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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192707139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270713
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-13
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1927
- Autor
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Me»« Sie 1« Ihre« Heschöst ans jede ^ropaßanda «errichte«, ,er«te« Sie langsam «»er sicher ans tote« chkei«. Franke« mg- WafscrwLrme im Glbhad S1 Gr«» 0. lorbenen ober «ach de« Ausland < laste«. Die Angehöriaen rtne» in Staaten ar- WOlich da» «r tz« Juli »en La« i« erübt«. und Handel >i«s Volkswirtschaft. Deutsch türkisch« Handel»»,tiehnnae«. Einige Blätter melden, daß nach Inkrafttreten de« deutsch-türkischen Handels, »ertrag«« die Beglaubigung der Ursprungszeugnisse durch den hiesigen türkischen Konsul nicht mehr nötig sei. Wie die Vliitter erfahren, tritt der Handelsvertrag am 22. d. Mts. in Kraft. .Zurzeit dleidt aber die Anordnung, daß die Ursprungszeugnisse beglaubigt werdrn müssen, noch in Kraft, di« etwa die türkisch« Regierung «in« Aenderung irr dieser! Beziehung trifft. Marktberichte. Breßentzeiner OchWetrrenrarkt Dien »tag, den 12. Juli 1SS7. PretS ein.« Ferkel«: 10 bi« 18 Mark: Zufuhr«: 1»? Ferkel, 2 Schweine. Geschäftsgang: Langsam. Amtlich feftgese^te Preise an der Produktenbörse,« vertt« am 12. Jnlt. Nerrelde und Lelsaaten pro 1000 rz, so»« pro lbo, in NeichSmark. Wei»««, märkischer — pouun, —?. Aoggeu. >n attischer 255-257, märkischer, neu —. pomm. —. tberfte, Sominergrrst« 240—273, neue Winter- »erste —. Hafer, märkischer, alt —, neu 251 -258: Wat«, lar« Verl,» —, Waggon sreiHamburg 185—187. Utztzene mehl, pro 100 Icg frei Berlin brutto inkl. «ml (feinste Marken über Notiz) 86,00-SgdX». A eggen mehl pro 100 Ke frei Berlin brutto luN.Sau 34,00-^8,00. »tzetzeiitleir, jr.Berlin 13,25. Po««««. "Ak. iS.LO. Rapo -. Leinsaat-. «Moria, i-rbse» '44,00-k>8,0u, kitt«« Lprisc-Erdseu 28,00 bi« 32,00. Autttr,»bse« 22,00—23,oo. Peluschken 21,00 -22,SV. Acker- »»an«« 22,00-28,00. Wicken 22,00-24,5'). Lnptnen, oian: 14,75 bi« 15,50, geloi 15,75-17,75. r«rr.„el>«. neu —. Aep»- »Uche« 15,40— 15,80. Vkintmtzen 20,20. rrocke«4 fiaWoi 00-34 4o'"' w,00-lo,g). Kartoffel- r«r BreSdaer Baaderoleabrozetz. Nach Vernehmung der Angeklagten. die sich begreiflicher- -vets« sehr «nsangretch gestaltet«, wurde alS etnziaer Sm»« »er Oberöellrnspcktor Ott» von »er ZollfahndungSfielle »et« SandeAfinenzamt Dresden gehSrt. In längeren Au»füb- ruuge« schildert« der Zeug«. wie schwer e» cmvesen lei. di« wirklichen Gchnldtge« zu ermitteln, die in früheren Fälle« mit dem großen Unbekannten operiert, nruerdtng» aber «in« ander, «aktik angewenbet Ritte«. E» bestrbe di« Verein, barung, wenn einer geklappt «erde, dann habe dieser nicht» zu verrate«, sondern al» Mitbeteiligt« entweder einen ver- lorbenen oder «ach de« Audlanb abgercisten Man« »ub«. laste«. Die Angehörigen eine» in Hast Gerat«««, sollte« dann unterstützt werde«. I« dieser Fälschersach« sei anfäng- kich ein aewiffer Scheibe, der früher auch in Tabakstruersache« verwickelt aewesen, und der vor einiger Zeit nach Amerika mrdgewandert ist, al» derjenige bezeichnet worden, von dem