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Ptaüen i. V. Während in: vlowtgen Monatnvchtetwa S00 N^ftandsarbeiter von der Stadt beschäftigt »verrden, sind jetzt nur noch 180 solcher Arbeiter In deren Dienst tätig. Dre puderen haben die NotstandScrrdelten aufge« gehen, da sie, meist Maurer und Zimmerleute, bereits anderweit Arbeit gefunden haben. — Wiederum ist hier rin Erpressungsversuch unternommen worden. Diesmal Yon einem 22 jährigen Kaufmann aus NLylau, der an eine hiesige Wftwe einen anonymen Brief ohne Unterschrift gerichret und die Frau aufgefordert hatte, 100 Mark unter einer Chiffre, die er angegeben, bahnpostlagrmd auszu geben. Das Bürschchen wurde fest genommen. Wahren. Auf dem hiesigen Bahnhofe wurde der Bahnwärter Richter beim Rangieren vion einem abge hobenen Eisenbahnwagen erfaßt und überfahre». Dem Bedauernswerten wurde der rechte Unterschenkel voll« ständig zermalmt. Leipzig. Eine aus 6 Arbeit-burschen i:ni Alter hon 15 bis 17 Jahren und einem 10jährigen Schussnähen bestehende Diebes- und .Hehler!'ande wurde in L.-Lipdenau entdeckt. Die Diebstähle waren mit großer Geschicklichkeit verübt und den Bestohlenen, meist Damen, die Porte- MonnaieS häufig aus deir Handtäschchen oder Pompa dours gestohlen worden. Wie sich nun ergeben, hat der Schulinabe etwa 40 derartiger Diebstähle ausgeführt, wo bei er Geldtäschchen mit Beträgen bis zu über 50 Mark erlangte. — Einer Dame wurde das Hcmhtäschchen, ent haltend 1000 Mark bar, sowie 270 Mark in verschiedenen Zinsscheinen, durch Durchschneiden des .Henkels gestohlen. Bei den Kannibalen in Uganda. CK. Der Gouverneur von Uganda H. Hesketh Bell bat jctzt dem lritisch-cn Kolonialamt einen ausführlichen Bericht über seine Reise durch die östlichen Provinzen Uganoos eingefandt, der interessante Einzelheiten über die zentralafrikanischen Völkerschaften enthält- Bukedi, was soviel heißt al--i das „rmnd der Unbekleideten^, zeigt wesentlich anderen Charakter als die Gegend westlich des Mpologonia und sdses Viktoria-Nils. Das hohe dem Rei senden so unbequeme „Elsfantengras" und die PapyruS- fümpse sind hier verhältnismäßig selten. Täs' Land bietet den Anblick einer riesigen Ebene von außerordent licher Fruchtbarkeit. Es ist fast überall von primitiven ru.o st l kriegerischer. Volksstämmen bevölkert, die an scheinend nickt die geringste politische Organisation be sitzen und völlig unbekleidet gehen. „Meine Reise durch das ck m^sthn-Landso sagt der britische Gouvernenr in seinem Bericht, „erfüllte mich mit Erstaunen und Ueberraschnng. Vier Tage lang reisten wir durch ein herrliches Land, wie cs! ganz, Afrika Wohl schwerlich schöner aufweisen kann. Durch liebliche Täler und sanft: Hngellvcken zogen sich endlose Bananenpflanzungen und .Hirsefelder. Ls ist keine Uebertreibuug, wenn man an nimmt, daß hier 80 Prozent des Bodens'völlig angcbant sind. 