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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-24
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1924
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machen sollten. Ob der vorbereitende Sächsische Landes- konarefz der Kommunisten am 1. Muni in Chemnitz eben falls verboten wird, hängt davon ab, inwieweit hiervon verfassungSfeindlich« Bestrebungen und Störungen der öffentlichen Sicherheit zu befürchten sind. Nossen. Da« 8 jährig« Kind de« Ziegeleiarbeiter» Richter in Katzenbera kam »unter die Räder eine« Ziegel- wagen« und wurde dabei tödlich überfahren. Hermsdorf bei Dr»«den. Di» Schlafkrankheit scheint hier ihren Einzug halten zu wollen. Eine Frau liegt be reit« zweimal 24 Stunden im Schlaf und konnte trotz ärzt licher Hilfe nicht »um Erwachen gebracht werden. * Freiberg. Gin scheubliche« Verbrechen wurde am Mittwoch in den vormittaa«ftunden hier begangen. Der erwerbslose vauarbelter Serrig, der erst vor einigen Tagen an« dem Gefängnis entlassen wurde, suchte sich seine« erst acht Tage alten Kinde« durch Ertränken im unteren Kreuz- leich zu entledigen. G. batte das Kind im Gteckbettchen an sich aeuommen, hat sich damit an den Teich begeben und da« Kind dort neben dem Glbwanenschlötzchen vom Meid- nerring au« in den Teich geschleudert. S. bat nach voll- brachter Tat di, Flucht ergriffe», wurde jedoch von Straßen- oassantrn verfolgt und in der Nähe der .Goldenen Krone' frstarbaltrn und dem Gefängnis zuaeführt. S. war ge ständig und zeigte keinerlei Reu». Da« Kind wurde un mittelbar nach der Tat an« dem Wasser herau«aezog«n und aerettet. E« befindet sich wohlauf. Trim mitschau. Bei Abflnßarbetten im Bismarck- Hain, dem früheren Friedhof, wurde in mäßiger Tiefe ein Kindersarg gefunden, der »war morsch, aber noch «in feste« Gefüge darftellte. Von der KtndeStetche war nickt ein Knochenteil »u finden, nur ein grauseideneS Band befand sich in dem Gehäuse, «in Beweis für die Haltbarkeit der Seide überhaupt. Unter dem Kindersarg befanden sich die Gchädeldecken zweier erwachsener Nersonen, sowie gut- erbaltene Gebisse. Di« Leiche de« Kindes dürfte an die 50 Jahre unter dem Rasen sich befunden haben, während man die Urberrefte der übrigen Leichen auf 80 Jahre schätzt. * Klingenthal. Die Verhandlungen vor dem Lan- deSschlichtrr zur Beilegung de« Streiks in der hiesigen Har» monlkaindnstrie haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Der Schlichter stellte die Einleitung de« amtlichen Scblich- InngSverfabren» für den Fall in Aussicht, daß bi« Ende dieser Woche eine Einigung der Parteien nicht erzielt wor den M. Mittweida. Da« sächsische Finanzministerium bat der Stadt Mittweida wissen lassen, daß der Staat das große Talsperrenprojekt von der Lauenhainer Mühle ab bis nach Kriebstrin nunmehr dock verwirklichen will. Das für die ganze hiesig« Gegend hochbedeutsame und großzügige Projekt war bereits vor mehreren Jahren vom Finanzminister Dr. Reinhold in Aussicht genommen, wurdeaber ansgrgeben.alS die Sozialisten an dir Regierung kamen. Zu dem Zwecke der nunmehrigen baldigen Inangriffnahme ist jetzt der Ankauf der in ganz Sachsen bekannten Lauenhainer Mühle durch die staatlichen Elektrizitätswerke in Dresden erfolgt. * Plauen. Der Seminarlehrer Martin Schott fiel gestern nachmittag, al» er in seinem Garten aus einem Bottich Wasser schöpfen wollte, in diesen hinein und erstickte. * Plauen. Während des am Mittwoch hier aufgr- tretenen Gewitters blieb der elektrische Strom für Licht und Kraft nahezu 6 Stunden ans. Die Motors versagten ihren Dienst, die Straßenbahnen mutzten auf offener Strecke liegen bleiben, das Licht blieb ans, so datz die Vorstellung