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Leeleute veräen unter ^olireidevvacstunj; an l.anci lr^elit -1 als des sich gegen die Deutschnationalen mit dem Geständnis, daß die Preußenregierung olles geton habe, um die Wünsche der Agrarier (nicht die der Kleinbauern!) zu ersllllen und daß ihre Vertreter im Neichsrat einer Ermächtigung der Reichsrcgierung zur Durch führung selbständiger Zollmaßnahmen zustimmtcn. Diese Ke- ständnisse wurden von dem Vertreter der Kommunisten, Land wirt Rau, festgenagelt. Er wies überzeugend nach, daß die Arbeitsbauern durch den grotzagrarlschcn Preiswucher selbst eben so schwer getroffen werden, wie die städtische Arbeiterschaft, und daß die Steuer- und Finanzpolitik der herrschenden Klasse'die Kleinbauern zugunsten der Großagrarier ebenso ausbeute wie die Arbeiterschaft zugunsten des Industriekapitals. Die antimariZ- stische Politik der SPD- und Nazi-Führer liefere Landarbeiter und Kleinbauern ebenso den Ausbeutern aus, wie die Industrie arbeiter. Der Nazifrcund und deutschnationale Abgeordnete Kläwe habe sich durch die von der SPD gestützten Minister 100 000 Mark als „notleidender Großagrarier" einstccken können, die Kosten sollen Arbeiter und Kleinbauern tragen. Anter Fiih. rung der KPD wird das Bündnis des arbeitenden Stadt- und Landvolkes den Ausbeutern und Preistreibern das Handwerk legen. Die Abstimmung über das Mißtrauensvotum gegen den Minister findet am 4. November statt. über die neue Arbeitsgemeinschasspolitik empörten SPD- Arbeiter folgendes feststellen: „Herr Bögler, Drahtzieher der Harzburger Inflation», front, Herr Borst-, der Führer des Scharfmacherslügelo im Reich»verband der deutschen Industrie, Herr Euno, Reichs- kanzler de» Ruhrkrieges von 1923, der Hochinslation, und Manager der „Verfassungspolitik" gegen da» Rheinland, und endlich Herr Wtitle, Sprachrohr der ftupiteften Industrie- reaktionäre Sachsens: Es ist ein eigenartiges Gespann, das sich in diesem Wirtschastsbcirat zusammcngesunden hat! Die Genossen Eggert, Suhr und Graßmann, die gemeinsam mit dem Leiter der christlichen Gewerkschaften Otte als Ne, Präsentanten der deutschen Arbeiterschaft (?) dem Wirtschafts beirat angehöreu, werden lein leichtes Spiel haben, von vorn herein jeden versuch abzuwehren, dieses wirtschaftlich« Aerzte- kollegium vor neuen Blutentnahmen au, dem Körper des Bolles zugunften «ine» hinsiilligrn Kapitalismus zurück- zuhaltrn." Reichsgesetze. Anter den Verurteilten befanden sich 30 000 gendliche. 1OOO0O Menschen wurden wegen Eigentumsdelikt venu- teilt, 55 495 wegen Körperverletzung, 18 940 wegen VeamicnA- leidigung, 477 wegen Mord und Totschlag, 14 714 waren wegr- Verstoßes gegen das Gesetz über Schußwassen und Munition or. geklagt. 43 542 Verurteilungen erfolgten wegen Anterschlaguns. 55 495 wegen Körperverletzung. 9Ml Prozesse wurden gegen Arbeiterfrauen geführt, weil sie leine Kinder für den Hunger gebären wollen! Diese Zahlen reden eine lebendige Sprach«. Sic sprechen v.': der entsetzlichen Not der darbenden Massen, von der Verzweislun,' der Hungernden. Darum muß sich der Ruf nach Amnestie immer lauter er hebens Bombe gegen die Sowjetunion Moratorium als Preis Mr Bruch mit der MSSA Di« Reise des französischen Ministerpräsidenten nal «,» York hat zu einer restlosen Enthüllung der neuen Antilowjellich geführt. Dao „Berliner Tageblatt" laßt sich von seinem Panu Korrespondenten mitteilen, daß zwischen den führenden des amerikanischen Finanzlapitals und den französischen Ak- gierungsvertretern eine Besprechung über den weiteren lungsausschub für Deutschland stattgesunden Hal, wobei »»»- wunden der Zahluugoausschub von dem Bruch der den» russischen Wirtschaftsbeziehung abhängig gemacht wurde, in offen wird erklärt, daß man di« D u rch s ü h ru n g des