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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192510098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-09
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1925
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wenn auch Sa« neue Postoerkehrgmtttek „Luftpost" noch nerhältnismäßtg jung ist, mancher ihm auch wegen einer gewtssen Abhängigkeit von Witterungsetnflüssen mit Zu rückhaltung grgenübersteht. so kann nach der Zahl der täg lich zu befördernden Luftpostsendungen doch gesagt werben, welche Beachtung die neue Einrichtung in alle« Kreisen der Bevölkerung schon jetzt sinket, und welche Roll« da» neue Vostverkehrsmtttrl in Zuknnst zu spielen berusen sein wird. Welch« Bedeutung zum Beispiel »er Mugpoftdieuft mit dem entlegenere« ««»lande schon jetzt erlangt hat. kann nicht treffender al» daraus hervorgehen, daß »um Beispiel da» schwedische Luftpostamt in Malmö und da» dänische Luftpostamt in Kopenhagen täglich unmittelbare Briefbeutel sitr da» Luftpostamt in Dresden abfertigen und von diesem empfangen. Dafür, daß auch die Bedenken hinsichtlich der Abhängig keit de» Flugdienste» von Wind und Wetter bei dem hohen Stande der Technik an sich gar nicht mehr berechtigt sind, in der beste Beweis der, daß »um Beispiel da- stet» von Hunderten beobachtete Dresdner Wasserflugzeug seinen Ha sen oberhalb der Albertbrücke Tag für Tag früh pünktlich verläßt und nachmittag» wieder erreicht. Man kann des halb, ohne besondere, den Flugdienst verzögernde ober ein schränkende Vorkommnisse dabei übergehen »u wollen, wie sie indes auch bet der Benutzung der gewöhnliche«« Post verbindungen auftreten, ohne weitere» sagen, baß der Luft- postdienst an Stetigkeit und Zuverlässigkeit schon jetzt nicht» mehr zu wünschen übrig läßt. Jeder prüfe deshalb, ob er sich bet eiligen und eiligsten Sendungen nicht zweckmäßig der Luftpost bedienen möchte. r» Mrim M die MkkM Ml MN SutMiW N MMAn In der MM. tsb. Dresden. Vom 1. bis 3. Oktober hielt da» Ministerium für Volksbildung mit über 20l> von ihm auS- gewählten Vertretern der Lehrerschaft aller Schulgattungen au» allen Teilen Sachsen» im Saale der staatlichen höheren MLbchenbildungSanstalt in Dresden einen Lehrgang über die körperliche und geistige Entwicklung des Jugendlichen in der Reisezeit, unter besonderer Betonung der sexuellen Entwicklung, ab. Am I. Tage entwars Obermedizinalrat Privatbozeut Dr. Schob ein anschauliche» Bild von den körperlichen und seelischen Merkmalen deS normalen und psychopathischen jugendlichen in der Pubertätszeit: während Oberlehrer Dix-Meißen die Reisezeit vom Standpunkt de» Kinder- psncholoqen ans beleuchtete als eine Entwicklungsperiode, in der eine Dissoziation oder Auslösung der physischen Struk tur abgclöst wird durch eine Periode der Assoziation, deS Wiederaufbaues. Am Nachmittag sprachen in der Ausstellung des Hygiene museums unter Benutzung ihres reichen Bilder- und Tabellenmatcrials Privatbozeut Dr. Fetscher über die Be deutung der Erbanlage sür die körperliche und geistige und besonders das geschlechtliche Gefüge deS Menschen und Oberarzt Dr. Funack vom städtischen Krankenhaus in Dres den-Friedrichstadt über die Arten der Geschlechtskrankheiten