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Dresden, Mittwoch den 4. November 1931 ?. Jahrgang Nummer 186 Menarbeiterstreik verbreitert Massenstreilposten in Hamburg SW-Schönfelder Polizei und Bonzen gegen Streilende Naziführer befehlen Mord! Vrozeß enthlllll: GA-Fllhrer gaben den Auftrag zur Ermordung des Genossen Henning Arbeiter von Nazi mit Beil «Wagen Stettin, 3. November. (Eig. Meldung/) men Für das rote Volksbegehren! Heute beginnt die Unterschriftensammlung / GYD-Arveiter im roten Sinbeitslomitee LrhnraubWedssvruÄ abgelebnt Lohnabbau sür Telegravhenarbeiter SPD,Arbeiter für rotes Volksbegehren Rote Einheit in khemnitz Telebbonslreik in Sefterreich Proletarische Einheitsfront verhindert ekn zweites Braunschweig Wien, -1. November. Kampsbund sür Volksbegehren-Aktion An die Bezirksleitung der KPD Sachsen Leipzig, 3. November 1v3l Nach Eachsell Niederrhein Kotes VolUsNeSekiren in SoMsen Streiksührerverhaitung geplant oen 7. ^Vovembe^ 2S k/^ in Deesc/en 8tacktverorckneter Martin 8oknsicker, Qenoess XVitii weiter, Qsnosee öucstenckskl, öoctium. jVorbekaltlicst poliraitioker O-Oekmijuvg.i Octeum, Lnrusetrsüe; Oustkct Ltssevvitr, Zekillerpsat? öürgerzsrten. Oreacken-l^öbtnu. Uhr all«. Sprechstunde, Miilwoch, 17—18 Uhl I, FreUaq» 18-1- Uhr iuristilch« Sprechstunde Stunden später am Abend desselben Tages lag Genosse Henning tot in seinem Blute. Auch Hocckmeyer sagt aus, das, Weber ihn beauftragt habe, an dieser Aktion tcilzunehmen. Er habe sich daraufhin von einem anderen SA-Mann eine Armcepistole ge liehen. Mit diesen Aussagen ist klar der Beweis erbracht, das; dieser Mordplan von den Naziführern entwor fen wurde. Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Erdball / proletarische Sozialpolitik / FUr unsere Frauen / Der revolutionäre Jungarbeiter Dr«,dner Verla,«gelelllchaft mbS, Dr«»d«N-A. L«lchSs«,ftt0e und Re. dakiian: Siurrbahnhofstr. 1 Lernruf: 17M. Postlcheckkonta: Drerden I8KS0. ?!« wegen der beabsichtigten Streichung der Nebengebiihren ci Dienstag von der Postgewerlschast befchlosiene pasiive Re- i ln, wird im Telephon- und Tclegraphenverkehr geschlossen liuchgesuhrt. Werk« Genossen! Die Landesleitung Sachsen des Kampsbundes ge gen den Faschismus begrübt einstimmig den Beschlich der Bezirksleitung der KPD Sachsen aus Einleitung »ine, roten Stettin, 4. November. (Eig. Meldung.) Line Vcrlraucnsmännerversammlung des reformistischen Ha Iniarbeitcrvcrbandes lehnte den verbindlich erklärten Lohnab l-uiqirLbspruch mit 85 gegen 37 Stimmen ab. Zn ssireiz (Thüringen) sind 200 Arbeiter und Arbeite- "»en der Weberei Müller und Krahncr in den Slreil ge- weil die Firma die Pausen für die Schichtarbeiter nicht Wahlen wollte. Der Unternehmer versuchte den Streik zu ver- lUrrn, indem er jede Arbeitsverweigerung mit Entlassung be- lnhtk. Tie Belegschaft beschloh daraufhin in einer Betriebs- '"iemmlung den Streik und legte sofort die Arbeit nieder. « Sebnitz, 4. November. In einer sehr gut besuchten Volksversammlung, in der Ge nosse Girndt, Dresden, für die Volksdelegiertenbewcgung ge gen Hunger, Elend und Faschismus sprach, wurde gestern ein Boltodelegierten-Einhcitskomitee für das rote Volksbegehren aus drei Betrleboarbeitern, vier Erwerbslosen und vier Gewerbe treibenden gebildet. Einer der gewählten Betrieboarbeiter ist Mitglied der Sozialdemokrati'chen Partei, die anderen Komitremitglieder sind bis aus drei Kommunisten sämt lich parteilos. Dieses erst« Volksbegehren-Komitee ist beispiel gebend für alle Orte. Die Einheitsfront