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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192307240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-07
- Tag 1923-07-24
-
Monat
1923-07
-
Jahr
1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1923
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Aum Volkserttscheiv in Bayer«. )( München, 24. JuU. Im VerfaffungSauSschnß de» Landtag« wurden gestern die beiden ersten und wichtigst,» Artikel der Vorlage über die Herabsetzung der notwendigen Stt««en»ahl sür da« Volksbegehren mit IS Stimmen der »gyerischrn Volk-partrt gegen 13 Stimmen angenommen. Die Redner der Oppositionsparteien wiese» darauf hin, daß in d«r Hrrabsetznna der notwendigen Ttimmenrahl sür das Volk-begebren eine schwere Wesahr liege. Besonder« scharf «aichtsfichP-g. LZ. »tzgk Lvenu) ar«n dm «eaierung»- rungrn unterbreitet. VS soll im Laufe der nächsten Woche über diese Forderungen verhandelt werben. Heute beainnen die Berhantknngen über die Sicherung der Kaufkraft der Bergarbeiterlöhne. Volk». Li« Gtretknnruhen in Lod,. Im Zusammenhang mit den Freitag.Exzessen in Lad» anläßlich de« Streik« wurden dort 77 Personen wegen Aufruhr« verhaftet. Tickechoilowekei Pole« wird in di« kleine Sntent« nickt ankae» «»«men. DI« Konferenz der kleinen Entente in Finaja wird außer dem offiziellen Programm auch di« »wischen Polen und der Tschecho-Slowakei bestehenden Schwierig keiten erörtern, weil der rumänisch« Außenminister den Wunsch bat, »wischen Prag und Warschau zu vermitteln. Es ist nicht wahrscheinlich, daß man über diesen Punkt hinweakommt und ein Beitritt Polen« in die kleine Entente gilt al« «»«geschlossen. Belgien. Der Vorsitzende der kl-miscken Kammerarnvve legt kei« Amt nieder. E« wird mitaeteilt. daß Herr Caurerlert sein Amt al« Präsident der flämischen Kammergruvp« nieder- aeleat hat. Man glaubt, daß dieser Zwischenfall mit mili tärischen und flämischen Tragen, di« letzthin von der Kammer und dem Senat geregelt wurden, »ulammenbängt. Herr Caurerlert war einer der entschiedensten Anhänger der flämischen Sache. Rußland. Die karelisch« Krage. Hier ist der divlomatisch« Schriftwechsel mit Finnland über die karelische Frage ver öffentlicht worden. In ihrer Note vom 16. Juni versuchte dte ftnnländische Regierung, indem sie sich ans eine Drkla« ration der russischen Delegation berief, ihr Recht auf di« Wahrung der Interessen de« karelischen Volke« »u beweisen. Ferner wird in der Note der Anspruch erhoben, in strittigen Fällen den Völkerbund al« maßgebende internationale Instanz anzurufen. Tschitscherin lebnt in seiner Antwort di« Berufung aus die russische Deklaration mit der Be gründung ab, daß dieselbe keinen vertraglichen, sondern «inen rein informativen Charakter gehabt hätte, ferner erkenne Rußland den Völkerbund nicht al« ei» unvartelische« Tribunal an. Auch den Versuch, die karelische Frage dem Völkerbund« »u unterbreiten, betrachte Rußland al« eine feindliche Einmischung in seine internen Angelegenheiten. Zum Schluß stellt die Note dl« illoyale Handlungsweise der finnischen Regierung der freundschaftlichen Haltung Rußland«, da« Finnland bedeutende Zugeständnisse aus wirtschaftlichem Gebiet gemacht habe, entgegen. Italien. Die italienisch« Wahlreform. Tie italienische Kammer hat nach anfänglichem Sträuben nunmehr alle wesentlichen Punkt« der ninffolinischen Wablreform angenommen. Di« MebrbritSpartei erhält wenigsten« 25°^ aller Stimmen de« Lande«, zwei drittel der Sitze und 3S6 