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146. I. Vellage zu« «telaer ragedlatt. Montag, LS. Juul iv«8, aveuus. 81. Jagrg. MlMMWlkteMWII. vdz. Um L Uhr nachmittag» habe» am Sonnabend, wie vir bereit» berichtet haben, aus der kürzlich sertiagestellten »nd dem Verkehr noch nicht übergebene» RetchSbahnstrecke Kura—Wedel—Celle die Versuchsfahrten mit einem neuen Lpel-Raketenwagen begonnen. Der erste Start de» Ra» keteuwagen» ist geglückt. Wie dem ^-Uhr-Abendblatt" ge. meldet wirb, setzte sich der Wagen, von Flammen umgeben, in Bewegung, raste der Brücke zu, unter ihr durch und wei ter dem Ziele entgegen. Als nach 2000 Metern die Bremsen etnsetzten, lösten sich zwei Raketen, die in die Luft gingen. An,wischen sauste der Wagen, sich aus den Schienen haltend, weiter. Ihm folgte ein Kontrollauto, und e» wurde bald bekannt gegeben, daß die Fahrt als vollkommen geglückt zu betrachten sei. Herr v. Opel teilte den Anwesenden mit, eS solle sofort eine Fahrt mit verstärkter Ladung folgen. Zahl- reiche Vertreter von Wissenschaft und Technik wohnte» dem Versuch bei. Solange nicht absolute Gewißheit darüber be steht, ob der menschliche Organismus befähigt ist, derartige hohe Geschwindigkeiten auszuhalten, wie sie der neue Opel- Wagen erreicht, durfte kein Menschenleben gefährdet wer ben. Darum setzte man den Raketenwagen auf Schienen, da er dann keiner Lenkung durch Menschenhand bedurfte. Auch äußerlich zeigte das neue Fahrzeug eine tiefgrei- sende Wandlung im Vergleich zu dem Raketenauto, das auf der „Avus" bet Berlin seine Probefahrt glücklich zurückge- segt hatte? I« r. Atli du SVelMktMMNr M z MM. )( Klein-Burgwedel. Für den zweiten Fahrt versuch wurde der Rak 3 mit vierfach verstärkten Raketen versehen. Auch wurde eine Katze in ihn hinetngesetzt, um den durch die Geschwindigkeit verursachten Druck aus ein Lebewesen auSzuprobteren. Rach dem Startschuß explo dierte« die Rakete« des Rak » unter riesiger Rauchentwick lung «nd furchtbarem Getöse. Fast zu gleicher Zeit wurde der Rak 3 a«S de» Schiene« genwrsea «nd rechtSseitS auf die Böschung geschlendert. Der Wage» wnrde zertrümmert. Der zweite Versuch ist also mißglückt und weitere Ver- suche können vorerst nicht vorgenommen werden. Zum Unterschied von dem auf der AvuSbahn gezeigten Rak 2 waren die vier Raketen bei Rak 8 schräg nach oben angeordnet. Die beim ersten Versuch durchfahrene Strecke betrug 5 Kilometer; nach 2 Kilometern setzten automatisch die Sprengvorrichtungen ein, beim dritte» Kilometer wirk-- ten die Bremsraketen, und der Wagen hatte schließlich einen guten Auslaus. Bei dem ersten Versuch kam die geringste Labung der Raketen zur Anwendung Es wurde durch den Versuch der Rekord für Schienenfahrzeuge von 215 Stundenkilometern gebrochen, da einwandfrei folgende Feststellungen gemacht werden konnten: Nach 50 Metern 70 Stundenkilometer, nach 250 Metern 180 Stundenkilometer und nach 500 Metern 264 Stundenkilometer. Wie weiter berichtet wird, waren ursprünglich drei Ver- suche vorgesehen. Der Versuch mit einer mittleren Labung fiel aus, und e» wurde gleich zur Höchstladung überge gangen. Die Ursache des MitzglückenS dieses Versuchs ist noch nicht geklärt. Man vermutet, daß der Schub der Rakete zu groß war. Personen sind bei der Entgleisung -eS Rak 8 nicht zu Schaden gekommen. MMW kim I-ziM. )l Stuttgart. Tie Reicksbahndirektion Stuttgart teilt mit: Der v Zug 135 Friedrichshafen—Stuttgart