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z» langer Zett entdeckte», 1« nnserer Mmestztzvke «t- ßaäösnaK'Gn», An» Ann dee Wtffenfehtz^t den Nennen Nenn erßaltenßnß tn beshuAeren Luden bet der Berührung nrtt MitrMen Funken einprachtvolle» und dabet sehr dM-el Licht spendete. Liese leicht orangefarbene, Helle Velächtu», erweist sich aus da» «uae außerordentlich vMitnendi, und e» ist kaum zu bezweifeln, so führt der «achrte t» „Newyort Herald" au», daß diese»' neu- entdeckte Licht bald seine» EroberungBzug in di« Praxi» »«trete» wird. Die Lu»«utzz»«g der einzelnen Bestandteile unserer Utnwsphäre zählt zu den gewaltigsten rrrungenschaften der moderne» Chemie. Bo« den Zeiten de» Empedokles und de» Aristoteles bi» zu Lavotsier, zwei Jahrtausende hindurch, wach die Wissenschaft von der Hypothese be herrscht, daß die Welt au» vier Elementen besteht: Erde, Wasser- Lust und Feuer. Und nm -a» Werden und Ver gehen de» Leben» zu erklären, fügten die Welsen vier Haupteigenschaften hinzu: die Wärme, die Kälte, die Trockenheit und die Feuchtigkeit, die in ihrer Wechsel wirkung nicht nur den Menschen hervvrbrtngen sollten, sondern sogar seinen Charakter und sein Temperament bestimmten Dieser Glaube von der Beschaffenheit der Welt galt al» bewiesen, und wer daran gezweifelt hätte, wäre tm Reiche der klassischen Wissenschaft ein Meuterer gewesen. Al» vor wentger al» ISO Jahren Lavotsier die Entdeckung machte, daß die Luft kein Element ist, al» er der erstaunten Menschheit die Resultate seiner Ana- lyfen mitteilte, da urteilte in der Akademie der Wissen schaften ein berühmter Chemiker, Baums, der Erfinder de» Aerometer», mit der UeberzeugungStreue seiner Zeit: r,Die Urelemente sind von den Physikern aller Zeiten und aller Länder erkannt und bestätigt worden. E» ist nicht anzünehmen, daß diese Elemente, die zwei Jahrtausende al» solche galten, heute in Bestandteile aufgelöst wer den können- und man müßte mit absurden Folgerungen, um nicht noch mehr zu sagen, vorgehen, wenn man die Existenz des Feuer» und der Erde anzweifeln wollte. An nicht» mehr könnte man glauben, wenn Feuer, Luft, Wasser und Erde nicht mehr al» Elemente anerkannt würden." Aber die Ueberzeugung mußte sich den Tatsachen beugen und gestehen, daß weder die Luft noch da» Was ser Elemente sind. Doch die» war nur ein erster Schritt, nicht beim ersten Ansturm konnte die Chemie der Atmos phäre das Geheimnis ihrer Zusammenstellung entreißen. Ein Jahrhundert lang herrschte nun der Glauben, daß die Lust aus Sauerstoff und Stickstoff bestehe, mit einem geringen Teil von Kohlensäure und Wasserdampf. Bis der englische Chemiker Lord Raleigh die Dichtigkeit des atmosphärischen Stickstoffe» mit dem chemischen Stickstoff verglich und die Ueberzeugung gewann, daß in der Lust noch andere, bisher unbekannte Elemente enthalten sein müßten. Gemeinsam mit Prof. Ramsay gelang es dann, ein neues Gas abzusondern, daS Argon. Da» war im Jahre 1894. Sir William Ramsay fuhr in seinen Experi menten fort, und das 19. Jahrhundert schloß ab mit der bedeutungsvollen Entdeckung von vier weiteren, in der Atmosphäre enthaltenen Gasen, dem Helium, dem Krypton, dem Neon und dem Lenon. Diese Gase zeigen eigentümliche Erscheinungen: sie sträuben sich gegen jede Vermengung und sind daher «an ckwn «chAUfchuh und vom «chltttschnhkauf spricht. Wen« «au sich «innert- wie di« deutsch« Jugend beim Fußballspiel mit englischen Brocke« um sich wirst, wird «an gerne zugeben, daß e» nicht wü«fchen»wert ist, wenn die Schneeschnhlänfer nun in einer weiteren frem de» Zunge, nämlich nckrweglsch reden. La» beste Beispiel, wie wir e» in Deutschland hal.'