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bekanntlich zur Deckung der Wehrvorlagen geplanten Id» fchoffung der Branntwrkn.LkeöeSeab« auf dl, groß» Zahl der Spirit«» verardellenden Industrie»»»««« geben, dl« durch dl» Branntwetnsteuregesetzgebuna von 1909 und dl« dadurch wesentlich drgünstlgt« Herbeltührung de» Prtoatmovopol« in der Gplrltud»Aentral, «mpflndllch gefchlldlgt worden sind. — Sin Rückgang der Sleröefäll, i» pro» duktiven Alter lst tm Königreich Dacht«, zu verzeichn«». Die Anzahl der Sterdetäll« betrug 1999 nach deu statt» stischen Ausnahmen in der Altersklasse von 19 bi» 29 Jahren 2,188 (tm Durchschnitt de« Jahrfllnkt» 1V91/95 aber 2.207), in der Altersklasse von 20 bl« 80 Jahren 3494 (3.867>, in der Alter«llasse von 80 bl« 40 fahren 3,SSO (8.978), in der Alter«klasse von 40 bi« 50 Jahren 4,702 (4,698). Wenn auch die beiden letzten Alt««klassen ein« aanz mini ¬ male Zunahme ausweisen, so -st doch dte Anzahl der Sterbe- fälle von 10 bi« 50 Jahren von 14,747 tm Jahrsüns« 1901/05 auf 14,374 im Jahre 1909 gesunken. Die Größe diese« Rückgänge« aber erhellt deutlich au« einer Betrachtung der Steigerung der durchschnittlichen Lebenserwartung Diese hat sich bei der sächsischen Gesamtbevölkerung tm Alter von 20 Jabren von 39,56 Jahren in der Periode 1880/81 aus 48.13 Jahre in der Periode 1900/01 erhöh,; im Alter von 80 Jahren von 32,19 aus 85,18 Jahre, im Alter von 40 Jahren von 2519 aus 27,29, tm Alter von 50 Jahren von 18.36 aus 19,22 Jahr«. — Di« »Sächsisch« Landwtrtschakiliche Zeitung* erläßt folgende Warnung: »Neuerdinp« sind häufig bei Kindern Erkrankungen beobachtet worden, dte durch Drahtftücke von Telefon» oder Telegrophenlettungen verursacht worden find. Vermutlich sind diele Drahtreste durch Unachtsamkeit der bei der Herstellung der betrefienden Leitungen beschäftigten Arbeiter auf dte benachbarten Wiesen gelangt und dann mit dem Futter von den Tieren ausgenommen worden. Dte Anstalt für staatliche Schlachtviehverficherung beabsichtigt, zur Verhütung weiterer solcher Schadeniälle bei der zu» ständigen Eisenbahn« oder Postverwaltung vorstellig zu werden. Sie ersucht daher dir dte Fleischbeschau ausübenden Bezirk«tierSrzt4 und Tierärzte, insofern st« bei der Unter suchung der wegen Fremdkörpererkrankungen geschlachteten Rinder al« Ursache Drahtstiicke feststellen, die vermutlich von Telegraphen- oder Telefonleitunpen herrühren, solche der jeweilig in Frage kommenden Gemeindebehörde al« BeweiSmaterial mit der Weisung zu Übergeben, sie unverzüg. lich mit dem LutschädipungSprotokolle an die Anstalt sür staatliche Cchlachtoiehversicherung zu senden. Aber auch bei der Versorgung der Landwirtschaft mit Elektrizität kann eine Gefährdung der Tiere eintreten. Bet Herstellung der Lichtanlagen kommen die Arbeiter direkt in den Kuhstall. Die Drähte werden dort nach Bedarf geschnitten. Die Ueberreste fallen in den Stall, und dadurch wird den Tieren Gelegenheit zur Aufnahme gegeben. E« muß daher den Landwirten dringend geraten werden, bet der Fütterung ihrer Tiere die größte Vorsicht walten zu lassen*. —* Im Monat Januar 1912 erfolaten bei den Sparkassen im Bezirk der AmtShauptmannschaft Großen Hain Ein- und Miick'ahlunp-n: Sitz der Kasse Einzahlungen Rückzahlungen la« «nl. ». tztni.) Btwrtzand m sHlusie d. Monat. Mk. Anzahl Betrag Ml. rlnzaU vetrag Mr. in Berbisdorf . 211 19471 147 7247 8309 Glaubitz . . 365 30i>78 101 13300 3457 Gröba. . . 805 95729 178 34008 9160 Gröditz . . 308 22811 107 18572 3641 Großenhain . 