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gen die TPD-Fiihrer ihr faschistisches Gesicht. Aber die sozial, demokratischen Arbeiter werden nicht den Weg der Wels und Schöpslln gehen, sondern sie werden sich im politischen und wirt- schastlichen Kamps vereinigen. „Reich,wehräintatz nicht notwendig" Neich,wehr»berft berichtet Uber Braunschweig Der Reichsinnenministrr General Groener hat sich über die Vorgänge in Braunschweig ein, wie die bürgerliche Presst sagt, „völlig unparteiisches llrteil" eingeholt, das von dem Reich swehroder st Geyer in Braunschweig stammt. Mr die „Unparteiischkeit" des Berichtes möge solgcnder Sah zeugen „Auch sämtliche Veranstaltungen der Nationalsozialisten am 11. Oktober Verliesen äußerst diszipliniert (!) lediglich (!) durch llebersälle politischer Gegner aus Nationalsozialisten entstand vorübergehend eine gesteigerte Spannung." Die Kostprobe genügt wohl! Am interessantesten an diesem Bericht des Netchswehrobersten ist aber der Zusah: „Der Einsatz der Reichswehr war in keinem Fall notwendlg" Plarum schreibt dies der Reichswehroderst an den Reichs- innenministcr? hat er Anweisung, tin Rotfall di« Reichswehr gegen die Arbeiter ein.zusehcn? Man muh das wohl annehmen, denn sonst bieibl vieler Sah völlig unverständlich. Der Bericht des Reichslvehroders« über Braunschweig ist, wie ein bürgerliche, Blatt mit vollem Recht sagt, die «erst« prak tisch« Auswirkung" der Tatsache, daß der R«ichswetzrnUnist«r zugleich R«ich,inn»nwinist«r ist. Die Reichowehrojfizier« sind bereits E^ekutiaargane des Reichvinnen,ninist^rs. Langsam aber zäh wird die Ausrichtung der ossenen Militärherrschast aus diese Weile vorbereitet. Reichsbanner meutert gegen HSrflng Tumulte out ber heMtchen «Sautonleren»/„Unser Kampf oroen dir Kommunisten Ist oueftchisio« und südrt nur zu unserer Nteberloae aeaen bt» Nazis" Proteststreik gegen Arbeitermord Di« Beleglchaft der Firma Büssing, de, geätzten Be trieb«, in Braunschweig hat beschlossen, am läge der Beisetzung der beidrn lodesopser de» Raztterror, in den Streik zu treten und all« anderen Betriebe auszusardern, «bensall, in den Pro teststreik zu treten . Dieser Beschluß ist bedeutungsvoll sür die gesamte dentschr Arbriterschast. Di, Belegschaft de» Betriebe» Büssing folgt« bt» in die letzte Zeit in ihrer übergroßen Mehrheit der SPD. Erst in der letzten Zeit konnte dir RGV «ine namhaste Stimmrnzahl auf sich vereinigen. WZ, die Gehilfin Groeners! Schamloses Blindnisangebot der SVD zum Kampf aeaen revolutionäre Vroletarier Toivjetstern gegen Hakenkreuz! Draunschkvekg ein Signal Dresden, den 2l. Oktober. B r a II n l ck, m e i a Ivar am Sonntag ein stück Italien, Nach °,m »°,dU« d-, Schw»--d°lnd'" hausten die Braunhe m d c n b'"ers.M, Dolch"d Nevul ver wurden Arbeiter niedergestreckt. in Arbeiterwohnnngcn. Frauen und A^er "^den Drei Vroletarier wurden von der braunen Mordpest gemeu« chctt. M.h „1° 7° d« >»ichilu°ch,n P°s,°m,. r»,° terror in Braunschweig. Die Arbeiter zn.