Volltext Seite (XML)
die nach Weh in die Matt«, und du wirst die »urchlestn und samten englischen. Motte gtht es heut/ nur zwei Offizi versucht" hat, Ärbeltcrstand. Die höheren Stellen im Flottendtenst Lttstokrate« »nd Lords vsrbehalte«. das, an lesen, Man in der ganze del be- Die englisch« Matt« kannte keine Kriegsdienstpflicht, die englischen Matrosen dienen „freiwillig". Dach bet dieser grossen Arbeitslosigkeit, di« in England herrscht, melden sich viele au» Not zur Motte. Und tatsächlich hat do» Werbebüro, das di« jungen Seeleute anwirbt und spöttisch „Hungerstätte der Matrosen" genannt wird, keinerlei Schwierigkeiten bet seiner Suche Menschen. Aus allen Arbeitsvvrmittlurrgen kann man Anschläge die die Herrlichkeit«», de, Leben» in der Flott« schildern, bemüht sich, die jungen Arbeiter mit Versprechungen etwa i Art einzusangen: Welt sehen!" Oder: „In der Motte zahlt man gut, und es er« ösfnen sich dir neue Perspektiven." Aus den grossen Plakatsäulen werden Fussballspiele abgebildct und darunter steht geschrieben: „Tritt in die Flotte ein, dort wird nicht nur gearbeitet." Viele Matrosen werden unter den Bergleuten geworben, die am schwersten unter der Arbeitslosigkeit leiden, und unter der landwirtschaftlichen Bevölkerung. Sowohl die Admiralität als auch das Krirgsministerium entwickeln ihr« Werbetätigkeit am energischsten aus dem Lande, da sie hassen, dort das gesündeste Diesen Aussatz, den wir leider nur gekürzt wtedergeben können, schreibt der bisherige Filmkritiker Kein- Pol von der „Vossischen Zeitung" im letzten Heft der bürgerlichen Zeitschrift „Die Weltbilhno". Seine Anklage brandmarkt klar genug die Ge« schästspolitik der bürgerlichen Presse. Und es ist kein Zufall, datz Pols Auvsührungen bisher von allen Blättern, vom „Vorwärts" bis zu den Nationalsozialisten, totgeschwiegen wurden. Warum wurden sie totgeschwiegen? Man will sich nicht mit der Konkurrenz verfeinden. Man will das Jnseratengeschäft nicht schädigen. Der kommunistischen Presse ist es nicht in erster Linie um das Inseratengeschäft zn tun. Sie sagt, was gesagt werden muh. - Zum mindesten aber hätte man erwartet, daß die „vosstfcho Zeitung" selbst, da« Blatt, da» mit Pols Artikel durch den eigenen Schmutz geschleift wird, ein Wort dazu finden würde. Weit gefehlt. Statt besten hat sich etwas anderes ereignet, was wir in einigen Worten schildern müssen. Kurt Tucholsky ist Mitbesitzer und Mitherausgeber der „Weltbühne", die Pols Angriffe zuerst abdruckte. Peter Panter ist eifriger Mitarbeiter der „Weltbühne" und der „Vossischen Zeitung". Es ist kein Geheimnis, datz Kurt Tucholsky und Peter Panter identisch sind. Am Tage nach der Veröffentlichung der Polfchen Angriffe auf die „Vossische Zeitung" in Tucholsky« „Weltbühne" finden wir in der „Vossischen Zeitung" ein ebenso ausführliche« wie un- gualisiziertes Feuilleton des Herrn Peter Panter. Wir können uns vorstellen, datz es Mensche», gibt, die in dem Abdruck okn Panters Artikel gerade an diesein Tage keinen Zufall, sondern einen dcwutzten Korruptionsversuch erblicken würden. Bel aller Freundschaft für Nnksbvrgerliche Intellektuelle und bei allein Verständnis für ihre Rückfälle in den tiefsten Snobis mus muh man eins sagen: Es ist nicht in der Ordnung, wenn der Herausgeber ei»,er Zeitschrift, die auf Sauberkeit in ihren eigenen Spalten hält, eine Zeitung, die er eben wegen eines Uebermahes an Unsauberkeit ln Grund und Boden verdammen lieh, mit feinen eigenen Erzeugnissen beliefert. Diese Mitarbeit ist nicht einmal eine Lebensfrage für Tucholsky-Panter, da