ist Sonnabend nackmittag 14 Uhr 05 bei der Durchfahrt durch die Station Ummendorf aus bis setzt unbekannter Ursache entgleist. Die Lokomotive ist umgestnrzt. Sämtliche Wagen sind nach der Entgleisung am dem Bahndamm zum Stehen gekommen. Getötet wurde niemand. Etwa fünfzehn Rei sende sind leicht verletzt worden, ebenso der Lokomotiv führer. Die Verletzungen de« Heizer« sind ernstlicher. Bride Hauptgletie sind gesperrt. Der Verkehr wird durch Umftei- gen ausrechterbalten. Die Reisenden des entgleisten Luge« sind mit Sonderfahrt bi« Ulm befördert worden, Weiter reisende mit dem Eilzug Nr. 10 Stuttgart an 19.17. Der Präsident der Reichsbahndireklion Dr. Sigel, ist nach Ein gang der Nachricht spiort an di« Unfallstelle abgefahren. Di« Untersuchung de« Unfälle« ist al«bald ausgenommen worden. -(Stuttgart. Zu der Entgleisung des v-Zuge« IIS in Ummendorf teilt di« Reichsbahndirektion Stuttgart amt» lich mit: Die beiden Hilfszüge der Bahnbetriebswerke Aulendorf und Ulm waren rasch an der Uniallftelle; ebenso erschienen in kurzer Zeit die Feuerwehren von Ummendorf und SanitätSMannschasten von Biberach. Abends trafen noch ReichSwehrpioniere von Ulm mit ÄeleuchtungSappa- raten ein. Vom Amt«gericht Biberach ist der Tatbestand sofort festgestellt worden. In der Nacht »um Sonntag wurde da« durch di« Entgleisung zerstörte Giri« b«i d«r Station Ummendorf durch ein« Nruverbindung ersetzt. Seit Sonntag vormittag 10 Uhr kann der Verkehr, der bi« dahin durch Umsteigrn aufrecht erhalten wurde, wieder durchgesührt werden. Am Sonntag vormittag sind ReichS- bahndirektor Kilo von der Hauptverwaltung der Deut schen ReichSbahnoerwaltung und Geheimrat Bester vom isieichsverkehvsminilterium in Ummendorf «ingetroffen. Die Untersuchung hat keinerlei Anhaltspunkt« dafür ergeben, daß di, Entgleisung etwa auf den Zustand der Gleis« oder der Fahrzeug« »urückznführen wäre. Dagegen ist zu ver- muten, datz der Zug mit zu grober Geschwindigkeit in die An»sgbr«etch« «egen Biberach «tngeta-ren ist. Mobils gsrsttst. Von «Inom «kWo«»rekon kluEdoot ndookott. — Sroko Soklikreluno «olno» ^ooor» oovnttloo Klrvovsoonoon. Nobile durch Eisscholle« schwer verletzt. wtb. Stockholm, 24. Juni. v«t« vertetdiM»»»«, «freister ist heut« früh solgexde» Telegramm vom Leiter der Spitztzergenexpedition eiugelenfe«: Der General gerettet. Di« RettuugSarbette« werde« fortgeführt. Di« Unterschrift ist »Tor«berg". Nobile soll erxe«t «» Hilfe g«r»se« ««» berichte« habe«, baß da» Ei«, ass de« sich da» Lager befinde, «fange »ach Nord«« z« treibe«. Gleichzeitig begl««e es l« schraubende «ud «ahl««de Bewegung z« komme«. Nobile «nd seine Lent« «impfte» et««« ver,weifl«»g»ra«pf gegen ba» Et», da» i« heftiger Bewegung war. Scholle« »o» Hunderte« ven Zentner» Gewicht wurde« wie Spielbälle hin» und h«r- geschah««. Nobile wurb« vo» einer Scholle ba» Bei» ge, brache« «ud »«»halb er al» erster gchalt ««b an «web be» Schiffe» Ouest gebracht. Die La«b««g be» schwedische« Flugze««eS Uppland auf de« i« Bewegung befindlich«« Eis war ei» Meisterstück der Fliegerkunst «nd mit der größte« Gefahr verb«nde«, ba brr Startplatz sich ständig z« »er« ändern drohte. Rach be« Mart der Uppland z« Nabil«» Lager ist das schwedische Hilfsichisf Lnest weiter «ach Oste» vorgedruugen «ud in der Htnl»p««ftratze «ar Anker ge gangen. w» Nobile i« ärztlich« Behandln«« genommen wnrde. Sei« Zustand ist kritisch. Zur Rettung Mobiles durch ein