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K0l.k7airi5c«e5 k-cuit.l.kic>K i tt !! i - n n Ooksrntv t^opi-uption Zuckerbrot und peitsche r hl. 2. - ZK, » ' W di. di di. di Ul -.10 —.iv ^-.10 -.20 ««ramworm-r «ttlyetm Pa»row v»r«m Bei den Glasbläsern / »«. Mit der Hoffnung, daß auch die letzten Mißverständnisse ver- schwinden werden, „die heute noch manchmal von Organisation zu Organisation erörtert werden müssen", schlicht der Artikel, in welchem viel Nettes zwischen den Zeilen steht. Erft hat die Usa die Zähne gezeigt, ein paar unliebsame Film» kritiker aus ihren Steilungen (bei Ullstein) hinauspraktiziert und anderen mit „sristloser Entlassung" gedroht, wenn st« nicht kuschen. Jetzt, nachdem diese Methode doch ein bißchen peinlichen Stand aufgewirbelt hat, winkt sie mit Autorentantiemen und mtt Stellungen, Peitsche und Zuckerbrot! Wie nun ein Filmkritiker auszuschen hat, wenn Papa Hugen- bergs Herz und Brieftasche sich ihm öffnen soll, verrät dessen schreibgewandter junger Mann, Herr Pfeiffer, uns auch: „Wohl kritisiert er, aber er denkt auch daran, daß der Film eine Ware ist, die leichter als jede andere die Grenze überspringt, also ein Exportartikel ersten Ranges ist." Tja, mein Lieber, die nationalen Belange? HL. Hugenbergs U j a versendet eine Festschrift anläßlich der Er- öjsnung eines neuen Nino» in Erfurt. Herr Pfeiffer, der mtt Recht so beliebte Pressechef dieses bestrenommierten Kultur institutes, schreibt über „Journalisten und der Film". Sehr aus- schlußreich, sehr interessant! „Dir Wescnsverbnndenheit der beiden Berufe erschließt dem Journalisten vielerlei Möglichkeiten . . . Der eine bleibt bei der Propaganda für den Film, der andere schreibt Manuskripte . . ." Der Journalist, der zur Filmindustrie übergeht, bleibt bei der Propaganda für den Film — das heißt: Herr Pfeiffer meint, weil die Zeitungsschreiber im Hugenbergkonzeru für Ufa-Filme Propaganda machen müssen, hätte es überall so zu sein. Doch es kommt »ach besser. Nach einem langen Schmus folgt eine Namcnsliste von früheren Journalisten, die jetzt für die Filmindustrie tätig sind. „Erfolgreich", versteht sich. Das sind die weißen Schafe, die n'emals wider den Kitsch zu blöken wagten. Sie wurden durch Posten und Pöstlein belohnet. NM Dieser Tage fand eine sehr gut besuchte Versammlung statt, die die Liste 8, „Radikale Opposition", der Berliner Aerzteschaft einberusen hatte. Hier wurde zu den bevorstehenden Nerztekammer- wählen Steilung genommen. Die Arztgenossen Weiß, Schmincke und Ruben-Wolff berichteten über die Auswirkung der neuen Not verordnung in.der Krankenversicherung, die Stellung der Kom munistischen Partei und der revolutionäre^ Aerzteschaft. Beson deren Eindruck machten die Ausführungen der Redner über die hygienischen und sanitären Zustände in der Sowjetunion, die dort im Interesse der Volksgesundheit gemachten Erfahrungen und ihre strikte Anwendung und Uebertragung aus das tägliche Leben. Dieser Gegensatz zwischen der bürgerlichen Klassenmedizin wird von Tag zu Tag krasser und augenfälliger. Pie deutschen Aerztc, soweit sie nicht überhaupt, hervorgeaangen aus der Bourgeoisie, kein Interesse am Wohl und Wehe ihrer proletarischen Patienten haben, soweit sie nicht nur „Bonsammler" sind, denen es nur daraus ankommt, ihre Einnahmen aus der Behandlung von Krankenkassenpatienten höher und höher zu schrauben, kommen ge rade ourch die Anwendungen der Notverordnungen in einen schweren Gewissenkonflikt. Der Kranke, dessen Gesundheit durch langjährigen Raubbau im rationalisierten Betriebe, durch jahre lange Erwerbslosigkeit bis in da» Innerste untergraben ist, sieht noch heute im Arzt seine letzte Rettung. Und nnrd van feinem Arzt zwangsweise getäuscht werden müßen! Denn besten Maß nahmen, die er zur Herstellung und Erhaltung des Gesundheits zustandes seiner Patienten für notwendig hält, werden von