er auch ohne den Abdruck solcher Artikel das vielfache Einkommen eines ge lernten Arbeiters haben dürfte. gnerlnrki uml üie kreiluit «er Preu« Der Berliner Polizeivizepräsident Dr. Weitz ist wieder ein« mal unter die Schriftsteller gegangen. Er betätigt sich zur Zeit al« Sonderberichterstatter der Ullsteinschen „B. Z. am Mittag" auf der Internationalen Polizeikonferenz in Paris, an d«r leitende Polizeibeamt« aller gröberen europäischen Staaten teilnehmen. In tziescr Eigenschaft bespricht er ein Buch, das sozusagen goldene Worte des Pariser Polizeipräsidenten Ehiappe ausgesammelt hat. Interessant werden die Aussprüche, die Herr Weitz aus wählt, besonders dadurch, datz er meint, sie könnten „ebensogut au» dein Munde des Berliner Polizeipräsidenten Grzestnski her rühren". ' Da finden wir z. B. folgendes goldene Wort: ^Niemals Hape ich versucht, und nie werb« ich ver- kurkhtn, bl« Areihei« der Presse, sei «S direkt ober in direkt, zu beelntriichtigen." Wir können Herrn' Wrzesinski, dem .Weitz diesen Satz in den Mund legt, leider nicht züstimmen. Brschlagnahmungen üttd Bet- bote unsres Berliner Parteiorgan», der „Roten Fahne", sind so weit an der Tagesordnung, datz die „Rote Fahne" in den letzten Wochen mehr verboten als erlaubt war. Den Rekord bildet das augenblickliche vierwöchige Verbot wegen eines Glück- wunschtelegraisim» an die meuternden englischen Matrosen. Man soll sich den Satz, den Weitz zitiert, gut durchlesen und dann selbst urteilen, ob Herr Grzestnskt „niemals versucht" hat, ^dt» AmthM de« P«8e t» deeiuLSchttge»". „Ludwig Klitzsch, der Generaldirektor der Ufa, feiert heute seinen 50. Geburtstag. Als Hugenberg 1927 die Ufa übernahm, setzte er seinen Verlagsdirettor in di« Leitung des größten deut schen Filmunternehmens, da» unter der Aegide de» gewiegten Zeitungssachmann» zu dem bestfnndierten »nb beßtorganisterwn Mlmunternrhmen Europas wurde. Klitzsch gelang es auch, dem Usa-Ftlm Eingang t« die Kino» der vereinigten Staaten zu ver schaffen." Und ln der Eonntagsausgab« der .^vossische« Zeitung" vom 20. September war nach drei Wochen -um erstenmal wieder ein Inserat der Ufa zu sehen, das den Film „Bomben auf Monte Tarlo" pries. HrmgerstStte der Matrosen von Zack Sten» Zwölf Jahr« war ich im Verlag Ullstein al» Journalist »Stig. Am in September dieses Jahre» sah ich mich gezwungen, meine Arven nlederzulegen, um mit sofortiger Wirkung au»zuscheiden. Tie'e Tatsache an sich ist ohne jedes Interest« für die Oesfcnt- lichkett. Anders steht e» um die Ursachen meine» plötzlichen Aua« scheiden», well es sich hier nämlich um den versuchten Eingriff in ei, Gewissensfreiheit und Unabhängigkeit de« Journaitstenderuses handelt. Ende Mär, iSlN: Heinz Ullstein erklärt mlr bei Adschlutz Zeines neue» Vertrages: „Selbstverständlich steh» in Ihrem neuen Vertrag, datz Sie der erste Filmkritiker der .Vossischen Zeitung' lind, tatsächlich waren Sie da» ja auch schon bisher ieit vielen Zähren. Und ich möchte ausdrücklich hinzusügen. datz der Verlag mir der Art Ihrer Filmkrittk ganz besonder» zufrieden ist. Hier können Sie, nein: hier sollen Sie kulturpolitisch mindesten» so aggressiv sein wie bisher, schreiben Sie meinetwegen kommunistisch. Iedensall» haben Sie hier frei« Hand." 12. August: Ich schreibe die Kritik über den französischen Film D«r König der Nassauer". Am Schluff erklärte ich die deutsche Rahmenhandlung der Ufa für überflüssig. 14. August: Sin Vertreter der Inseraienabteilung der ..Vossischen Zeitung" sagt mir. datz, wie auch früher schon ge legentlich. die Usa die Mlminleratr iür die „Vossische Zeitung'' aus die Dauer van einer Woche gelpcrrt habe, mit der Erklärung, mein« leyie Kritik habe ihr nicht gefallen. 