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WM D«u»«a6» wollt«» Der Traum uom technischen Snielzena Für meinen Sund was besseres.. 6«ö Lrstackvr > l 6er Lrkloöar »ukjsedakrt laß lcp «»» ^ackc,»- vor 6«m l^dorätortum la IVeil Or»v-«i wo s »akea. Vlrbelsturm über 8ü6-^!r!ka 6roll« Delle 8üö«kril«<>» vvurckea von eioem ^irdtlsturm kein» -siuckt, 6er »ckw«rcn 8ciis6ea «vrlcktetv. Unrer 8il6 re>- oiae 6er vervvllnteteo 8tr»llca in K»pp»t»6t. die Schnellzugslokomotive — eine, die man selbst bauen kann -< eine große Roste spielen. Das ist die Tragik des Arbeiters im kapitalistischen Sta-t, die bereits beim Kinde ansängt: er dars all die Herrlichkeiten nur van ferne betrachten. Bon den schönsten Dingen des Lebens trennen ihn mehr oder weniger dicke Wände. Er kennt nur das Entbehren und, mit zunehmender Erkenntnis, das Begehren. Diese» Begehren aber zu bewußtem Wollen zu farmen und dis Wollen in Bahnen zu lenken, an deren Ende di, Erfüllung steht, das ist eine der verantwortnnasvollsten Aufgaben die die rrvo- lutionäre Arbeiterklasse zu leisten hat. Damit gilt es bei un- seren Kindern bereit» anzufangen Und wenn der Anlaß daz» nicht» weiter wäre, al» «ine moderne Echnellzugslokomotive. dir man sich au» einem technischen Baukasten selber zusammensehen kann.... Totenglocken I I« vnaangenen Sonntag ist in einem kleinen sächsisch-thü- kreil'städtchen eine dritte Glocke „feierlich geweiht" nachdem man sie am Sonnabend Nachmittag mit dem Kijin riliinborittin geholt hatte. Der bürgerliche Schmok er- li sich in rührseligen Betrachtungen über das „herrliche Drei« I-iiN , das . nach nunmehr 14 Jahren zum ersten Male wieder Im iie Dächer des Städtchens hallte und di« frommen Gc« Ii^ciniialieder zum Gotteshaus ries." I Flamen sie denn nun alle in feierlichem Zug»: die Herren Ii-.^lkmeütcr, die Honarastoren des Städtchens im Braten- Ltm Zylinder. die fromme Weiblichkeit, — sie alle zählten sich I:n MkicUgrn und Beladenen, die der HERN mit ehernem A.,:< rics. Und alle, alle kamen. IktiMg und beladen. Wer wäre das heute nicht? Gerade Mi'iMme Mittelstand, der sich in ehrlicher, mühseliger Arbeit Mstüebcn geschunden und heute vor dem Nicht» steht, dem di« Mi'i''ttuzsahnc noch einmal «ine Hoffnung auf bessere Zelten Iqrchlt. diese Handwerk»leut« und kleinen Geschäftsleute Rim am „Ehrentag" der Kirche die letzte Kirchensteucrmah« Lu sonders drückend. Hatten sie nicht in den letzten Wochen In ücaaten wieder und wieder das alte Lied hören müssen. In :uch die Kirch« in schwerer Bedrängnis" sei, daß der I^cWmeiiideinckel immer mehr zusammenlchrumpfe und wa, » ilwccüichen Klagen mehr sind? Der Dreiklang brummte I:n d<kbaU> garnicht so „herrlich" in die Ohren. Hörten sie doch >ri,i wieder zwstck>endurch di« Worte des Mahnzettels: I.L'r seinen Berpflichtung«n nicht pünktlich nachkommt, hat Psändung zu gewärtigen." I ?!, »b nicht schon das Steuer« und Finanzamt genügend lit'i Zettel verschickte. Die kaufen aber wenigstens keine neuen die eine ganze Stange Gold kosten und den Zahlern bin aus» neue in die Ohren klingen lassen, was aus ihrem Ie!d< wurde s -eibe und ähnliche Gedanken wälzten die braven Bürger aus I.'