.m sollen, hat un» Ransen gegeben- der fein berühmte» Werk in der Uebersetzung für die Deutschen -,Auf Schneeschuhen durch Grönland" genannt hat. der Gchneeschutzlauf soll und wird sich, namentlich 1« deutschen Mittelgebirge, immer mehr auch bei dem einfache« Manne einbürgern; warum ihn also nicht mit dem deutschen Namen nennen, den jedermann versteht und jedermann richtig au-spricht, wa» von dem norwegische« Wort Ski nicht gesagt werden kann? Gerne rüst man da und dort kräftig „Ski Hell", aber da» immer mehr um sich greifende Ski-Kauderwelsch vom Skleren, vom Starten, vom Slalom (--- Bogen») Fahren, von den Junioren und den Senioren usw. wird „schier" zu arg. wir spielen doch auch nicht „Football", sondern Fußball! Trotzdem wird ein norwegisch-englischer „Skt-Elub" um den andern gegründet. Wer der Ansicht ist, daß man deutschen Gchneeschuhvereinen deutsche Namen geben und eine von mehr al» 30000 Deutschen betriebene Leibe». Übung deutsch benennen soll, der setze sich kräftig zur Wehr- ehe e» zu spät ist. — Bon den 30 Schneeschuh- Vereinen in Württemberg sind fast alle dem guten Bei- spiel gefolgt, da» der Schwäbische Schneeschuh-Bund ge geben hat, und haben sich deutsche Namen beigelegt. Be sonder» erfreulich war die Umwandlung der „Ski-Klubs" in Heidenheim, Leutkirch und Tübingen in gut deutsche ^Schneeschuh-Vereine". Bekannt ist, daß der Bund >,Schneeschuh-Kurse" und „Schneeschuh-Wettläufe" abhält, ohne daß sich bi» jetzt jemand die Zunge an diesen deut schen Bezeichnungen abgebrochen hat. — Fendrich, der da» neueste Buch über den Schneeschuhlauf geschrieben hat, hat recht, wenn er jagt: „ES ist etwas Große» um den Schneeschuh!" Eine Millionärstochter verschwunden. Der millionenreiche Vater einer jungen Dame, Miß Do rothy Arnold, richtet laut amerikanischen Nachrichten einen ergreifenden Aufruf an die ganze Welt, ihm zu Hel- fen, seine einzige Tochter wiederzufinden. Dorothy ging am Nachmittag des 12. Dezember au», um einig« Ein- käufe zu machen, und ist seither nicht nach Hause zu- rückgekehrt. Vater Arnold hat bereits überall in Amerika und Europa Nachforschungen durch Privatdetektive» ver anstaltet, ohne indessen eine Spur von Dorothy zu er mitteln. Am Tage ihre» Verschwinden» hatte die junge Dame — wie autz später an ihren Vater gesandten Rech nungen ersichtlich ist — Einkäufe in einer Konditorei und einer Buchhandlung gemacht; eine Freundin hat sie zu letzt in der fünften Avenue gesehen. Miß Dorothy kann zur Zeit ihre» Verschwinden» kaum mehr al» 100 Mark bei sich gehabt haben. Ihre Eltern befürchten, daß sie nach Europa entführt worden ist. Das Wettschwimmen der Stadträte. Man schreibt der „Fckf. Atg." aus Heidelberg: Bei einem kürz lich hier abgehaltenen Schwimmfest wurde ein Inter mezzo nicht gewöhnlicher Art improvisiert. MS Ver treter der Stadt waren drei Stadträte und außerdem der Obmann des Stadtverordnetenkollegiums anwesend. Der Obmann, der gerne seinen Sarkasmus spielen läßt, äußerte im Laufe der Veranstaltung: ,Lch gäbe 100 Mark dafür, wenn ich einmal die Stadträte um die Wette auch >,träge Gase" genannt worden. Doch sie gelten auch als >,seltene" Gase, weil sie in der Luft nur in minimalen Bruchteilen enthalten sind. Ans 60000 Teile Luft findet man nur ein Teil Neon. Aber dieser winzige Bruchteil läßt sich durch eine großzügige Verarbeitung der Atmos phäre zu ansehnlichen Massen sammeln; George Claude hat