag 1933-12-05
-
Monat
1933-12
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1933
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NMMIMM «m« »9. Noveurber 1»». )( Der GefckästsauSweis der Bank für Internationalen Kahlunnoausgleich vom 80. November 1988 weist «ine Bilanzsumme von 851,09 Millionen Schweizer Franken au», die sich gegentider -em 81. Oktober d. I. («87,47) nm etwa « Millionen Schweizer Franken verringert hat. Die Ein lagen der Zentralbanken für eigene Rechnung sind um Laus« des Monats um etwa 8 Millionen Schweizer Franken von 187,25 auf 158H0 Millionen Schweizer Franken zurück gegangen. Der Posten Zentralbanken für Rechnung Dritter weist eine geringe Zunahme auf, während derjenige anderer Einleger «twas gesunken ist. Zwischen dem 81. 10. und dem »0. 11. haben die Sichteinlagen in verschiedenen Währungen um «twa 8 Millionen von 80,51 auf 52,95 Millionen Schwei zer Franken und die kurzfristigen Einlagen um etwa i Million von 188,74 auf 102,95 Millionen Schweizer Franken abgenommen. Die Gelder auf Sicht haben sich von 12,89 auf 20,12 Millionen Schweizer Franken erhöht, während dir rediSkontterbaren Wechsel und Akzepte mit 878,82 Millionen Schweizer Franken nahezu unverändert geblieben lind. Di« Gelder auf Zeit haben sich von 80,20 auf 88,88 Millionen Schweizer Franken um ein geringes verrtiugert. Ander« Wechsel und Anlagen sind von 213,14 aus 208,15 Millionen Schweizer Franken zurückgegangen. Die Sichteinlagen der Bank in Form von Gold, flüssigen Geldern, verzinslichen Geldern auf Sicht sowie jederzeit rediskontirrbarc Wechsel und Akzept« betragen 81,7 Prozent <81,2 Prozent i. Borm.), die Sichtverbindltchkeiten dagegen 11,1 Prozent (12,2 Proz.) der Gesamtsumme. Die kurzfristigen Anlagen stellen sich auf VF (8) Prozent, die kurzfristigen Verbindlichkeiten da gegen auf 18,8 (18L) Prozent der Gesamtsumme. MMn beMt den „völkWii MdWer" in MW«. )( München. Der Führer besuchte gestern abend in Begleitung des Reichspressechess Dr. Dietrich den »Völki schen Beobachter". Sein Interesse galt, wie das Blatt be richtet. vor allem dem Um- und Neubau des Gebäude komplexe». Im Büro de» Lhcss der Druckerei besichtigte der Führ«» di« Pläne und besprach «ine Reibe baulicher Einzelheiten. Anschliessend besichtigte der Führer den ganzen technischen Betrieb und stattete auch den verschiedenen Räu men der Schriftleitung «inen kurzen Besuch ab. Allent halben bedeutete sein Erscheinen rin Ereignis und rief, un erwartet wie e» war, staunende Freude hervor. Bon Saal zu Saal schritt der Flthrer, von Maschine zu Maschine. Ueberall ging in plötzlichem Erkennen rin Schein der Lieb« und Verehrung über daü Gesicht der Arbeiter, jeder sprang auf, Hände flogen zum Grus, empor und laute Heil-Ruse erklangen. In der Schristleitung besuchte der Führer vor allem jene Räume, in denen er selbst während der Zeit deS Kampfes gearbeitet hatte. zm MW« Nom MMtkete«. )( Saarbrücken. Das Presseamt der Deutschen Front teilt mit: Auch in Mtttelbeckbach (Saarpfalz) sind die jozialdemokrattschen Gemeindevertreter zur Deutschen Front übergetreten. In Sankt Ingbert haben von 4 sozialbemo- krattschrn Stadträten 3 ihren llebertrttt zur Deutschen Front erklärt. Sie haben eine Erklärung verbffentlicht, tu der r» heißt: „Wir sehen in der Deutschen Front die Zusammen fassung der Kräfte, die