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7M Beilage zum „Riesaer Tageblatt Drück und Verlag von Langer L Winterlich in Mesa. — Für die Reduktiv» verantwortlich r T. Langer in Mesa. i 242 Mittwoch, 17. Oktober MS«, abends SS. Jahrg erkr. 31. !? M'»' 7 ißt 8 Seit»« ^gvr», Handlung. -,Brust- Keuch- bcerniit coße, seit icrirvfstn hketi deS ch »ge ; t« Gelee 1 — n cHessp irsms e S1 ch rstraßs 29. ern-Jmport- !N L Co., art a. Mk. sss bei iiisr-. r-- K ZU »Ws , Nähr- gewiesen. 3 Mk, kies» bei ke. * übrigen sind nur Unteroffiziere als weiße Chargen bet der Polizettruppe vorhanden. X Zwischen dem Verband der Vertreter de« Handel« und der Industrie ganz Rußland« mit dem Sitz in St. Petersburg und dem Deutsch-Russischen Verein zur Förde rung der gegenseitigen Handelsbeziehungen, Eingetragener Verein, Titz Berlin, ist der Abschluß einer Interessen gemeinschaft verabredet worden, dergestalt, daß beide Bereinigungen sich in ihren Bestrebungen in vollstem Um fange unterstützen werden. Der russische verband, dessen Statuten von der russischen Regierung vor kurzem geneh. migt sind, erstreckt sich über ganz Rußland; er vereinigt die große Mehrzahl der Handel und Industrie vertretende« Körperschaften, Syndikate und anderer Kreise Rußlands, und «S ist jegliche Gewähr geboten, daß er der Entwick lung des Handels und der Industrie Rußland« außer ordentlich förderlich sein wird. Die Bedeutung de« Deutsch- Russischen Vereines ist bekannt; er zählt neben 50 Handels- kammern und 12 freie« Verbänden den größten Teil der mit Rußland in Verbindung stehenden größeren deutschen Firmen und eine Anzahl russischer Firmen zu seinen Mit gliedern. So scheint eS zweifellos, daß aus einer Interessen gemeinschaft dieser bedeutenden Verbände der Handel zwi schen Rußland und Deutschland wesentliche Förderung er fahren wird. Eine Novelle zur Krankenversicherung wird dem Reichstag höchstwahrscheinlich in der bevorstehen den Session zugehen, denn die Regierung hält nach eine,: halbamtlichen Ankündigung für wünschenswert, daß erst diese Novelle unter Dach und Fach gebracht werde, ehe die Vereinheitlichung der ArbeiteroersicherungSorganisatirm praktisch wird. Es handelt sich bekanntlich um die Erwei terung der Krankenversicherungspflicht, daS heißt, die Bus- dehnung auf landwirtschaftliche Arbeiter, Dienstboten, Heim arbeiter usw., also um eine materielle Aenderung, die zweckmäßig einer so tiefgreifenden formalen Aenderung wie sie die geplante Vereinheitlichung der gesamten Ar- beiterversicherung darstellt, voranszugehen hätte. Diese letztere darf vor dem Frühjahr 1907 nicht erwartet werden, daS heißt im Entwurf. Der Reichstag hat also hinreichend Zeit für die Durcharbeitung der Novelle zur Krankenver sicherung, die langwierige Kommissionsberatungen mit sich bringen wird, aber ein erfreulicher neuer Beweis dafür sein würde, daß es im Reichsantt des Innern auf dem Gebiet der sozialen Fürsorge einen Stillstand nicht gibt. Die Hannoversche Welfenpartei berief für den kommenden 30. Oktober, den Geburtstag des Prinzen Georg Wilhelm von Cumberland, zu dessen Gunsten der Herzog von Cumberland auf den braunschweigischen Thron verzichten wollte, eine große Festfeier ein, die in den Räu men deS Hannoverschen Konzerthauses stattfinden soll. Zahlreiche erste welfische Redner sind angemeldet morden. Die Welfenpartei wird, bestimmtem Verlauten naü eine isümich an gesucht, schenbroda. tner fft-r-k, rfen. Offert. „Speisekarr Nirn d. Bl. - Der Bedarf an vorräthigen Lebensmitteln erwies sich iür fünf Personen und für längere Zeit als vollständig unzureichend, obgleich in jedem Laden und in jeder Gastwirthschast Rach» frage gehalten wurde. „Haben Sie denn nicht wieder neue Vorräthe bestellt?