'Liefer gewaltige endlose „Garten" ist sorglich in kleine viereckige Gebietsteile getrennt, die alle durch große Distelhecken v.Ou einander geschieden sind. Dazwischen tauchen überall die hübschen knppclförmigsn Hütten der BagisamS auf. Alles ist hier so ordentlich, s» gepflegt und so sauber, daß ein Blick auf die Landschaft die Illusion erwecken kann, man befinde sich zwischen den Weinbergen Südfrankreichs; überall atmete Sicherheit, Ruhe und Frieden, un- man konnte kaum glauben, daß man sich hier im Herzen des dunkelsten Afrikas befand. Denn die Bagischüs sino' noch heute unbelehrbare An hänger des Kannibalismus. Sie sagen und töten k-inr Menjchen um des Fleisches willen, denn sie tun etwas, was für unsere Begriffe nicht weniger ekelerregend ist: sie essen Leichen und'sehen in jedem Begräbnis ein fröh liches Gastmahl. Da-/ Volk mag- wohl 400000 Leute zul lt.:." In nördlichen Bukedi trifft man amüsante Vor- > l:u!.gem um den Liebesdurst der schwärzen Jungge sellen in Schranken zu halten. Alle jungen Burschen und unverheirateten Männer müssen in besonderen Hüt ten schlafen, die taubenschlagartig auf einem Hohen Pfosten in der Luft thronen. Man kann dies Schlasgemach nur mit Hckfc einer Leiter erklimmen. Abends, sobald die Herren sich zurückgezogen haben, wird die Leiter sorg lich stortgenommen und bei einigen Stämmen sogar rund nm die Hütte Asche gestreut, sodaß man etwaige nächt liche Eskapaden der Junggesellen in den Fnßtapfen auf dec Asche bequem nachprllfen kann. Die Wunder der BMmenzucht. In einem fesselnden Aorckrage über die Veredelung und Umwandlung der Pflanzen, dem Professor Blaring- hem von der Sorbonne jetzt in Paris gehalten hat, ent hüllte der Gelehrte eine Reihe interessanter Einzelheiten aus der Werkstatt des Blumenzüchters. Tas Treibhaus, das die Statur überlistet, die Pflanzen v!on den Jahres zeiten unabhängig macht, und uns mitten im bitteren Winter die duftende Somnwrpracht leuchtender Rosen, bunter Nelken, seltsam geformter Orchideen und farben glühender Chrysanthemen schenkt, hat im Bunde mit der Wisserischaft oie Blumenfreunde Mit Mätzchen „Wundern" beschenkt, deren mühevolles Entstehen der genteßende Laie kaum ahnt. CLst kürzlich hat Man di« Tveibhauszucht, deren Ziel eS ist, die natürliche Entwicklung der Pflanze zu beschleunigen und zu „forcieren", um ein eigenartiges Verfahren bereichert. Tie Treibhauspflanze muß v'or ihrer raschen Entwicklung Kräfte sammeln, sich gewissermaßen ausruhen uno in einer Art Schlunnnier die nötigen Trieb kräfte ausspeichern. Auf Grund der Arbeiten von Bernard ist mau jetzt dazu gekommen, die Pflanzen zu narkoti sieren, sie werden mit Chloroform oder Acther einge schläfert und speichern so in dieser Zeit des stockenden Wach-tumS die Triebkräfte an, -ie Ihrer späteren schnel len Entfaltung zugute kommen. Ter erste systematische Versuch zu einer llMSandlung der^vluWtznärsM MWtzt einem deutschen Forscher aut»gegangen, dem Botaniker I Mendel, dvr 1« seinen Bersuchen mit Wohlriechenden I Platterbsen zeigte, baß sich aus drei verschiedenen Arten acht neue feste Typen züchten lassen und dann durch toei- tere hubridatjon 27 mehr oder minder feste särtpslanz- im g-fähige Arten. Mit vier verschiedenen Platterbsenartett ließen sicy 32 dezNL SV neue Varietäten erzielen. Diese Ppogressjon -er FrrnMttnüglichkeiten erklärt cs auch, daß man in Frankreich zur Zeit yranz I. 80 verschieden: Aepfelsorten besaß, während «um tzeutt gegen 20000 kennt. AußeNordenttich wertvolle Resultate ergaben die Versuche des berühmten holländischen Botanikers de Vries, der MM ersten Male unsere Kenntnis von der „Wandlung de« Urten" sys-emattsiertt. Wie feststehend bestimmte Pflanzencharaktere auch zn sein scheinen, hin und »wider vollzieht das Spiel der Natur bei einzelnen Exemplaren hoch irgend einen Wechsel; gelingt es, diese