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Dresden, Dienstag den 3. November 1931 Nummer 18s >«»-P. LUchöfI»P«ll« «nd R» >»stlch«<rk»»t,: Dr«,d«» 1S«S0. stund«, MUIwoch, 17—1» Uh> i» LH« jurlstlsth« Sprrchstuad« Lerla» Dir^no^vörl« ZLS'Ä.'S betki.b,« «n» arten,«N >rt Sachsen peueranxrM suk Slreßkenäe» Hamburg, S. November. (Gig. Meldung). Nachdem am Sonntag eine vom Roten Einheitsverband der Hafenarbeiter einberufene Versammlung einstimmig den Streikbeschluß gegen den Schiedsspruch, der den Lohn von 8,8V Mark auf 8,88 Mark herabsetzt, angenommen hat, hat am Montag früh der Streik in Hamburg mit großer Wucht be gonnen. Bereits iu den frühen Morgenstunden wurde ein« An« zahl von Vermittlungsstellen stillgelegt. Auch fünf feste Betriibe stehen bereit» im Streik. Di« Branche der Schiffs« und Kessel« reiniger haben die Arbeit geschlossen niedergeltgt. Drei Ueber« führerbetrieb« liegen still. Auch die Bunkrrarbeiter stehen im Kampfs Auch bei der Hapag wird gestreikt. VetrteS«, die am Vormittag noch gearbeitet haben, find ebenfalls in die Kamps«' sront eingerückt. Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen ÄnternX Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stexn / Erdball / proletarische Sozialpolitik / Für unsere Frauen / Der revolutionäre -eil mehr als anderthalb Jahren regiert in Sachsen kt Negierung S ch i e ck, ohne das Vertrauen des Land, i und des sächsischen Volkes zu besitzen. Während ihrer ^strungszeit hat sich die Schirckregiernng immer als die i - ne Sachwalterin der Interessen der Reichen und Ka« pcHien in Lachsen, als die Repräsentantin der herrschen« m/.laste zur Niederhaltung der unterdrückten und aus« .-!<! ctcn Klasse erwiesen. In ihrer Regierungstätigkett ' Schieckregierung unter der Führung der grohkapt, ?n Volkspartei eine ausgesprochene Filiale der ' n;.egierung, der Negierung zur Durchführung der srscli i s! i j ch e n Diktatur in Deutschland und eine si r Plätze ihrer Politik der Verarmung und maßlosen Li:.lc ls,ung des werktätigen Volkes. ül!c Maßnahmen der Briiningrcgierung zur Abwälzung kkc ^stcn der lapitalistischen Krise auf die Schultern der mistigen Bevölkerung hat die Schieckrcgierung mit der größ- U!- ^r.'iüvilligkcit uuv Rücksichtslosigkeit burchgeführt, unter en zcdeckt und gefördert. Der rücksichtslose Abbau der Löhne u)! ci^ilter der Arbeiter, Angestellten und unteren Beamten, kl Steuer-, Zoll- nnd Mietwucher, der Abbau der Erwervs- la'MMterstiilzung, der Wohlfahrts- und der gesamten Sozial« kilor^e, der Sozial-, 5iricgs« und Kleinrenten, sanden stets r e e ile Billigung und Unterstützung der Schieckrcgierung. ZlMÄ KkAer uns veroruner LoUnadvau 7ie 2chicckregicrung ist dem sächsischen Unternehmertum mit ki Abbau der Löhne, der im sächsischen Staatsdienst Vcschäf« llien Arbeiter, insbesondere der Arbeiter in den staatlichen . cilcn und in den staatlichen Land- und Forstbetrieben schurr- ' -5cnk> vorausgegangcn, während sie gleichzeitig die hohen Ge- kilier der leitenden Direktoren in den staatlichen Betrieben Ks ziilcttt gedeckt und sogar deren Bekanntgabe vor dem werk- tuigcn Volk verweigert hat Im Abbau der Gehälter der un« Kren Beamten in der Verschlechterung der Stellung der unte« un Beamten in der Besoldungsreform ist die sächsische Regie« mg, den Regierungen aller anderen deutschen Länder voran- x:Mgcn. Für das sozialreaktionäre Vorgehen der Schicckregie» lung bei der Durchführung des Abbaues der Gehälter der unte« Vcamten ist kennzeichnend, daß z. B. das gewerkschaftliche tiM des Verbandes sächsischer S ch u tz p o l i z e i b e a m« ten, das es gewagt hatte Kritik an der Besoldungspolitik der rchikikrcgicrung zu üben, für den Bereich der sächsischen