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Vorv«ri«aut: K?O-8üro, Lolumburstr. 9: I/VII, Lopplt« 18; -Vr- deiterstimme, Oüterbasinbolotr 2; brireur 8türmer, llöbrkolsga;;«; Ilbrmacker Hermann, 66rlltrer 8tr. un«l bei allen bunlktionären. Oenorrinnen, Oenosren! Klietet rcsion jetrtl 8icsiert eucsi Karten! schlag». Dieses ungeheuerliche Urteil erfolgte, trotzdem das Ge- richt 1. die Selbstmordabsicht beider Angeklagten anerkannte, 2. die Ueberlegung bei der Tötung verneinte und 3. davon über zeugt war, daß die Angeklagten nicht mehr klar denken konnten, weil sie selbst am Rande des Grabes standen. Erft eine sozialistische Welt wird diese bürgerliche Moral, in deren Sumpf die beiden jugendlichen Angeklagten geraten find, beseitigen. Der 23jährige Gärtner Albert Karl Schubert und seine Geliebte, die 21jährige Kontoristin Lotte Richter standen am Montag unter der Anklage, die 73jährige Großmutter des Mäd chens gemeinschaftlich getötet zu haben, vor den Geschworenen. Beide Angeklagte stammen, wie der Staatsanwalt des öfte ren besonders betonte, aus gut bürgerlichen Kreisen. Schubert konnte dank der Mittel seines Baters das Gymnasium besuchen und sein Abitur machen. Obgleich ihm infolgedessen jede Lauf bahn offenstand, wollte er plötzlich Sportlehrer werden, führte aber auch diesen Entschluß nicht durch, sondern wurde Gärtner gehilfe. Seine Geliebte war Kontoristin und es wurde Ihr von ihrem Arbeitgeber vor Gericht das denkbar beste Zeugnis aus gestellt, ja, es bestand sogar die Aussicht, daß sie Über kurz oder lang Prokura erhalten sollte. Der gerichtliche Sachverständige bezeichnete Schubert als Psychopathen, der in seiner stoischen Natur an ein Fatum glaubt, dem er nicht entrinnen kann. Zu seinem Vater hatte er kein Vertrauen. Die einzigen Menschen, die ihn fesselten, waren zwei Mädchen. Seine erste Bekannt schaft führte zu keiner innigen Verbindung und es ist für die Mentalität des Schubert bezeichnend, daß er, um dieses Mäd chen ganz zu gewinnen, sich di« Pulsadern öffnet«. Das zweite Mädchen war die Mitangeklagte Lotte Richter, mit der er bald darauf in geschlechtliche Beziehungen trat. Wie hilflos und ener gielos Schubert war. geht aus der Feststellung des Sachverstän digen hervor, daß er sich zwar in den Besitz von Vorbeugungs mitteln fetzte, aber niemand hatte, der ihm deren Aaweudvng erklärte. Als sich nun im Oktober o. I. die ersten Anzeichen der Schwangerschaft bet der Richter zeigten, verloren beide die Ner ven. Die Unfähigkeit beider, den gemeinschaftlichen Kampf durch- zusiihren, die Angst vor dem Verlust der Stellung im Hinblick aus die allgemein« Wirtschaftskrise und die bürgerliche Auffas sung über die Schande der unehelichen Mutter ließ in beiden den Plan entstehen, gemeinsam au» dem Leben zu scheiden. Mit diesem Plan haben sie monatelang bis zum 21. März d. I ge kämpft, immer in der Hoffnung, daß ihnen noch irgend ein Wun der helfen werd«. And nun kommt Lotte Richter auf einen Gedanken, der bei den zum Verhängnis werden soll. Sie will ihrer Großmutter an der sie sehr hängt und von der auch sie sehr geliebt wird, die Schande ersparen, daß sie ihre geschwängerte und durch Selbst mord umgekommene Enkelin überlebt, und deshalb beschließen beide, die Großmutter mit au» dem Leben zu nehmen. Sie be- suchen am 21. März noch einmal verschiedene Lokale in Dresden, kaufen in Kötzschenbroda eine Flusche Wein und begeben sich in die Wohnung der Großmutter. Hier laden sie diese