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Nummer iSo Jahrgang Dresden, Dienstag den 27. Oktober 1931 Npedoboote gegen Streikende Neuaulflammen der Sire»« ver deutschen Mairoten / voli»rlfluozruae amen Sreieuie auker gn Epi Nlirkpruch auf Utefc ber Arbeitsbedingungen mit der betrieb-- und abteilung weisen Mobilmachung der Kollegen zu antworten. Kiel. 27. Oktober sEig. Meldung) Die in Kiel liegenden Torpedoboote sind verständigt worden, kch zur Aussahrt bereit zu halten. Tie sollen, wenn di« siilligen -Kille nicht eintressen, aus Hoher See «ingreiseu. Polizeislug« liege sind in Dienst gestellt worden. Tie sollen den Standort der >»I der Ostsee liegenden Schisse seststellen. Die SPD- und TAA-C>enoss<n, die am Sonntag in der An», stellung waren, hörten die Iresslich« Abrechnung mit der ban krotten Sozialdemokratie. Der Genosse Aürs, ehemaliger 2. Vorsitzender der SAA Niederrhein, zeigte seinen iikeg von der bankrotten Sozialdemokratie zur KPD. Die soztalfaschistischen „Acrzre" des totkranken Kapitalismus verordnen al, Medizin neuen Gehalt«, und U n t e r st ii y u n g sa b t> a u. Wels und Breit scheid gehen mit Hindenbnrd, Groener und Brüning gegen die arbeitend« Klasse. Noienseld und Ttroebel, die ehemaligen Minister der preugilchen „Volkobeauftragten".Regierung, sind der verlängerte Arm der Breitscheid und Hilferding. lluter stürmischer Zustimmung der Arbeiter rechnete der Vertreter der KPD mit dieser neuen konterrevolutionären Sumpspartei der Lcydewitz, Fabian und Liebermann ab. Helmuth Magner versuchte als Korreferent seine link», zeutristische, sündilalistiich.lrotzkystiiche Plsttsorm zu entwickeln. Lein« Aussalsung über die Nevolutionierung und Sammlung der ganzen Arbeiterklasse ist platter Nesormismus. Man musz nicht nur die Kopse, sondern auch die Hauste de» Proletariats revolutionieren. BKrgner propagierte di« SPD-Allusion, unter txm kapitalistischen Hoch die ganze Klasse „sozialistisch zu er gehen", um. wie es seine Präzis zeigt, den revolutionären Klassen- und Tageskamps zu sabotieren. Die Kommunistische Partei als der Lehrer und Führer der revolutionären Arbeiter bewegung verwirklicht die Grundsätze der mnrztstisch-leninistiichen Strategie und Taktik im Kamps um die Eroberung der Mehrheit der ausschlaggebenden Arbeilerqruppen. Wagner sieht in der Losung der Volksrevoiution und dem Kamps gegen die Versailler und Poungseljcl eine „Abkehr vom Marxismus". Unter dem Gelächter der Arbeiter erklärt« der „reine unbesleckte Marrijt": „Die Ncparationslaitrn spielen sür die Arbeiter überlmupt keine Rolle, sondern gehen nur die Bourgeoisie an". Doch selbst, rvenn das deutsche Finanzkapital bisher die Re parationen mit gepumpten Ausländsanleihen bezahlt hat, dann werden aus den Knochen der werktätigen Poung- sklaven die Milliarden Zinsen für die Ausländsanleihen herausgeschunden. Das soziale und nationale Freiheitsprogramm der Kommunistischen Partei verkündet mit marxistischer Klarheit: „Durch die proletarische sozialistisch« Revolution wird mit der sozialen ^sreiung auch die national« Freiheit erlämpjt. An einem sreien sozialistischen Deutschland gibt es keine Hitler Kiek. 27. Oktober (Eig Meldung) Rach hier ei»gegang«n«n Meldungen sind die Besatzungen d«r fkAknvärtig im Schwärzen Meer sich besindenden Schisse „As- lania", „Piskaja" und ,.Julius Schindler" in den Streik ge treten, als sie von dem Abbau der -euer ersahren haben. Als sich der Kapitän der „Askauia" an einem Mannschaftsmitglied tätlich vergreisen wollte, wurd« er durch