Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192211251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19221125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19221125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-25
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
von Priestewitz bis Nicki. Abfahrt in Priestewitz Meißig Langenbei-g Niesa Die Majestät des Friedhofs. Von Ego« H. Straßburger. Der Tod ist der Erlöser; er befreit uns von den Qualen des Daseins, und die Frage: ,Hst bas Leben lesenswert?" wird in diesen Zeitläufen oft mit einem Nein erwidert. In früheren Jahren war die Leichenbestattung und waren die Ehrungen des Verblichenen unberührtes Gebiet. Heute greifen die Lebensnöte bis ins Grab des Toten. Und wenn nmn vom teueren Leben und -em billigen Tod einst sprach, so bleibt bas Epitheton des Lebens sicher bestehen, während der Tod dasselbe Anrecht auf teuer beanspruchen kann. Der Friedhof hat nicht mehr immer die vornehme Ruhe wie in stillen Tagen von einst. Der nervöse Geist und die panik artige Flucht aus der Lebensstille finden hier eine Wider spiegelung. Zahllose Gräber haben nicht mehr den reiz- vollen Schmuck und die treue Pflege vergangener Tage. Teils ist die Verarmung der Hinterbliebenen schuld daran, teils hat diese harte, rohe Zeit die Schichten des Gemüts hinweggeschwemmt. Tränen und Seufzer sind seltener geworden und der innige Ikonner zwischen Leben und Tob ist loser und schwin gender in der Wirkung. . ,, Kirchhöfe aber bewahren ihre heilige Majestät . . unter ramschenden Bäumen wohnt die Stille deS Glückes der Ent- schlafen««. Ob nun die Blumenbeete verwildert wuchern, ob schweigendes MooS die Steine umzieht, die Toten mit ihre» geschlossenen Augen weichen keiner finsteren Zett, ihr Schlummer bleibt ewig gleich. . Ich ging dieser Tage auf den Urnenfriedhos. Im Krema torium wurde der feierlich« Brrbrennungsakt vollzogen: bläulicher Rauch strebte ge» Himmel» die ganze Gegend warf die Stellungnahme der Terbraucherkammer abgewartet werden. — Das Ergebnis der Sitzung war folgender Be schluß: „Der Vertreter der Regierung wird gebeten, das Ministerium zu ersuchen, unverzüglich in Gemeinschaft mit der Spitzcnvertretnng deS Milchwirtschastliche» Landes verbandes Einheitspreise für Milch und MUcherzeugntsse für ganz Sachsen festzulegen, damit die Verwirrung in der Milchvcrsorgung und Preisregelung nickt noch größer wird." Ferner beschloß der engere Vorstand, eine weitere Preisfestsetzung auSzusetzen. —* Keine Aenderung deS OrtSklassenver- zetchnisseS. Gegenüber neuerdings wieder auftauchenden Gerüchten wird von amtlicher Seit« festgestellt, baß «ine Aenderung des OrtSklassenverzeichntsse» auf der bisherigen Grundlage von der Retchsregierung znrzeit nicht beabsichtigt wird. —g. Schwierigkeiten im Betriebe der El»- über führen. Eine Dresdner Korrespondenz verbreitet die folgende Meldung: Die mißliche Lage, in der sich gegen- wärttg ohne Ausnahme alle Berkehrsunternehmen, vor nehmlich aber elektrische Bahnen und Schiffahrt befinden, hat bereit- zu recht empfindlichen, ja bedenklichen Einschrän kungen, teilweise auch gänzlichen Einstellungen im Neber- fährbetriebe auf der Elbe geführt. In der Nähe der Alb drücken wird ja die