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eIpart proklamiert Vereinigung mit Shrlften und Selben. „Srwertfchastsbewegung muß dem Staate dienen". Schafft die Milltonenfroni der Rss> Jis leMe Preisgabe der „freien" Selim! Wastsorgimsationen durch den ALM Nachdem in den letzten Jahren in den Erklärungen, der reformistischen Gewerkschaftsführer sowie der Gewcrkschasts. presse immer weniger vom Kampf gegen die „Gelben" und „Christen" die Rede war und Stegerwald auf dem Frankfurter ADGV-Kongreß seine Rede halten konnte, nimmt die „Einheitsbewegung" des ADGB zu den früher so sehr be- kämpften, vom Unternehmertum ausgehaltenrn christlichen und Hirsch-Dunckerschen Eewerkschasten immer offenere Formen des Klassenvcrrats an. Schließlich, nachdem der ADGB-Berlag das „Nene Testament" drucken lieh, kann man begreifen, dah man sich auch an die Leser desselben wendet. Wesentlich für uns ist die Stellung der Gewerkschaftsmitglieder, d»e in der Vorkriegs zeit ost genug Gelegenheit hatten, das Verhalten der „Gelben" im Betrieb am eigenen Leibe zu spüren. Wir sagen ihnen, erkennt ihr nun. dah die Kommunisten, die diesen Weg vor Jahren aufzeigten, Recht hatten, als sie erklärte«, dah der Kampf gegen die „Gelben" nur ein Schein kamps sei, weil ja Rücksicht auf die Koalttionsbrüder genom- men werden muhte. Die Ausführungen Lcipartv, die wir nachstehend wörtlich wiedergeben, müssen jedem ehrlichen Gewerkschaftsmitglied die Schamröte ins Gesicht treiben, ob der offenen Kapitulation, die der „Führer" des ADGB ohne Willen der Mitglieder ctngeht. Der Vorsitzende des ADGB, Lei pari, schreibt in Num mer 49 der „Gewerlschastszeitung". Es handelt sich um eine autoritative Antwort des ADGB aus drei Fragen der Hirsch- Dunckerschc» Eewerkvereine über die organisatorische Bereini gung der Gewerkschastsrichtungcn. Die Hirsch-Dunckerschen Ge werkvereine stellten drei Bedingungen als Fragen an den ADGB als Voraussetzung der organisatorischen Einheit. 1. Parteipolitische Neutralität ohne Verpflichtung der Mitglieder zu irgendwelcher Parteizugehörigkeit. 2. Völlige Sicherung der religiösen Glaubensfreiheit der Mitglieder. 8. Entschlossener Kamps gegen kommunistische Revolutions treiberei und Einsetzung der Gewerkschaftsbewegung als Organe des Staates uud der Nation. Lei pari beantwortet die drei Fragen restlos im Sinne der arbeiterfeindlichen, gelben, Hirsch-Dunckerschen und christ lichen Gewerkschastsrichtungcn. Aus dem Munde des Vorsitzen den des ADGB hören jetzt die deutschen Arbeiter und Ange stellten, dah ihre ehemaligen Klassenkampfgewerkschasten völlig preisgegcben werden und auf der Grundlage der klassensrred- lichen, gelben Eewerkschastsrichtungen vereinigt werden sollen. Auf die einzelnen Fragen antwortet Lcipart u. a. folgendes. Zunächst aus die Frage der parteipolitische» Neutralität: „Je weiter sich jedoch die Gewerkschaften entwickelten, je weiter ihre Orientierung über sich selbst, über die Eigenart und ihre Ausgabe fortschritt, je reiner sie ihren Zweck heraus« bildeten, je vollkommener sie ihn erfüllten und ihre Metho den ihrer NZesensart gemäh und ganz aus eigenem Vermögen gestalteten — um so näher kamen sie dem Augenblick, in dem sie Umklammerung durch parteipolitische Ein flüsse ab st reifen und ihr Recht auf volle Un abhängigkeit von allen politischen Parteien durchsetzen konnten!" Ganz abgesehen davon, dah diese Antwort ein offensicht licher Schwindel ist — erinnert sei nur an die Millionen Wahl- kM L-Lipsrt iür vrünmg ortvf mit üsr KLV -ür ötzn SorisIismuL? ,,0/iao ^cooike/ mu6 ckce 6ell>erksc/ro/tsbt>looZllttZ ckem Staate, c/or lVotcon, c/er Oemokratio e/c'enon . . . Occ» w« §to//unZaahmo ckor Oeu-erksc/iakten rum 8taat ist aus schcoc-ru-ceZenc/c?» Orünc/en ckurc^au.« posc/cv." leipart in lVr. 49 cker 6eruer^scho/tLrsi/lln^. 