1. September: Ich schreibe die Kritik über den Ufa-Film .Bomben aus Monte Carlo". Den Korrekturabzug lege ich dem Leiter des unpolitischen Teil» vor. der die Kritik sehr scharf findet, aber dann meint, ich trüge ja dafür die Verantwortung. 2. September: Verschiedene Kollegen im Ullstelnhau» sagen mir, datz der Leiter de» lokalen Teil», Herr Goetz, irgendwelche gr-arnischten Beschwerden der Usa über meine letzte Filmkritik erhalten habe. Goetz selbst sagt mir lediglich, es Hane Ibn semand von der Usa angerusen. Auf näheres Befragen gibt er an, Major Grau, der Leiter der Theaterabteilung der Ufa, sich »hn gewandt habe. Ich ersahre von der Inseratenabteilung, bah die Ufa Filminierate für die „Votz" wieder gesperrt habe. 5. September: Gespräch mit Kyser (Leiter der Pressestelle Usa. Die Red ). AI» ich mich über dir Kamps,»meile der Usa schwere, meint er: ..Was wollen Siel Die Leute bei »in» gehen In di« Lust, wenn sie nur Ihren Namen hören, Die Kritik der ..Vossischen Zeitung" ist di, erste, die von Hand zu Hand geht. Augenblicklich herrscht eine absolute Pogromstimmung gegen Sie. Ich würde Ihnen nicht raten, momentan zu uns zu kommen. Wir Haden ganz gute Verbindungen mit gewissen Stellen im Ullstein- Hause angeknüpft. Ich kann ta nicht» Nähere», sagen. Aber passen Sie auf, wir kriegen Si« vielleicht auch noch heraus, wer weih, vielleicht sehr bald . . .") 8. September: Amerika verbietet die deutsch« Mtlitärhumo- reske „Drei Tage Mittelarreft" mit der Begründung, da» Schicksal einer unehelichen Mutier werde hier entwürdigt, lieber die Tat sache schreibe ich für den politischen Teil der „Vossischen Zeitung" eine Glaste. An diesem Abend finde« die Uraufführung der ersten Militär- -roteske der Ufa statt, betitelt „Die Schlacht von 'IZademünd«". a. September: Um der Ufa keine Handhabe zu geben, weiterhin mich vorzugehen, schreibe ich eine besonders abgewogene Kritik. Einem Kollegen in der Redaktion, der sich privat die Urauf führung „Die Schlacht von Vademünd«" angesehen hat, zeige ich tti Abzug meiner Kritik. Er meint, meine Kritik sei in diesein Zille zu matzvoss, dieses Machwerk lei rin unglaublicher Skandal, und es sei die Ausgabe de» Filmkritikers eines nicht rechts ge richteten Blatte» wie der „Vossischen Zeitung", diesen Skandal auch einen Skandal zu nennen. An diesem Tage hatte ich aus der Redaktion Nachtdienst, der um zwölf Ubr beginnt und um zwei Ubr endet. Von einer bösen Vorahnung beunruhigt, fahre ich bereits um elf Uhr in» Büro, um den Umbruch der Morgenzeitung noch mitzumachen. Der llm- druchrrdakieur des lokalen Teils will gerade nieine Kritik um brechen lasten. Ich sehe sie mir an und stelle fest, datz der letzte Absatz völlig weggestrichen ist, die Kritik also lediglich die klotze Inhaitsangabe enthält, ohne datz man daraus auch nur ersähet, »atz e» sich uin einen Usafilm handelt. Mein Signum war ge blieben. Aus meine»» Proiest erklärt sich der Unibruchredakteur bereit, die völlig verstümmelte Kritik zurückzustellen. Ich verspreche 'hm. am nächsten Vormittag sofort mit der Lhefredaktion darüber zu sprechen. in September: Dreistündige, sehr stürmisch, Auseinander setzung in der Redaktion mit Herrn Goetz, dem Leiter de» unpo- .'tuschen Tel», und Herrn Elbau, dem stellvertretenden Ches- rebikteiir der „Vossischen Zeiiuirg". Hier der Extrakt: Zunächst erklärt Herr Goetz, er habe den letzten Absatz der Kritik gestrichen, weil er