ßs „ä-iieibte widerstandslos ablchlachten lassen Es entwickelten sich regelrechte Strahenkän. pfe. Barr. kaden wurden gebaut. Braunschweig ist die Fortsetzung wiesen bercAs daraus hin, das, dieHitkr, und schacht nicht nur die Inflation wallen sondern gleichzeitig den gcs ei. aerten Terror aeaen das Prolslakläi. Atallen, das „dritte Reich" der Faschisten ist eine weihe Hölle sür die Arbeiter und Bauern. Di« Nationalsaschisten wollen auch in Deutschland mit Ketten und Galgen regieren. Braunschweig soll ein Vorpostengesecht sein. Doch die sadistischen, vom Finanzkapital gekauften Lands- knechte haben ihre Rechnung ohne den Wirt gemacht An dem stählernen Niesen Bolschewismus wird der Mord- faschismus zerschellen! Braunschweig zeigt auch die Zerbröckelung der faschistischen Front. Hitler bekannte sich in ,c.nen Paradereden erneut zur Legalität, „haltet die Nerven," letzt er di« SA an Di- Rebe Ilion irregesützrter Naziproleten gegen den L.galitats- und Hugenderg.Kurs wächst. Hitler war be, Hindenburg und schrieb einen Liebesbrief an Brüning. Di« N a z i f ü hrer wol len ran an di« Futterkrippe. Für M.nifterpostrn verkaufen sie sich an das k a p i t a l i ft i s ch e Ponngsystem. Der na- tionalsaschistische Innenminister Klage« in Braunschweig führt den inneren Poungplan genau so durch, wie der Sozialfaschist Seoering in Preußen. Die SPD-Führer sind auch in Braunschweig di« Weg bereiter des Faschismus. Jahrelang bestand in der Stadt und !m Lande Braunschweig ein, sozialdemokratische Mehrheit. Die sozialdemokratische Regierung Ja spar hat Nazi-Franzen und seinem Nachsolger Klag?« den Weg gebahnt. Böhme, der sozialdemokratische Oberbürgermeister von Braunschweig, hat <.n- läßlich des Burgerkriegsausmarsches der Nazis nichts unter- nommen. Bor einigen Wochen hat die Kommunistische Partei in Braunschweig ein siegreiches rotes Volksbegehren gegen die Nazi-Hugenberg-Negierung durchgefutzzt. Die SPD- Führer haben dieses rote Volksbegehren abgelehnt nnd be kämpft. Gegenwärtig rüstet die KPD zum roten Volksent scheid gegen die Küchental-Klages-Negierung. Wieder stellen sich die sozial faschistisch en Führer schützend vor die fa- schistische Regierung. Sozialdemokratische Arbeiter! Hier habt ihr die Ein. tzeitsfront der SPD-Führer mit den Hitler-Hugcnberg- Faschisten! * In Dresden wollen heute abend die Breitjcheid, Arzt und Eves Theaterdonner machen gegen Hitler-Hugrnberg. Wir reißen diesen Heuchlern die Larve vom Gesicht. So wi« die SPD- Führer in Braunschweig die Hitler-Hugenbcrg-Regiernng in den Sattel gehoben haben und weiter halten, so haben auch Breit scheid nnd W c l s am vergangenen Freitag Brüning, G r o e- ner, di« Wegbereiter Hillcr-Hugenbergs, gestützt. Brü- ning-Groener sollen der „Schutzwall gegen den Faschismus" jein. So orakelte die Dresdner Volkszeitung und die Übrige SPD- Presse. Sozialdemokratische Arbeiter, wir fragen euch: Packt euch nicht die Wut über dieses schändliche Spiel eurer Führer ? Das Reichsbanner in Braunschweig hat ein Hilfstelegramm an den Reichswehr- und -inncnininister geschickt. Groener, der angeb. licht Schutzwalt gegen den Faschismus, hat ein Einschreiten gegen die Nazihorden ad gelohnt. An öemjelbem Tag, als in den Straßen Braunschweigs das Blut sozialdemokratischer und kam- munistischer Arbeiter floß, hat der kaiserliche General Groe ner den drakonischen Kamps gegen den Bolschewismus verkündet. Groener denkt nicht daran, gegen Nazi-Klages einzuschrei- tcn. Die sächsischen Arbeiter wissen aus eigener bitterer Erjahrung, wie 102!, die Reichswehr unter dem Sozialdemokra ten Ebert und der sozialdemokratischen Koalitionsregierung mit 2 t r e s e m a n n gegen das rote Arbeitersachjcn und nicht gc. gen