Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192510098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-09
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
288. 1. Beilage zum «iefaer ragedtatt. Freitag, S. vktover ISES, abends. 78. Jahr«. Politische Tagesfiberficht. Di« Getreideeinfuhr aus Pole« hat aufgehvrt. Auf eine kleine Anfrage beutschnattonaler Mitglieder des Preußi- schen Landtags, die sich darüber beschwerte, daß trotz des Wirtschaftskrieges mit Polen aus dem Umwege über die Tschccho-Slowakct polnische- Getreide unter Weltmarkt preisen in Deutschland eingesührt werde, erwidert da» Preußisch« Landwirtschaft-Ministerium, daß eS bekannt sei, dah im Sommer größere Mengen Weizen aus Polen nach Schlesien eingesührt worden sind. Diese Einfuhr habe jedoch mit dem Inkrafttreten der Getreidezölle am 1. September dS. IS. wohl ausgehürt, da Klagen nach dieser Zeit nicht mehr laut geworden seien. Tagung der deutsche« ParlamentSdirektore« in Berlin. Die Direktoren sämtlicher deutscher Parlamente sind in Berlin zusammengekommen. Auch die zuständigen Beamten der Bürgerschaften von Hamburg und Bremen und de» Danziger VolkStage» waren erschienen. Der Zweck diese» Kongresses war die Besprechung wichtigerGeschästSordnungS- unb Vcrfassungsfragen. Ferner wurden Gegenstände au» dem inneren BerwaltungSbetrieb der gesetzgebenden Kör perschaften behandelt. Die ParlamentSdtrektoren besichtig ten unter Führung des Direktors beim Reichstage, Geh. Rat Galle, den Reichstag und unter Führung von Direktor Döhl den Preußischen Landtag. Einigung tm Kölner Haf««arbeiterftreik. In dem wochenlang«» Kölner Hafenarbeiterstreik ist vor dem stän digen Schlichter eine Einigung auf Grundlage einer vor läufigen achtprozcntigcn Lohnerhöhung »ustandegekommen. Die Parteien werden in den nächsten 14 Tagen über eine Neuregelung der Akkordsätze und über die Uebcrstunbenfrage im Personenbootverkehr verhandeln. Urteil im Essener Kommunist««, und Separatisteuprozeß. Nach vierzehntägigcr Verhandlung wurde gestern nachmittag das Urteil im Kommunisten- und Separatisteuprozeß gc- fällt. TaS Schwurgericht verurteilte die Angeklagten Engelmcycr und Welthemathe wegen Meineides zu je 1 Jahr drei Monaten Zuchthaus. Das Gericht erkannte den An geklagten außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren ab. Der Angeklagte Triebe wurde trotz dringenden Verdachtes mangels ausreichenden Be weises freigesprochcn. Ende des Lohustrciks aus den Marinewerft««. Boes- manns Telegraphenbüro meldet: Der in Bremen unter dem Vorsitz des bremischen Schlichters Dr. Völkers in der Lohn streitsache der Marinewerften in Kiel und Wilhelmshaven gefällte Schiedsspruch ist von beiden Parteien angenommen worden. Streik und Aussperrung im schlesische« Dteinsetzcrgc- werbe. Die Arbeitnehmer im Breslauer Steinsetzergcwerbe sind, da die Arbeitgeber ihre Lohnforderungen ablehnten, am 1. Oktober ohne den Schlichtungsausschuß anzurufen, in den Streik getreten. Daranshin hat, wie die Breslauer Neuesten Nachrichten melden, der Schlesische Verband für daö Stein- setzergcwerbc die Aussperrung sämtlicher Steinsetzer und Rammer ab Freitag, den 9. Oktober, für bas gesamte Tarif gebiet (Provinz Nicderschlesienj