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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192412115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-11
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1924
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OertlickeS im- Siit-sischeS. Rie'a, den 11. Dezember 1924. —* A n S,» i ch n n n g e n tür Treue in der Arbeit. Bet der Firma Ntesaer Waagenfabrik ZeidlerL Co., Akt-Gel. in giieia wurden durch die Handelskammer Dresden 2 Arbeiter nach mehr als KOjahr. Tätigkeit mit dem traabaren Ehrenzeichen in Silber und 7 Beamte und Arbeiter nach mehr als 25 jähriger Tätigkeit mit dem tragbaren Ehren zeichen in Bronze ausgezeichnet. Es qende Herren: Tischler Heinrich Hakerkorn (53 Arbeiter Heinrich Schumann (50 Schlosser Reinhold Michael (48 Maler Richard ff i ch tner (3» Werkmeister Richard Schreiter 138 Prokurist Julius Scharre <87 Arbeiter Hermann N uuchert <38 Schlosser Emil Ientzsch <34 Monteur Ernst Wolf <27 waren dies sol- Dienstjabre) I ) —* Schützenfest betr. Die hiesige Priv. Schntzen- oesrllschast bat in ihrer letzten Sitzung beschlossen, künftig jährlich nur «och e i» Scbützeusest zu veranstalten und zwar voraussichtlich am 1. Sonntag im Monat Juli. Ver ein« und Fieranten werden gebeten, davon Rotiz zu nehmen. —* K a m m e r l i ch t ip i e l e. Ab Freitag gelangt ein Filmwerk zur Vorführung, das in ganz Deutschland und auch im Auslände größte Sensation ei weckte. Der Film ist betitelt „Tiere sind Mensche n." Zum ersten Mal sieht man hier einen Film, welcher nicht von Menschen, sondern nur non Tieren gespielt wird. Jahrelange Mühe und Arbeit bat rS gekostet, dieses Kunstwerk sertigzustcUen. Der Film führt in eine Türstadt, wo sich das Liebesaben teuer von Willy Fox als „Lebemann" mit Dagsi dem »Koketten Pflänzchen", abspicll. Beide müssen fliehen und geraten, infolge eines Zngnberialls durch Kannibalen, in Gefangenschaft. Nur durch Muhe und Not können sie sich retten und gelangen schließlich in ihre Tierstadt zurück. Der Film enthält noch mehrere interessant Momente, w e Boxkamps, die grauinme Königin, die Sipomänncr; selbst der Herr Ernäbrungsminisier der Tierstadt seblt nicht. Alles dies wird nur von Tieren dargeitellt. — Ein tolles Lustspiel „ S cf s im Arrest" vervollständigt das beach tenswerte Programm. —* I n Apels M a r i o n e l r rn. T b e at e r tHotel Kronprinz" gelangt morgen Freitag und Sonnabend das Lustipiel, „Die Siedeulchner Fruerwebr", sowie Sonntag abend das Lustspiel „Rnubcrhanptmann Karaseck" zur Aufführung. Sonntag nachmittag wird das Märchen „Der aestieielte Kater" gegeben. Als Nachspiel solgt sämtlichen Vorstellungen Manonetten-Pai « e«: Ein halbe Stunde im Zirkus Sarrasani. Näheres im .lnzeigenteil. —* ll n s a l l auf Bahnhof Döbeln. Ans noch nicht ganz ausgeklärtcr Ursache snbr Dienstag vormittag der Perionenzug 3434, vormittags '/,8 Uvr von Riesa kommend, am der West,eite des Bahnhofs Döbeln einem auSsahrenden Gnterzng in die Flanke. Da der Zug sehr langsam fuhr, wurde nur ein Güterwagen aus dem Gleise gehoben, der Sachschaden war gering. Die Fahrgäste des Personenzuges eruihien von dem Zuiammenstotz erst später, sie glaubten, der Zug würde schars angehalten. Die etwas beschädigte Lokomotive kann alsbald wieder in Dienst ge stellt werden. — Frostwctter in Sicht. Abgesehen vom 2. und 3. De zember herrschte in der ersten Dczemberwoche allenthalben trübes, aber trockenes Wetter vor. Nur an den beiden g: nannten Tagen brachte der Borübergang eines Ticsdruck wirbels stärkere Regcnfälle, die sich von der Küste bis tics hinein