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e—, ue-rv-n 1« Hauens, und anoerwart» »Uly wodk. Montag, SS. Juni 1811, «SenNS 1485k L äiÄüj^ÜbSMMn Straßensperrnng. M »>vKä^ü«E SE '»» °» -»' --1»»- s r--. st' Der Verkehr wird übe- die Pausitz« Thauss« »«wiesen. Der «st ber Elstzt Mess, den 24. Junt 1S1L. 1». Scheider, Bürgermeist«. nur anstatt der Stange da» Gewehr benutzt. Mit dem Ringen einiger Paäre erreicht» da» Schauturnen sein Ende. Auch der Festplatz im Stadtpark, «o während de» Turnen« die Pionlerkapelle unter Leitung ihre» Musikmeister» Herrn Himmler ein vorzügliche» Konzert spielte, war dicht besetzt. Reicher Beifall ließ erkennen, daß man sich auch hier unter den schattenspendenden Bäumen bei musikalische» und leib lichen Genüssen wohl sühlt«. Da in der achten Abend stunde Gewitterneigung bestand, fiel da» zweite Stadtpark- konzert au»; dafür fand im «aale de« Hot?l Hvpfn« eiu Tänzchen statt. — Da» gestern geboten« gemetnsäut« Schau turnen hat sicher überall gut angesprochen und wird hoffent lich mit dazu beitragen, daß Lust und Liebe zur deutschen Turnerei allen VeretnSangehöttgen erhalten bleibt und daß sie bei allen, die dem Turnen noch fernstehen, bei Jüng lingen und Männern, erweckt wird. —* Al» heute mittag mehrere Berittene di« Paufitzer Straße heninkamen und in die virmarckstraße etnbogen, kam in schneller Fahrt ohne Signal zu geben ein Auto die letztere Straße daher und fuhr unter die Reiter. Die Pferde bäumten infolgedessen hochaaf und ein» der Tiere überschlug sich derart, daß der Reiter auf den Bürgersteig stürzte, doch schien der Zwischenfall zufälliger- und glücklicher weise keine weiteren üblen Folgen gehabt zu haben. —* Da» Leipziger Gastspiel-Operetten-Ensemble ver anstaltet morgen abend im Hotel Höpsner eine Wieder- halung der Operette .Der Graf von Luxemburg-, die hier bei ihrer ersten Aufführung einen hervorragenden Erfolg zu verzeichnen hatte. Hoffentlich zeitigt morgen die Wiederholung ein gleich günstige« Resultat. —- Paten tschau vom Patentbureau O. Krüger L To., DreSden-A., Schloßstraße 2. Otto Hanke, Gröba: Doppeltopf -um WarmhaNen von gekochten Speisen, Ge brauchsmuster; AußenfütterungSvorrichtung an Vogelkäfigen, Gebrauchsmuster. — Am 20. Juul fand in Dresden eine zahlreich be schickte Abgeordnetenversammlung de» Sächsischen Lande»- verein» de« Evangelischen Bunde» statt, in der zu der Frage de» Reltgion»unt«rricht«, die gerade jetzt in Sachsen alle DolkSkreise lebhaft beschäftigt, Stellyng genommen wurde. E« wurde al» eine Aufgabe de« Evangelischen Bunde» in Sachsen festgestellt, dafür einzutreten, daß die evangelischen Kinder über da« Christentum der Refor mation unterrichtet und in da» evangelisch« Bekenntnis eingeführt werden. Weiterhin wurden Verdächtigungen de» Vorsitzenden und Vorstand» de» Sächsischen Lande», verein» besprochen, die sich in Nr. 11 der Zeitschrift Da» Vaterland, befinden. Dort hatte man unter mancherlei unrichtigen Behauptungen über de« Evangelischen Bund auch besonder» den sächsischen BundeSführer, Geh. Kirchen rat D. Meyer, beschuldigt, daß er »liberale Politik