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Kannst Du beiseite stehen? Zr«u«n im besreite« Ruhland Wort zu all den Nöten und Torgen, die die werktätige Frau tagein, tagaus gefangen halten, und nicht ein Wort, was zu auf einer Frauen« Konferenz in Sorr nehmen, der dem Kind und der Frau können? — Mutter, was haben he Dir gestern gesaat war 7, machen sollst, wenn Dein Tarif gekündigt wird? — Mmn was haben sie Dir gesagt in dieser» schwersten Winter seit Kunden fahren / Dann, Genossin, muht Du die Augen Niederschlagen »ad sa,<»: Meine Partei nimmt den gröhten Saal von Leipzig Meine Partei stellt Sonderwagen der Strahenbahn iür ihren ssr-uen. abend. Meine Partei Iaht singen und tanzen. Meine Pariei auch zwanzig rote Fahnen auf die Bühne. Aber meine s-rrUj hat lein klares, warmes Wort gefunden für die Arbeitnira, Meine Partei führt mich nicht in den Kamps gegen Hunne- No< Arbeitslosigkeit, gegen Terror und Unterdrückung. Meine Pakt» ssihrt mich nicht in den Klassenkampf für den Sozialismus. Genossin von der Sozialdemokratischen Partei, las, den kör' nicht sinken. Es gibt eine Front, die den Kamps ausnimm» - Hunger und Unterdrückung. Es gibt eine Front, die den aufnimmt, der Dein Kampf ist. Und in Leipzig mird'di> Front aufgerichtet auf dem Mitteldeutschen Ländeekongril, we,?. tätiger Frauen am 10. und 11. Oktober. Aus Sachsen, aus Thüringen, aus Halle, aus Mansscld, au, Hessen kommen sozialdemokratische, parteilose, christliche, kommu nistische Arbeiterfrauen dort zusammen. Nicht zum Tanzen. n zum Singen, nicht, um die Nöte des Tages für zwei Stundenzu vergessen, sondern um diese Not zu bekämpfen, mutig und ent schlossen zu bekämpfen, bis alle Not und Unterdrückung ein En- Hat in dem befreiten sozialistischen Deutschland. Genossin, in dieser Front ist auch Dein Platz! , die zu den Problemen des Zukunft garcknklerf. Oder Du? — Oder Du? — Ist irgendwo in ganz Deutsch land noch eine werktätig« Frau, die so weiterleben kann? Di kannst gehen, wohin Du willst. Und wo Du hinkommst, wird jede Frau Dir sagen: So kann es nicht weiter gehen! Und wo D» hinkommst, sollst D u sagen: Schwester, Genossin, marschiere mit uns, dah es nicht so, das, es ander, weitergeht. Nicht weiter sür di« Reichen, dah sie noch reicher werden. Sondern mit den Armen gegen die Reichen, für die rot« Selbsthilfe aller Hungrigen Ab«r Lanz« hat man den sozialdemokratischen Frauen vor« gesetzt! Junge Arbeitermädels, die mit 8 und 10 Mark am Freitag aus der Textildude gehen, haben getanzt: „Wie ist das Tanzen doch io wundcrfein", Arbeiterjungens, die ihren Eltern auf der Tasche liegen, weil sie als Jugendliche keine Unter stützung mehr bekommen. hal»en gesungen vom Wandern und von der Schönheit der Natur, und die Frauen im Saal unten, viele von ihnen haben gerechnet, ob sie sich eine Zitronenlimonade für 10 Pfennige leisten tonnen, haben gegrübelt, was sie am nächsten Tag kochen sollen — haben sie nicht auch gewartet, dah einer ein Wort sagen würde, das ihnen den W e g a u s d e r N 0 1 ze i g t? Genossinnen von der Sozialdemokratischen Partei, das ZU ort habt Ihr nicht gehört! Blumen habt Ihr mit nach Hause nehmen dürfen. Blumen von der SPD könnt Ihr heute auf den Tisch stellen, auf dem sonst nur Kartoffeln stehen. Aber, wenn Eure Kinder heute fragen: „Mutter, was haben sie Dir gestern gesagt, was wir tun sollen, wenn wir keine Schulbücher mehr bekommen? — Mutter was haben sie Dir gestern gesagt, was wir am Ersten machen sollen, wenn wir keine Miete mehr zahlen Geschäft. Die Arbeiter können nichts kaufen und schon steht l - Gerichtsvollzieher vor Deiner Tür. Oder Du. Kleinbäuerin? Don morgens bis abend« rackerst Du Dich ab. Du und Dein Mann. Ihr seid ausgemc:-!» und krank vor lauter Arbeit und Schufterei. Aber was erntet, ist nichts wert. Und was Ihr einnehmt, holt das 2l- <^- amt. Sechs Kinder hast Du, und das Siebente i st unter wegs. 2l Mark bekommt Dein Mann. Fürsorgeempfänger, Pater von sechs Kindern. Aber vier werden Euch nur angerechnet bei der Wohlfahrt — wovon die anderen satt werden, kümmert die Behörden nicht. Und nun bist Du hingegangen aufs Amt und hast Wäsche für das Siebente verlangt und Betten, die Du in die alte Waschwanne legen kannst. 3 Hemdchen und 3 Iübchen haben sie Dir gegeben, altes Zeug, gesammelt bei den Neichen. Gesammelt vielleicht bei eben dem Unternehmer, der Deinen Mann brotlos machte, um selber noch reicher zu werden. Und Betten? Die gibt es nicht. Zwei Kinder liegen schon immer in einem Bet». Leg das Dritte dazu, sagt die Wohlfahrt. Oder Du? Gestern war der Schupo bei Dir. Warum das Kind nicht zur Schule kommt? Ja, Du hast ja keine Schube sür Deinen Jungen, und brausten ist» kalt und nast. Er kann doch nicht barsust gehen im Herbst, der kleine Kerl, der aussieht wie ein Achtjähriger, und schon zehn Jahre ist. Und die Fürsorge hat Dir neue Schuhe glattweg abgelchnt. Ober Du? Jetzt soll Ihr raus aus der Wohnung Dein Mann steht noch in Arbeit. Jawohl! Aber 23 Mark, wenns hochkommt, bringt er Dir am Freitag 28 Mark nach Hause. Es reicht nicht hin und es reicht nicht her und nun hast Du schon zweimal nicht die Miete aufgebracht. Jetzt sollt Ihr raus. Deine Möbel sind beschlagnahmt. Für die rückständige Miete. Dein Küchcnschrank, weist« Du. den Dn aus Abzahlung genommen halt vor zwei Jahren und der nun endlich ganz Dir gehörte. Und die Chaiselongue, die Dein Mann gemacht hat, wie er arbeitslos war im vorigen Jahre. Alles nimmt der Hauswirt Dir fort. Und Euch setzt er aus die Straste, jagt Euch ins Ainl. Er aber lässt sich Hauszinssteuer schenken durch Notverordnung, lässt sich die Taschen füllen durch Notverordnuklg und an Eurer Miete wird nicht rin Pfennig abgebaut. Oder Du? Dir hat man die Kriegerwltwenunt e r« st ii tz u n g gekürzt. Und Dir. Arbeiterin, den Lohn. Und Dir, Arbeitslose, die Unterstützung. Oder Du? Frau hintcrm Ladentisch? Leer ist Dein „Asoziale Mieter"! ^der: Was ein „Christlicher Zentrumsmann" darüber zu sagen hat Bon Hanna Himmler, M. d. N. lMitglied des Reichswohnungsausschusses) Es ist ja bereits allerorts, insbesondere in den Kreisen der werktätigen Mieterschaft bekannt, dast die satten Bürger nur einem gesicherten und behaglichen Heim am wenigsten Verstau:- nis sür die grostc Not, die aufreibenden Sorgen der Ermittiert n oder von der Exmission bedrohten Mieterschaft aiisbringen. E- dürste aber weniger bekannt sein, wie Vertreter der sogenannten „in i e t e r f r e u n d l i ch c n" Parteien manchmal r- e r s e h c n l i ch ihre „mieterfreundliche" Maske fallen lassen. Dafür c:n kleines, aber lehrreiches Beispiel: In der Sitzung des Neichswohnungsausschusses vom 30 5ep- tember d. A brachte der kommunistische Abgeordnete Scbu- m a n n einige besonders krasse Beispiele von Wohnungsclenr durch Exmittierung zur Sprache. Der Abgeordnete Schumann konnte diese Fälle auch durch photographische Ausnahmen de« weisen. In der Aussprache nahm der Zentriiinsabgeordiiete D r. Schetter-Köln (Senatspräsident beim Oberlandes« geeicht Düsseldorf) das Wort und erklärte, dast der Grn ns zu: Exmittierung vieler Mieter ihre „asoziale Perani'guna" l!) sei. sehr häufig seien auch kommunistische Unruhestifter mit Recht exmittiert wordcm. Der kommunistische Abgeordnete Rädel rechnete darauf gründ lich mit dem „christlichen" Herrn Schetter ab. Er mies daraus hin, dast die grohe Zahl der wegen Mietrückständen 0 büachi 0» gewordenen Mieter nach der Auffassung des Abaeordneirn schetter asoziale Mieter seien. Nach der Reichsversaisung 'et jedem Deutschen das Recht der freien Meinungsausteriing er laubt. In der Praxis aber sieht das ganz anders aus. Kommunistische oder mit dem Kommunisten sympathisierende Mieter sind, wenn s i e ihre Meinung äuhcrn, Unruhestifter und daher „asoziale" Elemente. ^^""^Eiitige Mieterschaft wird es begriistcn, wenn die'e „christliches Herren ab und zu ihre „schwarze mieterfe-ndüch:" b"le zeigen. Sie werden mit denen marschieren, die unenrwei: rilcksichtsloL eindeutig und klar die Interessen der merkrä:!- Mieter chaft vertreten. Mit der RH gegen die Klassenjustiz Die Genossin Charlotte S strick. Glauchau, schrrün der Noten Hilfe: „Hat die Klassenjustiz meine» Mann auch aus eine lanae Zeit von mir und seinem Kind gerissen, so bin ich fest überzeugt, das, mir während dieser Zeit die Rote Hilfe treu zur Seite lieht und ich nicht verlassen bin. Habe ich doch schon jahrelang die Bedeu tung der Roten Hilfe gekannt und für dieselbe geardestct ind geworben, setze ich diese Arbeit mit aller Kraft weiter fort. Ich habe mich verpflichtet, bi, zum Iahresschluh Zit neue Mitglieder zu werben, sie von der Bedeutung drr Roten Hilfe zu überzeugen und in die rote Klassensront cinzu- reihen, mit mitzuhelsen an der Befreiung des Proletnriatc.- An die Arbeiterschaft richten wir den Appell, dem Beispiel der tapferen Genossin zu folgen und mit der Roten Hilfe gegen Terror und Klassenjustiz zu kämpfen. Hs st «Ein groster Saal in Leipzig. Blumen auf den Tischen. Weike Tischtücher. Vorn eine Bühne, hell beleuchtet. Dort stehen Frauen, gehen langsam hin und her, zeigen sich von vorn und von der Seite. Eine in schwarzem, langen Kleid ohne Acrmcl erklärt. Was ist das? Das ist die Kleiderschau, die die Sozialdemokratische Partei in Leipzig aus ihrem grohrn Arauenabend veranstaltet. Fünf Millionen sind arbeitslos. Die noch im Betrieb stehen, hungern, weil die Gewerkschaften geholfen haben, den Arbeitern in einem Jahr 20 Prozent vom Lohn zu rauben. UnddieSPD ruft die werktätigen Frauen Leipzigs m einem der grössten Säle zusammen, um ihnen eine Kleiderschau zu zeigen' Die Rednerin sagt, dast die Partei dos Elend der breiten Masse kenne und dast sie ihr gerade deshalb zeigen wolle, wie die Fran lick» modern und doch billig anzi.hcn tonne. Wo die B 0 u r g e 0 i s d a in e Seide trügt, nimmst du Popeline. Wo sie echten Samt trägt, nimmst du Waschsamt. Wo sie 