im städtischen Theater abgesagt werden mutzte. Erst nachts Al2 Uhr flammte das elektrische Licht wieder auf und die Wagen der elektrischen Bahn wurden wieder in Bewegung gesetzt. Wie sich herausstellte, batte der Blitz in die von Dresden kommende 10000-Voltleitung eingeschlagen und gröbere Störnngen verursacht. Wurzen. Ein furchtbares Unwetter, bestehend au« heftigem Gewitter und einer niedergehenden Wasserhose, hat besonder» im Osten unserer Umgebung großen Schaden angerichtet. Sine Wasserhose, au» der Richtung Sachsendorf, Streuben kommend, schüttete so ungeheure Wassermassen aus, daß di« Orte Kühren, Weltewitz, Knatewitz in kurzer Zeit einem See glichen. Da» Wasser stieg so hoch, daß e« in Wohnungen und Ställe «indrang. Die Kühe standen in einigen Ställen bis an di« Knie im Wasser. In Straßen und Felder hat da» nass« Element tief« Löcher gerissen. — Die Landarbeiter streiken seit Sonnabend in Wurzen und der Umgebung auf den größeren Gütern. Die Feld bestellung geht deshalb langsam vorwärts, doch haben die bestreikten Güter all« Maßnahmen getroffen, damit di, VolkSrrnährung nicht sehr darunter leidet. OerMtyeS nun Silchslfches. Riesa, den 24. Mai IS24. —* Zur Elternratswahl. Der Wahlkampf um den neuen Reichstag ist vorüber. Erneut werden alle Eltern volksschulpflichtiger Kinder zur Wahlurne gerufen. Morgen Sonntag, am 25. Mal, sollen an den VolkS- schulen im Stadtteil Altncia die Elternräte gewählt wer den. ES sei jedem unbenommen, für seine Üeberzeugunz einzutreten; dieses Recht fordern jedoch auch die christ lichen Eltern, und diese Forderung lautet: die christ liche Schule. Sie ist nicht die Schule eines starren, an kalte Worte gebundenen Dogmas, sondern einer leben dig e n , im Herzen w u r z e l n d en chri st l i ch en Re ligiosität, gegründet aus unser evaugelisclt-lntherischeS Bekenntnis, nicht die Schule einer verschwommenen Moral, sondern echt christlicher Sittlichkeit, nicht eine Schule mit parteipolitischen Tendenzen, sondern mit gut deutscher Gesinnung, nicht eine öde Drillschnle, sondern eine lebensvolle Erziehungsschule, nicht die Schule der Ungebundenlwit und Willkür, sondern die Schule der Zucht und Ordnung, die Schule ernster Arbeit und Pflicht! Die christliche Schule war stets und soll wieder sein inner ster Kern der Erziehung, wie sie sich in Menschenaltern bewährt hat zum Heile unserer Jugend, zum Segen für unser Voll! Für diese Schule müssen morgen alle christ lichen Eltern eintreten und für sie Schulter an Schulter kämpfen mit den auf gleicl>cm Boden stehenden christlichen Lehrern. ES gilt morgen dessen eingedenk zu sein, daß alle Kräfte cingcseht werden müssen, um den Kindern aas .kostbare Gut einer religiös-sittlichen Erziehung zu gewährleisten. In den Elteruräten können Vater und Mut- ter auch das Ihrige tun, um über die Aufrechterhaltung deS konfessionellen Charakters der Schule zu wachen. Die Eltern ratS wählen sind also von höchster Dichtigkeit, und jeder Vater und jede Mutter, die hier versagten, würden sich ihren Kindern gegenüber mit schwerster Verantwortung belasten. Darum morgen: Auf zur Elt er n ra t S w a HI! — Die Mahlzeit ist be kanntlich von 10 Ilhr vorm. bis 3 Uhr uachm. festgesetzt. Der sich um 3 Uhr iin Wahlraum befindet, kann seine Stimme noch abgebeu. Es ist aber ratsam, frühzeitig zur Dahl zu geben. Jeder Wähler hat dann die Gewähr, 'ein Wahlrecht auSüben zu können. —* Das Fahren mit Rollern auf de« Fuß- «egen. In letzter Zeit bat da« Fahren mit sogenannten Rollern auf den Fußwegen stark überhand genommen. Be sonder» in den Hauptverkehrsstraßen wird dieser Uebelstand, wodurch der Verkehr bedeutend gestört und gefährdet wird, stark empfunden. ES sind auch schon beim Rate