Kandidaten. Die Minderheit muß sich mit dem restlichen einem Drittel be gnügen. Da di« sogenannte feststehende List« beibrhaltrn «erben muß, wird die Mehrheit-paitei 386 Kandidaten aufftellen, di« alle gewählt werden. Für die Durchführung diese« Beschlüsse« hatte Mussolini die Vertrauensfrage ge stellt. Don katholischer Seite war verlangt worden, daß di« Minderheit wenigsten« 40°/, aller Stimmen verlangen müsse und ihr noch 315 aller Sitze, beziebnng-weise 321 Kandidaten zuzustellrn seien. In der Schlnßabstimmnng haben von 346 Abgeordneten für die Vorlage 223 Abge ordnete gestimmt und 126 gegen die Vorlage. Mussolini vertagt« darauf die Kammrrsitzuna auf unbestimmte Zeit. Französischer Botschafterwechsel im Vatikan. Der »Corrierr« della Sera" gibt einen Bericht wieder, daß wieder einmal von einem bevorstehenden Botschasterwrchsel im Vatikan zu sprechen sei. Diesmal soll Jonecart durch den Jnftizminifter Bolrat ersetzt werden. Die französische Regierung erbebt gegen Jonecart den Vorwurf, nickt reckt- zeitig von ihm über die jüngsten Kundgebungen des Papste« unterrichtet worden zu sein. England. Die Arbeiterpartei fordert Abrüstung. Im Unterhaus« krackt« gestern nachmittag der Arbeiterführer Ramsay McDonald unter lautem Beifall seiner Parteifreunde eine Entschließung zu Gunsten der Abrüstung ein, die besagt, da« Unterbau« beklage die riesigen und zunehmenden Au«, gaben für di« Streitkräfte zur Ser und in der Luft und ander« militärische Vorbereitungen, die wieder den Beginn de« RüftungSwrttbewerb« bedeuteten und Mittel ver brauchten, die für Unterricht, Gesundheitswesen und ähnliche sozial« und humane Zwecke verwendet werden sollten. Die Resolution erinnert an die Versprechungen politischer Führer und an die Erwartungen der Nation, daß der groß, Welt krieg der letzt« Krieg sein sollte, und fordert dir Regierung auf, unverzüglich Schritte zu tun, um eine international« Konferenz einzuberufen, damit diese rin Programm nationaler Sicherheit «wäge, da« von der Grundlage auszugeben hätte, daß der Frirden und dir Freiheit der kleinen und großen Nationen nur durch Abrüstung gesichert werden können. McDonald erklärte in sein« Begründung, r« sei tief be klagenswert, daß die Ausgaben, die der Vorbereitung de« nächsten Kriege« dienten, so riesenhaften Umfang angenommen hätten. Je mehr »ine Nation für VerteidigungSzwecke au«- geb«, um so mehr vernachlässige sie die moralischen und sozialen Pflichten. 1914/15 hätten politische Führer zum Eintritt in da« Heer aufgefordert, um mit dem Krieg« ein End« zu machen. McDonald fragte, ob die» Versprechen picht ringehalten werden solle. Amerika. Amerika kau« Rußland nicht anerkennen. In einem Brief an den Präsidenten der amerikanischen Arbeiter vereinigung Samuel Gomper« erklärt Staatssekretär Hughes, di« Anerkennung Rußland« durch die Vereinigten Staaten könne nicht erfolgen, solange seine Führer nach innen und außen einen Geist der Zerstörung an den Lag legten. Selbst wenn die Stabilität der Sowjet-Regierung und da« Ver hältnis de» russischen Volks zu ihr nickt fraglich waren, würde die ständig« Ableugnung internationaler Verpflich tungen durch Moskau allein ausreichen, sein« Anerkennung durch di« Bereinigten Staaten zu verhindern. Der frauzvsische Minister Le Lroqiie** in de« Srnpp-Werken. Nach einer HavaSmeldung au« Düffeldorf besichtigte der Minister Le Troauer gestern di« Krupp-Werke in Segeroth, die di« Franzosen am 2. Juli besetzt batten, um dort 21000 .Tonne» Kok« sowie 60000 Tonnen Kohlen