den Im Rtesengebirge. nahe der tschechischen Grenze, liegt die Josephinenhiitte, die weit über die Grenzen Deutschlands bekannte Glas hütte. Ungefähr seit ,840 ist der große Schmelzofen, der eine Wärme im Durchschnitt von 1000 Grad hält, in Glut. Generationen lind dahinge- gcgangen, Kriege wurden ge führt und immer blieb die Glut, in der die Schmelz, maste für die Gläser lag, und die den Menschen hier im Gebirge Arbeit gab. Heute aber, seit 1l0 Jahren ist es Vas erste Mal, daß diese Glut erlosch. Der große Schmelzofen wurde stillgelegt und die Glasbläser und SMlelser entlassen, bis aus einen kleinen Rest von fünfzehn Mann von einer Belegschaft von 450 Mann tm Jahre 1030. Kalt und tot liegt heute die Hütte da, wo sonst immer ein Gewimmel herrschte von geschäftig hin und herlaufenden Arbeitern und Sommerfrischlern, die neugierig zusahen, wie die rote Glas masse zu schimmernden, zarten Gebilde» nur durch den Atem der Glasbläser geformt wurde. Jetzt arbeiten die letzte» fünfzehn Mann den geblasenen Nest aus. Die Türen sind ängstlich geschlossen. Niemand darf hinein. Es ist als ob die Direktoren vor der'Oefsent- lichkeit den Zusammenbruch des Werkes verheimlichen wollten. Nach Kristallwaren ist keine Nachfrage, wo Millionen noch nicht einmal das Nötigste zum Leben haben. In den Verkaufsstellen bleiben die kunstvoll geschlissenen Gläser stehen. Die Menschen, die diese Dinge geschossen haben, schleichen haßerfüllt vorbei und warten brennend auf die Wicderlnglutsetzung des Schmelzofens, was angeblich nach der Messe erfolgen soll Die Josephinenhiitte ist eine A.-K.. die alle Schleifereien zu- dZOt clei' HerÄe — cies büi'gei'lieken Qewissens f'polstspjsckv l.!tsns1un: Der Papierkorb cke» äDOst. Der SteservaläkonrreL 6*8 äDOV. ^mnextl«! hfl«Ilnll. Dauernnot unck klaksnkreur prolvtarlseko Politik, l. Teil: Qrunckbe«rikks cker marx. leninistischen Strategie unck Taktik, red. Z,-, br. l.vn!o, Die proletarische Revolution unck cke» konegat Kautskv slie Ace ^ko5ka«? zi/mkö lmck s?stscfi!Lgs fllp Zvn wernktütlyon ssunZfunkistinekmor» .'Kmich eines jeden Arbeiterradiohörers geht dahin, .< -i'sangen zu können, insbesondere den Gewerkschaft»- z.-. Dr S'.aiion veranstaltet viermal In der Woche rin Sonder- . ' in deutscher Sprache für die deutschsprechcnden na- chi'-rheiren der Sowjetunion. Aus diese Weise haben z k.! uslölitüchen Arbeiterradiohörer die Möglichkeit, mit in di-.i ftose Verbindung zu treten. ' itl'I sind nun erforderlich, um Moskau hören zu ^uerscftsinunssen im IAV. !>: Internationale Arbciter-Bcrlag, Berlin T. 25. Kleine .-lr. !8, teilt uns auf Anfrage mit, daß er im Rahmen i- <'ii'Produktionsprogramms vor allem die Serie der 5-nn i Marl-Romane" fortsctzen wird. Als Band 7 ersrlzcint :tla-r vor Kohle" des durch sein Buch „Sturm auf bc! unten Arbeiterschriftstellers Hans Marchwitza. behandelt Leiden und Kämpfe der Bergarbeiter des -bin Bv. 8 der loten I-Mark-Neihe wird ein Jugend- von Andreas Walter „Kämpfende Iugen d". ' eu i > die Serie der Reportagen, die nicht nur die Mei- ^!' :cr Schriftsteller wiedergeben sollen, sondern die dem i selbs! ermöglichen sollen, sich ein Bild zu maäzen. Pon dem : er der bekannten Neiseschilderungen „Im freien Asien", i.' 'n olj, erscheint ein Reportagebuch „Reisebilder 'n heutigen Italien. Ueber die junge Republik wir > Hermann Grosse in einem Buch „Quer durch bi« nrue Rcpub l i k" schreiben. Bertha Lask kommt ml portagebuch „Kollektiv und Sowjetgut", in Ke. hc ,ie Entwicklung der russischen Agrarwirtschaft schildert, u m Jedes dieser Reporiagcbiicher wird broschiirt 2,50 Mark b'tti. ^e Reihe des „Internationalen Romans" wird mit der ttebcrfetzung eines in Amerika weitverbreiteten Buchs streik" von Mary Heaton Börse fortgesetzt. ?:'ch-rhalb der Reihe erscheinen eine Darstellung aus dem Bürgerkrieg „T i ne Mutter" von F. Beresowski, A -riten stark, 80 Pfennig. Di-s sind die bereits feststehenden Neuerscheinungen des "'! nationalen Arbeitervcrlags, die aber keineswegs das ftHRlivnssrogramin erschöpfen werden. kn? vor HaupNchwterigkeiten, die deir Moskauempfang ent lobt in der Ausschaltung von Störsendern. Biele .ldou sich schon gewundert haben, daß sie nur zu chiten Moskau empfangen, z. B nur während der Köiiigawusterhausen. Auch kommt es ost vor, i stcr Abstimmung des Empfängers außer dem ioudor auch noch eine andere Station milzuhören ist : o o.rm s »afiir liegt in der ungenügenden „Selektiv!