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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.02.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160224027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916022402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916022402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-02
- Tag 1916-02-24
-
Monat
1916-02
-
Jahr
1916
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Aus Leipzig und Umgebung Ein Nachwort zur Haushallplandebatte lä. Die Generaldebatte über den Haushaltplan der Stadt Leipzig für 1916, die in der üblichen Weise durch den Bericht deS Finanzausschusses eingeleitet wurde, war dieses Mal wesentlich interessanter, als es seit Jahren der Fall gewesen ist. Das liegt in der Zeit begründet. Der Berichterstatter des Finanzaus schusses, Stadtv. Tobias, ging gleich zum Kern der Sache über: zur Eteuerfrage'. Er legte dar, daß, wenn der Haus holtplan so verabschiedet werde, wie ihn der Bat vorgelegt habe, dann die Erhebung von 190 Prozent des Normalsatzes die un ausbleibliche Folge sein werde. Das sei ein Unding. Deshalb mach« der Finanzausschuß Vorschläge, wie der Fehlbetrag herab gemindert werden könnte, und zwar derart, daß nur 165 Prozent erhoben zu werden brauchen, was ja immer noch eine Erhöhung von 20 Prozent, also etwa des 7. Teils der 1915 gezahlten Steuern bedeute. Diese Ersparnisse betragen (nach Abzug der Ausfälle) 4 600 WO Mk. Der Hauptbekrog hiervon, nämlich 3000 000 Mk., entfällt auf die 5prozentige Verzinsung von 60 Mill. Mk. Anleihe, die durch Krlegsausgaben nötig sein wird. Sie ist zwar noch nicht begeben, aber an deren Stelle hak die Stadt inzwischen Darlehen ausgenommen (1914 schon rund 10 Mill. Mk.), und die müssen natürlich ebenso ver zinst werden. Der Finanzausschuß schlägt nun vor, die Zinsen auS der Anleihe selbst zu nehmen, dem A u s g a b e posten von 3 Mill. Mk. also einen Einnahmeposten von 3 Mill. Mk. auS Kriegsanleihe gcgenüberzustcllcn. Damit fällt die Ausgabe einfach weg. Dieser Vorschlag ist nun vom Vizevorsteher Pol lender angegriffen worden: Zinsen für Anleihen dürfen nicht durch geborgte Gelder, sondern müssen aus eigenen Mit teln gedeckt werden. Theoretisch ist das zweifellos richtig. Aber außerordentliche Zeiten, außerordentliche Mittel. Solange der Krieg dauere — so führte der Berichterstatter aus —, sei die Ver zinsung der Ausgaben, die der Krieg nötig mache, auch eine Kriegsausgabe wie alle anderen. Diesen. Grundsatz habe selbst der Deutsche Städtetag in seinen Richtlinien für die Aufstel lung der Haushaltpläne für 1916 ausgestellt. Um so mehr könne man sich ihm anschliehcn. Und hieran wird man, mag man noch so sehr Theoretiker sein, nicht ganz unbeachtet vorübcrgchen kön nen. Werden doch, um ein ähnliches Beispiel anzuführen, bei mehrjährigen Bauten auch die Bauzinsen den Baukosten zugcrech- nel. Doch das mag auf sich beruhen. Eins steht fest: greifen wir nicht zu diesem Mittel, so würde der Steuersatz sich um 20 Pro zent erhöhen, es sei denn, daß das Jahr 1915 mit einem unerwartet höheren Ueberschuh