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Bon der 2. zur 3. Internationale! SPD SrmelndemtsmNolled gründet KVD-Oriegruppe La» fozialdemokratlsche Gemelndeeatsmitglied, Genosse K. Büttuer tu Ofthariugen tm Gebiet Langelsheim (Han- nover) ist von der SPD zur KPD llbergetretrn. Da die KPD an diesem Ort noch leine Ortsgruppe hatte, gründete Genosse VUitner mit sozialdemokratischen Arbeitern eine Ortsgruppe der KPD, an deren Spitze er jetzt sür di, Herstellung der rote« Einheitsfront unter Führung der KPD liimpst.. In Walldors (Thüringen) sind vier bisherige SPD- Mitglieder zur KPD iibergetreten. Sie haben sich nicht durch die Phrasen der Rosenfeld und Seydewitz irresühren lassen und find in Empörung Uber die Verratspolitil der sozialdemolrati- schen Führerschaft zur roten Klassrnsront gestoßen. Sine lehrreiche Srtsivahl in Hessen In Mörfelden (Hessen) fand die Mahl des Bürgermeisters statt. Am 27. September erfolgte bereits der erste Wahlgang, bei dem unser Kandidat, der Genosse Zwilling, 1021 Stimmen er hielt, der bisherige Bürgermeister, der SPD-Kandidat Klingler, 109t Stimmen. Es war Stichwahl notwendig zwischen Zwilling und Klingler und diese wäre zu einer Machtprobe zwischen KPD und SPD geworden. Kurz vor dem Wahltag legte aber Herr Klingler seine Kandidatur nieder. Deswegen mutzte jetzt wieder ein erster Wahlgang erfolgen. Unserem Genossen Zwilling hat ¬ ten Bürgerliche und Sozialdemokraten drei Kandidaten gegen übergestellt. Die SPD erlitt dabei eine vernichtende Nieder lage. Genosse Zwilling erhielt 1067 Stimmen, der SPD-Kan didat 450 Stimmen, während die Bürgerlichen zusammen 850 Stimmen aus sich vereinigten. Jetzt mutz die Stichwahl zwischen unserem Genossen Zwilling und einem bürgerlichen Kandida- ten entscheiden, der Uber 500 Stimmen erhielt. Obwohl die SPD-Führer zur Wahl des Bürgerlichen auffordern, werden Hunderte von SPD-Arbeitern für den kommunistischen Kandi daten stimmen. Tetzdetvitz-Abfuhr in Meldorf In Düsseldorf hatte die neu« Seydewitz-Partel zu einer Versammlung in der Tonhalle aufgerusen, die gut besetzt war. Nach allgemeinen Phrasen des Herrn Seydewitz ergrisf Genossin T o rh o rst das Wort zum Korreferat. Sie wurde mit losendem Beifall empfangen. In scharfen Worten rechnete sie mit der Verratspolitik der Seydewitz-Rosenfeld ab. Als Seyde witz nach den bejubelten Ausführungen der Genossin Torhorst das Schlusswort ergreifen wollte, stimmte die Masse spontan die Internationale an und verliess den Saal. Der Verlauf der Ver sammlung hat eindrucksvoll gezeigt, dass di« rheinischen Arbeiter nichts von der Seydewitz-Partei wissen wollen. Wer finanziert die NSDAP? GVD-Vreußenkasse und Äunker unterstützen die Nazis Di« d«r Molkerei-Genossenschaft Gollnow in Pommern ongeschlossenen Bauern rebellieren, weil die Genossenschaft ihnen sür die Milch allzu niedrige Preise zahlt. Ihre Vorwürfe gehen gegen den Genossenschaftsdirektor Meyer, dem persönlich« Be reicherung aus Kosten der Genossenschaft vorgeworfen wird und gegen den ganzen Genossenschastsvorstand, weil er deren Geld für Zwecke ansgebe, die abseits von den Genossenschastszwecken lägen. Auf die Vorwürfe erwidert der Aufsichtsratsvorsihende von Köllerin Kantreck u. a. wörtlich: „Nur mit Genehmigung des Aussichtsrate« find solche Zah. lungen an den Landbund, an die Deutschnatisnal« Volks partei, an die Nationalsozialistische Arbeiter pa r te i u. a. geleistet worden." Die Leiter der landwirtschaftlichen Genossenschaften, meist Faschisten, geben also Riesensummen in di« Nazikafle. Diese Genossenschaften werden aber durch die der preussischen Braun- Se v« r i n g-Regierung unterstehenden Preussenkass« finanziert. So wandert das Geld der Steuerzahler in die Part«ikasse Hit lers. Wenn aber eine landwirtschaftliche