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dem Gasthof gelegen ist, wohnt« di« Witwe Henriette Heinrich geb. Greßl» mit ihrer vorehelich geborenen ältesten Tochter Ida. Diese hatte mit dem jetzt im 2S. Leben»» jahr« stehenden Dienstknecht Karl August Müller, gebürtig au» der Nachbarstadt Strehla, längere Zeit ein LtebeSver- hältni» unterhalten, de« ein Kind entsprossen war, welche» im Monat Mär» gestorben ist. Die Verheiratung der beiden jungen Leute war für die nächst« Zeit in Aussicht genommen, da glaubte da» 25 jährig« Mädchen unter dem Dienstpersonal de» Gutsbesitzer» Herrn Schulze in voragk einen besseren Leben»g«sährten gefunden zu haben, al» e« Müller zu werden versprach, denn er misshandelt« sein« vraut öfter, so dass selbst die Witwe Heinrich wenig Hoff nung auf ein« glückliche Ehe der beiden Brautleute hott« und da» verlöbni» löste. Darüber war Müller, der zu Anfang de» Jahre« bet Herrn Schulze in Voragk, nunmehr aber bei Herrn Zöller in Köttlitz in Dienst staub, sehr aufgebracht, hat auch mehrfach Drohungen laut werden laffen und diese nun in furchtbarster Weis« wahr'gemacht, Mit TageSgrauen muß sich Müller von Köttlitz au» nach voragk auf den Weg gemacht haben, denn er ist, quer- feldein herankommend, dort schon um 4 Uhr bemerkt wor den und dann auch, wie er sich in der Nähe de» Armen haus«» aufhielt. Die Bewohner desselben haben sich gegen 5 Uhr von ihrem Lager erhoben, um '/i6 Uhr etwa ließ die zweit« dort wohnende Frau namen« Glowiany den Mann in da« Hau» ein, wo er oft verweilt hatte. Di« Trepp« de« einstöckigen Gebäude« «mporstetgend, gelangt« er in den Bodenraum und glaubte wohl, seine bi«herige Braut zu finden, die dort ihre Schlafstätte hatte, sah aber di« sür ihre Tagesarbeit schon völlig gerüstete Witwe Heinrich vor einem Schrank stehen, dem st« Kleidungsstücke entnehmen wollte. Müller ist sofort auf die Frau zu gestürzt und hat ihr anscheinend mit einem Hammer mehrere wuchtige Schläge auf den Kopf versetzt und die Schädeldecke zertrümmert. Die mit dem Oberkörper in dm Schenk ntedergestürzte und de» Bewusstsein» beraubte Frau hat der Mordbube dann völlig in den Schrank hinetngehoben. Mit diesem einen Opfer der Rachsucht war e» aber noch nicht genug. Die Ida Gretzler befand sich in der zu ebener Erde gelegenen Stube und kämmte sich da» Haar, al» sie von Müller angegriffen und in gleicher' Weise wie ihre Mutter schwer verletzt wurde. Al» sie ihren abgedankten Liebhaber kommen hörte, mochte sie wohl nicht» Gute» geahnt haben und rief mehrmal» nach ihrer Mutter, aber diese konnte e» nicht mehr hören. Nachdem der zweifache Mörder sein gräßliche» Werk voll bracht, öffne'e er einen GlaSschrank mit Gewalt und stahl darau» ein Portemonnaie, 1 Mark 50 Pfg. enthaltend. Nun wandle er sich zur Flucht; von mehreren Personen ist bemerkt worden, wie er durch die Fichtenberger Au« in der Richtung auf die Teufelsmühle schnellen Schritte» davonltef, scheue Blicke um sich werfend; niemand könnte aber ahnen, ma» sich soeben Grauenhafte» zugetragen. Die Mitbewohnerin de» Armenhauses ist die Tat gar nicht gewahr geworden, so schnell hat sich da» Grässliche abgespielt, sie wurde aber bald darauf aufmerksam und machte dem schräg gegenüber wohnenden Gemeindevorsteher Herrn Zscheile Meldung. Dieser eilte auch gleich zur Stelle und liess Herrn SanitätSrat Jarhnichen telephonisch herbeirufen. Aerztltche Kunst vermochte hier nicht» mehr. Die Ida Greßler gab gegen 9 Uhr vormittag» ihren Geist auf; die Leiche wurde im Gpritzenhause untrrgebracht und ist Mittwoch vormittag seziert worden. Frau