sowie über ihre Verbreitung und verheerende Wirkung auch unter den Jugendlichen. Am 2. Tage kamen nur Pädagogen »um Worte. Ober lehrer NIbricht-Dresden behandelte die Formen der Ent wicklung des Jugendlichen und ihre pädagogisch« Beein- ..unstler- und literarischen Zirkeln verkehrt; sein un glücklicher Sohn, Graf Hugo, welcher immer noch hoff nungslos geistig erkrankt erschien, war in der Sports- und Militärwelt vielfach befreundet. Jetzt, wo durch den Prozeß »Günther" auch der Name „Freydeck" in aller Munde war, jetzt erinnerte man sich auch wieder deutlicher an alle die tragischen Vor gänge der Vergangenheit, von welchen die gräfliche Fa milie schon betroffen worden war: an den nie völlig auf geklärten Tod Ernsts, des einstigen Majoratsherrn, in Amerika, an Lucies Flucht aus dem elterlichen Hause und ihre Heirat. Man besprach Altes und Neues; man kritisiert« und flüsterte. Aber im allgemeinen hatte doch die Familie von Freydeck diesmal alle Teilnahme für sich, und gleich von allem Anfang an bildete isich eine gewisse Abneigung gegen die Familie Günther im Publikum, die auch während des Prozesses dann und wann zum Aus druck kam. Die beiden Verteidiger hatten ihr möglichstes getan; Doktor Gerlach hatte immer und immer wieder mit ihnen alles erwogen, und sie sowie die Zeugin Hilda Went- Helm, deren Auftreten man mit begreiflicher Spannung entgegensah, legten das ganze Schwergewicht aus die Ge stalt der fremden Frau, welche Georg neben dem alten Grafen in der Bibliothek gesehen haben wollte, nachdem er ihr durch Len Park gefolgt war, und welche fast un zweifelhaft auch später in Hildas Zimmer gedrungen sein, sich dort das Bild des jungen Mädchens angeeignet haben mußte und den Zettel und den Ring samt Schlüssel hinter lassen haben sollte. Als Hilda Wentheim mit zitternder Stimme, oftmals von Schluchzen unterbrochen, ihre Aussagen machte, wich sogar die Stimmung der Zuhörer einem Mitleid. Das noch so junge, verwaiste Mädchen in dem schlichten Trauerkleid sah so furchtbar verhärmt, so schmal und blaß au», daß manches bedauernde Wort vernehmbar wurde. Aber da auch Hilda Wentheim gar keinen Beweis in den Händen hatte für ihre Behauptungen — der Advokat der Gegenpartei führte höchst geistvoll aus, daß der aus Zeitungsbuchstaben zusammengesetzte Zettel auch eine Irreführung sein könne, und daß Schlüssel sowie Ring ja verloren seien, also nicht geprüft werden könnten —, so war ihr« Aussage eigentlich von nicht sehr hoher Be deutung. Nur als sie von der Leiche sprach, welche sie im Kloster gesehen, wurde die Aufmerksamkeit wieder reger. Aber da standen die Erklärungen der Aerzte dagegen. Luch stimmte der Anzug der toten Frau in keiner Weise mit dem von Georg geschilderten. Und überdies — zweimal wie» ein langes, rotgol dene» Haar scheinbar «inen Weg zu einer Unbekannten, wenn man den von Doktor Stegmann sehr bestimmt aus gesprochenen Verdacht gegen Hilda Wentheim unberück sichtigt ließ, aber jene fremde, tote Frau hatte da» Haar ganz kurz getragen. Die Farbe stimmte wohl ungefähr, aber die Länge absolut nicht. Die öffentliche Meinung ist ja unberechenbar. Sie ändert sich von einem Tage zum anderen, sie hebt heute ihre Lieblinge auf einen Thron, um sie morgen hinabzu stoßen in den