1713 161998 895 170414 78670 »» Heyda . . . 167 14443 37 4588 1560 K Naundorf b. G. 209 22027 64 10418 17977 K Priestewitz . 60 2881 43 4024 2532 w Radeburg. . 1015 10230" 824 96754 55716 w Riesa 3521 260743 1231 241933 24783 w Röderau . . 142 6438 25 3516 717 Großenha in. j Zahlreich« Lader dlebstähl« sind in letzter Zeit in hiesiger Stadt verübt worden. In allen Fällen sind von den Tätern au« der Ladenkasse Geld beträge entwindet worden. So wurde ein hiesiger Bäcker- meister wiederholt von jugendlichen Langfingern besuch»; am Freitag abend wurde au« der Ladenkasse eine« Pro» duktengeschäft« an der Elsterwerdaer Straße da» Wechsel- geld im Betrage von 4-5 Mark, am Sonnabend au« der Kasse eine« Zigarrengefchätt« der inneren Meißner Gnaße zirka 29 Mark und am Sonntag nachmittag au» einem Produktengeschäst am Neumarkt zirka 8 Mark gestohlen. Au» einem Lchnittwarengeschäft in der Dre»dner Straße entwendete «in Dieb einen großen Teil Rabatt'parmarken im Werte von ungesähr 7 Mark. Al« Täter kommen mehrere 12- bi» 13jährtg« Gchulknabea in Frage. Sin Hauptbeteiltgier soll einige Diebstähle bereit« gestanden haben. Die Burschen haben da« gestohlen, Geld unter sich verteilt und dann vernascht. §8 Dre» den. Einen originellen Streik haben, wie erst jetzt bekannt wird, am I. Osterfestloge die vier Hau», diener «ine» vielbesuchten vormhmen Dre»dner Wein restaurant» in Szene gesetzt. Der Inhaber de» Lokal», Restaurateur v., hatte den Hausdienern au« per>önltch«n Gründen infolge oorangegangenrr Streitigkeiten den üblichen Osterkuchen verweigert. Diese Verweigerung ries di« Ent rüstung der »Gemaßregelten* hervar. Sie traten um dte Mittagszeit, al» do« Lokal saft überfüllt war und der Wirt ihre Dienste nicht entbehren konnte, zu einer Beratung zusammen und beschlossen, dte Aibeit sofort nieder,ul,gen, wenn der Wirt bet seiner Weigerung beharren werd«. Sie wählten eine« Obmann, der dem Wirt den Beich uß der Streikenden unterbreitete. E» kam natürlich sofort zu einer Verständigung, die Hau«diener erhielten ihren Oster kuchen und setzten ihr« Arbeit fort. (Kein Aprilscherz!) Dresden. Der 1873 in Nenmarlt in Schlesien geborene, 38mol vorbestraft« Schuhmvch« gehilsr Karl Hugo Friedrich Jung ging am 12. Januar, dem Tag« der Reich«. tag«wahl, in da» Wahllokal Biktortastraße und gab do«, nachdem er sich al« Schuhmacher Karl Hildebrandt b««ichnet, sür dies«, »in«» Stimmzettel für den fazialdemokratischen Abgeordneten Dr. Sradnouer ad. Sr selbst hatte schon in seinem Bezirk» auf der Ann«,strotze gewählt. Der ange geben» Hildebrandt faß zu dies« Zeit im Sefäugni». Am 29. Januar, also am Tag« der Stichwahl, versucht« Jung dasselbe Manöver, er wurde aber entlarvt und di, Wahl ungültig gemacht. Sr sagt« au«, er hab« di« S'tmm« ab» gegeben für feinen Freund, damit fi, nicht verloren gehe. Jetzt in der Houptverhandlung behaupt»»« er, di« Ehefrau seine» Freunde» Hildebrandt wär« von Wohlschleppern be drängt worden und er habe sie betreten «ollen. Da« Berich» verurteilt« Ihn wegen vergehen» gegen den 8 108 Abs. 2 zu 2 Monaten Gesängni». Pillnitz. Am Montag nachmittag passt«»« der zwischen -irr und Kleinzschachwitz bereit» wieder in Betrieb gesetzten königlichen Fähre, daß sie, mit zwei Geschirren belastet, während der llebersahrt mitten im Elbstrome fitzen blieb — der zum Antrieb« der Schaufelräder dienend, Motor streikte. Der an gleicher Stell« Fährdienst veriehend» kleine Schroubendampser eilte zur Hilf« herbei und schob die Fähre langsam an» Ufer, wo man der Mucken