di« falsche« Banderolen stamme« sollten, bi» sich bald darauf der gan»e Schwindel «it Scheibe aufgeklärt hat. Zeuge ver tritt di« Meinung, da» Fährmann und Schnier gan, genau wissen, wo sich Kühler ausbält. Rach «etter«« Erörterungen und Vernehmung «ine» t« letzter Minute «och herbetgeholte» 3««««, Job«, der früher i« Betrieb« »et velkosf beschäftigt gewesen ist, der aber nur unwesentliche Angaben macht«, ergrtsf der Vertreter der An klage, «t—tSanmalt Dr. Sckre»—. da» «ort, um zu de« Strafanträgen zu sprechen. Er führte einleitend au»: Dies« Fälscheranaelegenbeit «st wiederum wie in früheren Fällen buch dte»«al wieder von Dre»den ausgegangen. Selbtge hat gröher« Kreis« gezogen. Di« Staatdanwaltschaften in Berlin, Hamburg, Köln und anderwärt» beschäftigten fich gleichfalls damit. Aussehen erregt hat der Fall besonder« dadurch, daß ansängli» hinterzogen« Summen tm Betrag« Zt« zu «irrztg Millionen Mark genannt worden seien. Die» war aber unrichtig. Man habe von gewisser Seite au» die mutmaßliche Stückzahl der mit gefälschten Banderolen ver sehene« Zigaretten al» Mark angeführt. Da» Gebühren der Angeklagte« sei ganz verwerflich. Der gesamten Wirtschaft »erd« dadurch «in »roher Schaden ,«gefügt. Zu- «eist seien dies« mit gefälschte» Steuerlichen »er sehenen Zigaretten auf dem Sande, von Schmiebge« bei- spiel»wetse in Schlesien abgesetzt worden, wodurch brr reellen Industrie großer Schaden »«gefügt worden ist. Wa» di« Ker unter Anklage stehende» Fälschungen anbelangt, so han delt e» fich schätzungsweise um 4 bis 5000 Bogen zu je vierzig Banderolenftreisev für Hunderter Packungen salso 20 bi» Ei Millionen Ztgarrtteuj. di« in Verkehr gebracht und durch weg auch »«nvendet worbe» find. Betrachtet man di« Angeklagte» näher, dann steht man, wie immer die gleiche« Hintermänner au» frühere» gleichen Straftaten auftauchen. Di« Fälschung«» waren so geschtckt und raffiniert ««»geführt, daß nur die Reichdbruckerei dies« erkannte. So «ar«. Sei dieser Angelegenheit vom Zollamt ein Poste« Banderolen zurackgenommen und dann wieder anderweit ««»gegeben worden, die gefLlscht waren und nicht so ohne weiteres von den Zollbeamte, al» Fälschungen zu erkenne» gewesen find. Der Angeklagte Bolt«, hat anher de» von Fährmann bezogenen gefälschten Steuerzeichen »och eine« großen Posten, etwa 1460 Boge» vertriebe», die von eine« inzwischen längst abgeurteilte« Fälscher Zimmermann stammten, er habe die» au» Gewinnsucht getan, wa» beson- der» strafschärfend zu ahnde« ist. Wa» die Strafzumessung «betrifft, so habe fich Velkvff auch »och der Pfandent- ftrickung schuldig gemacht. Seine heutige Behauptung, er hätte di« Pfändung nur al» «ine Scheinpfändung angesehen, und durch Berkaus der Zigarette« »sw. dem Zollamte zur Zahlung der rückständige» Steuer» verhelfe« «olle«, er- scheine ganz unglaubhaft. Er beantrage, velkosf wegen Pfandentstrickung, Gebrauchmachen» gefälschter Steverzei- cheu. Tabaksteuerhinterziehung und wegen Hinterziehung der Matertalsteuer zu »«»gesamt einem Fahr Gefängnis, 7200 Mark Geldstrafe und ,« 8000 Mark Wertersatzstrafe z» verurteilen. Bei Schmiebge» beantrage er ebenfall» we- gvr Gebranchmachen» von gefälschten Steuerzeichen. Htnter- ziehuna der Labak- und Materialsteuer