beschlossen. Stillegung eines Zcmeutwcrkes. Die Verwaltung der Gognlin-Gorasdzer Kalk- und Zementwerke in Kgl. Neubors beabsichtigt nach einer Oppelner Meldung der Breslauer Neuesten Nachrichten infolge der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse den Betrieb der Zementfabrik Ende Oktober cinzustellen und hat sämtlichen Arbeitern gekündigt. Es werden etwa 150 Arbeiter betroffen. Bei Besserung der wirtschaftlichen Lage soll der Betrieb wieder ausgenommen werden. Zunahme des Geldumlaufes in Frankreich. Die Wochen bilanz der Bank von Frankreich weist eine Vermehrung deü Geldumlaufes um 812 Millionen und der Vorschüsse au den Staat um 450 Millionen auf. Daran anknüpfend sagen verschiedene Blätter, daß Frankreich in den nächsten Wochen schweren Erschütterungen ausgesetzt sei. Belgien stabilisiert seine Währung. Wie die Morgen blätter aus Brüssel melden, hielt das belgische Kabinett gestern eine Sitzung ab, in der das Budget für 1926 geprüft und die ganze Finanzlage im Hinblick auf die Stabilisierung des belgischen Franken erörtert wurde. Der in der Nacht aus Amsterdam zurückgekchrte Finanzministcr Janssen be richtete über den Verlauf seiner Verhandlungen in London und Amsterdam wegen der von der Regierung gewünschten Anleihe. Seine Ausführungen sollen sehr optimistisch ge wesen sein. Die italienischen Schuldenverhandluugeu in Washington. T.e italienische Schuldendelegatton wird sich am 22. Oktober zu den Verhandlungen mit der amerikanischen Regierung nach Washington begeben. Aufruf des Sudeteudeutscheu Heimatbuudcs. Tie ReichS- orbeitSftclle des Sudctendcutschen Hetmatbundes teilt mit: „In der ersten Vorstandssitzung des Sudetendeutschen Heimatbundes nach seiner diesjährigen Reichstagung über nahm der neue Vorsitzende, Vizeadmiral von Trotha, die Führung. Der Sudetendeutschc Heimatbund beschäftigte sich dann mit der Arbeit im kommenden Jahr. Angesichts der immer größeren Notlage, in die der tschechische Angrisss- geist das Sudetendeutschtum drängt, und der Teilnahme Beneschs an der Konferenz von Locarno, die Paktverhand- lungen mit der Tschechoslowakei in nahe Aussicht rückt, bringt der Heimatbund vor der Oeffentlichkeit in diesen so ernsten Entscheidungstagen zum Ausdruck, daß die fast vier Millionen Deutschen in der Tschechoslowakei sich jeder Reichspolitik cntgegenstellen müssen, die deutsches Volks tum prcisgibt. Keine Länderentschließuug zur Neichsschulgesetzsragc. Das preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung teilt mit: Bei der Zusammenkunft der Unter richtsverwaltungen der Länder zur Besprechung des Ent wurfs eines Reichsschulgesctzes in Leipzig ist keine „Ent schließung" gefaßt worden. Gegenteilige Prefsenachrichten, die sogar, den Wortlaut einer solchen Entschließung mit teilen, sind völlig unzutreffend. Gründuugsjubiläum der Deutsche« Postgewerkschaft. In Ludwigshafen wurde das 25jährige Bestehen der Deut schen Postgewerkschaft feierlich begangen. Zahlreiche Ver treter der verschiedene» Gewerkschaften auS dem Reiche halten sich eingefunden. Postsekretär Jakob Groß be grüßte namens der Lokalvereinigung die Erschienenen und gab einen geschichtlichen Ueberblick über die Entwicklung de- Verbandes, der 1914 16000 Mitglieder hatte und diese Zahl bis auf SO 000 erhöhen konnte. Für die Hinterblie benen der gefallenen Mitglieder der Postgewerkschaft hat der Verband 80000 Mark gesammelt. Königsbesnch in der Reichshauptstadt. Der ehemalige König Ferdinand von Bulgarien ist in Begleitung seines H '.narschalls in Berlin eingetroffen, um an dem Kongreß de Deutschen Ornithologischen Gesellschaft teilzunehmen. K. !