nach Mitteldeutschland erstreckten. Tie Temperaturen waren für die jetzige Zeit ziemlich hoch: sic lagen im allge meinen 4 bis 5 Grad über den Normalwertcn. Wenn auch gegen Ende der Woche westlich der britischen Inseln ein neuer, sehr stark ausgeprägter Tiefdruckmirbel auftrat, so ist doch damit zu rechnen, daß der Kältedurchbruch, der sich bereits am Abend des 4. Dezember im Norden verbreitete, weiter durchlebt. Im hohen Norden Europas wurde schon Mitte der Woche 15 bis 20 Grad Kälte gemessen. LSenn auch nicht gleich mit derartig grimmiger Kälte zu rechnen ist, so darf man doch bei einer Drehung der Winde nach Osten zunächst in Ostpreußen mit strengem Frostwettcr rechnen, das sich je nach dem Einfluß der im Westen lagernden De pression allmählich über den größten Teil Deutschlands ausbreiten dürfte 'Nur in Westdeutschland dürste zunächst bas gelinde Wetter noch anhalten. —* E in Streit um die TreppenhauSbe- lenck tun a. Ter Rat der Stadt Leipzig hatte eine Ver- ordnnng erlassen, nach der die Treppenhäuser bis 8 Ilbr abends beleuchtet sein mußten. Mehrere Hausbesitzer, die ihre Häuser den ganzen Tag über verschlossen halten nud in ihnen automatische Treppenbeleuchtung haben, hatten gegen diese Verordnung verstoßen, indem sie die Beleuchtung bereits um 7 llhr abends einstellten und das Haus ab schlossen. Sie wurden in Strafe genommen und beantragten richterliche Entscheidung. Vom Gericht wurden sie mit der Begründung ireigesprochen, daß die ReichSversaffuug die Freiheit des E geutums gewährleiste. Polizeiliche Verord nungen dürsten nur zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit erlassen werden. Diele sei aber durch den Schluß der Haustür um 7 Uhr keineswegs gefährdet, umfo weniger, als die Hausbewohner einverstanden waren, daß das Hans um diese Zeit geschlossen würde. Gegen dieses Urteil will der Rat Berufung e.nlegen. —* Wieder Bücherautomatrn auf den Bahnhöfen. Die ReicbSzeutrale für Deutsche Verkehrs»^ Werbung teilt mit: Neben den Fahrkarten- und Waren automaten gelangen auch die Bücherantomaten, die früher auf den Bahuhöien gegen »in Entgelt von 20 Pf. ein Reklambuch spendeten, daun aber durch die Inflation außer Betrieb gesetzt werden mußten, jetzt, nach erfolgter Stabili- sierung der deutschen Währung, wieder zur Aufstellung. Dir alten Apparate werden durch neue, verbesserte ersetzt; der Preis für ein Buck beträgt 30 Pf. Nach Ausstellung der neuen Apparate auf den Berliner und den Vorortbahn- Höfen werden auch die Bahnhöfe im Reiche wieder Bücher automaten erhalten. —* Wahlbumor. Bei der RelchStagSwahl wurde inDöbeln ein Stimmzettel mit folgender.Poesie" ab gegeben: Ob Sozialist, ob Kommunist — ob national, ob liberal — ob Demokrat, ob ZentrnmSmann — und aller Klimbim drum und dran — sie alle ruien : Wählt nur mich! — ich Helse Euch ganz sicherlich. — Wenn ihr mich wählt, dann bin ich stark — ver Monat für 800 Mark. — Besser konnte wohl dieser humorvolle Rcichstagswähler die Sucht und das Verlangen nach einem Reickstagsmandat mit 800 Mark Monatseinkommen nickt charakterisieren. —* Schneelaufunterricht in den Schulen. Der Sächsische Turnlchrcrvcrein veranstaltet vom 30. De zember bi» 4. Januar rn Oberwiesenthal seinen 4. Lehr gang zur Einführung in den Schncelaufunterricht. Der Verein bezweckt damit, den Schneelauf als ein wichtiges Mittel der körperlichen Erziehung und der körperlichen Förderung der Jugend weiter zu verbreiten und Lehrer und Lehrerinnen aller Schulen mit der Technik des Schneelausens, vor allem aber mit der Methode des Massenunterrichts ,n der Schule bekannt zu machen. Die Durchführung