ein, ein Glas Wein mitzutrinkcn. in das die Richter vorher Veronal ge schüttet hat. Als die Großmutter eingeschkummert ist, öffnet Schubert den Hahn der Gaelampe in der Wohnstube, nachdem sie vorher die Tür zur Kammer der Großmutter geöffnet hatten, und legten sich dann beide auf La» Sofa, um den Tod zu er warten. Als sic m nächsten Tage ausgesunden werden, gelingt es, die beiden wirver zum Bewußtsein zu bringen, während die Großmutter gestorben war. Während nun bei den Vernehmun gen beide die Tat in übereinstimmenderweise zugegeben haben, soll Schubert nach vier Tagen plötzlich eine abweichende Dar stellung Uber das Motiv zur Tat gegeben haben, indem er be- Diese beiden Tage müssen ausgenutzt werden, um im ge samten Bezirk eine tiefe Massenmobilisierung für Partei und Presse durchzuführen. Die Organisationsleitungen müssen alles tun. damit die größtmöglichsten Werbeergebnisse sichergestellt werden. Jede Organisationseinheit muß bei der Vorbereitung der Eroßwerbetage folgende Momente besonders berücksichtigen: 1. Jede Ortsgruppenleitung (Stadtteil) muß sofort eine Sitzung abhalten, an der alle Zellenleiter teilnehmen. In der Sitzung wird zum Großwerbetag Stellung genommen und die Arbeit konkret festgelegt. 2. Jede Zelle muß sofort alle Adressen der Sympathtesierenden zusammenstellen und für jedes Parteimitglied eine spezielle Anzahl solcher Adressen vorbereiten. 3. Die Fraktionen in den Massenorganisationen sind anzuweisen, ihre Mitglieder ebenfalls für den Eroßwerbetag zu mobili sieren. 4. Jede Ortsgruppen- dzw. Stadtteilleitung muß sofort beim , zuständigen Verlag die Anzahl von Verkaussexemplaren für Tagespresse und Volks-Echo anfordern. 5. Jede Zelle muß jedes einzelne Mitglied benachrichtigen wo und wann sich die einzelnen Zellenmitglieder am Sonnabend und Sonntag treffen. Das Zellengebiet ist aufzuteilen in zwei Teile, wovon ein Teil Sonnabend, der andere Teil Sonntag bearbeitet wird. 6-Jede Zelle muß sofort das erforderliche Material anfordern (vor allem Aufnahmescheine nicht vergessen) und dafür Sorge tragen, daß am Freitag abend die Zeitungen bei der Orts gruppen« bzw. Stadttcilleitung abgeholt werden. k!lie MMM WMM MV» ungere »evoluttonskunageduns «eraen «Uslel §mon Icirt, simert euM kinlrttlskanen Troßwerbetag für Partei und Preße am Sonnabend, dem 31. Oktober, und Sonntag, dem i. November hauptet haben soll, daß beide di« Großmutter aas dem Wege räumen wollten, um sich in den Besitz der Wohnung zu setzen. In der Verhandlung «ntspinnt sich darüber eine umfangreich« Beweisaufnahme, mit dem Erfolg, daß von keiner Seite eine Klärung herbetgeführt wird, so daß wohl der Verteidiger der Richter der Wahrheit am nächsten gekommen Ist, wenn er darauf hinweist, daß selbst ein ehrlich sein wollender Polizeibeamter sug gestiv sein eigenes Denken in ein Protokoll HIneingeden kann, ohne daß der durch das Verhör erschöpfte Angeschuldigte sich da gegen zur Wehr setzt. Der Verteidiger fragte weiterhin, wo denn bei einer solchen Verhandlung gegen ein Weib, das bei der ner vös«» Erschöpfung durch die Schwangerschaft keinen Ausweg mehr fand, die Frau unter den Geschworenen bleibt. Und er hatte recht, wenn er von der Tragik der unehelichen Mutter sprach und behauptete, daß solche Fälle erst aushären werden, wenn das unehelichr Kind die Recht« de» ehelichen erlangt. Da« Urteil lavtete bei Schubert 8 Jahr« Zuchthaus, bei Vvtt« Richter 10 Jahre Zuchthau« senwlnfchajstlich«» T*t, Bürgerliche „Moral" vor den Geschworenen iS Iadre Äuchldau» sür zwei junge Menschen L.ebknecht-Haus im gesamten Bezirk restlos v« kau!t! Der Ortsgruppenkaslierer ist dafür veran,w°nli5 Marken an allen Stellen da sind. - «Am Dienstag dem 3. November ist der Zell.ntaz tz» >„ Monat November. Alle Zellen müssen und mshmen zu den akut-politischen Fragen und u Werbeergebnis Stellung. Die Zellenmitglieder Zellentag die Fondsmarken abrechnen. 