Revolverschüsie schwer rerletzt Nach Meldungen sind die Schisse dann mit Ach und Krach weiiergcsahren. Einzelnummer 10 Pfennig Die Fabian und Liebermann lassen im Konkurrenzkampf l Edel und Wcckel, die Maske Stück um Stück fallen. Bei Klien Auseinandersetzungen betonen sie immer wieder ihre sicindlchast gegen die Kommunistische Partei und weisen daraus f.r, dntz ihre „Opposition" gerade der Verhinderung des Massen- e Kirsches der besten proletarischen SPD-Mitglieder zur KPD :nl Diese Tatsache wird unterstrichen durch das Bündnis mit K.Ikn ontikommunistischen Elementen, das besonders bei der Dresdner Gründunqsversammlung proklamiert wurde. Aus tz-cicr „Grundlage" werden sie trotz oller scheinbaren „Gegen-- I xlichkeit" in allen entscheidenden Fragen die Bindung an die ksD-Linie rbiederherjtellcn. Dabei sind sich die SAP-Führer Mitten Splittern Brandlers bereit» untereinander in die Haare Graten bei Gchcimoerhandlungen Uber ein gemeinsames Vor« tziilicn. Inzwischen versuchen sie nach außen hin. sich als „prin. d r.clle" Gegner der Edel und Konsorten aufzulpielen um die k :^ttisn der ehrlichen empörten SPD-Proletarier aufzufangeir. k -> Kundenkonto der Klopffechter Breitscheids erleichtert die Durchführung dieser Rolle. So traten in Rade» ll-eul von i3ö SPD-Mitglieder 87 zur SAP über, trotz, » richtiger, wegen Edels Versuchen, sie bei der Stange vcs tz iichen SPD^Vorstandes zu halten. Bezeichnenderweise finden sich darunter fünf von der neun Mann starken Stadt» rcrordnetensraktion. Aus Löbau, Zittau, Obersrie. h: rsdors, Neusalz a-S premberg u. a. Orten der Ober. : i werden ähnliche Vorgänge gemeldet, llm die SPD-Arbei- u eie zu einer revolutionären Einheitssront mit der KPD n, besser ausfangen zu können, schrecken die SAP-Führer r keiner demagogischen Phrase zurück. So erklärt Fabian >n den bei einer Zusammenkunft der Neustädter Anhänger rm Tageszeitung der KPD / Sektion ber Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den ErbbaN / proletarische Sozialpolitik / Fllr unsere Frauen / Der revolutionäre Jungarbeiter D,«»d»,, v«,I«,»,«I«Nlch»s1 «dk, Dk,«d«»'N. L«lchrs1»st«N< und datil.n: Süi.rbahnhofkr. r, IZ-mriit: ikiLI. v«fllH«ckk»nI»: Dr«»d,» »8 «so. Sk>r«<düui,d«ii: l»—18 Uhr «N« Spi««stiii,d», MNIwoch» 17—18 Uhr b«lrt«d». und ,id«U»,«z>U. gr,z«n, grell««» t»-1» Uhr jurlllltch« Sprechbund- : fr.l H«u» «»»«Mch r^L0 SlM >»«tlb»r 1» »»r»»»>, dxrch « <»»»« 3ust,ll«idLhr). DI- „AiSrll-rlllmm«'' »rlchelil l«a. ,nn- und iZ-i«,>,«,». A« g»U«, diderer Grivall h«fi,hi k«I» irrun, h«r Zrllun, »her ««I Zurü<t?.»blunq de» Vr,i>i,»»i«U„ Nrstaurant Nittel, in gewissen Situationen wolle man mit der KPD Zusammengehen. Gleichzeitig aber entsaltcte er die atre SPD-Hetze gegen Moskau und die KPD-Politik genau nach dem Schema Oskar Edels. In diesen prinnpicllen Fragen werden die SAP-Führer eher als sie selbst fürchten, entlarvt durch die Lnr- wickkung, die zur Entscheidung zwingt. Die Kommunistische Par tei wird in zähem Ringen um jeden einzelnen der ehrlichen, re- oolutionär gesinnten SPD- und SAP-Arbriter kämpfen und durch ihre klare Klassenpolitik zeigen, datz nur der Weg der KPD die deutsch« Arbeiterklasse aus dem Sumps de« Arbciterverrats zur revolutionären Einheit und zum Sieg i ber Rot und Reaktion führt. SPL-Nummiknllvvel gegen SA8 Wie au« Freital gemeldet wird, wurde ein Werbezug der oppositionellen SAA am Sonntag mit dem Gummiknüppel von der Polizei am Markt in Freital-Potfchappel empfangen. Die Freitaler Polizei steht unter SPD-FUHrurig. Erbittert