Einschränkung ober auch die gänzliche Einstellung des Uebeifährbetricbes vereinzelt leichter er tragen, während andererseits aber in Gegenden, wo keine Brücken vorhanden sind, derartige Stillegungen, resp. Be- triebSeinschrünkungeu als eine schwere wirtschaftliche Schädigung empfunden werden. Wegen der hohen Kosten für Kohle und sonstigen Betriebsstoff mußten verschiedent lich,! Dampfer und Motorboote außer Betrieb gesetzt werden, der Ncüerführbetrieb wird vorläufig durch Kähne, wenn auch stark beschränkt, aufrecht erhalten. Nm sein Leben zu fristen, fährt der Pächter der Kaditzcr Ueberfähre nur au einigen Tagesstunden mit seinem Kahne über die Elbe, während der anderen Zeit mutzte er sich anderen Neben verdienst suchen. Die altbekannte Ueberfähre an der Schloß- schünke zu Ncbigau wurde gänzlich MKgclegt. Letztere wurde seit langer Zeit von der dortigen ^..'eft ans betrieben nnd unterhalten. Tic Schiffswerft ha: aber den Pachtvertrag mit dem Staat wegen der fortgesetzte» groben Zuschüsse nicht wieder erneuert. Der daraufhin gewonnene Pächter Pützler konnte den Betrieb eben wegen der hohen und vielseitigen Unkosten nicht ausrecht erhalten. Mit Kähnen an jener Stelle übcrzufahren ist unmöglich, weil vor der Werft, und besonders wegen der Nähe des König-Albcrt-Hafens auf jener Stromstrecke oft ganze Schleppzüge stellen, und andere Kühne in grober Zahl verankert sind. Die beispielsweise ans der Schiffswerft Uebigan beschäftigten Arbeiter müssen nun, soweit sie auf dem linken Elbufer wohnhaft sind, ent weder bis zur Mtcktener Ueberfähre ober bis nach Cotta laufen, uni am dortigen AuSschifsungsplatze überzusetzen. WaS dies für Unznträglichkeiten aller Art zur Folge hat, braucht garnicht erst besonders erwähnt zu werden. So schwierig die Lage der einzelnen Ucberfährbetriebe ist — es waren nur zwei Beispiele — angeführt, so dringend mutz aber die Aufrechterhaltung der Nebcrfahrgclegenheit im Interesse der jeweils beteiligten Bevülkerungskreise ge fordert werden. —* Die Kosten der Landtagswahl. Die Ge meinden,.die,die Erstattung von Wahlkosten gemäß 8 82 deS LandeSwühlgesetzeS beanspruchen, haben ihre Abrechnungen darüber mit Len zugehörigen Belegen bis zum 4. Dezember an die vorgesetzte Verwaltungsbehörde «Kreis- oder Amts- hauptmännschafts cinzurcichen. Der Staat hat nur die Kosten für die Ermittelung deS Wahlergebnisse» zu tragen. Alle wcitergehcndcu Forderungen müssen daher abgelehut werden. —* Die Demokraten zur Regierungs bildung. Ter LandeSansschutz der Deutschen Demo kratischen Partei hielt Mittwoch, den 22. November, seine erste Sitzung nach den Landtagswahlen ab. Ueber die politische Lage in Sachsen nach den Sandtagswahlcn ver breitete sich in längeren Ausführungen Kultusminister Dr. Scyfert. Dem Referat schloß sich eine sehr ausführliche Aus sprache an, die in allen wesentlichen Punkten eine volle Ncbersinstimmunq der Partei über die vinzuschlagende Taktik ergab.. Die Zusammensetzung des am 1. Dezember zusammcntretenden Landtages bedeute für die Demokratische Partei keinen Anlaß, ihrerseits die Initiative in der Frage der Regierungsbildung zu ergreifen. Ihre Stellungnahme zu diesem Problem sei durch die Verfassung klar vorg-e- schricben. Eine Negierung, die — hrnd sei eS auch nur teil weise — nicht auf dem Boden der Verfassung stehe, werde von der Demokratischen Partei bekämpft werden: eine ver fassungsmäßige Regierung werde die Partei zu sachlicher Mitarbeit bereit finden. Falls die parlamentarischen Ver hältnisse die Partei zur Oppositionsstellung zwängen, werde sie auch in dieser Oppositionsstellung kräftig positiv zu wirken bestrebt bleiben. —* Beispielswiesen iü Sachsen. Der Landes- kulturrat beabsichtigt, Beispielswiesen in ganz Sachsen ein zurichten, durch die der Beweis geführt werden soll, daß der Ertrag unserer Wiesen erheblich gesteigert werden kann und daß die Landwirtschaft dadurch in der Lage ist, sich in Bezug auf die so nötige Beschaffung der Futtermittel vom Auslände unabhängiger zu machen. ES wird angestrebt, möglichst in jedem Orte eine derartige BeispielSwiese in Grütze bis zu einem Hektar einzurichten. Für die Vor arbeiten werden die Ockünomiekonimiffare des Land«skultur- rateS und die Wirtschaftsberater unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Kosten der Einrichtung, eingeschlossen die Düngung deS ersten Jahres, werden als Darlehen gegeben, das 3 Jahre zinsfrei bleibt und alsdann verzinst und in möglichst kurzer Zeit getilgt werden soll. Anträge für Einrichtung folcher Beispielswiesen sind an den Landes- kulturrat zu richten. —* Hengstkörung. Besitzer von Hengsten, chie im Jahre 1923 zum Decken von Stutey Verwendung finden sollen, baden ihre Hengste bis zum 15. Dezember bei der Amtshauptmanuichäft, in brzirksfreien Städten beim Stadt rat zur Körung anzumelden. —* Obst nnd Kartoffeln von der Güter tariferhöhung ntchtbetroffe». Die am 1. Dezem ber dieses Jahres eintretende Erhöhung der Gütertarife be zieht sich ruckt auf Kartoffeln und Obst; hierfür bleiben die bisherigen Sätze weiter in Kraft. Zur Regelung des Exprctzgut-TarifeS wird ferner die Mindestgrenze von 10 auf S i-8 herabgesetzt. Im übrigen ist mit Rücksicht auf die starken Tariferhöhungen der letzten Zeit in einem Sonder- ausschntz der Larifkommission eine Aenderung der Güter- tarifabftufungen vorbereitet worden, die die Verbilligung der Frachten für eine Anzahl von Gütern, insbesondere für Lebensmittel, nnd die Ermäßigung der Stück- und Etlaut- fracht bezweckt. Die Zeit des Inkrafttretens dieser Maß nahmen, die noch mit Verkehrssachverständigen beraten werden, steht noch nicht fest. * Dresden. In der Stadtverordneten-Titzung am Donnerstag abend kamen, wie zu erwarten war, auch die Demonstrationen und Plünderungen vom vergangenen Sonnabend zur Sprache. Oberbürgermeister Blüher sagte in seiner Antwort auf eine Anfrage u.a.: Nach dem Tumult- schädengrsetze von 1920 bestünden wegen der vorgekommenen Plünderungen Ersatzansprüche an das Reich, allerdings mit der Einschränkung, daß ein Anspruch auf Entschädigung nur dann bestehe, wenn ohne dies« Entschädigung da» Fort- kommen des von den Plünderungen Betroffenen erschwert werde. Das Reich fei aber berechtigt, zur Ausbringung der Kosten di« Länder und Gemeinden anteilig heranzuiiehen 4ind. war mtt vj«? ÜrpSütrlo. üuw. mit «vst LwMsrkk Ein, HafNmg der Stadtarmrinden über die zwei Zwölftel bmau« könne um. so weniger in Frag« kommen al» die Sicherheitspolizei in Dresden de« Staate