Heinrich führten Mitglieder der Mühlberg» Ganität»kolonne in» Krankenhaus daselbst über; dort ist sie um */,10 Uhr abends verschieden. Der Untersuchungsrichter vom Land- gericht Torgau traf am Nachmittag in voragk ein, nahm den Tatbestand zu Protokoll und erliess einen Steckbrief hinter dem flüchtigen Mörder. * Zeithain. Der Doppelmörder von voragk hat sich durch Selbstmord seinem irdischen Richter entzogen. Gr hatte sich in den dem Truppenübung»platz gehörenden Wald geflüchtet. Bon der Gendarmerie und den Soldaten »erfolgt, schnitt derselbe sich vor den Augen der Verfolger die Kehle auf. Wahrscheinlich wird der Tote der Ana tomie der Universität zu Leipzig überführt. * Gröba. Zu König» Geburtstag prangt« unser Ort gestern in Flaggenschmuck. In den oberen Klaffen der Schule wurde der Tag durch Festaktu» gefeint. Der Mtlttäroerein veranstaltete am Vormittag eine Kirchenparade und vereinigte seine Mitglieder abend» zu einem Tänzchen. Au» Anlass de» Tage» stiftete ein hiesiger Einwohner für den Sitzungssaal de» Gemeindeamt«» da« Bild Gr. Maj. König Friedrich August. Oschatz. Bon der Leitung der Au»stellung für Ge werbe, Industrie und Landwirtschaft wird mitgeteilt, dass die Geweihausstellung, die manche» W«idmann»herz »freuen wird, einen eigenen Pavillon, der seiner Vollendung nun mehr entgegengeht, baut. E« beteiligen sich recht viele Jagdliebhaber mit schönen Au»st«llung»objektrn, um zu zeigen, wa» die Oschatzer Gegend an Wild bietet. — Eine Anzahl Damen und Herren werden da» lokale Lustspiel „Vor'm Altoschatzer Tore" während der AuSstellungiwochen wiederholt zur Ausführung bringen. ES haben auch die Schulen AuSstellungSplätze belegt. Grossenhain. Am 5. Februar d. I. war der Kontorbote eine» Niederlausttzer Kohlenbergwerke», al» er von der Postagentur in Kostrebau bet Ruhland mit «in» Geldsumme von über 7500 M., die zur Zahlung von Arbeitslöhnen nach beendeter Schicht dienen sollte, sich auf dem Wege nach seiner Grube befand, mitten im Wald« von drei verkleideten, mit Marken versehenen Männern au» dem Hinterhalte angefallen, zu Boden geschlagen und de» Geld»» beraubt worden. Nach Ueberwältigung dii» Boten fuhren die Räuber auf ihren Fahrrädern eiligst davon. Der Verdacht der Täterschaft lenkte sich alsbald gegen die Bergarbeiter Otto Hoffmann und Emil Kirste au» der Grossenhainer Gegend sowie gegen einen Wtrt- jchaftäbefitzer. Da diese aber hartnäckig leugneten und nicht überführt werden konnten, erfolgte ihr« Entlassung au» der Untersuchungshaft, in der fi, länger« Zeit gesessen hatten. Am Ü. Mat wurden Hoffmann und Kirste von der Brigade Dresden der königl. sächsischen Kriminalpolizei «egen zahlreicher in Gr»ss«nhaln und Umgegend verübt» Einbrüche festgenommen und nunmehr wegen jene» Raub- anfall«» wieder in Frag« gezogen. Durch di« eingehenden Erörterungen der Krimtnalbrigad« Dresden gelang e», in vergangener Woche, beide d» Tat und den Bruder Hoff- mann», den in Thamm bei Senftenberg wohnhaften Maur» Emil Hoffmann, der Beihilfe zu überführen. Der staub war seinerzeit bei den Eltern d» Brüder Hoffmann in Grossenhain, dem Maurer Gottsried Hoffmann, unter- gebracht und von diesen durch einen in die Sache ein ge weihten Bergarbeiter Zieger zur Verteilung unter die Ge- nannten abgeholt worden. Auch Emil Hoffmann, Gottfried Hoffmann und Ziegert sind nachträglich festgenommen worden. All« Festgenommenen sind in vollem Umfange geständig. 