abschlicßk, als bis jetzt anzunchmcn ist. Aber damit ist kaum zu rechnen, und man muß außerdem im Auge haben, daß die Steuererträge 1916 wohl eine weiterhin sinkende Richtung annehmen. Darum lassen wir den Schultern des Frie dens auch etwas zu tragen übrig. Diesem Hauptpunkte des Abends gegenüber blieb alles andere nebensächlich, mochte es auch im einzelnen noch so interessant sein. Bemerken möchten wir nur noch eines. Ob gerade in diesem Jahre 165 Prozent des Normalsteuersatzes erhoben werden, steht durchaus noch nicht fest. Erfreulich wäre es sicher, wenn man in folge eines größeren Ueberschusses des Jahres 1915 mitweniger auskäme. *. Krlegsbeschädiglensürsvrge des Bundes der technisch-industriellen Beamten. Der Bund der technisch - industriellen Beamten, der rund 25 000 Mitglieder aus den Kl eisen der Industrtetechniker (Ingenieure, Alchikeklen, Chemiker, Techniker, Zeichner) umfaßt, hat neuerdings eine besondere Abteilung für .KriegSdeschädtgtensüksorge errichtet, die nicht nur seinen Mitgliedern, sondern allen Angehörigen des technischen Beru S »siiiliilr riitW kthoüunslall Rillige ^dscdluürikkern der Rheinischen ^letallwarev- uud Xlaschinonkadrik, ^kt.-Oles-, iu Düsseldorf kür das am 30. 8eptember akgelaukenv Oeschäktsjakr. via besonders den Dividendenvorscklag, baden vir bereit? ani 4. d. dl. veröffentlichen körmev. Wlo vir aus der uuumebr vorliegenden Oewinu- und Vorlust- rschnuog ersekso, wurde ein Radrikaiionsübersvhuü von 16,06 (i. V. 7,40) dlill. dlark erzielt. Diese 8ummo erhöht siek durch Zinsen von rund 230 000 (0) . k und den vorjährigen Oewinnvortrag aut 16,48 (7,73) dlill. Zlark. Asch Xbsckieibungeu von bekanntlick 3,15 (4,68) Xstll. Illark verbleibt ein Reingewinn von 0 876 619 (3 524 439) -tt. Wie erinnerlich, erkalten die Vorrugsaktten 13 (0) Rmr., rlie Stamm aktien 11 (0) Rroz. Im kolgoudev geben vir eine tabellarische Deder- sicbt 6er neuesten .^bscklupzikkern uod derer der drei Vorjahre: 1914/15 Radrikstionsübersckuü . . 16 057 431 1913/14 7 4ck»Oj» 1912/13 4 811 851 1911/12 4 518 597 ädsckreidungcu .... 3 154 726 1 676 549 1 050 154 1 214 000 llaodlungkuokostou usw. . 3 290 794 2 357 489 2 103 683 1 965 300 kelogewllln mit Vortrag . Divid. auk Vorz.-^ktien . 9 876 619 3 524 439 1 937 731 1 636 671 13 0 0 0 Dividende auk 8tamm-.^kt. 11 0 0 0 Xeuvortrag 193 212 195 348 334 146 297 434 Di« sämtlichen Werke des linteroekmens waren, wie die Direktion in dem sehr Kurs gehaltenen siescdättsdericbt auskuhrt, während des ganze» Vetriebsjskres angestrengt in Tätigkeit, und es ist dem Dnternekmev möglich gewesen, kür dis Verteidigung des Vaterlandes Kriegsmaterial in einem Dwkange, wie nie zuvor, adruliekeru. Seit Kri^sdeginn waren durch Riuderukuogen, Versanddemmunge» und bei der Rokmaterialbeschskkuug mancherlei Schwierigkeiten erwachsen, die ober bis jetzt ebne erhebliche Vetriebs- störungeu überwunden wurden. Die angestrengte Tätigkeit in den vetriebeu kält zurzeit noch an, wobei ru berücksichtigen ist, da6 das Unternehmen mit sehr gesteigerten Selbstkosten ru rechnen Kat. Die Rrreugung von Rr jeden« material ging