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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192506254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250625
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-06
- Tag 1925-06-25
-
Monat
1925-06
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1925
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ÄerichtSsael. Betrug-prvzeß »eg« Vrti»t« dnnkl« So»ze«e. Sie aus den amtlichen Prestrmelbu»»«« Le» Dresdner Poli-et- prästdium» ersichtlich «ar, beschäftigt sich di« Dresdner Krt- minalpolizei erneut mit dunkle« Konzerngründungrn. Außer Klante hatte auch der bekannte Konzerugrünbrr Bachmann ein derarttgeS Unternehmen in» Lebe« gerufen. Am Mittwoch stand vor dem Dresdner Schöffengericht et« gröberer Betrug-Prozeß zur verhandln«« an, der sich ge gen den 1872 zu Schellenberg gebornen, oft und schwer vor. bestraften frühere« Ziegelträger, zuletzt Händler und an geblichen Kaufmann Friedrich Emil vachmam» «ad «ege« den 1881 zu Ostrau bet Döbeln gebornen, in der Scheid»»« lebenden, wiederholt vorbestrafte« Maschinenbauer und Händler Kurt Arno Baumgart richtete. Der. Angeklagte Ochmann wurde als Gründer des ^Tnrftonzern»" t» ter Sitzung des Dresdner Landgericht» nv« IS. GepteMber ISA zu einem Jahr sechs Monate» Zuchthaus und den übliche» Aebrustrafen. späterbiu er»e»t «egen Betrug» t« Rück- tsd. Dresde «. Als «ach. und Ausklang der Gänger. bunbe»-Kettlichkefte« fanden am Dienstag «»»erfahrt«« nach der Sächsisch«« Schweiz «ch »ach Meitze» t« So »der- dampferu aus der Elbe statt. Di« drei »ach Sehlmr-Nath«« fahrenden Dampf«, di« voll besetzt waren, wurde» bereits in vlasewitz mit Böllerschüssen begrüßt, denen auf de« wet- tcren Stationen unzählige andere folgten. Betm Gedenk stet» der zu Ehren bei Posta ertrunkenen 18 Mauen schwieg aus kurze Zett die aus Deck herrschende sibele Stimmung und die Gesänge »Ich hat «inen Kameraden" u»d »Morgen- rot" schallten über di« Safier. Gegen 12 Uhr landete« die Dampfer tm festlich geschmückte» Nach«« und unter Führung der drei Musikchvre stiegen die Sänger auf verschied«»«« Wegen zur Bastei, wo Mittagsstation gemacht wurde. In de« Gchwedenlüchern entbot «in Berggeist sJoh. Paul aus Dresdens den Sängern «inen poetischen Wtllkommensgrutz in seinem Reiche und eine Schar Gnomen spendete er quickende« Gerstensaft. Sin kurzer Regenfchauer mit Blitz und Donner unterbrach da» fröhliche Treiben. Nachmittags begaben fich die Festteilnehmer »ach Schl«», da» festlich geschmückt und besten Marktplatz zu ei»er Lchag- ltchen Gaststätte ausgestaltet war. Die Sänger wurde» von Kindern mit Blumen geschmückt. Nach dem Gesänge von Otto» „Ich kenn einen Hellen Edelstein" htelt der Bürger- meister Hennig die Begrüßungsansprache. Ein Mitglied de» Festausschusses sprach den Dank der Sänger aus. Mit de« Deutschlandlied, das von der ganzen Versammlung ange- stimmt wurde, schloß der seierltche Teil de» Markts««» und es begannen Scherz und Tanz. Glanzvoll war die Heimsahrt, die v Uhr abends angetr«- te« wurde. Ueberall am Ufergelände leuchtete« rote »nd grüne bengalische Feuer auf, Raketen zischten, Feuerräder schütteten einen Feuerregen über da» Gelände, Ruderboote mit Lampion» gaben streckenweise das Geleite, dergleichen auf den Uferstraßen auch Radfahrer mit bunten Laterne«. In Pirua-Copitz wurde ei« Grotzfeuerwerk abgebrannt und an den Felsen de» Gonnenstetn» erschiene« gigantische Schat tenbilder. Die Gruppe Pirna de» Elbgausängerbunde» stand mit