Genossenschaft pleite mach«, dann müssen die betrogenen Kleinbauern die Suppe aus ¬ löffeln. Die Kleinbauern haben allen Anlass, mit diesen Zu ständen aufzuräumen, zu verhindern, dass die Naziführec aus ihre Kosten finanziert werden. Nazis und SPD für Lohnraub Im bayrischen Verfassungsausschuss wurde der Antrag der Kommunisten gegen die Lohnkürzungen Lei den Gemeinde- und Staatsarbeitern behandelt. Der Antrag der kommunisti schen Landtagsfraktion forderte, dass alle erfolgten Lohnkürzun gen b«i den Gemeinde-, Staats» und Stadtarbeitern, Angestell ten und unteren Beamten sofort rückgängig zu machen sind, eben so alle bereits erfolgten Entlassungen. Der durch die Entlas sungen erfolgte Einkommenausfall ist nachzuzahlen. Bei der Beratung dieses Antrages stimmten im Ausschuss Nationalsozialisten, Sozialdemokraten und Bayrisch« Volkspartel gemeinsam gegen den kommu- nistischen Antrag. Wieder einmal zeigt sich die Einheitsfront zwischen den sozialdemokratischen und faschistischen Arbeiterfein den. Für die nationalsozialistischen Beamten und Angestellten ist dieser Fall ein Beweis, datz die Nazisührrr nicht für ihre Internen eintreten. Pleite der SPD Wachsen Dresden, 3. November. Die Volkszeitung veröffentlicht eine aufsehenerregende Mit teilung über die angebliche „Reorganisation" des ostsächsischen Bezirkes der SPD. Diese Reorganisation kennzeichnet deutlich den organisatorischen Verfall der ostsächsischen B<- zirksorganifation der Sozialdemokratie, die früher zu einer der besten und ausgebautesten im ganzen Reiche gehörte. Politisch ist bedeutungsvoll, dass nicht mehr Oskar Edel, sondern Wilhelm Sander den Posten des politischen Sekretärs übernommen hat. Edel ist offenbar die Treppe hinausgeklettert, nachdem der Lan desvorsitzend« Böchel wegen seiner zweideutigen Rolle im Par- teikonslikt beim Parteivorstand in Ungnade gejallen ist. Ueber di« Vorgänge, die zur „Reorganisation" führten, wird noch be sonders zu sprechen sein. Die nach aussenhin eindeutig zu Tage tretenden Aenderungen zeigen jedoch schon den wahren Charakter der organisatorischen Massnahmen. Die bisherigen selbständigen Sekretariate von Freital und Pirna werden aus geho ben, di« Sekretäre Hennig und Seifert nach Dresden geholt und sür Dezirksarbeit milverwendet. Der bisherige ostsächsische Iugendsekretär Kunze, dessen Tätigkeit durch die völ lig« Auflösung der SAI am deutlichsten gekennzeichnet wird, findet Verwendung als zweiter Parteisekretär von Dresden, das selbständ ge Zu ge nv s e kr e ta r i a t wird also ausgehoben .Der bisherige Pirnaer Sekretär Seifert wird „eben anderen Arbeiten und der Referentenvermittlung »oei6»en '«uek iü, ssir» Vsrdrsifung 5org« K«l8t 6i« n«u« frarsurgegshsn von 6«rKommunkLfi»otz»nOautrcstlnn6s. v« vir nook kauf« «In» 6l«os öf»tt»5 bororgon. vsnn zvtrnt oelronnon, fariar «Nvs« Rottung nieitt nur auch Vie Jugendbewegung kontrollieren. Ihm ist der Freitaler Chauffeur Reibe tanz, ein Parteivorstandssanatiker übelster Sorte, als Hilfskraft für die SAI beigescllt worden. Ar tur Rüdiger übernimmt neben den Kassengeschäften noch die Leitung der gesamten Bezirks-Frauenagitation. Schon diese Massnahmen sind ein Kennzeichen für den organisatorischen Rück gang. Noch deutlicher wird dies aber in einer Zusammen legung der Bezirkssekretariate im Oberlau sitzer Gebiet. Hierbei wird direkt eingestanden, datz diese Zu- fammenlegung unter dem Druck der starken Zersetzung der Ober lausitzer SPD-Ortsgruppen erfolgt, gegen die von Löbau aus der Kampf aufgenommen werden soll. Es ist bezeichnend, dass jetzt eine solch« „Reorganisation" der ostjächsischen SPD durchgesührt wird, nachdem deren Presse Uber die politische und organisatorische Reorganisation d«r sächsischen KPD höhnend orakelt hat. Während jedoch