der ausgebeuteten Mas sen unter Führung der KPD ist die Garantie des Sieges über den Faschismus! Hamburg, 3. November. fEig. Meldung.) Heute wurde der Kursus der proletarischen Freidenker, an dem 50 Mitglieder teilnahmen, von vier Polszeiautos aufgeho ben. Alle Teilnehmer wurden verhaftet und nach dem Stadthaus gebracht.. Da die Polizei jedoch nichts Belastendes gefunden hat, muhten die Verhafteten abends wieder freigelassen werden. Die Polizei'nahm an, di« Streikleitung" der Hafenarbeiter verhaflel zu haben. - ' , . . ' Berlin, 4. November. fEig. Meldung.) Ter Schiedsspruch für die Telegraphenarbeiter baut die Lchnc sür Angelernte und Ungelernte um vier Pfennig, für die kttLwerter um 6 Pfennig pro Stunde ab. Die Erlliirungssrist -chiedospruch, der vom 8. 11, 1031 bis 31. 3. 1932 gültig ist, l«it am Freitag vormittag ab. Am 1. November fand in Ehemnitz ein SA-Ausmarsch statt, an dem sich etwa 49110 Hitlergordisten beteiligten. Sie marschierten in äutzerst gedrückter Stimmung , durch die Stadt, da die werktätige Bevölkerung überall deutlich ihre Gegnerschaft zum Ausdruck brachte. In den Nachmittagsstundcu versuchten verschiedene Nazi- Stürme, in die proletarischen Bezirke cinzudringcn, um vor» nach dem Muster von Braunschweig vorzugehen. Aber die Arbeiter waren in geschlossener Einheitsfront aus. dem Posten. Sozialdemokratische Arbeiter, Reichsbannerleüt« wehrten ge meinsam mit t n kommunistischen Arbeitern und den Mitgliedern des Kampsbundes dir angreiscnden Nazis ab. Diese brachten ihre ohnmächtige Wut dadurch zum Ausdruck, das; sie von den abiah- rcndyn Lastautos aus Ziegelsteine gegen d.ie Arbeiter waricn, ohne daß jemand ernstlich verletzt wurde. In den Abendstunden kam cs zu antifaschistischen Demonstrationen der Arbeiter. In Euelchow bei Stettin schlug der Halenkreuzler Reh berg den Arbeiter Bessert, der mit der Kommunistischen Partei sympathisiert, mit einem Beil nieder. Unter der Bevölkerung herrscht allgemeine Empörung über diese Bluttat. Nachdem bereit» die sächsischen Textilindustrien«» einen un- dr'chämten Lohnabbau gefordert haben, wollen jetzt die lins»- 'hmischen Textilbarone eine 12prvzentigeKitrzungder löhne diktieren. Die resormistische und christlich, Büro- miie heuchelt Empörung. Gleichzeitig richtet st« abrr «inen ^«scn Angriff gögen die RGO, um die Auslösung von Streik- >«»l>se» zu verhindernc Unter den Textilarbeitern herrscht ein« Ut«h«ure Empörung. Eine stark« Bewegung ist im Gang«, um b« '-le Linheitasront gegen die Unternehmer unter Führung der ^2 zu bilden. ' ' - - . . > « : di« neunmal aelpalien, Nonpareille,«», oder deren V» . <ür Lamillenan,eigen 70 Pj., für di, Reklame,«», fanlchliestend „ dreilkoMaen Teil «iner Ter«!«»«! 1,b0 RM. Nmeigen.vnnahm« nur s v-n » Ubr an In der Expedition Dreiden-A. 1. EülerbahnhoMrast« 7 die Po« r,S0 RM i lick'. «über an Sonn- .... . —. Anspruch auf Lleserunq der ZeUun« »der aus Zurückzahlung de, Bezugipreli», Hamburg, 3. November. (Eig. Meldung.) Datz der Meuchelmord an dem Genossen Henning von den Nazisührern besohlen wurde, das ist die Gewiß heit, die die heutige Verhandlung gegen die nationalsoziali stischen Mörder des Biirgerschastsabgeordneten Genossen Hen ning erbrachte. Frech und herausfordernd grinsend sagen dies Baumelt, Jansen, Hoeckmeqer, der schon langjäh rig vorbestraft ist, aus der Anklagebank. Die Vernehmung von Jansen enthält die sensationelle Tatsache, das, er von dem Sturmabteilungssührer Weber den Auftrag erhalten habe, sich am 11. März nachmittags