infolge des Krieges zurück. Awar konnten die Preise durchweg »uigebessert werden, sie sind aber im Hinblick aus die gestiegenen Kühne und dlaterialpreise als mäklig ru bezeichnen .Augenblicklich kescdättigt das Dnternekmen mehr als 24 000 Arbeiter. Tür Xlauu und Schickt ge rechnet betrug im lletriebsjakr 1(14 15 auk die durchschnittlich 14 414 Arbeiter der Kohn 5.80 , K gegen 5.22 im Vorjahr. ln der Vermögensrechuung sind die Tagerdestäude auk den Werke» Düsseldorf, Ralk und Sömmerda mit 20,46 (12,33) dliU. dkark ausgevieseu. .4» Kasse sind rund 232000 (712 000) <g vor handen. Wechsel figurieren mit 111 000 (63000) Rlkekton erscheinen mit 2.61 (0.06) dlill. Xark. Den Debitoren von 25.5 (10.3) Zstst. dlark stehen Kreditoren mit 28.2 (12.67) Xill. dlark gegenüber. * Devisenkurse. Xo der ksubgen vsrlinsr Vörsv sind di« Kurse kür toiegra pHi sek « ^usrak l nngen, wie folgt, kest- gesetzt w orden: vorher Oeld liriel (leid viiei Kew VorK ... . 5^9 5,41 5L9 5/ti Holland . 236,- 236,50 235,50 236.— Dänemark .... . 154,25 154,75 154,25 154,75 8cdweden .... . 154,25 154,75 154 25 154,75 Korwegeo .... . 154,25 154,75 154,25 154,75 8ckwejz - 104'/, I'iö'/. 105'/, 105-/, Oesterreick-llogai n . «»8,70 68-0 68,45 68^5 Rumänien .... 85IO 85,25 85,75 Bulgarien .... . 77I>0 78.50 77,50 78/0 unentgeltlich Rechts-, Renten- und Berstcherungsauskunst, Be- lusSberatung und Stellenvermittlung gewährt. Kriegsbeschädigte Trchniker oder örtliche Fürsoroestellen, die von diesen Einrichtungen Gebrauch machen wollen, schreiben an den Bund der technisch-industriellen Beamten, Abteilung sür KriegSbeschädigtensürsorge, Berlin KVT 52, Weistslraßc 7, oder wenden sich an eine der in allen Teilen des Reichs bestehenden rvtzd 200 Ortsgruppen und Verwaltungsstellen des Bundes. Der Bund hat auch ein Merkblatt herausgegeben, das über di« Bescyästigungsmüglichkeiken der Kriegsbeschädigten in den Hauptzweigen des technischen Berufs bei verschiedenen Arten und Graden der Ver letzung eingehende Auskunft gibt. Amtliche oder privat« Stellen, dl« sich mit der Berufsberatung Kriegsbeschädigter besassen, können das Merkblatt kostenlos von der obengenannten Adresse beziehen. Wir werden gelegentlich einige Abschnitte deS Merkblattes zum Abdruck bringen. wtd. Das Gedentblalt des Kaisers. AuS Berlin wird unS amt lich gemeldet: In letzter Zelt sind mehrfach Beschwerden darüber laut geworden, dah die Angehörigen der Gefallenen sowie der einer Kriegsoerwundung Erlegenen oder an einer sonstigen Krtegsdrenst- beschädlgung Verstorbenen daS von Seiner Majestät dem Kaiser durch Erlaß von 27. Januar liN5 gestiftete Gedenkb! att erst längere Zeit nach dem Tode des betreffenden KriegerS erhalten hätten. Diese Klagen beruhen zum größten Teil auf Unkenntnis der Verhältnisse. Di« ersten Nachrichten über die Ve loste bedürfen eingehender Nachprüfung, da ein Gcdcnkblatl erst nach zweifelsfreier Feststellung des Todes ausgestellt werden darf. Auch sind vielfach zeitraubende Nachforschungen nach dem Empfangsberechtigten erforderlich. Für di« Ausfertigung und Versendung der Gedenkblätter sind lediglich