der Stadt Riesa Klagen eingclaufen, die auf Abstellung diese» Miß stande» wenigstens in den HauptoerkebrSstraßrn, wie z. Ä. Bahnhof», Wettiner- und Hauptstraße, dringen. Wie wir rrfahren haben, wird dir Schutzmannschaft gegen diesen Mißstand auf den vorgenannten Straßen rinschreiten nnd gegebenenfalls die betr. Fahrer zur Anzeige bringen. Daß die Eltern für ihre Kinder verantwortlich sind, darauf wird besonders hingewiesrn. —* Kindersingen auf dem Rasenplatz. Wie wir bereits mittcilten, werden morgen Sonntag vormittag von "/«II Uhr ab die Schnlchore der Pestalozzischule und der Schule am Wasserturm mehrere Frühlings- und Wanderlieder zu Gehör bringen. Die Veranstaltung wird hoffentlich recht viele Freunde unseres deutschen Lieder schatzes nulvcken. Ter Rosenplatz prangt gegenwärtig in schönster Blütenpracht, nnd so dürste allen Beteiligten ein Stündchen der Freude und der Erbauung geboten werden. —'Das Baden Luder freien Elbe außerhalb der Bade- und Schwlmm-Anstalten behandelt eine Be- kanntmachung des Elbstromamts Meißen, die im vor liegenden Tageblatt abgedrnckt ist und auf welche ganz be sonders aufmerksam gemacht wird. Nach der Verordnung ist das Bade» in der sreicn Elbe u. a. v er b o t e u: am linken Ufer von oberhalb des Gierseile« der Fähre zu Moritz bis unterhalb des AuSschiffungsplatzes in Gröba, rinschl. des Gröbaer Hafens; am rechten Ufer von unterhalb der Moritzcr Fährennnsahrt bi» zum unteren Dämmende bei Proninitz und von 200 m unterhalb der Elbbrücke in Riesa bis zu den unteren Elbhünsern. —Die städtische Elb - Badeanst alt. Mil der Errichtung der städtischen Schwimm- und Bade anstalt an der hiesigen Elbbrücke hat sich unsere Stadt gemeinde eins der schönsten und bcsteingerichteten Strom bäder Sachsens geschaffen. Im Gegensatz zum Vorjahre weist die Anstalt, die wieder unter der erfahrenen tat kräftigen Leitung des Bademeisters Große steht, neben dem eigentlichen Schwimmbad noch ein größeres Luft-Lichtbad ans, das bei großer AuSbaufähigkcit den Vorzug cincS langen günstigen Badestrandes hat, der als Tummelplatz der Kinder vom Badehans selbst aus für die Aufsichtspersonen gut zu übersehen ist. Die Eltern können darum unbesorgt ihren Lieblingen die Freude eines Lommcrbades machen. Den schwimmkundigcn Jungen und Mädels steht außerdem der freie Strom und »as geschlossene Schwimmbecken zur Verfügung, in denen bereits seit einigen Tagen auch zahlreiche Erwachsene dem für die Volksgesundheit so wertvollen Schwimmsport hul digen. Ein Tprungturm mit Rutschbalm dient der Be lustigung von Jung und Alt, während der Schwimmklub .L'ttcr" wieder seine zwei Sprungbretter zur Verfügung gestellt l>at, sodaß sich die Badenden nach der Hitze deS Sommcrtages durch einen Sprung in die kühlen Fluten erfrischen und erfreuen können. Wer will, kann sich auch auf den Planken des Bades oder im Gras deS Strandes gemächlich in der Sonne „aalen", um dann nach einer köstlich» Ruhezeit in Sonne und Luft neugestärkt und frohen Mutes den Pflichten des Alltags nachzugehen. Und dann gar die Kinder. Fiir unsere lebensfrohen Buben uno Mädels bedeutet das Baden ein ganz einzigartiges Ver gnügen und ein wertvolles Mittel zur Erkältung der Ge sundheit. Darum Eltern und Erzieher! Nützt die Ge legenheit und kommt mit Euren Kleinen ins Bad oder bereite« ihnen, indem Ihr sie in die Obhut des Bade meisters schickt, eine köstliche Freude, die sie Euch "durch Gesundheit und gutes Betragen danken tverden. —* Stadtteil Gröba. Wie aus dem Anzeigen teile ersichtlich, hält die Ldk. Gemeinschaft morgen nn „Anker" Iahresfcst ab. Als Hauptredner ist der infolge seiner früheren segensreichen Wirksamkeit hier bestens be kannte Herr P. i. R. Pachalh gewonnen