Volltext Seite (XML)
iSerichtSftaN Ei» bestechlicher «ohleaeiykäuftr. DaF erweiterte Schöffengericht Berlin-Mitte verhandelte ans Antrag -es Verein» gegen Bestechungsunwesen, Sitz Berlin, gegen den Ingenieur Heinrich Doevenspeck. Der Angeklagte war bis Mitt« 1924 Wärmeingenieur des Märkischen Slektrizt- tätSwerk» A-G. in Berlin, einer Provinztalgründung, welche grobe Kraftwerke betreibt. Der Angeklagte hatte den Kohleneinkauf zu bewirken und mttzbrauchte diese Ver trauensstellung, um sich Schmiergelder zu verschaffen. Die Hanptkohlenlirferanttn, Fa. Peter» u. Boller, Berlin, machte sich der Angeklagte mit 2 Prozent de» Umsatzes tributpflichtig. Da» Gericht verurteilte Doevenspeck wegen Bestechlichkeit im Sinne des 3 12 de» WettbewerbSgesrtzrS zu 1000 RM. Geldstrafe und stellte da» Verfahren gegen den Kohlenhändler HanS Peter» mangel», gültigen Straf- antrag» rin. BeftechuugSoerfuch. Da» Amtsgericht in Mainz ver urteilte auf Antrag des Vereins gegen da» Bestechung?- Unwesen, Sitz Berlin, den Ingenieur Hermann Anrin in Gonsenheim wegen eine» BestechungSversuch», den er beim Verkauf von Kalksteinen an dem Einkäufer eine» Industrie betriebe» verübte, zu 50 RM. Geldstrafe. DaS Gericht be urteilte die Tat sehr milde, trotzdem in der Hauptvcrhand- lung festgestellt wnrde, dab der Angeklagte bereits durch Urteil der Strafkammer in Wiesbaden vom 7. Mat 1931 wegen de» Versuchs der Verleitung eines Angestellte» zum Geschäftsverrat mit 1500 Mark Geldstrafe vorbestraft ist. Kunst und Wissenschaft. Sptelplauäubernug i« der Dresdner Staatsoper. Opernhaus: Freitag, 8. März: „Der Troubadour", X8; Sonnabend, 6. März: „Boris Godunow" 7 Uhr, Sonntag, 7. Mürz: „Tannhäuser", X7 Uhr. Eine Unterstützung von 25 »80 Bänden stellt die Gesell» schäft für Volksbildung, Berlin NW. 52, Lüneburger Str. A, au» der von ihr verwalteten Rickert-Stiftung unbemittelten Volksbüchereien, die Mitglieder der Gesellschaft sind, un entgeltlich zur Verfügung. Von den gebundenen Büchern ist der Einband zu entschädigen. Die Stiftung besteht seit 1S0L und hat bisher 7141 Büchereien mit sehr erheblichen Bücher mengen unterstützt. Im Jahre 1825 wurden Bücher im Werte von 17 842.45 Mark an 586 Büchereien abgegeben. Für wenig bemittelte kleinere Büchereien wirb aus diese Weis« wirksame Hilfe geschasst». Ein Institut für evangelische Kirchenmusik. An der Hoch schule sür Musik in Köln ist «in Institut für evangelische Kirchenmusik begründet worden. Handel nnd Volkswirtschaft. Die Rcichsrichtzahl für die Lebenshaltungskosten i« Februar 1828. Die ReichSrichtzahl für die Lebenshaltungs kosten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Beklei dung und „Sonstiger Bedarfes ist nach den Feststellungen de» Statistischen ReicbsamtS für den Durchschnitt de» Monat- Februar mit 188,8 gegenüber dem Vormonat (189,8) um 8,7 ». H. zurückgegangeu. Die Preise für Gemüse, Milch und Butter haben angezogen, die Preise für Fleisch und Fleisch waren und in besonderem Mähe für Eier haben nachgegeben. Auch die BekleidungSauSgaben weisen einen Rückgang auf. Au der Berliner Börse war die Tendenz des Effekten. markteS am Montag überwiegend schwach. Die Geschäft». nnlust war ziemlich allgemein. Am meisten zeigte sich die» f^ei «chtfftVMMMk. «rrr lnilh rn i«E«k mlmvm «kW« gedrückt. SchntzgebietSanleihe schloß mit 7 Prozent und nprozenttge Reichsanleihe mit 0Z7280 Prozent. Bon den fremden Stenten zeigten Ungarn feste Haltung, von den Eisenbahnaktien gab