ihre Heimat achten und ehren. Des halb soll eS an unserer Mitarbeit nicht fehlen." Ser MnMMer m »le men llelchrmWer M m» «»Im. vdz. Berlin. Der Leiter des Amte» für Beamte und Führer de» Reich-bundrS der deutschen Beamten, Herman« Nees, hat, wie der Zentralpressedienst de» Amte» für Be amte meldet, an die neuen ReichSministrr Heb und Röhm Glückwunschtelegramm« gerichtet. Da» Telegramm a« du» Stellvertreter de» Führer» lautet: ,Zu Ihrer Berufung al» Mitglied der Reichsregiernng aufgrund de» einen neuen Abschnitt der deutschen Geschichte «inleitenden Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat bittet Sie, hochverehrter Herr RetchSmintster, die deutsche Beamten schaft durch mich, herzlichste Glückwunsch« «ntargenzunehmen für Ihren al» Stellvertreter de» Flihrer» erfolgten Eintritt in da» MeichSkabinrtt. De» Führer» Wort aus d«m Nürn berger Tag de» Siege», daß die nationalsozialistische Bewe gung da» deutsch« Reich und der deutsche Staat geworden ist, ist dadurch erneut sichtbar verkörpert." — Da» Tele gramm a« de» Stabschef Röhm lautet: „Zu Ihrer Ernen nung al» Mitglied der RrtchSregierung auf Grund de» staatSpolitisch «ine geschichtliche Wende bedeutenden Gesetzes zur Sicherung drr Einheit von Partei und Staat bittet Sie, hochverehrter Herr ReichSminister und Stabschef, den solda tischen Träger der nationalsozialistischen Revolution, die deutsche Beamtenschaft durch mich, herzlichste Glückwünsche entgrgenzunehmen. SWwW krSkfkt« MLIevmWW. )( Berlin. Der Reichsanzeiger veröffentlicht zu dem Gesetz über die Vereidigung der Beamten und der Soldaten der Wehrmacht vom 1. Dezember 1988 eine Begründung, in der e» heißt: Schon unmittelbar nach der Veröffentlichung der Ber- ordnung de» Reichspräsidenten vom 14. August 1919 sind erhebliche Bedenken gegen die Form deS Diensteide» ge« Hubert worben, der das Gelöbnis „Ich schwöre Treue ber McichSverfaffung" fordert. Nach Errichtung dr» nattonal- fozialistischen Staates erscheint eine neue Fassung erforder lich, die diesen Bedenken Rechnung trägt. Da die beabsich- tigte Neuregelung mit Artikel 17« der RetchSverfaffung im Widerspruch steht, der eine Vereidigung „Auf diese Ver- faffung' vorschretbt, must ihr durch ein aufgrund -e» Ge setzes zur Behebung der Not von Volk und Reich vom 24. März 1988 zu erlassendes Gesetz eine neue rechtliche Grundlage gegeben werden. MIWWOkOe »er »e«W« Mer. vdz. Berlin. Die deutschen Bäcker werden sich in diesem Jahr an dem WintcrhilfSwcrk des deutschen Volkes mit einer besonderen Weihnachtsspendc beteiligen. Pg. tlarl Grllßer, der Präsident de» „Germania Aentralverbandes deutscher Bäcker-Innungen", bat einen enlsprechenden Aus. ruf an die ihm unterstellten Zweigverbände und Kachzeitungen gerichtet. Die Bäcker, die sich in der Weihnachtszeit einer besonders starken Umsatzstetgerung erfreuen, werden auf- gesordcrt, bas Mintcrhilfswerk durch unentgeltliche Hergabe von Weihnachtsstollen und sonstigem WeihnachtSbackwerk zu unterstützen. Die Einzelheiten dieser Spende für di« not leidenden Volksgenossen werden durch die örtlichen Stellen geregelt werden. Die OrtSgruppenführer de» WHW. werden mit den Obermeistern ber Bäckerinnnngen zusammenarbcttcn. Auf diese Weise wollen die Bäcker dazu beitragen, -ab das Weihnachtöscst auch in -er bescheidensten Wohnung feierlich beaanaen