worden. —* Weitere Elter nratSwadl-Eraebntssr. In Lockwitz wurden bei 67 v. H. Wahlbeteiligung fünf christliche und vier weltliche Vertretergewählt, in Groß hartmannsdorf bei 71 v. H. Wahlbeteiligung sechs christliche und drei weltliche; in Niederwiesa 9:6 (8:7 i. V.); in Hohen st ein-Ernstthal, wo dir Welt lichen infolge der Einbezirkung von Neustadt und Hütten grund Sitze zu gewinnen hofften, nahmen diese dir christ liche Liste ihnen weg mit 7:2 (6:2 i. V.). —* Zur Streiklage inder sächsischen Holz industrie erfährt der Telunion-Sachsendienst vom Ar beitgeberverband der sächsischen Holzindustrie folgendes: Nachdem die Verhandlungen in Berlin zum Abschlüsse eines neuen Reichsmanteltartfvertragcs, der am 15. Febr. nbgelaufen war, ergebnislos verlaufen waren, erklärte sich der Arbeitgeberverband der süchsisclfen Holzindustrie bereit, einen Lindcstarifvertrag zu schaffen. Bei Beginn dieser Verhandlungen war aber von Arbeitgebcrseite aus drücklich erklärt worden, daß diese Verhandlungen längere Zeit dauern würden. Es wurde daher von Arbeitgebersette der Arbeitszeit und des Arbeitslohnes zu treffen. Evenio wie es in Rheinland-Westfalen schon der Fall sei. Dieser Vorschlag wurde den Arbeitnehmern fünfmal gemacht, ver- scknedentlich sogar in Gegenwart von Schlichtern. Die Arbeitnehmer lehnten aber diese Verhandlungen ab, mit der Belmnptung, die Arbeitgeber lehnten eine Lohnerhöh ung überhaupt ab. 2000 Holzarbeiter traten auf Grund dieser Behauptung in de» Streik, wogegen die Arbeit geber mit der Gesamtaussperrung antworteten, so baß 20000 Holzarbeiter in ganz Sachsen und einiger angren zender Nachbarbezirre auSgcsperrt sind. Der Vorschlag, ein Schiedsgericht einzusetzen, wurde ebenfalls von den Arbeitnehmern abgclehnt. An Schlichtung-Verhandlungen, an denen das Arbeitsmintsterium beteiligt sein sollte, er klärten sich die Arbeitgeber bereit, bedingungslos teilzu nehmen, während die 'Arbeitnehmer die Bedingung stell ten, der Arbeitgeberverband müsse eine Erklärung unter schreiben, in der er auf die Allgemeinverbindlichkeit der Erklärung verzichtet. Darauf konnten die Arbeitgeber nicht eingehcn, so daß mich diese Schlichtungsverhandlungen nicht zum Nustrag kommen konnten. Augenblicklich besteht zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern keine Küh lung. ' —' Sächsische Kredlthilfe. Beim Lande-für- sorgeverband des Freistaates Sachsen wird eine rechts fähige Person des öffentlichen Rechts mit dem Namen „Sächsische Kreditknlfc" gebildet. Ihr Zweck ist, die für Zwecke der Wohlfahrtspflege zur Verfügung stehenden Gel der nutzbringend anzulegen. Mittel zur Finanzierung cari- taiiver und sozialer Selbsthilfeorganisanonen zu schaffen. Darlehn .rn die genannten Organisationen oder an Ein zelpersonen im Rahmen der Wohlfahrtspflege zu gewähren. Die Geschäftsführung liegt dem Arbeits- und Wohlfahrts ministerium ob, ihm steht ein BcrwaltungSrat von min destens 11 Personen zur Seite. Die Mitglieder des Verwal tung? rates werden von dem Ministerium ernannt. Zu ihm sollen gehören je ein Vertreter des sächsischen Ge- meinbetages, des Verbandes Sächsischer Bezirksverbände, deS Landesverbandes der Inneren Mission, des LandeS- ausschnsses fiir Arbeiterwvhlfahrt, des Deutschen Caritas- vcrbandes, des Roten Kreuzes, des Verbandes nicht kon fessioneller priv. Krankenanstalten (langsteinischer Verband) der Kreditgemeinschaft gemeinnütziger Selbsthilfeorganisa- tionen Deutschlands. G. m. b. H. und der Hilfskasse gemein nütziger Woblsahrtseinrichtungcn Deutschlands. Der Ver waltungsrat tritt auf Einladung des Ministeriums zu sammen. Er ist einzuladcn, wenn ein Drittel der Mit glieder dies beantragt. Er hat die Bilanz zu prüfen, den