die Ersah- Truppenteil« zuständig, an die sich die Angehörigen der Gefallenen mit allen Anfragen wenden mögen. Preisgekrönt« Kriegsopferfiöcke. Der auf Wunsch des Heimat- da.rkes von der Londesstclle für Kunstgewerbc ausgeschriebene Wett bewerb für .Kriegsopferstöcke wurde durch das Preisgericht am 28. Januar entschieden. Als Preisrichter waren unter Vorsitz des Direktors der Kuirstgewerbeschule, Pros. K. Groß, tätig: Prof. O. Seyffert, Bernhard Gsbcl, Georg Görschen, Otto Ketzel, Oskar Geyer, Mar Großmann, Fritz Drechsler und in Vertretung des Heimatdank v. Potenz und Freiherr v. Wclck. Gekrönt wurden mit dem ersten Preis von je 150 -tt vier Ent. würfe: .Gebe gern", „Füis Vaterland'. „Gcrn und ost', .Sonne', wovon zwei von Richard Lippmann-Niederpestcrwlh, je einer von Otto Birkner- Meihen und Friedrich Burghardt-Dresden stammen. Den 2. Preis er hielten zwei Entwürfe von Friedrich Burghardt: „P,licht' und .Deutsche Eiche" sowie ..Alte T^eue' von Alban Eckhardt Wurzen und «1916' von Keil und Sterzino Dresden. Zum Ankauf empfohlen wurden die Ar- beiten: „Heldenheun', „Terra rigilaia", „Für unsere Helden* *, „Heimat erde 4", „Dem, der litt'; lobend erwähnt wurden: „Spende", „Hinden burg", „Nur 1 Pfennig", .Frieden", „Kriegernol'. * Freiwillige Helfer überall. Der Wirkliche Geheime Oberpostrat Vordeck Hot im Namen des sür die Sammlung und Verteilung von Kriegsspendcn von Angehörigen der NeickSpost- und Telegraphen verwaltung in Berlin gebildeten Ausschusses der Nolionalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen einen Betrag in Höhe von 100 000 .4t überweisen lasten. Die Beamten der Rcichspost- und Telegraphenverwaltung haben schon wiederholt in ganz hervor- ragender Weise für die Hinterbliebenen - Fürsorge gewirkt. Die von ihnen bisher eingesandten Spenden haben bereits ein« Höhe von 600 000 -ll erreicht. ß Der Verkauf von ungebranntem Kaffee an Verbraucher ist nach der Bekanntmachung des Königlich Sächsischen Ministeriums des Innern vom 21. Februar 1916 verboten. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geld strafe bis zu 1500 Mark bestraft. — Der Anlaß zu diesem Verbote ist die starke Neigung im Publikum, größere Vorräte in den Privathaushattungen aufzuspeichern. Dadurch wird nur der Kaffe:- preis zum Nachteile derjenigen, die nicht in der Lage sind, sich größere Mengen zuzulegen, in die Höhe getrieben. Zu diesem „Einhamstern" liegt um so weniger ein Grund vor, als die in Deutschland vor handenen Kaffeebestände auf lange Zeit hinaus auSreichen, den Be darf zu decken. ute. Verwertung voa faule» Karloffelknollen. Professor L. Wehm er, Hannover, weist darauf hin, daß faule Kartoffelknollen meist als wertlos auf den Düngerhaufen geworfen wurden. Das ist sehr bedauerlich, da der wesentliche Bestandteil der Kartoffel, die Stärke, bei jeder Art von Fäulnis unberührt bleibt. Es ist ganz un bedenklich, die faulen Knollen gekocht zu verfüttern, man kann aus ihnerr auch «in stärkeretches Pulver nach Beseitigung der wertlosen Korkschal« fabrizieren und sie als Dtehfutter verwenden; auch eignet es sich für