und Briketts zu beschlagnahmen. Der Minister behauptete, die im Ruhrgebiet vorhandenen Kokslagrr seien auf etwa 1',> Millionen Tonnen zu schätzen, was reichlich genügen würde, um die Bedürfnisse der französischen und belgischen Metallindustrie bi« zum Januar zu befriedigen. Wie Hava« au« Dortmund meldet, sind die Metallwerte der Dortmu^er is-'" - arftern ohne Zwischenfall besetzt worden. entwurf. Gewiff« Kr«is« in Bayern hätten vor, djx deutsch« VersaffungSfraae auszurollen und Bayern »um Sturmdock argen di» jetzige RetchSverfaffung zu machen. Minister de« Innern Dr. Sckweyer erklärt», von de» Gefahren, di« der demokratisch» Redner an die Wand gemalt habe, könne kein» Med« sein. Abgeordneter Held protestiert« gegen di» Br- Vauvtuna, al« ob mit der Vorlage französische Politik ge macht würde. Der iürNschsyolnische Zyreundschiftstzertr«- Unterzeichnet. * >lLausann e. 24. Juli. Der türkisch-polnische Freund- sckaftSvertrag, «in NiederlaffunaSvertrag und »in Handels abkommen wurden gestern mittag «m 12 Uhr im Hotel Lansanne-Malast nach zweimonatigen Verhandlungen unter- »ricknet. Di« Türkei war vertreten durch Ismet Pascha, Riza Nuri Bet und Sascban Bei, Polen durch den Gesandten in Bern Modzelewtzki, Legation«rat Lago« und Ministerial direktor Lannebaum. Der erste polnische und der erst« tür kische Bevollmächtigte kielten kurze Ansprachen, in denen sie sich zu der Wiederaufnahme dr- traditionelle« Frennd- fchaft-verhältniffe- zwischen der Türket und Voten be glückwünschte» und der Hoffnung auf regelrecht« Wirtschafts beziehungen Au«drnck verliehen. Di« Präambel zu dem FreundschaftSvertrag hat folgen den Wortlaut: „Die Türket und Polen, von dem ganz auf- richtigen Wunsch« beseelt, di« Band, aufrichtiger Freund, schäft wirderbrrzuttellen und »n befestigen, von denen di« Türkei und die polnische Republik im Lanke der verganaenen Jahrhunderte zahlreich« Beweis« abaeleat haben, in der Er wägung, daß diese Frenndscbaft zwischen der Türket und Polen den ernstesten Prüfungen der Geschichte widerstanden hat und, durchdrungen von der Neberzeuaung, daß dies« Be- »iehnngen dem Gedeihen und der Wohlfahrt der beiden Nationen dienen werden, haben beschlossen, einen Freund- schaft«vrrtrag abzuschließrn und »n diesem Zweck ihr» Be vollmächtigten ernannt." — Der Vertrag enthält vierArtikel. Der erst« stellt fest, daß unverletzlicher Friede und «wtg« Freundschaft zwischen beiden Staaten herrschen soll; der »weite, daß die diplomatische» Beziehungen wirderhirarstellt werden auf Grnnd der Völkerrecht«: der dritte, daß ihm gleichzeitig »in Handel«, und Niederlassungs-Abkommen bei» aeschloffcn wird. Der vierte bestimmt, daß di« Ratifizierungen so bald wie möglich vorgenommrn und die Urkunden in Bern auSgetauscht werden soll«». Der Vertrag tritt dann 14 Tage später in Kraft. Dar Handels-Abkommen, das beiden Ländern da« MeistVegünftlgungSrecht rinränmt, be steht an» 15 Artikeln und einem Schlußvrotokoll. E« tritt einen Monat nach der Natifiztzernng in Kraft, hat eine ein jährige Dauer und bleibt weiter in Kraft, wen» r« nicht vorher gekündigt ist. Dieselben Bestimmungen gelten für das Niederlassungs-Abkommen, das sich an« 12 Artikeln zn- sammrnsetzt. Die Unterzeichnung des Lausanner Friedensvertrags findet heute nachmittag 3 Uhr in der Aula der Lausanner Universität statt. Bundespräsident Sckenrer wird di« Scklnßanspracke halten. Die Bevollmächtigten selbst werden voraussichtlich nickt da« Wort ergreifen, fodaß auch di« rumänischen und jugoslavischen