Bericht über die Tätigkeit entgegcnzunehmen und sich in grundsätzlichen Fragen gutachtlich zu äußern. —* Vertretung des Handwerks bei der Verwaltung der Renten bank. Von der Gewerbe kammer Dresden wird uns geschrieben: Bei der Gründung der Deutschen Ncntenbank wurde bekanntlich die Berufung eines Vertreters des deutschen Handwerks in den Ber- waltungsrat und den Aufsichtsrat abgelehnt mit der Be gründung, daß das Handwerk voraussichtlich nur zu einem kleinen Teile zugunsten der Rcntenbank belastet werde. Nach der Zufertigung der Schuldverschreibung ist aller festzustellen, daß eher das Gegenteil zutrifft. Der Reichs verband des deutschen Handwerks hat sich entschieden da gegen gewandt, daß das Handwerk wohl mit mehreren hunderttausend Betrieben zur Belastung zugunsten der Rcntenbank herangezogen wird, von der Mitbestimmung bei ihrer Verwaltung aber ausgeschlossen sein soll, und hat fiir das Handwerk erneut Sitz und Stimme ver- langt. Tie Entscheidung über den Antrag ist von der Rentenbank davon abhängig gemacht worden, daß Unter lagen über die Höhe der Belastung deS Handwerks zu gunsten der Rentcnbank erbracht werden. Die Gewerbe kammer Dresden wendet sich deshalb fiir ihren Bezirk an die von der Nentenbankumlage betroffenen Handwerker mit dem Aufruf, ihr unmittelbar oder dem nächsterreich baren Gewcrkekammermitglied recht bald mitzuteilen, auf wclcbeu Betrag die ihnen zugefertigte Rentenbankschuld verschreibuna lautet. Es ist äußerst wichtig, daß alle um- lagepflichtigen Handwerker die Meldung abaeben. Um Ver breitung des Aufrufs in den beteiligten Kreisen wird des halb dringend gebeten. —' Landesverein für ländliche Wohl fahrts- und Heimatspflegx. Anstelle des verstor benen Geheimen Ministerialrat Tr. Sala wählte der Lan- dcsverein Sachsen das bisherige Ausschutzmitglied, Lehrer Zeibig, Bautzen, zum Vorsitzenden. Er ist weit über die Hcimatbezirkc hinaus als Schriftsteller bekannt und hat durch sein warmherziges Eintreten in Wort und Schrift für alle Hcimatsragen viele Anhänger und Freunde ge wonnen, so daß man hoffen darf, daß der Verein sich auch unter seiner Leitung kräftig weiter entwickeln wird. —* Werke hrsprojekte am Fichtelberg. Ter „Bogtl. Anzeiger" läßt sich berichten, daß geplant seien die Anlage einer Schwebebahn Oberwresenthal-Fichtelberg, die Herstellung einer Bob-, Rodel- und Eisbahn nach inter nationalen Grundsätzen, der Dau eines erstklassigen, eben falls auf internationalen Grundbedingungen basierenden Sprunghügels. Ter Bau der Schwebebahn soll bereits durch Privatkapital gesichert sein. Die Rodelbahn soll schon in diesem Fahre, die Bobbahn 1925 verwirklicht werden. Ferner soll von böhmischer Seite eine Durchtunnelung des Keilbergs geplant sein. Dieser Tunnel soll es er möglichen, eine gerade Bahnverbindung Jöhstadt-Schmiede- berg-Stolzenhain-Keilberg-Joachimstal zu schaffen. —* Fug en dherb ergs w erb ew oche. Es ist ge lungen, fast alle Bevölkerungsschichten, vom Schülerbibel kreis bis zur sozialistischen Arbeiterjugend, für die Er reichung eines Zieles zu vereinen: Die Schaffung von neuen Jugendherbergen. Tie große Werbewoche, die vom 25. Mai bis 1. Juni in Dresden stattfindet, erwartet daher die Anteilnahme der gesamten Bevölkerung. Nicht we niger als 24 verschiedene Veranstaltungen sind geplant. Am Sonntag nachmittag ^>2 Uhr beginnt der Werbeumzua, der in der städtischen Kampfbahn endet. Ter Bottsbil dungsminister Tr .Kaiser hat eine Ansprache zugesagt. —* Das Leipziger Konservatorium als Musik-Metzhaus. Auf der Leipziger Messe wird von der Herbstmesse 1924 an der Musikinstrumenten-Jndustrie als eigenes Ausstellungshans das prächtige Gebäude des Konservatoriums für Musik zur Verfügung