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Ä unü Lttea ^Kenseken ein WoklirekaUen!" M Ms-/ bei bürgerlichen Leuten, vor der Haustür lag. Durch Aushebung dieses Nestes ist also der Verbreitung keineswegs Einhalt ge boten, zumal es der Kriminalpolizei auch noch nicht gelungen ist, Verlag und Redaktion ausfindig zu machen. Das Gericht sah den Tatbestand der Vorbereitung zum Hochverrat als gegeben an und verurteilt« Brewes und Brü- sching zu je vier Monaten und zwei Wochen, Schmiedel zu acht, Blum zu sechs und Michaelis zu drei Wochen Gefängnis. s ?! M HK' 'i.4/ SPI-HürsorgeSrztin kommt zur KW Die frühere Magdeburger Fürsorgeärztin, Frau Dr. m! Nachmann , ist nach elfjähriger Mitgliedschaft in der SM zur KPD übergetreten. Sie hat aus Anlass ihres Austritt« an den Ortsverein Magdeburg der SPD eine Erklärung geil tet, in der sie scharf gegen die Politik der SPD Stellung nimmt Sie fordert alle ehrlichen Arbeiter in der SPD auf, ilncn Schritt zu folgen. Uedersall ausLioa gegengmveriaNsmm Gestern wurde das Büro der „Liga gegen Imperialismus-, die seit sechs Jahren vollkommen legal ihre Tätigkeit ausübt, von der Polizei besetzt. 18 Personen, Studenten und Journali sten, die im Laufe des Tages das Büro betraten wurden verhaftet. Das Polizeipräsidium verweigerte dem Generalsekretär dem Neichstagsabgeordneten Genossen Willi Münzenberg jede Aus kunft über den Grund dieser Verhaftungsaktion. Offenbar Han- delt es sich darum, daß mit dieser Verhaftung der Wille einer ausländischen imperialistischen Regierung durchgesührt wird. Soermur-Komert volireilich ausneM! Da« gestern abend im Künstlerhaus stattgefundene von der IAH veranstaltete Konzert des bekannten russischen Zeigen Soermus wurde nach lA Stunden von der Polizei aulgelLi«. Soermus soll sich nicht an die vom Polizeipräsidium gestellt» Bedingungen gehglren haben. Soermus und seine Gattin wuitrn verhaftet. Die Empörung der Besucher war ausserordentlich stark. Zur Verteidigung und Durchführung der Notverordnungs politik haben sich die SPD-Führer mit den Führern der übrigen Regierungsparteien zusammengetan. Sie wollen eine gemein same Geschäftsstelle der „Eisernen Front" bilden und Anfang Januar einen Aufruf an die Briiningregierung heransgeben, so wie verschiedene Kundgebungen veranstalten. Die Vertreter der Regierungsparteien, die eine gemeinsame Geschäftsstelle gründen wollen, geben vor, einen Kampf gegen den Faschismus führen zu wollen. In Wirklichkeit wollen sie die Durchführung der Notverordnungen sichern. In dieser „eisernen Front" sollen nutzer den SPD-Führern die Führer der ADEV-Eewerkschaftcn, der christlichen und Hirsch-Dunckerschcn Gewerkschaften, des Reichsbanners Schwarzrotgold, der reformistischen Arbeitersport verbände und des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten vertreten sein. Als weitere Organisationen werden genannt: Bund repu blikanischer Polizetbeamter. Deutscher Alpenverein, Deutscher Studentenverband, Deutscher Wassersportverband usw. Entscheidend ist, datz hier die Gewerkschaftsmitglieder zur Verteidigung der Notverordnungspolitik mitzbraucht werden ! '' H Streik in Berliner Metallbude! Bei der Metattfirma Steinrück, Urvanstraße 11k, steht die Belegschaft feit drei Tagen gegen Lohnabbau im Streik. Die Lehrlinge haben sich am Sonnabend ebenfalls in die Streikfront eingersiht. Der Kampfwille der Beleg schaft ist unerschütterlich. Waffenlager entdeckt Natürlich wieder Kommunlftenhetze Kassel, 2t. Dezember. (Eig. Bericht.) Am Freitagabend hob die Polizei Lei dem Arbeiter K. in der Ziegelgasse rin Waffenlager au», in dem sich etwa SV Ge wehre, einige Pistolen und Sprengstoff befand. Die gesamte bürgerliche Presse ebenso wie die sozialdemokratischen Zeitungen bringen diese Meldung unter der Ueberschrift: „Kommunistisches Waffenlager entdeckt" und versuchen, diese Angelegenheit zu einer wüsten Hetze gegen die