tiefsten Abgrund. Sie schwankt hin und her und zeigt keinen Tag dasselbe Gesicht. Don allem Anfang an hatte Max Günthers starres, verschlossenes Wesen sowohl auf den Gerichtshof, als auch auf die Geschworenen einen höchst ungünstigen Ein druck gemacht. Man iüblte es förmlich : vieler Mann wußte seit fluffung t« volksschulpfltchttsen Alter, der Uederaangszett V»r eigentlichen Retfeperiode. Diese selbst machten »um Gegenstand ihrer Ausführungen für die männlich« Jugend Vberstubtenbtrektor Prof. Dr. Gehmltch-Zwtckau. sitr di« weibliche Arl. Stubienrat Schecker-Letpztg, für die werk- tätige männliche Jugend BerufSschuloberlrhrer Maike« Leipzig und sür die werktätige weibliche Jugend Frl. Stu- bienrat Sander, ehedem Leiterin einer großen Leipziger Mädchenberu,«schule. «m ». Tage fordert« «tndienrat Merbitz-Dre-de« v«. Währung der Jugend vor den Rauschgiften Alkohol und Nikotin, Stadischularzt Dr. Rathfeld-Ehemnitz die WachS- tumbvorgänge an Läng«, Breite und Gewicht de» Körper« wie an den inneren Organen während der Reisezeit und beleuchtete vom Stgnbpunkt der Schulgesunb«heit»pslege au» Einrichtungen wie den durchgehenden Unterricht, die Kurzstunde, den Wechsel der Lehrfächer im Wochenstunben- plan u. a. Stubienrat Zacharias-Dresden legt« dar, wie di« Jugend durch Leibesübungen zweckmäßig und ktnbr»gemäß ^«m Handeln, zu Mut, Entschlossenheit, Geistesgegenwart, Beharrlichkeit, Selbständigkeit und Selbstbeherrschung, aber auch zur Unterordnung unter den Führer und Einordnung in» große Ganz« erzogen werden könne und müsse. In erfreulicher Neberrinstimmung wurde sowohl in den Borträgen wie in der Aussprache betont, daß der Jugeud, liche in der Reifezeit ganz besonderer Urberwachuog bedürfe. Sein geschlechtliche» Denken und Leben müsse durch gesittige Liebe veredelt werden. Aufklärung sei schon um be-wtllen nötig, weil aller Kulturfortschritt vorauSsetze, daß unbewußte Lebensvorgänge in da» Licht de» Bewußtsein» gehoben wer den: aber sie dürfe nicht zu spät, müsse möglichst von den Eltern selbst, in der Schule aber nur dem Einzelnen und nicht in zu weitgehendem Maße, die Scheu vor dem Geheim nisvollen und da» Schamgefühl zerstörender Weise gegeben werben. Al» Ablenkungsmittel wurden empfohlen die Ar beit, körperliche Uebung und das „Ernstspiel, vor allem aber eine allgemeine, alles Weichliche unterdrückende Wil- lenSerztehung und Pflege der Gemeinschaft. Ideale Re gungen und Zielsetzungen in der Jugendbewegung müßten unterstützt, Schund und Schmutz in Wort und Bild fernge halten, edle Vorbilder der Kunst und -er Geschichte vor die Jugend hingestellt, Ritterlichkeit gegen die Frau gepflegt werben. Dem reifen Schüler, der in» Leven trete, müsse man den richtigen Aufschluß über sich selbst, seine Aufgabe al» Mann im Leben und über die Kulturentwicklung geben. Der Nur-Lehrer könne freilich diese Aufgabe nicht lösen; der Schüler wolle im Lehrer den Freund und Menschen sehen, der ihn führe. Mit einem, baS Wesentliche nochmals heraudhebenden Ucberblick und der Mahnungen an die Teilnehmer, die reichen Anregungen weiter zu verfolgen und hineinzutragen in ihre Berufsarbeit und in die Reihen ihrer Mitarbeiter und der Eltern schloß Ministerialrat Dr. Reuter, der das Ganze leitete, -en