!i kiril'gang. Die klassenbe wußten Proleten aber inrn am Nand der Straßen, Härten die neue Glocke und hatten : vnttulelt aufreizendes Zucken in den Mundwinkeln sitzen. i! ! L. die gottlosen Burschen hatten gut lachen! Die hatten t!, dau, bezahlt Die zahlten keine Kirchensteuer, Sonder. mElockenspende ulw. ! Nr können ober noch ein« Kleinigkeit mehr verraten: den Irl'ittn gings nicht ums Geld allein. Eie waren Zeuge, wi« üll krolle Glocke vom Glockenturm geholt wurde, um al, trirgsm a t e r i a l verwendet zu werden und Tod und Ber« «rkz zu bringen. Sie sah«n ti«fer und wußten, wie die Glocke, m rich dir frommen Bürger zur Kirche rief, nunmehr d«nTod stibn k i e s. Aber das war die alte Glocke. 5i< ne u e hängt nun oben. Sie kam gerade zur rechten >i:i um den sterbenden Kapitalismus zu Grabe zu läuten. Lu« Zwickau wird uns berichtet: Da» Elend der Textll« r ist jedem bekannt. Bon wenige» VettelpsenNlge» hungern sich Tausende von Arbeitern «no Arbeite« rinnen der sä witschen Tegttlhöllen durch. Ab'r di« Prosit« der Unternehmer steigen und di« Löhne der oberen An« treiver werden nicht abgebaut. Ein bezeichnende» Beispiel für di« Zustände, di« di« heutige Eesellschasteordnung erzeugt, erlebte ein, Zwickauer Arbeiterfrau. Tie steht beim Fleischer und wartet, aus ihr Biertelpsund Rindfleisch, da kommt di« Tochter de» Dtrektor » einer hiesigen Ieztilsirma und verlangt „fleischige" Kalbvknochen. Di« Arbeiterin geht in den nächsten Materialwarenladen um ihre übrigen Einläufe zu be« sorgen. Da erscheint auch die Direkt-kvtochter wieder nnd verlangt «in Pfund Ret», Als ihr der Preis, 28 Psennigr für das Pfund grnannt wird, «rlliirt« sie; „Ach nein, für meinen Hund möchte ich gern «twao beslere» haben!" Darauf di« Arb«tt«rin: «Na. hören Sie mal, mein« Kinder würden wi« dteWölfeüber den Reis her« fallen"! Di« besser« Lochtie bekommt «inen roten Kopf und v«r. schwindet. , - Das ist «in kleiner, aber bezeichnender Dorsalk, der die ganz« Barbarei der heutigen kapitalistischen Republik Tcutfclständ ent« hüllt. Das ist aber auch eine a u f pe t t sch e n de Mahnung an di« Arbeiter mit diesem verruchten System, da« Menschen ver hungern läßt, aber di« Schoßhündchen und Polizeihund« »oll« füttert, Schluß zu machen. Die Textiler müssen uuch Liese Mak^ nung besonders verstehen und gegen die Lohnräuler zur Haltung de» Hungerschiedsspruches zusaminentreten, ein« Streikest e n. stve organisieren, di,« sich gewaschen hat und die denjenigen, die den letzten Bissen Brot vom Tische der Arbeiter holen, eisen « Widerstand spüren läßt. Nr Technik beherrscht die Wett. Mers nicht glaubt, der be« trrfir in Gegenwart eines richtigen Jungen, der nicht mal IN ,i,,! Skvk-stadi zu wohnen braucht, der eben mit viel Geklirr l-ikksnssklnde Blcchhaufen sei ein „Mercedes" oder „Wan« Er wird sein blaues Wunder erleben. Wer vom Radio ßl- mör begriffen hat, als daß man bloß auf einen Knopf zu braucht, um das Zimmer mit schmalzigen Tauber Tönen spfiilrn der soll sich ia nicht etwa von einem Drei,zehnjährigen Irri veipräch verwickeln lassen. Aus einer Blechbüchse, etlichen stls-cbrauchieir Blumcndrahts und einem kaputten Thermo». k.-^itlnsat, macht ein „richtiger" Junge einen Kurzwellen» li-^azik, der die ganze oder wenigstens die halbe Welt ein« s ^brr mit den „richtigen" Jungen ist da» so ein« Sach«. Ein Vom Rkvill rum SokrE-eu sVleor ln 6er dläb« von Orl«»b«Im b«i k>»oltlmt gebt j«t»t 6i« groll« ötauetuk« l»r«r Volieockua- ent-e-ea, 61« « n« wichtig« 8t»ppo lür 6«y vro. jeßtlerten Qrolliokiklukrtiverltekr vom stnein n»ck äem 8chvv»rrea btoer i»t chivrer iöii6 relgt 6s» ksuvvorß. 6e»»ey ^utgsd« «s i»t, 6t« ^V»»»e.- vorkkltni»»« ru r«guli«ror» ua6 6i« Vor*u»»«t«ua. gen tiir 6sn ger«g«itev 8ckill»v,r!lehr »u »ehslkca. >Venn 6!