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Riesaer H Tageblatt rrrrd A»relg»r sLldrdktt «z Aytiitt). Diensteg, 27. Oktober IMS, eben»« «W Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta- Abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Bterteljährlichrr Bezugspreis bei Abholung in der Expeoitl. t< in Mesa 1 Mart vv Pfg., durch unsere TZb-ar in« Hau, t Mart «5 Pf,., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalrrn I Mark üb Psg, durch dar »rieirräger frei in» Hau» 2 «art 7 Vs« Auch MonaKadonnemrnt» »erb« eng«»«--» Anzeigen-Annahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi« Vormittag 9 Uhr ohne Bewähr. Dmck m» M« ck »luterlich in Riesa. - Keich«st»ft«lk «astanienstraße SS. - Für die Redaktion verantmortkich: Her«,»» Schmidt M Rief« Amlsölaü "2^ der ikAti-i. AnttShaupwwmschaft Großnchatn, de» Königl. Amtsgericht« und de» Sladtratz» pr Ries«. 25«. Dienstag, 27. Oktober IS»», abend». 56 Jahrg Am 2., 3, 4. 5, 6, 7., S. 10 , 11., 12, 13 , 14, 16, 17, 19, 2V, 21., 23 , 24., 25 , 26,27. und 28 November 1903 von 8 Uhr vormittag» bis 4'° Uhr nachmittag» werden auf de« Jnfanterie-Uchiestplatze bei Haidehäuser Scharfschießen abgrhaltrn und wird der Schießplatz rlnschl. de» Gefahrenbereichs an jedem dieser »chießlage etwa 2 Stunden vor Beginn de» Schießen» gesperrt. Der Wülknitzer Weg und die Mühlberger Straße bleiben für den V-rlehr frei Unter Hinweis aus die amtShauptmannschaftlich« Brkanntmachung vom 7. März die,ei» Jahre» — v 353 —, abgedruckt in Nc. 56 de» Riesaer AmtSb'atteS, wird solche» mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Uebertretungen nach KZ 366»» bez. 868* de» Reich»strasgesetz buch» b «straft werden. Die Okbehördeu werden veranlaßt, de» OrtSeinwohner» aus dem vorgeschrirbeneu Wega von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Großenhain, am 26. Oktober 1903 Königliche Amttzhauptmarmschaft. 1403 v. vr. Uhlemauu. Kl. OeMches und Sächsisches Riesa, 27. Oktober 1903. , —* Leutnant Rabe vom 68. Feldarttllrrie-Regimrnt konnte heute in Großenhain da» Dobra-Jagdrrnuen nach heißem Eudkawpse gewinnen, während Hauptmann Hildebrandt im General von Srnfft Erinnerung»,Jagdrennen den 2. Preis rrriti. Dir Ehrenpreise wurden den erfolgreichen Retter» von Sr. KönigUchen Hoheit dem Kronprinzen Friedrich August, Herzog zu Sachsen, überreicht. — Die „Automobil-Droschke" wird nunmehr im Riesaer Vcrkrhr tn Erscheinung treten, nachdem den Herren I. Schließer und H. Großmann vom Ministerium die gewrrbs. mäßige Ausführung von Lohnsuhren mit ihrem Automobilwagrn, io dessen Besitz di« genannten Herren bereit» längere Zeit sind, genehmigt worden ist. Der Wagen ist zum Verkehr zugelessen innerhalb der Bezirke der AmrShauptmannschasten Großenhain, Oschatz und Meißen. — Man berichtet usS: Am Sonntag war cS dem Verein der Maschinisten und Heizer zu Rt«sa vergönnt, sein 10. Stiftungsfest im Hotel zum goldenen Stern begehen zu können. Unter freundlicher Mitwirkung de» Gesangvereins „Eintracht" zn Bobexsen war rS der neu gebildeten Gängerabieilung de» Brr- rin» der Maschinisten und Heizer zu Rtesa möglich, ein sehr gut ausgenommen«» GrsangS - Konzert zu veranstalten. Sümt- lich« Konzertstück« und humoristischen Vorträge wurden prompt ouSgesühxt Em gemütlicher Tovz vrreinte die Mitglieder und Gäste blS an die Morgenstunde. — Die von mehreren Blättern gebrachte Nachricht, daß die den Beamten vom künftigen Jahr« an zu gewährenden WohnungSgeldzuschüsse vierteljährlich gezahlt wcrdra würden, tr fii nicht zu, vielmehr