treibe". Demgegenüber hat die «bgeordaetenoersammlung einmütig folgende Erklärung beschloßen: «Die «bgeordnetenversamm- lung de» sächsischen Landeßoerein» de« Evangelischen Bunde«, Mitglieder konservativer und liberaler Richtung, nimmt mit tiesstem Bedauern Kenntnis von dem im sächsischen «aterland, 1211, Nr. 11, Sp. 12S erhobenen Vorwurf gegen ihren Vorsitzenden, Geh. Kirchenrat D. Meyer (Zwickau), daß dieser resp. di« Zwickauer Bunde«, zentrale den Evangelischen Bund im Sinn« einer Partei beeinflußt habe. Die Versammlung bezeugt au» ihrer zum Teil langjährigen Erfahrung, daß ihr davon Such nicht da« geringste bekannt ist. Wenn Herr Geheimrat D. Meyer an «lazelnen politischen Parteien, oder viel- mehr an Teilen dieser, da, wo ihr« Haltung yomStand- punkt« de« Bunde» au« dazu nötigte, Kritik geübt hat, und zwar nach beiden Seiten hi», nach recht» und link», so hat er nur seine Pflicht erfüllt. Die Versammlung dankt Herrn Geheimrat D. Meyer einmütig für seine kraftvolle, politisch unparteiisch« Haltung und spricht ihm unverändert ihr volle» vertrauen au«." — «u höchst betrübender Unglück»fall brachte dm Vorsteher de« evangelischen Watsenhanse» Ferdinand R. mit dem Strafgesetz in Konflikt. Da« Landgericht Köln hat ihn am 14. Dezember v. I. wegen fahrlässiger Tötung zu einer Woche Gefängni« verurteilt. Eine« Tage« marin feine drei kleinen Neffen bet ihm zu Besuch und spielten mit seinem 12jährigen Sohne. Der Angeklagte hatte kurz vorher fein Flaubettgewehr mit Vogeldunst geladen, um Sperlinge zu schießen, war aber abgerufen wordm und hatte da» Gewehr in da» Vienmhan» gestellt. Die Kinder fanden hier da« Gewehr. Der Sohn de« Angeklagten nahm e« in di« Hand und sein 5jährtg« Letter versuchte in den Laus hinetnzusehen. Dabet ging der Schutz lo« und der Kleine war eine Leiche. Der Angeklagte berief sich daraus, daß er seine« Sohne da» Vetretm de« Bienen- Hanse» streng verboten habe und daß fein Sohn auch stet» folgsam gewesen sei. Da« Gericht nahm aber doch Fahr- läsfigkett an, da er annehmen konnte, daß ein solcher Knabe, namentlich wenn er mit anderen zusammen sei, auch einmal etwa« Unerlaubte» tun könne. — Der Ange- klagte hatte Revision eingelegt und war persönlich vor dem Reichsgerichte zu deren Rechtfertigung erschienen. Er sagte, er sei durch da» Unglück geistig völlig gebrochen, und man kann ihm da» glauben. — Die Revision mußte aber, da sie nicht begründet war, vom Reich»gettchte verworfen werden. — DaA Ministerium des Innern beabsichtigt- eine Neuauflage des Gemeinde- und Ortsverzeich nisses für das Königreich Sachsen zu veranstalten, da seit der Herausgabe der letzten Auflage im Jahre 1904 durch Errichtung einer neuen Amtshauptmannschast, neuer Amtsgerichte, durch zahlreiche Eingemeindungen, Aenderungen der örtlichen Zuständigkeit, Entstehen und Aufgabe von Ortsteil-Bezeichnungen und dergleichen so wesentliche Veränderungen eingetreten sind, daß eine Neu auflage einem Bedürfnisse der Verwaltungen und der Allgemeinheit entsprechen dürfte. —* Der 27. Juni heißt im Kalender Sieben schläfer. Er ist der Erinnerung an jene sieben