-g Ferdinand gehört dieser Gesellschaft seit 51 Jahren als Mitglied an und hat schon seit langer Zett ihr Protek torat übernommen. Die Herren, die mit ihm in gemein samer Arbeit auf diesem Gebiete zusammengekommen sind, rühmen die Lebhaftigkeit seines Geistes ebenso, wie seiye enormen Kenntnisse. Die Rot der deutsch«« Wirtschaft. Dte Ostseewerst in Stettin, dte noch vor wenigen Jahren 1250 Mann beschäf tigte, hat einen Antrag auf Genehmigung zur Betriebs stillegung etnaereicht und der Belegschaft gekündigt. — Dte Firma Auto-Ltüwer. tn der «och vpr kur»«« in Taa- Z» Tonrad Ferdinand Meyers 199. Geburtstag. (11. Oktober.) Vor 100 Jahren wurde der neben Gottfried Keller größte Schweizer Dichter Conrad Ferdinand Meyer geboren, der romantisches Formgesühl mit germanisch tiefer Lebensauf- sassung verbindet. Die Renaissance, eines seiner Haupt gebiete, die er ästhetisch bejahte, mußte er ethisch ablehnen. Er war der Meister des historischen Romans. „Jürg Jc- natsch" und „Der Heilige" werden immer ihren Ehrenplatz in der deutschen Literatur behaupten. Seine Lyrik hat nicht genug Unmittelbarkeit. Sie ist Kunstpoesie im ausgespro chenen Sinne und kann deshalb nicht di« Volkstümlichkeit der Eichendorssschcn und Mörikcschen Gedichte erlangen. und Nachtschicht gearbeitettwurdc, hat etwa 1000 Mann der Belegschaft gekündigt und. da die Genehmigung zur Ent lassung der Gekündigten von der zuständigen Stelle nicht erteilt wurde, die Arbeitszeit verkürzt. Zu der Arbeitszeit der französische« Eiseubahnbeamte«. Der Minister sür öffentliche Arbeiten hat den Entwurf der Verfügung unterzeichnet, die die Einführung deS Achtstun dentages sür Lokomotivführer, Heizer und Zugbegleiter der großen Eisenbahnlinien von allgemeiner Bedeutung betrifft. Der Gesetzentwurf liegt nunmehr dem Staatsrate zur Prü fung vor. Litauen bezahlt seins amerikanische« Schulde«. Nach einer Washingtoner Meldung hat Litauen an die Vereinig ten Staaten 6 Millionen Dollars in litauischen Bonds be zahlt, womit seine Schuld an die Vereinigten Staaten aus geglichen sei. Znr Reichssteuergesetzgelilrng. Ter Gesamtvorstand des Verbandes Sächsischer Indu strieller befaßte sich in seiner kürzlich abgehaltenen Sitzung mit den Ergebnissen der ReichSstcuerqesetzgcbung des lau fenden Jahres, wie ne im Ttcucrübcrlcitungsgcsctz vom 29. Mai und in den neuen Ltcuergesetzen vom 10. Augult vor liegen, vom Standpunkte der deutschen Wirtschaft. Er ver kannte die Fortschritte in System, Inhalt und Technik deS neuen SteucrrechtS nicht, das die Geltung der unhaltbar geworbenen Stcuernotverordnungen beendet, hier und da einzelne Steuerermäßigungen bringt und den Erforder nissen der Wirtschaft mehr als bisher Rechnung zu tragen sucht. Er vermag aber noch weniger zu übersehen, daß die Steuergesetzc des laufenden Jahres