bereits ein Verfahren ausgearbeitet und damit wird da» Neon znm Jndustrieprodukt. Jahrhunderte lang glaubte man, daß die Lust keinen anderen Wert habe, al» unsere Lungen zu speisen. Run ist in kaum 150 Jähren da» wirkliche Wesen der Luft erkannt worden, und der gewaltige Hzean der Atmosphäre, der un» in der Form von Sauerstoff, Heizmaterial, al» Neon Licht und durch die Ausnutzung des Stickstoffes chemische Dung- mittel liefert, wird von der Industrie erobert. Und ehe e» der Menschheit gelungen sein wird, allen Sauerstoff und alle» Neon der Luft zu verbrennen, wird die Kunst? unserer Ingenieure wohl auch da» Mittel gefunden haben, die fabelhaften Kräfte au-zunutzen, die von der Sonne auSgehen. „Wieviel Generationen", so schließt Flamma- rion seine Betrachtung, „werden einander folgen müssen, bis. auH dieser Traum erfüllt ist?" schwimmen sehen könnte." Er hatte sich aber in der Unternehmungslust der rüstigen Stadtväter getäuscht, denn sie nahmen ihn sofort beim Wort, stürzten sich in die Fluten und schwammen unter stürmischem Bei fall eine Einlagenummer, deren Preis nun einem guten Zweck zufließen wird. CK. Der Seifenverbrauch im Lichte der Statistik. Eine merkwürdige Statistik hat ein zahlen freudiger Engländer nach langem Studium und eifrigem Rechnen glücklich zu Ende geführt: ihn trieb der Ehrgeiz, zu erfahren, wie groß der Seifenverbrauch Europas )ei, und er ruhte nicht eher, als bis er das Ziel seines Ehr- geize» nach vielen Mühen enolich erreicht hat. Das Er gebnis die;er Enquete kann dem britischen Nationalstolz nur willkommen sein, denn wenn her Seifenverbrauch einer Nation den Gradmesser der Kultur abgibt, so mar schieren die Engländer unumstritten an der Spitze der Zivilisation. Die Statistik, so wird im „Matin" erzählt, hat nämlich ergeben, daß jeder lebende Engländer im Jahre nicht weniger als' 21 Pfund Seife verbraucht. Aber auch die Amerikaner sind Fanatiker des Waschens, wenn sie es auch in diesem Punkte mit den Engländern nicht aufnehmen können, denn in Amerika entfallen im Jahre vermischtes. auf jeden Bürger genau 17 Pfund Seife. Die Franzosen stehen mit 15 Pfund an dritter Stelle. Im Lichte dieser Ein Triumph der Gehirnchirurgie. Die Chirurgie hat in Pari» einen außergewöhnlichen Fall von Lebensrettung zu verzeichnen. Ein junges Mädchen hatte sich eine Revolverkugel in den Kops geschossen, die- an der rechten Schläfe eindringend, da» Gehirn durchbohrte und auf der Gegenseite wieder herauSdrang. Der Chirurg Doktor Dauriae vollzog eine doppelte Tre panation, legte das Gehirn bloß, reinigte den Durchs- schußkanal und hemmte den Erguß von Blut in die Ge- hirmnasse. Rach einer Stunde erwachte die Operiert« au» der Narkose und erlangte Bewußtsein und Sprache vollkommen wieder. Sinzig die Erinnerung an den Selbstmordversuch war ihrem Gedächtnis entschwunden. .Sprachecke de» Allgemeinen Deutschen Sprachverein». Schneeschuh, Skt oder Schi? „Da streiten sich die Leut' herum" — ob «» rilliger sei, Skt oder Schi, Skier oder Schier zu schreiben! In der Zeit schrift de» Deutschen Ski-Verbande» „Der Winter" wird dem Wort „Schier" nachge.ühmt, daß e» „eine korrekte norwegische Pluralfovm" sei! Man sollte aber im deut schen Sprachgebiet deutsch sprechen vom Schneeschuh, in der Mehrzahl von den Schneeschuhen, vom SchneeschuL- kmckl von Gchneeschuhvereinen usw.