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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192510098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-09
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1925
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VerMchtS «»» TüchstschtS. Riesa, den v. Oktober 1V2S. —* Wettervorkersaaefür 10. Oktober. (Mit» geteilt von der Sächsische» Landetwetterwarte Dresden.! Meist beiter, jedoch »eitwrise, besonder« in den Morgen» stunden Nebel und nebelige Trübung. Sebr kühle Nacht. Öertlich leichte Nachtfröste, tagsüber ziemlich mild. Schwache Luftbewegung. —* Personen st anbSaufnahme. Der Rat der Stadt gibt im vorl. amtl. Teile bekannt, daß den Grund stückseigentümern ober deren Vertretern in diese» Tagen Vordrucke für eine PersonenstanbSaufnahme »»gebe«, die sofort zur Ausfüllung an die Beteiligten auszuteilen sind. Die Ausfüllung hat nach dem Stande vom 10. Ok tober 1925 zu erfolgen. —* In der Ausstellung für Gesundheits pflege, die zur Zett tn der früheren Pionierkaserne ge zeigt wird, werben die nächsten ärztlichen Führungen statt finden: Sonnabend, den 10. Oktober, nachmittags 8 Uhr, Sonntag, den 11. Oktober, vormittags Nil Uhr und nachm. 4 Uhr. Zahlreicher Besuch dieser Führungen ist zu em- »fehlen. —* Selbstmord auf den Schienen. Heute in Le» frühen Morgenstunden wurde auf dem Bahndamm in unmittelbarer Nähe der Elbbrücke die Leiche eines jungen Mannes polizeilich aufgehoben. Wie wir tn Erfahrung bringen konnten, stammt der junge Mann au» Leipzig. Su» einem Vorgefundenen Briefe ist zu ersehen, daß e» sich um Selbstmord handelt. —Ein schwerer Radfahrerzusammen- kotz, der für die Beteiligten wett schlimmere Folgen haben konnte, ereignete sich gestern nachmittag m der 4. Stunde in der Nähe der früheren Pionierkaserrre. Die 15 jährige Schülerin Meta Kraske, Ortsteil Gröba, Oschatzer Str. 11 wohnhaft, fuhr die Moltkestraße ent lang nach dem Eingänge zum Sportplatz. Bei Neber- auerung der Bismarckstraße wurde sie von einem Kraft- radsahrcr, der mit Beisitzer in der Richtung nach Neu- Weida zu fuhr, direkt inmitten der Radgucrscite «»gefahren. Alle drei Personen stürzten von den Rädern und trugen erhebliche Verletzungen ,m Gesicht, die Schü lerin außerdem noch einen Schlüsselbeinbruch, davon. Der Kraftradsahrer Nagte auch über Verletzungen an der Schulter. Die K. blieb bewußtlos ans der Straße liegen und wurde von hilfsbereiten Personen sofort nach der LandeSpolizeiwachc in der Kaserne gebracht, wo ärztliche Hilfe herbeigerusen werden mußte. Das Damenrad war vollständig defekt, das Motorrad Ivies nur geringere Be schädigungen auf. Eine Schuld ist dem Kraftradsahrer nicht bcizumessen. Vermutlich sind die von ihm gegebenen Hupensignale vor dem Zusammenstöße überhört worden. —* Zusammenstoß zweier Kraftfahrzeuge. Am Mittwoch abend in der 0. Stunde ist an der Ecke Nic- derlags- und Hauptstraße ein hiesiger Kraftfahrer mit einem Personenauto von auswärts zusammengestoßen. Der Unfall ist glücklicherweise ohne erhebliche Folgen abge laufen. Der Mitfahrer des Kraftfahrrades erlitt eine leichtere Beinvcrletzung. —* Preiskegeln Morgen Sonnabend, den 10. und Sonntag, den 11. Oktober, findet in der „Elb- terrasse" öffentliches Preiskegeln statt, veranstaltet vom Keglerverband Riesa und Umg. Alle Freunde des. Kegel sports werden auch an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, daß besonders wertvolle Preise zur Verteilung gelangen. Näheres ist aus dem Anzeigenteil zu ersehen. —* Taubenliebhaber treffen sich kommenden Sonntag nachm. 