de» Motor» al»bald Herr wurde, so daß die Fähre ihren Dienst wieder ausnehmen konnte. Pirna. Unangenehm überrascht war do« Trompeter- korp» der Artillerie in Könipübrück. ol« ,» nach einem im Kretscham zu Obersri»dek«dors gegebenen Konzert morgen« abrücken wollte. Di« Kaffe, der Erlv« dr» Konzerte» und der Tanzmusik, war verschwunden. Alle Nachforschungen nach dem Geld«, da« in der Prioatstube de« Wirte« aui- bewahrt gewesen, bli-ben erfolglos. Der Verdacht lenkte sich jedoch ouk einen der Kapelle angehörenden R-kruten, der auch al« Dieb ermittelt und bei der Ankunft in Königs brück in sicheren Gewahrsam genommen wurde. Königstein. Nächsten Sonntag findet die Ein» weihung der neuen katholischen Kirche durch den Herrn Bischof Dr. Scharfer statt. Auch Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde hat ihre Teilnahme bet der Feier zugesogt. Zittau. Den Ertrinkungstod hat der 69 jährige Rentenempfänger Karl Röihig au« Gprrmberg gefunden. Er stürzte in lrtzter Nacht in einen Wassergraben und kam darin um. Früh fand man seine Leiche. Zittau. Kreishauptmann v. ErauShaar hält seine Erklärung zur Nichtbestäligung der Zittauer Oberbürger, metsterwahl aufrecht. Waldheim. Die durch da« Ableben deS Herrn Bürgermeister» Vogt erledigt« Bürgermeisters»«!!« ist zur Nrubesrtzung für den 1. Juli d. I. mit 6000 Mark An- sangSgehalt, do» inneiholb 20 Jahren bi» 9000 Mark steigt, ausgeschrieben worden. Hartha i. Sa. Unter 57 Bewerbern ist der Stadt, rat Dr. Boi« in Falkenstein (Bgtl) einstimmig zum Bürger meister hiesiger Stadt gewählt worden. Freiberg. Bon einem herrenlosen Hunde von krank- baltem Aussehen wurden aus der Landstraße Wetßenborn» Freiberg eine ganz, Anzahl von Personen geb.flen, di« in ärztlich« vehm dlung genommen wurden. Zwickau. Da» mit einem Kostenaufwavde von 1050 000 M. erbaut, König! Lehrerseminar, wozu die Stadtgemeinde Zwickau außer dem Bauplätze 500000 M. betgetragen hat, wurde gestern durch einen Festakt seiner Bestimmung übergeben. Die Feier war ausgezeichnet durch die Anwesenheit Sr. Mas. de» König» und Er. Exz. de» Kultusminister» DDr. Beck. OelSnttz t. V. Der Lande»oervand Sächsischer Trichinen- und Fleischbeschau«» hält am 6. und 7. Juli hier seine diesjährige Berbandshauptversammlung ab. Sin ge- meinschastlicher Besuch von Bad Elster ist vor der Haupt- Versammlung, dte im Gonnensaale stattfinden soll^ in Au«, sicht genommen. Grimma. Di« geplante Automobilverbindung Grimma-Laufigk—Vorna—Altenburg hat alle Aussicht auf Verwirklichung. Di« ZinSgaranti« für da« notwendige Kapital haben dte in Frag« kommenden Orte bereit« Über- nommen. In einer neuen Versammlung der Vertreter der Städte Grimma, Lausigk, Borna und Altenburg, der auch dte SmtShauplleute von Grimma und Borna beiwohnten, bekundete sich da» lebhasteste J"1ereffe für da« Projekt. Such die RrgierungSvertreler erklärten nach Prüfung der in Autsichr genommenen Straßen, daß sie das Unterneh- men in jeder Beziehung unterstützen würden. Die Finan zierung ist in Form einer G m. b H. gedacht. Die ge- samt« Strecke der Linie betiägt 88 Kilometer. Mit zwei Automobrlomntbussrn läßt sich ein» tätliche viermalig« Der- btndung nach jeder Richtung schaffen. Leipzig. Da« Deutsch» vuchhändlerhau« zu Leipzig, da» Heim und der Versammlungsort der deut chen Buch- Händler, zeig» sich den Raumansprüchen der Verwaltung«, geschäfte de» Buchhändler - vörsenoerein» nicht mehr g«. wachsen. Do» Gebäude soll daher mit einem Koftrnous. wand von 160 000 Mark erweitert welden. Der dir», jährigen kantatehauptoersommlung der deutschen Buch, bändler wird ein entsprechender Antrag de» Vorstand» de» Vörsenveretn» unterbreitet werden. — Aus dem hiesigen Postscheckamt wurden einem jungen Mann 50t 0 Mark, di, er ausgezahlt erhallen hott«, gestohlen. Sr wurde jeden falls von mehreren Leuten in ein Gedränge gebracht, wo- bet ihm dle 5000 Mark au» einer Posttasche herauSgezogen wurden. Di« Täter find noch nicht ermittelt. 