die für die Wirtschaft unerläßliche wirksame Erleichterung der bisherige« steuer lichen Belastung nicht enthalten. Auch die steuerliche Ge- samtbelastung der Wirtschaft unter dem neuen Recht, die noch immer der bisherigen nahekommt, überschreitet bas tragbare Matz und geht zum Teil, so im Einkommenneucr- taris, selbst über das von der RcichSregicrung vorgeschlagcne Mab hinaus. Um so gröberes Gewicht legte der Gesamtvorstanb dar auf, daß die Reichsgesetze im Geiste der Mäßigung und der Berücksichtigung berechtigter Interessen gehandhabt und durchgcfiihrt und in einer nahen Zukunft bereits, ehe die Hilfe für die Wirtschaft zu spät kommt, gemildert werden. Der Reichssinanzminister hat noch in der dritten Lesung der Steuervorlagen am 7. August dieses Jahres im Reichs tage erklärt, er fei bei aller gebotenen Vorsicht der Finanz gebarung, wenn sich ergeben sollte, dab wieder erhebliche Ueberschüsse entstünden, durchaus bereit, an Steuermilde rungen heranzugehen. Der Gesamtvorstand wird ebenso auf Grund der Steuererträgnisse auS den neuen Gesetzen wie unter dem Zivange der vor aller Augen liegenden Not unserer hart bedrängten Wirtschaft sür die Znrücksührnng der steuer lich«« Gesamtbelaftnng auf das auch in einer schweren Ge genwart erreichbare Maß in jeder nnr möglichen Weise fortgesetzt eintreten. Daß bei buchmäßig nachgewiesenen Verlusten ober bei einem gegen die Vorauszahlungen zurückbleibenden Ge winn dte Vorauszahlungen ans Einkommen- und Körper- schastssteuer für den Rest des Kalenderjahres 1925 ober des Wirtschaftsjahres 1924/25 nach Paragraph 15 des Steuer- überleitungsgcsetzes auf Antrag zinslos zu stunden sind, darauf wurde besonders hingewiesen. Die Maßnahmen znm Preisabbau. Lchließuug eines Schlächterladens i« Berlin. * Berlin. Um die Preissenkungsaktion der Regie- rung wirksam durchzuführen» beginnt man jetzt gegen solche Geschäftsleute, die Li« Berorduuuge« außer acht laste« und durch übermäßig hohe PreiSsätze die Bemühungen zur Verbilligung der Lebensmittel zu durchkreuzen suchen, mit aller Schärfe »orzugehe«. So hat bereits in Berlin-Frie denau eine Anzeige gege« ei««« Fleischer zur Schließung feines Betriebes geführt. Dieser hat sür das Pfund Filet von Gefrierfleisch den außergewöhnlichen Preis von 1,70 Mark gefordert, obgleich der Verkaufspreis für das Psund nach den Feststellungen der Preisprüfungsstclle nur ILO Mark betragen dürste. Der Polizeipräsident hat »ach ge nauer Untersuchung des Falles auf Grund der Verordnung über Handelsbeschränkungen dem Fleischermeister de« Han del mit Fleisch «nd Fleischwaren wegen Unzuverlässigkeit «utersagt. Im übrigen wirken sich die ständigen Kontrollen in Berlin günstig auS. Darum bemüht man sich, die Härte des Gesetzes nach Möglichkeit zu vermeiden. So hat heute das bloße Erscheinen dieser jetzt ständig durchgeführten Polizeikontrolle auf dem Gemttsemarkt genügt» um den PreiÄ für Kohl von 10 Pf. auf 6 Pf. heruntcrzndrncken. Zwar liegen aus Publikumskreisen noch zahlreiche Anzei gen über Fälle wucherischer Art vor, doch muß genau nach geprüft werben, inwieweit Liese Behauptungen den Tat sachen entsprechen, um ein gesetzliches Einschreiten zu recht fertigen. Während sichere Prelle für