ist Mitgliedern de» Chemnitzer Lebrerturn- derem» übertragen. lich als mehr oder weniger aufnabr suchende, erstreckten jedoch ihre» Beo —* DerArdett»marktlnSachke n Da» Lan desamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkte für die Zeit vom 80. November bis 8 Dezember 1924 folgenden Bericht: Die Gesamtarbeitsmarktlage hat in dieser BerichtSwocke keine wesentlichen Veränderungen erfahren. In den Außenbcrufen kani es zwar zu Entlassungen von Arbeits kräften, trotzdem mußte aber tie Lage — insbesondere auch im Baugewerbe — m Anbetracht der Jahreszeit noch immer als verhältnismäßig günstig angesprochen wer den. Die übrigen Berufszweige erwiesen sich fast sämt lich als mehr oder weniger aufnahmefähig für Arbeit suchende, erstreckten jedoch ihren Bevor in dieser Woche in der Hauptsache auf weibliche Arbe tskräfte, so daß eS nicht ausblciben konnte, daß die Zahl der männlichen Hauptunterstiitzuugsempjänger in der ErwerbSlosensür- sorge um 750 Empfangsberechtigte zunahm. Die weib lichen Hallptlinterstützllngöempfänger hatten dagegen eine Abnahme von genau lOOO zu verzeichnen, so daß am 1. Dezember 3!>4t9 <33 898 männliche und 5553 weib liche^ HauytlmtcrstützungS- nebst 41999 ZuschlagSempsän- gern m Sachsen vorhanden waren. * Oschatz. Bekanntgabe der Ntchtwähler. Wie in Leip zig, so sollen auch hier die Listen össcntUch auögelegt werden, damit jedermann davon Kenntnis nehmen kann, wer die Ntchtwähler sind. Roßmri n. In der Nackt zum Montag, gegen '/«I Uhr, al? Belncker des „Fcldlcklößcken" auf dem Heimwege nach der Stadt zu waren, fiel plötzlich ein Sckuß aus der Gegend des FriedhoieS. Als sie dort anlangtrn, hörten sie rin Ge wimmer nnd „Blutter!" ruien. Sie sanden einen Mann, neben dem ein Revolver log. Der Betreffend», der bei vollem Bewußtsein war. gab zu. sich gelchossen aber nickt richtig getroffen zu haben. Er wurde anlgehoben und in rin beuackbartes Giundstück gebracht. Die sofort benack- ricktiate Polizei stellte in ihm den früher hier wohnhaft gewesenen Dichter Brever aus Radebeul fest. Der hinzu- grzogeue Arzt ordnete Vie sofortige Uedcrführnna des Per letzten nack dem Friedrichstadter Krankenhaus in Dresden an, was auch mit dem eisten Znge früh '/«6 Ubr gleich ge schah. Ob er mit dem Leben davonkomnit, steht noch sehr in Frage. Der Beweggrund zu der Tat wird wahrschein lich in Schwermut zu jucken ie>n. * Radeberg. Ein Pfcrdcraub soll sich nach umlau ¬ fenden Gerüchten in einer der letzten Nächte hier zugetra- gcn haben. Nus -em Stalle eines hiesige» Gasthauses wus» den nach gewaltsamer Oefsnung fünf weggeführt und in der fraglichen Nacht nach DrcSden-Nenstadt gebracht. Dort wurden die Tiere von Polizeibeamten beschlagnahmt und durch den Besitzer wieder nach Radeberg zurllckgcbracht. Wie hierzu verlautet, handelt es sich um Streitigkeiten zwischen Fuhriverksbesitzer und Pferdehändler, die im Wege der Zivilklage zu entscheiden sind. Ein Einbruch und Pferde- raub in strafrechtlicher Beziehung liegt nicht vor. Allerdings haben die nächtlichen Vorgänge reichlichen Anlaß zu allerlei Gerüchten gegeben. K-g. Neudorf. Am letzten Sonnabend abend spielte sich hter, wie das „Annaberger Wochenblatt" zu berichten 'veiß, eme aufsehenerregende Szene ab. Der Bäcker geselle Alfred Petzold vou hier, der mit dem Dienstmädchen Roia V. seit einem halben Jahre ein Verhältnis unter hielt, daS nicht ohne Folgen geblieben war, befand sich mit dem Mädchen auf dem Heimweg. AIS die beiden m die Nähe des Mühlgrabenschachtes kamen, packte Petzold plötzlich das Mädchen und warf es in das tiefe Wasser loch, das unterirdisch zur Mühle führt. Das