Kommunistische Partei auszunutzeu, obwohl dir KPD mit dieser Angelegenheit nicht das geringste zu tun hat. Vor dem Schwurgericht in Mannheim wurde ein Ab- trcibungsprozetz gegen eine Arbeiterfrau aus Hemsbach (Baden) verhandelt. Sie ist „angeklagt", in acht Fällen Abtreibungen vorgenommen zu haben Obgleich die Arbeiterfrau ihren Nr- bcitsschwcstern stets aus Ueberzeugung geholfen hat, beantragte der Staatsanwalt eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren. Pro vozierend mutz die Begründung des Urteils wirken. Der Staats anwalt führte aus: „Eine Million Abtreibungen kommen jähr lich in Deutschland vor. Da mutz bestrast werden, sonst sind wir ein nussterbendes Volk." Und angesichts der verhärmten Frau auf der Anklagebank, angesichts der fünf Millionen Erwerbs losen versteigt er sich zu der Erklärung: „In Deutschland ist bis jetzt noch niemand verhungert." Das Urteil lautete auf ein Fahr und eine Woche Gefäng nis. Zwei Monate Untersuchungshaft werden angcrcchnet. Der Hastentlasiungsantrag wird abgelehnt. Dieses Urteil mutz den schärssten Protest der werktätigen Be völkerung Deutschlands Hervorrusen. Mit der Roten Hilfe gilt es, Vollamnestie zu erkämpfen für alle proletarischen politischen Gefangenen und alle Opfer der Not und des 8 218. Das Geheimnis der Hiinserblockreitung Telegrapk-.n-Union meldet: Minden i. W„ 18. Dezember. Am 21. November konnte die Kriminalpolizei in Neesen ein kommunistisches Nest ausneh men, iu dem Druckschriften, Flugblätter und dergleichen, vornehmlich aber die „Revolte", herge stellt wurden. Di« Glasmacher Büsching und Schmiedel aus Neesen, der Glasbläser Brewes aus Lerbeck uud der Korbmacher Blum aus Neesen wurden damals in Untersuchungshaft genommen und bitten sich jetzt vor dem Groszen Schössengericht mit ihrem kom munistischen Parteigenossen Michaelis wegen Verbreitung dieser Drultichrijlen, iu denen zum Hochverrat aufgesordert wurde, zu verantworten. Die be 'en H'uptangeklagten stutzten sich daraus, datz ihnen das Material durch einen unbekannten Eilkurier, der mit einem Motorrad vermutlich aus Hannover oder Bielefeld gekommen iiei, zugestellt wurde und sie nur die „geistige Arbeit" ihrer Hin termänner mit Ausnahme der „lokalen Nachrichten" zu verviel fältigen hatten. Diese „Häuserblockzeitungen", wie sie von den Kommunisten genannt werden, wurden nachts verteilt. Es ist beachtenswert, datz noch am Verhandlungstage die neueste Nummer der „Revolte" im Morgengrauen, vornehmlich SM.... der Baseler Konferenz und aller kommenden Reparationskon ferenzen besteht nicht darin, die Youngketten zu lockern, sondern Mittel und Wegs ausfindig zu machen, um ungeachtet der sich verschärfenden Weltkrise di« Millionentvtbute aus den Knochen der werktätigen Massen Deutschlands heraus-upressen. Der französisch« Ministerpräsident spricht offen aus, was in Basel hinter den Kulissen der geheimen Ausschuhberatungcn gespielt wird. Zugleich deutet er aber auch die Konflikte im Lager der Gläubiger an, di« di« Arbeiten des Baseler Aus schusses zur Ergebnislosigkeit verurteilen. Schon heute betont die informierte Presse, datz der Ausschuh keinerlei Vorschläge für eine vorläufige Neuregelung der Reparationszahlungen machen wird. Er wird sich damit begnügen, die augenblicklich« Zahlungsunfähigkeit Deutschlands hinsichtlich des „geschützten" Teils der Reparationen festzustellen und die konkreten Schlutz- folgevungen der bevorstehenden Negievungskonferenz überlassen. Auf dieser Konferenz wird die Frage der Gegenleistungen Deutschlands für ein neues provisorisches „Entgegenkommen" der Gläubig«! in aller Schärfe aufgerollt werden. Nur um den Preis neuer drückender Verpflichtungen, verstärkter ökonomischer und politischer Abhängigkeit vom internationalen Finanzkapital wird die deutsche Bourgeoisie zu einem neuen vorläufigen Kom- promitz niit den Tributgläubigern im Rahmen des