6evverk8cstaii8mitgiie6er, sorialäem akratische Arbeiter! 8ei6 ihr mit heipart 6er Meinung, 6aü 6ie Oev/erkscbalten 8tütrea 6er blotverorävungsäiktatur, wie 6a8 hier von I-oipart Kelor6ert wir6, sein müssen? O6er se>6 ihr mit uns 6er hseinunZ, 6a6 6ie von euch in sanken Zähren aulgebaute M Gewerkschaftsbewegung ein Kampsirlock gegen kapitalistische Vereion6uvg un6 Faschis mus sein müllten? Kiassengenossenl Oedt 6ie Antwort aul 6iesen ungeheuerlichen Verrat un6 reiht euch ein in 6ie einrige, antikapitalistische Oewerkschaltsorganisation, 6ie Ksvolutionsr« Vs vsrkrckstts-Vooosition! gelber der „freien" Gewerkschaften für die SPD bei den l-r Reichstagswahlen - ist das der alte Lrade-Unionl-l^. Standpunkt in der Geiverklchastsbcwegung, den sich oiie «z- werkschafter zu eigen gemacht haben, die die twwertschallen-» Klasscnkainpf, von der festen Verbindung und der Politik. Führung der KlassenkamPartei des Proletariats o- versuchten im Interesse der Politik der Unternehmer u -e ' gesamten Bourgeoisie. Die Frage der Glaubensfreiheit in den Gewerhchastcnm, rvandelt Leipart direkt in eine Propaganda für die Religic-, innerhalb der ADED-Gewerkschaften, die Marx mit Rech- a'; Opium für das Volk bezeichnete: „Die religiöse Glaubensfreiheit des Mitgliedes muj; e- jeden Zweifel sichergestellt lern. Besteht doch keinerlei M-i zu befürchten, das, das Ersülltsern des Mitgliedes mit Impulse-, die echter, religiöser Ueberzeugung entspringe«, dem Zweck Sei Gewerkschaften zuwider und seiner Erfüllung hinderlich ,,, könnte." Jedem proletarischen Alassenkämpfkr in den ADss>? ^ nverlschastsverbänden must diese Stellungnahme der ADL? Führer in der Frage der Religion die Schamröte ins ' treiben. Zum Schlug gibt Leipart das zu, was die RGO deren, mehrfach nachgewiesen hat: die Verwandlung der GewerNch:- ten zu Organen des kapitalistischen Staates. Lcipart Kell! v- „Ohne Zweifel muh die Gewerkschaftsbewegung tcr Staate, der Nation, der Demokratie dienen . . . Die Stell»,, der Gewerkschaften zum gegenwärtigen Staat ist aus scharr- wiegenden Gründen durchaus positiv. Aber nicht nur do», l«, vern die Gleichheit der Stellung der Gewerkschaften aller Ar tungen im Snstem der modernen kollektiven Atbeitsoersapp,; die das Fundament ihres positiven Verhältnisses zum Stau wesen biwet, hat auch die Unterschiede zwischen ihnen obcrmb verringert und die Voraussetzungen für die Einheit verbeut.' Diese Feststellungen Leiparts am Vorabend der Pcrltt. düng der neuen, ungeheuerlichsten Notverordnung gegen tu Arbeiterklasse bedeuten, dah der ADGB die Gewerkschaste« a> Vollzugsorgane für die Durchführung der Notverordnungen t« Brüningregierung erklärt. Ein Sturm der Entrüstung mcn Hj gegen diese Politik der Arbeitervcrrätcr, die an der Spitze K, ADGB stehen, erheben. Leipart kommt zu folgenden Schlußfolgerungen: „Prüft man diese Fragen leidenschaftslos und ohne Bk eingenommenheit, so kommt man zu dem Schlich, dah ein Vereinigung der Gewerkschaften völlig nen Perspektiven für dre Befestigung des re», , blikanischen Staatswesens durch die Bildn« eines umfassenden gesellschaftlichen u n d »l ' litischen Machtblockes darböte... Aus unserer Antwort auf die drei Fragen dürste sich «> geben, dah zumindestens zwischen uns und den Ke- werkschaftsvcreinen keine Gegensatz« brü hen, die eine Aufrechterhaltung der Treu- nung rechtfertigen könnten." Fürwahr, die Trennung der Eewertschasten in freie, tzc'.k Beamtengehälter unter Borkriegsniveau Das Realeinkommen beträgt nur 74,S Veozent der Vorkriegszeit. Trotz »reuen Abbaus keine Auf hebung der sächsischen RüMlufungen Unter der Ueberlchrist: „Gehaltskürzung und Preislen kung" erhalten wir vom Ortskartell Dresden des deutschen Be amtenbundes eine Zuschrift, die sich mit dem Eehaltsabbau für die Beamten auf Grund der Notverordnung besaht, und die wir beifolgend wörtlich wiedergeben: „Die neue Stotoerordnung des Reiches bringt der Be amtenschaft zum vierten Mal« eine Gehaltskürzung. Sie be trägt 9 Prozent der ungekürzten Bezüge oder l0,5 Prozent der Gehälter, die jetzt ausgezahlt werden. Alle vier Gehalts kürzungen zusammen machen reichlich 20 Prozent, bei Be amten mit Kindern bis 25 Prozent der Sätze der Besol dungsregeluna von 1927 aus. Damit sind die Beamten unter den Stand der Besoldungsreaeluirg vom Dezember 192-1 herabgodrückt worden, die meisten nominal sogar unter den Vorkriegsstand, dem Realeinkommen nach alle ganz bedeu tend. Ein mittlerer Beamter erhielt nonnnal 1913/14 216,66 Mark, im Dezember 1924 212,50 Mark, im Oktober 1927 269,65 Mark, im Juli 1931 234,79 Mark. Im Januar 1932 wird er 213,37 Mark erhalten, nach dem jetzigen Lechenshal tungsindex unlgerechnet, beträgt sein Realeinkommen nur noch 74,8 Prozent des Vorkriegsstandes. Das Beamtenreal- einkommen hat sich dauernd abwärts bewegt. Bei vielen sächsischen Beamtengruppen ist der Abstieg noch schlimmor, weil sie durch die sächsische Notverordnung zurilckgostust wor den sind und diese Rückstufungen trotz der neuerlichen Kür zung nicht ausgehoben werden Die Reichsregierung Hal oeriprochen, zugleich mit dem Gehaltsabbau eine Senkung gewisser Presse durchzuführen. Selbst wenn das gelingt, wird die Eintommensrninderung durch die vier Gehaltskürzungen zusammen nicht ausgeglichen werden. Die Beamtenschaft wird mit Aufmerksamkeit die Be wegung der Preise verfolgen. Sie hört mit Enttäuschung die Aeuherungen des, Preissenkungskommissars, dah man nicht zuviel erwarten dürfe. Sie muh darauf bestehens dah nicht nur die von der Regierung vorgesehenen Preislenkungen voll eintreten, sondern dah darüber hinaus die Preise noch Heiter abgebaut werden, damit das Realeinkommen erhalten bleibt. Die illeamtentchast ist sich dabei der Unterstützung der Übri. gen Arbeitnehmer gewiß, die von Lohn- und 'Gehaltssenkun gen in ähnlichen Ausmahe betroffen worden sind. Nur wenn die Preise stärker fallen als die Löhne, kann der Schrump- fungsprozeh der Wirtschaft aufgohalten werdxn. Soweit das Ortskartell des Deutschen Beamtenbundes. Viel« sächsische Beamt« wurden durch Schieck» Notverordnung in niedrigere Gehalt-klassen versetzt. Au den Hungeematzmchmrn Schieck» treten ab 1. Januar die neuen Hungermaßnahmen Brünings. Wenn, wie aus obiger Zuschrift ersichtlich ist, «in mittlerer Beamter ein Januargehalt von 213,37 Mark erhalten wird, so kann man sich ein klare» Bild über die furchtbare Lage der unteren «eaurteuschaft machen. Es ist offene» Geheimnis, dah wette Kreise der Beamtenschaft ungeheuer verbittert find über die Maßnahmen, die Schieck und Brüning besonders gegen die unteren und mittleren Beamten anwcnden. Sie fordern, daß die Riesengehälter der oberen Pesoldungsklassen abgcbaut werden. Der untere und mittlere Beamte, der in den letzten Nlonaten und Wochen den Hungerriemen im mer enger schnallen muhte, beginnt zu erkennen, dah die In teressen der Arbeiterschaft seine Interessen sind und dah man für seine Lebensinteressen kämpfen muh. Welches Verständnis die Schieck-Regierung für di« unteren Beamten an den Tag legt, haben die Polizeibeamten an dem Verbot ihres Gewerk» schaftsorganes, welches nur in andeutendcr Form auf die Ver elendung der mittleren und unteren Beamtenschaft hinwieh und dabei für die klassenbewuhte Arbeiterschaft selbstverständ liche Konsequenzen zog, ersehen können. Warum, so fragen wir den Deutschen Beamteubund, läht er es bei der Feststellung des ungeheuerlichen Eehaltsabbaues und sonstiger Verschlechterungen bewenden, ohne auch nur ein Wort von Kampfmahnahmen gegen die ungerechte Behandlung der unteren und mittleren Beamten zu äuhern? Der Kurs des Deutschen Veamtenbundes liegt genau so wie der aller dem ADGB angeschlossenen Gewerkschaften und der SPD in der