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I er «MH Hanfe gkeg, NeiMng vegegnete, der eknen Vries in der Hcmd trug und seltsam verstört aussah» DaS parfümierte rosafarbene Schreibe«, dar Pank NeSling In Händen hielt, war von Sigia. .Ich bringe Ihnen volles Vertrauen entgegen, Herr ReSttng', schrieb sie ihm, ,-mn Teil, wett ich nicht ander» )nM, znm Teü auch, well ich einsehe, da- e» Ihr gute» stecht ist, daSselte zu fordern. Ich hatte gehofft, die Worte niemals hören zu müssen, die Sie gestern z« mir ge sprochen, aber sie traten auf Ihre Lippe« und ich mutz Fhne» Antwort geben. Ich bin nicht diejenige, für welch« Drtth alle Wett gehattea hat, ich bin nicht Sigia Olfredi, ich di» fett sechs Monaten die Gattin Anatol DerinS.' — Und -e berichtete ihm ihre Geschichte. Paul stand auf der Straße, al» er diese Sorte Vch. Mtt bleiche« Lippen und dem AuSdrMk fassungslos«» Ent setzen» in seinen Augen starrte er da» Schreibe« an, da» ihm diese Sunde gebracht. Mit einer hastige« «ebikde riß er plötzlich de« »rief in kleine Stücke und warf diese von sich. Dann wandte er /ich wieder stabtwtlrt». In dieser Stunde aber waren Glanbe u«d Vertrauen in ihm erstorben, war sei« kindlich- »L'""" In ihre« behaglich durchwärmte» Wohnzimmer saß Krau «ilto». Sie hatte «S »nm erste« Male seit dem Lin- bruchsdiebstahl betretens durch die durchlebte Aufregung war Ke mtt eine» Schlage alt geworden. Stunde für Stande tm Srankenzimmer llegend, hatte Ke uuablüsfig über die namenlose Undankbarkeit und Ver derbtheit ihrer jüngere« Enkelin uachgegrü-ett »Md die Abneigung, die sie für diese empfunden, hatte sich in -aß verwandelt. MU kalt««, harte» SefichtSauSdruck, der an eine Sphiag erinnerte, saß pe da, und um ei« schwacher Schatte« von Freude trat tu ihre Züge, al» Allcourt sich vor ihr verneigte. »Zwei lange Tage, seit Sie hier gewesen find*, sprach sie ernsthaft, „doch ich werde alt und darf nicht »u viel Aufmerksamkeit erwarte«. Nehmen Sie Platz! Wisse« Sie, da- Sigia zurückgekehrl ist?' „Ja*, entgegnete er, sofort begreifend, da- Sigia ihre« »efüch in seinem Bureau mit keinem »ort verraten hatte. Eia« Wandlung tu seine« Zügen fiel ihr auf, und pe be trachtet« ihn sofort aufmerksam. „Was ist geschehens* forschte ste mit einer gewissen Hast. »Ist jener Dieb gefauge» genommen worden?' „Ich weih nichts, habe gar nicht» von ihm gehört. Von Lia aber erhielt ich Nachricht, und über sie will ich mit Ihnen sprechen.* „Ich wünsch« nicht» von ihr zu hören, nicht einmal ihren Namen. Bo« den beiden, wen« ich die Sahl hätte, würde ich den Schurken Derk» frei auSgehen lassen und st» streng bestrafen I* „Sie sind ungerecht, wir waren e» beide, waren beide grausam; Lia Olfredi ist frei von jeder Schuld, von jede« Mitwisserschaft an dem begangenen Diebstahl. L» gibt kein besseres, reinere-, edlere- Her» al» da» ihre!* „Wer hat Ihnen da» gesagt» »a» ist au» Ihrem Prak- tischen, nüchternen Verstand geworden, da- Sie derlei glauben können l Sind Sie denn wirklich in dar Mädchen Verliebt gewesen, wett Ste e» so filtg haben, Entschuldi gungen für sie herauSzufinden? Ich ahnte e» immer, wen» ich auch nie begreifen konnte, wa» Sie an ihr An ziehende» finden konnten. Wenn Sie aber so reden, wie es heute der Fall ist, mutz ich wirklich annehmen, da- Sie Ihr Herz an ste verloren habe«.* „DaS »lögen Sie auch glauben; ich liebe ste von ganzem Herzen!