Volltext Seite (XML)
Morgenausgabe. Gr Leipxi» nn» v»r»ri« Sur» unser« Traa« V »IU Av » » uo- Sprotteure Lmattöglich >n»hau»a»drocht: «onotUch l.rs M., »ieriellührlich S.7S M. Sei üer »richafissteU«, unser» Ltliolen und Nu»god,N»U»n ndgeboltr monatlich IM., »irrt,YSHrilch Z M. Durch unser» auowlirtigea Zttialen in» hau» gebracht: monatilch 1^0 M., »ierteljabrllch ».so M. durch »ie Post: tnnerhald Deutsch land» und der deutschen Kolonie« monotU-b l.do M., »iertelidhrlich 4.S0 M., au»schll«hlich postdesteUaeld. prri» der Tinzelnummrr Id ps. 2n Leipzig, -en Nachbarorten und den «Vrten mit eigenen Ztlialen wird die sidendausgade noch am -tdend de» «rscheincn» io» hau» geliefert. hmrdetsFeUmrs /trrrtsblockt des Rates und des poürernrntes der Stadt Leipzig «eöaktlon und SeschdstosteUe: ?»hanni.gaff» Nr.«. - Zernsprech-Hnschlug Nr. l«bd4, >»»»Z und >»b»4. Wh. Jahrgang s—siir Mnzetgen au» Leipzig UN» Umgebung di, /inAkiaenpreif e., spaltt,» p,p<, »i« «»«am»,»»», m., »on ou»amrt» Id ps., Neklamrn I.2SM., Klein« Anzeigen diepetitzeile aur rops.,d.w>»S»rb»l.Nad.,s»nz»ig«n»»nV«bSrden im amtlichenLeildieprtit- zetl« »»Pf. ch»schdft»anzeig«n mit plahvorschrist im Preise »rbdht. Nabatt na» Taris. Setlagen: »esamtautl. 7 M.da» Tausend auoschl. Postgebühr, hnzeigen.stnnahme: lohanniogafse», del fdmtlichen V>lia>«n de» Leipziger Tageblatt«» und allen ftnnoncen-Txpeditionen de» 0n» und eiuelandr». va»LeipzigerTagrdlatt erscheint Werktag» Lmal,Sonn» u.Zeiertag,imal. vrrlmrr NeSaklion: 2l.dcnAcUen l7, rer»,prech-r usch!u-: Hansa rir. ^7. Nr. 246. MonM, den 17. Mal. ISIS. Vormarsch der verbündeten Heere auf üer front Sambor-Zirii-Ztanistau. Ein interessanter französischer Armeebefehl nber die neue Offensive. Deutsche Unterseeboote im Mittelmeer - Das Kabinett Salandra bleibt. Vas Nadine» Zalanära bleibt! I Das Rücktrittsgesuch des Ministcriums ! Salandra ist vom König Liktor Emanuel ab gelehnt worden! Seit der Stunde, da der alte Eiolitti seine warnende Stimme erhob, setzten die Kriegshetzer der Jrredenta alle Hebel in Bewegung, um durch den Lärm der Gasse eine Entscyeidung in ihrem Sinne zu erzwingen. Offenbar unter dem Eindruck dieser wilden Straßenkundgebungen er klärten es verschißene Persönlichkeiten von Ansehen und Bedeutung, darunter der Kammerpräsident Mar- cora und der bisherige Schatzminister Carcano, für unmöglich, ein neues Ministerium zu bilden. An gesichts dieser Tatsache blieb dem König schließlich nichts weiter übrig, als das Ministerium Salandra auf seinem Posten zu belassen. Die Interventionisten werden über diesen Aus gang natürlich frohlocken, aber vielleicht ist trotz alles Iubelgeschreis ihnen der Sieg und damit der Ein tritt Italiens in Len Krieg noch nicht sicher. Denn nunmehr ruht das Schicksal des Kabinetts ganz allein in den Händen der Volksvertretung, die am 20. Mai zusammentritt. Weigert sie ihm ihr Ver trauen, bekennt sie sich in ihrer Mehrheit zu dem Standpunkt Eiolittis, dann hat der König freie Hand, dann wird die Bildung eines neutralistisch gesinnten Kabinetts immer noch möglich sein. Ist aber die von der „Stampa" für Eiolitti ausgerech nete Mehrheit infolge der Straßenkunogebungen in die Brüche gegangen, bestätigt die Kammer dem Kabinett Salandra ihr Vertrauen, dann ist der Krieg unvermeidlich. Während der nächsten Tage wird das Zerren und Zanken um Italiens künftige Haltung in den Straßen von Rom, Akai land und Turin noch lauter und rauher werden als bisher. Wir