schwedisches Flugboot bringt ber Sonberbertcht- erstatter des „Montag" folgende Einzelheiten: Bor seiner Rettung hatte Nobile erneut um Hilfe gerufen und berichtet, daß da» EtS, auf dem sich da» Lager befindet, anfange, nach Norden »u treiben. Gletchzeit^ beginne es t« schraubende und mahlende Bewegung zu kommen, die im Laufe be» TageS beständig zugenommen habe. Die italienischen und schwedischen Flieger wollen versuchen, Nobiles Gefährte«, die sich noch auf dem Ei» befinden, auch ,« rette«. Ma« wird auch die unterwegs befindlichen Hundegespann« zu größter Eile anspornen. Nobile und seine Leute kämpften die ganze Nacht hindurch «inen Derzweiflungskampf gegen da» Ei», da» in heftiger Bewegung war. Scholle« von Hunderten von Zentnern Gewicht wurde« wie Spielbälle An und her geschoben. Nobile wurde vo« einer Scholle da» Bein gebrochen und deshalb er al» erster geholt und an Bord be» Schiffe» „Ouest" gebracht. Di« Landung -e» schwedischen Flugzeug» „Uppland" auf dem 1« Bewegung befindlichen Et» war «in Meisterstück -er yltegerkunst und mit den grüßten Gefahren verbunden, da sich der Staftploch ständig zu verändern drohte. Nach dem Start der „Uppland" zu Nobiles Lager ist da» schwedische HilsSschiff „Ouest" wetter «ach Oste» vorgedrunge» und 1» der Hiuloperrstraß« vor Anker gegangen, wo Nobile in ärztliche Behandlung genommen wurde. Sein Zustand ist kritisch. )( Rom. Die „Citta di Milano" meldete durch Funk spruch, daß in der Nacht ein mit Ski» versehene» schwedi sche» Flugzeug unter schwierigen Umständen bet ber Gruppe Nobile landete und mit dem General Nobile zurückflog. ES brachte ihn nach ber Hinlopen-Straße, von wo ihn ein schwedisches Wasserflugzeug nach der Birgo-Bay auf die „Citta di Milano" brachte. Da» Flugzeug begab sich darauf i« La»fe de» Tage» von neue« z« der Grupp« der Schiff brüchige», «m das Rettuugswerk fort,«setz«,, aber bei der schwierige« Landung schlug das Flugzeug um. Der tapsere Pilot blieb glücklicherweise «»verletzt. * Bis jetzt rmr Nobile gerettet. O»Io. Wie die italienische Gesandtschaft mitteilt, be ruht «in« Nachricht, daß zwei Mitglieder der „Italia". Mannschaft gerettet worden seien, auf einem Irrtum, Gestern wurde nur General Nobile selbst gerettet. Nobile vo« einem Junkersfiugzeug gerettet. Dessau. (Funkspruch.) Der FunkerSdtenst macht darauf aufmerksam, baß «S sich bet dem schwedischen Flug- zeug „Uppland", dem die Bergung Nobiles gelang, um ein dretmotortge» JunkerSflugzeug Typ „G 24" handelt. daS mit Funkersmotvren ausgerüstet ist. Außer ber „Uppland" sind drei wettere JunkerSflugzeuge für die Maßnahmen zur Rettung der ,Htalia"-Expedition eingesetzt, und zwar von der russischen und der finnischen Regierung. * Aitsdehukmg Ver Nachforfchmrge«. )( Rom. Amtlich wird mitgeteilt: Die „Citta di Milano" funkt, daß sie in der Sonnabend-Nacht KingSbay verlasse« hat, um sich zu einer Bucht, die 6 Meile« nördlich vo» King»- bay liegt, zu begeben, damit sie näher bei der Gegend sei, in der die Nachsprfchungen betrieben werden, und mit der schwedischen Hilssexpedition in Fühlung bleiben könne. Die neuen ForschungSslüge, die gemeinsam mit den Schwede» und Finnen unternommen werden sollen, dürften sich aut ein größere» Gebiet erstrecken mit dem Ziele, auch dir mit der „Italia" abgetriebenen Mannschaften zu erkunde«, Ueber die Vermißten liegen immer noch kein» Nachricht«; vor. Ein finnisches Flugzeug, daS in KingSbay eingetrpsftz» war, ist