88 Leipzig. Der Aer,«siche veztr'»a«re»n Leipzig- Stab» beschloß m feiner letzten S tzung, solgende Eingabe an den Rat der Stadt Leipzig zu richten: „D r ä-ztltche BezirkSoerein Leipzig.Stadt hat mit resem Jn'eresse dte Bestrebungen de» Rate» der Stadt Leipzig »egrützt, die auf Hebung der Badegelegenheiten gerichtet sind, Indem nicht nur eine Vermehrung von Hallen- und v 'Isinbädern nach und nach für alle Stadtteile beabsichtigt, sondern auch die Beschaffung «ine» hygienisch einwandfreien vadewafler« durch Geldunterstützungen und veausstchtigung der be stehenden Badeanstalten gewährleistet wird. Der ärztliche Beztrkiverein Leipzig-Stadt erachtet e» als wünschenswert und richtet an dm Rat di« Bitt», «» möchten di« bestehend,» offenen Flußbäder öet der Unmöglichkeit, fi« «tt hygienisch vnd ästhetisch einwandfreiem Flußwaffne zu versorgen, möglichst bald durch offen« Schwimmbecken ergänzt «erden, di« au» dem pewachientn Boden im Gebiete de» Grund- wafferstrome» aulgehoben und mit dt«»ew Waffe» gespeist werden, t« Verbindung mit Sonnen- und Luftbädern über da» ganz, Stadtgebiet verstreut anzulege» find. Der ärzt liche BezirkSoerein ist überzeugt, daß ein« solch« Vermehrung und Verbesserung der Badegelegenheiten «inen wesentltchen Foujchrttt der öffentlichen Gesundheitspflege bedeuten wird.* vermischtes. Instinkt oder Verstand? Dieser Tage erregten auf der DitteSstraße in Chemnitz, wie die dortigen „N. N.* er zählen, zwei größere Hunde den Unwillen der Passanten, da sie scheinbar ohne jede Veranlassung einen ruhig seine» Wege» gehenden jungen Mann wütend anbellten, ihn ansprangen nnd nicht von der Stelle gehen lassen wollten. Sie zerrten ihn abwechselnd an der Hose, dann sprangen sie behend die steile linksseitige Böschung hinan, kehrten aber sofort wieder um und „verbellten* ihr Opfer auf» neue. Gleichzeitig mischte sich in da» Geheul auch ein dritter Hund, der oben ans der Böschung an einem Zaune in kurzen Sprüngen bellend sich bemerklich machte. Daß die beiden, den Passanten aufhaltenden Hunde bei ihrem sonderbaren Benehmen nicht» Böse» im Schilde führen tonnten, sah man wohl bald ein, umso mehr, al» die von ihnen vernehmbaren Töne mehr Klagetönen ähn lich waren. Da die zwei Hunde nach einem „Verbellen* sofort immer wieder die Böschung hinansprangen nach der Richtung de» oben heulenden Foxterrier», der aber auch seinen Platz nicht verließ, trotz seiner Aufregung, so wandten alle Augenpaore bald mehr den Blick nach dem oberen Hunde hin und bemerkten dann, daß da» arme Tier sich in einem Stachel draht verfitzt hatte. Al» nun der junge Mann sich anschickte, die lehmige Böschung hinanzuklettern, ließen auch die Angreifer ihr Opfer los und begannen nun an Stelle ihrer Klagetöne ein Freudengebell, in da» auch der im Draht hängende Hund einsiel. Er ließ seinen Befreier an sich herankommen, leckte ihm die Hand und wartete geduldig, bis derselbe ihn mit einem Messer befreit hatte. Al» dies geschehen war, erklang au» drei Kehlen ein Freudengebell. Alle drei Hunde sprangen schwanzwedelnd an den jungen Mann im blauen