Fackeln am Ufer und begrüßte die Sangesbrüder mit einem Ständchen. Gegen 1112 Uhr nachts langten di« Schiffe am Dresdner Terrastenufer an. Auch nach Meitze« waren drei Schiffe dStig, um di« Teil nehmer zu fasten. Gegen H11 Uhr erfolgte die Landung in Meißen. Eine gewaltige Menschenmenge umsäumte das Ufer und Böllerschüsse krachten. Der Vorsitzende de» Haupt- au»schuste», Herr Bürgermeister Dr. Kind, überbrachte de« Willknmmensgrutz der Stadt. Der Vorsitzende des Ber- gnügungsausschusses, Felix Thieme, brachte den Dank der Sängerschaft für den freundlichen Empfang dar. An der Halle, unterhalb der Getpelburg, wurde da» Meißner Hei» matspiel „Siebeneichen" von S. W. Streit vorgeführt, um -essen Aufführung sich mit dem Dichter vor allem Käte Pre- ual und Fritz Feife verdient machten. Dann begab sich der lange Zug der Festteilnehmer nach der inneren Stadt. Di« Straße» waren reich geschmückt. Auf Len Plätzen tanzten Kinder, und allerlei Volk in malerischen Trachten belebte die Straßen. Auch -er vom Festzug her bekannte Prunkwagen -er Meißner Porzellanfabrik zeigte sich. Ein reizend au»- gestatteter Brautzug bewegte sich vom Domplatz her nach der inneren Stadt. S Uhr abend» läuteten die Blocke« -er Frauenkirche da» Lndwig-Richter-Fcst aus de« Hauptmarkt ein. Ansprachen wurden gehalten und schließlich erbrauste da» Deutschland-Lied aus Tausenden von Kehlen. Bei der Abfahrt fand eine Beleuchtung der Mbrechtsburg «nd des Domes statt, die besonder» bei der auswärtigen Sängerschaft große Freude auklöste. Die große Fefthalle war auch am Dienstag nachmittag wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Phonola» Konzert der Hupseld-L.-G. verpuffte in dem Rieseuraum«. Jank-Hoffmann vermochte mit seiner schönen Stimme viel bester durchzudringen und er erntete reichen Beifall für seine Gesangskunst. Ein tausendstimmiger Siudcrchor unter Albert Römhild sang zweistimmige Volksweise«, vermochte ober in dem Riesenraume nicht Lurchzudringe«. Gi»e» recht »ulen Eindruck hinterließe» die Vorträge »es gemischt«« Dresdner BolkSlieberchoreS unter Walter Engel. Die musi kalischen Darbietungen wurden durch turnerische Ausfüh rungen vo» 3000 Schulkinder» unter Otto Haberkorn unter, brochen. In den Säle« der Ausstellung wurde abends ein Ab» schiedsball für die Säuger veranstaltet. Abwechslung brach ten Vorträge des Dresdner Bolksliederchore» sLeitung Homszka) sowie Volkstänze, rhythmische Freiübungen vo« Turnerinnen der Turnerschast 1877, Tänze und Gesänge vo« der Schule für AuSdruckSbewegung des Dresdner Turner und Sängervereins von 1887. Abends wurde noch ein schönes Feuerwerk abgebrannt. RundfAArfpielPla« für Freitag, 26. Jmrt. Mitteldeutsche Sender Dresden und Leipzig. Dresden: Wellenlänge 292 w, Leipzig: Wellenlänge 484 w Allgemeine Tageseinteilung siehe Sonnabend. S.SO —7 Uhr abends: Leseproben aus den Neu erscheinungen auf dem Büchermarkt. 7—7,80 Uhr abends: Vortrag (von Leipzig aus): Direktor Schöwitz vom Ortsamt für Ariegersürsorg, zu Leipzig: „Die soziale Fürsorge für Kriegsbeschädigte und Krirgerbinterbliedene und diesen in der Versorgung Gleich, gestellte". 