* fragte Goodwin den vorerwähnten Krämer Arklett, der bisher noch immer die bellen Maaren und die größte Auswahl auf Lager gehalten hatte. „Gewiß tbat ich das, und ich erwarte die Sachen jeden Augenblick. Aber wer kann wissen, ob dem Zuge nicht etwas zugelloßen oder derselbe beraubt worden ist?" Goodwin erinnerte sich bei diesen Morten der Abenteuer Bostons und eine tiefe Entmuthigung ergriff ihn, wenn er an die trüben Aussichten duckte, welche sich ihm durch da» kehlen der erhofften Lebensmittel eröffneten, aber dennoch war er fest entschlossen, sein Glück noch ein weiteres Jahr zu ver suchen, und Niemand merkte ihm Unruhe und Sorge an, al» er jetzt mit seinen Gefährten zusammentraf, um im nächsten Gasthause etwas Zerstreuung zn suchen. „Gedenkst Du heute noch mit uns auszubrechen?" wandte sich Sylvester an Goodwin. „Nein, wir wollen bis morgen warten," lautete die Ant wort. „Ehe ich wieder in meine Einsamkeit zurückkehre, will ich einmal unter Menschen sein und wenigstens sür «inen Abend vergessen, daß es Mühsal und Entbehrung giebt. Komm, laß uns fröhlich zusammen sein." . „Ich hörte, es fände ein Concert statt," bemerkte Dave. „Wollen mir uns diesen Genuß gönnen?" „Natürlich!" stimmte Goodwin bei und trat an ein halb zerrissenes Plakat heran, welches mit einigen Nägeln an der Wand eines Hauses befestigt war. „Achtung!! Heute Abend 8 Uhr beabsichtige Ich, vor „Arklett's Laden ein Concert zum Besten des Goldsucher» „Janiks Hogg, der krank ist, zu geben. Da bisher ein deo> „artiges Concert in DawsonCily noch niemals llattgejunde» . „hat, so bittet man um recht zahlreichen Besucht" ftckcu i, in bim, st» gmulli c, 5'» P'g., anufaklur, »II« t bei hohen 12. Kapitel. R.N"' 7 kl» srklfimer Es geschah ganz jo, wir es Goodwin voraurgesehen hatte. r vährten „Rein. Ein Indianer, dem ich einst einige Dienste leistete, lebt mst mir zn'ammen; feiner Wachsamkeit haben wir beide unser Leben zu verdanken. Er war cS, der einen der Nel>e!- tbäier tödlele und der auch jetzt unsere Arbeit überwacht, während ich hierher kam, nm meinen Goldstaub in Sicherheit zu bringen. Aber nun möchte ich Vorschlägen, aufznbrechen, denn ick muß zur Arbeit zurück und vordem müssen wir alles znfammenscharren, was hier in Dawion City irgend an Vnrräthen zu sinken ist, damit wir uns doch wenigstens etwas auf die Zeit des GoldfuchenS vorbereitet haben, auf die so genannte Saison." „Kommt denn diese erst?" ries Sylvester ganz erstaunt. „Ich glaubte, wir befänden uns jetzt schon in der günstigsten Zeit." „Durchaus nicht; das Goldwäschen wird im Sommer vor genommen; aber die eigentliche Arbeit des Goldsuchens geht im Winter vor sick, wenn alles sesigesroren und die Temperatur zuweilen bis 60 Grad unter Null gesunken ist." „Und kst es wirklich denkbar, unter diesen Verhältnissen zu arbeiten?" „Du wirst bald genug einsehen lernen, daß nur harte Arbeit allein imstande ist. Dich in diesem Lande warm zu halten." Diese Eröffnungen klangen für niemand erbaulich; Dob- son war der einzige unter den Neuangekommenen, welcher einen Begriff davon hatte, welche Mühsalen und Entbehrun gen es kostete, um sich bis zum Besitz von Gold und Neich- thum durchzukämpfen. Aber die Männer trösteten sich mit dem Gedanken, daß, wenn Gcodwin und andere dem Klima Trotz zu bieten vermochten, es auch ihnen gelingen würde, und freudigen Muthes begaben sie sich auf den Weg, um ihre Besorgungen zu mache». Tagesgefchichte. Deutsche» «eich. Gestern mittag 12 Nhr fand in Bonn die feierliche Enthüllung des Kaiser Wilhelm. Denkmals vor der Uni versität statt. Anwesend waren u. a. der Kultusminister, der Oberpräsident, der Lehrkörper