Volltext Seite (XML)
Riesaer O Tageblatt «nd Anzeiger Medlitt mtz Aychtt). .,.7777.-^,. AwtsöÜltt der König!. AmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. S7S. Montag, 24. Novemder 1902, MendS. SS Jahrg Del Riesaer Tageblatt erscheint jede» lag Abend» mtl Ausnahme der Eoim« und Festtage. Biertrljtihrlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch Misere Trtlga stet i»> HauS 1 Marl SV Psg., -et Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Marl SS Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Marl 7 Psg. Auch MonatSabormementS Verden angenomrue». Au-eigru-Amuchmr slir die Nummer d«S Ausgabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck and Verlag von Langer L Vluterltch in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Flir die Redaktion verantwortlich: Hermau« Schmidt in Riesa. i! »! I Im Auctkou-lccal hier kommen Mittwoch, den 86. November 1WL, Bonn. 11 Uhr, 2 rische, 1 brauner Kleiderschrank, 1 Planino, 1 Büffet, 1 Kahrrad, 2 Plüschsopha» gegen sosortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, dru 20. November 1902. Der Gerichtsvollzieher -e- ÄSaigl. Amtsgerichts. Mittwoch, dru 2S November 1SV2, vormittag» 11 Uhr gelangt di, Hälft« de» du sogenannten Zlrgelloche ftehrudr« Holzbestande» (große Rüstern und Pappel») gegen sosotti-e Baarzahlung zur Versteigerung, vommelort: Zirgilek Gvhlk». Der Nach brr Etadt Niesa, teu 22. November 1902. Brgrmstr. votters. G. Hypothekeagelder hat au-zulekhen Gpurkafse Grsb«. Oettliches und SSchfisches. Riesa, 24. November 1902. — Tagesordnung sür di« öffentliche Stadtverord neten sitzung Dient tag, dru 28. Novrmker 1902, Nach«. 6 Uhr. 1. RathSbrschluß, Ausschreibung drr durch Wahl de» Herrn Gtadirath» Dr. Dehne zum Bürgermeister drr Stadt Riesa frei gewordenen SladtrathSstrll« betr. 2. RathSbrschluß Über Gewährung von 180 Mi. SachverstLndigrugrbühren au» Eonto 42 o 3 au Herrn Wohn, la tu DreSdru sür Befichtkgvug der hiesigrn Schlachtstrlleu und sür Besichtigung uad Begut achtung drr Kühlanlage im hiesigrn Sch'achthosr. 3. Beschlüfie deS WaffrrwerkSauSschuffrS und dr» StadtrathS, Wrgfall der Grbührru sür daS Reinigen drr Waffrrmrffer betr. 4. Be- schlüffr dr« Gakanstalt», und des Wofl«rw«rkSau»schvffrS, sowir des StadtrathS, über dir Brrrinigung der Kaffenflrllen für GaS« anstatt und Wasserwerk, lnglelchen RathSbrschluß über Errichtung einer Exprdiruteustellr in Kl. VI drr GrhaltSbestimmungen vom 1. Januar 1903 ab, und riae» Kaffeuboten sür genannt« Saffruflellr. 8. RathSbrschlüfse über BesoldungSausbefferungrn sür dra Aichmeister Frizsche, drn Aichgrhülsrn Kühn und drn Straßenwärter Schramm. 6. Rrstantrnrrzulativ. 7. Geschäft« lichr Mtttheilung«». RalhSdeputirtr: Herr Bürgermeister Bo«t«r», Herr Stad rath Dr Dehnr, Heer Stadtralh Döschütz, Herr Stadtrvth Hynrk. —)-( Kronprinz Friedrich August ist heut« srüh 6 Uhr 80 Min. in Dulden eingelroffr». DaS Nllgemeinb«. finden ist ein gute». Genelalarzt Dr. Sell« behandelt ihn. — Die jlhöar pietätvolle Sitte, am Todtrnsonntage dir Grabstätten theurer Dahingrschstdtnrr mit Zeichen der Liebe zu schmücken, ist auch gestern wieder in reichem Maße grübt worden und der stille weihevolle Frkdhos war das Ziel zahl- reicher Wanderer, die dahinzogen, um in stillem Gedenken an