irische- Fleisch im allgemeinen in den festgesetzten Grenze» bewege», rechnet man an behördlicher Stelle damit, daß sich bci Einietzung des Gesriersleischverkanss die Versuche zur wucherische,t Ausnützung verstärken, indcm Gefrierfleisch als frisches Fleisch angcboten werden wird. Die Käufer werden diese Möglichkeiten tm Auge behalten müssen, um gegebenen falls sofortige Anzeige zu erstatten. Anderseits sind aber die Behörden auf diese Versuche gefaßt und haben bereits die erforderlichen Abwehrmaßnahmcn getroffen. Weitere Maßnahmen gegen die Kartelle. )l Berlin. Gegen eine Reihe von Kartellen sind wei- tere Maßnahmen eingeleitet worden. Ans Grund der Kartell verordnung bat das ReichSwirtschnits - Ministerium beim Kartellgerikbt Klag» gegen 13 Verbände verschiedener Branchen wegen Gleitpreise und Jrcibleibcudklanscl ein gereicht. M Mm WM M ei Krim. * Pari-. Nach einer Havasmclduug aus Fcz zieht Abb el Krim zur Zeit in der Gegend von Kanara lstlldtt reguläre Rifsyldaten zusammen und will cs offenbar aus eine Entscheidungsschlacht ankommen lassen. Man schreibt dem Rifsührcr die Absicht zu, den linleu Flügel der srai.» Mischen Truppen nördlich von Bibane anzugrcisen. Abd el Krim verwendet Fokkcrflugzeugc. * Paris. Nach dem Jntranscgcant hat der franzö sische Nachrichtendienst in Marvtko bctanntgcgcbcu, daß Abd el Krim fünf Fokkerflugzeuge erholten Hal, die unter dem Kommando eines früheren englischen Ossiziers beauftragt wurden, über Fcz Bomben abzuwcrscn. Tas französisch: Oberkommando habe sofort Abwehrmaßnahmen beschlossen nnü fünf Jagdflugzeuge an die Front aügcsandt mit der speziellen Ausgabe, die fünf Fokkerflugzeuge abzuschicßcu. Siegesfeier in Madrid. * Paris. Matin meldet aus Madrid, daß großartige Vorbereitungen sür die Feier der Einnahme von Ajdir ge troffen werden. Ter 9. Oktober soll zum National-eiertag erhoben werben. Man erwartet eine Abordnung des spa nischen Expeditionskorps, die an dem llmzug durch die Straßen der Stadt teilnehmen wird. Tic Feierlichkeiten sollen ununterbrochen drei Tage dauern. Primo de Rivera wird für Sonntag in Madrid erwartet. Paris. (Funkspruch.) Havas berichtet aus Madrid, daß nach dem dort eingetrosfenen amtlichen Kommuniaus die spauische Reiterei nach einem glücklich durchgeführten Vorstoß sich mit der französischen Reiterei bci Suk Scüt Le Ain Amar im Gebiet der Metalsa vereinigt habe. Dentsch-Bnlgarische Handelskammer. )( Berlin. Hier fand nelterii die (Sriindungssitzung der Deutsch-Bulgarischen Handelskammer statt, deren Errichtung bereits vor einigen Monaten in vorbereitenden Besprechungen beschlossen worden war. In der zahlreich besuchten Versammlung waren neben den diplomatischer', und konsularischen Vertretern Bulgariens in Teutschlaud eine Reibe namhafter Vertreter von Industrie, Handel und Banken sowohl von deutscher, als auch von bulgarischer Seite erichicncn. Ter diesige Königs. Bulgarfiche General konsul Geheimrat Dr- Earo hielt einen einleitenden Vor trag über die wirtschaftlichen und kulturelle» Beziehungen Bulgariens und Deutschlands und über die Ausgaben und Ziele der Deutsch-Bulgarische» Handelskammer. In das Präsidium der Handelskammer wurden ge wählt: Geheimrat Caro als Vorsitzender, seruer