0 Uhr in Wesers Restaurant zwecks Gründung eines Bricstaubeuvereuis. —* ZhrL 1. Stistuugsfest beging gestern abend im Gesellschaftssaal des Hotel Höpsner die Gesellschaft „Fidelitas". Von den weitzgedeckten Tischen leuch teten den Ankommenden Blumen in Gestalt der belieb ten Dahlien grüßend entgegen. Ein gut eingespieltes Künstler-Trio wartete mit musikalischen Darbietungen aus und ein Doppclquartett des M -G.-V. „Sängerkranz" er freute mit einigen beifällig aufgenommenen Volksliedern. Im weiteren Verlause des Abends nahm der stellvertr. Vorsitzende Gelegenheit, die Ereignisse im Vereinslebcn nochmals kurz zu streifen. Ein froher Ball beschloß die gut gelungene Veranstaltung. —sek. Zur Kirchen st euer 19 2 5. Der Anschluß der Kirchensteuer an die Vorauszahlungen im ersten Kalender- Vierteljahr 1925 zur Reichseinkommensteucr hat sich in der Praxis nicht in dem erwarteten Umfange bewährt. Es hat sich herausgcstellt, daß manche Berufsstände im erste« Kalender-Vierteljahr bedeutend weniger Vorauszahlungen geleistet haben, als in dem übrigen Kalenderjahre. Um gekehrt haben gewisse Berufsstände im ersten Kalender- Vierteljahre 1925 Vorauszahlungen zu leisten, die im Ver hältnis zu ihren weiteren zu erwartenden Vorauszahlun gen besonders hoch sind. Das Evangel.-luth. Landeskonsi- storium steht daher mit den Landesfinanzämtern in Ver handlung, um durch einen Nachtrag zur vorläufigen Kir chensteuer-Verfügung vom 3. Juni 1925 diese Unstimmig keiten zu beseitigen. Für die Kirche ist eS wichtig, fest- zuftelleu, daß auch in diesem Falle die Unstimmigkeiten durch die Vorschriften des Reichssteuerrechtes bedingt wa ren. Steuerzahler der ersten Gruppe werden schon jetzt gut tu», freiwillig höhere Vorauszahlungen zu leisten, während für die andere Gruppe eine Abhilfe auf dem Wege der Stundung der Steuer zu suchen sein wird. —* Warnuug vor Betrügern. Aus Dresden wird berichtet: Erneut wird gewarnt vor dem Arbeiter Erich Hoffmann, 13. 2. 03 tn Berlin geboren. Er sucht Ge schäftsleute auf, gibt sich gewöhnlich als Sohn eines in der Nähe wohnenden Arztes aus und bestellt Klubsessel oder Zimmereinrichtungen, auf die er sofort eine Anzahlung leistet. In Zahlung gibt er einen gefälschten 500 Mark schein, auf den er sich 100—150 Mark herauSgeben läßt, um damit zu verschwinden. Er ist bisher in mehreren Fällen in Dresden, außerdem in Berlin und BreSlau und neuer dings in Meißen, und zwar bei Tapezierern, Tischler» und Böttchern unter verschiedenen Namen aufgetreten. Die Fälschungen sind seh: leicht kenntlich. — Einen ebenso durch sichtigen Schwindel verübt gegenwärtig ein älterer Scheren schleifer. Er nimmt Aufträge entgegen und gibt später die au-geführten Reparaturen unter Beifügung von wertlosen verpackten Sachen gegen Erlegung hoher Beträge an Nach barsleute ab. Endlich mehren sich die