Hochbahn IX Prozent nach, «et den SchifsahrtSaktien verlor Deütsch-Austral SU Prozent, Nord deutscher Lloyd 2X Prozent, KvSmo» S Prozent, Hapaa und Hansa je IX Prozent, Hamburg-Süb 1 Prozent. Unter den Bankaktien verloren Neichsbankantetle und DtSionto- gesellschaft IX Prozent. Am Montanaktienmarkt betrug der durchschnittliche Kur«verlust etwa S Prozent. Besser be hauptet waren nur ManSfelder, Rtebeck und Giegen-Soltn. gen. Farbwerte gaben um IX Prozent nach. Auch chemische Werte und Kaliwerte hatten Verlust« von X bis IX Pro- zent. Am Markt der Maschinenfabriken büßten Deutsche Werke I X Prozent, Orenstrin 1 Prozent und Berlin-Karl»- rnhrr Industrie IX Prozent ein. Der Satz sür tägliches Geld war SX bi» 8 Prozent, für Monat-gelb SX bi» 7 Pro- zent. Der PrtvatdiSkont blieb mit 5 Prozent sür beide Sichten unverändert. Am Devisenmarkt hat sich der fran zösische Frank erheblich gebessert. rraafllett in Ker Alerid« -Vocbe nUe porlzeoKungen nttt AlsstllKtzrtt-llrletznnrsten. Heraufsetzung d«S MiudeftkapitalS vo« Gesellschaften m. b. H. Im NeichSjustizmtnisterium werden gegenwärtig Verhandlungen über ein Gesetz gepflogen, wonach da» Mtndestkapital von Gesellschaften m. b. H. heraufgesetzt wer« den soll. Schon vor mehreren Monaten hatte der Deutsche Industrie- und HandelStag in einer ausführlichen Eingabe darauf htnaewicsen, daß die jetzige Mindestgrenze von 5880 Reichsmark bei der gegenwärtigen Wirtschaftslage geradezu schädigend wirke. Derartige Zwerggefellschaften ermög lichten häufig unlautere GefchäftSgrbarung. Der Industrie« und HandelStag hatte deshalb die Heraufsetzung bei Er- werbSgesellfchaften auf SV80V Mark, bet allen anderen nicht reinen ErwerSSgesrllschaften, also Stiftungen, Studien. Unternehmungen, gemeinnützigen Einrichtungen usw. auf 10 888 Mark vorgeschlagen. Die Einbringung einer ent- sprechenden Vorlage ist demnächst zu erwarten. Der BerkehrsauSschub des Deutsche« Industrie» uud HaudelStageS für Tariftesorme«. Der BerkehrSauSschuß de» Deutschen Industrie- und HandelStag«» hat in seiner letzten Sitzung eine Entschließung angenommen, worin ein« baldige Senkung der Etsenbahntarife für -ringend wün- schenSwert erklärt wird. Der Reichsbahn dürften durch GehaltS- und Lohnerhöhungen nicht zwangsweise Mehr ausgaben aufaebürdet werben, di« sie im Rahmen ihrer ReparattonSlast ohne gleichzeitige Erhöhung der Einnahmen nicht tragen könnte. Auch für die Reichsbahn müsse der Grundsatz gelten, daß nur durch eine wesentlich« Senkung der Selbstkosten und Rationalisierung der Betriebe der An- TM Mell «tcheftch» a« VWerverVrau« -effelckekff uull K« unerläßlich nötige Ausfuhr unserer Erzeugnisse ermöglicht werden könne. Deutsch« Stabtauleihe in Amerika. Di« Ausgabe der "prozentigen Obligationen der Stabt Leipzig im Nennbe träge von 5 Millionen Dollars durch da» Bankhaus Speyer n. To. wirb heute zum Kurs« von V4X Prozent erfolgen. Es sind Anzeichen dafür vorhanden, baß di« Anleihe stark über zeichnet wird. Marktbericht«. SreSbpe» Gchlachtbiebmerkt vom 1. Mär». Auftrieb 1. Rinder: 187 Ochsen, 20« Pullen, 27» Kalben und Kühe; S. S5<> Kälber; S. «88 Echos»; 4. 