Vertreter auf ihr» angekün» diäten Erklärungen brzw. Vorbehalte werden verzichten müssen. Die rumänische Delegation bat infolgedessen di« Rede, die ihr Vertreter halten wollte, der Presse übergeben. Sie erklärt sich darin zur Unterzeichnung bereit nnd weist auf die Notwendigkeit hin, daß alle Alliierten einig bleiben müßten, da dies die einzige Gewähr für den Frieden sei. Die jngoslavisckr Delegation wird ihr« Erklärung spater bekanntgeben. Ob sie unterzeichnen wird, steht noch nicht fest. Wenn sie unterzeichnen sollte, wird sie auf jeden Fall über di« im Vertrag getroffene Regelung der Verteilung der ottomanischrn Schulden Vorbehalt« machen. vom Riesaer Tageblatt muß heut« nock, soweit M es bisher nickt geschehen ist, seinen Restbetrag auf den Bezugspreis für Juli in Höhe von M 10000 Mark einsenden, damit in der Zustellung MR des Riesaer Tageblattes eine Unterbrechung vermieden wird. Für alle Rückständler bedarf W es gewiß nur vorstehender Anregung, damit sie die versäumte Nachzahlung schnellstens erledigen. Verlag deS Riesaer Tageblatt«-. OertMes nun Siichsisches Riesa, den 24. Juli 1923. —* Die Prinzehlicktspielr veranstalten, wie im Inseratenteil ersichtlich ist, am Mittwoch und Donnerstag im Hotel Höpfner eine Uraufführung des Steinach-Jilm«. Dieser Film ist nach dem unter Mitarbeit de« Herrn Pro- seffor Steinach in Verbindung mit der staatlichen öster reichischen Bundcsfilmhauptstelle in Wien von der Kultur- abteilung der Universum-Film-A.-G. in Berlin airsge- »ommenen und von Professor Steinach autorisierten Lehr film populär verständlich bearbeitet. Steinach ist nickt bloß der Name eine» Gelehrten, er ist rin wissenschaftliches Pro gramm. Der Stein der Weisen ist in «ine moderne, medi- zinisch-chirurgische Form gebracht. Eine Entdeckung, di« im Mittelalter in di« Folterkammer und aus den Scheiterhaufen führte und vielleicht noch vor einigen Jahrzehnte» dem Ent decker psychiatrisches Interesse zngrwendet hatte. Heut« wird die wissenschaftliche These durch das gewaltigst« Beweis material gestützt: durch die Photographie, durch den Film. Vor der photographischen Platt», vor dem Filmstreifen kann nicht» bestehen, was nicht ist. Das Wort erhält seinen reichsten ÄeweiSinbalt durch die bildlich« Wiedergabe. Da ist e« auch, wa» den Steinachfilm wertvoll macht. —* Fahrraddieb ft ah l. Gestohlen wurde verdacht- lo» am 20. d. V1., vorm. in der 11. Stunde, au« dem Treppenflur im ersten Stockwerk d«S HauSgrundstncke« Wrtttnerftraß« 25, ein Herrenfahrrad, Mark« „Primus" Nr. 90 28Ü, schwarzer Rahmenbau, golden abgesetzt, gelb« Felgen, schwarz abgesetzt, brauner Sattel, dergleichen Sattel- lasche, Lenkstange mit Vorbau und nach oben gebogen, dopprltönige Glocke, Stellschraube zur Lenkstange defekt. Sachdienlich« Mitteilung erbittet die hiesig« Polizei. —* Zum Sch ul streik kn der Lausitz. Die Nach richtenstelle in der StaatSkanzlct schreibt: Der LandeSauS- schuß der Katholischen Schulorganisation für Sachsen hat am ». Juli dem Kultusministerium eine Resolution übermittelt, die Vertreter katholischer Eltern Sachsens am 8. Juli in Dresden angenommen haben. In deutlicher Weise wird dar. in mit der Ausdehnung -es Südlausitzer Echulstrciks über ganz Sachsen gedroht, wenn nicht spätestens bi» Ende der Sommerferien „die Anerkennung d«S Rechtsstandpunktes der Katholiken" erfolgt, d. h. also die Zurückziehung der Verordnung über die Abschaffung des Schulgebets für di« Südlausitzer Schulen. Das Kultusministerium hat darauf dem