9. Jede Ortsgruppenleitung muß nach Stattsinden de; Z^n. tages erneut eine Ortsgruppenleitungssitzung unter hi-t», Ziehung der Zellenleiter organisieren. In dieser TiMgr-, zum Ergebnis der Eroßwerbetage, zur Durchführung Zellentages und zur weiteren Durchführung d«, werbeplanes Stellung genommen. 19. Jede Ortsgruppenleitung muß am Sonntag bzw. an die zuständige Redaktion über die Durchführung Großwerbetages und die getätigten Werberefultate beiiL:» An die Bezirksleitung muß der besondere Bcrichlsdoqcn Stattsinden der Ortsgruppenleitungssitzung, in der die zelnen Zellen genau Bericht erstattet haben, abgesandt verdn. Bezirksleitung Sachsen, Sekretärin. Wuchtige Kundgebung in Freital Trotz strömendem Regen war die Versammlung der KPD am Sonnabend dem 24. 10. gut besucht. An Stelle der erkrankten lSenossin Grete Baumann sprach der zweite Bezirksleitrr der EAJ Niederrhein,'der Genosse Jürgs. Er zeigte treffend den Weg der SPD- und SAJ-Führer zum Faschismus, deshalb bil det die rote Einheitsfront aller Arbeiter. Keine neue Partei, sondern Zusammenschluß unter der Fahne de» Kommunismus! Nach ihm sprach der Genosse Feller. Mit Spannung verfolgten dis Anwesenden seine Ausführungen. Trotzdem die SPD» und SAJ-Führer geladen waren, ihre Politik vor den Arbeitern zu verteidigen, haben sie wiederum feige gekniffen. 3 Aufnahmen sür die Partei, 1 für di« Rote Hilfe, 1 für die IAH und 7 Volksecho-Leser wurden geworben, für 4 Mark Literatur umgesetzt. Für den Rußlanddelegierten, den SAJ- Vorsitzenden der Gruppe Kleinnaundorf, Genosten Köhler (Köh- lcr ist momentan in der Sowjetunion) wurden vier Mark gesam melt. Am Schluß fanden zwei Resolutionen einstimmige An- nähme, in denen aufs schärfste protestiert wird gegen die Verur teilung der 120 Seeleute durch das Schnellgericht Kiel und ihre sofortige.Freilassung gefordert wird, weiter wird in der zweiten Resolution protestiert gegen die deutschen Waffenlieferungen nach China und gegen den Einmarsch der japanischen Truppen in China. Der Sowjetunion und dem chinesischen Proletariat wird die vollste Unterstützung zugesichert. erklärte hier, daß man ihn schon lange unschädlich machen v!l und daß man ihm bei der Verhaftung zugerusen haben Ick "Jetzt haben wir Sie endlich mal da, wo wir Sie schon la»p hin Haven wollten". Auch er verlangt vergeblich, die Aarstrain des Nebenklägers Friedemann zu verlesen. Das Urteil lautet für Stiefler, Geneis Pscisser auf si 9 Monate Gefängnis. Die Genossen Altermann und stich:«: wurden frclgesprochen. 75 Mark Geldstrafe oder 15 Tage Gefängnis. Zu dieser Strafe wurde in der Verhandlung vor dem Amts richter vergangene Woche der sür den lokalen Teil der Arbeiter- stimme verantwortliche Genosse Gabel verurteilt. Vom Staats anwalt war Anklage erhoben worc>«n wegen Beleidigung eine- Pirnaer Polizeibeamten. In dem Artikel selbst hatte diese stragr aber eine untergeordnete Rolle gespielt. Es handelte sich seiner zeit um Zusammenstöße zwischen Arbeitern und einem Na'i, der die Arbeiter provoziert hatte. Dem Nazi wurde von den Ardn- tern