Fuil- Jahrplancsini Jahre 1932 durch eine intel- national« Kreditsperre, insbesondere aber fi, Deutschland, gewal 1s am verhindern müsse. Die «n- bolschewistische Offensive der „Germania" ist damit restlo, eii- hüllt al» ein bewußtes Störungsmanöocr im Dienste de» bolschewistischen Finanzkapital». Die deutsche Arbeiterklasse ms jetzt, was hinter dieser Hetze stellt, sie wird ihre Konsequenzen P ziehen wissen. „Erklärung! Durch di« Presse erfahren wir, daß der Ministerialrat Richter 2 einer Amnnstiedelegation erklärt hat, daß „die vom Reichsgericht zu Heftung verurteilten revolutionären Arbeiter gar keine Sehnsucht nach der Arei«»eit hätten" Die Proletarische« politischen Gefangenen in der Ostung Auerbach im Vogtland, die zum Teil bereit« lSnger alS zwei Jahr« thr«r Hr«ih«i1 beraubt sind un» i, dies«» Zett dt« „Humanität" de» reaktionäre» Strasv-ll. »««» zur Genüge kenne«geler«t hab««, erheb«» gegen eine solch« pravokalorisch« verhShuagleid« »s ch ast licht» Protest. Sie fordern alle N»erk,»tig«a ans, n«a erß **^e.^?* Kräfte fü» dl« vokamneftt« der proletarische» politisch«« Gefangene« »« »obllifler—. Groener plant Demonstrationsverbot! Arveiiekverfammlunaen und Demonstrationen sollen bis April 1932 verboten werden SeveringvolttU am Pranger In der gestrigen Plenarsitzung des preußischen Landtages kam es zu einer bezeichnenden Auseinandersetzung des Landwirt- schafisministcrs Dr. Steiger mit den Deutschnationalen. Diese sprachen ihm ihr Mißtrauen aus, weil er angeblich die Preise dcr landwirtschaftlichen Erzeugnisse nicht hoch genug habe treiben lassen. Die Redner der SPD-Fraktion mußten jedoch eine un- glaubliche Bevorzugung insbesondere der Großagrarier bei den Osthilsc-Maßnahmen seststellen. Sie entlarvten bereits damit den Minister ihrer eigenen Regierung. Dr. Steiger verteidigte Das Kind eines Arbeitslosen verstimmt Die ganze Familie geht in den Tod Die Rassische Zeitung bringt am 23. Oktober folgend« T-. düng: „Im Osten Berlins, in der Kadiner Straße 8, hat sich cm grauenhafte Tragödie der Not und des Elends zugetuzu Ein 25jährlger arbeitsloser Bauarbeiter, dessen stet«, Monate altes Kind offenbar verhungert v« hat seine Frau und seinen vierjährigen Sohn mit dem Hann», erschlagen und sich selbst erhängt. Man fand heute margei» vier Leichen in der Wohuung." So wett ist es im kapitalistischen Dcutschlauo gelommen, Kinder von Arbeitslosen hilflos verhungern können. Die LN Führer haben Demonstrationsverbote herbeigesührt, um I Schrei der Arbeitslosen nach Brot zu ersticken. Die SPD wünschen, daß die Arbeitslosen in ihren Elendsböhlcn lei!.« aus dem Leben gehen. Aber das ist nicht der richtige i:- beitslose und Betriebstätige müssen gemeinsam um Pro: Arbeit kämpfen. Der entsetzliche Fall in Berlin mahnt zu: bo stellung der breitesten Einheitsfront, zum Kamps gcacn pitalistische System. Sachsens Hungerarmee NW Der neue Bericht über die Arbeit,««,ltl-°. ' stellt das weitere Wachsen der Erwerbslosi»!,,?,.-/ *'«>" stieg von 551 802 auf 598 447, also um 3 vom SO. S. bis 15. 10. Bezeich°.»r> s», r»„ u" Z°- lst die welterhln angeführte Tatsache, daß dl. Unterstützungsempfänger in weiterem Abstieg die KrlseuunterftUtzungen um fast die gleich« Außerordentlich bezeichnend ist fernerhin di« Tatsache r,b aus den Kreisen der Angestellten in einem halb», M--.t 2700 Zugänge zu verzeichnen sind. Ei» feste» KaaM^i, zwischen den Angestellten und den Arbeitern ist aeiad« -...li,, dieser Entwicklung ein Gebot der Stunde! Knd eines Arbeitslosen verhungert. Mussolinis rechte Hand sreut sich aus Brüning Vor dem Besuch de» faschistischen Außenministkks Der Außenminister Mussolinis hat kurz vor der Abreise x: Berlin den Journalisten in Rom gegenüber seiner Freud« : den Besuch in Berlin Ausdruck gegeben. Der Faschist, der