2120 Schweine, zusammen 48SS Tiere Preis« in Reichsmark sür 50 Kilogramm Lebend- und lim Durch schnitt) für Schlachtgewicht: Ochse«: 1. vollfletschtae. aurgemästete höchsten Schlachtwerte- bi» zu S Jahren 48 big »2 <92), 2. junge, fleischige, nicht au»g«mästelr, ältere «»»gemästete 44 bi« 47 (88), 8. mäßig genährte junge, gut genährt» älter« 85 bi« 39 <80», 4. gering genährt« jeden Alter« 27 bi» 32 (74). vulleur 1. voll- fleischige, au«grwachsene höchsten Gchlachtwertr» 50 bi« 52 (88), 2. vollfletschiar jünger« 4« bi« 49 (86), 8. mäßig genährt« jüngere und gut genährte ältere 40 bi» 44 (8l), 4. gering genährte 88 bis 38 (81). Kalbt« Uttb Kühe: 1. vollfleischige, au-gemästet- Kalbrn höchsten Gchlachtwertr« 47 bl« 49 (87), 2. vollfleischige, au«gemästete Kühe höchsten Echlachtwerte» bi« zu 7 Jahren 40 bi« 45 (82), 8. älter« ou«geniästet« Kühe und gut entwickelt« jünger« Kiihr und Kalben 34 bi« 8« (78), 4. aut genährte KIlhe und mäßig genährte Kalben 27 bi« 30 (71), k. mäßig und gering genährt« Kühe und gering genährt« »alben 28 bi» 25 (SS). Kilver: 1. beste Mast, und Saugkälber «S bi« «9 (109), 2. mitt- Irre Mast» und gut» Saugkälber «0 bi» 64 (108), 8. geringe Kälber 44 bi« K4 (80 bi« 98). Schaft: 1. Mastlämmer und jüngere Masthammel K4 bi« 58 (112), 2. ältere Masthammel 4S bi« 50 (104), 8. mäßig genährt« Hammel und Schafe (Merz schafe) 34 bi» 40 (97). Schweine: 1. vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis 1'/, Jahr 76 bi« 78 (99), 2. Fettschwein» 80 bis 8l (101), 8. fleischiqe 78 bis 75 (99), 4. gering entwickelt« 70 bis 72 (99), 5. Tauen und Eber 60 bi« 70 (87). Au-nahmepreise über Notiz. Amtlich seftgesetzte Pretft an brr Produktenbörse zu Berlin am 1. März. Getreide und Oclsaaten vro 1000 tg, sonst pro 100 Iig in Reichsmark. Weizen, märkischer 250 — 254, pomm. —. Rogge», märkischer 143—148, Mecklenburg. —, pomm. 142—146. Gerste, Futteraerste 136-180, Sommergerste 163—187, Wintergerste 186—150, Hafer, märkischer 154—164, pomm. —, westpreuß. —, Mai«, loco Berlin —, Waggon frei Hamburg —. Weizenmehl, Pro 100 kg frei Berlin brutto mkl. Sack (feinste Marken Über Notiz) 82,50—86,00. Aoggen- «,ßl pro 100 Lg frei Berlin brutto inkl. Gack 21,00 - 28,00. WetzenNet«, frei Berlin 9,00—10,00. Roggenkleie, frei Berlin 8,8»-»,00. ««»»-. Leins»«» -. «ikt-ria-Erbsen 26.00 bis 33,00, kleine Sbetse-Grtfen 23,00 — 28,00. Knttererbftn 20,00-22,00. Peluschken 20,00-21,80. «ckerö-Vnen 20,00 bi« 21,00. Wicken 28,00-26,00. Lupine«, blaue 11,50-12,50, gelbe 18,78—14,50. Serradella alt« —, neue 26,00—28,00. Rapskuchen 14,00-14,80. Leinkuchen 19,50-19,90. Trockenschnitzei 8,20 bi« 8,50. Soya-Schrot 18,80 — 19,00. Torfmrlafft 80/70 —/ Karftfftlflocken 14,40-14,60. Messungen der meteor. Station 4S1. (Oberrralschule Riesa). 27. Februar 1926: Kein Niederschlag. 28. Februar 1926: 0,4 ww Niederschlag. 1. Mär» 1926: 0.4 mm Niederschlag. 2. März 1926: 1,4 mm Niederschlag. Niederschlag im Februar 1926: 81,4 mm. Niederschlag seit 1. Januar 1926: 100,7 mm. butte cyleieli „Daran ist aber nichts zu ändern," entgegneft Christa röhlich. „Wenn das Seebad da» gute Werk vollendet, las hier angesangen worden ist, so können Vater und ich Zott dem Herrn nicht dankbar genug sein, Gott dem Herrn und Ihnen. Gute Nacht!" Sie reichte ihm die Hand und zog sich zurück. Lange blieb Falkenberg noch stehen, an die Treppen« -feiler gelehnt und blickte zum mondscheindurchleuchteten Park hin. Das Bewußtsein, Christa in seiner Nähe zu haben, sie jeden Augenblick sehen zu können, war wie ein Lebens-Elixier gewesen, das ihn den Unterschied der Jahre oft völlig vergessen ließ. Die Jahre! — Sie hatten nur dazu gedient, Christa ihm ieber und teurer zu machen. Von einem zum anderen war die Liebe zu ihr fester in sein Herz hineingewachsen, war herangewachsen zu