Pflanze dann abzusondern und fortzvpflanzen, so ist «S nicht schwer, ihre Eigenart zum festen Typus zu erhöhen. Lewoine z. B. fand durch einen Zufall Por etwa zwanzig Jahve:: Flieder Mit doppelten Bsüten; es gelang ihich daraus eine neue bisher unbekannte Varietät zu züchte):. Eine dreifache Blüte dagegen ist sehr selten, denn mit der Bildung der überzähliger: Blütenblättev verliert di« Blum« ihre Staub fäden und damit di« Fähigkeit, sich sloVtzupslanzen. Te Vries hat in dieser Richtung mit Gänseblumen er- fylgreiche Versuche unternomrMu. Tie gewöhnliche Art enthält pro Blüte 13—21 Blumenblätter und Staubfäden. Bei der Zucht erhielt te Pries ein« gvoße Anzahl Typen mit 13—21 Staubgefäßen, jedoch schließlich auch einige mit 34. G.r säte dies« letzteren Port und erzielte eine Blum e mit 34—36 Staubgefäßen; auf diese Art erreichte er schließlich die doppelte Blunre ohne Sachen. Unter welchen Einflüssen Kiese Umwandlung sich vollzieht, ist heute noch nicht erkannt. Zn manchen Fällen jedoch scheint eine wirkliche chemische Reaktion vorMiegen. Ti« beiden Arten, die gekreuzt werden, enthalten je eine Substanz, die beim gegenseitigen Aufeinandertoirken eine Farbe erzeugen, die in keiner der beiden ersten Arten enthalten ist. Man hat dies Phänomen bei den Platterbsen bereits beobachtet; Boutzon hat mit zwei nicht roten Arten eine rote Bastard pflanze erzeugt. Tie Erkenntnis dieser Möglichkeit hat dann rasch zu verblüffenden Umwandlungen geführt. In dem man die vereinzelten willkürlichen Bildungen der Natur sammelte und portpslanzte, gelang die Züchtung von Arten, die unseren Vorfahren als ein Märchen er scheinen würden: in Amerika hat nMn z. B. Stösse ohne Schale gezüchtet und ebenso Pflaumen ohne Kerne, ge nauer gesagt, Pflaumen^ in denen die Mandel keine harte Schale hatte. Selbst der Tust der Blumen ist durch Züch tung wandlungsfähig. Man hat Talien nut Magnolien duft erzeugt. Nur in der Chrysantheme::- und fr: der Ovchideenzucht Hai mau nach Ansicht Professor Blaring- hems bisher wesentliche Erfolge kaum erzielt. Tie ersten großen japanischen Chrysanthemen, die zu Beginn Les 19. Jahrhunderts nach Europa kamen, stehen den präch tigsten Erzeugnissen der modernen Chrysanthc:ne,:zucht nicht nach und auch bei den Orchideen haben die Züchter trotz aller Bemüh:mg«n toeseutliche Resultate bisher nicht erzielt. Und nicht-viel günstiger liegen die Verhältnisse Lei -an meisten anderen Blumenarten; Professor Maring- hem hat die holländischen Bilder des 17. Jahrhunderts daraufhin untersucht und gesunden, daß die dargestellten Blumen den heutigen völlig gleichen, CK. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 22. März 1909. )( Dresden. Heule früh 7*/, Uhr ist Hofrat Dr. v. Mangoldt gestorben, in dessen Klinik sich Minister Dr. Graf v. Hohenthal befindet. )-( Dresden. General Castro' reiste hievt« vormittag 10 Uh« 34 Min. über Leipzig nach Köln, WO cr über nachtet. Vt)n dort erfolgt die Reiss nach Paris. Nach mehr tägigem Aufenthalte daselbst begibt sich Castro nach Bor deaux, woselbst eventuell die Einschiffung nach Venezuela erfolgen soll. )( Berlin. Der Geheimrat Professor p. Renvers ist vormittags gestorben. )( Berlin. Dgs Sechstage-Radrenuen endete gestern in Gegenwart des Kronprinzen mit einem Siege der amerikanischen Mannschaft Mae Farland-Moran, der cs gelang, den Freitag