Poung- planes, d. h. auf Kosten der deutschen Valksmassen gelangen. kündigt Vsrdot Xpo-plvss« sn! kurv änlivorn Ltsüsvrr «ttv kktton ßür ctiv rrpo unct ttrrv prvrrtzl In Zen Kegierunzserklärllnü Zes Lekleek-Kakiaetts in Zer Istrien Litruvck Ze» 8äck»l»vken I^auZtages vZrZ betont, „cluÜ alle ?o1ireibenünZen amvewunjss^emsü ibre besonöers ^umrerksomkeit Zarauk ru rickien baden, Zie Verbreitung oller Hetzblätter ru verbinäern unZ Zer Täter kabbelt ru verZen". Vielter beiüt es Zarin: „Vie unsavblieken ^nzrikke, Zie unrvakren, ja gsmeinen unZ nieZrißen VerleumZunLen, Zis in Zen Istr ien bocken geraZeru lrübelveise über Zie Regierung unZ Zeren Beamten im Ministerium ausckeseküttei rvorZen sinZ, geben über Za» rulässize Uaü hinaus. Vie keckieruaü wird eins derartig« Lpraoke nicht mehr dulden. Da» /Ministerium Zes Innern hat infolgedessen Zie?olireioehürZeo angewiesen, „mit Varvom» «tt« «leih Boek mmNOr Olimr «oleltzGiH rpeitt»» «ottlsn". Diese Lrkläruag eriolgts, noobciem Zie ssaris sokärlstes Vorgehen geckso Zie marxistische presse gskorZsrt betten. Vie 8orlelZ«mokr»t«n zahmen Zis Regierungserklärung mit lautem „Vravol" »ul. vareul Koon es ^,ur eine Antwort Zer revolutionären Proletarier Leben: . . Ickessenwsrduns kür Ule NrdsItsr-iUmmel Kessenwerduna kür «le» »rk»i»rNe VolNseeNok Werne Front zur Verteidigung der Notverordnungspolitik SVD- und chrNMche GewrrkschaktEvnr machen eine gemeinsame Seschäsisstelle kln harte« Urteil' Landsriedensbruchprozeß in Leipzig Am Sonnabend abend wurde tm Land fried enbr„z wn°°v S'°" """ ° i/uÄÄ ^"verlust Gefängnis, 5 Jahre Shrcnrechi,. Friedrich L i n k e, 9 Monate Gefängnis Hermann Körner, 8 Monate Gefängnis. Walter Zeh und Emil Gosch wurden sretgcsprochen. Die Sachliche Arbeiter-Zeitung schreibt hierzu: Damit ist der Prozeß anläßlich der Zusammenstötze an der Epa-Ecke, gelegentlich der Verteilung des provokatori'chen SPD-Flugblattes gegen den preußischen Volksentscheid, bei dem der sozialdemokratische Jungarbeiter Markus ums Leben kam, abgeschlossen. Die Leipziger Volkszeitung hat diesen Pro zeß zu einer beispiellos verlogenen Hetze gegen die proletarische Einheitsfront und gegen die Kommunistische Partei auszunutzen versucht. Diese Hetze hat nicht verhindern können, datz nach dem Tode von Markus selbst Mitglieder der SAJ, wie die Reudnitz« Genossen, die dann zum KJDD übertraten, festgestcllt haben, daß Warkus das Opfer einer organisierten Schuso-Provokatio» geworden ist. Die proletarische Einheitsfront marschiert und keine noch st verlogene Hetze kann die Aufmerksamkeit der sozialdemokratischen Arbeiter von den Verbrechen der sozialdemokratischen Tolcrie. rungspolttlker ablenken. BrandlerMscherMB-Srtrvtttzand siik 7°>»inen Lohnabbau In der letzten Mitgliederversammlung des DMV in Halle wurde zum Lohnabbau in der mitteldeutschen Metallindustrie Stellung genommen. Der Bonze Drescher versuchte mit einem großen Schmus die Unmöglichkeit eines Kampfes in Halle zu beweisen, indem er erklärte, datz nur noch 280Ü Kollegen in den Betrieben seien und außerdem in ganz kurzer Zelt 2000 Metallarbeiter aus der Organisation ausgeschieden seien. Der Brandlerist König wurde „radikal". Im übrigen hütete er sich, Uber konkrete Kampfmatznahmen zu sprechen. Die Brandleristen kamen mit keinem Wort auf den Inhalt ihrer vor einigen Wochen vorgelegten Entschließung zurück, in der sie ra> dikalste Forderungen gestellt hatten. Revolutionäre Kollegen rissen diesen Scharlatanen die Maske vom Gesicht und kennzeichneten ihr Verhalten in der rich tigen Weise. .WirlassendenVoungplannichtzerreißen' Neue Srlläruna Lavals - Das Leitmotiv der Baseler Revarationsvervandiunaen Pari», 21. Dezember. (Etg. Bericht.) Der französische Ministerpräsident Laval hat gestern in La Ehapelle-Ia-Retne auf einem Festbankett eine Red« von internationaler politischer Bedeutung gehalten, die ein bezeichnende» Licht aus