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Hfsknsrnn ckes itsp/tsiiLMUL Mitten im Ueberstutz verhungern Milliovev! Von Anton Jadasch, M.d.R r krachende konzerne-krachende Lanke» brachte jeden Idee zuviel in der Welt Dieser ganze Plan Die deutschen Banken haben nicht weniger als 7089 Millionen Mart (nach der Iulidilanz) an Krediten in der Industrie, dem handel und der Landwirtschaft flecken. Diese Kredite sind „cin- gesroren", d h. sic sind nicht flüssig zu machen, ohne den Bankrott der betreffenden Firmen herbeizuführen. Diese Kredite sind außer dem zu einem ungeheuer großen Teil „faul", das heißt durch nichts gedeckt und eigentlich bereits verloren. Die „Sicherheiten", welche früher als Deckung dienten, sind zusammciigeschmolzen wie Wachs an der Sonne: die Effekten (Wertpapiere) siny in ihren Kurfcn ins Bodcnlofe gesunken, die Vorräte an Rohstoffen und Fertigfabrikaten haben durch den Sturz der Weltmarktpreise teils ein Drittel, teils die Hälfte und mehr ihres Wertes eingebüßt Mil einem Wort: von den 7089 Millionen Marl Bankkrediten ist rin riesiger Teil als verloren zu betrachten! Die Banken hüten sich sehr, dies einzugcstehen, denn sonst müßten die meisten von ihnen sofort Bankrott anmeldcn. Die Vcr- Die Welt erstickt im Weizen — die Massen hungern! Die Deutsche Allgemeine Zeitung", ein Blatt der Schwer industrie, brachte am 4. September 193! einen Artikel „12 MNIio- nen Tonnen Weltweizenüderschuß". Das ist eine Menge, wie sie für die K5 Millionenbevölkerung Deutschlands fast auf 3 Jahre ausreickren würde. 12 Millickuen Tonnen Weizenüberschuß: die kapitalistische Welt nretß nicht wohin damit! Aber während in den Bereinigten Staaten selbst, dem größten Weizencrzeuger, 7 Millionen Arbeits lose hungern, in den kapitalistischen Ländern insgesamt errmr 23 Millionen Arbeitslose und während in China und Indien Millionen Menschen buchstäblich verhungern, wird in Amerika der Weizen verfeuert unter Dampfkesseln! In Argentinien aber soll die Anbaufläche für Weizen im nächsten Jahr um mehr als 1 Million Hektar verkleinert, d h. die Ernte um 4V Prozent verringert werden! Schweine wichtiger als Menschen Im vergangenen Jahr hat die Re-chsgerrcidestelle, mit dem sozialdemokratischen Reich---!ommiiiar an der Spitze, für 65 Millio nen Reichsmark (aus unsern Eteuergeldern!) Roggen aufgekaust, um die Preise hochzuhalten. 800 009 Tonnen Roggen wurden ein magaziniert, sind entweder zu Schwcinefutter verarbeitet (cosiniert) worden oder zu einem Teil auch verfault. Die Kommunisten brachten deshalb im Herbst des vorigen Jahres einen Antrag ein, diese aufgespeichcrten Roggcnmengen zu vermahlen, zu verbacken und an die Arbeitslosen, Invaliden, Kriegsopser und sonstige Bedürftige zu verteilen — auf kosten des Reiches. Der Antrag wurde von allen anderen Parteien abgelehnt: die Schweine standen ihnen näher als die hungernden Menschen! lüfte aus dem Kreditgeschäft werden immer erst offenbar - ! ein Unternehmen kracht In den eisten zwei Krilenjahieü b i die Banken alle faulen großen Unternehmen durchzuholu--. r sucht, d. h. ihnen immer wieder neue Kredite gegeben , können sie das nicht mehr, weil sie selbst durch die ausländ Kreditabzügc über drei Milliarden Mark verloren bade Aber wenn die Banken den Konzernen keine neuen nie: :i geben, krachen