riesen die jungen Arbeiter den Einwohnern zu: „Die SPD-Polizei schlägt die SAA." Am Sprcchchor wurde verkündet,: „Das „rote" Freital verbietet unseren Aufmarsch!" Der Poltzeidezernent Scheibner drohte dem Leiter, dah er drei Monat« Gefängnis er« halt«, wenn er di« Schuhabteilung nicht zurückzieh«. Ungeheurr Erbitterung lösten dies« Vorgänge au«. An zahlreichen Diskus» sionsgruppen, di« sich um kommunistische Arbeiter bildeten, wurde den Aungarbritern di« Notwendigkeit des radikalen Bruchs mit der SPD-Politik durch Herstellung des revolutionären Kamps bündnisse» mit der KPD und dem Kommunistischen Augrndver- band aufgezeigt. » > i«! ü«» V '»t I « : dl» »eumoal orlpali,»» rr»»p,i«>ll,„>l< ,d<» de,«« , - Pl. für g-mlll»«»,,!,«» 70 Pf., fiir dl, 8rkl«me«ll, «»nfchll.lf«»» , r,«i!p»lUa-n r«ll »lner r<r«l»Ii«> l.sg NM. «»>«>,«n.S-n-hm» , vcn » Ul>r «n In der Srp«dtll«n D,«»d«n.A. 1, Lilt«id<>h»!,«m,,ff< r. Siegreicher Streit Berlin, 27. Oktober (Eig. Meldung) An den „Deutschen Andustriewrrken". Berlin-Tpandau, wurde der Akkordpreia herabgesetzt. Die Handformer forderten di« Erhöhung der Akkordpreise und Durchführung ihrer For derungen bis lll Uhr vorm. Die Direktion lehnte dies ab. Darauf trat die Belegschaft einstimmig in den Streik. Bei den folgenden Verhandlungen bewilligte die Direktion nach einem zweistündigen Strrikdie Forderungen. Mn Wanderer ins Richt« Dresden. 27. Oktober Die Einheitsfrontkundgebung am Sonntag in Dresden war ein Triumphdes K om m u n i s m u ». Di« Kommunistische Par. tei erfocht einen glänzenden Sieg über den bankrotten Links, zentrismus. Die anseuernde Kraft des revolutionären Marxismus-Leninismus zieht wie ein Magnet die besten re volutionären Proletarier zur KPD. Wie eine Bombe platzte die Nachricht von der neuen Be setzung d«s Karl-Liebknecht-Hauses. Lin mächtiger Empörungs. sturm proletarischer Wut und revolutionärer Empörung brandet« durch die riesige Ausstellungshalle. Die Arbeiter erkannten, dieser neue Schlag des Berliner sozialdemokratischen Polizeipräsidenten Grzesinski, richtet« sich nicht nur gegen die KPD, den Kops und die Führung des revolutionären Pro letariats. Dieses Attentat des S o z ia l fa s ch i s m u s war aus das H«rz der ganzen Arbeiterklasse gezielt. Wie ein elektrischer Funk« entzündete die Polizeiaktion; die Verbundenheit und die Liebe der Unterdrückten zu ihrer stolzen unbeugsamen k om m u n i st is ch « n M a sj e n pa r t« is Die glänzend« Kampf, stimmnng zeigte: Die besten proletarischen Kämpfer jcharen sich wie ein eiserner Schutzwall um die Führerin des prole- torischen Freiheitskampfes. Allen Verfolgungen und Terror trotzend, erobert di« KPD mit dem Genossen Thälmann au der Spitze immer stärker die Hirne und Herzen des werktäiigen Volkes. Nur der Kommunismus beseitigt das kapitalistische Chaos. Die KPD nähert sich immer rascher dem ftrategstchen Ziel: Eroberung der Mehrheit der entscheidenden Arbeiter massen und Bündnis des revolutionären Proletariats mit den Pterktätigen in Stadl und Land, zum Sturm sür ein freies sozialistisches Deutschland'. WP-SumWartei in Dresden ^sinziplenioser Block Fqblans mit Brandlerlsten und Gynblkallslen / Die Antwort ber kpD: Srotzwerde- und Masfendtskusflonsiag am 31. Oktober und i. November! D r e s de n, den 27. Oktober. Nunmehr ist auch im ostsächsschrn Gebiet die Gründung von Ortsgruppen der Teqdewitz-Partei zu verzeichnen, k is Dresden, Bautzen. Radebeul und in der Oberlausitz werden GrUndungvoersammlungen gemeldet, die den Zer» icrMgvprozetz der