GrabeShügeln zu weilen oder Blumengewinde ans die öden Stätten niederzulegen. Freilich jene Pracht, welche der eben falls al» Gedenktag drr Todtrn geltende Johannistag entfaltet, vermag der Todtensonnlag nicht zu bringen; weniger leuchtend find dir Farben deS Schmucke», ost besteht der Schmuck nur tu künstlichen Nachbildungen — aber nicht weniger herzlich sind alle diese Gaben gemeint! — Vorig« Woche verunglückte in gefährlicher Weise der Besitzer der Kahvsiihre bet drrNoseumühle, Herr Günther Derselbe war mit einer kleinen Ladung am Borttzrr User ge schnittener Weide« »och ganz rechtzeitig und glücklich an einem thalwärtS fahrenden Schlrppzugr vorübergrkommrn, al» er durch dru heftigen Ostwind an der schnellen Erreichung deS Leckwttzrr UsrrS etwa» verhindert, durch die Dampserwellru die Herrschaft über seine Schlupve vrrlor und vom Winde dermaßen an einen der ongehäagten Kähne geschleudert wurde, daß sein Fahrzeug mitten auseinander barst und er selbst inS Messer sank. Glück licherweise konnte der bereit» im 60. Lrbeukj rhre stehrnde Mann von den Bootsleuten gerettet werden. — Die gestrige Theatrraufführuag im Hotel Höpsner, „Galrsttl", Paul Lindau» dretaktigeS Drama mit einem Vor spiel, sand wiederum drn verdientest«» Beifall. Die Darsteller waren eifrig und mit gutem Ersolce bemüht, ihre« Aafgaben gerecht zu werde», so daß der fesselnde und packend« Inhalt de» Drama» zur vollen Geltung kam. Drr Besuch war ein leidlich guter. —* L» wird im Publikum noch nicht allgemein beachtet, daß wehrrr« drr von Hier nach Röderou verkrhreaden Personen züge ohne wesentlichen Aufenthalt tu Nöderau auch nach Dresden anschli.stm; r» find dir» die hier 10,42 B, 3,10 N. und 10,30 N abgehenden Züge. In umg«kehrter Richiung schließe» nach Riesa an die von Di erden - Haupibahnhvf 2,57 V. und * 9,V8 N nach Rö?rrau vrik hrrvdrn Züge. Dies, Züee hallen sämmtlich auch kn Langevberg und Wctßtg. Der Anschluß de» Meßt genannten Zage» ist erst seit 1. Oetrber durchgesührt. — Da» groß« Meteor, da», wie gemeldet, vorigen Sonn tag Abmd auch bei uu» grsehrn wurde, hat nach drn bisherigen Ermittelung«« annähernd in einer Linie von Danzig über Brr- lin mrd Koblenz ganz Deutschland von Nordost nach Südwest überflogen und zwar innerhalb weniger Sekunden und in einer Höhr, die wahrscheinlich 120 Kar oder »och darüber betrug. Sicheres hierüber wird sich erst «rmittrln lassen, wenn mehr Beobachtungen, besonders auch a«S Gegenden südlich von der obigen Linie vorlieg«». — Au» Anlaß eine» besonderen Frllr» hat jüngst da» königliche Ministerium dcs Innern die Frage, ob die von den kaiserlichen Oiripopdirekckonm augrstrlltrn nicht sächsischen Post, untrrbeamten durch diese Bestallung dir sächsische Staatsange hörigkeit erwerben, im bejahenden Sinne erw dert, damit glrich- zeitig di« Ansicht dr» königlichen Finanzministerium» in dieser Angklegenheit thrilend- Nach den einschlägigen gesttzl'chrn Be stimmungen ersolgt die Anstellung drr Postunterbrawtrn"im Namen drr Landesregierungen und in Sachsen auch ihre Brr- «tdigung als sächsische Beamte. — Ter Verband sächsischer Handwerker- und Gewerbe vereine hat auf Anregung des Gauverbandes erzge- birgischer Gewerbevereine an die königl. Staatsregierung eine längere Eingabe gerichtet, in der er zu Gunsten der