88 Dresden. Einen überall» glatten und pro- grammässigen Verlauf haben die Sachsenwoche und die Dresdner Fluglage bislang genommen und all« Flugvrr- anstaltungea standen uni» einem günstigen Zeichen. Da» überaus reichhaltige Programm konnte fast ganz, wie c» in Aussicht genommen, durchgeführt werden und infolge de» geradezu ideal schönen Wetter», da» kein« böige Wolke am Himmel aufkommen liess, war «» selbst den wenig» erfahrenen Fliegern möglich, den Ausstieg im Elbtal zu wogen. Di, Dresdner Flugtage, die nun am Himmel- fahrt»tage ihr Ende erreichten, gewannen noch dadurch an besonderer Bedeutung, al» der König mit seinen Söhnen, sämtliche Minister und zahllose Offiziere aller Truppenteile de» Lande« den Veranstaltungen beiwohnten. Selbst die bezopften Söhne au» dem Thinalande und die so aufge weckten kleinen Japaner hatten ihr« Pavillon» und Pagoden auf der Internationalen Hygiene-Au»stellung im Stich ge lassen, um den aufregenden Kämpfen der wagemutigen Aviatik» im Luftmeer« zuzusehen. Eine geradezu bewun- derung»werte Leistung hat Leutnant von Schauenburg- Themnitz mit dem Wright-Flieger seines RegimentSkame- raden v. Motzner von der Fliegerschule in Weimar voll- bracht. Er legte in Begleitung eine« weiblichen Passagier« die 80 Km. lange Strecke Chemnitz—Dresden in genau 53 Minuten zurück und drückte den bisherigen Rekord um fast 10 Minuten. Seine Landung auf dem Dresdner Flugplätze war ein Meisterstück ersten Range». Aus schwindelnder Höhe schoss er im prächtigen Gleitfluge auf die Erde herab, nachdem er oben in den Lüften den Motor abgestellt hatte. Fast schien es, als würde er direkt in die Menge fliegen, »der kurz vor dem Ziele machte er eine elegante Wendung, setzte den Motor wieder in Tätigkeit und hielt plötzlich zu Füssen der überraschten, ja fast sprach- losen Menschenmauer, die nunmehr in eine schier unbe schreibliche Begeisterung au»brach. — In Gegenwart bei König« und seiner Söhne wurde alsdann der KönigSpreiS auSgefahren, zu dem sich Lindpaintner, Büchner und Röver gemeldet hatten. Büchner erlitt gleich beim Anlauf einen Motordefekt und musste da» »Rennen- aufgeben, während Lindpaintner sich mit seinem Farmann-Zweideckrr in Be gleitung de» Oberleutnant» Kormann sogleich in die oberen Regionen begab. E» galt eine feindliche Stellung in ein» Entfernung von 10 bi« 15 Km. zu erkunden. D» König», preis wurde, da andere Bewerber nicht in Frage kamen, dem Begleit» Lindpaintner» zugefprochen, denn da» Fliegen konnte nur von Offizieren und Reserveoffizieren bestritten werden. Während der Austragung de» KöntgSpreise» war auch Grade nach mancherlei Irrfahrten von Chemnitz auf dem Flugplatz« etngrtroffen. Alibald erhoben sich Lind- paintner und Laitsch abermal« in die Lüfte, um den Höhenprei» über 3000 und 2000 M. auszutragen. Lind- painter erreichte bald eine schwindelnde Höhe und stieg bis 1095 Meter, während Laitsch nur eine Höh« von 609 Meter erreichte. Auch Grade bewarb sich nachträglich um den Höhenprei», doch stieg er nur bi» zu 500 Meter, so dass er bet Verteilung der Preise nicht in Frage kam. Dafür zeigte », indem er abermal» seinen Apparat bestieg, dem vieltausendköpfigen Publikum seine Fliegerkünste. Mehr- mal» durchflog « da» Elbtal und landete in elegantem Gleiifluge mit abgestelltem Motor vor seinem Schuppen. Am Htmm«ifahrt»tage waren auch di« Flieger Kahnt und Hoffmann 12» Uhr mittag» in Themnitz gestartet und in Dresden «ingetroffen. Schmidt, der ebenfalls um die Mittagszeit Ehemnitz verlassen hatte, ging in Niederwiesa nieder. Der Apparat hatte einen defekten Flügel, während der Flieger beim Landen unverletzt blieb. Leutnant Jahnow landete am Htmmelfahrt»tage auf d» Reise von Chemnitz nach Dresden mit gebrochener Kufe bet