stehen. Tas „Musik-Meßhaus Konservatorium Leipzig" enthält neben einem großen Konzertsaal 60 vollkommen schalldicht ab- zuschlietzende Räume sowie 200 Plätze fiir weitere Aus steller. Es wird Flügel, Pianos, Kunstspielapparate, Orgeln, Harmoniums sowie Musikinstrumente jeder Art — aus schließlich Sprechmaschinen- und den Musik-Derlag auf- nehmen. — Verbot deS Roten Tages in Leipzig be vorstehend. Wie den „L. N. N." von zuständiger Seite im sächsischen Ministerrum des Innern versichert wird, kommt in den nächsten Tagen ein Verbot des von den Kommunisten für das Pfingstfest geplanten Roten Tages in Leipzig heraus, da diese Veranstaltung nach ihrer ganzen Vorbereitung zu verfassungsfeindlichen gewaltsamen Handlungen führen soll. Die sächsische Regierung wird alles tun, um die zweifellos beabsichtigten blutigen Zu sammenstöße der Moskauer Putschhelden von vornherein zu verhindern. Zu diesem Zweck werden auch polizeiliche Maßnahmen erwogen, die den geplanten Zuzug von außer halb unterbinden werden. 'Auf jeden Fall wird der Rot- Tag in Leipzig mit Hilfe der staatlichen Machtmittel ver hindert werden, wenn die Kommunisten ihre Ankündr- * Görlitz. Die Leiche der seit mehreren Tagen ver- schwundenen Frieda Jung« au« dem benachbarten Rad- meritz wurde gestern vormittag in der Neiße bei Nikisch an einem Strauch hängend von einem Görlitzer Angler aufge- sunden. Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Außerdem wurde unweit der Fundstelle die Leiche eine» etwa 24 bis 26 Jahre alten Manne» aufgefunden. Doch scheint dieser Leichenfund mit der Ermordung der Frieda Junge nicht im Zusammenhang zu stehen. Bericht über die Glaubitzer Äemei»deverordnete»-Litz««g »om »L. Mat 1VS4. Nach allgemeiner Aussprach« wurde der Mietvertrag mit dem ReickSfiSku» über 2 gepachtete Jnfanteriebaracken zu Wohnzwecken im Lager Zeithain angenommen, der di« Pachtzrit bi» mit 31. 12. 1930 vorsteht. Der Ausbau der Baracken soll unverzüglich in Angriff genommen werden. Die hierzu erforderlichen Mittel wurden verwilligt und sind zur Deckung im Anlriheweg« aufzubringen. Wegen ungenügender Klarheit de« Sachftande» über die s. Z. Errichtung de» Heimbürgtnnenverbande» Nünchritz soll »ur Aufklärung Rückfrag« gehalten werden. Auf Antrag de» Herrn Braschwitz, beschloß man ein stimmig, die Kündigung der Mitgliedschaft zum DeSinsektionS. verband Nünchritz auSzusprrchrn und verwilligt« die hau«, haltolanmäßigen Mittel nur auf da« beschränktest« Maß sür Entschädigung de» Desinfektors und Desinfektionsmittel auf nur ein Haide» Jahr. Innerhalb der Gemeinde wlaubitz will man eine gleichartige Einrichtung schaffen. Di« EntwafferungSangelegenheit im OrtStril 0 wurde nochmal» zweck» Vorberatung an den Bauausschuß zurück- verwiesen. 250 laufende Meter Schnittgerinn« sollen an der Kirch straße gepflastert werden. Di« Kosten in Höhe von 700.— Rm. wurden verwilligt. Die öffentliche vierjährige wrasoerpach- tuns findet Sonntag, den 25. Mai vorm. '/,10 Uhr im Restaurant Popp statt. Da« Abmährn d^ 1. GrarschnltteS hat bi» spätestens zum 20. Juni 1924 und da» de» 2. Schnitte« vom 10. bis mit 24. August d«. I«. zu erfolgen. Ja der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung wurde . die Wahl de« Grmeindrdirner« und StraßenwSrters vor- genommen, dl« durch da« Lo« auf Herrn Kurt Polak fiel, — E. Li« Reichdiudrtttffer für die LedeuShaltnngSkoften (Ernährung. Wohnung. Heizung, Beleuchtung und Be- kleidung) beläuft sich nach de» Feststellungen de» Statt, ftischen ReichSamt» für Mittwoch, den 21. Mat, auf da» l.lk.billionensach« der Porkrteg«zrit. Gegenüvrr der Vor- woch, (1,16 Billionen) ist demnach ein« Adnabme von
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