Schuy- p.'lizei verboten wurde. Fn der Steuer« und Zollpolitik hat die Schieckregierung richt nur die Politik der Vriiningregierung unterstützt, sondern ü! noch darüber hinausgeganacn. So hat die Schieckrcgierung, r-cht nur entgegen eincist ausdrücklichen Beschluß des Landtage», kinlpruch erhoben gegen die Freigabe der zollfreien Gefrier« slr 'chcinsuhr, sondern hat von sich aus noch eine besondere Er- Nbung der Schlachtsteuer durchgesührt, durch die eine weitere iWeheure Verteuerung des Fleischprcises in Sachsen cr- s-lgte. Im Abbau der Wohlfahrtsunterstiitzung und in der Aerichlechterung der Sozialfürsorge hat die Schieckregierung aue ihre in den Notverordnungen des Reiches gegebenen Möglich« kiücii restlos ausgcschöpft und die Sozialfürsorge stärker als m irgend einem anderen deutschen Land verschlechtert. Auch auf dem Gebiet der kulturellen Reaktion stand die schieckrcgierung stete bewußt in der Gefolgschaft der Brüning« ngierung und ging dieser sogar in ihren kultureakttonären Maß nahmen voran. In der Politik der Zuwendung voz» öffentlichen Mtlcln an di«; Kirche, der Förderung und Unterstützung aller kirchlich reaktionären Bestrebungen, im Abbau 'der Mittel für lie Volks« und BerussschulausbilduNa dokumentiert sich der kut« tuneaktionäre Charakter der Schieckregisrung. Die Schieckregierung hat nicht nur di« in ihrem Etat vor« Kotes Volksbegekrsn Wk Auflösung cies §s«ksis<kon tsncitsges! Die Vollsitzung der Bezlrksleilung der Kommunistischen Vartei Sachsens hat am 2. November gemeinsam m« e>»» Kommunistischen LandtagssraUion und unter Teilnahme von Beriretern aus allen llnterbezlrlen aus Vark^>i„»»>°« M öelvmann noch aussllhrlicher Diskussion, in der ,u den letzlen Innerpolllischen Vorgängen im Neiche und in «a-bl-n «irNi.nn smommen wurde, etnslimmig beschlossen, den Antrag auf rin roies Dolksvearhren zur Auslösung des volksk»lne>u<e>-n kWdlti«es ein,ureichen. Heute srllh Haven entsprechend diesem Beschluß die Vertreter der sächsischen Landlaaskrnwnn >m ZnlmmUntslerium den Antrag out Zulassung eines Volksbegehrens mit folgendem Woritaut eingereicht: " " vor 58ckrkeks ist sukulüsvn! Slnsltmmtg beschloß die Bezirksleiiung Sachsen der Kommunistischen Vartei in dieser Sitzung den nachstehenden Ausruf: ^apaniseke vivisionen marsekieren xexen Sowjetunion! Tokio Plant Uebersall auf die Sowjets! Die Bfveiteruasfe wird mit ihrem Blute das Vaterland aller Werttätlaen verteidigen! Die gestrige Ausgabe des Berliner Tageblattes enthält an versteckter Stelle eine Meldung aus Tokio, die die imperialisti- fchen Kriegspläne in grellem Lichte zeigt. Zn diefer Meldung wird mitgeteilt: „Aus Mukden meldet die japanifche Nachrichten« agentur Nippon Dempo, daß japanifche Truppenbewegungen nach Norden von der Mandschurei, in rufsifches Gebiet bevor st ehe n." Diese Meldung wird in der Abendausgabe trotz eines Ncgierungsdementis ausdrücklich noch unter strichen, indem da» Tageblatt feststem, daß das Dementi der japanischen Regierung nichts daran ändern känp«, da „die General« marschieren werden, wenn es ihnen paßt". Das ist das osfene Geständnis der bewußten Kriegsprovokation gegen die Sowjetunion, das ist der Auftakt zu neuem, blu tigem Weltgemetzel. Wir rufen die gesamte Arbeiterschaft, alle Werktätigen auf gegen den geplanten Kriegsübersall auf den sozialistischen Arbeiterstaat! Erhebt eure Stimme gegen die japanischen Kriegstreiber, die Schrittmacher der Imperialisten aller Länder! Wet es wagen sollte, die Sowjetunion anzugreisen, muß erleben, daß in jedem Lande Millionen für den Sozlalismus kämpfender Werktätiger bereit sind, für das Bollwerk des Weltsozialismus, für den Hort der Ausgebeuteten und Unterdrückten der ganzen Welt mit ihrem