Euba. Der Schaden wurde alSbald «»«gebessert, d» Flieger setzt« die Reise fort und »schien '/<8 Uhr abend» über Dresden. Beim Landen stürzte Jahnow au» drei Meter Höhe plötzlich ob. Während er unverletzt blieb, «litt der Aeroplan einen Flügelbruch. Bei böigem Winde erschien, jubelnd begrüßt, 5 Uhr 15 Min. Dr. Wittenstein am Horizont. Er hatte Chemnitz uachmtttag« 4 Uhr 15 Min. verlassen und somit «ine Stunde sür di« 80 Km. lange Reise gebraucht. — Di« Konkurrenzen nahmen am HtmmelfahrtStage mit dem »Preis für den kürzeste« Anlauf- ihren Anfang. Am Start erschienen nacheinander Laitsch, Lindpaintner, Leut- nant Schauenburg auf dem Flugapparat de« Leutnant» v. Mossner, Kahnt, Grade, Büchner und Röver. Erster Sieger wurde Laitsch mit L4,7 Meter Anlauf, zweiter Sieger Lindpaintner mit 41,9 Meter und dritter Leutnant Schauenburg, der 42,5 Meter gebrauchte, bi» seine Maschine den sicheren Boden vnlaffen konnte, um in die Lüste zu gehen. — Wegen heftigen Winde» musste al»dann ein« Pause Eintreten und gegen 7 Uhr konnte endlich b» „Grosse Prei» der Stadt Dre»den- zum Au»trag kommen. E» war «in Elbetalüderlandflug vorgeschrieben. Di« Flieg» hatten einen Ueberlandflug nach der Festung Königstein au«zusührrn, diese zu umfliegen (kein geschlossener Krei») und -urück-ukehren, gerechnet bi« zum Ueberfliegen der Ziellinie. In Deutschland gebaute Flugzeuge sollten Proz., in Deutschland gebaute Motor« gleichfall» 5 Proz. der gebrauchten Zeit vergütet erhalten. Sine» Flugzeug mit je einem Fluggast sollten 4 Min., mit je 2 Fluggästen i Min. usw. vergütet erhalten. Der Fluggast musst« mindesten« 65 Kg. schwer sein. Di« Stadt Dr«»den hatte vt» Preise von zusammen 10000 M. gestiftet. De« Start«.stellten ich nacheinander Lindpaintn« mit Leutnant Kormann al» Gast, Leutnant Schauenburg mit einem Regimentskameraden, Laitsch mit Leutnant Baldauf uud Hoffmann oha« Flug- gast. Der Anblick dieser vier Flieg», die in elegantem Fluge da« Elbetal passierten und dem Laufe d« Elb« bi» n die Sächsisch« Schweiz folgten, war ein unbeschreiblich chöner. Die Höhen de« Elbgelände» bi» nach Königstein waren von ungezählten Menschenmengen besetzt. Die Flieger wurden mit tosendem Jubel begrüßt und al« sie >te alt« Feste Königstein umflogen, ertönten im Tale Böllerschüsse. Die Fahrt durch da« Elbtal ging ohne jeg lichen Unfall und ohne Zwischenlandungen glatt von statten und um 7 Uhr 43 Min. 28'/„ Sek. erschien al» erster wieder Lindpaintner aus dem Startplatz« in Dre»den. Er hatte eine Fahrtzeit von 42 Min. 33'/„ Sek. hinter sich. Ob diese« glänzenden Erfolge« wurde ihm jubelnd» Beifall gezollt und seine Anhänger Hoden ihn auf die Schultern. Dann folgte Hoffmann mit 41 Min. 31'/, Lek. Fahrzeit, Leutnant Schauenburg mit 53 Min. 21 Sek. Reisezeit, während Laitsch den Elbeüberlandflug in 1 Ttd. 1 Min. 15"/„ Sek. zurückgelegt hatte. Di« Sieger werden jedoch erst nach genauer Berechnung der ihnen zugute kommenden Vergütungen am Freitag bekannt gegeben. Die letzte Konkurrenz bildete der „Prei» de» Ministerium» de« Innern (BelastungSprei»)-, 6000 M. und 1500 M. Zusatzpreise. Offen für ave Flieger mit Fluggast. Ge fordert wurden mindesten» 20 Minuten Flugdauer. Mindestgewicht de» Fluggaste» 65 Kg. Um diesen Prei» bewarben sich nur Büchner und der kurz vorher au» Chem nitz eingetroff-ne Dr. Wittenstein. Büchner wurde Sieger mit 28 Min. 49 Srk. Flugzeit, während Dr. Wittenstein nach 23 Min. 16'/io S«k. Flugzeit wieder landete. Grade, der Liebling der Dresdner, unternahm noch mehrere Schau flüge und machte einige Ehrenrunden, stet» mit grossem Jubel