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Die deuffche mutier. „Mutter, wann kehrt der Vater nach Haus ?“ — Wenn die Ernte geholt unser Fleiß, Er zog zum Ernten nach Frankreich hinaus, Dort sichelt er rot und heiß! „Mutter, auf Stoppeln weht kalter Wind, Sag, wo bleibt er so lang?" — Ob früh und schaurig die Nächte sind, Kinder, werdet nicht bang! „Mutter, Du gibst uns nur schwarzes Brot?“ — Danket Gott, der’s beschert! In Frankreich glühen die Scheunen rot, Dort sitzt der Hunger am Herd! „Mutter, wir haben der Feinde so viel, Was taten wir ihnen zu leid?“ — Nur daß ein Teil uus am Dasein fiel, Nur daß ihr atmet und seid ! Geht schlafen, Kinder, der Vater wacht, Damit ihr ruhet so warm, Im Schützengraben in eisiger Nacht Liegt er, Gewehr im Arm. Was wollen wir beten beim Schlafengehn ? — Daß ihr tapfer werdet wie er, Der Taten wert, die für euch geschehn, Und willig tragt die Beschwer. Kinder, den Vater im Himmel fragt, Wann die blutige Ernte aus, Wenn der Sieg erkämpft und der Friede tagt, Dann kehrt euer Vater nach Haus!