und unsre Verbündeten können mit unver minderter Ruhe abwarten, aoie die Entscheidung fällt. Am 20. Mai wird allein Italiens Schicksals stunde schlagen. G Salan-ras Demission abgelehnt. rvtb. Rom, 16. Mai. Die „Agenzia Stefani" gibt bekannt: Der König hat die Demission de» Ministeriums Salandra nicht an genommen. Infolgedessen bleibt das Gesamt- ministerium auf seinem Posten. fr.) Köln, 16. Mai. (E i g. D r a h t b c r icht.) Dem Pariser „Journal" wird der „K. Z." zufolge aus Rom gemeldet: Salandra ist mit der Bil dung des neuen Ministeriums beauftragt worden. Er soll der Mithilfe Bissolatis, des Führers drr Reformsozialisten, ferner Tantanos, des Führers der Radikalen, und Barzilais, des Führers der Republikaner, sicher sein. O (r.) Köln, 16. Mai. (Eig. D r a h t be r i ch t.) Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Zürich: Nach italienischen Meldungen hält man ein neutrales Kabinett für unmöglich, was auch Eiolitti eingrsehen habe. Die Eiolitti nahe stehende „Stampa" meint nunmehr, daß der Krtzg unvermeidlich sei. Die Auffassung der Lage in Berlin. (Bon unserer Berliner Schriftleitung.) O Berlin, 16. Mai. Die Nachrichten, die aus Italien kommen, lauten fortgesetzt unerfreulich. Mag auch das eine oder andere, was die in Lugano und Chiasso zusammen- , gedrängten Berichterstatter hierher melden, über trieben sein, weil ihnen die Möglichkeit fehlt, die Gerüchte, die in diesen aufgeregten Tagen über die Seen flattern, und die Mitteilungen der Mailänder Presse durch eigene Beobachtungen zu kontrollieren, ernst genug bleiben sie jedenfalls. Bon hier aus ent ziehen sich die italienischen Dinge in ihrem gegen wärtigen Stande nicht nur jeder Einwirkung, sie ge statten auch keinerlei Boraussage. Nach wie vor bleibt — einstweilen — der Weisheit letzter Schluh: in Gelassenheit abzuwarten, was die in Italien maßgebenden Kreise über die Rolle, die ihr Land und Volk in diesem Weltkriege spielen soll, be schließen. Aus dieser Gelassenheit sollen uns auch die Steinwürfe nicht ausscheuchen, die in Genua, Mailand oder Rom die Fensterscheiben deutscher Vier-Luser zertrümmern. Neue öentschsein-ttche Kunögebungen. cvtb. Rom, 16. Mai. Gestern erneuerte» sich die Kundgebungen in Rom in verschärstem M a ß e. Sie nahmen teilweise revolutionären Cha rakter an und richteten sich unter Schmührufen auf Deutschland gegen Eiolitti, der als an Deutschland verkauft bezeichnet wurde. Auch gegen den Fürsten v. Bülow wurde mit Pereat- rusen demonstriert. Dieser unternahm auch heute seine gewohnte Ausfahrt. Schwere Ausschreitungen gegen Anhänger Ser Neutralitätsidee waren an ver schiedenen Stellen der Stadt zu verzeichnen. In den späteren Abendstunden lau: es anläßlich eines Vor trages von d'Annunzio im Teatro Costanzi zu ernsten Unruhen in der Umgebung des Theaters. Die Demonstranten zerschlugen die Stra„rnlctcrnr», so daß die ganze Bia Viminale in tiefes Dunkel ge taucht war, Barrikaden wurden gebaut, und die Aus rührer zogen ihre Revolver; einen besonderen Druck hatten die Demonstranten dadurch auf die Leschästs. inhaber geübt, daß sie das Schließen aller Geschäfte verlangten, auch von Len Theatern, wie z. B. vom Teatro Quirins, wurde Abbruch der Vorstellungen verlangt. Aus zahlreichen Städten, wie Mailand, Florenz, Venedig, werden ebenfalls heftige Demonstrationen gemeldet. Am ärgsten scheint es in Mailand zugegangen zu sein. Generalstreik in Mailanü. I.i. Chiasso, 16. Mai. Die Nachrichten