Fälle, baß Leute, meist jüngeren Alters, als Käufer von Motorrädern auf treten, sich das Rad zu einer Probe auSbitten und von der Probefahrt nicht -urückkehren. —* Zum Besuche deS Reichspräsidenten Hindenburg in Dresden. Die „Dr. N." erfahren, daß daS Programm etwa wie folgt festgesetzt werden dürfte: Der Reichspräsident wird etwa um 11 Uhr vormittags tu Dresden eintrcffen und eine Fahrt durch die Stadt unter nehmen. Um 1 Uhr findet im Hauptministerialgebäude Empfang durch die sächsische StaatSregierung statt, später Empfang durch die Stadt im Neuen Rathause. Für nach mittag 8 Uhr ist eine Festvorstellung im Opernhause vorge sehen. Um 7 Uhr wird der Reichspräsident Dresden wieder verlassen. —* Vorerst keine Bierpreiserhöhung. In eingehenden Erörterungen hat sich der Schutzverband der Brauereien mit der Frage beschäftigt, ob anläßlich der tn den letzten Monaten eingetretenen Steigerung der Ge stehungskosten für Bier, insbesondere durch Erhöhung der Voofenvreiie und Löhne «ine Biervreiserhöhung notwen- bta wär«. Dies« Frage jst »war bejaht worden, do» wurde beschlossen, wtt Rücksicht auf di« PretSsenkungSbemÜhungen der NetchSteaterung von etuer Erhöhung der vterpretse vorläufig Mlfet«,. —* Pt», Lücke tu der Aufwertung. Der Schutzverbanb ehemaliger deutscher HauS- und Grundbe sitzer, E. v„ hat sich die Aufgabe gestellt, etüe im Lärm des AufwertunaSftrriteS verscholl««« Tatsache der Infla tionszeit, die Verschleuderung alte» deutsche« HauSbesttzeS an Ausländer «ud Neureiche, in threr privatrechtltchen und volkswirtschaftliche» Bedeu tung öffentlich zu behandeln und eine große Wiedergut machung für die Geschädigten zu fordern. Der Vorsitzende de» Verbände«, Meinborn lBerltn-vilmerSdorf), sprach tn diesem Gtnne atu Mittwoch i« überfüllten Saale deS Künstlerhause« in Dresden. Er legte in der Einleitung — freilich allzu weitschweifig — die Gründe für die Ver schleuderung he» HauSbesttzeS dar. Er fand sie tn der zunehmende» Not, die der Krieg, vor allem aber die Miß wirtschaft der Novembertnänner über -en HauSbesttz ge- bracht hatte. Die Bedrückung durch die WohnungSzwangS- wtrtschaft hab« vielen den Rest gegeben. Was bedeute dieser Ausverkauf aber? Im Deutschen Reiche seien rund 378 000 Häuser verkauft worbe«, in Berlin allein 40 000, tn Dresden von insgesamt etwa 31000 Häusern 12 000. Als Beispiel für bfe Art des Umsatzes nannte der Redner den Uebergang «ine» Berliner Grundstücke», daS bet 380 000 Mark FriebenSwert 24 Goldmark brachte. Der Erwerber, ein aus dem Osten Zugewanderter, habe allein tn Berlin rund 700 Häuser an sich gebracht. Der Gesamtwert de» veräußerten Grundbesitze» sei auf 78 Milliarden zu veran schlagen, da» sei N bis K de» deutschen BolkSvermögen» der Vorkriegszeit. Zum Teil stießen die Ausländer ihren HauSbesitz jetzt ab: damit flössen Riesensummen ins Aus land: zum anderen Teile gingen Mictwerte nach draußen, die unsere Schuld an Amerika in einem Jahre wettmachten. Hier müsse um de» ganzen deutschen Volke» willen schleu nig eingegriffen werden, und da» sei auch möglich. Der Redner unterschieb die Grundstücke, die unter wahrheits gemäßer Angabe de» Kaufpreises veräußert worden seien, von denjenigen, die unter falschen