empfangen und begrüßt. Um '/,9 Uhr abend» hatten die Wettkämpfe im Luftmeer ihr Ende erreicht. Sie sollen, da noch verschiedene Konkurrenzen unerledigt geblieben sind, am Freitag fortgesetzt werden. Fr. v. H. Dresden. Gestern vormittag begleitete die 8 jäh rige Tochter des Schlossers Rau ihre Großmutter vom Hause Lortzingstraße 15 aus nach der Haltestelle an der DlaseMntzer Straße, von wo aus die letztere mit der Straßenbahn abfuhr. Als das Kind seiner auf dem Hin teren Standplatz stehenden Großmutter zuwinkte, lief es in ein mit Kartoffeln beladenes Lastgeschirr hinein und wurde überfahren. Tas Kind erlitt schwere Kopfverletz ungen und wurde bewußtlos aufgehoben und nach dem Johannstädter Krankenhaus gebracht, wo es bald nach seiner Einlieferung verstarb. Kötzschenbroda. Tie Erdbeerbörse hat ihren An fang genommen. Der Versand betrug: Id. Mai: 2 Körbe mit 13 Kilo ; 20. Mai: 2 Körbe mit 7 Kilo; 21. Mai: 2 Körbe mit 10 Kilo; 22. Mai: 7 Körbe mit 48 Kilo. Radeburg. Die Königliche Amtshauptmannschaft hat mit Rücksicht auf die Gefahr der Weiterverbreitung der Maul- und Klauenseuche den für Mittwoch, den 31. Mai 1911 hier geplanten Viehmarkt (Rinder- und Schweinemast), jedoch mit Ausnahme des Verkaufs von Ferkeln, verboten. Pirna. Don schwerem Schicksalsschlage ist Herr Schuhmachermeister Rehn heimgesucht. Sein Sohn, der Monteur Paul Rehn, weilte auf Montagearbeit in Moli nar in Spanien. Der Tag der Heimreise war schon be stimmt, jedoch daS Schicksal wollte es anders. Bei den letzten Arbeiten, die er noch verrichten mußte, wurdet er vom elektrischen Strome getroffen und sofort getötet. Die Eltern trifft der Schlag um so größer, als es bereits der dritte Sohn ist, der ihnen durch Unglücksfall entrissen wurde. Plauen. In Bergen bet Falkenstein sind nach dem Genuß von Sauerampfer ähnlichen Blättern sechs Kinder unter furchtbaren Schmerzen gestorben. Röhrsdorf. Vorgestern geriet ein bei dem Guts besitzer Eduard Köhler beschäftigter, 59 Jahre alter Tage löhner aus Gablenz in die Häckselschneidemaschine und' zog sich schwere Verletzungen zu, an denen er starb. RtznkWi « jeilW See in Ms. Zwischen den einsamen und unwegsamen Cordilleren in Kolumbien, wo zwischen zackigen Felskegeln 10000 Fuß über dem Meeresspiegel die stille Wasserfläche des sagenumwobenen Guatavita-SeeS blinkt herrscht seit einigen Monaten eifrige Tätigkeit; Ingenieure, Land messer und Erdarbeiter sind am Werke. Ls sind die Ver treter und Angestellten einer großen englischen Gesell schaft, der ContractorS Limited, die in aller Stille den Plan gefaßt hat, den berühmten See trocken zu legen und auf seinem Boden nach den sagenhaften Schätzen zu fahnden, die die Inka- seinerzeit bei ihrer Knech tung durch die Spanier in den Tiefen des heiligen Sek tor der Habgier ihrer Ueberwinder in Sicherheit brach ten. Der größte Teil des Wassers ist bereit- abgeleitet, und Vie ersten oberflächlichen Untersuchungen der zurück gebliebenen tiefen Sumpfschicht hahen beveitS eine ganze Reihe von kostbaren Edelsteinen und Gegenständen au- lauterem Golde ans Tageslicht gebracht, die bereit- für sich ein stattliches Vermögen repräsentieren. Bereit- die ersten Arbeiten belohnten die modernen Schatzgräber durch die Auffindung eine- massiven großen Bande» au- schwerem Golde, man fand einen großen Gold kessel, zwei goldene Schlangen, 20 Smaragden von an sehnlicher Größe, zwei seltsame Statuetten, die offen bar Weihgeschenke waren und ebenfalls au» purem Golde gearbeitet sind, sowie eine ganze Reihe güldener Arm- unü Fußspaugen. DaS wissenschaftlich interessanteste