Landesausschuß in einem Schreiben unzweideutig er klärt, daß das Ministerium diese Zumutung entschieden ab weist. Ls hat, da bei ihm keine Zweifel an der BersaffungS- mäßigkeit seiner Verordnung bestehen, keinen Anlaß, die Entscheidung des Reichsgerichts anzurufen. Sollte da» Rrich-mwisterimu des. Inner« da-. tun.fy LiltgMchwM diz ckeav aur et« reim ckt« gllioeeackea fftgeaecdzfteo «ter OoaÜa«aUü-^petztr« uack -Sohlen. ki»h«u uabegrenrt« tteltkarlrelt, ckeket deckeuteack Kim,er U» kecker, l-eickler, keckeracker 6,ng. ckrker Schonung «ter dl er v en. Vertragen Sie koiUineiUs! So gut «te Loottnentrl-ftellea. Verordnung bis zur Entscheidung des--Reichsgericht». Un selbst wenn dieses die Verordnung Mr ungültig erklären sollte, so würde auch dadurch der Schulstreik in keiner Weis« gesetzlich gemacht, sondern die Eltern blieben auch in diesem Falle strafbar, da sie kein Recht haben, die Kinder vom Schul- besuch fernzuhalten. — Die Antwort der katholischen Eltern aus diese Auslassung des sächsischen BolksbildungS-Ministc» riumS wirb nicht lange auSbletben. Es sieht nicht so aus als ob sich die Katholiken burch die Drohungen etnschüchter» lassen würben. ' —* Beschädigung -es Steckbriefes gegen Ehrhardt. Das Presseamt des Polizeipräsidiums Dres den teilt folgendes mit: ES ist beobachtet worden, daß viel fach an den an Anschlagsäulen und Bekanntmachungstafeln der Stadt angebrachten Steckbriefen des KapttänleutnantS Ehrhardt das Lichtbild und der Text gänzlich ober teilweise unkenntlich gemacht worden sind. ES wirb darauf hingewte- sen, baß solches Vorgehen wegen Begünstigung verfolgt wirb. —* Warnung vor einem Waren-Borschuß« Betrüger. Vom LandrSkrimtnalamt Dresden geht unS folgende Warnung zu: Seit einigen Wochen treibt ein unbe kannter Maren-Bvrschnß-Betrüger sein Unwesen in Sach sen. Er verfährt seinen Opfern gegenüber, die meist in Schankwirt- und Geschäftsinhaberkrcifen aller Art zu finden sind, in folgende: Weise: Er bietet in Gaststätten und Läden gröbere Poste»«. Kaffee weit unter dem Tagespreis an mit dem Bemerke«, er müsse aus irgendwelchen Gründen den Kaffee sofort verkaufen »nd ersuche die Interessenten sofort einen größeren Vorschub oder die winzc Kaufsumme an ihn zu zahlen. Durch seine Redegewandtheit und sein sicheres Auftreten hat er diese Absicht in einer groben Anzahl von Fällen erreicht. Um seine Opfer in Sicherheit zu wiegen, erbietet er sich, sie an den Lagerplatz des Kaffees zu führen und ihnen dort die Ware abwiegen und auShändigen zu lassen. An dem angeblichen Lagerplatz angekommen, gibt er an, in einem in der Nähe gelegenen Hause eine die Heraus- gäbe des Kaffees betreffende Formalität erledigen zu müssen und bittet den Begleiter, einen Augenblick zu warten, um natürlich auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden. —* Ein Gerücht und eine Warnung. Von der Pressestelle der ReichSbahndirektion Dresden wird uns ge schrieben: Seit einiger Zeit läuft im besetzten und unbesetzten Gebiet das Gerücht irm, die Verhandlungen mit der Entente feien schon soweit gediehen, baß in der allernächsten Zeit mit der Wiederaufnahme des Eisenbahnbetriebes in den besetzten Gerieten Lurch die deutsche Ver waltung gerechnet werden müsse. Wie uns mttgeteilt wird, ist hierdurch die Handels- und Verkehrswelt schon im erheb lichen Umfange veranlaßt worden, Güter zur Verfrachtung bet den Franzosen anfzugeben. Es kann keinem Zweifel un terliegen, daß dieses auf dis Leichtgläubigkeit der Menge be rechnete Gerückn lediglich