bestimmt dir auch im Gesetz und Verordnungsblatt« vom lausenden Jahre veröffentlichte Au-fährungSoerordnung vom 25. Mai d. I zum Gisctzr über die WohuuugSgeldzuschüssr, daß diese Zuschüsse monatlich gleich zeitig mit d«n Bisolsnngen zu zahlen stad. — Der Gesamtertrag der Stiftungen nrd Wid mungen, welche im vorigen Jahre teil» zu dauernden kirch lichen Zwecken, teil» zu alsbaldiger oder späterer Verwendung für kirchliche Zwecke dargebrocht worden sind, beläutt sich nach ihrer Bezifferung in den Jahresberichten aus 845398,02 Mk. (1901: 1900127,22 Mk.; damals fiel die „Ephorkenstistnng" allein mit 900000 Mk. in» Gewicht) Jene Summe verteilt sich so: Zuwendungen an Kirchen ohne besondere Bestimmung 62711,78 Mk, zur inneren Ausstattung und Ausschmückung von Kirchen 178074,03 Mk. süc bauliche Zwecke, ausschließlich der Beschaffung von Orgeln, Glocken, Heizung und Brlkuchtung für Kirchen 241127,27 Mk, BegrääniSst'.stungen 76860,70 Mark, zur Gewährung von Traubibeln 1211,52 Mk , zur Ber« trilung von Bibeln und Gesangbüchern 2208,19 Mk, für Armen- zweck«, insbesondere sür kirchliche Armenpflege 53876,59 Mk., zur Einrichtung besonderer Gottesdienste 565 Mk, zur Förderung der kirchliche» Musik vnd zu Ehorstistungrn 4011,50 Mk., sür äußer« und inner« Mission, dir Gemeivdrdlokonir rivgrschloffen, den Gustav Adols-Berria und drv rvangelisch lutherischen Gotte», kästen 191949,02 Mark, zum Besten von Konfirma, den 18753,67 Mark, sür sonstige und verschieden« kirchlich« Zweck« 14048,75 Mark. — Streitig!«itrn zwischen Serrtrn und Krankenkassen schweben »ach einer Zusowmenstrllvug de» ärztlichen WirtschaftSverbendc) in Leipzig gegenwärtig in 23 deutschen Städten. — Zu den nach der Wahlrrchtkvorlatzr der Regierung vorgesehenen neuen Klasseneinteilung verlautet nach den „Loz R. N." in angeblich gut unterrichteten Kreisen, daß alle die jenigen, wrlche da» EivjShrigrnzeugniS besitzen, ohne weitere» der zwrlten, olle diejenige», welche rin akademische» Examen ab gelegt heben, der ersten Klaffe cngehöreo sollen. Lommatzsch. Die 6. Strastamwer de» K. Landgericht» Dre»d«n verhandelt« gester» gegen den Bäckermeister und Wein, stab ««besitz», Hermann Otto Schmaler und deffen Ehefrau Helene Frida Schmal«, geborene Heinrich wegen Kuppelei. Dir Verteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Henuickr au» Roßwein. Zur Aufkärung dr» Sachverhalte» waren 15 Z«ug«n vorge- lad««. Die BewiiSaulnahmr und di« Plaid. yerS sanden unter Ausschluß der O-ffenilichkett statt. Da die Angeklagten für schuldig angesehen wurden, erhielten dieselben je drei Monate Gefängnis und 300 Mk. G-lvstrafe, an deren Stelle im Fall« der Uneinbringlichkeit noch 30 Tag« Gesängn'S zu treten haben. Dir von Schmaler erlittene UnlktsuchungShaft wurde ihm aus dir Straf« al» verbüßt augrrechnet. * Meißen. An der hiesigen Landwirtschaftliche» Schule hat der diesjährige (25.) Winterkursu» Dienstag, den 20. Ok» tob« seinen Anfang genommen. Die Gesamtschülerzchl beträgt 111. Von diesen find 107 Sachsen, 3 Preußen und 1 ist Russe (Pole). Dir Sachsen gehören ihrer Heimat nach in fol gende 8 AattShauptmannjchasten: Döbeln (7), DreSden-Altstadt (16), Dresden. Neustadt (11), Dippoldiswalde (3), Großenhain (9), Meißen (39), Oschatz (6) und P-rna (16). Dem Alter »ach stehen im 15 bis 18. Lebensjahre 99 und im 18 bis 21. Lebensjahre 12. Ihre Vorbildung haben erhalte» 75 durch die Volksschule, 24 durch di« Bürgerschule und 12 durch dir Realschule, und von den Eltern der Schüler find 99 praktische