auf die „Citta di Milano" geladen worden." Auszeichnung Mavvalenas. )( Rom. Die RegierungSkommisston, ber dG V«M teilung der jährlichen Preise für hervorragende Werke L« Kunst und Wissenschaft obliegt, hat beschlösse«, MajoD Maddaleua «ud seine Begleiter, die al» erste die NobilSl Gruppe gefunden haben, mit einem Preise vo« 1V0ÜV6 Lire a«»z«zeichneu. w dem RMM. vdz. Berlin. Die demokratische Fraktion des Reicks- tags bat den Entwurf eines Deutsche« Veamteu-Ersetzetz vorgelegt. der in nickt weniger als 572 Paragraphen alle den Beamtenstand betreffenden Fragen, insbesondere auch die Krankenfürsorge, behandelt. Die kommunistische ReichstagSfraktiou hat eineSnter- vellation eingebrackt, die mit der jüngste« Eisenbahn- Katastrophe bei Nürnberg in Zusammenhang steht. U. a. wird griragt, welche Maßnahmen ergriffen seren, um eine einwandfreie und gründliche Erforschung der Ursachen der Katastrophe zu sichern und durchzuführen und welcher di« wahren Gründe seien, die zu einer Verbreiterung de» Dammes an der Unglücksstelle geführt hätten. Weiter wird gefragt, ob die ReichSregiernna für die volle Wieder- Herstellung der Gesundheit der Verletzten und für andere ihnen durch das Unglück erwachsene Schäden aufkowwen wolle. W Slrelemim «kW? "Berlin (Tel.). Die „MontagSvoft" betont, daß di« am Sonnabend von der „Vossischen Zeitung" gemeldete Zu sage Dr. Stresemauns sich an einem Kabiuett „freier Per- sönlichkeiten" zu beteiligen, ohne Befragung der Fraktion der DBB. erfolgt ist. Streiemann habe den Gedanke« eines Kabinetts „Freier Persönlichkeiten" ohne fraktionell« Bindung sehr lebhaft begrüßt und darauf hingewirfen, daß di« Weimarer Verfassung nur eine verantwortliche Regierung und verantwortlich« Minister, aber kein« verantwortlichen Fraktionen kenne. GS sei auffällig, so schreibt da» Blatt, daß eine für offiziös geltende Nachrichten-Agentur von einer nicht genannten Seit« ermächtigt wurde dr« Nachricht der Vossischen Zeitung von der erfolgte» Zusage Stresemauns für „absolut falsch" zu erkläre«. Weder Stresemann noch der Beauftragte des Reichspräsidenten könnten die Er mächtigung zu diesem merkwürdigen Dementi gegeben haben. HMM der BNNWIMlW im MWNMO Ser lrmMWeii Ammer. )( Pari«. Der Finanzausschuß der Kammer hat die Nachtberatung über die WäbrnngSgesetz« gegen ein Ubr vormittag« beendet. Die (Sesamtvorlage wnrde mit 32 gegen eine kommunistische Stimme bet v Enthaltungen angenommen. Zwei Mitglieder des Ausschusses waren nicht anwesend. Zu Artikel 7 wurde ein Antrag Renaudels, keine Fünf- Krancs-Stücke prägen zu lassen,einstimmig angenommen. Ein Antrag Bedonce-Pietri, abgesehen von ZehnsraneS-Silber- stücken auch solche zu zwanzig Francs präge» zu lassen, wurde gleichfalls angenommen. Der Ausschuß bat außer dem »u Artikel 18 einem Abänderungsantrag Bedouce zu gestimmt, die ständigen Vorschüsse der Bank von Frankreich an den Staat auf zwei Milliarden festzusetzen, wovon eine Milliarde zur Speiiung der landwirtschaftliche» Kredttkasse und eine Milliarde zur Förderung de» Baues billiaer Wohnungen verwendet werde» soll. D e Kammer ist um neun Uhr zusammengetrelen, um den Gesetzentwurf zu be rate». . Die Bestimmungen des Artikel« 8 regeln die Art und Weife des Umtausches. Artikel 4: Die Bank von Frankreich ist verpflichtet, e nr» Bestand a» Barren und Goldmünzen in Höhe von mindestens 35 Prozent des Gesamtvrtragr« der umlaustudru Noten und der