SPD deutlich widerspiegeln. Bezeichnend fiir den wahren Charakter der neuen Parteigründung ist. tz sz neben ehrlichen, von der Mels-Edel-Politik angewidcrten erwachsenen und jungen SPD-Arbeitern nach den ^richten der Fackel auch von der Kommunistischen Parte« hinauvaeworsene Elemente und Syndikalisten den Fabian lind Liebermann Gefolgschaft zusagen. Der prinzipienlose Sumpf, in den diese Splittergruppierung hineinfiihren ^!,h, wird jedoch durch die planmässige und unermüdliche Aufklärung»- und Mobilisierungsarbeit der KPD gerodet Wirten. Am Grotzwerbetag am 31. Oktober und 1. November werden Majsendiskussionen mit SPD-. SAP- und kilA-Arbeitern Tausende neuer Mitglieder der einzigen revolutionären Arbeiterpartei und Tausende neuer Leser der klrdcilerstimme und dem Bolksecho zusühren. Ueber die verzweifelte Stützungsaktion der Seydewitz, Fabian zugunsten ^>cr Wels und Breitscheid wird die P a r t e i L e n i n s und Liebknecht» triumphieren! Kiek. 27. Oktober (Eig. Meldung) Ammer mehr sickert die Nachricht durch, daß «ine ganze Reihe cZ der Ostsee liegender Schiff« wieder in Streik getreten sind, <üs iie von der Verurteilung ihrer Kameraden erfahren haben. C; scheint sich uni 17 Schiffe zu handeln. Wie di« bürgerliche Presse berichtet, sollen di« Kapitän« ge zwungen worden sein, ausländisch« Häfen anzulausen, um so der Aeihniung zu entgehen. So ist der Kapitän der „Tkllheim", die ron Leningrad kam, gezwungen worden, zurückzukehren, und dx Munnschaft an Land zu setzen. So ist die „Bellheim" mit einer ganz neuen Mannschaft in Holtenau angekommen. Berliner Metallbetriebe »reikserlfg Betrieboelnheftsfront gegen neuen Lohnraub » « erlin. 27. Olt. (Eig. Ber.) Eine, von 8VV MetaUarbeiterdelegierteu beschickte Kon» screuz der REO beschloß aNe Betriebe sofort ftreikfertig zu machen, in iedem Betrieb und jeder Abteilung Kampfaus» ichtsiie Zu childen uvd auf jede betriebliche Verschlechterung Karl-Liebknecht-Haus sreigegeben! Srtola brr Matlenvrotette / Grobe Staatsaktion zutammrnoebrochkn Vertin. 27. Oktober (Eig. Meldung) Das Karl-Liebknecht-Haus wurde am MontagmMag nach zweitägiger und völlig ergebnisloser Durchsuchung von der Polizei wieder sreigegeben. Die Besetzung de» Hauses, das Eindringen in die Abgeordnetenzimmer, der Bruch der Immunität, da» Ausbrechen von Türen nnd die völlig« Un brauchbarmachung vieler Türschlösser, alles war vergeben». Die Besetzung, di« t« Austrag« der Staatsanwckltlchast vorgenomme« wurde, könnt« kein« der gesuchten „Spuren" zutage bringen. Diese Aktion, di«. Partei mit autz«rporteiliä)«n Vorgängen in Zusammenhang zu bringen und aus di« Vorbereitu-ig d«s Parteiverb otes hinzuarbeiten, lst wieder einmal ge scheitert. Am Montag, früh 6 Uhr, wurden l2 weiblich« technische Angestellte aus den Wohnungen, föflgenominrn/nach den; poli ¬ zeilichen Verhör jedoch wieder sreig«lass«n. Di« Polizei nahm aus dem Karl-Liebknecht-Haus drei Schreibmaschinen mit. Autzerdem soiderte si« Vie Herausgabe einer Angestellten-liste. Unter Bruch der Immunität fanden Haussuchungen in den Räumen der Ab geordneten Schneller, Kreutzburg und Geschk« statt. Auch bei dem Landtagsabgeordneten Heinrich Rau fanv eine er gebnislose Haussuchung statt Aus sein« Beschwerde wurde ihm erklärt, daß das Gericht für den Ammunitiitsbruch der Polizrr nicht zuständig sei, da die Haussuchung von der Staatsanwalt- schast veranlaßt worden sei. Wahrscheinlich ist mit weiteren Haussuchungen zu rechnen. Der rote Bauernsührer non Sa kam an ist gestern verhaf tet worden. --