der Universität, Vertreter der Studentenschaft und die Spitzen der Behörden. Kurz vor 12 Uhr erschien der Kaiser mit dem Prinzen August Wilhelm, der Herzog und die Herzogin von Sachsen- Koburg und Gotha, Prinz Adolf, Prinzessin Viktoria, Erb prinz Adolf und Prinz Moritz zu Schaumburg-Lippe. Der Kaiser nahm unter einem Pavillon Aufstellung und unter hielt sich zunächst längere Zeit mit dem Generaloberst v. Loö. Oberbürgermeister Spiritus hielt nach dem Chor gesang eine Ansprache, welche in dem Wunsche gipfelte, daß der Aufblick zu dem Bilde des Einigers Deutschlands alle kommenden Geschlechter deutscher Musensöhne an das Ideal der Vaterlandsliebe und Königstreue gemahnen möge. Hierauf fiel die Hülle. Geheimrat Dr. Jacobi, der derzeitige Rektor, übernahm daS Denkmal mit einer An sprache. Nachdem das Lied: „Deutschland über alles" verklungen war, besichtigte der Kaiser das Denkmal. Später nahm er einen Vorbeimarsch der Ehrenkompagnie ab und zog eine große Anzahl der Anwesenden ins Ge spräch. Darauf begab sich der Kaiser ins Palais zurück. — Der Kaiser verlieh dem Oberbürgermeister Spiritus die Brillanten zum Kronen-Orden 2. Klasse, dem Geheimen RegierungS- und Vortragenden Rat im Ministerium des Innern Dr. v. Sandt den Roten Adler-Orden 3. Klasse mit Schleife und dem Rektor der Universität und Bild hauer deS Denkmals Harro Magnussen den Kronen-Orden 3. Klasse. Seit dem 1. September dieses Jahres ist in Deutsch- Ostafrika die vollkommene Trennung der Polizeitruppe von der Schutztruppe durchgeführt. Die Polizeitruppe besteht aus 1500 Mann farbiger Soldaten. Ihr Chef ist der Hauptmann Fonck, der schon seit 1893 in Ostafrika tätig ist und als besonders guter Kenner von Land und Leuten gilt; sein Vertreter ist Hauptmann von Levetzow. Im Jena. )fk( Tie hundertste Wiederkehr des Tages der Nieder lage des prcußiscNächsischen Heeres bei Jena und Auer stedt hat eine Unzahl von Betrachtungen in der Presse über jene Zeit hervorgerufen. Leider sind nicht alle in dem Sinne historisch ausgefallen, daß sie die gesamte damalige Lage ins Auge fassen und aus dem Allgemeinen das Einzelne erklären. Wer nicht so verfährt, sondern sich an einzelne Erscheinungen klammert und in ihnen die Er klärung für das Ganze erblicken will, kommt leicht zu falschen Schlüssen und gehl fehl bei der Entscheidung der Frage, wo die Schiuld an dem schweren Unglück jener Tage für Preußen liegt- So erscheint es als eine tendenziöse Entstellung, wenn die schimpfliche Ncbergabe der Festungen und der ver sprengten Heerestcile nach jenen Niederlagen zum Mittel punkte der Betrachtungen gemacht und in dem Verhalten der adligen Führer di e Han Pt Ursache erblickt wird, sodaß daS Junkertum als der wahre Schuldige erscheint- Mit Recht hat der Generalftldmarschall Gras Haefeler bei der Enthüllung des Denkmals in Vierzehnheiligen vor solcher Ausbeutung jener Zeit zu Politischen Zwecken der Gegen wart gewarnt und darauf verwiesen, daß sich unter den der Kriegskunst Napoleons erlegenen Offizieren von Jena und Auerstedt die Blücher, Scharnhorst, Bülow, Clause witz usw. befanden, die in beispiellos kurzer Zeit die Tüch§- tigkeit des preußischen Heeres erneuerten und schon sieben Jahre später ruhmvolle Siege an seine Fahne hefteten- Seit den Tagen des großen Friedrich war die Armee nicht fortgeschritten, ihre Ausbildung war in den alten Formen erstarrt, und der Ruhm seiner Schlachten hatte das Offizierkorps mit dein Geiste der Ueberhebung erfüllt- Obcn fehlte es an Kvaft und Initiative, Mystizismus" und Freidenkertum hemmten die sittlichen Kräfte, in der Po litik wie im Heere herrschte das Versäumnis- An eine so vollständige Niederlage, wie sie sich bei