Kreditorenkonten »u unter- halte». Di« früheren oesetzlicken Bestimmungen, di« oinD Höchftüetrag für den Notenumlauf der Bank von Frauke reich fettseben, sind auigehoben. Die Artikel 5 bi» 9 «nü halten Bettimmungen über die Prägung neuer Gold- «ry Silbermünzen. Es werden zunächst 100-Fraukenttücke in Gold und zum Ersatz der 5-, 10- und 20-Frankenfcheine, die bis zum 31. Dezember 1932 aus dem Verkehr gezogen werden, Silbermünzen bis zum Betrage von drei Milliarde!, Franc» geprägt werden. Im privaten Verkehr sind dies» Eilbermünzen nur bis zum Betrage von 250 Francs geld liches Zahlungsmittel, die zu prägenden Scheidemünzen a»q Aluminiumbronze und Nickel nur bis »um Betrage von ölj bzw. 10 Francs. Alle vor der Verkündung de« gegenwärtig« GeftßAl geprägten Gold- und Silbermünzen verlieren mit dem Isis krafttreten des Gesetzes ihren gesetzlichen Kur». Di« gegen wärtigen Gold- und Silberbettände der staatlichen Noten, banken in den Kolonien und Protektoraten werden auf Truutz der neuen Münzparität umgewertet werden. Di« Artikel ich 11 und 12 enthalten di« Aufhebung zahlreicher veralteten »der entgegenstehender Bestimmungen über da» Währung», wesen. In Artikel 13 werden di« noch nicht veröffentlichtert Abkommen de« Finanzministers mit der Bank von Frank reich und mit der autonomen AmortisieruagSkaffe genehmigt- 8IMHW der SMU-IMM in MIM. )( Kobl« nz, 24. Juni. Hier wurde beute unter Be, teiligung zahlreicher auswärtigen Gäste und lebhafter An teilnahme der Bevölkerung das Denkwal für den in Koblenz geborenen großen Publizisten Joseph Görrrs enthüllt. Im Namen de» DenkmalsauSschuffeS übergab Rechts anwalt Loenartz, Koblenz, das Denkmal der Obhut der Stadt. Der preußische Kultusminister Prof. Dr. Becker würdigte in längerer Rede Görrrs als einen der Bahn brecher der modernen Publizistik. Görres stehe als gran- dioser Mahner mitten in der Problematik unserer Tage, aber eS wäre falsch, ihn nur als den großen Publizisten zu feiern und zu achten. Als einer der größten Patrioten der deutschen Geschichte verdiene GörreS auch unsere Liebe. Nach der Rede de» Kultusminister« übernahm Oberbürger meister Dr. Ruffell das Denkmal im Namen der Stadt und sprach dem Schöpfer des Denkmals Prof. Langer seine An- erkennung aus. Der ReichSkommiffar für die besetzten Ge biete Frh. Langwert v. Simmern überbrachte namens des Reichskanzler» und der preußischen Regierung die besten Wünsche und dankte im besonderen dem Vertreter des österreichischen Bundeskanzler» für sein Erscheinen. Ge heimrat Dr. Fink sprach noch für o,e GörreS-Geiellschaft und Prof. Dr. Dovifat im Namen d«S Verein» Deutscher Zeitungsoerleger und des ReichSverbandS der Deutschen Press«. Geh. Hofrat Dr. Jochner und Baron v. Fuchs al« Urenkel von Görres wiesen auf die deutsch-österreichische Schicksalsgemeinschaft hin und feierten ihren Ahnen al» Versechter de» großdeutschen Gedankens. kne SedwWr m Srabe Meim. "Berlin. «Telnnioni. Aus Anlaß der sechsten Wie derkehr des Todestages Walther RathenauS veranstaltete das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold aus- dem Waldsried. Hof in Overschöneweioe am Sonntag vormittag eine Ge- dächtnisseier. Schon am frühen Morgen hatte das Reichs banner eine Ehrenwache am Grade aufgestellt, die den ganzen Tag dort verblieb. Ferner sand ein Vorbeimarsch des Reiche banuers am Grabe statt. Nach Borträgen eine« Gelangchor» dielt ReichstaaSabaeordurtrr Prosrffor Vern»