technisch« Zwecke. In der jetzigen Zeit muß mit dem kostbaren DolkSnahrungSmtttel sparsam umgegangen werden, wir haben nichts zum Wegwerfen. Der Stärkegehalt der gesunden Kartoffel beträgt durchschnittlich 17 Prozent gegenüber 75 Prozent Wassergehalt, daraus ist ersichtlich, welch großer Prozentsatz an Nährstoffen uns durch unver antwortliche Vergeudung verloren gehen würde. upt. Der sicht gewerbsmäßige Aukauf von Vieh für den «jgeuen Bedarf. Man schreibt uns: Aus der Fassung der von den Landes zentralbehörden erlassenen Anordnung über die Bildung von Vieh handelsverbänden scheint mehrfach die Befürchtung her geleitet zu sein, dah durch die Einrichtung dieser Verbände der un mittelbare Handel zwischen dem Viehzüchter und dem Verbraucher unmöglich gemacht wäre, so daß ein Privat mann, der früher für den eigenen Bedarf ein Schwein unmittelbar von, Züchter kaufte, sich jetzt dazu der Vermittlung des Händlers bedienen müsse. Eine derartige Beschränkung ist jedoch durch die neueste Rege- lung deS Handels mit lebendem Vieh nicht beabsichtigt. Auf Grund der Verhandlungen, die in allen Provinzen zum Zwecke der Bildung der Viehhondelsverbände mit den heteiligten Kreisen geführt worden sind, ist in alle Satzungen der Verbände eine Bestimmung auf- genommen, aus der hervorgeht, daß im örtlichen Verkehr der unmittel bar« Handel zwischen dem Viehzüchter und dem Verbraucher durch die Verbände in keiner Weise beeinträchtigt wird. Der nicht gewerbliche Ankauf von Vieh für den eigenen Bedarf, soweit er sich im örtlichen Verkehr ohne Benutzung der Eisenbahn abspielt, seht also nicht die Mitgliedschaft zum Verbände voraus. wTd. Unterdrückung von Felboostsenduagen vor der Einlleferung zur Post. In einem Landorte wurde im November einem zehnjährigen Knaben von seiner Mutter ein größeres Fel-paket zur Auflieferung bei der Postanstalt übergeben. Die Sendung, die an den Vater deS Knaben gerichtet war, erreichte ihren Bestimmungsort nicht. Nachdem Post- und Militärbehörde Wochen hindurch eingehende Ermittelungen nach dem Ver bleibe angestellt hatten, gestand der Knabe schließlich seinem Lehrer ein, das Paket im Walde vergraben und den ihm von der Mutter übergebenen Portobetrag vernascht zu haben. Den Postanstaiten im ReichS-Post- gebiet sind leit Beginn des .Krieges mehr als 300 Fälle nachträglich bekanntgeworden, dah Feldpostsendungen — sei eS durch Geschäfts oder Hausangestellte, sei es durch Familienangehörige oder sonstige Personen — vor der Auflieferung zur Post entwendet ober geraubt sind. * Kursbuch für die Eisenbahnen des deutsche« MLtärbelriebes auf dem östlichen Kriegsschauplätze. Von der Militärgeneraldlrektion in Warschau ist jetzt ein amtliches Kursbuch herausgegeben worden, das die Fahrpläne für die Eisenbahnen des deutschen Militärbetriebes aut dem östlichen Kriegsschauplätze enthält. Das Kursbuch liegt auf den größeren sächsischen Stationen und bet den RundreisebureauS in Drei den, Chemnitz und Leipzig auS und kann von diesen zum Preise von 30 Pf. bezogen werden. p. Vermißt wird seit 21. Februar die 46jährige Eisendrehersehc- frau Marte Gottzsch geb. Lohse aus L.