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VN » l/rro pstiu Bko-tzM kin vsi.rl7^^8w v« r»v,lk7v^M > 11: tr«I Hau, ««n«illch r,L0 Kvt l»a-lb«r z« v»r«„), durch .,.. ,!M litziir ZustrII,,büh,). D<« „Ilrb«N«rftimm," «rlcheln» lla. tt» aukr, «, Sonu. und H-Isr«»,«,. Zn NSllr» bihrrrr Gewalt irftr-t krin Anspruch auf LI«s««u»p drr Zrltuno auf Zurückpahkun» d«, vetu«»pr«lü». vrrlag: Drrndner vulag»»ck«lllchaft mbp. Drr^rn.v. Seschiftastell» und X«. daktlon: TütrrbiHnhosstr.!, Nrrnruf: 17!SS. Postscheckkonto: Dreadon IS »SO. Sprech lundrn: Monla«, lS-18 Uhr all«. Hx-t-hstund«, Mittwoch» 17—18 Uhr »«trieb». und arb«II»rechtl. Fragen, Freitag» 18—IS llhi iurlstisch« Sprechstunb« , i«t,e»»r»ts»: die neunmal -« pal«,», N«np«r,Ill,„tl, »d,r dar«, ri PI., für sz-mIII,n,n„Ig,n LS Pt., für dl« N<N,m„«Ik, <a»schlles,«nd N» »reilpalttaen r,U «tn,r I,rts«Il,> l.SO RM. »ni«Ig,n.«nnabm, nur .-^ni-ft» non » Uhr an In d«r SxprdUIan Lriad«».«, 1, TüKrdahnbosstrah, 8. Jahrgang Dresden, Mittwoch den 12. August 1931 Nummer 139 Einzelnummer 10 Pfennig M»t AaUunnSdündlarn und In nllan NlsStan »rtrtlltttch der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Erdball / proletarische Sozialpolitik / FUr unsere Frauen / Der revolutionäre Jungarbeiter ras Karl-Lieblnecht-Sau» unter Belagerungs zustand Das Gebäude wurde von der Polizei besetzt und bleibt bis zum 20. August geschlossen Rechts: Die Polizei stürmt das partelvaus Noch trotziger und tiitzner! Severing betreibt KPI-Berbot neuen Pliinen der herrschenden Klass« und zu den Gegenlo- suugea der Kommunistischen Partetl Es geht um di« Existenz aller Werktätigen in Stadt und Land! Di« Kommunistische Partei verpflichtet sich, im Kamps de« Volke« um Brbrit, Brot und Freiheit voronzugehen! Jetzt haben di« Massen da« Worts Diese eindeutige, unmißverständliche Hetze baut sich auf Be hauptungen auf, deren „Grundlage" die des Übelsten und ver logensten Revolver- und Sensationsjournalismus an Nieder tracht und Skrupellosigkeit iibertrisft. Verzweiflungsakte, Hun gernder, durch die kapitalistische Wahnfinnswirtschast ins Elend getriebener, werden zu „Moskauer Aktionen" umgesälscht, um di« eigene Verantwortung für das Elend abzuwälzen. Ein Zu sammenstoß eines Opfers der kapitalistischen Gesellschasts-„Ord- nung" mit der bürgerlichen Staatsmacht, wird zum „Geheim plan de» RFB". Faschistisch« Lockspitzel-Verbrechen dienen als willkommen« S«nsationsangelegenheit. Vertuscht u. verhüllt soll damit werden, was wirklich in Deutschland gegen die Interessen der hungernden Massen geplant und durchgesührt wird. Die Kommunistische Partei, ihre Presse und ihre Einrichtungen, die in unermüdlichem Kampfe um die Enthüllung und Aufdeckung der wahren Zustände und ihrer Ursachen stehen, werden deshalb unter Ausnahmezustand gestellt. Während da» Hakenkreuzge- sindel organisierte Ueberfälle am Hellen Tage dwrchführen kann, will man die Mitgliedschast zur KPD, ja, sogar zu den revolu ¬ tionären Massenorganisationen, unter Strafe stellen. Das, mo dle Hitler und Hilgenberg seit langem fordern, wird jetzt vorde- reitet durch Sozialdemokraten in Ministersesseln und anderen Etaatspostcn. Sa wollen die national- und saziasaschistischc« Führer die Rebellion ihrer rebellierenden Mitglieder dämpfen Das „demokratische Bollwerk" Preußen steht wieder an der Spitze der Einpeitscher des faschistischen Kurses. Däs Zentralkomitee der KPD hat auf die im Zusammen hang mit den Vorgängen am 9. August erfolgte Besetzung des Karl-Liebknecht-Hauses und die damit verbundene Hetze, eine eindeutige Antwort erteilt: Wir veröffentlichen diese Erklärung in der morgigen Nr. Jetzt gilt es, sich um die KPD und die