einer Größe und einer Macht, über di« er sich jetzt kaum mehr Herr fühlte. Und doch hielt er sich vor, Stunde um Stunde, daß er seinem Herzen Sülle gebieten müsse. Dann brach der Sonntag an, der letzte Ta- des Aufenthalts von Frau von Bredow und Christa auf Neu dorf. Am nächsten Tage wollten sie nach Z. zurücktehren, um in Ruh« die Vorbereitungen zur Reise nach Stubben, kammer zu treffen. Der Landrat erschien schon gegen zehn Uhr vormittag«. Als er seine Frau begrüßte in Falkenberas Gegenwart, legte er seine Hand auf dessen Arm und sagt«: „Alter Freund, du hast wirklich Wunder getan." „Nicht ich," «lehrte Falkenberg lachend ab. „Das hat da» Frühjahr auf dem Land« getan mit seiner wunder baren Pracht und Heilkraft." „Wo ist Christa?" fragte der Landrat. „Ja —wo?" gab seine Frau lächelnd zurück. „Irgend- wo an einem ihrer Lieblingsplätze im Park. Sie muß ja heute überall Abschied nehmen. Da vergißt sie Zett und Stunde." „Ich werde sie suchen," erklärte Faltenberg, „da doch mein« Wtrüchafterin für die heutige Frühstückstafel ihre besten Künste angewendet hat, wie sie mir vor einer halben Stunde versicherte." Er wußte ganz genau, wo er Christa mn diese Zeit suchen hatte, kannte ihren Lieblingsplatz an der von Tannen und Fichten umgebenen Felsengrotte. Ost genug hatte er sie dort von weitem beobachtet, ohne daß sie es ahnt«. Auf der von Doualar-Tannen umgebenen Bank saß Christa in hellblauem Morgenkleid, da» mit weichen Falten ihr» schöne Gestalt umschloß. Durch di« Zweige der Tannen hindurch stahl sich «tn Sonnenstrahl und legte sich vergoldend über Christas blonde» Haar. Die Hände im Schoß gefaltet, mit traumversunkenem Blick, saß sie da und sprang auf, al» Falkenberg sich nahte. «übr Pater ist aekommev» Fräulein Christa, und — la. »ch glaub«, das zweite Frühstück wartet auf uns. — Was wird au» Neudorf werden, frage ich wieder," fügte er Hinz«, wenn keine geschickte Frauenhand mehr in der Stille so vieles fördert? Ich fürchte, meine Leute werden mich nach diesen Wochen gar nicht mehr al» voll ansehen." Christa lächelte und entgegnete: „Aber Herr von Falkenberg, das könnten Sie doch alles Sndem im Augen- blick. Vater hat schon vor Jahren gesagt, er wünschte, daß Sie Neudorf eine Schloßherrin geben möchten. Wir wünschen das alle für Sie, wissen wohl aber eigentlich nicht, was wir tun. Vielleicht wurden wir eifersüchtig sein, wenn in dem Verhältnis zwischen Ihnen und uns etwa» geändert würde» doch," unterbrach sie sich, während heiße Röte ihr Gesicht überflog, „wie häßlich von mir, so etwa, zu sagen l" Heißer wurde dle Röte ihrer Wangen unter dem Blick, den Falkenberg jetzt auf sie heftete. Was war ihr d«nn? und «ft wunderlich blickt« er sie an i „Es gibt eine Einige auf der Welt," sagte Falkenberg mit eigentümlicher Betonung, „die ich zur Herrin auf Neudorf an mein« Sette nehmen möchte, und aus die brauchten Eie nicht eifersüchtig zu sein." „Kenne ich sie?" fragte Christa, und ihr« Stimme zitterte, sie wußte selbst nicht weshalb. In ihren Augen lag «in Ausdruck banger Frage, «in Ausdruck, der kund gibt, daß man sich vor etwa« fürchtet. Da war es vorüber mit Falkenberg« durch Jahre und Jahre ausgeübter Selbstbeherrschung. In seinen Lügen flammte es aust Er saßt« beide Hände de« jungen Mädchen» und stieß nur hervor: „Christa l" Und in diesem Ausruf lag alle», was in ihm lebte: seine Liebe, sein Zagen, sein Hoffen. Er legte tn rascher Bewegung den Arm um st», zog sie an sich heran, beugte