2. Teil. 7,30—8 Uhr abend-: Vortrag (von Dresden aus) Dr. Felix Zimmermann: „Der Dichter Beter Rosegger". Weimarer Programm tWell« 4S4 «): 8,15 Uhr abends: Brahms-Abend. Mitwirkende: Franz Hinze (Klarinette), Georg Seidel und Otto Stang« (Horner). Paula Burlo (Harfe), Theo Rüdiger Ivioloneell), Ernst Latzko (Klavier) und Mitglieder des Frauenchors des Deutschen Nationaltbeater». Leitung: Kapellmeister Dr. Ernst Latzko. Dresdner Programm (Weil« SV» m); 8,15 Uhr abends: Rosegger-Abend. Mitwirkend«: Helga Petri (Lieder zur Laut«), Albert Willi vom Neu- städter Schauspielhaus (Rezitationen). . Anschließend (etwa 9,45 Uhr) für beide Wellen Bresse- bericht und Hackebeils Sportfunkdienft. falle eurpftnbKch SestraA. Gusse FawvlaL k. F. «» der Strafhaft entlasten, versuchte er durch Settgeschäfte seine« Lebensunterhalt zu bestreite«. Wege« seiner erneute» Ko«zernbetättau«g schwebt die Untersuchung gegenwärtig »och. Was aber di« ««klage t« jetzig«« Termine ans«- laugt, so hatte Bachmann erst vor kurzer Zeit von bret Dresdner Firmen je eine Schretb«afcht»e auf Teilzahlung entnommen, letztere entweder angezahlt ober einen unge deckte« ««fälschten Scheck ausgehänbtgt, di« betreffend«« Schreibmaschinen dann alsbald wieder zu wesentlich nied rigeren Preis,« veräußert. Der verkauf der zuletzt erlang- ten Maschine konnte «och rechtzeitig verhindert werden. Wetter wurden Bachmann und Baumgart beschuldigt, daß sie gemeinschaftlich in Lokale« herumgezecht, bann ans «ine« wertlosen Scheckbuch« der Industrie- und Vanbank" Schecks herauSgeschrirben, darauf bei den jeweilige« Wirtsleuten Darlebn entnommen ober die aufgelaufenen Zechen be zahlt hatten. Baumgart wurde ferner noch zur Saft gelegt, daß er t« drei Fällen teilweise größere Poste« Zigarette« in Kommission bezw. gegen Schecks übernommen und dann im eigenen Nutzen verwertet haben sollte. Während Bach mann voll gestänbtg war, versucht« Baumgart dem Gericht ganz unglaubhafte Geschichten zu erzählen, einmal wie er in den Besitz de» Scheckbuches gelangt sei und weiterhin, daß er aber auch nicht» von kaufmännischen Dingen, insbe sondere nichts vom Scheckverkehr verstehe. Nach langer VerhandlungSdauer wurden Bachmann »» eine« Jahr sechs Monate«, vanmgart z« fünf Monate« Gefängnis »«»«teilt. Sn All dkltMMM WiMtktkW. MMW«. Berlin. (Funkspruch.) Bor einige» Tagen «ar die Oeffentlichkeit bereits über die Lag« der deutsch-polnischen Handelsvertragsverhandlungen aufgeklärt worden. Deutsch land hatte danach Polen in vergangener Woche ein liberales Angebot gemacht, aus besten Grundlage ein provisorisches Abkommen, durch -aS ein Wirtschaftskrieg zwischen den beiden Ländern vermieden werden würde, geschaffen wer den konnte. Obwohl beide Teile sich darin einig waren, daß schleunigster Abschluß eine» solchen Abkommen» ge» boten ist, ist die deutsche Delegation bi» zur Stunde noch ohne Antwort aus ihr Angebot geblieben. Lediglich Presse- äußerung« au» Warschau geben die angebliche Auffassung der polnischen Regierung wieder, da «in Meistbegünstigungs abkommen mit Deutschland unmöglich sei. Darüber, daß Deutschland sich auf keinerlei Abmachungen etnlassen könnte, die in zolltariflicher Hinsicht «ine Diskriminierung deutscher Waren bedeute», ist der polnischen Delegation vom ersten Tage der Verhandlungen ab kein Zweifel gelassen worden. Während die deutsche Delegatton somit noch immer ans eine Antwort wartet, ist mitten in die Verhandlungen hinein von der polnischen Regierung eine Verordnung erlassen worden, die für eine große Anzahl wichtigster deutscher Er zeugnisse Einfuhrverbot einsührt. Die Verordnung tritt am 27. b. M. bereits in Kraft und ist durch Erlaß de» Handelsministers vom 24. Juni Deutschland gegenüber sür anwendbar erklärt. Daß mit diesem Augenblick auch Deutschland zu entsprechenden Gegenmaßnahmen Polen gegenüber greifen muß, liegt auf der Hand. Reichsverbavd der