weiteren Tolerierung der Notverordnung»- und Elendspolitik der Schieck- und Brüning-Regierung die jede, auch noch so arbei te» und beamtenfeindliche Maßnahme als das „kleinere Uebel" hinstellt. Die unteren und mittleren Beamten müssen erkennen, dah nur die RGO ihre Interessen vertritt. Spanien: Gegenwärtig tagt in Sevilla der Kopgreh des Ortsverbandes der revolutionären Gewerkschaften, die der roten Eewerkschaftsinternationale angeschlossen sind. Auf der Tagung sind 70 Gewerkschaften mit einer Gesamtmitgltederzahl von 80 000 Gewerkschaftler durch 95 Delegierte vertreten. Der Hauptpunkt der Tagesordnung betrifftHdie Einheitsfront. Tschechoslowakei: Am Donnerstag findet in Znatm ein« Verhandlung gegen Genossen Stern statt. Ein Ausspruch in einer Versammlung gegen die imperialistischen Kriegsvorbo reitungen, hat den Staatsanwalt bewogen, die Auslieferung vom Parlament zu verlangen und der Jmmunitätsausschuß hat auch in diesem Falle mit den Stimmen der Sozialfaschisten Ge nossen Stern ausgeliefert. Am 18. D«ember fand in Pvaa ein« Konferenz vor Arboi- tortnnen der Prager Betrieb« stE 2S Betrieb« war«« durch und christliche lägt sich nach der Politik der Lcipari, T '.cr und Konsorten nicht mehr rechtfertigen. Sie schlagen aus :: Erkenntnis selbst die Vereinigung vor, und zwar aus -en den des Programmes und der Politik der gelben Untern«, an- gewerkschaften zur Verhinderung des Klasienkampies, di« Interessen der Arbeiter und Angestellten. Die „freien k werkschaften siird gerade im Kampfe gegen die gelben Unter uehmerorganisationen groß geworden. Jetzt lollen die Arden« der ADGB-Verbände an diese Organisationen und ihre Pe'.nl verschachert werden. „Die Gewerkschaften dienen dem Staat", der die ungeheuer- lichste Auvbeuterpolitik durch Notverordnungen durchführt. L» verkünden die Leiparts ihre Politik. Einheit der Gewerkicksasten auf dem Programm der Gelben, gegen die Arbeiter, das üt dir Politik des ADGB. Alles für die Durchsetzung der Arbeitersorderungen, rott Einheit in jedem Betrieb, gegen Lohnabbau, Massenentloliinu gen und Faschismus. Das ist die Politik der NGO. Dafür nüt sie alle Arbeiter und Angestellten auf. Stärkt die RGO ast einzige, gewerkschaftliche Kraft, die die Interessen der -lrbcitrr und Angestellten vertritt. Wieder Sieg streikender Landarbeiter! Die Streikbewegung der Landarbeiter in Ostpreußen bot sich ausgedehnt. Auf dem Gute Mote rau genügte bereit« ein Streikbeschluß, um den Gutsbesitzer zur Zurücknahme seiner Lohnabbauforderung zu veranlassen. * Auf dem Gut Gubehnen steht die Belegschaft geschlosst« im Streik. In Wange hat die Belegschaft als Protest gegen den Lohnabbau ebenfalls die Arbeit niedergelcgt. Auf ven Gütern in Ekritten kündigte der Gutsbesitzer einen Lohnabbau an. Als die Belegschaft einen Streikbeschluß faßte, zog der Guts besitzer seine Forderungen wieder zurück. 120 Delegtertinnen vertreten. Außerdem waren auch die Jugend und die Vcela vertreten. In das Präsidium wurden Vertre terinnen der jugendlichen Arbeiterinnen, der Arbeitslosen und das Mitglied des Betriebsausschusses der Firma „Zatka" als offizieller Vertreter, der vereinigten Betriebsausschüsse gewählt. Di« Debatte, wie auch die ganze Konferenz, wurde im Zeichen der Einheitsfront der werktätigen. "Frauen durchgeführt. Als die Genossin Jäburkova, Redakteurin der. Frauen,eitung „Ro-> zevacka" über die Verfammlungsfreihoit sprach, löst« d«r an wesende Regierungsvertrster die Konferenz auf. England: Halboffiziell wird mitgetettt: In dieser Wache wirk eine brüt« Serie von Antidumpingzöllen oerordnel. Diese disttc Serie wird sowohl neue Zölle für Fertigwaren als auch die Er weiterung und Revision der.schon mit Zöllen belegten Waren liste vorsehen. Eisen und Stahl werden jedoch noch nicht in die ser dritten Lifte enthalten sein. Internstionsle MrtLLksttsksmpks !