Wirklicher Geheimer Rat Exz. Lewald, Gehennrat Ernst von Borsig, der ehemalige bulgarische Gesandte Exz. Tscdapraichikoss und der Direktor der A. E. G. Silber. Dem vorgelegtcu Ent wurf der Satzungen wurde seitens der Versammlung zngc- ftimmt. Sodann wurde der Borftaudsrat dec Kammer gebildet, dem neben den konsularische» Vertreter» Teutsch- lauds in Bulgarien und Bulgariens in Teutschlaud eine Reihe von Leiter» wirtschaftlich bedeutender Firme» angehören. Die Geschäftsräume der Deutsch-Bulgarischen Handels kammer befinden sich im Hause Dorotheenftraße 54. Ge schäftsführer der Kammer sind die Herren Geheimrat Pilger und Zoueff. Justitiar der Kammer iir Rechrsanwalr und Notar Dr. Münch. Die Handelskammer har in Sofia zu nächst eine Korreipondenzftelle errichtet, die in eine selb- ständige Niederlassung sür Bulgarien umgewandelt werden soll nut einer noch seirzusetzcnden autonomen Satzung. Tei bulgarische HandelSminiiter und die Industrie- uns Handels- kammer in Sofia hatten Begrüßungstelegramme gesandt. Reue Wirtschaftsbesprechuugen mit Lpauien. Berlin. In den deutschen Wirtschaflskrciscn rechnet man damit, daß es noch vor dem 16. Oktober zu einer Wiederaufnahme der Besprechungen zwischen der deutschen Handelsdelegation und den Vertretern der spanische» Re gierung über den deutsch-spanischen Handelsvertrag tc-mmeu wird. Die wirtschaftlichen Jnlcresienten-Krei'c sind der Auffassung, daß unter allen Umständen ein vorläufiger modus vivendi geschaffen werden müsse, da sonst »am dem 16. Oktober sehr leicht eine Verschärfung der Gegensätze und damit eine Erschwerung der beiderseitigen Wirischasls- beziehungen eintreten könne. Die zuständigen Regierungs stellen werden sich jedoch erst gegen Ende dieser Woche mit der Frage befassen, ob eine neuerliche Fühlungnahme mit der spanischen Regierung vor dem 16. Oktober zweckmäßig erscheint. Freiherr von Rheinbaben über Deutschlands Friedenswille». Newyork. (Funkspruch.). Auf dem gestrigen Bankett, LaS die Carnegie-Stiftung für die Förderung des Welt friedens zu Ehren der Delegierten der Interparlamentari schen Union veranstaltete, hielt der Rcichstagsabgeordnetc Freiherr von Rheinbabe« eine Ansprache, in der er auö- flihrtc: Ich möchte ganz besonders die Tatsache hcrvorlicbcn, Saß die jetzige deutsche Regierung im Einverständnis mit allen maßgebenden Parteien deS Reichstags den ersten Schritt zu dem Friedcnswcrk getan hat, an dem man jetzt in Locarno arbeitet. Dies ist die klare amtliche Linie der deutschen Außenpolitik, die sich meines Erachtens in vollem Einklänge mit deir letzten sehr beachtlichen Ausführungen des Präsidenten Coolidgc befindet. Jchkann Ihnen versichern, daß das deutsche Volk in seiner überwältigenden Mehrheit von gutem Willen beseelt ist» und dies als die Grundlage der internationalen Besprechungen betrachtet. Wir haben die Zuversicht, daß unser ehrliches Bemühen, unsere intcr- nationalcn Vcrpslichtunge» zur Wiederherstellung von Frieden und Wohlfahrt in Europa zu erfüllen, und gleich zeitig sobald als möglich ein freies und gleichberechtigtes Volk zu werden, in den Vereinigten Staate» und in der übriaen Welt verstanden werden wird.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)