aus Mai land sind ernst. Es sind aber bisher keine be deutenden Zwischenfälle vorgckommen. Die Inter- ventlsten beherrschen das Eeschäftsvicrt cl, das Zentrum der Stadt, und haben seit dem frühen Morgen den Domplatz besetzt. Die Galerie ist mili tärisch abgesperrt. Der Tramvcrkehr ist eingestellt. Im Stadtzentrum veranlassen die Interventisten die Schließung der Läden. In den volkreichen Außen bezirken der Stadt . tun dasselbe die Neutralisten. Der Generalstreik ist allgemein, obgleich die Syndikalisten sich gegen ihn erklärten. Von der Freitreppe des Domes hielt der republikanische Ab geordnete Cappa eine flammende Ansprache gegen Eiolitti. Vas Grünbuch. Was es angeblich enthalten soll. bv. Zürich, 16. Mai. Nächstens, wahrscheinlich noch vor der Eröffnung der Kammer, wird das an gekündigte Erünbuch erscheinen. Aus diesem sind besonders zwei angebliche Tatsachen hervorzuheben: 1. Das Kabinett Salandra habe am 4. Mai den Dreibundsvertrag gekündigt; 2. am 6. Mai habe das Kabinett mit dem Dreiverband ein Abkommen getroffen, das die Bedeutung eines Bündnis vertrages besitze. Bei Salandra sind heute aus allen Gegenden Italiens unzählige Tele gramme eingetroffen, die ihn der Sympathie des Volkes und des größten Vertrauens aller Bevölkr- rungsschichten versicherten. Vie 41. Kriegswoche. Einen höchst bedeutsamen Fortschritt hat uns die vergangene Woche aus dem südöst lichen Kriegsschauplatz gebracht. Der allge meine Rückzug der Russen in Galizien, der immer noch andauert, hat die russische Front nörd lich der Weichsel dermaßen erschüttert und gefährdet, daß sich die russische Heeresleitung genötigt gesehen hat, ihre Truppen sowohl von der Nida- als auch von der Pilica front schleunigst zurückzuziehcn. Dadurch hat die ge samte Rückzugslinic der Russen, die sich vorige Woche aus reichlich 20V Kilometer erstreckte, eine Ausdehnung von mehr als 300 Kilometer er halten. Die Armee Woyrsch ist dem von der oberen Pilica weichenden Gegner unmittelbar ge folgt und hat die Gouvernementshauptstadt Kielce erobert. In enger Verbindung mit den deutschen Truppen hat die österreichisch-ungarische Armee Dankt die Nida überschritten und gleichfalls nach Osten zu starr an Gclünd" gewonnen. Die Vermutung, daß die Russen in der L h s a G v r a, dem teils waldigen, teils felsigen Ausläufer der Karpathen, sich noch einmal zum Widerstande sammeln würden, hat sich nicht bestätigt. Las Bergland von Kielee ist bis zum Ober,auf 8er Ka m icnna, die sich etwa .'>0 Kilometer südlich von Iwangorod in die Weichsel ergießt, von den Russen gesäubert. Die Verfolger habe» die fliehenden Feinde hier bis hart ans linke User der Weichsel zurückgedrängt und beherrschen die Höhen nördlich des Städtchens Klimontow, wo die Oesterrcichcr bereits einmal, am 4. Ok tober v. F., die Russen auf die Weichsel zurück geworfen hatten. In Galizien wurde iu der vergangenen Woche von den Armeen des Erherzogs Jo- I seph Ferdinand und des Generalobersten von Mackensen die Linie des unteren San erreicht. Die russischen Nachhuten suchten zwar die Verfolger in ihrem Vordringen zu hemmen, hatten damit aber kein Glück. Alle wichtigen Orte am linken Sanufcr sind im Besitz der Verbündeten, und vor den Toren der Festung Przemysl rüsten sich die Truppen des zehnten österreichisch-ungarischen Korps zum Angriff auf die von den Russen noch gehaltenen Befestigungs werke. Das westliche sanufcr ist vom Feinde frei. Die Aussichten der Russen, sich auf dem