insgesamt ei» Jahr zehn Monate Gefängnis u«b die gleichen Geldstrafen wie bei- Selkoss auszuwerfen. Bezüglich de» Angeklagte» Schnier forderte der GtaatSanwaft IX Jahre Gefängnis und bei Volten, der früher in der Straffache Zimmermann verwickelt gewesen, aber damals frei ausgegangen ist, ein« Gefängnis- strafe in der Dauer von 2 Jahren 6 Monate». »Sei Fahr- mann seien 2 Jahre Gefängnis, bet Nrüll 10 Monat« Ge fängnis auSzuwerfen. Dich«, vanderolenfLlschern und der«, Abnehmern müsse durch empfindliche Strafe« zu Ge- müte geführt werden, daß sie in Zukunft di« Finger von der- artige» gemeinschädkichen Handlungen lassen. M Im Anschluß hieran ergriff Zollinspektor Schuber al» Vertreter de» Nebenkläger» da» Wort, nm gleichfalls di« ve- Kreckung der Angeklagten zu fordern. Im ganzen Reiche sehe man dem AuSgang de» Strafprozesse» mit größtem In teresse entgegen. Er schloß fich den AuSführungcn des Staatsanwalt«» an. ? Die Rechtsanwälte Giese, Dr. Pittrich und Dr. Möller plädierten hierauf für eine milde Beurteilung der Ange klagte». um die selbige im Schlußwort auch baten, worauf fich dann da» Gericht zu längerer Beratung zurückzog. r Da» Gemeinsame Schöffengericht verkündete hierauf kurz vor 7 Uhr folgende» Urteil. Der Angeklagte Belkoff wird »ege« Pfandentstrickung, vergehen» aeae» die Dabaksteuergesetze und »egen Hinter, ziahnng der «aterialstener ,»in»gesamt 6 Monate« 7 Tage« Gchängni» nnd TAB Mark Geldstrafe, HilfSweise ,» »eitere» g» Laae« «esängni» ckl» Srsatzftrafe »ernrteilt. Schmied»«» erhält weg«, «ergehen» gege» die »»gezogen«« Paragr«. pH« de» Tabakstenergesetze» und der Reich»aLgabe»orb««ng et« Gefa»tck8ef»»g«i»ftraf« von zwölf Monat«» »nd siebe» Lage», «nd «ege» Hinterziehung der Materialst«»er gleich, fall» ein« Geldstras« »»« 7200 Mark «fferlrgt, a» deren Stelle gleichfall» i» Lag« Gefängnis al» Ersatzstrafe ,« trat«» habe». Beide« Verurteilte« «erde« je siebe« Tag« der erkannt«, Strafe für die erlittene Untersnchungshalt an, gerechnet, »eiter erhalte« velkosf «nd Schmiedgen »och je TW» Mark Geldstrafe a»serlegt, a« der«« Stell« 7» Lage G«» fä«Mi» al« Srsatzstrase zu gelt«« Haban. Jnssoweit hafte« st« a«ch al» Gesamtschnldne, »nt«rri»««d«r. Di« Angeklag» »e» Fährmann m»d Bolt«» »erd«» je zu ei««m Jahr acht Mo, »atm. Schuir, ,» einem Jahr «nd Brüll »eg«« Hehlerei z» »ter Monat«« Gesängni» verurteilt. Di« Untersuchung», haft kommt bei Schnier mit zwei Monat«», bei Fährmann mit Ist Lag«» in «nrechnnug. Im Anschluß an dir Verkündung des UrteitS gab de, Vorsitzende des Gericht«. Amtsgerichtsdirektor Dr. Roux, eine längere Begründung. Er führte darin au«, auf welche Paragravhen usw. sich dir ausgeworscncn Strafe» gründen und inwieweit die Schuld als voll erwiesen zu gelten hat. Am Schlüsse der Verhandlung wurde gegen die Ange- klagten Fährmann und Volten wegen der Höhe der er kannte« Strafen und weil Fluchtverdacht besteht, Haftbcsehl erlassen und beide sogleich der Gesaiigrncnaustalt zugeführt. Schluß 7.1» Ubr abend«. vermischtes. Lum Unglück auf der Harzquerbaht». Du Verwaltung der Nordhausen—Wernigeroder Eisondrhn teilt mit: Die ,m Zusammenhang mit dem Unglück auf d«r Harzquerbahn veröffentlichten Zeitungsbericht«, wonach der Lokomotivführer vor Abfahrt