Landwirte, während die 12 übrige» anderen BrrusSartro an- gehören. Der OberkursuS der Aastalt (Abteilung A und B) zählt 61 und der UnterkursuS (Abteiluug A und B) 50 Schüler. Ersterer wird äo« den Schülern drS vorjährigen Winter- und dr» diesjährigen Sommer. UnterkursuS gebildet, welche mit Aus nahme von 3 Schülern sämtlich in die Anstalt diese« Michaeli» zurückkrhrtrn und der letzter« setzt sich au» den Michaeli» neu ausgenommen«» Schülers zusammen. Die letzte Michael'Sauf- rahme war die stärkste, die bisher zu verzeichne» gewesen ist. Di« Gksawtschülerzahl im Schuljahre 1903/1904 beträgt 116, und die Grsamischülrrzahl, welche die Schule von ihrer Gründung (Michails 1879) an biL heute zu verzrichnrn hat, stellt sich uunmrhr aus 1450. Meißen, 26 Oktober. Gestern nachmittag halb 2 Uhr blieb in der Elbstraße rin Radfahrer mit seinem Radreifen ia orn Schienen der elektrischen Straßenbahn sestsitzrn und stürzte infolgedessen ab Leider kam der Radler dabei mit der großen Schaufensterscheibe drS Gardrrobeugrschält» von H Sach» in so innige Br.ührung, daß diese zerbrach und in großen Scherben auf di« Straße fiel. Der Radler erlitt glücklicherweise nur leichte Verletzungen. Dresden, 26 Oktober Ein furchtbarer Zusammen- stoß zweier Motorwagen der Deutschen Straßenbahn- geselllchast erfolgte gestern abend gegen 9 Uhr in der Pillnitz-r» stcaße in Loschwitz. Der Zusammenstoß rrrixnet« sich ans der neuen Linie Schloßplatz-Loschwitz Pillnitz Mehrere Personen wurden schwer und einig« leicht verletzt. Durch den parken Verkehr, der gester» insolge de» schönen Wetter» herrschte, muß ti» rin« Anzahl Sondrrwogen eingelegt werden, sodaß sich di? Wagen nicht immer zu den bestimmten Zeiten aus den Welch n begegnen konnte». Jafolged'fl n find au der Villa Neptun, an! der die Straße eine ziemliche Biegung macht, zwei sich entgegen kommende Wagen mit voller K.aft aus einander aufgrsahrrn Trotz Gegenstrom und Bremse ist da» Unglück leider nicktt zu vermeiden gewesen. Ein furchtbarer Krach ertönte und dann hörte man herzzerreißende» Schreien und Jamme».,. Der Führer de» vom Sökurrplotz kommenden vagen» war durch den des .lgrn Anprall derart gegen den Perron seine» Wagen» grschle». dert worden, daß er am Kopfe «ine tieskloffendr Wunde «rhal tru hatte, während rin Fahrgast, «in Aaus.uaun au» Druden, rin« große Schnittwunde im Gesicht erhielt. Ein Grenader batte sich gleichfalls ernste Kontusionen zugezogen. Der Führer dr» anderen wagen» war anscheinend ohne ernstliche Verletzungen davongrkommen. Herr Dr med. Grießhammer in Loschwitz legte dr» verletzten Not verbände au. D ', Zusammenstoß war so heftig, daß beide Wagen fest ineinander gekeilt waren vnd nur mit großer Mühe wieder getrennt werden könnt»«. Dre» den. Seit de« 29. September ist der am 26. Februar 1855 in Penig geborene Postinsprktor Hermann Lovi» Pool Bohn« unter Umstände» au» Dritten verschwunden, dir aus eine pötzlich «tugetrrtrne grlstige Erkrankung und Unzu rechnungsfähigkeit schließt« lassen. E» ist nicht «»»geschlossen, daß er Selbstmord begangen hat oder noch begeht. Möglich ist auch, daß er al» Unb.kannter ausgegriffen uud in einer Heil anstalt untergebracht worden ist. Pirna Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich am Sonn tag aus dem Spoitplotzr im Waldpark Restaurant, woselbst der hiesig« Fußballklub „Elbe" übte. Liner der Mi spiel,r erhielt von einem ander» Teilnehmer »ine» unbeabsichtigten Stoß mit dem Fuße an da» Schienbein, wodurch ein komplizierter Bruch derselben herbeigesührt ward. Hiervon