eine Schußwaffe abgenommen. Wie sich seinerzeit hcraur- stellte, hatte der Nazi einen Waffenschein durch die Pirnaer Polizei genehmigt erhalten mit der einfachen Begründung, das er Kassierer der NSDAP sei. Wo würde die Pirnaer Polizei einem Kommunisten mit derselben Begründung einen Masten- schein aushändigen? Obgleich Genosse Gäbel und Genosse I>r. Helm überzeugend nachwiesen, daß es sich in dem fraglichen tikel um eine Gesamtkritik der Pirnaer Polizei handelt,die aüe der Artikel beweise, eine besondere Einstellung zu Wünschender Nazis habe, hielt der Staatsanwalt den Strafantrag aufrecht und der Amtsrichter verurteilte den Genossen Gäbel zu oke genannter Strafe. Diese Verurteilung, im Gcfamtrahmee X» Verfolgung der Kommunistischen Partei gesehen, soll »I« st»- muniftifchi Press« treffen. Die Werktätigen müssen sich hi'"' ihre Presse stellen. Deshalb am Großwerbetaa alle» her«» fl« Aufgebot für Arbeiterftlmme und Volks-Ech». Klassenurteile am laufenden Band Antwortet durch Massenaufgebot Mr Kommuntsttsche Vartel, Arbetteestlmme und Volks Scho! 2 Jahre 3 Monate Gefängnis für Meißner Proleten Am 26. d. M. standen die Genossen Stiefler, Geneis, Pfeiffer, Altcrmann und Fichtner vor Gericht unter der Beschuldigung, in der Nacht vom 17. zum 18. Juli in Meißen den Nazi Friede mann geschlagen zü haben. Die Beweisaufnahme ergab, daß Friedemann in dieser Nacht in Uniform das ihm nicht unbekannte Lokal „Zum Horn" betreten hatte. Der Pächter des Lokales hat ihn aber aufgefordert, wieder hinauszuaehen. Dieser Aufforderung hatte er Folge geleistet, aber, wie Zeugen ausgesagt haben, draußen gedroht, dem Stiefler noch eins auszuwischen. Darauf ist cs zu erregten Auseinandersetzungen gekommen, bei denen der Nazi mit dem Schulterriemen zu schlagen versuchte, aber schließlich die Flucht ergriff, wobei er von mehreren Personen eingeholt und zu Boden geschlagen wurde. Von den vielen aufaebotenen Zeu gen wollte nur der den Nazis offenbar sehr nahe stehende Chauf feur Glöckner mit Bestimmtheit einige der Angeklagten als Schläger erkannt haben. Er selbst bezeichnet sich als ständig von Kommunisten bedroht. Als eine eigenartige Zierde der Nazis entpuppte sich die wegen Diebstahls in Haft befindliche Zeugin Menzel, die sich in der betreffenden Nacht bis früh in Meißen umbergetrieben hat und alles gesehen haben will, obgleich sie angsbt, daß sie selbst „angeheitert" gewesen ist. Di^e „teutsche Jungfrau" spielt eine so erbärmliche Rolle vor Gericht, daß sogar der Staatsänwalt deutlich von ihr abritckt. Der Nechtsbeistand, des als Nebenkläger zugelassenen Friede mann, wollte eine politische Rede halte» und sprach von det kommunistischen Terrorwelle, die durch Deutschland gehe. Genosse Helm bleibt dem Herrn natürlich darauf die Antwort nicht schuldig und weist darauf hin, daß Friedemann beinahe einen Meineid geschworen hätte und als er die Kneipe betrat, nach weislich selbst nicht mehr nüchtern war. Auch weist er darauf hin, daß Friedemann schon selbst viel mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt gekommen ist. Der Hinweis des Genossen Helm auf die Heldentaten der Ngzis in Braunschweig udd Berlin lassen dfe Krokotilstränen, die der Vertreter des Nebenklägers vergossen tz-1, Im rechten Ktcht erscheinen. Der Hauptangellagte Etrefler Heraus -ur Demonstration ß gegen Kutturreaktion» Stellen mit Marschmusik am Mittwoch, de« 11. lt, 18.30 Uhr, Bönifchplatz; am Donnerstag,denkl», 18^30 Uhr, Freiverger Platz Warnung! Im Bezirk versuchen verschiedene Werber unter Bewirf aus die KPD Inserate für irgendwelche Zeitungen und schlisten zu werben. Wir ersuchen di« Parterlcitungeo und An teimitallrder allen diesen Leuten «nergifch die Türe zu ivcün Unterstützung ist nur den Vertretern zu gewähren, die iin Ast eines von Verlaa und Bezirksleitung der Partei untcrzkich^ Ausweises sind. Die Geschäftswelt bitten wir, hiervon Kenn!»