Beleidigungen gegen die Ufa enthalte. Herr Elbau schließt sich nach Prüfung dieser Ansicht an und blerbt auch dabei, nachdem der verantwortliche Redakteur erklärt, datz er die beanstandete Stelle für zulässig und nicht zu weit gehend Kalte und sie verantworten würde. Als ich erkläre, datz ich unser- «»glich alle Konsequenzen ziehen würde, fall» die verstümmelte Kritik in ihrer völlig sinnentstellenden Weise ins Blatt käme, nennt mich der stellvertretende Thefredakteur zunächst einen unver schämten Erpresser, der sofort sein Zimmer und das Ullsteinhaus >» verlassen habe, um dann, als ich fest bleibe, mir eine Aenderuist de» letzten Absatzes vorzuschlagen. Um ln dieser für mich ent- Leidenden Angelegenheit bis zum äutzersten korrekt zu bleiben, »»kläre ich mich zu einer Aenderung in der Form bereit, die aber die scharf ablehnende Stellung gegen das Machwerk deutlich dem Leser vor Augen führt. Ich bitte Herrn Elbau mir zu sagen, ab auf ihn: den Chef, redakteur des Blattes, von der Ufa ein Druck ausgeübt worden lei Nach langem Zögern erklärt Herr Elbau, datz ihm der yon lriiher her gut bekannte Letter der Pressestelle der Ufa, Herr Pfeiffer, vor einigen Wochen einen Beschwerdebrief über mich geschickt hab«. Er kann sich jedoch nicht mehr erinnern, ob er diesen Brief dem Verlag Ullstein gezeigt chabe, und was er Hbrrn Pfeiffer geantwortet hab«. Das sei doch aber alles ganz unwichtig. Menfchcnmaterial zu finden, bas noch nicht mit gewerkschaftlichen und sozialistischen Ideen „vergiftet" ist. Der Dienst in der Flotte beginnt mit dem achtzehnten Lebens- ahr und dauert zwölf Jahre. Mit besonderer Genehmigung der Admiralität kann man noch zehn Jahre dienen und bekommt dann das Recht auf eine ekeube Pension. Die Matrosen, die zwölf Jahre im Dienst geblieben sind, haben kein Recht auf Pension. In den Flottendieust tritt man mit IS Jahren ein und absolviert eine Spezialschule, in der die strengste Disziplin herrscht. Für die kleinsten Uebertretungen setzt es die härtesten Ziichti- gungeu, e» gibt Fasttage, Gefängnis und ander« Strafen. Die Flottenmachthaber widmen der .Erziehung dieser Jungen die grösste Ausmerksamkcit, sie lehren sie Ehrerbietung, Patriotis mus, unbedingten Gehorsam und Religion". Das Werbebüro beobachtet mit größter Aufmerksamkeit, dass in die Flotte kein Arbeiter hineingerät, der auch nur eine ent- fcrnte Vorstellung vom Klassenkampf hat. Zur Illustrierung dieses Verhaltens führen wir hier die Fragen an, die einem Jungen, der in den Mottendienst eintrcten wollte, vorgelegt wurden: „Was wissen Sie Uber Thamberlain, über die Goldparität und über die Dritte Internationale?" Was wissen Sie Uber Tschitscherin, Stresemann und Look?" Die Jungen erhalten S Schilling 8 Pence bl» 8 Schilling 9 Pence in der Woche, die Matrosen 21 Schilling, und di« Unter offiziere 12 bis 47 Schilling. Nach diesen Sätzen zahlt man allen, die nach dem 1. November 1925 tn di« Flotte «ingetreten find. Diejenigen, die bereit» früher in der Flotte waren, erhalten um 7 bis 8 Sch "'ing mehr. Die Regierung möchte jetzt diesen Unter- schied in der Bezahlung aufheben, und zwar durch Herabsetzung des Lohne» derjenigen, die vor November 1925 in den Flotten- dienst eingetreten sind. 7 ->» war der unmittelbare Anlaß zu den Unruhen in der britischen Flotte. E» mutz jedoch sestgestellt werden, datz sich bereits seit langer Zeit eine Unzufricd Helt urirr den englischen Matrosen bemerk bar macht. Einer der Krün> bie'-r Unzufriedenheit besteht darin, datz sich die Matrosen " r Uniformen selbst bezahlen müssen und