die Maßnahme der Kommunistischen Partei eine Erweiterung ihres bishe rigen Organ isatiosrah mens darstellte, zeigt sich bei den Vorgängen in der Sozialdemokratie der organisatorische Verfall an allen Ecken und Enden. Unzweifelhaft ist, datz ein Teil dieser Massnahmen auch auf die schweren finanziel len Verluste zurückzusühren ist, die beim Neubau des Volkshauf«s eingetreten sind. Noch heute ist dort die Miete verpfändet und die Gewerkschaftsmitglieder der einzelnen Ver bände haben es auf das entschiedenste abgolehnt, für die be triebene Mißwirtschaft die Kosten zu übernehmen. Diese Ding« im Zusammenhang mit dem politischen Verfall der Sozialdemo kratie, mit der Mafsenabwanderung der besten proletarischen Elemente, mit der Entlarvung der Vrilningpolitik Oskar Edels, Weckels und seiner Kumpanei zeigen, datz die Massen der bis herigen sozialdemokratischen Anhänger den Verrätern die Quit tungen auszustellen beginnen. Reue AnMolschelEen-zenttale Die dunkle Quelle der „Errmania"-Hetze gegen die UdSSR Das Zentralorgan des Zentrums, dem Brüning angc- hört, die „Germania", bringt in ihrer Nummer vom 3. Novem ber in fetter Schrift die Mitteilung, dass ein Dr. K. Alger missen, der Gründer und Letter einer „Forschungs-, Jnfor- mattons- und Auskunftsstelle über Bolschewismus und Freiden- kertum" jetzt eine Jnformationsfiliale dieser Stelle in Berlin, Wilhelmstrasse 37, errichtet hat. Der Hauptsitz dieser neuen Anti- bolschewisten-Zentrale, denn um nichts anderes handelt es sich bei der Gründung des Herrn Dr. Algermissen, befindet sich in der Zentrale des Volksvereins sür das katholische Deutschland in M.-Gladbach. Diesem „Volksverein" ist, wie die „Germania" ausdrücklich betont, von den Bischöfen der „Abwehrkampf gegen die radikalen Strömungen der Gegenwart übertragen". Mit dieser Bekanntmachung verrät die „Germania" — na türlich ungewollt — die dunkle Quelle ihrer in den letzten Ta- gen mit besonderer Gewissenlosigkeit betriebenen Hetze gegen das Land der Arbeiter und Bauern, die Sowjetunion. Erneut« Verschleppung des Landtagszusamm«ntrit»s. Wie bekannt wird, will das Landtagspräfidium leine weitere Verschleppung des Landtagszufammentritts bis zum 24. No- vember durchführen. Die kommunistische Landtagsfraktion wird gegen diesen Plan schärfsten Protest einlegen. Der kmpörungssturm wiichs Massenproleste gegen das Kundgebunosvek^ Dresden, 4. Novemk:/ Die gestrige Sitzung des Erwerbsloseuauvschusscs Grsh>?i den, dem 15 parteilose Mitglieder aogehüven, nahm kiime Stellung gegen das Verbot der kommunistische» Ncooluti« kundgebung und wählte eine Delegation, die diesen Protist i Polizeipräsidenten heute übermitteln wird. Eine Ei sende nerversammlung der NGO fordert die sofortige ls Hebung des Verbots. Bei zwei grossen Organisationsocranl! tungen am Montag in Hammers Hotel und gestern Drcl-Aais Hof, in deren Rahmen das Theaterstück „Die Matrosen von 6 taro" ausgesührt wurde, brachten die versammelten Massen sp tanen Protest durch Annahme von Resolutionen znm Ausd! Beide Veranstaltungen waren Ubersüllt. Eine Versammb von Arbeitern der Firma Anton Reiche hat gestern et falls gegen das Verbot der Revolutionvkundgebung schiirss Protest erhoben. V«, Loko 6os roten Volksborvkren« Sächsische Stahlhelmaltion für Lohnraub Glauchau, 4. November In Glauchau soll der freiwillige Arbeitsdienst einqesi werden. Besprechungen darüber sind im Gange. Vorläufig i zehn Sicdlerstellen zu j« 14 000 qm geplant. Der Stahlhelm absichtigt, di« Regulierung des Lungwitzbaches aus dem der freiwilligen Arbeitsdienstpslicht durchzusühren. Die kommunistische Landtagsfraktion hat zur Reguli«! der Fluhläufe vorgeschlagen, dieselben als Notstands.irbe durchzuführen, um Arbeit für die Erwerbslosen zu b-schv Die Absicht des Stahlhelms, der