werben kann. Scenzümdmenslven - vriiäemueiMen. M HM UlMIs M»kl, rlWMM I« MrtllilDtt Nr m MINIM N MIM LMMkrMIs Eil. Wer je in unseren sächsischen Grenzbergen gewandert ist, weiß, daß di« Wege über den Kamm des Erzgebirge« herüber und hinüber für jeden Wanderer vertraute Steyr geworden sind, die zu seiner Welt gehören, genau so wie wir uns gar nickt vorstellen können, auf unserer Elbwande- rung von Schmilka aufwärts nach Herrnikretschen plötzlich an einem rot-weißen Grenzpfahl haltzumachen. Wir sind immer auf der Wanderfahrt vom Großen Winterbergnach dem Prebischtor, und die Edmundsklamm wie die »Wilde Klamm" liegen in unseren Bergen genau so wie die Deutschen von Aussig und Tetschen-Bodenbach sagen werden, daß st« elbabwärts zu „ihrer Bastei kommen. Ls gibt nur ein Zinnwald auf dem hohen weitgestreckten Kamm d«s Erzge- birge« mit denselben dörflichen Häusern und mit denselben blauen Schieferdächern. Und doch sicht mitten auf der Straß« der Schlagbaum, steht mitten im Wald vom Vogtland von Bad Brambach au» hinüber in» Böhmische «in Grenzstein. Ueberall erinnert e» un» daran, daß wir herüber und hin über fremde» Land betreten sollen; aber e« sind die gleichen Berg« und di« gleichen Wälder und auch die Häuser haben di« gleichen Gesichter. Wer hundert- und tausendmal die Straßen entlang ge zogen ist und die Waldwege über die Grenz« betrat, der sieht nur, daß die Häuser in Böhmisch-Zinnwald auf» Haar denen von SSchsisch-Zinnwald gleichen und Hermskretschen nicht ander» ausschaut al» Rathen. E» ist alle, «ine gemein sam« Erd«, «in g«m«tnsam»r Wald und drr Berg trennt nicht, sondern verbindet. Man kann immer wieder versuchen, an den Schlagbäumen das Fremde an den Wanderer herantreten zu lassen, er wird doch nicht befremdet, und wenn wir zehnmal von der „Grenze" un- dem „Grenz land" sprechen: im he««« der Menschen gibt «» gar keine Schlagbäume und kein Zurück. Da» Wort „Srenzland" hat hier im schönen Sach- senland einen völlig anderen Sinn erhalten. Grenzland b «- deutet hier — wenn ich «, einmal richtig aussorech« — „Brückenland". Denn die Grenz« bedeutet für die Men schen nicht» Trennendes sondern Verbindende». Dex Sinn de, schmerzhaften Wortes „Grenze" ist durch da» sabrhun- dertelange Zusammenleben der Menschen und da» Jnein- andewerwooensein der Landschaft, durch da, verbinden de» ewig rauschenden Strome», der durch di« gleichen Berg« sich zwängt, hinfällig geworden. L» ist di« große Gemeinschaft zwischen Erde und Mensch entstanden, die nicht» Trennende, mehr kennt. Ja selbst di« Grenzer, jene fremdstämmischen Grenzbeamten, di« täglich n«ben den deutschen Kameraden stehen, fühlen schon etwa» von dieser Brücke, die von Sacksen herüber nach Böhmen geht und können e» nicht verstehen, daß zwischen Volk und Volk «in Grenzpfahl errichtet ist. Sieht man im Geist den langgestreckten Kamm de» Erz gebirge, und die Wellenkämme de» Logtlandes oder ds« Berge de, Lausitzer und Zittauer Lande», so hat man schon im äußeren Bild der Bera, den Brückenbogen und nicht die schroffe Mauer. Di« Straße, die sich von Dresden au» lang sam nach Altenberg—Zinnwald «mporhebt, fällt auf der anderen Seite wieder in» Tal hinab. Es gibt kein schroffes Halt, «, gibt nur den Dogen, und genau so sind alle unsere Paßstraßen, unser« Waldweg« Bruckenwrge. E, ist selbst- verständlich, daß