die Konzerne zusammen wie die Nordwollc. > sie müssen unter riesigen Verlusten „saniert" werden wie Ltol!:r.l! und Borsig; und jedesmal tragen die Banken dabei neue < : lüfte. Dadurch ziehen die krachenden Konzerne die Banke'- , ihren Zusammenbruch hinein Schon sind zwei Großbanken (Dr - dener und Danal) und eine ganze Menge miniere: und Nein- : Banken zufammengebrochen. Und immer noch folgen n u Bankrotte! Jeder tann sich ausmalen (wir dürfen es n ! schreiben!), wie das wcitcrgehen wird. Nachstehend eine Liste der wichtigsten Zusammenbrüche und::r daraus entstehenden Verluste: Eine andere sozialdemokratische Zeitung, die Chemnitzer „Volksstimme" (16. September 1931) schreibt: „daß in Oslo in Norwegen viele Zentner Lachs verbrannt sind, »veil cs trotz erheblicher Preissenkung nicht möglich gewesen sei, Käufer dafür auszutrciben. . . . Nach Zeitungs meldungen wurden in Deutschland zahlreiche Zentner Zucker aus den Acker gefahren, um mit dem verbliebenen Rest eine Preissteigerung vorzunehmen, die den „Verlust" mehrfach ersetzte." Warum zitieren wir gerade solche Stimmen aus sozialdemo kratischen Zeitungen, wo doch auch genügend Berichte derselben Art aus der bürgerlichen Presse vorlicgcn? Der „organisierte" Kapitalismus der SPD. Wir zitierten die SPD.-Blättcr deshalb, weil sie die ganze verlogene Theorie vom „organisierten KapciaUsmus", mit der die sozialdemokratischen Führer die Arbeitermassen jahrelang Luiv-'.zu.itcichen versucht haben, selbst zerreißen. Diese Theorie, die Hilserding aus dem Kieler Parteitag vom Stapel ließ, die dann aus dem Magdeburger Parteitag Dittmann erläuterte, besagt: die Arbeiter dürfen nicht gegen den Kapitalis mus Revolution machen, weil sie sonst die Entwicklung stören, die auf allmählichem Wege, durch „Demokratisierung" des Staates und der Wirtschaft, den Kapitalismus in einen Sozialismus ver wandelt. Nach Hilserding, Dittmann und den SPD.-Führera stehen wir in Deutschland schon mitten in diesem Umwandlungs prozeß. Welche infame Irreführung diese Theorie ist, kann jeder Arbeiter aus den harten Tatsachen der Gegenwart erkennen. „Erschießt jeden dritten Mann!" Die „New Bork Times", eine führende amerikanische Zeitung, veröffentlicht einen sensationellen Artikel des bekannten ameri kanischen Journalisten Will Rogers, der sich mit den Mitteln zur Bekämpfung der Krise besaßt; darin heißt es wörtlich: „Das Landwirtfchastsamt hat mit der Anordnung, dritten Baumwolldallen zu vernichten, eine glänzende entwickelt. Die Hauptsache aber ist. es gibt Menschen. Erschießt jeden dritten Mann. ist ein sicherer Weg zurück zur Prosperität." Düngemittel verwenden kann. („Franksurtcr Zeitung" Mai 1931.) MalS wird verfeuert Vereinigten Staaten haben dieses Jahr wieder eine Nur <>er vvobrr-tzummer iler „Noten Aölilerr"! Di« riesige Maisernte. Schon im vorigen Jahr war die Ernte so groß, daß man Hunderttaufende von Zentnern Mais unter Dampfkesseln verfeuert, weil diese Art der Vernichtung billiger war, als Kohlen zu verfeuern. Dieses Jahr wird man noch größere Mengen Mais verbrennen! Außerdem brennt man aus Mais (und auch aus Zucker) einen Spiritus, den man als Treibstoff dem Benzin beimischt. Baumwolle wird verbrannt Zwar gehen Millionen Menschen in Lumpen — aber die kapitalistische Klasse vernichtet die