das faschistische Bayern eingesetzt wurde. Das ist ein har- ter Anschauungsunterricht für diejenigen, die von dein kapitali- stischrNj faschistischen Staatsapparat ein Einschreiten gegen den l Naziterr'or erwarten. . ' Hitler wurde von dem kaiserlichen FelvmarjchaU empsangen, Groener ist der.Vertrauensmann des Reichspräsi ¬ denten, "„Eine Krähe hackt der andetc» kein Auge aus?' Die . Sozialdemokratie toleriert die sa schistische BrUning-Groc. ner-Regierung weitem .Das Reichswehrdiltaturkadiüett- ist rin schritt weiter zum offenen Faschismus. -Die.Breitjcheid Und Wels sind die Geburtshelfer der Hiller.'Hugenberg. V Wir wollen nur einige T a tsa che n auszählen. Mussolini I 5."^ ^hesredakkur des' j oz i a l d e in o l r a t i !'ch c n I 7. i.ü." Bottnischen Vorwärts. D A rragona, der ita- « l zum Faschismus ühcrgelausrn. i pol'tischc Arbeiter aufhängen läßt, war jahi> !. n d" polnischen Sozialdemokratie. Der eng-. I lisch» ^aschistensichrer Mosley war »«» — Das Echo, das die Kampfansage de» Reichswehr- und Reichsinnenministers Groener bei den bürgerlichen Zei tungen gefunden hat, ist meist zustimmend. Selbst die Zei tungen der Schwerindustrie, die bisher der Brüningregie rung mit größtem Mißtrauen geyeniiberstanden, erklären ich vollkommen befriedigt durch die Ankündung Groener», ten Bolschewismus in Deutschland mit „drakonischen Aus- »ahmedestimmungen" zu bekämpfen. .'Ule bürgerlichen Zeitungen erkennen an. daß die Kamps- Groeners nur den Kommunisten gilt. So schreibt i Beispiel die Berliner Volkszeitung: Die standalöscn Vorgänge in Braunschweig hätten den ichsinnenministcr zu sosorttgem Einschreiten veranlassen ni en Warum ist das nicht geschehen? Eine Handhabe u besaß Herr Groener zweifellos. Wenn er gehandelt .le, bätte er nicht zu reden brauchen." n'ch deutlicher wird Georg Bernhard im 8-llhr-Abrnddlatt: e: unterliegt kaum einem Zweifel, daß, wenn Kommun«- , n in einem deutschen Lande unter Duldung kommunistischer in n r ähnliches angerichtet hätten, man vermutlich in vr Reichszentrale nicht so lange sackeln würde... ' iicit dieser Zustand dieses schon nicht mehr verhüllten i^rkrieges weiter an, so bleibt den nicht natianalsozia- . !un Menschen in Deutschland gar nichts anderes übrig, . mit den gleichen Mitteln zu in Kamps zu rujle n." gibt nur eine Zeitung, di« ihren Lesern cinreden möchte, »- ikl irungtn des Generals Groener richteten sich gleichmä- > ! . -n rechts und links. Unsere Leser hoben sicher schon er reiche Zeitung das ist: selbstverständlich der Vorwärts. ? itt wagt den Arbeitern angesichts der schon unverhüll- : Drohungen Groeners folgendes vorznsetzrn: „7n weiten Arbeiterkrrisen ist man aber der Meinung, daß einem General Unpartiiischkeit zwischen dem rechten nnd linken Radikalismus nicht zu erwarten sei. Der Erfolg oder : rsolg des neuen Neichsinnenministers wird in hohem keave davon abhängrn, ob (!) «v ihm gelingen wirb, dies« Einung zu zerstören . . . Wrnn Hrrr Gro«n«r die arbei- lenL« 'Bevölkerung von seiner Unparteiischkeit gegen rechts und links überzeugen will, so wollen wir ihm gerne dabei Helse n." rilos bietet sich der Vorwärts den« Rcichswehrgeneral K..mpj gegen den Bolschewismus an. Immer ossener zei- Betriebs Nvhettslront! Der Lrrllnrr Metaller aeaen Lodnavvau , : : Berlin, 20. Oktober. (Eig. Meldung.) Di« Durchführung der