auf Absichtlichen Ausstreu ungen der Franzosen beruht, die mit allen Mitteln versuche», ihre Stellung bei den kommenden Verhandlungen zu stärken. Ihr Bestreben geht vor allem dahin, der Welt vo-zutäuschen, daß sie in Gemeinschaft mit den Belgiern den Betrieb der Eisenbahnen im besetzten Gebiet vollkommen in der Hand hätten, und daß der Verkehr von Tag zu Tag in erfreulicher Zunahme begriffen sei. Es ist dringend geböte««, die gesamte Geschäftswelt auf die drohende Gefahr hinzmvei- sen, die burch die Ausstreuungen der Franzosen hervorgeru- sen wir). Dringender denn je ist besonders in diesem Augen- blick bi: Forderung, den Zügen der Franzose,« fernzublei- ben, kein Gut ihnen zur Verfrachtung zu überlassen und al- les zu vermeiden, was ihren Absichten in irgend einer Weise Vorschub leister« könnte. —* Urlaub des Finanzministers. Finanz minister Heldt hat seinen bis Ende August dauernden Urlaub angetreten. Es wird deshalb darauf aufmerksam gemacht, daß Eingaben an das Finanzministerium nicht persönlich an den Herrn Finanzminister, sondern m« das Ministerium selbst zu adressieren sind, damit keine Verzögerung in der Erledigung eintritt. / —»Vermißter Turner. Ein Mitglied deS Set- dauer Turnverein», das am Turnfeste in München tetlnahm, wird vernrißt. ES wird angenommen, daß eS bet einer Wanderung in den bayerischen Bergen verunglückt ist. —* Schnetdertnnungstag. An, Sonnabend und Sonntag fand in Plauen der 44. Verbandst«»« der Schnei- dertnnung Sachsens statt. Am Sonntag nachmittag konnte unter sehr starker Beteiligung die Hauptversammlung des Schneidertages als Sondertagung der sächsischen Damen- schneideret abgehalten werben. Es wurde beschlossen, von der Errichtung eines Sonberverbandes der Damenschneider innung abzusehen. —* Die „Leipziger Volkszeitung" gegen Liebmann. Die „Leipziger Volkszeitung" unterzieht die Darstellung des Innenminister» Liebmann über die dreiein. halbmonatig« Regierung»,eit des Kabinetts Zeigner einer scharfen Kritik und schreibt u. a.: „Wenn Genosse Liebmann meint, baß das Gesamtergebnis des praktischen Zusammen arbeitens von Sozialdemokraten und Kommunisten für die gesamte Arbeiterschaft von ausschlaggebender Bedeutung für die Einheitsfront werden könne, so ist das angesichts des wütenden Gebelfers der Kommunisten gerade gegenwärtig, und nicht nur außerhalb Sachsens, sondern auch in Sachsen, doch eine starke Illusion. Die Kommunisten folgen ihren Moskauer Befehlen, wie sie auch nicht ohne die Moskauer Zustimmung die sozialdemokratische Negierung in Sachsen unterstützen durften. Pfeift der Moskauer Wind eimnal an ders, daun werden die Kommunisten in Sachsen Liebmann und Graupe kaltschnäuzig fallen lassen. Und bas wird in dem Augenblick geschehen, wo die kommunistische Leitung in Berlin und Moskau glaubt, aus dem eingeschlagenen Wege der Unterstützung der sozialdemokratischen Regierung ihr Ziel, die Sozialdemokratie zu zermürben, nicht erreichen zu können. Wie lange sich Genosse Liebmann an der Hoffnung auf die Unterstützung der braven Kommunisten wirb laden können, ist «tn« Frage für sich." , — Geg«n di» Gerücht« über «in« Bedrohung des Grenzgebiet«» durch tschechisches Militär wendet sich jetzt auch di« Amtrbanvtmannfchaft Löbau. Sie bat f«ftft«llen lass«», daß «S sich bei einer am 18. Juli durch GeorgSwald« i. Ä. mit klingendem Spiel gezogen«» Militär, abteilung lediglich um 40 bis SO Mann Soldaten bei Egrnils« getändelt bst», hj» »uketne«
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