Lehrgang, der bis zum Schluß den Fest saal im Neubau der staatlichen höheren MädchenbildnngS- nustalt bis ans den letzten Platz gefüllt hatte. AlM SM SM MM». Der Riesaer Sportverein in Rotzwein. Bisher hatte man dem Spiele des Meister» in Roßwein so gut wie keinen Wert beigemeffen, die Mannschaft de» Roßweiner Futzball-ClubS hat sich aber in den bisherigen Verbandsspielen so aut geschlagen, daß sie mit dem Riesaer Sportverein Punktgleich in Führung liegt. Der kommende mehr, als er sagte, er brütete stets und immer über einem Geheimnis, da» er niemand preisgeben wollte und konnte. Und er war durch nichts au» seiner grübelnden, tiefen Schweigsamkeit zu erwecken. Es war, als binde ihn etwas — ein Schwur, ein heiliges Versprechen — und keine Macht der Welt hatte die Kraft, ihm sein Geheim nis zu entreißen. Anders war es zuerst mit Georg Günther gewesen. Als er da» erstemal im Gerichtssaal erschien, war ein Murmeln des Mitleid» durch die Menge gelaufen. Er erschien hier weit älter und reifer, al» vor wenigen Monaten. Den feinen, schönen Kopf trug er hoch und frei, di« Augen blickten ruhig und offen. Nur um den Mund lag ein Zug, der einst nicht in diesem Gesicht gelegen hatte, ein Zug tiefen Ernstes und Schmerze». Seine Aussagen enttäuschten allerding» die Zuhörer sehr, trotzdem die schlichte, innige Schilderung seiner Lieb« zu Hilda Wentheim ihm viele Sympathien eintrug. Aber daß er so gar nichts Besondere» auizusagen wußte, daß er stets und immer bei den gleichen Behaup- , tungen blieb, da» fand man mit der Zeit fast langwellig, und man glaubte ihm allmählich ebensowenig, al« feinem Vater. Die beiden Angeklagten fühlten es säst köroerltch, di« Gunst ihrer Richter und die Gunst de» Publikums ent schlüpfte ihnen allmählich und wandelte sich erst in Gleich gültigkeit, und dann nach und nach in Abneigung. Man glaubte ihnen nicht, und Li« Tatsachen nahmen immer drohendere Gestalten an und zeugten gegen sie. — Und nun trat Hilda Wentheim vor die Geschworenen. Ihre Jugend, ihre rührende, hilflose Schönheit bezwang manche, Herz. Aber trotzdem blieb ein starke» Mißtrauen gegen diese Hauptzeugin lebendig, und die Aussagen Doktor Fritz Gerlachs und seiner Tochter Käthe konnten diese» Miß- trauen nicht ganz bannen. Erich Günther hatte «Igentümlicherweife von seinem Rechte als naher Verwandter Gebrauch gemacht und sich jeder Aussage enthalten mit der Begründung, daß er von gar nichts wisse. Nun faß er scheinbar stumpf und fast teilnahmslo» in der ersten Reih« der Zuhörer. Woran dacht« «r, wenn sein Blick so ernst und so fragend auf dem Antlitz seine» Vater» ruht« ? Er selbst hält« e» kaum zu sagen gewußt, wa» in diesen Stunden durch seinen Kopf zog. Er sah nur wieder und wieder ein kleine« Notiz buch vor seinen Augen, kindische Zeichen einer Geheimsprache tanzten und schwirrten ihm durch den Sinn. Und während sein Vater drunten im Saale immer wieder mit müder, eintöniger Stimme behauptete, er habe nicht» von Julie» Tod gesehen und gehört und sei nicht am Tatorte gewesen, dacht« der Sohn unablässig an den Zettel, den er selbst auf der Brücke gefunden, und an den Aufschrei eines todwunden Herzen«; „Komm, Max, um Gotte» willen, kommt" Die Stunde stimmte. War es denkbar, daß jene Botschaft nicht