gegen Söol-Äertyet errungenen Vor sprung von einer Rund' zu bewahveu. Die Sieger legten in sechs Tagen 3865,7 Kilometer zurück. Zweite wurden SiOl-Berthvt, Dritte Brocco-Passeriel, Vierte Contenet- Stabe, Fünfte Stellbrink-Robl. Die letzt«: drei Mann schaften waren sO weit zurück, daß ihre Leistung von der Rennleitung nicht mehr fixiert wurde. — Gestern nach mittag starb hier inr Alter von 88 Jahren der frühere Oberhofmarschall Kaiser Wilhelms I. Graf Friedrich Per- poncher. — Paris. In einer nach den Besprechungen mit den Ministern Clemenceau und Barthou abgebaltenen Versammlung der Vertreter des Syndikats der Post-, Tele graphen- und Telephonbcamten wurde einstimmig he- schlossen, di« Arbeit heute noch nicht wieder aufzunehmen und in einer neuen Versammlung heut« abend über die weiterhin ztt beobachtend« Haltung zu beraten. — EL ans Ville (Indiana). Bei einer Explosion im Koh lenbergwerk Sunnyside sind 5 Bergleute getötet und 20 verwundet worben. — Washington. Präsident Taft, Mitglieder des Kabinetts und der Vorsitzende der Finanz-» Kommission des Senats hatten gestern eine Besprechung wegen des Maximal- und Minimaltarifs. Es scheint, daß gewisse Produkte, bei denen eine Zollermäßigung nicht erwartet wurde, den Minimaltarif erhalten Pollen. Man glaubt, daß England auf den Minimaltarif Anspruch Hat. Deutschland müßt« Amerika in allen Fällen die niedrig- !Mk WUSd WwßüE, ü«t Vs« «EM S« «tzkiünck tarif zu. erhalten. -(Altenburg. Die Lasche Schueeschmdlzd hat hier abermals Hochwasser im Gefolge gehabt. Sämtliche Flüsse und Bäche such auö ihren Ufern -«treten; weite Flächen stehen unter Wasser. Mehrere Ortschaften, wie der Ort Miesenmtihle, stowie einzeln« Häuser sind vom Verkehr abgeschnitten. Auch der Ort KOSma ist von der lieber- schrmnrmunkl betroffen. Der Stadtbach führt gewaltige Wassermengen. )( Menselwitz, Die Schnauder ist au» ihren Ufern getreten. Da« Wasser drang auch viermal wieder in den von dem groben Hochwasser her kaum vollständig instand« gesetzten Tagbau der Grube »Heureka- ein und setzte sie vollständig unter Wasser. rr München. Graf Zeppelin wird mit dem Lust- kreier am Mittwoch, lei außerordentlich gutem Wetter schon am Dienstag nach München komme». Der Prinz- Regent verschob deshalb seine Abreise nach Berchtesgaden, er wird ois Ankunft des Lttstschisfes vom hochgelegenen Wintergarten «uS beobachten. rr Heiligen stadt. Das wärme Wetter der letzten Läge hat oaS Hochwasser wieder verstärkt. Die Leine steigt außerordentlich stark und überschwemmt alle Gebiete, in ihren Niederungen. — Auch vOn den: russischen Oberlauf der Weichsel wird nach Meldungen aus Thorn Hochwasser gemeldet. Bei Chralowics stieg der Fluß um 3 Meter. )( Paris. Da« Komitee de» Syndikat« der franzö sischen Eisenbahnlinien hat beschloßen, unverzüglich Maß nahmen zu ergreifen, um mit den inbetracht kommenden Gruppen in Beratung einzutretrn für den Fall, daß die Regierung versuchen sollte, den Ausständigen gegenüber Z vangSmatzregekn anzuwenden. )( Paris. Da die Bevölkerung durch einen Aufruf cufgeforüert worden war, vor den« Postministerium eine Protestkundgebung geoen Symian zu veranstalten, sam melten sich gegen 2000 Personen in der Rue du Louvre an. Die Polizei trieb die Manifestanten zurück, worauf diese sichVOn neuem vor einem Caft-smnmelwu, wo Redner die Entlassung Symians