Deutsche« Industrie. Köln. (Funkspruch.) Der heutige Vormittag war zu nächst der Erledigung des geschäftlichen Teiles gewidmet. In der öffentlichen Sitzung sprach dann Ministerialdirektor Dr. vo» Somson über di« Probleme der gegenwärtigen deutsche» Handelspolitik. Ferner wurde der Ehrenvorsitzende des Reichsverbandes Dr. b. c. Sorge einstimmig »um Ehren mitglied ernannt und beschlossen, daß die nächste Da,«»» im Jahre 192S und zwar in Dresden im Anschluß an die Leipziger Messe abgehalten werd«. MAlWS-UMW MÄlegMM vom 25. Juni 1925. Zahlu»gs«insteÜu»g der Berlin« Getreidesirma Julins Vick. Berlin. (Funkspruch.) Die Getreidefirma Julius Bick, eine der bedeutendsten Firmen am Berliner Produkten- markt, von deren Schwierigkeiten schon vor einiger Zeit ge sprochen wurde, hat jetzt ihre Zahlungen eingestellt. Die Engagements am Berliner Liefrrungsmarkt find in der Hauptsache durch Kompensationen und Begleichungen er ledigt, sodaß daraus keine größeren Verluste sür den hiesigen Markt erwachsen werde», dagegen sind »och sehr umsaug- reich« Engagement» in ausländischem Getreide in der Schwede, auf welch« die ausländischen Kontrahenten große Summen sefordert haben. Aus dem preußische« Landtag. Berlin. (Funkspruch.) Zu der Meldung mehrerer Zeitungen, daß Vertreter des Zentrums, der Demokraten, der Sozialdemokrateu und der Deutschen Bolkspartei bei Besprechungen über die RegierungsdUdung in Preußen erneut die Möglichkeit erörtert hätten, ob an di« Wieder- Herstellung der Großen Koalition in nächster Zeit zu denken wäre, wird aus volksparteilichen Kreisen mitgeteilt, daß eine Erörterung über eine ev. Wiederherstellung der Großen Koalitwn nicht ftattgesunden habe. Folvmfchmer« Explosiv». Berlin. (Funkspruch.) In der elektrische» Abteilung der Mafchiueufabrik Thyssen ist gefter» Leim Prüf« et» Induktor durch Kurzschluß auseinauLergeristen worden. Durch die Explosion flog die über dem Prüfraum befind liche IN Meter dicke Betondecke i« die Lust. Durch umher fliegende Eisenteile wurden 2 Arbeiter getötet, ein Inge nieur und 2 Arbeiter schwer verletzt. Der Mathematiker Felix Klei» geftorb«. Berlin. (Funkspruch.) Im Alter von 76 Jahr« ist in Göttingen der Mathematiker der dortigen Universität Geheimrat Prof. Dr. Felix Klein »ach längerem Leiden gestorben. Felix Klein ist durch seine Bestrebungen zur Reform de» mathematischen und naturwisseuschaftlichen Unterricht- auf den höher« Lehranstalten bekannt ge worben. Abgelehnter SchiedSsvruch. — Maffenkündigungen. Pforzheim. (Funkspruch.) Der Arbeitgeberverband für Pforzheim und Umgegend lehnt« den Schiedsspruch ab, der für die Arbeiter in der Schmuck- und Metallindustrie «inen Spttzenmindeftlohn von 72 Pfg. und eine Akkord- grundlage von 83 Pfg. vorsah. Der Arbeitgeberverband beschloß ferner am Freitag der gesamten gewerblichen Arbeiterschaft der Schmuck- und Metallindustrie mit 14tägi- «er Frist zu kündigen. Als Grundlage für dieses Borgeben wird angegeben, daß die Industrie die höheren Löhne nicht zu trag« oermag. Durch di« Kündigung wolle man der ÄerbindlichkeitSerklärung des Schiedsspruches »uvorkommen. Aufruhr der chinesische« Studentenschaft. London. (Fnnksprnch.) Die Polizei von Schanghai erhielt, wie Reuter berichtet, Kenntnis von einem weitoer- zweigten Komplott der chinesischen Studentenschaft. Di« Ptudeuttn «bum» Autos »och uurkreven »«mit dos Sbm» denvlertek, wobei sie BoRben werfen «nd «Nd Sermstsifileßen. Die Freiwilligen und besonder» aufaebotene Schutzleute des Fremdenviertel« werd« auf