* „Wer hat Ihnen von ihr gesprochen?' forschte ste, ihm unverwandt in die Augen blickend. „Welche törichte Er findung hat mau Ihnen zum Besten gegeben, so da- Sie nun angesichts ihre- eigenen Geständnisse» ihrer Schuld imstande find, ste für unschuldig zu halten?' „meozethen woe^ Frau Wlllö», ste hat wttmrwk Schuld etugestmlde«, ste hat nur schweigend unser« vekeldig«»ge« und ungerechtserttgen vorwürfe hi«ge«ou»meu! Ich wist Ihnen sagen, wa» ich glaube, wen« Sie geneigt sind, ost anzuhöreul Derin war ohne Zweifel der Dieb. Durch irgendeine« Zufall mag er vcm ihr gehört habe«, daß da» Geld sich d» Ihrem Hause befindet. Sie hat vielleicht veo- nonnne«, wie er sich in» Hau» schlich, öffnete die Titr dest Zimmer» der Großmutter m»d sah ihn. Ich fetze ab« Wein Leben dafür ein, daß ste nicht mehr gewußt hat. Und WS sie am nächsten Tage erbarmungslos angeklagt wurde, hatte sie nur die Wahl, zu schweigen oder den Bruder zu verraten, den ste geliebt. Sie wählte erstere»,* (Fortsetzung folgte Reisezeit. Einmal »ach der Tage Last Muß der Mensch sich wieder laben. Und nach all dem Drang, der Hast »Ul er seine Stiche habe«. Drum die «öfter »sch vpacktl Alle» fröhlich ringe sackt, - In die Ferne aeK e» morgen! — Ein» nur la- daheim — die Gorgen — Birgt auch manche Last die Luft, Gibt"» «mH Unbequemlichkeiten, woh»t -tr Freud" in Deiner Brust, »mm ste Dir ket» »roll verleide«. Himmel lacht so bla« und wett, Blumen ziere» ring» die Wiese», Wanberfreube, Reisezeit, Set »»S allen hoch gepriesen. Adolf Dressier, Radolfzell. L AuslSsuug des Kreuzworträtsel». »cl-l Magische» Fig»re»rätsel Vorstehende Buchstaben find so in die leeren Felder zu setzen» daß die fünf wagerechte» und senkrechten Reihe« gleich, lauwn «ad folgende Worte ergeben: 1. Figur au» „Wallen, stein', 2. Italien. Nationalgericht, S. europäischer Staat», angehöriger, 4. Wirtshaus, 6. Bestandteil de» RadiogerätS. lMllx cZiiln "DM SM" WA »"M Druck und Berlaa von Lanaer «. Winterlich. Rtela. — F»r die Redaltton verantwortlich: Heinrich UtUemanu. Riela» Erzähler an der We. velletr. Gratisbeilage za« „Riesaer Tazeblatt". Rr. »7. Ries«, «. Inti L«ß». MM. Welcher Feld- und Gartenbesitzer und überhaupt wel cher aufmerksame Beobachter der Natur hat in de» »er- gangenen Tage» mit ihrem rasche» Wechsel von Rege» und Sonnenschein, von Satte und Wärme nicht seine vetrach- tungeu angestellt über da» Wuchern de» Uukraute». «,» den Vorgänge« in der Natur, mit -er er au» Innigste vertraut war, uimmt auch -er Heiland set»e Bilder und knüpft daran seine Darlegungen. In diese« Sommermona ten weist er un» auf da» reifende Srutefelb, und dort ein- mal besonder» aus da» Uukrant unter dem Wetze». Mtt dem Feld meint er seine Kirche ans Erdeu und ^tgt, ha ste doch eine recht gemischte ist: e» gehöre» da»« utcht la«, ter Mensche» mit echtem GlaubenSgehalt, sonder« auch sehr viel«, die dem Unkraut gleiche« (Matth. IHM. stßmm» wird da» erkannt? An dreierlei. Da» erste Merkmal ist die äußere Erschein»«». Der Heiland hat et» ganz bestimmte» Unkraut tm Ski«, de» Taumellolch, auch „Tollweizen* oder „Schwtudelkor»* ge. «anut. Die Pflanzen gleiche» anfangs dem gute« Weizen, «nd erst wen» da» Feld z« reife« beainnt, zeigt e» eine völlig andere Form der Sehre. Beim Anblick eine» so vo» Unkraut durchsetzte« Erntefelde» mag wohl der Land»»»» erschrecke», der größte Teil der Ernte m«ß ta weggeworfr» werden! So steht -er Herr der Ernte, Jesu» Ehrtftu» auf seine Kirche, er weiß, daß große Scharen nur dem Scheine nach Christen find, in Wirklichkeit aber wertlose», ja fchäd- ltche» Geiväch». Damit will er einen jede« uuter uu» zur Selbftprüfung anletten: Ist dein Christeutum echt? Da» ,wette Merkmal diese» Uukraute»: Der böse Fetnd hat e» gesät. E» sind also keine -ufälltg aufgegänge- nen Pflänzletn, sondern nachdem der SSemann sorgfälttg fein Feld bestellt hatte, hat der boshafte Nachbar in «»be wachter Stunde die» „Echwindelkorn* darübergesät. Der Heiland erklärt k«rz: „Der Fetnd fit der Te»fel*. Damit will er un» die Augen öffnen, daß der alte böse Feind am Werk ist, den Acker der Kirche zu mrderbe«, damtt la die Saat de» Heil» Jtsu