sich zu ihr nieder und fragte leise: „Wissen Sie es nicht, Christa, — weißt du es nicht," fuhr er noch leiser fort, „baß es für mich nur eine einzige gibt, die mein Herz ausfüllt? Weißt du denn nicht, daß du es bist, die ich liebe, seit Jahren und Jahren 7" Dann gab er sie Mötzlich frei, al» erschreck« «r über das, was er getan und gesagt hatte. „Vergeben Sie und vergessen Sie," bat er. Ueber EZristar Züge hatte sich im ersten Augenblick ein Ausdruck de» Erschrecken» gelegt. Dann war ein wunderbare» Leuchten über sie hmgezoaen. Blitzartig wurde ihr klar, was sie ihm geworden war. „Vergeben Sie und vergessen Sie, was «in törichter Mann, der Ihr Vater sein könnte, Ihnen eben sagte," begann Falkenberg von neuem, seine inner« Erregung gewaltsam unterdrückend. Christa strich mit der Hand über di« Stirn. „Was soll ich vergeben?" fragte sie dann, „was soll ich vergessen?" Er batte sich zum Geben gewandt. „VH, nicht gehen, nicht gehen!" rief sie angstvou. „Ich habe nichts zu vergeben, ich will nichts vergessen. Ist es wahr?" fügte sie flüsternd hinzu, „daß Sie ... Bein» Hard!" rief sie plötzlich laut, wie jubelnd, „ist das wahr, wirklich wahr, daß ou mich liebst?" Da legte er wieder den Arm um sie, zog sie wieder an sich heran und sagte: „Christa, seit langen Jahren bist du für mich da» Licht auf meinem Wege, das Licht, das mich hat vergessen machen, was ich in meiner Jugend durchkämpfrn mußte. Ich habe dich al» Kind gesehen, habe dich erblühen sehen, und lieber, immer lieber bist du mir geworden, aber ich hielt es für ein Unrecht, dir das zu sagen, schwieg weiter und weiter, als ich sah oder doch zu sehen glaubte, wie die Liebe an dein Herz klopfte. Und ich hätte dich auf di« Arme nehmen und forttragen mögen, als ich wieder sah, wie das, was ich im Entstehen geglaubt hatte, zerfloß, und al« ich mir vorstellte, was du dabei leiden mußtest. Ich .. . Christa legt« die Hand auf seinen Mund und bat: „Nicht weiter, nicht weiter!" Ein Strahl fast überirdischen Glück» leuchtete aus ihren Augen heraus. „Ich habe mein eigenes Herz nicht gekannt," fuhr sie leise aber hastig fort. „Ich begriff mich selbst nicht, daß ich an meinem Geburtstag nicht eine bittere Ent täuschung empfand. Jetzt weiß ich, weshalb ich so ruhig blieb: ich hatte ja dich. Ohne dich hätte ich mir ja mein Leben gar nicht ousdenken können, aber — achl ich bin doch nicht gut genug für dich. Ich ...." Er strich mit per Hand über ihr blondes Haar und entgegnete: „Nicht gut genug für mich! Seit Jahren warst du der Sonnenschein meines Lebens. Willst du. Frühlingsblume, dich denn wirklich, wirklich dem Herbst zugesellen 7" „Ach!" jubelte Christa auf, „ich wM nichts, nicht» andere», als dir angehören." „Christa," erwioert« Falkenberg, „du gibst mir ein Glück, da« mir fast zu groß erscheint. Was wird," fügt« er hinzu, ohne sie au» den Armen zu lassen, „dein Vater, mein Ueber, alter Han», sagen? Was wird dein« Mutter sagen, daß ich, der alternde Mann, nach ihrem Kleinod greife?" „Sie werden mich niemand lieber geben al» di«. Laß mich jetzt gehen, daß ich ihnen zuerst von dem Glück spreche, da» ich noch kaum fassen kann." „Geh, Christa, und wenn sich bei deinen Eltern das leiseste Zögern zeigt, so reis« ich noch heute ab. Dan» mußt du vergeben und vergessen? Er küßte ihr« Hände, und fies ging. Er sah ihr nach, und al« sie bei der Biegung eine» Parkweges ankam, wandte sie sich um und winkte ihm mit der Hand einen Grub zu. (Fortsetzung folgt.)