strategisch wichtige Punkt, ver. teilt nild durchsuchen Passant« und Häuser »ach versteckter» »affen. vermischte». .Hrand in der Forsthochschule In H Vertsch-Münden. Gestern nacht brach infol falle» im chemisch« Institut der Forsthochschule, im dritten Stock des alt« WelfenschlosseS befindet, ein Brand aus. Di« reichen Schätze des zoologisch« Institut», die sich im 2. Stock befinden, konnten gerettet werden. Da» chemische Institut ist zum Teil abgebrannt. Morb aus Rache. ÄuS Antonienhütte wird be richtet: Aus Rache für seine kürzlich erfolgte Entlassung gab heute früh Ker Schlosser (Lipa auf den Werksver- Walter drei Schüsse aus etnrm Karabiner ab, die dies« tödlich verwundet«. Der Mörder flüchtete dann und schob an der Straßenbahn noch den Maschinensteiger Zte- gert und ein« Strahenbahnschassner an. Am Tatort weilt z. Zt. eine Kommission. Neun Personen durch einen Irrsinnige» getütet. Der „Messaggero" berichtet, vaß auf einem Dorfe bei Messina ein Irrsinniger neun Person« tötete und vier verwundete, bis er von einem Verwundeten ge tötet wurde. Flucht eine» DiamantenhändkerS. „Libre Belgiaue" meldet aus Antwerpen die Flucht eines gro ßen Diamantenhändlers, der ein Defizit von mehrer« Millionen hinterließ Zahlreiche Personen sind ein Opfer des Krachs geworden. Gegen den Geflüchteten wurde em Steckbrief erlassen. Soll ich? ober soll ich nicht? Eine alte Witwe von 70 Jahren bekam den Einfall, noch einmal zu heiraten. Ehe sie sich jedoch entschloß, diesen Schritt zu machen, wollte sie vorerst die Mutter Gottes, Matta vom guten Rath, fragen, wa» sie dazu sag-:, ob ja oder nein. Sie ging daher in einer Nachmittagöstiin!: in die Kirche, und kniete und betete vor dem Altar der Mutter Gotte» vom guten Rath, sprach laut, daß sie's hören mochte: „Sag, soll ich nochmal hei raten, oder soll ich nicht?" Die Mutter Gottes aber schwieg und sagte weder jo noch nein. In den folgend« Tage» kam sie wieder zur Stunde, wo sie niemanden in der Kirche glaubte, und betete und fragte, sie erhielt aber wieder keine Antwort. Indessen hatte sie der Messner, der ein Schelm war, insgeheim belauscht. Ter ging her und machte außer der Zeit am Christkindlcin, das die Mutter Mattes aus dem Schoße hatte, eine Vorrichtung, daß er den Kopf narb Be lieben wenden konnte. Des anderen Tages kam datz heirats lustige alte Mütterlein wieder in die Kirche »nd vor den Altar, und sprach: „Soll ich heiraten, oder soll ich nicht?" Sieh, da bewegte sich das Haupt des Kindleins, als wollt« e» sagen: nein. Das Fraule lugte, was eS lugen konnte und rieb sich die Augen: aber wie es wieder hinschaute, und abermals fragte: „Soll ich, oder soll ich nicht?", da schüttelt« das Kindlein abermals den Kops, als wollte eS sag«: d« sollst nicht. Darüber wurde das Weib schier zornig und e» sprach zum Kindlein: „Das geht es dich an, du G schnap- perl! Wenn » nur der Mutter recht ist)" Ein Neger als Unfallrentnrr. Eine eigen- artige Klage hat sich vor kurzem vor dem Wiener Verwal- tnngSgericbtshof abgespielt. Michele Telia, der in Dien do» Heimatsrecht erlangt hatte, führte gegen das Bundesmini sterium iür Finanzen eine Beschwerde durch. Ter Neger batte als Portiergehilse im Hotel „Bristol" in Dien vor Jahren einen Automobilnnsall erlitten, durch den er um ein Auge kam und auch sonst in seiner Arbeitsfähigkeit schwer beeinträchtigt wurde. Ter gegen den Automobil besitzer eingebrachte Schadenettatzvrozcß aus Schmerzensgeld und lebenslängliche Rente hatte zwar vollen Eriolg, allein der