Kleingewerbtreibenden und Handwerker in den Pro vinzialstädten bei der Vergebung von Arbeiten für in solchen Provinzialstädten auszuführende Staatsbauten ein tritt und hierbei u. A. Klage darüber führt, daß die Großfabrikation dein heimischen Kleingewerbe und Hand werk fast durchweg den Verdienst wegnimmt, indem es ihr infolge ihrer Massenproduktion möglich ist, die kleinen Professionisten zu unterbieten. — Nach den gemachten Wahrnehmungen ist es im Publikum noch recht wenig bekannt, daß die Versendung von Ge schä s t Sp a p ier e n , die nicht die Eigenschaft einer eigentlichen und persönlichen Korrespondenz haben, zu ermäßigten Taxen erfolgen kann. Derartige Briese sind wie Trucksachen offen zu verschicken und mit der Auf schrift „Gcschästspapiere" zu versehen. Tas Franko, das stets vom Absender zu entrichten ist, beträgt bis zum Gewicht von 250 Gramm 10 Pfg., über 250 bis 500 Gramm 20 Pfg., über 500 bis 1000 Gramm 30 Pfg. Tie Äeschäftspapiere können ganz oder theilweise mit der Hand geschrieben oder gezeichnet sein. Als solche wer den betrachtet: Militärpässe, Lohn-, Dienst- oder Arbeits bücher, Krankenkassenbücher, Zeugnisse, Frachtbriefe oder Ladescheine, Rechnungen, Quittungen, Versicherungs policen, Versicherungsanträge, Schaden- und Unfallanzei gen, Lohnnachweisungen, Katasterauszüge, Prozeßakten, von öffentlichen Beamten aufgenvmmene Urkunden jeder Art, Abschriften oder Auszüge außergerichtlicher Verträge, handschriftliche Partituren oder Notenblätter, Zeichnungen, Quittungsbücher und ähnliches, das keine eigentliche und persönliche Korrespondenz enthält. Aus geschlossen als Geschäftspapiere sind unter Anderem auch Wechsel. Im Weiteren hat das Reichspostamt neuerdings entschieden, daß auch solche Akten und Schriftstücke gegen die ermäßigte Taxe nicht versandt werden dürfen, denen — wie dies häufig geschieht — Anfchreiben, Ueberweis- ungsbeschlüsse oder ähnliche die Eigenschaft einer eigent lichen Korrespondenz besitzenden Schriftsätze beigefügt oder an geheftet werden. — Wochrnspi-lp'an der Dc-Sdner Hoftbeaker. Oper», bau». Dienstag: Martha. Mittwoch: Dee Birbier von Sevilla. Donnerstag: Die Maienkövigin, Drr B-jozjo, Sizilia nische Baurimhre. F ritag: Ik. Sinsoniekonzlrt, Serie 8 Sonnabend: Tokcu Sonntag: Der Freischütz. Schauspiel, hau». DienSla-: DI« GerrchUgkUt. Mittwoch: Der Tauben« bos. Donnerstag: Egmont. Freitag: Aschenbachs Sonnabend: Drr Taubrnhof. Sonntag: Der Kaufmann von Venedig. ) ( Dresden, 24. November. Der preußische Verkehr»- Minister Budde, drr gestern Nachmittag hier eingetroffrn «uh km Hotel Bellevue abgestkege» ist, ist für heute Nachmittag zu« königliche» Tafel i« Refidrnzschloß geladen. Dresden. Die Verwirklichung dr» Plaue» einer Straßen bahn von Loschwitz »ach Pillnitz kau« nunmehr al» gesichert gelten. Die au der Bahn lntrrrsfirtru Gemeinden Loschwitz, Wachwitz, Rirderpcyritz Hosterwitz Rockau und PorSberg haben sich vor wenigen Togen rndgiltig zu «Ine« Grmrindrvrrbovd« zum Zwecke drr Erwerbung der fettigen Theil-Bahnstrecke und und dr» weiteren Aulbaue» dr» Bahnkörper» zusammrngrschloffrn. In drr Voraussetzung, daß feiten» der Behörden keine nennens- werthru Schwierigkeiten gemacht werden, sowie unter Voran», srtzung eine» geltudin Winter» hofft man do» Unternehme» so