-Anger-Erotkeudorf, Spichern- strahe 13. Beim Weggänge hak sie zu ihren Kindern geäußert, daß sie nicht wiederkomme. Die Verschwundene ist klein, untersetzt, hat rundes, volles Gesicht, schwarze Haare, graue Augen und hohe Stirn; es fehlen ihr die oberen Zähne. Sie trug schwarzes Tuchkostüm, blauen Schal, schwarzen Hut mit Federn und hatte ein Sparkaffenbuch der hiesigen Sparkasse bei sich. Bei ihrer etwaigen Auffindung ersucht das Polizei amt um sofortige Nachricht. ?. Furcht vor Strafe. Bet der Abführung nach dem Polizeiamtc schoß sich am Mittwoch abend ein 42 Jahre alter Werkführer, der wegen schweren Diebstahls verhaftet worden war, in der Wächkerstrahe mit einem Revolver in die rechte Schläfe. Die Verletzung ist anscheinend nicht lebensgefährlich. * Di« kvütige berliner börseoversawmlung eröffnete wtt Rücksicht gut div aicht ganz geklärt« politisch« Togo mit Amerika io reservierter kt-ütttnK. D»y führenden Rüstungsw-erle und »»astig» Lp»zi»T« papivrs muüteo sieb mäklig« Xdschwäehungeo gekosten lassen. Test lagen Isdiglick von Anbeginn der Korso Dzmawltaktien und Tslsphoo berliner. Im weiteren Verlaut« wurde di« Tendenz aUgswslo kvstvr. Dies gilt insbesondere von Rdeinmetoll auk dsn vericdt, ferner von Daimler, Köln-Rottweiler und Doewe Der Kurs kür Deutsch« Rrdöl schwankte, wurde aber rum 8ckluü test. Oesuedt waren 8pritwertv. Ztontanpapierv lagen völlig vernachlässigt. Kur 2>pen-Wjs5ener konnten sich bessern. Sckittahrtsaktl«« mulZten sich anfangs ein« Abschwächung gefallen lassen, erfuhren aber später unter der Rührung von Hansa Vesserungen. kllektrizitätsrcktien blieben ohne Omsatz. kevteumarkte lagen heimische Werts gut behauptet; von fremden tendierten (irischen sehr schwach, Rumänen ksster. Osster- reichisch-ungarische Rovds wmreo gut behauptet. Russisch« Renten und bäsendahnprioritäten so^ä« japanisch« konds varen höher. Rins kräftig« Steigerung wies auch Dissadoner Stadtaolside auk. Vm Ovldmarkt war keinerlei Veränderung ersichtlich. * ^ucd heute ging das kreis Oescdäkt an der l eipziger kör»« kaum über den Rahmen der Vortags hinaus. Dio Kurs« waren mit wenigen Ausnahmen gut gehalten. Vw Industrieaktivamarkte wurden leipziger Werkzeug Rittler etwas döh«r gehandelt. Hugo Schneider. Rleichert. Stödi uod kiano 2immsrwava hatten auf etwa alter bssis Resitzwecksel. Dagegen muüteo sich Sondermann L Stier ein« mäülge Kiobuüo gekaUev Ias««o. Io dlausfelder Kuxen kam einiges Aatsrial heraus, das von «rst«r Seit« ru etwas niedrigerem Kurs« aus dem dkarkt« genommen wurd«. lm Angebot lagen Sächsisch« Kammgarnspinnerei llartkau, während Tkemnitrer 2 immer mann und Uallescho 2ucker gesucht dllebeo. Dnter den vaakakti«« zsickostsv sich ^Ilgvmsive Deutsch« Oredit-^nstalt durch einiges Oeschält uod weiter« Xachkrags aus. Degehrt waren auüerdew noch leipziger keusr. In den testverrioslikken Rapieren ging sächsisch« Rvvts ohne Veränderung um, während 3>Zpror. Sacdseo eher iw Angebot lagen. Von Rlaudbrieken verkehrten ru letrtov Preisen Deip- riger Hypothekenbank und Sächsische Rodencredit. Io Stadtao- 'eidso beschränkte sied da« Oescdätt auk 4pror. Odemoitrer. dkaed- krage zeigte sich auüerdem kür 4pror. Deipriger. * Thüringische Daodesbavk, ^ltt.