Leben einzutreten! !!?. «Ne Schichten de» werktätigen Volkes eingr- m Arbeiter gegen den Lohnraub und ge- gen di« Verschlechterung ihre« Lebenslage, bei dem Kampf der Kleingewerbetreibenden und Kleinbauern gegen ihre Zwangs« bei dem Kamp, der verarmten und verelendeten Mieter gegen hir« Obdachlosmachuug, hat die Schieckregierung stets di, Polizeigewalt und alle Organe des staati chen Macht« apparates angewandt gegen die Armen gegen die Besitzlosen nnd Unterdrückten. Beim Streik der Hartmannsdorfer Textilarbeiter, beim Streik der Chemnitzer Straßenbahner, beim Streik der Oelvnitzer Bergarbeiter, in dem Itampi Her vresaner Z ravenvaNner bei allen Demonstrationen der Erwerbslosen gegen ihrs weitere Verelendung, ist die Polizei der Schteckregterung stet» gegen die Arbeiter und Arbeitslosen eingesetzt worden. Die säch sische Justizverwaltung ist den Justizverwaltungen der übrig«» deutschen Länder in der Durchsetzung reaktionärer Äerschlechrr« rungen des Strafvollzuges wegweisend vorangegangen, wie die Beseitigung bestimmter Rechte der politischen Gefangenen in sächsischen Anstalten beweist. Fortsetzung aus Seite 2 Obwohl sich bei der Urabstimmung 85 Prozent gegen den Lohnraub wandten, hat die Streikbruchorganisation der ver räterischen reformistischen Führer eingesetzt So wurden provoka torische Flugblätter, die zur Arbeitsaufnahme aus,orderten, ver« eilt D^ entrissen den Verteilern dies« Fluablättcr und warfen sie ins Wasser. Dafür wurden dann ma7-W Flngblätte! für den Streik verteilt. Die Polini des SPD-Äators S chänfelderhat schon gegen die Streikenden einaeariffen Als heute morgen noch «in« Barke Uber den Hafen führend die Besatzung als Streikbrecher bezeichnet wurde, er« Ke ein Feakrangrisf auf die Hafenarbeiter. Ein Arbeiter^er- . hielt einen schweren Bauchschuß mHr^ leichter verletzt.'Das ganze Hcnengebiet ist von Uebersallwagrn und Spitzeln geziert. Streik der Hamburger Hafenarbeiter! Kampf unter Fit ^runa des roten Verbandes aeaen LohnavvaulchledsspruM rtilN-ipr«»!«: fttk H,u» »«»«Mch ».so KM t« d«rch »I« Post r,»0 KM Zust«ll,ebsth,). DI« „«rbtlUrstlmm«' «Uch«Utt «La- Ucki. außer an Sonn- und Fel,Nagen. 8« Nöllen böh«r«r E«w,lt »«steht t«t» tlnl„uch aus LI«f«un, d,i Zeitung »d«r «uf Zurllckjahlung d«, v,»ug,pr«U«». r«i-i* „unmal „ paU«„ Kanp„«lll<ull< ,»«« »«««» i.'.ö L Pf. I2r Famttlenan,«Ig«n rv Ps., sll« dl« RktlamejiU« l»nIchU«ßend dm!pal>ig«n T«U «ln«r I«kU«U«) 1,!X> RM. «„«Igrn.Unnahm« nur »»!, » Uhr an I» d«r lkrpedttlon Dr«»d«n-A. 1, Slltrrbahnhosstraß« ». ,'Zahrgang gesehenen außerordentlichen Zuwendungen an die KirchenaeseU- schqften, au» den Cteuergroschen der Werktätigen trotz Spar maßnahmen auf sozialem und kulturellem Gebiet in vollem Umfang aufrecht erhalten, sondern sie hat darüber hinaus noch außeretatliche Mittel als Zuschüsse zur Besoldung der Pfarrer der Kirchengesellschaften verwendet und laufend zur Auszahlung gebracht. Auf der anderen Seite haben alle kirchlichen reaktio nären Bestückungen, wie vor allem die sogenannte „Antigott- losenbewegung" stets die wärmste Unterstützung und Sympathie der Schirckregiernng gefunden. Alle Ansätze einer fortschritt lichen Schulgesetzgcbuug in Sachsen sind von der Schleckregre« rung liquidiert und rückgängig gemacht worden. Die Mittel für die Volks- und Berufsschulen wurden abgebaut, die Klassenfreqnen, in den Volksschulen in unerträglichem Mage erhöht, Volksschullehrer wurden abgebaut und das gesamte sächsische Schulwesen, soweit es die Schulbildung der Kinder der werktätigen Bevölkerung betrifft, in der reaktionärsten Weise verschlechtert. Rücksichtslos hat die Schieckregierung den Staatsapparat als Machtinstrument der herrschenden Klasse gegen die Arbeiter«