de» verunglückten Zuge» sich in Dreiannen^ohne geweigert hätte, abzufahren, sind unzutreffend. Ebenso sind Gerüchte über eine größere Anzahl von Toten frei erfunden. E» kann mit Sicherheit angenommen werden, daß der Unfall Wetter« Opfer al« die vier Angestellten de» Unternehmen» und die »wec Passagier« nicht gefordert hat. Nach Fertigstellung der Notbrücke in Hasserode wurde am Sonntag mittag der Verkehr mit Dampfzügen »wischen Wernigerode und Stm- nerne Renne wieder ausgenommen. Flua»,uaunfall «n Boulogne - siir . «er. Gestern abend flog et« holländisch,« Flugzeug mit 7 Sa»,, gieren, darunter 4 Amerika«,rinnen, do» sich im Siede! verirrt hatte, gegen «in« Baumkrone und stürzt« über mn« wiese ad. Der Führer «nd sämtlich, Insassen außer «ine«, der Quetschwunden davoatrug, find unverletzt. vier Personen bet einem Autounglück ge tötet. Die Magdeburger Zeitung meldet: Aus der LHausse« vom Torshaus nach Bad Harzbun» wollte an einer scharfen Biegung im Tiefbachtal ein Personenauto ein andere» Auto Überholen, al« ein dritte» entgegen kam. Da« «in« Auto streift« den vorbetfahrenden Wagen und schlug die Böschung hinab. Bier von den fünf In sassen wurden getötet . von einem Geschoß getötet. In Bad Hom burg wurde in seiner Dohnuna «in ehemaliger Artillerie offizier mit vollkommen zertrümmertem Schädel aufge- fnnven. Die Untersuchung ergab, daß der Verunglückt: anläßlich eines Umzuges mit seinen Waffen u»ck einer Sprengpatrone hantierte. Bei dieser Gelegenheit muß da« Geschoß explodiert sein. Ein gefährliche« Geschenk. Der Jngenienr Wundratsch, der heute nacht sein Motorrad mit Bei- wagen kurze Zeit vor einem Hause im Osten Berlins unbeaufsichtigt stehen 1«ß, fand be, seiner Rückkehr m dem Beiwagen ein Paket, da» eine 10,S-Z«ntimeter-Gva- nate mit eingestelltem Zünder enthielt. Die Granats wurde durch einen wasfentechnischen Polizeibeamten un schädlich gen: acht. Von dem Täter fehlt jede Spur. Tödliche Ztgeunrrschlägerai im Berliner Norde«. An Heiner»dorf, tm Norden Berlins, kam e» in der vergangenen Nacht, wie die Morgenblätter mel de«, zu einer blutigen Schlägerei zwischen Mitgliedern einer großen Zigeunerbande, dir seit einiger Zeit dort haust. Ein junger Bursch« von 18 Jahren ging auf einen Familienvater von sieben Kindern los und verwundete ihn derartig, daß er im Krankenhaus bald daraus ver starb. Die Frau de« Getöteten übte Rache, indem s,e den lungen BursfiW E einer Schere erst«-. » i Bluttat infolge Nervenruin. Das Schwur gericht in Mannheim verhandelte gegen den 46 Jahre alten Fabrikarbeiter Georg Wilhelm Jung aus Edingeu. Jung wurde in seinem Heimatort wegen seines belei digenden Wesen? und seiner Streitsucht gemieden. Er hatte auch den Bürgermeister so schwer beleidigt, daß es ihm verboten war, da» Rathaus zu betreten, es sei denn unter polizeilicher Aufsicht. Auch mit der Nachbarsannlie Barth lebte er in dauerndem Unfrieden. Jung hatte wäh rend der Inflation seinen Besitz verloren. Die Familie Barth aber wohnte m ihrem landwirtschaftlichen Besitz- tum. Eines Abend» war Jung mit dem älteren Besitzer Barth auf der Straße in Streit, und e» kam zwischen beiden zu Tätlichkeiten. Nun suchte Jung wie von Sinnen nach seinem Revolver: aber er konnte ihn nicht finden, da