Angaben hergcgeben wurden. Bet diesen sei die Wiedereinsetzung des alten Be sitzer» ohne weiteres möglich, bei -en anderen müsse Aus- wertung deS Verkaufspreises auf den gemeinen Wert aus Vorkriegstagen verlangt werde»: könne der Erwerber nicht so hoch aufwerten, so sei das Grundstück dem Vorbesiher zurückzugeben. Auf alle Fälle müsse die Eintragung im Grundbuch al» nichtig erklärt werden: eine reich»- und landesgesetzltche Regelung sei dringend notwendig und werde vom Schutzverband unter günstigen Aussichten auch betrieben. Der BerbandSvorsttzende wies auf die Dresdner Geschäftsstelle de» Verbandes — Tanscherstraße 32, Stein born — hin und schloß mit der Zusammenfassung der Vor teile, die der Allgemeinheit aus einer solchen Regelung erwachsen müßten. Eine Entschließung an die sächsische Regierung wurde unter starkem Beifall einstimmig ange nommen. —»Warnung vor falscher Optantenhilfe. Die „Optantenfürsorge Frankfurt/O." bittet um Verbrei tung folgenden Aufrufs: „ES treiben tn diesen Zeiten der große» Not in unserem deutschen Osten gewissenlose Menschen ihr Unwesen, indem sie, teilweise mit falschen Pa pieren, unter Bortäuschung einer durch Verdrängung ent standenen Notlage versuchen, für sich Geld und Gaben zu erhalten: ebenso bittet ein sogenannter „Bund der Optan ten" zu Schneidemühl, Alte Bahnhofstr. 40, Geldspenden und Liebesgaben an seine Geschäftsstelle oder sein Bank konto zu senden. Derselbe Bund verspricht, ohne im Be sitz von Land oder von der Zusicherung behördlicher Unter stützung und ohne al» amtliche Interessenvertretung der Flüchtlinge und Optanten anerkannt zu sein, den Optanten Siedlungen und staatliche Gelbbeihilfe und lockt sie dadurch zum Anschluß. Wir warnen die Bevölkerung vor allen solche» Sammlungen, weil die dafür an diese Personen und Stelle» gespendeten Gaben sicher de» mit ihnen beabsichtig te» Zweck nicht erfüllen. Wir bitten dringend, alle Gaben nur an die amtlichen Stellen (Lagerverwaltung Schneide mühl) oder an die mit behördlicher Zustimmung arbeiten den und durch ihre Zusammensetzung als zuverlässig zu erkennenden Bereinigungen (Deutscher Ostbund, Berlin W. S, Potsdamer Str. 14, oder Schnetbemühl, Berliner Straße und Pferdemarkt, Retchsverband der Heimattreuen Ost- und Westprentzen, Zweigstellen Schnetbemühl, oder Berlin-Char lottenburg, Milmersdorfer Straße 34, Optantenfürsorge Frankfurt/O., Schmalzstratze 2 oder an die Geschäftsstellen der Berliner Frauenhilfe) zu richte». Der „Bund der Optanten" sammelt nur unzufriedene Elemente und hat keinerlei Rückhalt bei den Behörden ober Heimattreue» Verbänden." —sek. Gründung einer landeSkirchltchen Kreditgenossenschaft. Am 2.10. fand tn Dresden die Gründung einer landeskirchlichen Kreditgenossenschaft statt, die im engsten Anschluß an die Girozentrale sächsischer Ge meinden dem Leitgedanke« dienen soll, kirchliche Gelber auch für kirchliche Zwecke auszunutzen. In den Vorstand wurden gewählt Prof. Dr. Hickmann, Stadtrat Krumbiegel, Pfr. Krämer. Dem Aufsichtsrat gehören an Staatsminister Dr. Schroeder, Oberkirchenrat D. Jentsch, Pfarrer Wende lin, Bürgermeister Kühn, Bischofswerda, und Pfr. Graefe, Arnsberg. —sek. Ei» neues „Vorwärts" in der Arbeit