beklagte Automobilbesitzer gekörte zu jenen neuen Rei chen. die hei der wirtschaftlichen Krise ihren Reichtum ebenso rasch verloren, als sie ihn gewonnen hatten. Er hat kein Automobil und auch kein Geld mehr, und so kam e-, daß alle bisher gegen ihn geführten Exekutionen erfolglos blieben. Ter arme Neger sollte nun sür dos ersiegte, sür ihn aber wertlose Urteil eine Urtcilkgcbühr von drei Millio nen Kronen bezahlen. Der Verwaltungsgerichtshos hat die gegen die Vorschreibung dieser UrttilSgebühr eingebrachte Beschwerde deS Negers als unbegründet abgewiesen, da die Vorschreibung den Bestimmungen des Gebührengesetzcs entspreche. Musik und Gesang im Gefängnis. Ein« wahre Invasion erlebte diese Doch« das Bezirksgericht», gefängnis in der Grenzstadt Zwickau i. Bö. Man griff zwei Banden Zigeuner auf, welche seit Wochen die gesamte Umgebung abgcraubt und bestohlen hatten, so daß nicht ein- mal die Badeanstalt und das Daldtheater verschont geblie ben waren. Bei einem Baumeister räumt« die Diebe die halbe Wirtschaft aus und fügten ihm ein« Schad« von Ivovo Kr. zu. Bor der Einquartierung im Gericht gab e» ein malerisches Bild. Die ganze Bande lagerte und stand vor dem Gebäude. Schwarz die Gesellen, verwildert «ud doch romantisch die Gesichter. Die Frau« auS kurz« Pfetten schmauchend, die Männer mit steigen und Gitarr« dazwischen, die bunt« Hock« mit Gack und Pack, die Kin der am Rück« au» den Hock« l«gend, halb zerschlag«« Wägelch«. Auch im Arrest trennt« sich die Zigeuner nicht von ihren Fiedeln und man hörte zum erst« Male au» dem Arreste froh« Gesang und Geigenfpiel auf die Gaste schall«. Tag» darauf wurde die ganz« Bande in ein Last auto verstaut und fuhr so, allerdings unfreiwillig, zu» «ft« Make tm Seb« im Kraftwagen zum KrttSgerichie. a»no- ae Un- die sich tzAvrktsettchee. «nttlichr Rotte««»« Ser Prvdntten-Vörf« « TörwiiH vom 24. Juni, nachm. » Uhr. Stimmung: ruhig. wtt^n, 74 kg 265 — 275, Roggen, hiesiger, 76 kg 282—242, do. nieder!, u. preuß, 7l kg 242—247, Sommergerste 256—265, Winter gerste —, Hafer 225 — 255. Mai« 228 — 288, Weizenmehl 70*/, 42,66, Rogarnmehl SO*/, 87,56, Weizenklei« 14,66, Roggeukleu 15,06, Wiesenheu, alt 18,60, Kleeheu. neu 9,60, Getreide-Stroh, los, —, do. gepreßt 5,00. Die Preis« verstehen sich bei Getreide in Ladung«» v« 260 bi« 800 Ztr., bei Mebl in Mengen unter 166 Ztr., btt Heu und Stroh ladungSweis« franko Chemnitz in Goldmark. A«tti» festgesetzte Preis« an »er Produktenbörse zu Berlin am 24. Juni. Getreide und Oeisaatrn pro 1000 kg, sonst pro 100 kg. (In Goldmatt der Goldanleih« oder in Rentenmark.) Wett«, märkischer 266—969, pommrrsche^ —. Rags«», märkischer 218—222, mecklenburgischer —, pommerscher —. »erst«, Futtergerst- 200—216, Sommergerste 226 -245. Has«, märkischer 231—239, pommerscher —, wrstpreußischer —, Mvts, loco Berlin —, Waggon frei Hamburg 211—21», Wetzeuiuehl, pro 100 kg frei Berlin brutto inN. Sack (feinste Marken über Notiz) 34,00—36,25. Roggenwehl pro 100 kg frei Berlin brutto inkl. Sack 29,75-31,00. WettenUeie, frei Berlin 13,20-13,30. Roggen N«t«, frei Berlin 14,00-l4,20. «ap» 860-870. Letnsovt Vtktvrta-Erbse« 26-31, kleine Speise-i-rts« 25—26,50, Futter- erds« 21—24. Pelnschk«, 2l—28. Ackerövim« 21—22. Ltckv» 24—26. Lnpinen, blaue 10,50—11,50, gelb« 13,50—IS G«NkNtz«»v alt« —, neue —. Rap-Inch« 15,60—15,80 Lttnkncheu 22,50-23. Traikenschnttzel 10,20-10,40. vo» »«rttg« Snckrttchnitztt Tarftnttass« >0/70 10,00. Kantass«ft
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