gewaltige» Atbaumaßnahme» in bei Berliner Metallindustrie zeltztn, baß bi« Unternehmrefchllch- ter de» DMV es veesnchen werden, b«n Lohnabbau möglichst Ub«rrafch«nb und ohne lange Verhandlung«« unter Dach und Fach zu bringe«. . -« Anzwiflhe« w«ichst der Widerstand in den Betriebe». Bisher sind in rv Betrieben Kampf»«,schlisse gewählt worden, die die Belegschaft zum Kampf wobisisieren. In einige» Betriebe«, .fo in der AEG Irepto», sind bereit» Kampfssrderun- gen aufgestellt ward«» und der Et«heif»ville ausgesprochen w»»- den, «ine gemeinsam» Kampffront zwischen DMV-Kallege» u»d de, Kollege» d«, rote» v«rba»dt, herzustellen. ' . - „ - twecklos und führt nur zur Niederlage gegen die Nazi». Da» Steuer mutz herumgerissen werden. (Beifall) Nunmehr greift Hörsing ein Er stellt mit Bedauern f-Zt, daß im Gau Hessen, sonst einer der besten, fetzt Anarchie herrsch«. Er kanzelt die Opposition in hochfahrender Weis« ab. Dann drückt er sich unter dem Vorwand einer eiligen Berliner Konferenz und verlangt zum Abschied Ruhe und Besonnenheit. Viele Zwischenrufe prasseln auf ihn nieder. Hülsing wird wütend und schreit, daß man Brüning tolerieren muss«, sonst käme Hitler, woraus prompt Zwischenrufe ertönen: „Der kommt ja sowieso!" „Wenn er kommt, dann durch unser Toleriere n." , Leuschner» Schlußwort ist kaum verständlich, fo groß ist dee Tumult. In Sinzelgesprächen erklären nicht wenige Neichsban» nerleut«, datz sie kommunistiich wählen werden, weil die Kommunisten wirklich Linhenssrontpolitik gegen Faschis- mu» betreiben. Frankfurt a. M. 2V. Oktober Je näher der Zeitpunkt der hessischen Land tags mal, len, am 1!i. November, herannaht, um fo größer wird das Durcheinander in der SPD und dem Ntichsbauncr. Am Sonntag, dem 11. Oktober, fand in Frankjurt die Gaukonferenz des Reichsbanners statt, die in Tumulten auseinandersiel. Als Referent sprach der hessische-Innenminister Leusch- nn, der daraus vorbereitete, daß er durch die Regierung evtl, gezwungen sei«« könne, das Reichsbanner zu verbie ten. Man solle Groener ruhig Vertrauen schenken und nicht gegen Brüning kämpfen. Hier setzten viele Zwischenrufe und starker Tumult ein. Daraus gab Rechtsanwalt Tscherniki bekannt, daß in Hessen in der letzten Zeit Reichsbannerleute zu 200 Monaten Gefängnis verurteilt worden seien, weil sie ge gen die Nazis kämpften. Die hessische Staatsanwaltschaft 'hr den Zahnstocher eines Arbeiters als Dolch und den Nrpdolch als harmloses Käsemesser an. Nazi, anzuklagen sri fast zwecklos, da meist die Nazis gewinnen und ihre lstgner zu Angeklagten würden. (Beifall) Da» alles sieht der sozialdemokratische Ministerpräsident Bashuesrn mit an. ? In der Diskussion greift Hiller die Reichsbanner- zriiung an. Der Vorstand verlangl.sein Abtretcn. Großer Lärm. Hiller wird aus dem Saal aufgesordert weiterzu sprechen. Kreisführer Doersch aus Darmstad? greift Leüsch« ner an: „Die Massen wollen nicht beruhigt werden, son dern kämpfen. Unser Einfluß i st geschwunden. Schluß mit der Tolerierung. Wenn Leuschner unsere Uni form verbietet, werden wir sie trotzdem tragen. Zwischenruf Vfungstadt: Wenn Leuschner unsverhie- tet, dann holen wir ihn aus dem Ministerium heeau». Starker Beifall. Doerfch fortfahrend: Die Massen sind nicht ntehr zu halten und propagieren osfen da, Zusamnzengehen mit den Kommunisten. Unser Kampf gegen di« Kommuntfter» ist