driicklich erklärt, daß er „als Vertreter des Duce" diese Um antritt, betont, daß „dadurch die Reise das amtlich erhält. Was ihn besonders freue, sei die Möglichkeit, sich »mr dem hervorragenden deutschen Staatsmann und Kanzler En ning zu unterhalten". Die rechte Hand Mussolinis jreul i also besonders auf den Händedruck des von der SPD gchallc'-r Führers der deutschen Diktaturregierung. And das Hitlerorgan, der Völkische Beobachter, erwartet bereits sth- - wedelnd die Ankunft des faschistischen Ministers. Diele Perbc:» des italienischen Besuches bieten der deutschen Arbeiterkiaisc m besonders drastisches Beispiel für die faschistische Rolle der e - ziellen SPD-Politik. Erandi hat Grund, sich über Brüniaz . freuen. Die deutsche Arbeiterschaft spürt es am eigenen Le:!'' In demselben Maße, wie der Hunger und die Not des werk tätigen Volkes zunehmen, wie die EIcndsarmee der Erwerbslosen wächst, wie die Krise der kapitalistischen Wirtschaft sich verschärft, in demselben Maße füllen sich die Zellen der Zuchthäuser, Ge fängnisse und Festungen mit Arbeitern, mit Opfern der Not und des 8 218. Nach der Statistik der Roten Hilfe wurden in den sieben. .Jahren des Severlngschcn Republtkschutzgesetzes rund 15 000 politische Prozess« gegen klassenbcwußte Arbeiter geführt. Mehr als rund 7090 Arbeiter wurden zu rund 5000 Jahren Kerker verurteilt. Seit 193» wurden 30 000 Arbeiter wegen politischer Delikte unter Anklage gestellt/ KOOO proletarische politische Gefangene befinden sich gcgenwklttg in den Gefängnissen und Zuchthäusern! Von 581 Hochverratsprozessen der Jahre 1923 bis Mai 1931 wurden 570 gegen reualutionäre Arbeiter und nur fünf gegen rechts gefühc«. Seit 1930 wurden 18t Arbeiter von Faschisten oder von der Polizei getütet, 17 200 leicht oder schwer verletzt! Allein seit Januar 1931 bis jetzt wurden 88 Arbeiter getötet! Die Not zwingt fern«, Hunderttausende, die noch nicht den Weg des Klo.ssenkampsez gefunden haben, zu Handlungen, für di« das bürgerliche Gesetz n.chts als Gefängnisse und Zuchthäuser lennt. Nach einer StaUstst des preußischen Justizministeriums wurden allein im Jahre 1930 rund 3 Millionen Prozesse geführt. Slebenhunderttausrnd Menschen stehen alljährlich voe den Strafrichtern! 493 454 Personen wurden 1930 wegen eines Vergehens gegen die Strafgesetze verurteilt, 771 wegen Vergehens gegen das MilltSrstrafgesttzbuch, 198 M wegen Vergehen» gegen andere Alarmierende zahlen! Wir kloaen an / Wieviel proletarische polnische Gefangene? Wieviel Spier der Noi! „Schnelles Tempo beim Lohnabbau" Zweck de« Wirtschaftsbeirate« / Schnelles Tempo bei Oraanifieruna der Gegenwehr! Wie die bürgerliche Presse (Tempo, Berliner Tage blatt) berichtet, soll der Reichswehr» und Innenminister Groener die Absicht haben, durch Notverordnung alle De monstrationen und Versammlungen im ganzen Reiche bi« zum 1. April 1932 zu verbieten. Nur in Ausnahmesällen, also für sozialdemokratische und Hakenkreuzveranstaltungen soll eine Erlaubnis möglich sein. Mit diesem Verbot will man das Uniformverbot verbinden. Zur Bildung des Wirtschaftsbeirates, in dem sozialdemolra- liilbe Gewerkschaftsführer mit Faschisten zusammensitzen, teilt die „Kölnische Zeitung" nom 22. Oktober zunächst mit, daß den Mit gliedern strengste Verschwiegenheit Uber die Verhandlungen zur Pflicht gemacht wurde. Wörtlich schreibt dann das Blatt weiter: „Die Verhandlungen de» Mirtschastrbeirate» werde« ihre« Höhepunkt in den Tagen erreichen, an denen über zahlreich« Taris» vertrüge und damit über di« Arbeit»bedingung«n mehrrrerMilliouen deutscher Arbeiter und An» gestellten die Entscheid««-! fällt, -errscht im Wirt» jchastsbeirat aus »Neu Seiten ernster Berständigungswille, so werden die erzielten Ergebnisse sosortinpraktischeLaris« Verträge «ingebant werden