untersteh». In. folgedeffen werde die Angelegenheit sehr bald den nenen Landtag beschäftigen. Die Polizeibeamten seien übrigen» vor eine nahezu unmöglich« Ausgabe gestellt worden, w»nn .erregten Zetten erst tausend, von Menschen aus die Straß, lass« und dann von den Polizeibramten vrr- lange, den Ausschreitung,n rntgeaenzntreten. S« wäre richtiger gewesen, von vornherein all, Ansammlungen und Umzüge zu verbieten. Die deutschnationale Stadtverord« ncten-Gruppe beantraate in dieser Angelegenheit, für wirk- same» Schutz der Dresdner Bürgerschaft vor Plünderungen Sorge ,n tragen und die an dem Versagen des polizeilichen Schutzes schuldigen Beamten zur Verantwortung zu ziehen. Die kommunistische Gruppe dagegen verlangt, Auskunft darüber, auf wessen Veranlassung dir Poli,«iorgane mit Gnmmischlägern und blanker Waffe losgeschlagen haben nnd forderte, dies, Beamten znr Rechenschaft zu ziehen. — Wahrend der hiesigen Unruhen sind im ganzen 87 Personen verhaftet worden. "Wilsdruff. Die Stadt will einen Umbau ihre» elektrischen Stromnetze« vornehmen lassen. Die angestelltrn Berechnungen ergaben, daß der Umbau etwa achtzig Millionen Mark kosten würde. Die Stadt wird sich nun die Sacke noch einmal reiflich überlegen. . Mittweida. In der Nachbargemeinde Frankenau spielte sich eine große Kartoffeldemonstration durch etwa 200 Mittweidaer Arbeiter ab, die ihre Bertragskartosseln von mehreren Landwirten noch nickt oder in erfrorenen: und verfaultem Zustande erhalten hatten. Die Leute drangen zunächst gewaltsam beim Gutsbesitzer Kluge ein und zwangen diesen nach Untersuchung sämtlicher Räume zur Herausgabe von 68 Zentner Kartoffeln und zur sofor tigen Abfuhr nach Mittweida. Dann ging eS nach den Gehöften der Gutsbesitzer Fichtner, Naumann und Künzel, die gleichfalls sofort mehrere Zentner Kartoffeln liefern mußten. Bei letzterem wurde wieder gewaltsam einge drungen. Die von Waldheim rcguirierte Gendarmerie traf kn zwei Automobilen ein und sorgte für Ruhe. * Großschönau. Hier fand eine Protestdemon stration gegen die hohen LebenSmittelpreise statt. Di« Erregung richtete sich besonders gegen einen Milckbändler, der die Milch mit 126 Mark für das Liter verkaufte, obwohl er sie für KO Mark vom Bauer erhandelt hatte. "Chemnitz. Am Mittwoch wurde auf der Straße von Griesbach nach Scharfenstein ein Lastauto der Moll- Merke Cbemnitz von einem Eisenbahnznge der Linie Chemnitz—Weipert überfahren. Ter vordere Teil des AntoS wurde vollständig zertrümmert, die Masckine des Zuges erheblich beschädigt. Der Führer des Autos kam mit leichten Kopfwunden davon. )( Zwickau. Auf dem Erzgebirgischen Steinkohlen- aktienverein, dessen Belegschaft sich am 10. November durch Streik und Gewalttätigkeiten gegen die Direktion einen Lobnvorsckntz von 2000 bis 3000 M. pro Mann je nach Lebensalter erzwungen hatte, kam es gestern früh aber- mals zu einer Arbeitseinstellung auf dem VertrauenSfchacht. Die Belegschaft forderte, dah ihnen der am 10. November ertrotzte Vorschuß vom Lohn nicht nachträglich wieder abge- . zogen würde, sowie Zuzahlung der gestrigen Streikschicht. Die Arbeitsgemeinschaft der Arbeitgeber und Arbeitnehmer verhandelte über diese Fordernngen und eS kam folgende Einigung zustande: Der heutige