di« Baseler Reparattonsverhandlungen wirst. Besonders ausführlich befaßte sich Laval mit der Reparationssrage. Er erklärte mit aller Schärfe: „Die Delegierten Frankreichs in Basel und auf der kommenden Reparationskonferenz der Regierungen werden nn- uersöhnlich an dem Pougplan sesthalten." Frankreich sei bereit, für eine „begrenzte Periode" die Lage Deutschlands zu berücksichtigen, aber über den ungeschützten Teil der Poungzahlungen gebe es keine Diskussion, ebensowentg wie im Juli. Ferner besteht Frankreich unbedingt auf der Priorität der Reparationen vor den privaten Schuldenoerpflichtungen Deutschlands. Angesichts der Haltung des amerikanischen Parla- ments in der Schuldenfrage würden die französischen Delegier ten erst recht nicht mit sich handeln lassen. Auf «inen Zwischenruf aus dem Kreise der Banketteilneh- mer „Festbleiben, Laval!" antwortete er: „Das ist meine Ge wohnheit. Wir werden den Poungplan nicht zerreißen laßen." Di« neuen Erklärungen Lavals sind für die werktätigen Massen Deutschlands von großer Traglveite. Sie zeigen, daß die Tributgläubiger nicht daran denken, den Druck der Poungskla- verei, der auf Deutschland lastet, zu erleichtern. Die Aufgabe Bei uns ist noch keiner verhungert! Dorum über ein Jahr Gefängnis auf Grund des tz 218 sollen. Die Bildung der Geschäftsstelle der sogenannten.Mei nen Front" ist ein weiterer Schritt zum Aufgüßen der ADE?- Gewerkschaften in eine gemeinsame Organisation mit den christ lichen und Hirsch-Dunckerschen Gewerkschaften. Die Führer der christlichen Gewerkschaften sind bereits zu einem grotzen Teil ein geschriebene Mitglieder der Nazipartet. Bekannt ist ja der Nazi führer Stöhr, vom Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband, der ja auch den christlichen Gewerkschaften angeschlofsen ist. kommt den SPD- und ADGB-JUHrern vor allem daraus an, in Tuchfühlung mit den Nazisührern zu kommen. Darum streben sich nach einer immer engeren organisatorischen Verbindung mit den christlichen Gewerkschaftsführern. Wie vorbehaltlos die SPD-Führer bereits für die Mlve:- ordnungc.polttik eintreten, das zeigt deutlich der Leitartikel dr» Vorwärts vom 20. Dezember, wo es wörtlich heißt. „In der Reichsregierung sitzt kein Sozialdemokrat. Aber zwei ehemalige christliche Eewerkschaftssekretärc sitzen in ihr — und gerade an Stellen, die die wichtigsten sind: in der Reichskanzlei und im Reichsarbeitsministeriuw. Gegen sie das Verrätergeschrei zu erhebe«,sie der Arbeiter feindlichkeit zu bezeihen, wäre leicht, aber ungerecht. Gewih waren die beiden Männer Brüning und Stegerwaid der Ueberzeugung. daß eine neue Lohnsenkung im Interesse des Ganzen und damit letzten Endes auch der Arbeiterklasse unvermeidlich sei: gewiß glaubten sie, mit ihr die Grund- lagen für eine Besserung des Wirtschaftslebens zu schaffen. Der Schritt, den sie getan haben, kann auch durch leere Er sten eine» arbeitsunfähigen Parlamentes nicht rückgängig gemacht werden. Die foAlaldemokratische Fraktion hat darum mit Recht die Einberufung dieses Reichstages abge- lehnt." ' Die SPD-Führer sind also voll und ganz für die.Politik.brr ehemaligen christlichen Gewerkschaftsführer Brüning und Steges wald. In diesem Sinne, um die Notverordnungspolitik durchzu führen wurde die „Eiserne Front" gegründet. Die Propagandisten der „Eisernen Front" sprechen davon, daß sie „Kampsstaffeln" usw. bilden wollten. Dies« BeMnum gen sollen einen Kampf gegen den Faschismus Vortäuschen. Aber jeder Arbeiter weiß, daß die Nazisührer, die als christliche Ee- Werkschaftsführer in der „Eisernen Front" stehen, nicht gegen den Faschismus, sondern gegen die klnssenbewußte Arbeiterschaft kämpfen, . Kein Arbeiter wird sich von d«u Propagandisten.der „M"- neu Front" täuschen lassen. Alle Arbeiter gehören in die wie Einheitssront, die unter Führung der Kommunistisch«» Partei -e-e» Kapitalismus und Faschismus kämoit. Mss WH