di«se landschaftlich« Brücke von Sachsen in« Böymrrland auch die Menschen an d«r Grenze zu Brücken menschen wandeln mußt«. St« gehören zueinander nicht nur durch di« gleiche Sprache — die könnte man sa zur Not noch erlernen — sondern durch da» gleiche Blut und — wa, viel wichtiger ist — durch di« gemeinsame Erde. E, ist darum verständlich, daß wir in Sachsen so oft darüber klagen müssen, daß da, Gefühl! daß wir Grenzland seien, noch gar nicht zum Bewußtsein dr» Volke« gekommen wär«. Di« Antwort gibt da» Volk selbst: es hat im Laufe der Jahrhundert, nie da. Trennende gefühlt sondern da« Verbindende, und darum faßt der sächsische Dolksmensch auch den augenblicklich trennen den Schlagbaum nur al, «in Vorübergehende, auf und kann dies« Trennvyg nicht al» endgültig« Tatsache ymneymen. Niemand will hüben und drüben die Grenzstein« verrück««, niemand will andere Hoheitszeichen an die Grenz häuser und Zollämter, di« sein müsse«, anbringen, «ber jeder will, daß de, Schlagbaum hochgezogeu bleibk und daß die Wege sich wieder iifjnea uad di« Menschen über dl« Brücken der Landschaft und der Seele wieder «andern können. Denn da. Törichteste, wa» geschehen könnte, wär« da», daß man zwischen di« Grenzen wirtlich« Mauern «rrichtcn wollte. Dann erst würde-«Ine Sehnsucht aufkommen, di« viel g«fähr- kicher wäre und Staaten entfremden könnte, die mehr oder weniger doch zusammen leben müllen. Denn wie hoch man auch die Zaune errichtete, über Mauern und Zäune und Pfähle gehen sa doch die Wolken, die sich über Baume erhe ben und ebenso hoch geht mit den Wolken da, gleiche Lied, da, gleiche Wort und das gleiche Sehnen. Auch di« wirtlichen Grenzen mit Gräben und Mauern können nicht verhindern, daß in den erzgrblrglschen Dörfern hüben und drüben di« gleiche Mundart gesprochen» und da» gleich« Lied ge sungen wird. Genau fo, wie Anton Günther» Heimatlied nicht etwa da, Hetmatlied der böhmischen Erzgebirgler ist sondern de, ganzen Erzgebirge», genau fo wird Finoeisen» Weihnachtslieo in Weioert und Gott«»gab gesungen werden wie in Schneeberg und Schwarzenberg. Oder ist d«» Böh- merwäldlers Watzlik» Kunst nur für die Döhmerwäldler ge schrieben, wird er nicht ebenso in Dr«»d«n und Leipzig geliebt und verehrt? Und gehört nicht Kolbenhever, der in Karlsbad aufwuch», dem gesamten deutschen Schrifttum? Wer will da Grenzen ziehen? Genau fo töricht wär« «», wollte man die Sächsische Schweiz bei Schmilka abgeschlossen s«tn lasten oder da» Erzgebirge nur bis zum Fichtelberg, der deutschen Baude, gehen lassen. So etwas läßt sich nur auf «in« Karte zeichnen, aber in Wahrheit stehen die Berg« in alle Ewigkeit, und in alle Ewigkeit bleibt auch di« gemeinsame große Dichtung. Da wir in Landschaft und im Volkstum von dieser Gemeinschaft wissen und deswegen uns al» Brückenbauer der Seele, wird «» kein« Macht der Erde geben können, di« diese Drücken semal, sperren oder niederreißen könnt«. Ja, wenn di« Zeiten sich geklärt haben werden und di« Stunden der unnö tigen Verhetzung vorüberaegangrn sind, wird man «Insehen, daß in diesem Brückenschlägen zwischen Volk und Volk und dem gemeinsamen Kulturboden sich sogar leichter die Brück« zwischen Staat und Staat bauen läßt; da» ist unsere felsen feste Ueberzeugung. Wenn wir nun im sächsischen Volt vom Grenzland Sachsen sprechen und den Menschen