der Leipziger Mission. Noch bevor die Abschieds feier von Missionar D. Frölich in Leipzig stattfanb, traf eine Botschaft ein, die von allen Missionsfreunden mit Freude und Genugtuung begrüßt werden wirb: die Leipziger Mission ist in die Liste der anerkannten Gesellschaften ein getragen worden! Praktisch bedeutet das: eS braucht nun nicht mehr für jeden einzelnen Sendboten eine Einreise erlaubnis in London eingeholt zu werden, und Leipzig darf auf seinen MtssionSgebieten wieder von den andern Ländern anerkannt" arbeiten. —«Eine Erklärung der Großen Lande», löge. Gegenüber den sich häufenden Angriffen und Ver dächtigungen der Freimaurerei hat sich die Große Landes loge von Sachsen zu folgender Erklärung veranlaßt ge sehen: 1. Die Große Landesloge von Sachsen steht mit den ihr angeschlossenen Loge« auf nationalem Boden. Sie er achtet die Pflege der Vaterlandsliebe und ihre Auswirkung in Wort und Tat al« eine ihrer vornehmsten Aufgaben. 2. Die Große LandeSloge von Sachsen lehnt alle Bezieh««- gen zu nichtdeutschen Großlogen und Logen derjenigen Länder ab, die nicht eine neutrale oder freundliche Stellung »um Deutsche« Reiche einnehmen. 3. Zwischen der Große» LandeSloge von Sachsen und dem von den deutschen Groß- logen nicht anerkannte» Fretmaurerbund „Zur aufgehenden Sonne", Sitz Nürnberg, der bet der internationalen mau- rerischen Bereinigung um Anerkennung nachgesucht hat und zu französischen Großlogen und Logen bereits in Beziehun gen getreten ist, hat niemals «ine Verbindung bestanden. — (Was hier von der Großen LandeSloge von Sachsen gesagt wird, gilt auch für alle andere» anerkannten Großloge» Deutschlands.) —* Sächsische Esperanto-Woche 1928. Der Sächsische Esperanto-LandeSverband veranstaltet gemeinsam mit der Sächsischen Esperanto-Lehrer-Vereinigung und dem Deutschen Akademischen Esperanto-Bund, Abteilung Sachsen, in der Zeit vom 10. bi» 18. Oktober 1925 eine Esperanto-Woche. Es finden Eröffnungsfeiern inDreSben am Sonnabend, den 10. Oktober 1925, abend» 7 Uhr im Lau-tagSgetäu-tz (LttzungSsaal der ehemalige« zweite» Kammer) AugnftuSstraße: in Leipzig am Sonntag, de» 11. Oktober, vormittags 11 Uhr tn -er Aula -er Höhere» Schule für Frauenberufe, JohauntSplatz an- in Shemnttz am Sonntag, -en 11. Oktober 19-8, vormittag» 11 Uhr im Festsaal -er Technischen Staatslehranstalten, Schtllerplatz 0—7 statt. Bet Ltesen Vorträgen werden bekannte Esperan tisten über Wert und Bedeutung -er Welthilfssprache, Welt- verkehr»- und Welthandelssprache „Esperanto" sprechen. Ferner finden tn -en genannten Orten sowie in einer groben Anzahl größerer und kleinerer sächsischen Orte wäh rend der Woche Borträge tn und über Esperanto statt. —* Zusammentritt de» Zwischen«« »schuf- se» -e» Landtags. Am nächsten Montag, 12. Oktober, mittag» 12 Uhr. wird der parlamentarische ZwtschenauS- schuß des Landtags zusammentreten. Auf der Tagesordnung stehen die von der Regierung erlassenen drei Notverord nungen. , «Ehrung «ine» Lebensretter». Die Kreis. Hauptmannschaft spricht dem Handlungsgehilfen HanS Lau terbach tn Dresden-Trachau für die am 22. Juli d. IS. mit Mut und Entschlossenheit au-gefllhrte Errettung etnes 14jährigen Schüler» vom Tode de» Ertrinken» in