bei dem Naziführer Stölp- lin zu melden, von dem e, dann einen besonderen Auftrag erhalten werde. Nach der Mittagspause erklärte Jansen dann weiter, daß ihm der SA-Führer Weber geraten habe, eine Waffe mitzuneh- da cs sich nm eine gefährliche Sache handele. Wenige für das rote Volksbegehren in Sachsen! Gegen Faschismus und Schicck-Diktatur! Für Arbeit, Brot und Freiheit! Für «'n rotes Sachsen in einem freien sozialistisch.» Deutschland! Die Landeslcitnng Sachsen des Kampsbunde» gegen den Faschismus. Zer Streik im Hamburger Hafen Hamburg, 3. November. fEig. Bericht.) Ml v 'ni srüh ausgebrochene Streik der Hamburger Hafen- 'M sich im Lause des gestrigen Nachmittags und des Heu« - ^nniuags weiter verbreitert. Trotz der ipsamcn Streik- in : iiliiov der Gcwerkschastsbürokratie haben sich eine Reihe - ccr scMr Betriebe dem Streik angeschlossen. Die Streiken- !! ^ Mnssrnstreikpostcn. Durch die Versuche der Unterneh- : ' lMmerlschastsbiirokratic, Streikbrecher zu vermitteln, . ! ?ie Erregung der kämpfenden Hafenarbeiter auherordcnt- l t Zn zahlreichen Fällen schlossen sich zum Streikbruch ver- s - :e Arbeiter nach Aufklärung der Streikbewegung an. <1 einer vom roten Einheitsverband einberufenen über- - Mitgliederversammlung erhoben die Hafenarbeiter Pro- ' <11 das Vorgehen der Polizei, die am Montag geschossen " M ile irüh wurde das Polizeiaufgebot im Hasen verstärkt ! '-iurcülx Streikende verhaftet. Doch die Kampfstimmung llM gut. 7 - - somte werktätige Bevölkerung verfolgt den Kampf !<- nlcnarbciter um Lohn und Brot mit größter Sympathie M r.u Appell der IAH und der KPD zur kräftigen Soli- Uni,« und nktivcn Unterstützung der Streikenden in Massen )rlzk leihen. Dresden, 4. November. Der Vertreter der Sächsischen Regierung hat gestern vormit- tag den Beauftragten der sächsischen Landtagsfraktion der KPD den Eingang des Antrages sür das rote Volksbegehren zur Auf lösung des Sächsischen Landtages bestätigt und di« Parteileitung ausgesordcrt, die verfassungsmäßig erforderliche Zahl von 1000 Unterschriften beizubringen. Die Parteileitung hat bereits alle erforderlichen Schritte elngeleitet, um bereits heute die erforderliche Zahl von Unter- schristen auszubringen. Nicht 1000, sondern 5000 Unterschriften bis heute abend ist das Ziel! Hamburg, 3. November. (Eig. Meldung.) -rute mittag ist das Lokal der zentralen Streikleitung be- scji und alles, was sich darin befand, verhaftet worden. Um lt Uhr fing dann eine lebhafte Bewegung im Hafen- psirt an. 15.15 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit stand im ^I«n eine Me »schenmauer, die Streikp 0 sten der Ha- hcnbciier. Das ist der Augenblick, wo dir Polizei eingreist. i>.N Uhr werden der Ausgang des Hafens am Bahnhof, der kcumwollweg, und die Strotze Vorsitzen mit dicken Tauen ab- piüAklt. Alle Arbeiter werden nach Ausweisen gefragt und Aussen durchsucht. Die Zugangsstratzen sind dicht mit Men- ssril qcsi'Ut. Volksbegehrens zur Auslösung des sächsischen Landtage» und zur Beseitigung der Filiale der B r it n i n g-Dittatur in Sachsen, der Schirckregierung. Der Kampfbund gegen den Faschismus, Bezirksverband Sachsen, gelobt, all« Kräfte einzusetzen, um die KPD bei der Durchführung der Massenmobilisierung z« u n 1 e r st ii tz e n. Der Kampsbund gelobt, mit allen antifaschistischen Werktätigen in proletarischer E i n h e i t»f r 0 n t zu kämpfen MU, monaillch r.so RM tiahlbar im varau«), durch Msteüaebühr». DI« „«rbeUerstimm»" erlchein« tilg. i«i«rl,gen. Ja Lallen böherer Lewa» besteh« kein