können. Fehlt es aber an dieser ernsten Verstäudignngbereitschast, so werd«« sich aus den Beratungen de» Beirat» Schwierigkeiten für die Larisverhaad- lungen und umgekehrt e«o de» Gegensätzen nnd in den Tarisver» Handlungen Hinverniss« für eine Einigang 1» Beirat ergeben. Sticht minder wichtig al» «ine sachlich« verhandln»«»- und «e» schlußsähigkeit de» Beirat» ist et» s ch » e l l« » « r b e it »1 e m p ». Die wirtschaftlich« «a-« gestattet kein m»ch,«lange» «»»handeln von Kompromisse«; sollten sich die Verhandlungen länger al, 1 bi» 1!L Wochen, als» bi» üb«, die erst« Rovemberwoch« hi«, ziehen, so gerät da» Kabinett Brüning in Zeftbedrängni« und muß entweder ohne ein Gutachten de» Betrat» handeln oder aber be» wußt Gesahr laufen, daß di« schließlich doch zustande kommende« Beschlüsse ein« gefähelich« Entwickln«- nicht mehr aufhaltrn können." Die hinter der „Kölnischen Zeitung" stehenden Großkapital listen fordern rasche Arbeit beim Lohnabbau. Sie haben allen Grund, aus die tätige Mithilfe der sozialdemokratischen und christ lichen Gewerkschaftsführer zu rechnen, sie haben auch bisher beim Lohnabbau mit allen Kräften mitgearbeitet. Zwar versucht die SPD -Presse, dt« Arbeiter erneut zu täuschen, indem sie in Worten gegen das Lohnabbauprogramm de» Mirtschaftsbetrate» schreibt. So schreibt der „vorwärts" vom 23. Oktober: „Denn «s ist ohne wettereS deutlich, bah di« Untre, nehmer verhindern wollrn. daß im vittrtschastsbeirat iibrr di« Vrechnnq der GnrteNmacht nnd Senkung der Preis« geredet wird. Gr soll nach uns«««» Meinung »nr Hnstrument zur Aushöhlung drs Dnrifrechts und zveiteren Lohnabbaus dienen." „Neue Lohnabbauwelle" Das „Berliner Tageblatt" vom 22. Oktober schreibt: „Nach dem, wa» bl» jetzt bekannt wurde, soll der Beirat «ine große Lohn- und Preioseuknng»,Aktion vör- txreitt« . .. Um die Löhn, zu s« nken will man, wie der Kanzler sagte, zwar nicht die Grundsätze de» geltenden Tarif» rechte» ausheben, aber ihr« Anwendung so elastisch machen, daß da» Lohnsystem in weitem Umfange sachlich und örtlich ausgelockert und damit einer neuen Lohnabbau well« dao Tor -eössnet wird." Während dis recht« „Dresdner Volkszeitung" den Mrtschast»belrat grundsätzlich begrüßt .und nur nachträglich etwas kritisch darüber meckert, daß zu wenig Gewerkschaftsbonzen in dieser faschistischen Ständekammer vertreten sind, mutz da» Zwickauer »sächsisch« Volk»Llott" unter dem Druck der SchnelljuM gegen streifende Seeleute Das Kleler SondergeNGt verurteilt Lag und Nacht Verstärkt den Masfenprotest! Kiel, 24. Oktober 1SS1. Da« Sondergertcht gegen streikende Seelente, da, im Loisenhau» von Kiel»Holte«an tagt, hat die ersten Schreck««»- urt«ile gefällt. S Heizer de» Hamburger Dampfer» „tzkfta" wurden zu der ungeheuerliche» Strafe von je zwei Monate« Ge fängnis verurteilt Polizeislotillea liegen auf d«r Lauer, um weitere streikende Seeleute »o« de« einlansende« Schiffe« her unter z« verhaften. Die Rote Hilf« hat sofort einen Verteidiger nach Kiel ge schickt und sie fordert oll« Arbeiter auf, den Masienprotest gegen die Verfolgung der streikenden Seeleute zu steigern. Durch Schrcckensurteile sollen die Arbeiter von der Gegen, wehr gegen den Lohnabbau zurückgehalten werden. Nachdem mit Hilfe der SPD-Führer die Stretksreiheit nnd der letzte Rest der politischen Freiheit der Arbeiter aufgehoben wnrde, soll jetzt die Vernichtung der Streikfront durch Schreckensurteile unter strichen werden. Es wird aber keinen politi-'ch ehrlich denkenden SPD- Arbeitrr geben, der nicht in größcer Empörung die Verfolgung der streikenden Seeleute zur Kenntnis nehmen würde. Gegen diele Verfolgungen muß die breiteste Einheitsfront zustande kommen. Millionen müssen sich vereinigen in der Forderung auf sofortige Freilassung der verhafteten Seeleute.