100 Mark ausgibt, lostcts dich nur 10 Mart . Das klingt doch alles io bekannt? Hats j Hoisten? Wo die B 0 u r g c 0 i s da m e ,1 i m m st du jung e B r ennesseln ! !' dame Eichenmöbel taust, leimst du dir Margarinckisten kam doch auch von der Sozialdemokratischen Partei. " mals ans einer SPZ>Fraüentagnng, wo die eine Abgeordnete löOO Mark Diäten!) aujstand und bewies, dast doch die deutsck^ Wohnungsnot gar nicht so grost sei, wenn man nur die Betten icnau so bequem asten und Prei- ausgerechnet, dast „kein . .. . . wenn man au» den alten Wohnungen Masirnquarti«re machen würde! Und jetzt hat die bürgerliche Regierung in Sachsen die Konsequenzen gezogen aus den Ratschlägen der Sozialdemokratie und hat durch Notverord nung die staatlichen und städtischen Neubauten eingestellt Sie wird auch aus dem Frauenabeud der SPD in Leipzig die Kon sequenzen ziehe» und l»ei der nächsten Kürzung der Löhne und der Unterstützung, da wird es Heinen können: Die SPD hat ja bewiesen, dast mit Breuuesseln und Kleidern a la SPD die Arbiter noch lange auskommen können. Sozialdemokratische Frau, die du auch hingehst zu dieien Abenden, hast du dir das überlegt? Und hast du auch hingehört aus das Referat, das mau dir dort vorgesetzt Hat? Mit einer Ent'chuldigunq und einer Lüge sing es an: Dl, SPD fei dock, nicht schuld am Elend des Proletariat». Richt schuld am Lohnraub? Richt schuld am ">o-Psg. Krankenschein? Richt schnld am Panzerkreuzer? Richt ichuld, dast die Frauen säst ganz aus der Erwerbslo'euvcrjichcruug hcrausgedräugt siud? Nicht schuld, dast die Kinder kein Schulsrühstück mehr bekommen? "Richt schnld. dast Tausende von Arbeiterfrauen im Gefängnis sitzen, weil sie sich gegen den if 218 vergangen haben? Doch, Genossin, die SPD ist daran schuld! Sie hat die Regierung Brüning gehalten. Sie hat die Notver ordnungen bestätigt. SPD Severing hat gesagt, dast die Kinder tcin Schulsrühstück nötig lwben. SPD Hörsiug hat geschrieben, dast die Fran heraus gehört aus dem Prodnktioiisprozest! Und daun saat die Rednerin, dast doch die SPD es war, die die tu Stunden Woche ohne Lohnausgleich verlangt und erreicht habe, tu Stunden anstatt t8 Stunden weniger Lohn die Woche — das ist die..Hilfe" der SPD für die Arbeiter. U n d w e n n es noch schli in m er wird ? Ja, dann „wird die Partei ihre Machtmittel prüfen müssen". Die Partei „prü't" ihre Machtmittel und die Arbeiter sollen währenddem still verhungern. ZU i i l st du da s, sozialdemokratische Genossin? Nicht ein Wort bat die Referentin gesagt zum M iet- wucher. 'Richt ein Wort zum Br 0 twuchcr. Nicht ein die B 0 u r g e 0 i s d a in e ^eide rrugr, ni! Popeline. Wo sie echten Sc . .. . Wo sie 100 Mark ausgibt, tostcts dich nur 10 Marl '— " ' jo nicht schon einmal ge- Spinat istt, Wo die Bourgeois- i! Das i. Das hat sie doch schon einmal gewagt, den Arbeiterfrauen zu sagen! Da- j SPD Frauentaguug, wo die eine Abgeordnete l300 Mark Diäten!) ausstand nnd bewies, dast doch die deutsche übereinanderstellen würde in den Kammern der Proleten, und dast doch eine alte Kiste, mit Kattun überzogen sei wie ein Polstersessel. Ganz genau scn! — hatte diese „ArbeitcroertreteriN Bedarf an neuen Wohnungen" sei ", " . in Lachsen die Konsequenzen gezogen aus den Ratschlägen der Sozialdemokratie und hat durch Notverord-