forderten. Tic Polizei zerstreute di: Menge auch, hier; später bildeten sich aber wieder neue Gruppen.' )( London. Dem „Standard- zufolge hat die Admiralität beschlossen, an der Ostküste Schottlands eine Station für eine Unterseebootkflottille mit dem Kommando in Firth of Forth zu errichten. )( Wellington. Die Negierung von Neuseeland hat sich bereit erklärt, sofort die Kosten für ein großes Schlachtschiff neuesten Typs zu bestreiten und ebenso für ein zweites, wenn es erforderlich sein sollte. rr Christi ania. Alle Konseruenfabrikanten in Stasfanger beschlossen die Einstellung der Lieferungen an Deutschland für den 1. Mai, da ein allgemeiner Ausstand bei den Fabriken bevorsteht. Gegen 6000 Arbeiter sollen entlassen werden. )( K> n st o u t i n v P e l. ,,Tanin" meldet: Tic Mann - schäften zweier Bataillone in Janina, die seit 7 bczw. 8 Jahren unter den Waffen sichen, verlangten unter Hin weis ans die Notlage ihrer Familien ihre Entlassung. Ta sie sich gütlichen Vorstellungen nicht zugänglich zeigten, Wurde mit Waffengewalt gegen sie cingeschritten, wobei ein Mann getötet und nenn verwundet wurden. Tie Meu terer unterwarfen sich sodann. Zwischen Urie- und Friede». (Z. a. Artikel in der Beilage.) rr: Wien. Die Beurteilung der Lags ist noch immer unsicher, doch neigt man hier heute zu der Ansicht, daß der serbische Konflikt schließlich doch eine friedliche Lösung finden werde. Ans Paris wird die Zustimmung Rußland« zu dem englischen Vorschlag signalisiert, den man zwar noch nicht genau kennt, der aber nach den ein gegangenen Mitteilungen Wohlwollen und Entgegenkommen zu zeigen scheint. Aeußerungen des Barons Aehrenthal, die ihren Weg in die Presse gefunden haben, zeigen, daß der Minister die Sache des Frieden» noch nicht für ver loren hält und den Bemühungen der Mächte großen Wert beimißt. Nach allen vorliegenden Meldungen scheint man neuerlich in Belgrad «inen Rückzug ernstlich in Erwägung zu ziehen. Dagegen besagen andere Meldungen aus Wien: Nach Informationen an hiesiger maßgebender Stelle ist die Basi» zu einer gemeinsamen Aktion der Mächte noch immer nicht gefunden. Die Unterhandlungen dauern fort, man glaubt aber nicht, daß Serbien zu jenen Konzessionen bereit ist, die Oesterreich-Ungarn unbedingt z« fordern hat. rr: Paris. Der serbisch: Minister des Aeußcren Mi- lOwanowitsch erklärte in einem Interview dein Korre spondenten des „Matin", die Mächte ständen ans dem Standpunkt, ihre Verhandlungen über den Schritt zu beenden, welchen sie in Belgrad zu unternehmen gedenke,:. Dieser Schritt, den die Mächte gemeinsam unternehmen wollen, dürft: heute erfolgen. — Unter dem Verdacht der Spionage würden gestern von der Polizei drei Personen in Belgrad verhaftet; angeblich stehen noch weitere Ver haftungen bevor. ):( Sofia. In Besprechung des österreichisch-serbi schen Konfliktes sagt d.e offiziöse „Wreme": Die rus sische Press: hat in letzter Zeit den Wunsch geäußert, Bulgarien an der Seite Serbiens zu sehen. Bulgarien konnte wohl alles Böse vergessen, das es von serbischer Seit« erfahren hat, keineswegs aber kann Bulgarien seine eigenen realen Interessen aüfgehen und sich den Haß eines anderen Staate» zuziehen, bbos um unnötige Opfer zu bringen. ):( Petersburg. In Gegenwart des Zaren wurde in Zarskoje Selo ein Ministerrat abgehalten, der sich ein stimmig gegen den Krieg aussprach.