grenzländisch erziehen, so bedeutet da» nicht, daß wir ihn daran erinnern wollen, daß etwa an den Schlagbäumen der Straßg ein Feind stünde, sondern daß man sich zu dieser Bolkrgemeinschaft bekennen muß oder — wie ich e» vorhin schon einmal sagte — daß man hier im Grenzland Sachsen ein Brückenmemch werden muß. Und wenn heut« in den deutschen Dörfern jenseit» der Grenze Not herrscht, so ist «» auch unser« Not. Und wenn drüben au» irgendwelchen Gründen gegen da» deutsch« Volkstum aekämpft wird, so ist es selbstverständlich, daß wir in diesem Kampf zu den Brüdern stehen und versuchen, ihnen da, deutsch« Lied, die deutsch« Sprach«, den drutschen Brauch zu erhalten. E, wird dl« Zeit kommen, ln der auch -er Nachbarstaat einsehen wird, daß er im v»lk»deutichea Staat»bürger, dem er die kulturelle Freiheit läßt, den besten hat und darum wird er auch verstand»!» für unsere VDA vewegung haben müs sen, di« nicht, ondere» will, al, mit daran zu bau««, daß der Grenzlandmensch befriedet wird, daß er — ick gebrauche e, noch einmal — wahrhaftig ein vrückenmensch wird, der di« Brücke baut zwischen Volk und Volk und Staat und Staat. Venn da» ist die größte Ausgabe, die wir uu, gestellt haben, im volk»bund für da» Deutschtum lm Au»land diesen Geist zu erwecken und da, ganre sächsisch« Volk selbstnersiändllch in dieser Anschauung zu befestigen, daß da» Grenzlandvolk al» Hauptaufgabe erkennt, Gtmeinsamkelt«« zu schass«», so wie sie die Natur unsere« Grenzlaud vorge- zeichne« hat. öffkll M AWMMll IM NM« SUMM )( Berlin. Für ein strafrechtliche» Streikverbot fetzt sich, wie da» VDZ -Büro meldet, in der „Deutschen Justiz, dem amtlichen Organ dr» Reichs- und de» preußischen Justiz- Minister«, R«cht»au«alt Dr. Ott» Gtritzke-Nürubera, ein. Er bedauert, daß die Denkschrift de» preußischen Justiz ministerium« Aussperrung ober Stillegung nur bei leben», wichtigen Betrieben verbieten will. Er hält -iese Belchrän- kung für überflüssig. Für da» Entscheidende hält Dr. Dtrttzke die Gesinnung, bt« sich gegen die Staatsgewalt und die Volkswirtschaft wendet, und nicht da» Objekt sieben», wichtiger ober nicht lebenSwtchtiger Betrieb). Für Streik» «ab AuSsperr«»«, so erklärt er, ist i« «even Reich keinerlei Raum mehr. Politische Streik» und Aussperrungen würben völlig den Charakter des BolkSstaate» und dem Führer- gedankrn widersprechen. Aber auch sür wirtschaftliche Streik» und Aussperrungen sind nach seiner Meinung alle Vorau»- setzunqen sortgrsallen, da nach ber Neuregelung Tariffragen und dergleichen nie mebr mit individuell liberalen Streik- und AuSsperrungSkämpfen gelöst werben, sondern letzte» Ende» verantwortlich von einem Stretkorgan. M zesWtW veMmm Mills W SkMlW »efflM. vdz. Berlin Die «roße oisiziüi« malische Nach. rlchten-Aaeutur Neute« bat «ine Nachricht verbratet, dl« in der angelsächsischen Vreffe zwar große« Aussehen erregte, dennoch aber eine «en« lSrenellÜa« darktellt. DiiSmal bandelt e» sich um «ln« llterarlfch« Brrh«»««« b«H ««««« Deutschland. Es wird nämlich in drr «nglisckrn Nachricht behaupte», daß in Deutschland Darsirllunoen de« Darwi nismus, -er Freudscken Ditzchoanaltz « und des Pazifismus verboten seien, baß derartig, Bücher gründ süßlich verboten wären «iw. Man siebt in diesem Beispiel besondirS klar, aus welche Weis, mitunter Greurllügen gegen Deutschland entstehen. Wenn