- ganz ähnlich wie Betrachtungsweise haben wir Deutschen nicht allzu viel Grund zur Eitelkeit, denn wir stehen erst an vierter Stelle und begnügen unS nach den Berechnungen des Statistikers mit 10 Pfund Seife pro Jahr und Kvps der Bevölkerung. Immerhin übertreffen wir die Oester reicher in diesem Punkte um da» Doppelte, denn die Un tertanen de» Kaisers Franz Joseph sind noch viel spar samer und begnügen sich mit 5 Pfund für den Bürger. Am schlimmsten scheint es mit der Tügend der persön lichen Reinlichkeit in Rußland bestellt zu sein, wo der Seifenkonsum nur 2 Pfund im Jahre für jeden Russen beträgt. CK. WeidmannSkunst am Kongo. Ueber die weidmännischen Methoden der Eingeborenen am Kongo macht der Hauptmann Devedeix tm „Petit Journal" in einem interessanten Aufsatz ausführliche Mitteilungen, die erkennen lassen, wie die einzelnen Negerstämme völlig verschiedene Jagdmethoden entwickelt haben. Das höchste Ziel de» Jägerehrgeize» ist die Erlegung eine» Elefanten, und die Vorbereitungen zu einer solchen Jagd werden mit einem Eifer und einer Sorgfalt betrieben, die bei den sonst nicht übermäßig arbeitsamen Negern überraschen. In manchen Gegenden stellt man sogar den Waldbrand in de» Dienst der Ulefnntenjagd, im allgemeinen «der begnügt «an sich mit sinnreich konstruierte« großen Fallen, wenn nicht die Zivilisation schon so wett fortge schritten ist, daß dar Häuptling ein Jagdgewehr mit Ex- ploftvgeschossen besitzt. Einige kriegerisch« KNnntb«en- stämme, die sich überhaupt durch Mut und Kühnheit aus zeichnen, zögern sogar nicht, den Elefanten einzeln anzu greifen. Sie wählen zur Jagd die Zeit der Morgendämme rung, wenn der mächtige Dickhäuter «ach einem reich lichen nächtlichen Mahle träge und faul ist und sich sorg los dem Schlafe hingibt. Dann schleicht der Jäger zu dem Schlupfwinkel de» Tiere» heran, mit der Gewandt heit und der Geräuschlosigkeit einer Schlange sieht man ihn durch Ära» und Dickicht gleiten, bi» er wenige Meter von dem träge schlummernden Tiere entfernt ist. Sorg sam wird dann die Spitze der Lanze mit Gift getränkt- und ist dies Werk glücklich vollbracht, schreitet der Neger zum Angrisf. Die Lanzen werden erst in unmittelbarer Nähe de» Elefanten vergiftet, weil da» ganz außerordent lich schnell wirkende Gift das Metall anfrißt und die Lanzenspitze sonst unbrauchbar machen würde. Dt^ Zu sammensetzung de» Gifte» und die Art seiner Gewinnung ist ein Geheimnis de» Stamme», über das alle Ange hörigen unverbrüchliche» Schweigen bewahren. CK. DaS Urbild des Fra Diavolo. Da» Ur bild de» Fra Diavolo, der durch die berühmte Oper von Auber so große Popularftät erringen konnte, war in Wirklichkeit keineswegs ein Brigant und Räuberhaupt- mann, sondern ein tapferer und tüchtiger Offizier, der eS sich wohl kaum träumen ließ, daß er al» Brigant in die Unsterblichkeit eingehen würde. In einem neuen ' Werke, das in diesen Tagen in Paris erscheint, gibt Edouard Gachot auf Grund zahlreicher Dokumente ein ausführliches Bild von der Laufbahn des Fra Diavolo, der inr bürgerlichen Leben den Namen Michele Pezza führte. Er wurde im Jahre 1771 in Ztri in der Pro vinz Gaeta geboren, trieb als Knabe in den Bergen die Ziegen zur Weide, und nur wenn er mit seinen vier beinigen Schutzbefohlenen in der Wildnis umherkletterte, mochten Träume von wunderlichen Abenteuern seine jugendliche Seele erfüllen. Doch als er 15 Jahre alt geworden war, ließ ihn die romantische Sehnsucht nach einem kriegerischen Leben nicht länger bei seinen Ziegen, er ließ sich als Soldat anwerben und trat in ein Regi ment ein, das an der unglücklichen Expedition nach Rom und an der Verteidigung von Gaeta teilnahm. Hier er warb er sich auch Uen Namen Fra Diavolo, unter dem er