ihn feine Angehörigen versteckt hatten. Am anderen Morgen hatte er ihn jedoch gefunden und belauerte da mit seine Nachbarn. Der alte Barth erschien mit seinem 25 jährigen Sohn Wilhelm. Jung schoß dreimal aus den jungen Barth und traf ihn »um dritten Male ,nö Her.;. Die Tat erregte dam ils eine solche Empörung, daß es fast zur Lynchjustiz gekommen wäre. Da» Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Körperverletzung mit nachfolgen dem Tode zu einer Gefängnisstrafe von 3'/- Jahren und zu fünf Jahren Ehrverlust. Der Staatsanwalt hatte 10 Jahre Zuchthaus beantragt. Bei der Strafzumessung kam in Betracht, daß Jung sich seine Nerven völlig ruiniert habe. Ein Todesurteil in Zweibrücken. Das Schwurgericht verurteilte gestern auf Grund eines Indi zienbeweise» den Tagelöhner Ludwig Hoert wegen Ermor dung seiner Ehefrau zum Tode. Die Zeugenvernehmungen hatten ergeben, daß Hoert zur Zeit de» Morde», der am 14. Februar diese» Jahre« geschehen ist, in der Nähe de» Tatortes gesehen wurde. Der Verurteilte leugnete sowohl in der Voruntersuchung wie auch während der Verhandlungen die Täterschaft ab. Verurteilung Königsberger Falschmün zer. Wegen Falschmünzerei durch Herstellung von Zwei- und Dreimarkstücken aus Blei, von denen mehrere Stücke auch in den Verkehr gelangten, wurden vom Königsberger Schöffengericht verurteilt: der Installateur Hermann Lchulz zu 3 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht, der Kraftwagensührer Paul Hensel zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und der 14 jähr. Otto Keuchet zu 4 Monaten Gefängnis, die Kricgerwitwe Anna Keuchet, Schwester des Hensel und Mutter des An geklagten gleichen Namens, erhielt ivegen Nichtanzeige des von den beiden ersten Angeklagten in ihrer Wohnung geplanten Verbrechens vier Monate Gefängnis. 15.12.6.60—64,8 Kilometer Stundenseschwindtakett oder b« Annahme von 15 Meter langen Schienen lö.lk.6.60—81 Kilometer Stundengeschwindigkeit. Da sehr hohe Ge- schwindigkeitSziffern nur ganz auSnalnnSweise erzielt wer den, etwa 100 .Kilometer in der Stunde, so muß der Feststellung solcher Geschwindigkeitsziffern meisten» mit einem Fehler in der Bestimmung der Faktoren gerechnet werden. Sines „König»" Glück und Ende. Soeben isst Robert Garcia gestorben, und zwar in den dürftigsten Verhältnissen — Robert Garcia, der Mann, dem «» al» Einzigem gelungen ist, die Bank von Monte Earko nicht weniger al» sechsmal zu sprengen, weshalb man ihn mit dem Titel „König der Roulette" belehnte. Garcia war, al» im Jahre 1858 die Brüder Blanc die Bank von Mont« Tarlo eröffneten, einer der ersten Gäste. Mit Gest» hatte ihn das Schicksal nicht gesegnet, mehr al» zehn Franken pro Tag konnte er am grünen Tisch nicht kieren. Eines Tages setzte rr auf Rot, gewann, verdop pelt« di« Summe, gewann — binnen kurzem war er int Besitz eine» Vermögen». Arn nächsten Tage wagte er 100! Franken. Wieder war ihm» das Glück hold — nach einer, Woche gelang e» ihm zum ersten Mal«, die Bank zu! sprengen unk sich sine Million zu verschaffen. Noch in der gleichen Saison glückte ihm der Streich ein zweites Mal. Als Herr Garci i die Riviera in diesem Jahre ver ließ, nannte er 3>/r Millionen, mehrere Koffer mit Ju welen und eine Unmenge anderer