revolutionären Massenorganisationen zu scharen. Mit der Verteidigung ihrer Legalität wird der Massenkamps gegen Hunger und Faschismus für Arbeit, Brot und Freiheit einen gewaltigen Auftrieb er halten! Hysterische presfevetze von Nazis bis SPD gegen Vie Kommunisten als Ablenkung von den neuen Hungermatznabmen / Belagerungszustand am Bülowplatz/ Erklärung des LK /Nehmt fosort Stellung Die kapitalistische Pressemeute von den Nazi« bl« zu den Hetzblättern de» SPD-Vorstandes überschlägt sich in hysterischem Geheul: „Wird endlich die KPD verboten?" . . so schreit «« aus den Zeilen des „Freiheitskamps" ebenso wie au» den Spalten der offiziellen Bourgeoisirblätter und der schieckfrommen SPD-Volkszeitung. Latrinengeriichte und bewußte Hetzlügrn werden systematisch kolportiert, um die Bevölkerung von den ungeheuerlichen Ausplünderungsplänen drr besitzenden Klassen obzulenken Di« Staatsorgane werden ganz eindeutig ausgesordrrt, Gründe siir ein solches Verbot zu konstruieren. Eine bürgerliche Presseagentur verbreitet bereit« eine Meldung, in der es heißt: „Dagegen ist «» wahrscheinlich, daß das Reichvinnenministerium in kürzester Zett sich mit einer Anregung Preußen» fi) befassen wird, di« den Zweck verfolgt, ein zentrales Verbot drr KPD für da« ganze Reich zu «klassen. Für «in verbot bestehen verschiedene Handhaben, Voraussichtlich würde an di« Länderregir rungen da« Ersuchen gerichtet wrrden, die Kommunistische Partei mit allen ihren N e b e n 0 r g a n t s a t i 0 n e n zu verbieten" Dresden, den 12. August. Da, Berliner Tageblatt dringt an versteckter Stelle «in« ungeheuerlich« Meldung über neu« Drossrlungopläne der Gemeinde- ^u altungen. Diese Pläne stellen eine erneute Verschärfung aller bisherige» Maßnahmen dar. Heut« wird bereit« Vor st and de» Deutschen Städtetage» dies« Pläne endgültig beraten und sie dann an da» Reich icilergeben. Wörtlich schreibt das Berliner Tageblatt: Der engere Vorstand dieser kommunalen Spitzenorganisation ist bereit« heute mittag zu einer Vorbesprechung zusammengetre- in, bei der eine Anzahl von Vorschlägen zur Erörterung stand. U. a. erwägt man eine nochmalige Kürzung der Gehälter d«r Kommunal beamten und -angestelltru (um bi, zu 1V Prozent etwa), einen Abbau der Wohlsahrtsleistungen, um «inen vielleicht »och höheren Prozentsatz, Einsparung von Kosten beim Unterrichtswesen durch Zusammenlegung von Schulklassen und ähnlich« Maßnahmen — und schließlich einen Umbau der Erwerbslosrnfürsorgr durch Zusammenlegung der Versicherung mit der Krisensürsorge und der Wohisahrtvsürsorge." i . dientet nicht mehr und nicht weniger als die Jnangrifs- e der Durchführung der faschistischen „nationalen vsthilf e". dieses Generaloffensivplanes de» Unternehmer- Großagrariertums, Dieser „nationalen Eeldsthils," der Ka sten dient auch die Hetze der Nazi-, Bourgeoisie» und SPD- gegen die KPD, dient der verschärfte Terrorismus g«g«n i -.volutionäre Arbeiterpartei und ihre Presse. Die Kommu- I ch« Partei hat ein Kampsprogramm der roten Selbst- I der Werktätigen als Gegenlosung den Plänen der Kapitals- I d lie entgegengestellt. Die Kommunisten fordern darin: MeSelbsthilfederWerltiitigeu Die Forderungen der KPD R M, fordern für alle Betrirbsarbeiter die Verhinderung je- Dn i'ünn'g» Lohnabbau, weitgehend« Lohnerhöhung und die M ivhrung des Siebenstundentags bei vollem Lohnausgleich. I Air sordern sür alle Erwerbslosen di« Rückgängigmachung W .'Ibbaiiinaßnahmen, die weitgehende Erhöhung aller Unter st si niji.n. darüber hinaus ihre sofortige Wiederrinftellung in di« Dcllicke ohne Rücksicht aus die Prositinteresien der Unternehmer. Mr sordern für alle kleinen Sparer die sofortige unbe. Dk.inttr