Streiktag wird nicht bezahlt. Der am 10. November gewährte Vorschuß mutz znrückgezahlt werden, doch sollen in diesem Jahre kein« Rückzahlungen mehr stattfinde». Von der Mittagsschicht fuhr darauf ein Drittel der Belegschaft wieder ein. Es steht zu hoffen, daß heute wieder die Arbeit vollzählig aus genommen wird. " Waldenburg. Ein Unbekannter, der als Knecht beim GntSbesitzer Erler in Gätznitz angetreten war, ver kaufte Wagen und Pferd seines neuen Dicnftherrn au einen auswärtigen Roßschläckter und wurde sodann flüchtig. Markneukirchen. Das Pfarramt in Erlbach ist bis auf weiteres geschloffen. Der Pfarrer mutz auf Arbeit gehen, um feinen Lebensunterhalt zu verdienen: an Sonntagen hält er aber Gottesdienste usw. — Drei Damen aus einem nahen Orte der Tschechoslowakei fielen bei der Grenzüberschreitung so auf, datz fi; unter Hinzuziehung einer Frau sich einer Leibesvisitation unterziehen mutzten. Zunächst wurden die Waden geprüft und es stellte sich heraus, daß vieles verborgen über die Grenze wandern sollte. Auw sonst waren die „Damen" so ziemlich „dreifach gekleidet". Die Pafcherei ist in der hiesigen Gegend nach wie vor in schönster Blüte. " Mylau. Vizebürgermeifter Otto Petzold von hier ' weilte geschäftlich in Leipzig und wollte die Heimreise an treten. Er batte bereits das Trittbrett seines Wagenabteils betrete», als der Zug abfuhr. P. stürzte ab, geriet unter die Wagen und wurde von den Rädern erfatzt, wobei ihm dec linke Arm abgefahren wurde. " Planen i. V. In der Nähe des SLlackthofeS wurde ein Ingenieur nachts gegen 2 Uhr von 2 unbekannten Männern unter Vorhalten zweier Revolver zur Hergabe seiner Habseligkeiten gezwungeaa. Die Räuber erbeuteten u. a. eine Geidscheintasche mit etwa 10000 M. Bargeld, eine braune Aktentasche aus Leder, eine goldene Herrenuhr. Der Gesamtwert der geraubten Sachen beträgt etwa 31S000 M. " Leipzig. Drei Werkmeister der Betriebsmerkstättcn deS Bahnhofs Lindenau haben seit einigen Wochen kupfern« Ankerspulen aus reparaturbedürftigen Wagen heraus- genommen und auf eigene Rechnung an einen Altwaren händler verkauft. Sie haben etwa 154 Kilogramm Küpser gestohlen. Lae ungetreuen Beamten wurden verhastet. Belohnung ansaesetzt. Etwaige Wahrnehmungen sind beim hiesigen Kriminalvosten (Rathanch »n melden. —" Liederabend von Hory Krautze. Nächsten Mittwoch, den 29. November, wird Herr Horst Krauß«, gleichsam al« Abschluß seiner aesanglicken Ausbildung bei dem Jffertsckülrr Werner Reickelt, in der Elb terra ff« lAnkang 8 Nhr) einen Liederabend abhalten. Wir möchten schon heute auf diesen genußreichen Abend Hinweisen und den Vesnch sehr empfehlen, »umal sich Herr Krautze jederzeit in höchst nneigcnntttziger Weise in den Dienst der Wohl tätigkeit gestellt bat. —" Operetteu - Nnffuhrung. Einen vollen Er- folg konnte der M.