Kostbarkeiten sein eigen. Diese» unerhörte Glück machte ihn in der ganzen Welt berühmt, verhalf aber auch der Bank von Monte Tarto zu internationaler Popularität. Garcia kam im, nächsten Jahre natürlich prompt wieder. Diesmal geriet er! in «ne katastrophale Pechsträhne. Sein ganze« Vermögen zerrann bis auf lumpige 2000 Franken. Aber mit diesem geringen Betrag gelang e» ihm schließlich doch, alle Ver luste wieder aufzuholen. Im ganzen sprengte er die Band sechsmal. Als er nach mannigfachen Wechselfällen di» Bank um annähernd drei neue Millionen geschädigt, ent schloß er sich, in die Heimat zurückzukehren. Er schwor' sich zu, nicht mehr zu spielen. Aber wen der Spielteufel einmal in seinen Klauen hält, den läßt er nie mehr los.! ^Garcia verschrieb sich mit aller Leidenschaft dem Börsen spiel, von dein er anscheinend nicht das Geringstr ver stand, denn er erlitt ein furchtbares FiaSk» und geriet in äußerst bedrängte Verhältnisse, die aufzubessern ihm nicht mehr gelang, bis er jetzt, arm und vergessen, starb. des. letzten Jahre» in Berlin »hu» Enl geglückt waren und damal» »roße» hat nach der Vossischen Leitung «Ine Mrun» gefunden. An Brüssel Man, Kriminalpolizei, den 28 Jahr« alte« der.au» der Ukraine stammt fest»««, Trüber Beute »u besHlainümF dl» diebstählen j« Berlin stAmt. Der. » m und Luxu»bäoer* n, hat al« Tlmnspokt'ntttel W mtt »eu, benutzt. So « fekgesteM, da >en Jahre« von Zappst abfloa, < -^--n wellte, dort einen Hoteldiebstaht schon am nächsten Tage mtt dem Flugzeuc weiterslog. Im Besitz« de» Verbrechers st weniger att «in viertel Pfund ungefaßter ! Saphire. E« kann kaum einem Zweifel w er einen große» Teil seine« Raube» 1» „ ptrUK, Seim Verhaftung erfolgte l«< In Brüssel, wo er Juwelen un werte von W0< batte. Gefanaenenunruhen im Bend» fangni». Am Sonnabend «ar da» venbsff ni», in dem sich eine große Anzahl , von pol— fangenen befindet, der Schauplatz von größeren Tumulten, di« erst durch da« Eingreifen der Polizei beigelegt werden konnten, vorgestern verlangten die Gefangenen eine Be sprechung mit dem Staatsanwalt, der auch erschien. Da nun all« Gefangenen ,n den Hungerstreik treten, soll ein Delegierter des Justizminister» nach Bendzin kommen, um diese Angelegenheit beizulegen. Vorgestern nachmittag konnten Leute beobachten, wie die Gefangenen «ine kom munistische Fahne zum Gitterfenster hinau»hi«lten. Mil welcher Geschwindigkeit fährt eins Zug? Oft hört man di« Frage aufwerfen, mtt welchvr Geschwindigkeit der Zug wohl gerade fahren mag. vier Beobachtung der Kilometersteine ist «S an der Uhr möa-> lick, die Frage zu beantworten, doch gehört zü dieser Fest stellung bei dein schnellen Vorbeifliegen an den Kilometer steinen, die man oft verpaßt, eine gewiss« Hebung. Em einfacheres Verfahren für sie Berechnung der Geschwindig keit ist das, uz dem die Anzahl der Schienenstöße »U Grunde gelegt wird. Auf den wichtigsten Hauptstrecken der Deutschen ReichSbahn-Geselischast finde« sich entweder! 12 oder 15 Meter lange Schienen. Ermittelt man in lOi Sekunden beispielsweise 15 Schienenstöße, so «gibt fütz be, der Annahme von 12 Meter langen Schienen al» Er gebnis für die Minute 15.12.6 und für die Stundet.
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