Textilrohstofse. mit denen sie bekleidet werden könnten, weil sie die Preise Hochhalten will, aus denen sie ihren Profit zieht. Die Baumwollernte in USA. ist. in diesem Jahr wieder sehr groß: 1b Millionen Ballen! Aber vom vorigen Jahr liegen noch 11 Millionen Ballen auf Lager und man weiß nicht wohin damit. Deshalb hat das amerikanische Farmeramt zuerst den Vor schlag gemacht: ein Drittel der Baumwollernte zu vernichten indem rnon jede dritte Furche nicht abpsliickt. Da dieser Vor schlag aber in einigen Staaten auf Widerstand stieß, hat das Farmoramt fetzt den Vorschlag gemacht, die überschüssigen Baum» wolloorrat» zu v«rbr«nnen! Von einem Teil der Plantagen besitzer (Loaillcura) wird verlangt, daß durch rin Verbot der Anbau von Baumwolle für ein Jahr untersagt wird. 80 vvv Kilo Gurken vernichtet Die »Wiener Airdslterzeitung" vom 13. August 1931 ein Photo »tt folgendem Text: „Boi vlotach t« der Tschechoslowakei wurden 80 000 Kilo gramm V»rt«n »«rnichtet, indem man über sie Petroleum und Katt schilttrt». Warum? Um den unverschämt hohen Gurken preis -alton zu können." Das ist die letzte Weisheit des Kapitaln-mus. Li- -. der Menschen erschießen zur Rettung des kapitLlultn-^ ' Die Antwort des Werktätigen Volkes Es gibt Lebensmittel genug, um alle Mcn'chen sau machen. Es gibt Fabriken und Maschinen genuz u- " Menschen Arbeit und Brot zu geben. Aber die !zp u -'. Prositgesellfchaft verhindert, daß die Lebensmittel ' stillen, daß die Betriebe arbeiten; sie läßt die Massen . und verelenden, verkommen und sterben.' Ist es nicht tausendmal ricbtiger, daß die kleine -tr-? - kapitalistischen Schmarotzer beseitigt wird, als daß ^n..- arbcitender Meirichen verhungern?!' Die Beseitigung des Kapitalismus macht dem L!e-d , Ende Die Erkämpfung des Sozialismus macht die Men!5-n und glücklich. Darum schart euch zusammen unter der Fahne Kommunismus! Sawjetrußland unser Vorbild! Für Arbeit, Brot und Freiheit der Werktätig«,! Für ein sozialistisches Sowjetdcutschlond! lllso MSdli MMSIM! „>Vlr loben nleti« mebr Im reinen KiipIl.iII^mus, »oaZcn bereits Im k'ekerxan»; zum ^nzlnllsmus, evlrtsctiallllck. pM'o.z snzlnl . . . Ole kcapltullrlsalie lioxonvarl Isc «Ircsebalillek < pnlltlsek bereits In Iinbenr Oracle clureksviri mit sorlali-ii.. , Elementen, clle In stüncli^em ZVacbslum beurlllen »Inö unä Kapitalismus allmäblleb zurückckränueu." prntolcnll ckes 51 a r ck s k u r n e r ? a r r e i t a r e 5 äe- >!' van 1929, Seite 109. blit solchem verlogenen Oescirrvätz »allte ckie ;oriai.- ztiscke fübrerxcirakt ckie krdeiternmssen akbziien vom < Ler:en cken Kapitalismus, sie einkantren kür ibre lconierrev näre Knalilinnspolitik unä clamit ciie kapna!i>n>i c Klasse vor <lcr kommunistischen Revolution -.cbut/e! blun, sozialciemnkratiscbe Arbeiter, kadl ibr na.-, o von ckem „Sozialismus" eurer büirrer? Wir betonen besonders, daß dies nur ein kleiner Ausschnitt aus einer langen Liste ist, und daß die Höhe der Verluste in vielen Fällen verheimlicht und vertuscht worden ist. (Wo die Höhe der Verluste unbekannt ist, haben wir in der Tabelle ei» Fragezeichen gesetzt.) Wir wollen von den übrigen Krachen, Pleiten und „Sanierungen" nur wenigstens mlt Namen nennen: ' „ Hamburg-Südamsrika-Damptschisfahrt, Frerichs Werst, Zeche Ewald, Floethcr und Eckert (Maschinenfabriken) Kohorn-Konzern