Mädchen schrie aber so laut, daß eine Frau herbeieilte. Petzold yatte inzwischen wohl auch erkannt, was er getan hatte und holte eine in der Nähe stehende Leiter herbei, mit deren Hilfe er und die Frau das Mädchen wieder aus dem Wasser zogen. Beide gingen daraus nebeneinander ihren Weg weiter. Aber bald zerrte Petzold das Mädchen wie der einen Abhang hinunter, da sie, wie er angibt, nicht mit thm gehen wollte. — Der Täter soll bereits früher Mord- und Eeibstmordabsichtcn geäußert haben. Er gibt jetzt an, seine Braut habe sich bereit erklärt, zusammen mit ihm aus dein Leben zu scheiden. Er ist sofort von der Erauzahler Gendarmerie festgenommen und nach dein ersten Verhör in das Amtsgerlchtsgefüngnis Annaberg überführt worden. * Hainichen. Am Dienstag uachurtttag wurde auf dem hiesigen Friedhose der Ortsrichter und Kalligraph Gu stav Conrad beerdigt, der als „Sängervater" des hiesigen MänncrgesangvcreinS weithin bekannt und am vorigen Sonnabend im 01. Lebensjahre nach wenigen Tagen Krank heit gestorben ist. Cvnrad hat 70 Jahre lang im Männer gesangverein regelmäßig mitgesungcn und vielfache Ehrungen sind ihm zuteil geworden. Sein Verein ehrte ihn auch beim Begräbnis auf besondere Weise. Der Sängerbund „Saxo nia" ließ am Grabe einen prachtvollen Kranz mit Schleife niederlegen. Als Ealligraph hat Conrad erst unlängst noch eine künstlerische Tankurkunde angefertigt, welche im Deut schen Sängcrmuscum in Nürnberg aufbcwahrt werden soll. * Gelenau bei Wolkenstein. Ein bedauerlicher Unfall trug sich hier zu. Der Ktstenfabrikant Kr. fuhr mit Pferd und Wagen, in welchem er, seine Frau und sein Söhnchen mit einem Freunde saßen, die Dvrfstraße entlang. Plötzlich löste sich vorn die Deich elkette. Der Wagen geriet auf einen Steinhau'en und stürzte um, wodurch der eine Junge einen Beinbruch, der andere einen Arnibruch erlitt und der Wagen erheblich beschädigt wurde. * Glauchau. Einer Kindesaussctzung machte sich ein zurzeit hier in Stellung befindliches Dienstmädchen au» Leipzig schuldig, dos im Sommer d. I. ihr wenige Wochen altes uneheliches Kind vor die Vvrsaaltüre eines Arztes in Leipzig legte und sich dann entfernte. Das Kind ist dann, nachdem es gefunden morden war, von der Behörde unter gebracht worden. Erst jetzt wurde die Mutter ermittelt und zur Verantwortung gezogen. * Cossen. Am Mittwoch abend gegen 8 Uhr sprang der Schlußwagen des von Chemnitz nach Cossen fahrenden Güterzuges aus dem Gleise. Um das Verkehrshindernis zu beseitigen, wurde von Chemnitz au» der kleine Hilfszug nach der Unkallstelle entsandt, dem e» gelang, den Schaden zu beheben. Personen sind bei dem Unfall nicht verletzt wor den. Materialschaden ist ebenfalls nicht zu verzeichnen. * Chemnitz. Durch Zerreißen eines Seiles, an dem ein Schutzbrctt befestigt war, ist am Mittwoch nachmittag im Stadtteil Gablenz ein hier wohnhafter 20 Jahr« alter Dachdecker etwa 6 Meter hoch vom Dache auf die Straße gestürzt. Er hat dabei einen Knöchelbruch am rechten Fnß und Hautabschürfungen erlitten. Mittels Krankenwagen ist der Bedauernswerte ins Krankenhau» gebracht worden. — Auf der Aeußeren Klostcrstraß« lief gestern nachmittag in der vierten Stunde ein dreijähriges Kind, das mit seiner Mutter und seinen zwei Geschwistern die Straße entlang ging, gegen ein Auto. Vermutlich wollte das Kind über die Straße nach einem Schaufenster gehen, wobei e» von dem Kraftwagen umgerissen wurde. Der Besitzer beS AutoS brachte daS Kind nebst Mutter und den Geschwistern in die elterliche Wohnung. Einen ernstlichen Schaden scheint daS Kind nicht davon getragen zu haben. Plauen. Als Nachfolger