sich, genau so wie bas Rc banncr in Leipzig und der Iungdo in Bautzen zur sreiwilb Arbeitsdienstpslicht anbtelet, bedeutet nichts anderes als i Unterstützungsaktion für die neue Lohnraubossenjive der K talisten. ßrlverbslosensturm im Ruhrgebiet Heute wurden im Ruhröebiet zum erstenmal die vrrkür Unterstützungssätze den WoHfahrtserrverbolosen ausgczahlt. fast allen Orten kam es zj> Demonstrationen und Zusamu stützen. So kam es in Möks^u stürmischen Szenen. Es s «ine Versammlung der ErwtrKlosen statt, nach der es ,u gedehnten Demonstrationen jn der Stadt kam. Freiwillig teilten Heine Gewerbetreibende Brot und andere Lebensm an die Hungrige«. InH.ornberg kam ess ebenfalls zu fpontanen Kundgm gen gegen die Reduzierung! der Wohlfahrtounterstlltzuvg. > ihren Frauen zogen die Erwerbslosen durch die Strahr«! forderten Arbeit und Brot. / Infolge der Kürzung /der Unterstützungssätze kam « Metdrich zu Zusammenstiützen zwischen Erwerbslosen uvdl lizei. Fünf Männer und eHne Frau wurden verhaftet, Die sächsische» Nazis geslMS Anzeiger befürchtet Gefolge des KVD VorNotl Dresden, den 4. November. I Die Eröffnung der roten Nolksentfcheidsofsensive dur- M sächsischen Kommunisten hat wie eine Bombe in die Reihen W offenen und heimlichen Stützen Schiecks eingeschlagen. Die H^:W Ausgabe des Dresdner Anzeigers nimmt zu dem KPDPorW in dementsprechender Form Stellung. Nachdem mitgeleili wiD datz man in aller Eile telefonisch« Auskunft bei „führen« Männern der rechtsoppositionellen Partein" eiiiaeholt dl stellt der Anzeiger fest: „Di« Parteiiustanzen haben noch nicht Stellung nehnl können, da der kommunistische Antrag ... immerhin «tiM überraschend kommt." Dieser Sah kennzeichnet die ganze Verlegenheit d«r !ä<t» schen tzttlerbuben und Hugenberger, di« ja insgeheim dir H spiratoren der Cchieckpolitik sind, ihren Anhängern aber „Lpß sition" oorzutänschen bemüht sind und die b«i der Durchführt ihrer Doppelrolle objektiv von der Tolerierungspolitik der sätz fischen Sozialdemokratie gedeckt werden. Die KPD führt ihr« Volksbegehrenaktion auf Landtage V lösung als Massen Mobilisierung gegen das grol kapitalistische Diktaturregime Schiecks 4 den Faschismus durch und entlarvt dabei die Verlos h?!t der „nationalen Opposition". Der Anzeiger stellt dabe.i weiter fest: „Das Volksbegehren wird ohne Zweifel Erfolg haben." ! Das ergibt sich natürlich bereits aus den Stimmenzahlen i KPD. B«t 3,5 Millionen Wahlberechtigten bedarf es für u Volksbegehren nur 350 000 Stimmen, die KPD erhielt allein 1 der letzten Reichstagsnrahl 487 000 Stimmen. Der Volksentf^s selbst ersordert die Mobilisierung mindestens der Halste ti Stimmberechtigten. Hierzu .erklärt der Anzeiger: „Eine gewisse Aussicht auf Erfolg lässt sich dem Volkrii scheid nicht absprechen." Wenn dann das Dresdner Amtsblatt „Gefahren" lieht i einem „Zusammengehen der radikalen Linken und Rechten , erklären wir eindeutig genug: Diese Volksbegehrenaktion -t unter Führung der KPD, sie ist eine Massenmobilisierung geck die herrschende Klasse und ihre Negierung. Sie entlarvt Nazis und Hugenberger ebenso wie die verrätcri chen Führer und steht im Zeichen der Losung: „Freiheit. Brot und Sozialismus — für ein rot«s Sach'en in freien sozialistischen DeutschlandI" In diesem Kamps« will 4 wird die KPD die Massen in Stadt und Lai zusammensltnveissen gegen das Echieckregime und sein« niesser, die sächsischen Sendboten der Hitler, Hugenberz Wels. 8n4 Stunden MOUlttersckiristk für das rote Volksbegehren in Sachsen gesammelt. Gestern nachmittag fanden in allen Stadtteilen Leipzig Eintragungen für das rote Volksbegehren statt. In knapp vier Stunden wurden 8080 Unterschriss gesammelt, darunter eine große Anzahl sozialdcmokraW Arbeiter, Reichsbannerarbeiter, Mittelständlcr und in Frauen.