kisr kommunlstlsekon! (TexillmaschtneiO, Mechanische Weberei Linden. Gebr Piersbrg (Metallhandel), Maffei (Lokomotiven) V E W Dortmund Nsttt rur- Wvltsr-St, Vsn-i ^'trizitSY. Südlich erwähnen wir noch die eine Tatsache, mitgeteilt vom „Berliner Tageblatt" (20. September), daß dir eksn rrntsn und Eisenindustrie neben 452 Millionen Mark lang frist,gen Schulden nicht weniger al» SSO Millionen Mark kurz- VNVMMll oo« „kxorsn WSNISNS l s triftige Bankkredite ausgenommen hat! Zucker wird vernichtet Um den Zuckerpreig hochzuhalten, haben sich die Produzenten- länder (natürlich außer Sowjetrußland, wo die Produktion van einem Jahr zum anderen verdoppelt wird!) zusammengctan und «ine Einschränkung der Zuckerproduktion beschlossen. In Deatfchland wurde die Zuckerproduktion gewaltsam um 25 Prozent verringert. In Kuba, dem größten Zuckcrland, wurden riesige Zuckcr- rohrselder, ganze Distrikte, in Brand gesteckt, um den Zucker zu vernichten. In anderen Bezirken Kubas hat man beschlossen, da, Zuckerrohr auf den Feldern verfaulen zu lasten. Der Zucker gehört zu den wichtigsten Nahrungsmitteln; die Masten müssen ihren Zuckerkonsum dauernd weiter einschränken — ader der Zucker wird vernichtet, verbrannt oder er verfault. Denn für den Kapitalismus gilt nicht der Mensch und fein Bedarf, sondern d«r Profit! 1 000 ovo Sack Kaffee vernichtet In Brasilien, dem größten Kaffeeland, wurden bis zum Sep tember 1931 «ine Million Sack Kaffee vernichtet. Das find 59 875 200 Kilo! Man hat eine Eisenbahn ins Meer gebaut, um den Kaffee direkt ins Meer zu schütten. Aber die Flut trieb den Kaffee an den Strand, wo er langsam verfaulte und die ganze Luft ver pestete. Dann hat man den Kaffee bergehoch aufgcschiittet, mit Petroleum übergossen (Kaffee allein brennt nicht) und ange zündet. Da auch dies noch zu umständlich war, hat man besondere Maschinen erfunden, um den Rohkaffee zu vermahlen, damit man ihn al« vom 17. Firma Zeit des Krachs Gesamt- verlust Verluste der Großbanken in Millionen Bemerkungen D-D Dresdener Danat- Commerz- u. Privat- Nordwolle (Tertilkonzern) Juli 1931 ca. 230 Mill. S 25 41 10,4 Deutsche Banken verloren insgesamt 160 Millionen Blumenstein (Textil-, Mühlcnkonzcrn) Sept. 1931 ca. 70 Mill. 16 2 ca. 10 9 deutsche Banken verloren 45 Mil lionen Schröderdank, mit großen Beteiligungen an: „Deschimag" „Nordsecfischcrei" Juli 1931 ca. 40 Mill. ? ? Bremer Staat verliert ca. 20 Mil lionen Noch in der Schwebe Noch in der Schwebe Karstadt Juni 1931 ca. 40 Mill. «) ? Mit l5 Millionen neuem Kredit weiter gestützt! Schweitzcr-L'ppler (Eisenhandcl) Sept. 1931 ca. 20 Mill. 7 Verlust beträgt das lOsache des Aktienkapitals i Wicking-Konzern (Zcmcnt) — Sept. 1931 ca. 23 Mill 7 ? Mit Dyckerhofs-Konzern fusioniert ! Linolcum-Ttzust Mai 1931 7 7 ? Wurde „saniert" I Borsig Sept. 1931 ca. 17,5 Mill. ? Mußte die oberschlesischen Borsigwerke adtreten StollWerk-Konzern (Schokolade) Sept 1931 ? ? 7 „Sanierung" noch in der Schwede Hanxr Hannover (Waggon) Sept. 1931 3.75 Mill. ca. 3 Wurde liquidiert ' Stickstossiverkc Walden- ! (Pleß-Konzern) Sept. 1931 ca. 15 Mill. ? In Konkurs Kammgarn Harthau August 1931 r 8,5 Mill. 7 : Gebr. Elbers, Hagen (Dqbag-Konzern,Textil) Sept. 1931 5,5 Mill. 7 .. . Aussichtsratsvorfltzender der.Dedag ist W. kehl - D-D-Lank