des tn den Ruhestand ge tretenen langjährigen SchlachthofSdtrektors Dr. Zschocke erwählte der Stadtrat den bisherigen stellvertretenden Direktor Dr. William Fcuereiscn. * Plauen. Eine blutig« Schießerei trug sich am Sonn abend abend tn dem Restaurant von Schröder tn der Winter- »ratze 11 tu Reinickendorf »». Dort spielten mehrere Ztgeu- Nuklei Ml In ganz MngsM. Berlin. (Fiinkipriich.) Seit 24 Stunden herrscht in London und ganz Tiidengland so starker Nebel, wie er fett Jahre» nicht erlebt wurde. In den gestrigen Minags- stunden war es nuniüglich, auch nur 10 Schritte weit zu sehen. Die meisten Privatantomovile sind von der Straße verschwunden, und 1300 Autoonrnibusse haben den Verrepr eingestellt. Taniende von Arbeitern nnd Angestellten tonn ten ihre Arbeitsstätten nicht rechtzeitig erreichen. Mehrere ttnglückssülle haben sich ereignet, darunter ein Zusammen stoß zwischen zwei Anioomnibussen, wobei 14 Personen ver- letzt wurden. Ter Nebel ist so dich», dast er auch in die Häuser «ingedrungc» ist. Jin Unterhaus nins lcn d.c Ab geordneten mit Fackeln in die Avsttmmnngsräi.me geführt werde». Auf allen größeren Plätzen und an den bedeuten de» Straßenkreuzungen brennen grotze Azetbvlenflainmen. WM M WemMlW in AMI. Bertin. (Fuutipruch.i Die einzelnen Fra.l.onen aeS prenßlschcn Landlags werden sich in vieler und nachüec Woche mit der politischen Lage beschäitigen und dabei auch die Frage einer Regiernngsnrnlnidnng in Preußen be- sprechen. Tas Zentrum wird am morgigen Freitag ui den Vormlttagsstunden eine Sitzung abhaUen, die Lentlcke Votkspartei am Freitag nächster Woche, die Lozialbeino, traten voraussichtlich am Donnerstag. Die Deinotrnreu haben noch leinen Beschluß gefaßt, ob ihre Landtagsfrntuou noch vor Weihnachten zuiammeutreten soll. Der preuWche Staatsrat schloß am Donnerstag seine Beratungen ab und vertagt« sich bi- zum 20. Januar. Gegen dcn Gesetzentwnri über Bereitstellung weiterer Geldniittel für die Regelung der Hochwasser». Teich« und Hochflntvertzältnisse an dec Oder wurden Bedenken nicht erhoben. nor Karren und gen«reu dauer mn einem ryrer wnmnneo- brlider, der sich tn da» Spiel mischte, in Streit. Plötzlich zog dieser einen Revolver nnd gab mehrere Schüsse auf die Kar- tenspteler ab. Einer der Zigeuner war sofort tot Drei andere wurden schwer verletzt. Die abgeseuerten Schüsse traten sämtlich. Bier Zigeuner brachen schwer getroffen »»rsammen. Die Polizei verhaftet« vier Zigeuner, darunter einen 80 Fahre alten, leicht verletzten Paul Winter, der vermutlich al» Täter tn Betracht kommt. T» soll sich un, einen steckbrieflich verfolgten Mann handeln. Reichen berg i. B. Mit der Uebernalime vieler Lokalbahnen hat die Staatsbahndirektion beschlossen, ab 1925, versuchsweise Autodratsinen mit einem Anhänger tn Verkehr zu setzen. Man will damit viel Geld ersparen. Da nur ein Anhänger möglich ist, wird die Zugfolge ent sprechend vermehrt werden. Biele Fahrten kosten noch nicht etinnal so viel, als da» blotze Anhelzen einer Dampf lokomotive. Leipzig. Da» Leipziger Schwurgericht vernrtetlte den Polizewbcrwachtmeister Felix Jakob Popp wegen ge fährlicher Körperverletzung zu vier Monaten Gefängnis, Povv hatte am 23. September 1923 gelegentlich einer Schlägerei zwischen Stahlhclmleuten und Kommunisten von seiner Schußwaffe Gebrauch gemacht und dabei den Landwirt Bever, der an den Streitereien nicht beteiligt war, verwundet — Fn Leipzig ist eine Garagenzentrale gegründet worden, die tn nächster Zeit mit dem Bau einer Großgarage beginnen wird. Diese Garage wird 500 Garagen sowie einen Waschraum für AutoS und Benzin tanks enthalten. Das