östlichen Sanufer halten zu können, werden immer unwahrscheinlicher, je nachdrücklicher und erfolgreicher die von Süden die Karpathen her- absteigenden Armeen Bo re witsch, Boehm- Ermolli und Linsingen vordringen. Der Vormarsch dieser Armeen richtet sich unmittel bar gegen die Linie Przemysl-Lemberg. Schon sind österreichische Truppen in der Stadt Sambor am Tnjcstr, 40 Kilometer südöstlich von Przemysl, eingezogen. Die weiter östlich sich anschließenden Streitkräfte der Verbünde ten nähern sich Strij und Stanislau. Tic beiden großen deutsch-österreichischen Armee fronten berühren sich in der Gegend von Tobro- inil und Ehyrow genau im rechten Winkel. Durch diese glänzende strategische Stellnng vermögen sic sich fortgesetzt gegenseitig in der Flanke zu unterstützen. Die Russen mögen sich zum letzten Widerstand gegen Westen oder gegen Süden wen den, stets werden sie gegnerische Angriffe auch aus der Flanke zu gewärtigen haben. Ein letzter Versuch, sich dieser gefahrdrohen den Lage zu entziehen, muß in dem Vorstoß der Russen gegen die Pruthlinic in Südost- Halizien erblickt werden. Die österreichischen Truppen, die bereits bei Horodcnka südlich des Dnjestr, standen und Zalesz'czyki gestürmt hatten, mußten im Verlaufe der letzten Woche diese Stel lungen vor der russischen Ucbcrmacht prcisgeben. Nördlich Kolonien hat indes ihre Rückzugs bewegung haltgemacht. Hier leisten sic den Russen erfolgreich Widerstand, und werden die südlich des Pruth gelegenen Teile der Bukowina vor einem neuen russischen Einbruch wohl zu schützen wissen. Auf dem westlichen Kriegsschauplätze hat sich im Verlaufe der vergangenen Wochen in dem Raume zwischen Amentiörcs und Arras die große englisch- französische Früh- j a h r s o s f c n s i v e mit zunehmender Heftig keit entwickelt. In einem schwungvollen Armee befehl an die am Kampfe beteiligten franzö sischen Truppen kündigt General Per ain als Ziel dieser Offensive die Durchstoßung der deutschen Linien und die Vertreibung der Deut schen „vom nationalen Boden" an. Er sucht seine Truppen wie vor Wochen General Tubail, in dem Kampffeld zwischen Maas und Mosel durch offenkundige Unwahrheiten anzufeuern, in dem er ihnen vorlügt, die Deutschen seien im Westen und auch in Osten auf die Defensive be schränkt. Die erfolgreichen Vorstöße unserer Feldgrauen aus Wern und vor allen Dingen der Zusammenbruch zweier russisckier Armeen in Galizien, die Vertreibung der Russen von der Pilica- und Nidafront und aus den Kar pathen, alle diese Tatsachen, die das beredteste Zeugnis für den unerschütterlichen deutschen Offensivgeist ablcgen, werden den Franzosen vor- enthalten. Und daß die Deutschen, wo sie in Verteidigung ihrer Stellungen feindliche An griffe abweqren, wie eine Mauer stehen, das müssen die von General Petain geführten Trup pen tagtäglich am eigenen Leibe schmerzvoll spüren. Gewiß haben die Franzosen in Ea- rency und in Ablain einige örtliche Er folge erstrittcn, aber sonst sind ihre Vorstöße überall abgeschlagen worden. Zweifellos wer den die Franzosen und ihre Verbündeten ihre wütenden Angriffe noch einige Tage lang wiederholen, aber schließlich werden sie, erschöpft und durch die jetzt schon erheblichen Verluste aufs empfindlichste geschwächt, die Aussichtslosig keit ihres Beginnens einsehen und von der Fort setzung ihre. Unternehmung abschen müssen. Dann wird aber anch ans der Westfront die große Stande der Deutschen anbrechen. Im übrige» war die verflossene