- zu nehmen. ..Kontalrt", sor. Teittbeater, vre ecken, spielt: Mtroscn von cattaro 8cdan»piel von Dr. I^rleckricb V^olk Skontos, cken 2. lVov. /n //ommer» //o/ek, /lii^bur^er 8/5. 2 Vorstellungen: 15 lUir unck 20 llbr. Vorverlrautsprsii«: 80, 50 unck 30 ?i«nnig. O/ene/a-, cken 3. lVovemöer tm „Ore/Kaiser/ko/", /.Lb/oi» Ueginn 20 lllir. Vorv«-rit»ul»prei«e: 80, 50 unci 30 Lkenni'g. Internationale Arbeiterin Ile, vrercken Musik au» dem 18. bi» 18. Jahrhundert Die Dresdner Nolkssingakademie veranstaltete ein Kci-zrr I daß der Musik aus dem 16. bis 18. Jahrhundert gewidm« r:: I Der Chor sang unter der Leitung von Johannes Reicht» '.»7 schön und feinfühlend Gesänge von Schütz, Marenzio, HA"»" Dem Chor gesang sowohl das volksliedhaste mancher Wellen auch die sehr stark von Kirchenmusik beeinslußten KompoWsm Margarete Thum sang einige Arien entzückend. Liede: ::: Uhlemann und Krieger sehr wirksam unterstützt von Dr. Engländer am Cembalo und den Herren Ianda, stricke, -m- und Günter von der Staatskapelle, die auch ein KonzeNo Felice Dall-Maco meisterhaft zu Gehör brachten. „Emil und die Detektive" Alberttheater Erich Kästner, der bissige Spötter, der wegen Opposition zum Bürgertum und > „demokratischen und seiner rcien Sprache von der nationalen Preße ^> „Schmierfink" abgetan und vor einigen Tagen ans dem verband der Schriftsteller" ausgeschlossen wurde, hat hier Kinderstück nach seinem erfolgreichen Kindcrroman ,Emu die Detektive" verfaßt, das sich weit aus dem Nahmen der rä chen Theaterstücke für Kinder heraushebt. Es ijl zwar noch!i.: proletarisches Kinderstiick, wie wir cs fordern, aber es hl edr.2 aus der kindlichen Psychologie heraus ohne moralinsaure L-h- hastigkeit geschrieben. Es ist ein Appell an die -olidarn?.! - einem HUisbedürstiaen, eine Solidarität, dessen nur ein :» Egoismus noch nicht angekränkeltes Gemüt, wie das der der, sähig ist, eine Solidarität, die sich nicht begnügt mit unverbindlichen Wohltätigkeit, sondern sür die sich de: Mensch einsetzen muß. Leider ging dieser Appell hier an Last- von Erwachsenen, die ihrer Klassenzugehörigkeit nach zu ei'"! solchen Solidarität nicht imstande sind, und an das Lhr »r j Kindern, die bei der Ausführung ehrlich begeistert mitgebkn, m selten ein Publikum, die aber in einem Milieu auswciäpen k ihnen solchen Empfindungen entfremden muß. Die Ausslir:» gen selbst, zu der Oskar Schott sehr schöne Bühnenbilder c: Film und Lichtbild geschaffen hat, war unerhört lebr»):; Snlvio Mossec hat aus den 70 Jungen (und ein Dd- nicht zu vergessen) ein Ensemble geschaffen, das so natürlich »ü frisch spielte, daß die wenigen Erwachsenen, die mitsplkl!ri vor soviel Lebhaftigkeit ost beinahe farblos wirkten. ?r« ü kein Tadel sür die Schauspieler, sondern ein Lob sür die Ki»t<: Den proletarischen Eltern können wir das Stück für ihre Ki-N empfehlen. Unter all dem verlogenen und gehlrnverncdcstm Unsinn, der zu Weihnächten für vie Kinder auf die Bühne bracht und wahrscheinlich dieses nicht bester sein wird, mach! de fer eine anerkennenswerte Ausnahme.