Bru der gewidmet, die als stete Begleiter oder, wie eine andere Ueberlieferung berichtet, als Leibpolizisten des römischen Kaisers Decius das Christentum annahmen. Als sie deswegen verfolgt wurden, flüchteten sie in eine unterirdische Waldhöhle, wo sie sich verbargen. Man ent deckte jedoch ihr Versteck, und der Kaiser gab Befehl, den Eingang zu vermauern. Tie Männer sielen in tiefen Schlaf und erwachten erst etwa 200 Jahre später, als zu fällig die Höhle geöffnet wurde. Als sie erwachten, sol len sie geglaubt haben, nur eine Nacht in der Höhle ge- wesen zu sein, sie überzeugten sich aber, als einer von ihnen in die Stadt ging, daß sich alles in der Zett ge ändert hatte. Tie wunderbare Rettung der Sieben veran laßten den Kaiser und den Bischof von Ephesus, die Höhle zu besuchen. Nachdem die Brüder ihre Lebensge- fchichte erzählt hatten, entschliefen sie für immer. Die Kirche sprach sie heilig und weihte den 27. Juni ihrem Andenken. Ter Tag des Siebenschläfers zählt zu den soge nannten Lostagen, die das Wetter der nächsten Zett verkünden sollen. Daher betrachtet nicht nyr der Land mann am Siebenschläfertage ängstlich den Himmeln oh Oertliches nn» Sächsisches. Riesa, 26. Juni 1911. —* Tagesordnung zurSitzung deSStadt- verordneten-KollegtumSam Dienstag, den 27. Juni 1911, nachmittag» 6 Uhr. 1. RatSbeschluß, betreffend eine Platzbilduug vor dem Handelrschulneubau. 2. RatSbeschluß, betreffend die Festlegung der Fluchtlinien für die Straßen auf dem von der Sedanstraße. Klötzerstraße, Oschatzer Straße und Pionierkaserne begrenzten Gelände. — Nichtöffentliche Sitzung. —* Die im Frühjahr d. I. gegründete, etwa 200 Sänger zählende Ortsgruppe Riesa des dem großen Deutschen Sängerbünde angehörigen Sängerbundes de» Meißner Lande« veranstaltet nächsten Sonntag, den 2. Juli in Lommatzsch ihren ersten Sängerabend. Hieran werden sich die Männergesangvereine .Amphion" und »Sänger- kranz" Riesa, sowie di« Männergesangvereine von Gröba, Merzdorf und di« .Liedertafel" zu Lommatzsch beteiligen. Der Zweck der Veranstaltung ist die Pflege de« deutschen Lieder tu größerem GesangSkörper und edler Geselligkeit. Al» gemeinsame Gesänge für diese Zusammenkunft sind be stimmt: Lützow» wilde Jagd, Schwertkiel, (Weber), Untreue (SUcher), Dorsteigen, Wanderschaft (Zöllner); all« Gesänge find den Deutschen BundeSllederheften entnommen. —* In der jetzigen Zeit der Sommerfeste und son stigen Veranstaltungen im Freien war so prächtige« Sommer wett«, wie e» der gestrige Sonntag mit sich brachte, überall willkommen. Hier begünstigte e» insbesondere da» vom Turnverein und dem Schützen-Turnverein veranstaltete gemeinsame Schauturnen im Stadt park. Nachdem sich die Turner in der Turnhalle ver sammelt und unter Borantritt d« Pionlerkapelle nach dem Stadtpark marschiert waren, begann kurz nach 3 Uhr da« Turnen. Diese» wurde mit allgemeinen Freiübungen, an denen gegen 150 Turner teilnahmen, eingelettet. Die er freulicherweise au» allen Kreisen der Einwohnerschaft zahl reich erschienenen Zuschauer folgte« den besten« gelungenen Urbunge« mit sichtlichem Interesse. E» folgte «in Gemein turnen d« Mitglied« am Barren und ein solche» der Jungmannschaft am Vock und Pferd. Ein anziehendes lebendige» Bild bot da» daraus vorgeführte Riegenturnen sämtlich« Abteilungen. Alle Geräte waren besetzt und die Teilnehmer zeigten überall, fei e« an den Geräten, bei Keulen- oder Langstabübungen, sowie Springen ihr Veste». Einem musterhaft vorgeführten Faustballspiel schloß sich «in Kürturnen der Besten am Hochreck an, weiter Schiebekampf, Dreibein-, Huckepack- und MannschastSlüuse, wobei Dreibein- und Huckepacklauf dem Publikum be sonder» gefielen. Zu kur- fast war die Zett, welche deck Neck- und Kampfsptelen zur Verfügung stand. Daß da» Turnen auch in den Alt«»abt«ilungru gepflegt und ge fördert wird, zeigte «ine Anzahl älterer Turner mit «in« Gruppe Eisenstabübungem Während dieser Zett führten noch di« besten Springer betd« Vereine Uebungen am breit- und langgestellten Hochpferd mit vorgelegtem Feder brett vor. Einzelne recht kühne Sprünge gefielen so gut, daß sich die Au-führende» durch lauten Beifall belohnt sahen. Neu für Riesa war der folgende Gewehr- ob« v«lk»tümlich besser gesagt Prellsprung, wobei ei« auf einer von Turnern gehaltenen Stang« stehender Turner in di« Höh« und über ein Hiuderni» hinweggeschleudert wird. Auch hi« «reichten besonder» Geübte «ine ganz beträcht- ltth« Höh«. Gewehr sprung wird di« Hebung deshalb ge- «mutt, roell fi« auch beim Militär geübt wird, dort wird tt«d A«r»tS»r MtbMM AychH. .-Xr^rr:,. Awtsötatt PK die Körrig!. AmtSbauptmarmschast Großenhain, das König!. Amtsgericht vnd den Rat der Stadt sowix den Gemeknderat Gröba. Nach Mitteilung d« Königlichen AmtShauptmaunschast Oschatz ist unter dem Vieh bestände de« Rittergutes Stösitz die Mauls Nutz Klauenseuche amtlich festgestellt word«i. Die unterzeichnete Königliche Am1»haupt«auuschaft bestimmt dah« den Ort Mehl theuer mit de« Gasthof „Reue Schänke" al» zum veobachtuugSgebtet gehörig. E» gelten deshalb für diesen Ort die in d« Bekanntmachung d« Königlichen Amt»hauptmannschaft vom 24. Junt 1911 — abgedruckt in Nr. 144 de» Riesa« Tage blatt«» — bekanntgemachten Bestimmungen und Strafandrohungen. Großenhain, am 26. Junt 1911. 1982 d L. Königliche AmtShaubtmannschaft. Die Mauls und Klauenseuche ist in Wülknitz erloschen. E» werden deshalb di« für die Ort« Wülknitz, Lichtensee, Streunte« mit Gtttts bezirk, Koselitz mit GntSbezirk und Tiefeuaa mit GatSbeztrk mittel» d« Bekannt- machung vom 13. Mat 1911 vorgeschrtebenen Sperr- und SchutzmatzregelN aufgehobtt». Königliche AmtShaupturauuschaft Grotzenhai«, am 23. Junt 1911. 145 Da« «ie>aer Tageblatt «schckut je»« La, abend» mit «Euch»- der S-eu». und tzestta». »tertrljLhrlicher du Mi bl« Han« 1 Mack w Pfg. bet Abholung am Schatt« der ksseck. PostanpÄt« 1 Mack « Psg, durch den «ckckträger HM b» Hau« » «ack 7 Ps-. Auch M°natMb«mnan«w «Mcktt-Ammh». sür die «mnmrr dtt» «u-gabelag« bl« vormittag V Uhr ohne »«wahr. °-<°na»abanu«neul, »«d«, -ngawmmm. »otation»dr«ck und «erlag von Langer a «iuterttch in Riesa. — »»rs»ilft«s»rll«: »oeihestrab« Lü — Mr die RchaMon vnouNpoUNch: Harm,»« Schmid« in Riesa.