« rlerlj« 6e»«mlsvl«g« lert'g »ein wir6, wir6 »le eu 6en -rälltcn stlnnenrcblil- kskrt»weg«n gekstren ver 2u»lsn6 6er ßsplts. l!»tircß«n Wirtiedalt iLÜt «!I«r6iag» berechtigt« 2weik«> 6»rUd«r «ukßommov, sd ihm 6ie bertig- »tellung überhsupt vock gelingt. Lokomotive ausgerüstet ist, dann ist das die Seligkeit auf Erden. Es gibt heut« technische Baukästen, mit denen ein halbwegs gc» scheuer Junge einfach alles zusammenbauen und -basteln kann, wa» er sich wünscht. Unser Bild zeigt eine solche hochmoderne Lokomotive, aus lauter Limzelieilen des Baukastens zusammen gebaut. Mit welch liebevoller Sorgfalt die beiden Buben ruf dem Bilde das Kunstwerk betasten, das sie doch nie werden sel ber bauen dürfen. Sie sehen nicht darnach aus. als ob ihr« Mter ihnen iemal» einen solchen Baukasten mit den dazu er forderlichen Ergänzungskästen kaufen können Eie dürfen sie nur irgendwo, in der Nurstellung eines großen Warenhauses, mal ganz aus der Nähe betasten oder — wenn der Abteilung-»- leiter einen Augenblick lang nicht hersieht — ganz scheu be tasten. Das ist aber auch alles. Dann gehen st« wieder heim In ihr« kahlen vier Wände, in der«n Ecken die Not hockt, wo der Hunger auf sic lauert und di« dunkle Nacht, die im feuchten Ge laß keine Entspannung bringt. In ihren Träumen aber wird Der Lrb» Heüoiisiu kmungen 6c» »!«s käi-on, rierea ZVert -i st ^lilllaveo Ooilur I-cöttil wiiö, ,io6 j,t»t dsiösa 8äba«a worcksa, von i--t» ö»r ,ut uv»«r«m ' ->« -io iV«clt 6e, ürollca Lrlin6»r« kortkllkr«p »ost. 8i« iwdcm noch «la bfliliooertsermägoo -«erbt 0«, 8il6 r«ch<» Junge ist In diesem Sinne gewöhnlich nur dann „richtig", wenn der Herr Vater über einen wenigstens annähernd .Wichtigen" Geldbeutel verfügt. Er braucht oazu nicht mal Millionär zu sein. Es genügt heute leider schon, daß er sein gute- und regel mäßige« Einkommen hat, um den Sprößltng eines solchen Vater» ln den Augen der übrigen, der großen Masse der Arbeiterkinder, als Fabelwesen erscheinen zu lassen. Die große Maste der Arbei terkinder in unserem gesegneten aber noch lange nicht „richtigen" Lande muß heute schon von frühester Kindheit an schwer arbei ten: al« Laufburschen. Zeitunaströger, mit sogenannten „leich ten" Arbeiten muß sich das Kind von heute größtenteils lein Geld selbst verdienen. Auf dem Land ists noch schlimmer. Hüte- jungen und Schnitz« und Bastelhilfen im Erzgebirge können ein Lieb davon singen. Aber wahrscheinlich nicht da» von „Morgen. Kinder, wird« was geben!", wie e» setzt schon wieder geprobt wird. Aber für jene Hunderttausend« gerade, di« chon in jungen Jahren um das bißchen Kinder, reude und -Glück betrogen werben, dir in licht- ölen, dumpfen Löchern Hausen und schon c.l» kmd fronen müssen, für die wird e» auch dies mal nichts geben. Weder von den Herrlichkeiten, dte für den Magen bestimmt sind, noch all sene Dinge, die sich letzt im strahlenden Lichte der abendlichen Schaufenster darbieten. Da stehen sie nun mit sehnsüchtig verlangenden Augen. Was gibts da auch nicht alles: elektrische Eisen bahnen, Schwebebahnen, das lauft und bewegt sich alles, fährt durcheinander und über einander weg. ganz wi« lm Leben Und welches Kind möchte nicht spielen, wies „im Leben zugeht"? Aber eine elektrische Eisenbahn, wenn man ste lange genug hat, wird auch langweilig, vor allem, wenn man mit ihr nicht» weiter ankangen kann, al» ste im Kreise, in Achten usw Herum laufen zu lasten. Da ist doch eine selbstgebaute Lokomotive etwas ganz andere»! Und wenn man gar noch eine bauen kann, die mit allen Schikanen einer ganz modernen Schnellzugs.