bis zu dem gedrungen war, dem sie galt? Sollte Juli« selbst den Zettel bei sich getragen und verloren haben? Und all das andere: die Spuren der Iagdstiefel, da» Umberstreifen seines Vater» im Walde, seine scheinbare Ge faßtheit beim Empfang der Todesnachricht — alle» da» war reiner Zufall ? » Und jene zweite Spur? Tin Mann war auf.der Sonntag soll nun di« Entscheidung um di« endgültig« Labellenfübruna bringen. Mit großem Interesse siebt man im Lau dem Kampfe in Roßwein entgegen. Auf dem kleinen schmalen Roßweiner vlatze werde« die Platzbeiitzer dem Meister den größten Widerstand leisten und sich br- mühen, dem Meister RGB. die erst« Niederlage brizubrluaen. Der Weg zur Meisterschaft wäre dann für die Roßweiner offen. — unser RSV. kennt die Roßweiner Verhältnisse noch von seinem letzten Gesellschaftsspiel« h«r und wird drn Kampf gleich von vornherein ernst nehmen. — Die« ist unbe dingt notwendig, denn die Roßweiner Mannschaft ist seit- her spirlftärker geworden. — Der RSV. entsendet sotgrnde Mannschaft: Naulv — Blaha — Kirsche — Sotscheck — Mücklisch — Sitte — Thonfeld — Gundermann — Knopp — vorn — Hofmann. Schiedsrichter: Herr Seifert-Döbeln. Weitere erstklassige Spiel« finden statt in: Gröditz: SB. Gröditz - SC. Döbeln. Rochlitz: VfB. Rochlitz - SB. Nünchritz. Geringswalde: FC. GerinaSwald« — Bfv. Riesa. Oschatz: SV. Oschatz — BC. Hartha. Wenn Ueberraschungen auSbleiben, solltenRSB. Döbeln, Nünchritz, VsB. Riesa, Hartha die Sieger stellen. — In der 2. Klaffe findet am Sonntag im RGB.-Vark nachmittag» da« Tresse» der OrtSrtvalen: RTB. 2 - Vs«. 2 statt. In der vergangenen Spielserie stellt« der RSV. auch in dieser Klasse den Meister und ist diese« Jahr dabei es wieder zu werden. Am Sonntag steigt für die RSV.- Mannschaft bereits das letzte Spiel der 1 Serie. Der Riesaer VsB. wird alles dransetzen, um dem RSV. den Weg zur Meisterschaft zu verlegen. Schon deshalb wird der Kampf rin recht interessanter sein. RSV. S. Mannschaft bat den stärksten Gegner ihrer Klaff«, die 2. Mannschaft de« TB. Nickritz als Gegner. Die RSV.-Mannschaft wird alles dransetzen müssen, wenn sie beide Punkte retten will Riesaer Sportverein e. V. Riesa. Abteil««- für Jugendpflege. Am kommenden Sonntag stellt die Abteilung 8 Mann schaften zu den Verbandsspielen. Der Jugendmeister begleitet die erste Herrenmannschaft nach Roßwein und spielt vor dem Treffen der beiderseitigen 1. Herrenmannschaften gegen die 1. Junioren deS FE. Rosswein. Es ist der schwerste Kampf, den die Elbeleut« während der Herbstverband'Sspiele auszutragen haben. Der Sieger aus diesem Spiel dürfte ernster Anwärter auf die nordsächsische Meisterschaft sein. Hoffentlich ist der klein: Platz dem Jugendmeifter an der Entfaltung seine» Können nicht hinderlich. Die 2. Jnntoren spielen vormittags in Riesa gegen BC. Mügeln 1. Junioren. Der Ausgang dieses Spieles ist völlig ungewiß. Ein Sieg der flinken Mügelner kam« jedoch keinesfalls überraschend. In Döbeln weilen die L. Knabe« deS RTB. und sind Gegner der 1. Knaben deS Döbelner Sportklubs. Erst malig greife» die Muldeleute seit langer Zeit in die Knaben verbandsspiele des Gaues Nordsachsen mit ein. Ihr Sieg über VfB. Riesa mit 3 :1 lieb aushorchen und eS steht noch keinesfalls fest, wer am Sonntag der Sieger wird. Zeigen die RSV.