Gebäude der Großgarage wird in nächster Nähe des Hauptbahnhofs seinen Platz finden. Der Prozctz -es Reichspriisi-entert. Berlin. (Funksprnck.s Die vom Gericht in Magde burg nnaeordnete Konfrontierung deS Zeuge» Svrig mit dem ReilsisvrSsideute» bat gestern nachmittag nm b llhr in der Wohnung des Reichspräsidenten in Anwesenheit de» Gerichts, der Verteidiger und de« Abgeordneten Dittmann stattaesunden. Die Venichmnng zvi sich bis '/«9 Uhr abends hin, ist also sehr eingehend ncive en. Ueber den Jnbalt läßt sich aus pioirssunlen Gründen noch nichts be richten, da dies erst zulässig ist, nachdem das darüber aus genommene Protokoll in der Gerichtssitzung in Magdeburg am Donnerstag verlesen sei» wird. Die Bcrrikhmunq des Rc'.^tzjttäsidknten. Magdeburg. (Funkspruch.) Der Vorsitzende verliest bei Beginn der heutigen Sitzung das Protokoll der gest rige» NachmitttagSsiyung in der Wohnung des Reichs präsidenten. wo nochmals der Zeuge Syrig nnd der Reiebsvrästdent über die Vorgänge der Versammlung im Treptower Park vernommen wurde». Bei der Gegenüber stellung mit dem Reichspräsidenten und dem Zeugen Abg. Dittmann schränkt der Zeuge Syrig seine frübercn Aussage» erheblich ein und ändert sie in wesentlichen Punkten ad. Der Reichspräsident erklärt bei seiner Vernehmung unter anderem, ick war nie der Ansicht, daß der Streik den Krieg verkürzen könne und bade nie einem gesagt, er solle einem Gestellungsbefehl nickt folgen, geschweige denn öffentlich dazu ausgesordert. Ich erinnere mich bestimmt, daß in einer Sitzung des Vorstandes der Sozialdemokratischen Partei in jener Zeit die Frage der Befolgung von Strasgestellungsbeiehlen erörtert wurde. Dadei waren wir einmütig der Meinung, daß dem Bestreben, Gestellungsdeiehle nicht zu befolgen, entschieden entgegen» zuwirken wär«. Es ist indessen nickt ausgeschlossen, daß ich bei meiner Rede in irgend einem Zusammenhang gesagt habe, wenn Strasgestellungsbrsehle ergehen würden, solle sich meine Partei bemühen, daß sie rückgängig gemacht würden. Auf weiteres Beiragen bestätigte der Reichspräsi dent, daß er 2 Söhne im Kriege 1917 verloren bade, daß der Aelteste darauf von Amtsmegen zum Garnisondienst kommandiert wurde, aber sich mit väterlicher Genehmigung 1918 wieder znm Frontdienst gemeldet und dis zum Schluß in Italien gekämpft habe. Im Anschluß an die Protokollverlesung beantragt Generalstaatsanwalt Storp die nochmalige Vernehmung des Zeugen Oreel, der nach SyrigS Auslage der Verjanini- lung beigewohnt haben soll. DaS Gericht stimmt dein Anträge zu. Die Präsidentschaft EbertS. Berlin, 11. Dezember. In den der Regierung nahe stehenden Kreisen glaubt man nicht, daß der gcgcnivüctige Magdeburger Prozeß des Reichspräsidenten gegen den Redakteur der „Staßsnrter Mitteldeutschen Zeitung" in irgendwelcher Hinsicht da« Ansehen des Reichspräsidenten Ebert untergraben werde. Wie auch das Urteil ausfallen würde, stehe dock zweiielloS seit, daß die nationale Zuver lässigkeit des Reichspräsidenten nicht in Frage gestellt wer den dürfe. Aus diesem Grunde sei auch nicht aiizunednien, daß der Reichspräsident gezwungen werden könnte, irgend- wetche Konsequenzen zu ziehen, denn das Ansehen des Deutschen Reiches werde in schwelster Weise geschädigt, wenn irgendein Motel an der Person des Staatsober hauptes hängen bleiben würde. Das Reichskabinett werde gegcbenrnsalls gezwungen sein, Stellung zu nehmen und die erforderlichen Schritte einznleiten, nm die Gciabr zu verhüten, daß die Autorität des Deutschen Reiches vor der ganzen Welt in den Schmutz gezogen wird.
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