-6e»., inWsim » r. Io der gest rigen Sitzung des äuksiehtsrates wurde beschlossen, kür 1915 der auk den 22. >1ärz einruberulenden tlsoeralversammlung die Verteilung einer Dividend« von nieder 9 pro»., wie in den letrtvu 6 Jahren, in Vorschlag ru bringen. Wie uns dis Direktion mitteilt, beträgt der kruttogewino 959 206 (1. V. 949984) Xach Vdsckreiduogen von wieder 20000 .(t auk Rankgedäudv uod son stigen kirundbesitr. 20 000 -4t (wis j. V.) auk dtodiUen, 88000 (29000) -4t »uk ^uüenständ« uod 50000 -4t (i. V. 50 000 -4t besonderen Rückstel lungen) auk Kriegsrisiken bleibt ein Rvivgvwivv von 414185 (422 058) -4t, kür den kolgeode V«rt«ilung vorgsscdlagso -wird: 9 pror. Dividend« auk das Aktienkapital gleich 270 OM -4t, Luwsisuog an den besonderen Rvservskoods 50000 -4t, Vergütungen an d«o Vorstand uod ^uksicdtsrat 21 870 -4t, Abschreibungen am vaokgedäude Walters- Kausen 10000 .4t und Vortrag auk neu« Rechnung M814 (60 504) -4t. * kermer Oreditbank. Der ^uksiedtsrat hat beschlossen, der am 24. dlärr stattkindsndev Oeneralversamwlung nach rvicdllcdso Ab schreibungen die Verteilung von Ndeä«r 4 pro». Dividende vor- ruscdlagvv. * We»tb»lst»toi»«d« vsnk io Heide. Sei als rsicdlicd bezeich neten Abschreibungen auk Rttsktenkonto sowi« vorsichtiger, d«r gegen wärtigen Dege Rechnung tragender 8«Wertung der Xuüeostäod« uod bei erhöhtem Oewioovortrag (i V. 100 243 -4t) wird kür 1915 di« Ver teilung einer Dividende von wieder 6 pro», io Vorschlag ge krackt. ch preisverkead mitteldeutscher krsankoblenwerke. Wie wir vr- kadreo, Kaden sich sämtliche mitteldeutschen Rrauokoklevwerke, soweit sie von irgendwelcher Vedvutung sind, im Xnschluü an dl« gestern er ¬ folgte preistesteeteuug enger rusaiowsogssoklossell und «inen kreis- vsrband mitteldeutscher Rraunkokleowerke mit dem Sitz in -»büdet, der vmunedr die Preis« und bedioguogeo kevtsvtrt. Direktor Volts (dlvuselwitrer krikctt- vvrkaufs-6. w. b. v.) wurde zum Direktor de« osugegrüodeten Ver bandes gewählt. * Aktien verein der 2wjck»uer Viirgergewvrksckakt in 2 wick au. Unserer .Kleidung vom 11. Redruar über den aut 40 (i. V. 25) -<t lautenden Dividsndenvorscklag tragen wir aus dem Rechen schaftsbericht nach, daü auf Steinkodlenkonto 2 453 431 (2 869845) -4t erzielt wurden. Div Produktionskosten erkordcnev 1 880 884 (1 878 263) -4t und allgemeine Unkosten 187 003 (205 757) Rack Abschreibungen von 182 970 (80 056) -4t verbleibt ein Rein gewinn von 109 388 (68 628) -4t. .^uk ueue Rechnung werder. 5891 (3021) -4t vorgstragso. <1is Verwaltung uo verlckt »urkilhrt, betrug öle Iahreskorclüiuiit.' LOS 470,? (217010 t. la äer Kokerei wunt« cier öetrted »w I. Ziel vtageslellt. Pj>! Lrgeboiseo äer veraltetes äolag« lievso ecboo »eit längerer Zeit ru wUn»' Ken übric und e» ltava <Ue hok>»kodle äured unmltteidareu Verkaul besser verwertet wvräev üei clsw sebr regen ädsatr war es schwer, allen Wiinscbov gereckt zu werllcu. vcn srdSdtea Vsrkauksprvisev »taollen erdedilovv