-G. „Süngcrkranz" auch mit der gestrigen öffentliche» Wiederholung feiner Operette ..Winzerlirsel" buchen. Wenn schon die vorhergehenden Aufführungen sich besten Besuchs zu erfreuen hatten, so bewies der diesmalige Andrang erneut, datz die Darbietungen ihre Wirkung nicht verfchlt haben. Ein guter Teil der Anwesenden, die Ein latz begehrten, mutzte infolge Platzmangel« zurückgewiesen werden. Tie Operette selbst nnd deren Darstellung sind bekanntlich an dieser Stelle mehrfach besprochen worden, an? Einzelheiten cinzuaeben, dürste sich demnach heute erübrigen. Immerhin soll nickt nnerwäbiit bleiben, datz den Besuchern wiederum einige Stnnden köstlichster Unter haltung geboten worden sind. Dem Dirigenten, Herrn Kurt Golle, sowie den Trägern der Hauptrollen wurden Blumenspcnden überreicht und langaubaltender stürmischer Beifall am Schlüsse der Anffiibruna konnte von all den wackeren Mitwirkenden als wohlverdienter Tank entgegen genommen werden. —nn. —* Die Allgemeine Ortskrankenkasse Gröba hielt am 16. November 1922 in der Zentralschule Gröba ihre satzungSmätzige »nd antbesnckte AuSschntzsitziing ab. Zn Punkt 1 stand die Beschlußfassung über den 9. Satzungsnachtrag an. der in der vorgelegten Fassung ein stimmig angenommen wurde. Neben den Zcitvcrhältnissen entsprechend notwendiger Erweiterung verschiedener Leistungen cntbält der Nachtrag die Erhöhung der bis- herigeii Grund! olmböckstgren-e non 240,00 ans 500,M Mk. Wenngleich sich die Ausgaben damit außerordentlich steigern werden, so mutzte dabei beachtet werden, datz diesen gewal tigen Anforderungen auch die nötigen Ausgaben gegenüber stehen müssen. Ob die neu? Einteilung den immanenten Ausgaben gegenüber stand ballen kann ist dnrck ncne nnd hohe Forderungen, insbesondere seitens der Aerfte, wieder sehr fraglich geworden. Doch glaubt man dem Wunsche der Mitgliedersckaft entsvrechen zu müssen und von einer Bei tragserhöhung znnäckit abuiseben. Ferner enthält der Nachtrag einen neuen PersickernngSabschnitt nnd zwar die gesetzliche Versichern»» der Hausgewerbetreibenden, deren Inkrafttreten für 1. Januar 1928 in Aussicht genommen ist. Zn Punkt 2 gelangt der gleichfalls ausgestellte 2. Nach trag zur Dienstordnung znr Veschlntzsassnng. Mit zwei Ergänzungen fand dieser Nachtrag einstimmige Annahme. Der vorgeicate Voranschlag für 1923 bilanziert in Einnahme und Ausgabe mit 40064500,00 Mk. Wie in den letzten Jahren so ilt auch diesmal durch die unbestimmten Zeit verhältnisse, sowie Veränderung der Grnndlöhne eine Basis nicht'vorbanden. Der Voranschlag wurde einstimmig an genommen. Zu Punkt 4 wurden als Kommission znr Prü fung der JahrcSrechnung 1922 die Herren Pietzsch, Oel- schläger und Kießling gewählt. In der anichlietzenven weiteren An"iprache verfolgt man besonders den Zweck, nock mehr Aufklärung unter der Mitgliedcrschast zu be treiben, damit eine weitere finanzielle Belastung, wenn nicht gar Gefährdung der Kasse abgewender werden kann. —* A b Montag, de n 27. N vvember 1922 führt Gz. 7404 an Werktagen Personenbeförderung 4. Klasse 12.13 nachm. 12.38 „ .. . 12.44 „ Ankunft „ Niesa 1.01 —" Die G c w c r d e k a m m e r Dresden hielt am 23. November 1922 ciue nichtöffentliche Gesamtsitzung ab, an der vor Eintritt in die Tagesordnung Stellung genommen wurde zu den in den letzten Lagen in Dresden vorge- kommcnen Unruhen nnd Plünderungen. Als Ergebnis dieser Stellungnahme wurde folgende Eingabe an da? Staatsministerium gerichtet: „Die in den letzten Tagen ftatlgesnndcnen Unruhen und Plünderungen haben beson ders an den uns angehörenden Kreisen die größte Entrüstung . hervorgernfen. Tieie Entrüstung ist nmfö größer, nachdem durck die Mitteilung der