zu fördern, daß die Bahn Opern 1903 in Betrieb genommen werden kau». Kamenz. Freitag früh gegen 5»/, Uhr kam im Elektri- eitätSwrrke zu Kamenz «la Brand zum Ausbruch, durch welchen rin Theil deS Kiss lhausr» rin Raub drr Flammen wurde. Da» gesammte Dachwrrk ist niedergrbrannt. Dl« EatstehungSursache dr» Brandes, binnen zweier Wochen der dritte in hiesige» Stadt, ist noch unaufgeklärt. Bautzen, 21. November. Große» Aussehrn erregt hier da» plötzliche Ableben dr» hiesigen AsfiflenarztrS am Stadt- krankenhaufe Dr. mrd. Rudolf Jahn, welcher bet Gelegenheit «inrS am vergangenen Dienstag Abend bei einem hiesigen Col lege« Dr. mrd Neumann stattgrsundrnen Gastwahle» durch un vorsichtige» Gebühren mit «lnrm dolchähnlichru Messer von dem Gasig«brr einen Stich in drn Leib erhielt, wobei er so schwer vrrl-tzt wurde, daß er gestern Nachmittag verstorben ist. Die Sezirung de» Leichnams hat stattgesuvden. Jahn ist unver« hkirathet, 27 Jahre alt, war ein strebsamer, allgemein beliebter Mann, ist in Salzwede! in der Altmark geboren und der Sohn deS dortselbst noch lebenden Oberpirdigrr» Rudolf Jahn. Zittau, 22. November. Am Donnerstag Abend wurde der Bahnwärter Schneider In der Nähe der Haltrflelle Groß« schwiidnitz von dem abrrds 9 Uhr L9 Minuten fahrplanmäßig hier eintrlsfendtn Zage aus Ebersbach überfahren und ver stümmelt. Schneider war sofort eine Leiche. Chemnitz, 22. November. Auf der Wiuklerstraße beging heute Sonnabend Nachmittag der 26 Jahre alte Cementarbeiter Giovanni Schinella aus Medun in Italien an seiner früheren Geliebten, einer 29 jährigen Arbei terin aus Qbcrrabeustein, einen Mordversuch, indem er auf dieselbe aus einem Revolver drei Schüsse abgab, Nw- vou glücklicherweise nur einer traf und das Mädchen am Kopfe verletzte. Ter Thäter, welcher die Flucht ergriffen hatte, wurde nach einer halben Stunde in seiner Woh nung durch Polizeibeamte festgenommen, leugner jedoch die That. Ter Revolver wurde bei ihm nicht vvrgefun- den und ist jedenfalls auf der Flucht fortgeworfen wor den. Tie Verletzte wurde ins Krankenhaus überführt, während der Thäter mittelst Gefangenentransportwagens nach dem Pvlizeigefangenenhaus gebracht wurde. Tie Ur sache zur That dürfte in der Aufhebung dcs Liebesver hältnisses seitens des Mädchens zu suchen sein. Zschopau. Tie so schnell eingetretene Kälte hat den hiesigen Rittergutsbesitzer Freiherrn von Fritsch em pfindlich geschädigt, denn ein Schlag Zuckerrüben, sowie ein Theil Kartoffeln, welche noch nicht ausgemacht wur den, wie auch eingefeimte Feldfrüchte, welche nicht ge nügend zugedeckt waren, sind erfroren. Schöna, 22. November. Während sonst in den ver gangenen Jahren bei gleichen Witterungsverhältnissen das Treibeis gewöhnlich gleich oberhalb Herrnskretschcn zum Stehen kam, drängte es sich dieses Mal durch die sogenannten Teiche. Es ist dies für die Schifffahrt gün stig, da nach Beendigung dieses Eisganges dieselbe doch wieder aus Böhmen heraus ausgenommen werden kann, weil ein regelrechter Abfluß derselben noch nicht statt- finden konnte. Flöha, 21. November. Sekt rknkger Zelt sind Bestreb- urgen km Gange, da» Hk«, bestehende, kn Prkvathand befind liche El«kirkcitSt»wnk, da» Licht und an Sleingrwerbtrrkbeud« Kraft abgkebt, kn dm Besitz der Gemeinde überzuftHr«. Auch