berühmt werden sollte, durch ein verwegenes Sol- datenstücklein: er Verkleidete sich als Mönch, und in dieser Maske unternahm er e», sich durch die feindlichen Linien zu schleichen und im Rücken deS Gegners die Land bevölkerung zur Erhebung gegen die französischen Ein dringlinge aufzurufen. Acton erhob gegen ihn eine un gerechte Anklage wegen Erpressung, aber Fra Diavolo kam bald wieder zu Ehren und wurde mit Ruhm über schüttet. König Ferdinand ernannte ihn zum Oberst und zum Herzog von Lassana, und Michele Pezza nahm an dem Kriege gegen Napoleon tatkräftigen Anteil. In Capri, wo damals Napoleon» späterer Kerkermeister Von St. Helena, Sir Hudson Lowe, Gouverneur war, vertraut« man dem verwegenen und unternehmenden Offizier 200 Ruderknechte an, um eine Landung in seinem Vaterland zu wagen. Der kühne Plan wurde im September 1806 auchmusgeführt, es gelang Pezza« sein Heimatsland zu be? setzen, wo man ihn im Triumphe und mit Jubel aufnahm. Im SiegeÄaumel ließen sich seine Leute dazu hinreißen, ohne das Wissen Fra Diavolos sieben gefangene fran zösische Grenadiere zu kreuzigen. Al» einige Lage später fünf von den Ruderknechten von den Franzosen gefangen wurden, mußten die Unglücklichen das gleiche Schicksal erdulden. Aber die Ueberlegenheit deS Gegners machte sich auf die Dauer geltend, Pezza mußte sich mit seinen Leuten wieder zurückziehen, und mit dem Reste seiner Getreuen kämpfte er einen heroischen BerteidigungSkanlpf. Es war alles umsonst. Im letzten Augenblick nahm er wieder zur List seine Zuflucht: um den Verfolgern zu entkommen, verkleidete er sich abermals als Mönch und zog in die Wildnis der Berge. Die Franzosen behandelten ihn als Briganten, aber in Wirklichkeit hat Fra Diavolo nicht eine einzige Räubertat verübt, und auch in den Tagen der Not nichts unternommen, was seiner Krieger ehre zum Vorwurf gemacht werden kann. CK. Eine 87jährige Studentin. Einen un erschütterlichen Wissensdurst besitzt eine ehrwürdige alte Dame, Mrs. Amy D. Winship, die jetzt an der Ohio State University in Columbus in ihr zweites Semester tritt. Schon in früheren Jahren hat die eifrige Studentin in Wisconsin ihre Studien begonnen und galt>als ein« der fleißigsten Schülerinnen. Sie ist Witwe eines großen Fabrikanten aus Racine, und als ihr Gatte sie mit einem großen Vermögen unabhängig zurückließ, beschloß sic, den Rest ihres Lebens den Studien zu widmen. Dieser Entschluß wäre an sich nichts Ueberraschendes, wenn Mrs. Winship, nicht heute in einem Alter von nicht weniger als 87 Jahren stände, also in einer Lebensperiode, in der man gewöhnlich solche weitgreifenden Pläne nicht mehr faßt. Aber die rüstige alte Dame führte ihren Vorsatz aus, und ohne daß ihre Angehörigen etwas da von erfuhren, legte sie in Columbus vor einem Jahre an der Universität die Aufnahmeprüfung ab und begann neue Philologie zu studieren. Sie ist voller Zuversicht und hofft nach vier Jahren auch noch ihren Doktor zu machen. In diesem Jahre hat sie außer neueren Sprachen und Literatur auch noch Philosophie und Psychologie be legt, ihre Spezialität aber ist das Studium Shakespeares. Als die erstaunten Freünde und Verwandten die energische Matrone nach den Zwecken ihres Universitätsstudiums befragten, meinte sie lächelnd, sie wolle nichts weiter, als ihren geistigen Horizont erweitern und ihre Muße vernünftig anwenden. Die 87 jährige Studentin hat einen Sohn, der bereits im reiferen Alter steht und seit Jäh- ren al» Arzt spine Praxis ausübt« und eine Tochter, die seit langem verheiratet ist.