Llvdraukwonciungon gvg«-llllbsr. Ltoo dswweoov Wirkung »ul lla« Ertragnis übte auck aer rlemlicd slmk» Wageowaogel au», <ler Lnäe beptenwer slnsetrte unll Lolls cles lladrep ovcd »'cklcl!. Lla« wssvoMeh« Steigerung 6er bnrlleruag konnte nickt erreicht wercieu. Io der Vermögeosreckoung werden u. a. Outkabeu bei Lanken mit 39914 (33811) -4t uod son-Ugo ^uüenstäode mit IW 158 (167 145) -4t ausgswiessn. Lkkekten werden mit 224 900 (228820) ,4t uod Kohlvnvorrüts mit 8463 (4230) -4t aufgekükrt. Demgegenüber stekeo die Leklltvo-Krodjtoren mit 56 242 (56000) -4t und di« übrigen Verpflichtungen mit 25 283 (31 781) -4t ru kucke. * ^us dem verliaer Kohlenhandel Wj« verlautet, Kat di« Rirma Oaesar WoNdviw an der üedwigsdütte, .^vtkrazit- Koklen- und Koks werke, dmcd Deberoadm« eines Postens Aktien lntersss« genommen. Die Transaktion ist offenbar auck aus der Absicht dervorgegangen, das Interesse, das kür di« ttedwigskütt« bisher »uk dem englischen dkarkte gelegen Katt«, dem deutschen dlarktv ruruwenden. * dlitteldeotscke Svifenkabriken, Htt.-t»es., in Wahren bei Dviprig. Der ^uksicdtsrat bringt der auk den 25. Vlärr einbe- rukvovv Hauptversammlung kür das abgelaukene Oeschäktsjakr die Verteilung einer Dividende von 6 (i. V. 0) pror. io Vorschlag. Dis Abschreibungen (i. V. 32 779 -4t) werden als reich lich bezeichnet. cd 8tejvglltt»drik Olditz, .Vkt -Des., in 6 olditr. Der .4uksichis- rat beantragt bei einem Reingewinn von rund 195 000 <j. V. 149571) -4t bei höheren Abschreibungen (i. V. 108597 -4t) und Rück stellungen die Verteilung einer Dividende von 8 (i. V. 6) pror. dr kTiemiscde pabrik vellenberg, ^Kt.-Des., vorw. Kugvu Dieterich in Uelkenberg i. 8. Tiner eigenen Draht- wvlduog rukolge dringt der ^uksicktsrst kür das verstossene 6e- «ckLktsjakr div Verteilung einer Dividende von wieder 9 pror. in Vorschlag. Die Hauptversammlung wird auk den 17. ölärr ein- dvruken. * Kea« ^Itti«nge»ellsed»tt in der thüringische» 8pielwarenindustrie. Die 8pislw»rtznkabrik Kämmer L Rviukardt uod div puppen- tadrik Heinrich llandwerek io Walterskausen sind io ein« ^ktisngeseUscdaN mit einem 8t»wmkapitai vou 1 dlill. ^lark uwge- waodelt worden. Die Rirma lautet Kämmer L Reiakardt, ^Itt.-Des. * Vereinigt« Rilttabriken io 0 iengeo. Die Dividende kür 1915 wird mit 7 (1. V. 9) pro», vorgssclilagen. * Oderseblesised« p»rtl»ndHement and Kallrwerlce, 4ckt.-6es., in 6roÜ-8trvdlitz. Der ^uksicdtsrat schlägt kür das Oesckästsjadr 1915 dis Ausschüttung einer Dividende von 8 (i. V. 7) pro», vor. * Daxsebe kadastriewerll«, ä.kt. Oe»., in Dudwjgsdakon (6»s- und Wasserwesse r). Dio tiesvllscdakt schlägt kür dos »dgelaukevv Oescdättsjadr «ine Dividende von 30 (l. V. IN) Pr»»eo1 vor. tg Kr»ttttb«r1r»gaog»werß« Rkeinteldeo, ^1lt.-6es., io 6adi sck- kkviokolden. D»s vateMnehmeo hat iw Rechnungsjahr 1915 de- triedigende Rrträgnissv erzielt. Inkolgedessen glaubt man in uoter- ricktelen Kreisen annsdms» »u können, daü div Dividende eine Veränderung k»vm srkokren dürste, also wie in den letzte» neun Jahren 8 Proz. betraeen wird.
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