Auszahlung ihrer Guthaben aus Sparkassen und Banken. Wir fordern die sofortige Zurücknahme des G«halt»abbaue« M-in die unteren Beamten und Angestellten, darunter auch di« »uruänahme des Gehaltsabbaues und der Ratenzahlung für Milere Schupo-Beamte und Reichvwchrsoldaten. Wir sordern sür alle Sozialrentner, Kriegsopfer und Klein- Dnsionare die sofortige Zurücknahme aller gegen sie gerichteten Jule siützungsabbaumaßnahmen. Wir fordern für alle Gewerbetreibenden und Kleinhändler I restlose Streichung ihrer Steuer- und Schuldenlasten. W'r sordern sür alle werktätigen Bauern die vollständig« Dicuersreiheit, Pachtzins- und Schuldensreiheit, di« Enteignung «» lkiroßgrundbesitzes zugunsten der werktätigen Bauern und standarbeiter. Wir fordern die Beschlagnahme der Lebenvmittelvorrät«, der Monate an Kleidung, Lchuhwert und Brdorssgegenstände bei den Mroßsirmrn und Warenhäusern zwecks unentgeltlicher Zuteilung In die Erwerbslosen und an die minderbemittelten Schichten der Meoolkerung. Wir fordern die Beschlagnahme der Großwohnungen, Echlöf- Ir und Villen zweck» Einquartierung der wohnungo- und obdach losen Familien der Werktätigen. Wir sordern die hundertprozentige Beschlagnahme aller Ver- »ögensreste ind Einkünste der Millionär«, Großverdiener, Divi, Itndenempsänger, Aussichtsratsmitglieder, Fabrikdirektorin und »roszgrundbesttzer. Wir verlangen den rücksichtslosesten Gehaltaabbau für die Dökkstcn Beamtengruppen, den rücksichtslosen Unterstützungsabbau Dur die Großpensionäre, den Gehalts- und Personalabbau der hoch- Dizahlten Gewerkfchastsbeamten. Wir sordern di« Verhaftung und öffentliche Aburteilung A'rjenigen Kapitalisten, die sich der Kapitalflucht und de» be- Dkrzerischen Bankrotte» schuldig gemacht haben. Schon hat der Dresdner Stadt,at die ersten Schritt« zur Durchführung der Pläne des Städtetage» getan. Die Löhne der Momunalardclter sollen von 1,05 Mark auf etwa 77 Pfennig Mrabgedrückt werden. Die Entlassung von 280 Aushilssstraßcn- Wbnern und di« Vorbereitung weiterer Entlassungen durch Wimührung durchgehender Wagen mit bedeutend verringerter Whafsnerzaht sind Alarmsignale für die werktätige Bevöl- Mrung. Tie „Arbeiterstimme" erfüllt am ersten Tage ihres Er- Meinens ihre Pflicht durch Enthüllung dieser Pläne der Ka- Dualisten, I Zn allen Betrieben, Vitro« und Werkstätten ünd aus allen Uirmpelstrllen muh jetzt Stellung genommen werden zu den Neuer ungeheuerlicher Anschlag ausr Ball! kl Vorstand des Stübteauöscyuffes plant WohlfahktSkaub adel' 10 Prozent, Welteke Sehaltsraktung um iq Prozent, Schul- und Ledrerabbau Die rote Lawine rollt Dresden, 12. August Nach vierwöchigem Verbot — es ist da» zweitemal in diesem Jahre — erscheint die „Arbeiterstimme" wieder. In diesen vier Wochen — halt, Pressenotverorbnung! Die Pressenotverorbnung, die inzwischen auf Airregung Se- verings von Vriining und Hindenburg erlassen wurde, er« laubt nicht, das auszusprechen, was ist. Die Press«notvcr- ordnung zwingt uns, wie Lenin es unter dem Zarismus schilderte, „auch die wenigen unumgänglichen politischen Hinweise mit der größten Vorsicht zu formulieren, in An deutungen, gewissermaßen durch die Blume zu sprechen, in jener verfluchten Sprache, zu der der Zarismus all« Re volutionäre nötigte, sobald sie die Feder in di« Hand nah men, um etwas .Legales" zu schreiben." Aber wir find überzeugt, daß diese „Sklavensprache" di« versklavten deut schen Volksmassen schon gut verstehen werden. In diesen vier Wochen also gingen tiesgreisende Er eignisse vor sich, die di« Vorboten einer noch tiefer greifen den Entwicklung sind. Es gab Bankzusammenbrüche wie di« der Danat- und Echröderdank. Es hagelt« Notverordnungen. 18 kommu-