einem Teiche tn AmmelSdorf (AmtSH. Dippoldiswalde) öffentliche Anerkennung aus. —* Automobilisten, die tn die Sächsische Schweiz fahren, seien, wie uns vom Verband Sächs. Antomobtlbesitzer e. V., Dresden, geschrieben wird, vor einer schnellen Durchfahrt Lurch den Ort Kö nigstein gewarnt In der letzten Zett haben sich an der Hauptkreuzung Pir- naer Straße und AmtSaasse verschiedentlich Automobil»», fälle ereignet und der Stadtrat von Königstein machte tn einer amtlichen Aeußerung alle Kraftfahrzeuge besonders auf di« außerordentlich ungünstigen Verkehrsverhältniffc in Königstein aufmerksam. An der Einfahrt an beiden Sei ten sind aus Veranlassung des Verbandes nach Mitteilung des StabtrateS Kurvenschtlber angebracht worden. Zur Vermeidung weiterer Unfälle ist aber allen Ausflüglern zu raten, dieses Stück vom Kraftwagcnverkehr nach der Sächs. Schweiz bevorzugten Strecke äußerst langsam und mit größ ter Vorsicht zu befahren. —»Zunahme derFrachtbeförberung aus dem Luftwege. Mit dem 30. September hat der Som- mcrluftverkehr sein Ende gefunden. Die Benutzung des Flugzeugs Lurch das reisende Publikum hat auch in Leip- z t g von Monat zu Monat erfreulich zugenommen. Dabei muß festgestellt werden, daß auf dem Flughafen Leipzig während deS ganzen Sommers nicht ein einziger Unglücks fall zu verzeichnen gewesen ist. In den Monaten April bis September erfolgten in Leipzig 4902 Starts und 4977 Lan dungen mit 11223 Passagieren. Eine ganz wesentliche Zu- nähme hat die Beförderung von Post und Fracht in den letz ten Monaten erfahre». Im Juni wurden 425 Kilo Post und 23 640 Kilo Fracht, im September dagegen schon 1062 Kilo Post und 37 000 Kilo Fracht befördert. —* Das bunte Waldes st erben. Wie ein König hängt er sich den Purpurmantel um und legt den goldenen Schmuck an, wenn er sich zum Tode bereitet. In Schönheit will der Wald sterben und noch einmal ladet er zu Gaste zu einem prangenden Feste. Frohe Menschen will er sehen, letztes Sommergeplauder der Kinder hören. Verschmäht die Einladung nicht! Wir begrüßten den Wald im lichten Kleide, wir weilten gern bei ihm in seiner sommerlichen Pracht. Nun wollen wir ihn Abschied nehmen lassen. Ernst gestimmt nähern wir uns ihm, mit Wehmut durchschreiten wir seine heiligen Hallen, während er Gold auf uns herab rieseln läßt. Könnte uns da der Gedanke kommen, ihn in seiner Sterhestunb« noch zu berauben um seine letzte Pracht ? Heilig ist uns sein schönes Sterben, unantastbar sein Todes schmuck. Im Herzen tragen wir sein Bild nach Hause, die Trauer um ihn mit, unter der noch lange die Hoffnung sich verbergen muß. —* Für Amerika-Auswanderer. Das ameri kanische Konsulat zu Dresden gibt bekannt, daß es ab 15. November 1925 wieder die Warteliste für Einwanderer nach de» Bereinigten Staaten eröffnen wird, und zwar kommen nur solche Personen in Frage, die in dem jetzigen Gebiet des deutschen Reiches geboren und gegenwärtig in diesem Konsulatsdistritte wohnhaft sind (Kreishauptmannschaften Bautzen, Dresden, Chemnitz und Zwickau). Anmeldungen müssen fchrtftlich eingeretcht werden und zwar zwischen dem 15. Novemher und 15. Dezember 1925. Anmeldungen müssen von den anzumelbendeu Personen persönlich eingc- sandt