pur beim Eintritt tn den Mottendirnst eine Uniform umsonst er halten, die selbstverständlich nicht 12 Jahr« chatten kann. Das Recht zur 'Verehelichung wird, nut Matrosen üb?r 25 Jahre gegeben. Der Kirchrnbesuch ist Pflicht, die.Disziplin Ist ausserordentlich streng. Jede, auch nur Lie geringste politische . Tätigkeit ist verboten.' Es ist verboten, in Zeitungen zu schreiben; das Essen ist von sehr schlechter Beschaffenheit. In der engltschen 'Flotte dienen ungefähr 100 000 Personen, . darunter etwa 7500 Offiziere. Ntlr ein ganz gering«; Prozentsatz - ' von Arbeitern erreicht den Hffiziersgrab «nd bekömmt auch dann ,im bestßn Falle nur einen geringen Ossiziersrana. In ber ge- ljischen.Flotte glht es heut/ nur zwei Offiziere aus dem ' st werden den Llllstem und Hugenberg voll Heinz Pol ,,E» handelt sich doch nicht allein um den Wortlaut dieser einen Kritik", antwortete ich, „«» handelt sich auch gar nicht um die politische Richtung der .Vossischen Zeitung', sondern es geht allein darum: die Usa versucht mit den infamsten Mitteln des Inseraten entzüge, und unkontrollierbarer Beschwerden di« verschiedensten Instanzen des Verlage» und der Redaktion gegen den Filmkritiker auiznhetzen. Statt datz sich die Lhefredaktion hinter den bedrohten Kollegen stellt, erklärt sie alle Beeinflussungen durch die Usa für lächerlich, zufällig oder übertrieben. Und warum sperrt denn immer nur die Usa Inserate, und warum haben bisher immer nur meine Usakrtttken der Lhefredaktion zu Korrekturen und Bedenken Anlatz gegeben? Das find doch alles keine Zufälligkeiten." „Ach, reden Sie doch nicht so viei. Ihr polemischer Ion verärgert die Ufa und auch den Verlag, man kann doch auch verbindlicher sein. Sie müssen der allgemeinen politischen und wirtschastlichen Ent wicklung Rechnung tragen, wie eo die „Votz" tut. Es ist eben un tragbar, dass Sie immer noch gewisse Tendenzen in Ihren Kritiken bekämpfen, mit denen wir heute rechnen müssen." „Ich stelle also sest: man darf im Haus« Ullstein nur so lange .freie' Kritiken schreiben, wie es der Ufa gefällt. Oben in der Politik darf Herr Hugenberg als politischer Gegner bei jeder Gelegenheit angegriffen werden — für den Filmteil aber ist er der gute Geschäftsfreund de» Haufe», also tabu. Unter diesen empörenden Umständen seh« Ich mich gezwungen, meine Arbeit sofort niederzulegen, vorausgesetzt, datz auch der Verlag, den ich sofort fragen werde, den Standpunkt der Lhefredaktion teilt." Der Vertreter Ke» Verlage» kündigt mir »noinen Vertrag, der dis zum .11. Dezember Gültigkeit hat. Ich antworte, datz diese Kündigung ihren Sinn verloren hat, da ich bereits meine Arbeit niedergelegt habe. Und ich würde sie auch nicht wieder aufnehmen, iondern sofort au»sch«iden. fall» der Verlag die Ansicht der Lhefredaktion Uber die U n s r e i h e i t der Kritik billige. Der Vertreter des Verlages stellt sich hinter die Ausfühnnrgen des Leiter» des unpolitischen Teils und des Thefredakteur». Darauf- 'in scheid« ich am 10. September mittags 2 Uhr aus dem Verlag lllstein aus. Nm 12. September berichtet die „Welt am Abend" unter der Uederschrist „Skandal bet Ullstein" von meinem Ausscheiden und erhebt den Vorwurf, datz „das demokratische Hau» Ullstein mit der Hugrnbergschen Ufa in einem geschäftlichen Liedesver- »ältni, steht". Diese Bebanptung ist di» heute weder vom Verlag Ullstein noch von der Ufa berichtigt oder dementiert wor ben. Dafür war am Mittwoch, dem 16. September, in der dem Ullstein-Verlag gehörenden „B. Z. am Mittag" folgendes zu lesen: -K0t.k7KKI5c«cL pkUH.l.L70bI