Staatskanzlei bekannt geworden ist, datz die Plünderer in der Mehrzahl Jugendliche und noch der FortbildungSschulpflicht unterliegende Personen waren, die im Besitze größerer Geldmittel gewesen sind, sodatz ihre Handlungsweise nicht durch die Not verursacht wurde. Die wirtschaftliche Lage der Allgemeinheit wird durch solche nichtsnutzige Verbrechen arg geschädigt, die direkt Angegriffenen oder sonst von den Unruhen Betroffenen werden in ihrer wirtschaftlichen Stellung stark erschüttert, wenn nicht gar zu Grunde gerichtet. Wir machen uns zum Sprachrohr der von uns vertretenen Kreise, die einen wirk samen Schutz vor derartigen die wirtschaftlichen Existenzen des Handwerks, Handels nnd Gewerbes auf das schwerste schädigenden zerstörungsivlltigcn Elementen verlangen, und fordern insbesondere schnelle und strengste Bestrafung aller Schuldigen, insbesondere auch der Anstifter. Wir erblicken darin ein sehr wirksames Mittel, in Zukunft die Lust zu solchen Gewalttätigkeiten zu unterdrücken." Die städtischen Kollegien wurden gebeten, diese Eingabe nachdrücklichst zu unterstützen. — Nach Erstattung eines eingehenden Geschäfts berichtes durch den SnndikuS Dr. Kluge wurden die Jahres rechnungen richtiggesprochen. Sodann wurde der Gewäh rung einer einmaligen Beihilfe für den Verein für öffent liche Rechtsauskunft in Dresden zugestimmt und einem Anträge des Landesverbandes säcks. Wagenbauer- und Stellmacher-Innungen entsprechend eine 3'/-jährige Lehrzeit im Stellmacher-Handwerk festgesetzt. Ferner beschloß die Kammer, sich bei der Gründung eines Vereins zur Ueber- nahme der Bezirksstelle Sachsen des Forschungsinstituts für rationelle Betriebsführung im Handwerk in Karlsruhe zu beteiligen und die Mitwirkung bei der Durchführung des Hilfswerks „Deutsche Notgemeinschaft" in Aussicht zu stellen. Des weiteren trat die Kammer für die Erhöhung der Grenze der amtsgerichtlichen Zuständigkeit auf 100000 M. ein und sprach sich gegen jede Erweiterung des Preisaus- zrichnungszwanges für Schaufensterauslagen bei allen Waren des notwendigen Lcbensbedarfes aus. Den Schluß der Tagesordnung bildeten ausführliche Berichte des Kammcrinitgliedes Wendfchuch über die in den Sitzungen der Zweigstelle Dresden des Reichswanderungsamtes und des Ortsausschusses Dresden sür Kriegrrfürsorge behandelten Angelegenheiten. —* Ein Milch Höch st preis für ganz Sachsen? Es verlautet, daß das sächsische Wirtschaftsministerium be absichtige, bereits in der nächsten Woche seinen Milchhöchst, preis für ganz Sachsen festzusetzen. —* Der Mal ckp reis. Ter engere Vorstand deS Milckwirtschaftlichen Landesverbandes Sachsen, dem 21 Körperschaften angeschlossen sind, hielt am Donnerstag eine Sitzung ab, um zur MilchpreiSfestsetzung Stellung zu nehmen. Der Vorsitzende entwickelte die Richtlinien, nach denen die Kommission bisher bet der Preisfestsetzung verfahren sei. Auf Grund der amtlichen Butternotierungen werden die Milchpreise jetzt aller acht Tage geregelt. Der Vertreter Kes WirtschaftsministcriumS Oberregicrungsrat Wittgenstein erklärte, die Regierung schütze die jetzigen Preise nicht, rücke weit von ihnen ab und warne vor K-vmMgM ShcMuys, L.»L^einM Ausreiten kvlls
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)