man nämlich ber Quell« dieser Nruter- mrlduna nachgeht, ergibt sich, daß In «iner V«rband«ver- öffentlichung Druticker Buchhändler ln seuillrtoniftisch» Wels« über dl« Entwicklung de« Geschmack« de» deutschen Leserpublikum« berichtet worden »ar. G« war da in Form einer Plauderei sestaestellt worbrn, daß da« deutsche Volk im Augenblick lein Lriiinteriste von den Gebieten d«s Pazi fismus und der Freudscheu Theorien abgewandt und sich anderen Werken zugewandt habe. Au« dieser markt politischen Betrachtung d«» Buchbandel» ist in der englischen Lügrunachricht rin verbot derartiger Werke geworden; damit nun dem Engländer erst reckt das Gruirln aukommt, bat man in der engliicken Umsälschung der demlckcu Markt- I «nalvi« gleich „och bi» tm -«utschin L«rt gar nickt er- j wäbnten Werk« üb«r den Darwintgmu« dazuoelogen. Da Darwin «in in England und ln den gnoelsäcksiscken Ländern auß»rord«ntlick populärer Autor lkt, laste« sich di« Gefühl« der angeliöchsischen Bevölkerung begretsen, wenn nun be- bauptet wird, daß do« bös« neu« Deutschland über Darwin nicht« mehr lese« soll«. Mmr Aiieittt Naktile» lmMt. * Wien. Wie au» sicherer Quelle verlautet, tst ber früher« Wie««« Gauleiter »er NSDAP, Frauenfeld, »er. haftet worden. Dte Verhaftung de« Wtener Gauletter» ber NSDAP., Frauenfeld, wird »Uumehr polizeilich bestätigt. Am Sonn- abend wurde «in Mann, ber et« Paket trug, von einem Kriminalbeamten angehalte». In dem Paket wurden 800 Flugblätter vorgefunben, bt« von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurden. Der Verhaftete vemveigert« fede Auskunft über di« Stell«, von ber er bt« Flugblätter erhal ten hatte. Au» einer schriftliche« Anweisung war jedoch zu entnehmen, daß e» sich um «inen Ausruf Le» früheren Gau- letterg Frauenfeld handelt, worauf er »«rhaftet wurde Nach Beenbtgung ber polizeilichen Untersuchung wirb er, wie eine Verlautbarung unttetlt, tm Einvernehmen mit ber Staatsanwaltschaft dem LaubeSgertcht eingeltefert werbe» gm Ade de- „FeMeik"'Mk»ers. vdz. Die Fvftizpresteftell« vaNl« teilt mit: Der be rüchtigte Kommunist Karl »ckert, -er zugegeben hatte, bel dem Ueberfall in b«r Kolonie „Felseneck" be« Nationalsozia list««, Kunstmaler Prof. Ernst Schwartz, ersteche« zu Haven, ist letzt tm Krankenhaus an Leberschwund und Wassersucht gestorben. Durch den Tod Ackert» kann -er Felseneck-Pro- zeß, der durch dt« BerschlrtrrungSadftchten de» kommunisti- schcn Anwalts Litten bereits zweimal baS Schwurgericht Berlin beschäftigt hat, als abgeschloffen angesehen werde». Der berüchtigte frühere R.-A. Litten hat gegenüber der Ge heimen Staatspolizei zugegeben, schon wahrend der Haupt verhandlung gewußt zu haben, daß Ackert der Mörder des Prof. Schwartz war. Der Täter selbst bequemte sich erst bei einer Gegenüberstellung de« Litten zu einem umfassend:-: Geständnis. Dadurch war die Möglichkeit der Wiederaus nahm« de» Verfahren» gegen Ackert gegeben. In dem söge «annten ersten und zweiten Felseneck-Prozeß konnte b kanntltch nicht ermittelt werden, wer den Mord an Pr>? Schwartz und an Fritz Klemke begangen batte. Da« Be fahren wurde auf Grund der Amnestie eingestellt, da b Gericht Totschlag oder Totschlaa»v«rsuch nicht al» erwies ansah. Nur zwei Mitangeklagte konnten wegen Diebstahl verurteilt werden
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