Christi nicht gedeihe. Satan kommt über dte Menschenherzen mtt heimlicher Htttterlift, »nd nicht so plump, daß er einen Gack von Uukrautsameu brächte, dem ma» sofort anseh«« könnte, daß e» gar kein Wetze« sei« kann, sondern er bringt seinen ganz heimtückische» Game«, der wie da» echte Wetzenkor« auSsteht, nur etwa» -nnkler. der klare» ttccheei. mahnt un» ganz nachdrücklich: «»Her. Da» wird »ffeichar al» Kleinen Herde* t» de» Ernst«« Btbeftorfcher* z» re» Lehre der fiele«. Der.Tollwetzen* mit ihrem „Tollwetz«»*? ^ktuder der BoShett*, d. h. de» Gata» nennt der Hetttmd die, welche so bermrfche» »nd sich berausche» lasten. Die Seele» gehe« solche» Lehre» »ach wie der Trtaker ober Kokain- und Morphtumgenießer sei- ten, aber die von de« wah gestorbene« n»d «verstandene» Heiland hlnweglacke», t» welche« alet» Bergebmbg, Lebe» »»d Gettgkett g» fi»d«» ist. Ist e» nicht Tollheit, wen« »a» »m der römische» Irr lehre» willen die beste» evang. Christ«» »erbrmutte? Ist ab nicht Betrug der Seele», wem» «ran ihnen wetönwcht, dah Mit diesem Unkrautsame» ist -arm« nicht «««fach all«-«» weltliche und fleischliche Lnst gemeint. Gewiß ist da» mu- gar schlimmes Unkraut für» Herz, aber davon wird tu die sem Bilde nicht geredet. Hier soll einmal besonder» «ft de» Acker der Kirche htnärwiefe» werde«, ans »ast Gebiet de» Glanben», wie der TMkfil da fit«» Trugwetze» retthttch ansstrott. Dadnrch will er dte llchrtste» vemvtrrem daß ste Treu Roman mm Max von Weitzenthmn bis in den Lod Cop,right b» Marte Brügmann, München. 12. Fortsetzung. Ich stellte zwei Bedingungen. Die erste bestand darin, »atz Lia dte Wahrheit nicht erfahren solle, bi» ich e» nicht für angezeigt halte, ihr davon Mitteilung zu machen; die zweit« Bedingung war, da- er hoch und heilig verspreche» mutzte, un» nicht zu folgen, wenn wir e» auch notwendig finden sollten, noch so lange fernzubleiben. «r erklärte sich ml! allem einverstanden, wenn ich nur sein Weib werden wollte. An dem Tage, an dem wir nach Liverpool abreisen sollten, wurde» wir in aller Stille ge- trau», ohne daß Lia eS wußte. Am Tage vor unserer Ankunft in Aeuvork teilte ich ihr alle» mit, bekannte ihr mein« heimliche Trauung, und sie lauschte meinen Worten in höchster Bestürzung. Gigia', sagte ste mir, .er wird sein versprechen nicht halten; er ist die verkörpert« Unverläßlichkeit. Wen» d« es dir am wenigste« erwartest, wird er all deine Pläne durclikren»«». Ich kenn« ttz» gmmnr weder Verivreche» «och Grundsätze werden ihn -ludern, wenn seine Liebe und seine Eifersucht ihn zu einer Torheit verleiten.' Sie hat richtig prophezeit, ste kannte ihn ge»a». Sie wurde dann auch mittettsam und bekannte mir, da- er et« unverbesserlicher Spieler sei. .Wenn ich dir da» nur früher offenbart habe« würde? sprach ste mtt bitterem .Selbstvorwnrf. .Dies« ««selige Heirat würde daun vielleicht niemals stattgefunde» habe«. Anatol ist mir aber so teuer, da- ich selbst dir gegenüber sein« Fehler nicht bekennen wollte.' Ich rang Lia das Gelöbnis ab, alle» geheim zu hatte«, «nd mtt welche« Opfer« für sich selbst sie ihr Gelöbnis gehalten, das Wiste« Sie nun! Wir trafen in Reuyork ein. Am ersten Abend nach un serer Ankunft in Mannerton teilte unS Fra« Wilton kalt und streng mir, daß S ie ihr Erbe seien, daß der Umstand, daß wir ihr Haus überhaupt betreten durste«, nur Ihne» zu danke« sei. Sie können sich vorstellen, wie angenehm eine solch« Mitteilung für uns gewesen ist. Trotzdem ver zweifelte ich nicht! Ich «miete mir zu, da- eS mir leicht gelingen werde, die Großmutter umzustimmen und jene» ungerechte Testament umzustoßen. Da»«, »rein Herr, standen wir plötzlich vor dem zweite« Dilemma: Sk wollte» e'«e von unS heiraten! ES wurde u«S geböte» 2dre Werbung anzunehmx«, sobald Sie a» eine von n«k