Jena ereignete, dachste kein Mensch- Je größer der Hochmut vor dein Fall war, um so tiefer war die Ernüchterung und Mutlosig keit unmittelbar uach ihm- Sehen wir aber auf das, was sich in der kurzen Zeit von sieben Jahren unter der Wirkung des Zusammenbruchs der alten, nur in äußerlichen Formen erhaltenen Tradition an guten Kräf ten erneuerte, so erscheint uns Jena wie der Beginn einer glorreichen Aera. Ist nun etwa ein Vergleichs unserer Zeit mit der vor 100 Jahren in dem Sinne zulässig, daß in unserem Heere ebenso wie in dem des großen Friedrich nach dessen Tode uichr und mehr GamMchengeist und geistloser Drill hei misch geworden sei, daß unser Volk auf den Lorbeeren der Werdezcit des Reichses ausrn.he und Deutschland einer schweren Prüfung seiner Friedenssünden entgegcngehe? Cs sind wirklich solche Vergleiche gemacht worden- Wie stimmt dazu die treue Sorgfalt, die gerade unsere Heeres leitung zu vielfältigen technischen und taktischen Vervoll- llommnungen anspornt, wie dchs Beispiel hingebendster Pflichterfüllung, das von der höchsten Stelle gegeben wird, wie die ungeahnte Entfaltung unserer wirtschaftlichen Kräfte? Terartige Vergleichs beweisen nur, wie berechtigt die Mahnung war, die Schwarzseher zu verbannen- Tenn ein ängstliches Stöhnen und Nörgeln bringt ein Volk ebenso wenig vorwärts, wie der Geist der Sorglosigkeit und Ueberhebung, der bei Jena und Auerstedt büßen mußte- >sir. Nr. 5, früh seklem rfett errG I Appetit- A schlech- g n. An- K sehendes Ä .bei: 8 esa, M tt.Nicsa, U 'biß, Z -Riesa, W röba. A » für die Freitag- und Sonnabend-Nr. d. Bl. (Jahrui« rtt- -W KM ÄÄ K SK Nummer) wolle man uns recht bald einsenden, um ien- jAU Ns KI N UU KI UW selben die nötige Sorgfalt in der technischen Ausstattung AU A» Ts U M« Ts UU zuwenden zu können. Geschiiftsstelle des „Riesaer Tageblatt". Der Stern »en ?«lro«. Eine Erzählung aus den kanadischen Goldfeldern 21 von George Corbett. Wenn man sick das Recht verschreiben läßt, eine wiche vorher auf ihren Werth zu prüfen, ehe der eigentliche Kaut- eontract abgeschlossen wird, betrügt die Summe nur fünf Dollar. Um jedem der fünf Erwerber Gelegenheit zu gleichem Gewinn zu geben, beschloß man, die Minen gememschasttich zu beweiben, vorbehaltlich der zehn Procent, dir an Goodwin «rstattet werden mußten. All diese Vereinbarungen traf man bei einem Mahl, das nach europäisckcn Begriffen nicht sehr verlockend gewesen wäre, hier jedoch als ein lucullischcs galt. Keinen Augenblick ließ man dabei die gegen herumlungerndc Spione und Diebe nöthige Vorsicht außer Acht und im Flüsterton wurde die Unterhaltung cesuhrt. Da auf Goodwin bereits einmal von Seiten zweier Personen ein Angriff ver übt worden war, welche sein Geld gelockt batte, so schien diese Vorsicht durchaus geboten. Einer der Uebelthätcr war entronnen, aber die Vermnthung lag nahe, daß er seinen An griff bei der ersten sich ihm bietenden Gelegenheit erneuern würde. „Es geht hier zu Lande sehr sonderbar zu," bemerkte Goodwin. „Eine Menge arbeitsscheuer Menschen kommt hier her, die jede« Maß von Entbehrung und Gefahr lieber er tragen, als ihre Kräfte einem ehrlichen Erwerb zn widmen, »ährend sie doch nur bei angestrengtester Arbeit auf einen Erfolg hoffen dürfen. Diese Leute tragen natürlich dazu bei, das harte Loos der Goldsucher noch zu verschlimmern; denn sie liegen immer in Bereitschaft, denselben das mühsam ge wonnene Gold zu rauben. Diesen Dingen Abhilfe zu schaffen, giebt e« meines Dafürhaltens nur ein Mittel, und das besteht bart», mangel« ausreichenden gesetzlichen Schutzes die Lynch- Ksttz wallen zu lassen." „Warst Du denn ganz allein, al« Dv von den Dieben Adrige» wurdest-", o ffein Züncker.