- f . piä'i'ors. Darunter Ist di." Eigenschaft des Apparats i . ^chilose Sendungen, die aus eng benachbarten : orsi'lgen, ohne gegenseitige Störungen auszü > > Haltung van störenden Sendern beim Moskau- .. gl man in Großstädten zumindest einen Vier- ' i. und zwar einen mit „tzochfreguenzstusen". Ein l! r Art besitzt nicht nur eine ausreichende Trennschärfe. ! b o:ao große Fcrnempsindlichkeir . . . uoro Voraussetzung des regelmäßigen Moskau- »- ! u da Vorhandensein einer Freiantennr Wohl ist , .»lau, selbst in Großstädten, auch ohne Außrn- - .i n „I !en^ allein man benötigt dazu einen noch kom- i si sönger. Man soll daher überall dort wo es rbäUnisfe erlauben, eine Außenantenne zum benutzen. Die sür Moskauempfang am Kesten o 'l ist eine etwa 50 Nieter lange Frciantenne. die - o von nngesähr 10 Meter frei über dem Erdboden l isi. Woraus es ankommt, ist jedenfalls nicht die o il )ie Hithe der Antenne. Eine kürzere Antenne Ist ! owon auch aus Gründen dor geringeren Stürungs- : llieben. Das gilt Insbesondere sür die Großstädte. d. h. In einer größeren Entfernung vom Lokal- i ,.u eine längere Antenne nützlicher. u > wlnz kann n>au Moskau schon mit drei Röhren so : -hin empfangen. Für die allermeisten Empfangs- k iue- weg'.- ein Grund dafür, noch empfindlichere Ge- ll, wie z. B. der in weiten Kreisen bekannte : wierröhrenempfänger. - n - ch etwas, was unbedingt berücksichtigt werden muß. . Abhäugigkeit der Empfangsverhältnisse von der u. : eionullich ist der Nadioempsang nach Eintritt der . ! r b a m 'A bend nnd in der Rächt bedeutend bester i k''-' Das gilt auch für den Moskauempsang i tl itu Liorskauempsangsversuche mache man daher stet» - lütt der Dunkrlheit. ' > ne Jahreszeit wirkt sich im Empfang ans. In den ilen ist Moskau, wie alle Fernstationon, nur selten ,u >ö,o„ wegen der starken atmosphärischen Siörun- ' ii Aiintermoiiaten ist dagegen der Empfang viel . .« h'ioem ist Niaskau schon in den suchen Nach- zu hören. Gegenwärtig liegen die Nadiowetter- " ii Empfang Moskaus in der Zeit von 0 dis tt ' günsligften. - e rt - abhängIgkeit des Nadioempsangs spielt ipsaug eine wesentliche Nolle. Erfahrungsgemäß ^'len Orten auch mit einem Zweirohrengerät aus. ?ue wo sich trotz der Verwendung viel leistungo- leln Nioskauempsang erzielen läßt. Den Grund l Ungleichmäßigkeit der Einpsangsverbältnisfe. Bei . hl muß mau deshalb stets von der elektrischen Be- . upsangslage ausgehen. Als u n g ü n st i g muß a die Empfangslage in engen Straßen mit hohen i c>er Nähe von Straßenbahnanlagen, oder in Hausern i Dächern »sw. bezeichnet werden. Auf dem freien i ' n die g il n ft > g e E m p s a n g s l a g e nyrmaler- Elgebuisse erwarten. Paul Janfen. Vertrauensärzten der Krankenkaste auf das rigoroseste „nachkon trolliert", d. h. einfach gestrichen. Zahllose Fälle sind in der Öffentlichkeit bekannt geworden, wo der Kassenarzt Radium- »der Röntgenbestrahlungen, ja, wo er Operationen für notwendig hielt, da sonst da, Leben des Kranken unmittelbar gefährdet erschien, und wo alle diese Maßnahmen durch die Vertrauensärzte glatt abgelehnt wurden. Da die Kranken aus eigenen Mitteln die teuren Kuren nicht bezahlen konnten, gingen sie in vielen Fällen einfach elend zugrunde. Doch damit nicht genügt Die Krankenkassen haben mit den Aerzteorganisationen eine Vereinbarung