Woche noch ganz beherrscht von den lebhaftesten Erörte rungen über die Torpedierung der „Lusita- nia" und deren Nachwirkungen in England. Tie Briten sind über diesen allerdings nieder schmetternden Beweis für ihre Unfähigkeit, den Gefahren des deutschen Unterseebootkrieges Herr zu werden, so aufgebracht, daß sie sich besonders in London, in Liverpool and in Manchester zu den gemeinsten Rüpeleien gegen Deutsche hin reisten liesten. Herr Asquith weist sich nur durch ein Gewaltmittel zu helfen, das freilich erneut die Hilflosigkeit und die Wut der Engländer offenbart: er läßt alle noch nicht internierten Deutschen in Konzentrationslager sperren. Ruhiger hat man nach dem Verrauschen des ersten Zornes in den neutralen Ländern den Fall „Lusitania" beurteilen gelernt. Dort erkennt man jetzt überall an, daß Deutschland nur in seinem Rechte war, als cs mit der Vernichtung der „Lusitania" ein warnendes Bei spiel aufstellte. Selbst in Amerika, wo na türlich zuerst die Iingovresse mit der englischen Presse in der Schmähung Deutschlands wett eiferte, besinnt man sich. Die Regierung in Washington hat erfreulicherweise Ruhe bewahrt, und die Wucht der Tatsachen, die vom Senator Stone haarscharf und schlagend zusammen gestellt wurden, hat die künstlich entfachte Em pörung bald beschwichtigt und dem berechtigten Unwillen über die britische Regierung, die die Fahrt der „Lusitania" durch keinerlei Geleit schiffe sicherte, zum Ausdruck verhalfen. Das volle Mast der auf England lastenden Verant wortung stellt die deutsche Note über den Untergang der „Lusitania" in Helles Licht. Einen Hilfskreuzer, der Kriegsmaterial an Bord nimmt, trotz der feindlichen Warnung mit Tausenden von Passagieren in See stechen zu lassen, ist eine unerhörte Gewissenlosigkeit. Mit vollstem Rechte hat die deutsche Regierung jede Verantwortung für den Verlust an Menschenleben, der mit dem Untergang der „Lusitania" verbunden war, ab- aelehnt. Diese Feststellung bcstärlt das deutsche Volk in der Zuversicht, daß seine Tauchboote ihren Kampf gegen feinotichc Schiffe mit un verminderter Rücksichtslosigkeit fortsctzcn werden. Das menschliche Bedauern über die hiermit ver bundene Gefährdung des Lebens von Zivilperso nen darf die Ausübung unseres guten Kriegs rechtes nicht berühren. Kaum hatte Englands Seehcrrlichkeit durch die Vernichtung der „Lusitania" einen furcht baren Stoß erlitten, da wurde sie durch den Untergang des Linienschiffes „Goliath" und eines Torpedobootszcrstörcrs vor den Darda nellen abermals blostgcstcllt. Die Aussichts losigkeit, die Dardanellen zu Wasser oder zu Lande zu bezwingen, hat vermutlich auch den Befehlshaber der französischen Landungs truppen, den General d A m ade, veranlaßt, sich wegen „Erkrankung" seiner schweren Bürde zu entledigen. Und noch eine dritte bittre Tatsache für England: Im Mittel meer, dessen Einfahrt Englana von Gibraltar aus eifersüchtig bewacht wird, sind deutsch e Unterseeboote auf getaucht! Nirgcnos also kann Albion sich un- behelligt zur Geltung bringen. Ueberall wird cs von diesen «lamnoä Vermsiu, behelligt, über all wird seine Ohnmacht zur See durch deut sche Blaujacken offenbart. ,sür die Ratlosigkeit, mit der die Engländer dieser neuen Erscheinung im Mittclmcer gegcnübcrstehen, ist es außer ordentlich bezeichnend, daß der britische Gc- sandte Belohnungen aussetzt für Mitteilungen, die zur Vernichtung eines dieser gefährlichen Unterseeboote beitragen. So tief erniedrigt sich