Arbeiterkittel hinan und begleiteten ihn mit Freudensprüngen noch eine Strecke seines Weges. CK. Der Wolf al» Haustier. Daß ein Wolf zum anhänglichen Lieblingstier einer eleganten Dame wird, ist gewiß ein seltener Fall, doch Mrs. M. I. Lloyd weiß im Badminton Magazine von einem solchen zah men Wolf zu erzählen. Säe kaufte bas Tier in Indien von einem Mann, der es ganz jung im Dschungle ge funden und dann aufgezogen hatte. Bald wurde das graziöse Tier der Liebling des ganzen Hauses und be freundete sich mit der Schoßkatze der Dame. „Grannye" — so wurde der Wolf, der übrigens eine Wölfin war- genannt — sah aus, wie ein hübscher kleiner Collie, an dem nur die stechenden gelbbraunen Augen noch an die Wildheit seiner Rasse erinnerten; er war zutrau lich und freundlich, nur gegen schwarze Kleider hatte er eine große Abneigung. Der Anblick eines Geistlichen z. B. machte ihn unruhig und ließ ihn Heultöne aus stoßen. Als die Dame nach einer achtmonatlichen Ab wesenheit nach Hause zurückkehrte, sah sie ihr Liebling einen Moment an, uird als sie freundlich zu ihm sprach, sprang er mit einem Satz auf sie zu, warf sich zu ihren Füßen, hüpfte in größter Freude um sie herum, leckte ihr Hände und Füße und rollte sich schließ lich auf der Erde umher, kurz er gab seinem Entzücke» Ausdruck wie ein Hund. Zweifellos hatte er seine Herrin nach acht Monaten wiedererkannt. Tas Tier sprang dann seiner Herrin in das Schlafzimmer voraus, wo eS früher bei ihr gewesen war, und nahm das alte Leben, das eS mit seiner Herrin geführt hatte, sogleich wieder auf. Der zahme Wolf hatte wenig Hunger und liebte beson der» Süßigkeiten, Zucker und Kuchen. Abends wenn seine Herrin sich schlafen legte, fano er häufig keine Ruhe, sondern saß am Fenster und heulte den Mond an. Erst ein paar Kuchen beruhigten ihn so weit, daß er sich ruhig zu den Füßen der Dame zum Schlafen nieder legte. Später gab Mrs. Lloyd ihren zahmen Wolf in den Londoner Zoologischen Garten, wo er dann gestorben ist. CK. Pflügen mit Dynamit. Tie außerordent liche Bedeutung, die das Dynamit sür die amerikani schen Farmer gewonnen hat, erörtert F. A. Talbot in einem Aufsatz von WorldS Work. Der gewöhnliche Pflug lockert den harten Boden ost nicht staä und tief genug aus. Co kam denn ein Farmer in seiner Verzweiflung duf den Gedanken, Dynamit in Löcher zu legen, die in bestimmten Abjiänden angebracht waren, und durch diese Explosion den Boden in einer Tiefe von einigen Fuß aufzuwühlen. Dadurch wurde den Wurzeln ermöglicht, in einer größeren Tiefe festen Fuß zu fassen und mehr Kraft aus dem Boden zu saugen. Diese Idee hat sich dann durch ganz Canada und Mexiko sehr schnell ver breitet. Die Methode wird heute nicht nur zum Pflügen bei hartem Boden angewendet, sondern auch zum Ent fernen von Baumstümpfen, ja sogar zum Pflanzen von Bämnen. Durch Dynamit wird ein große» saubere» Loch geschaffen, da» die früher mit dem Spaten angelegten Löcher an Brauchbarkeit übertrifft, und außerdem wird der Boden noch auf fünf bi» sechs Fuß im Umkreis ge lockert, sodaß die Wurzeln des Baumes sich viel leichter in die Brette entwickeln können. Ein ganz neuer Be ruf ist entstanden, der des „Dynamit-Farmers", der die Explosionen in sachgemäßer Weise besorgt. Auf den Baumwollfeldern der Südstaaten kann Trockenheit jetzt nicht mehr so großen Schaden anrichten als früher. Die Wurzeln der Baumwollpflanze können in den durch Dy namit aufgewühlten Boden so tief hineindringen, daß sie genug Feuchtigkeit haben, auch wenn die Ströme und.