benachrichtigte Mitglieder der hiesigen freiwilligen SanltätSkolorme vom R"t«n Kreuz eilte» herbei und letten einen No'verband 07 Königstein. Schon wiederholt haben in Gegenwart drt Führer» dr» LH. Armerkorp», de» K.onpriazen Friedrich August, auf der alte» Felsenfeste Königstein hochintrrrssauw Hebungen mittel» elektrischen Scheinwerfer» stattgesunden Auch am Freitag abend zwischen 6 und 8 Uhr wohnte der Kronprinz solchen versuchen bei. Ein« 24 Mann starke Abteilung dr» Fkst«ug»bataillou», welch« der Feind zu marl.errn halte, verbarg sich in den bewaldeten Anhöhen in Halbstad* Königstein rechttl der Elbe. Der trefflich funktionierende Scheinwerfer entdeckte dir genannte kleine Abteilung schon nach 10 Minuten, und zwar in der Näh« de» sogenannten Tempels. T S taghelle Licht dr» Scheinwerfer» vrrsolgte di« Maunschastrn auf ihrem Marsch« bi» z«r Fähre, währcnd der Ue'.rsayrt über die Elb« und auf dem Wege durch dir Stadt Königstein »ach der F.stmeg. Im Ernstfälle wäre wohl schon bei bloßem Gewehrseuer kett, Mann dieser Pal.ouille am Leben geblieben. Die Beleuchtungen, die innerhalb des FestungSplatrau» au^esührt wurde«, nahmen sich höchst imposant au». Au» dem oberen Elbtale, 26. Oktober. Wie schon berichtet, ist infolge de» günstige Wafferstandr» der Elbe und der Moldau der SchiffahrtSvrrkehr von Böhmen »ach Deutsch land im Laufe diese» Herbste» recht lebhaft und täglich fahren jetzt bis zu 50 und 60 beladene Schiffe au» Böhmen heraus, so daß in diesem Jahre bis mit 25. Oltober insgesamt 7455» besrachtrte Elbsahrzeuge und 1794 Flöße nach Drulschlaud «in- gesahren sind, die sämtlich vor Schön'..Hi schmihle, K»!ppe« oder Schandau zur Revisi"» respek-ive zur Vereklung gelangte». Von Schandau auS gilt rS alltäglich, lange Schissr-üge »ach den böhmischen ElbumschlagSplätzen zu befördern, um den nett« wendig leeren Kahnraum zu «ranzen. Am Elbumichlagrplotzr Laube-Titsch«» brsanden sich gestern »ah« au 50 Drulähnr und 2 Eildampfrr. Chemnitz. Uber Chemn'tz sagt der „TlmeS'-Koue- sprnt in dem schon e. wähnten Artikel über „Die industriell« Lage in Deutschland" unter anderem: „Chemnitz dir größt» Stadt von rein industriellem Charakter in L.u.schlavd, obgleich Elberfeld und Barm»», al» eine Stadt lclracht., größer stad. kav hat Chemnitz ost da» Manchester Sachsen» genannt, ab« diese Bezeichnung scheint mir wröer zutnffeud, »och soudnuch schmeichelhaft, obgleich dir Chemnitzer i bn di.sr Bezeichmmg Taigen Stolz zu empfind..« schönen. Manchester ist in «p« Linie eine Handel»« und nicht r'n« Fabr.I.ladt, wenn e» «nrch Fabriken entölt ... Di« Sl.aßrn von Chemnitz find reim« lich und bescheiden und haben einig« gute Läden. E» ist elwa» Anheimelnde» au dem ganzen Orte. Die Fabriken hat »nm nicht den Hintergrund verskckt. sondern f». trete» überall deutlich hervor. Tibei störe» sie merkwürdig w:a'z. Dir Luft ist lear und di« Gebäude fi.,d nicht g.'chwärzt. Lö gefällt dm» Korrespondenten vor ollen Dingen, daß Lhmmif «mglrkch Elb«- selb Barmen drv dir S'adt durchziehende» Floß rein zu haft« vr.standm habe, von der Sächsischen Maschinenfabrik und der Chemnitzer Werkzrngmaschinrnsobrik sagt er: „D'.esr Fabriken find über bi« ganz« Welt bekm.ut und fie werden, wen« ich «ich nicht sehr irre, nc h mehr bekannt werden. Für die Werk stätten von Manchester, Oldham und Keighley gibt r» Kim ge- , sährliLrrrn Rivale» ... «» wird seh, viel sür dm Export gearbeitet und die »arm grhm in all, Welt. Dabei Hemde« e» sich keinr»vq» nm rin verschleudern der Uebrrprodnktkmn;