getroffen, wonach sür jeden einzelnen Patienten eine Höchstgrenze für Arzneien und sonstige Behandlungen nicht überschritten werden darf. Die Fest setzung der Grenze bleibt den Krankenkasten überlasten. Man mun kelt, daß sie zwischen 2 und 4 Mark im Vierteljahr liegen soll. Der Arzt, der seinen Patienten pflichtschuldig alle notwendigen Arzneien und Stärkungsmittel verschreibt, wird in Zukunft dadurch bestraft werden, daß ihm bei Ueberschreitung des Höchstsatzes die zuviel verordneten Arzneien von seinem Einkommen in Abzug gebracht werden. Di« ärztlichen Standesorganisationen, die Uber eigene Ehren gerichte, eine eigene Gerichtsbarkeit, Uber eigene Standesgesetze und einen eigenen Ehrenkodcz verfügen, führen noch bei jeder Tagung die großen Phrasen vom Arzt „als berufenem Hüter der Volksgesundheit, der seiner ärztlichen Pflicht und Erfahrung im Dienste seiner Kranken ohne Ansehen von Person und Zahlungs fähigkeit Nachkommen" müsse, tm Mumde. Wo aber, so fragen wir, wird sich ein Arzt, für den die Heilkunde doch ebenso ein Geschäft ist wie für jeden Kaufmann und Gewerbetreibenden, bereit finden, notwendige Medizinen für seine proletarischen Kranken au» der eigenen Tasche zu bezahlen? Der bürgerliche Arzt wird fein G«' wissen eben etwas erweitern und nunmehr eine Behandlung, die er gestern noch für notwendig und richtig hielt, heute sür über flüssig befinden. Wenn e» um den Geldbeutel geht, werden auch die Herren Aerzte ihre Gewissenskonflikte bald zu überwinden ver stehen. Handelt es sich doch bei all den schon durchgcführten und noch durchzusührenden Sparmaßnahmen nur um Krankenkassen- Mitglieder, die zwar gut genug sind, pünktlich ihre Beiträge zu bezahlen, auf fachgemäße ärztliche Behandlung, auf di« Verab folgung notwendiger Medizin aber keinen Anspruch haben fammensaßt in Ober-, Mittel-, Rieder-Schreiberhau und Peters dorf. Ueberall ruht die Arbeit und die Schulden der Glasbjäser und Schleifer wachsen ins Ungeheure, denn die Betriebe stellen ihren Glasarbeitern Wohnungen zur Verfügung. Miete und Licht ist im Lohn einkalkuliert, aber dir Werk» sind seit Dezember vorigen Jahres stillgelegt. Die Erwerbslosenunterstützung beträgt von 8 Mark aufwärts. Für Miete bleibt nichts übrig, das haben die Glasarbeiter, die von Monat zu Monat auf Wiederaufnahme der Arbeit lauerten, abzuarbeiten. Sie können nicht fort, sonst verlieren sie auch noch ihr bißchen Wohnungseinrichtung, und es ist ja auch nutzlos, denn wo werden noch heute Arbeitskräfte ge braucht. Aeußerlich geht das Leben im Gebirge feinen Trott weiter. Der Winter ist lang, ü bis 7 Monate, dazu meistens bitter kalt. Die Arbeiter sammeln Holz. Die Frauen und Kinder suchen Beeren und Pilze, was außer dem Kohl und dem bißchen Gemüse, das hier oben so spät wächst, eine kleine Abwechslung in der Speisekarte ist, denn das Fleisch ist für hiesige Verhältnisse unerschwinglich teuer. So friedlich nach außen hin das abgeschnittene Tal daliegt - unter der Oberfläche wird ein Klassenkampf geführt, der sich fast ständig verschärft. Die Glasbläser und Schleifer wissen, wo sie hinaehören. Die RGO. marschiert. Auf der anderen Sette fehlen auch die Schutztruppen des Unternehmertums nicht, aber sie sind in der Minderzahl. Von der Belegschaft des Stammhauses der Josephinenhiitte zählt nur ein einziger zu den Hitlergarden. Und die Leute, denen man mit Hakenkreuz geschmückt begegnet, sind meistens Kutscher oder Hausdiener, die sich lieb Kind machen wollen. Die ein paar Pfennige mehr mit Koffertragen verdienen, oder sich anschmieron wollen bet den Pensionen, Kaufleuten oder Sommergästen. Als ich gehe, brüllt über den menschenleeren Platz vom Hotel Josephinenhiitte ein riesiger Lautsprecker einen Militärmarsch, Uebertragung aus Breslau. Die Fanfaren klingen wie Hohn. Unten im Tal reist eine Masse heran, die weiß, was sie zu tun hat. wenn ihre Stunde gekommen ist.