werden. Listen von Agenturen, Gesellschaften usw. werden nicht angenommen. Besonders wirb darauf auf merksam gemacht, daß vor bei» 15. November eingehende Anmeldungen keine Erledigung finden. Es ist daher für alle tn Frage kommende Personen besonders von Wichtig keit, daß die Briefe mit den Anmeldangen nicht vor dem 18. November im Konsulate eintreffen. Jedem Briefe muß unbedingt adressierter Freiumschlag für die Rückant wort beiltegen. Jede Person, deren Anmeldung angenom men und deren Name auf die Warteliste eingetragen ist, erhält umgehend Bescheid mit Angabe der Vormerkungs nummer und des annähernden Zeitpunktes, an welchem die Erteilung des iEnreisevisumS erfolgen dürfte. ES ist sehr wichtig, daß die Anmeldung folgende Angaben gut leserlich geschrieben enthält und zwar für jede Person einzeln: a) vollständiger Name und genaue WohnungSadreffe: b) Ge burtsdatum: e) genauer Geburtsort mit näherer Bezeich nung wie AmtShauptmannschaft oder SretS ete.; ferner ob dieser Ort in dem gegenwärtige« Gebietsteile deS Deutschen Reiches liegt oder nicht: d) Beruf; «) Name und Adresse derjenigen Person in den Vereinigten Staaten, zu welcher man reist; ob diese Person amerikanischer Bürger ist und BerwandtschaftSverhältniS zu derselben. —* Saatenstand im Freistaat Sachsen An. fang Oktober 1925i (Mitteilung des Statistischen LanbeSamt.) Auch im Berichtsmonat September haben die Niederschläge nicht nachgelassen, e» hat fast Tag für Tag geregnet, wodurch da» Trocknen und Einbringen der noch außenstehenden Hülsenfrüchte und des Grummets immer schwieriger wurde. Ju höheren Lagen und auf grö ßeren Gütern, wo «» teilweise an Arbeitskräften mangelt, ist ein Teil der Ernte der Witterung zum Opfer gefallen: besonders von - Hafer, der infolge der andauernd kühlen Witterung spät zur Reife kam, ist in hohen Lagen nur ein geringer Teil leiblich eingebracht worden. Vielfach sind die Körner durch da» öftere Wenden ausgefallen oder sie sind durch die anhaltende Nässe ausgewachsen. Beim Eingang der VerichtSkarten Ende September lagen noch immer Halm früchte auf dem Felde, dereu Körner natürlich für Fut terzwecke verwendet werden können. Da» eingefahrene Getreide, da» mitunter nur in halbtrockenem Zustande ge erntet werden konnte, hält sich vielfach auch schlecht in der Scheune. Die Herbstbestellung hat durch die teilweise späte Ernte -er Halmfrüchte und durch die Nässe im Erdboden eine Verzögerung erfahre»; man steht daher noch wenig grüuee Saaten. Die Kartoffelernte hat begonnen; im Er trag ist sie je »ach Gorte sehr verschieden. Sie würde grü- ßer sein, wenn nicht ein hoher Prozentsatz der Knolle» mit Fäulnis behaftet wäre. Bet den Rüben ist die Rübenfltege tn dritter Generation erschienen; sie hat aber, da bt« Blät ter nunmehr kräftiger entwickelt waren, den Rüben weniger schade» können. Der junge Klee hat durch Lager in der Deckfrucht, durch Mäusesraß und Trockenheit während der Bestellung teilweise sehr gelitten, so daß sich bet dieser Frucht umfangreiche Neubestellungen nötig machen, dte na- türltch auf dte Futteraussichten für das nächste Jahr nicht ohne Einfluß bleiben. Die GruMmeternte ist noch nicht
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