-Knaben das schöne Spiel wie gegen ihren Orts- gegner, der mit 5:0 besiegt wurde, so dürfte es zu einem knappen Siege langen. D. Drücke gewesen in seinen, schmalen Salonschuhen. Dem einen Schuh fehlte ein Absatzteilchen. Und am nächsten Tage hatte der alte Diener de» Grafen Hugo selbst einen Schuh, dem ein Absatz zur Hälfte fehlte, zum Schuster getragen. — Doktor Fritz Gerlach hatte ausgesagt, und wieder schwankte die Wage. Diesmal trat ein neue» Moment zu allen den an deren; der schwere Verdacht gegen den Grafen Hugo. Auch Käthe Gerlachs Erzählung von jener Nachtszeile in Julies Mädchenstübchen, wo sie den Grafen belauscht hatte, machte einen tiefen, nachhaltigen Eindruck Und einer der Geschworenen richtete an Max Günther die Frage, od er je ein Liebesverhältnis mit seiner Schwä gerin Julie von Kirchbach unterhalten habe? Die Frage klang kühl und sachlich. Aber da» Gesicht de« Angeklagten erblaßte tief dabei, so daß ein Murmeln der Anteilnahme durch den Saal ging. Wenn Max Günther jetzt offen eine groß« Leiden schaft für Julie eingestanden hätte, so wären unwill kürlich alle Sympathien auf feiner Seite gewesen. Aber er sagte ruhig und ohne auch nur mit «iner Wimper zu zucken: „Nein, ich hatte kein Liebe»verhältnl» mit meiner Schwägerin l" „Sie können die« beschwören?" „ ..... Ein einzige kurz« Sekunde zögerte er. Dann sprach er klar und bestimnür , „Ich kann e»l" ' Ueber die Köpfe der Verteidiger hinweg traf Erich« Luge da» seines Vater». In dem Blick de» Sohne« stand eine furchtbare Frage, ein Zweifel, welcher ihm selbst zur Qual wurde. Aber da» Auge de» Bater« sprach: „Zweifle nicht, ich spreche di« Wahrheit l" Jetzt sprach er sie vielleicht, obgleich auch die« kaum glaublich war. Aber sprach er sie immer? Vermied er nicht bei den Aussagen über viele» ander« direkt den Blick de» Sohne»? Ein Stöhnen brach über Erich» Lippen, und sein Kopf sank schwer auf die Brust. Al» nun Hilda den Saal betrat; erhob er sich jäh und verließ, ein plötzliche« Unwohlsein vorschützend, den Raum. Er konnte nicht mehr! Er konnte nicht mit anhören, wie diese» Mädchen, welches behauptete, seinen Bruder zu lieben, auch hier diese Behauptung wiederholen würde, während er sie doch selbst in tiefer Nacht aus der Schwelle de» einsamen Forsthauses tn den Armen «ine» anderen gesehen hatte, erschauernd unter den heißen Küssen eines fremden Mannes. Er hatte seit jener Stunde Hilda Wentheim nicht mehr gesehen und auch keine Nachricht von ihr erhalten. Durch Käthe Gerlach hörte er auch nur, daß Baron von Ullmingen am nächsten Tage da» Schloß Freydeck verlassen hatte, und daß Hilda sowie die Baronin Berghaus vollkommen unsichtbar blieben. Georg hatte Ihn unzählige Male nach der Gespielin seiner Kindheit; seiner ersten reinsten Jugendliebe ge- fragt. Er hatte den Brief, welchen Hilda ihrem Vater zur Beförderung übergab, durch einen Dienstmann zugestellt erhalten, der jede Auskunft verweigerte, al» Georg ihn fragte, wer ihm den Brief übergeben habe. Wie ofthatte Georg Günther di« innigen, von rührendster Liebe und Treue erfüllten Zeilen gelesen und da» weiße Blatt an die Livven gedrückt I ((/yrtslPuna folgt)
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