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Tageszeitung der KPD / Sektton der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Grdball / proletarische Sozialpolitik / Fllr unsere Frauen / Der revolutionäre Jungarbeiter , di« n«unm«I »«lpilttn« 8<«np-„UI,,«U« »!>«i »«i«n I«->ug,p,»ii«: it«> Hau, m«n«iUch r,»0 AM Ijihibar im voiau«>. dur» I P-kia«: Dr«»dn«r «k,Iag,A,Nli^>ali mbH. Dlc,d«ii.2l. Telchiisl»lielle und 21c« . i'i lii« IlaivUItN-ni«!««!» Pi . Iu« bi« R«1I«m«,kU« I«n>chU«»<n» I ot- P«1 r.bl) i^jv« Zu!l«Ni,kbübr>. Di« ..Ulbineilcimm«" «ilchkinl laa. I daklion: <5>uirrbabni,ol I«. 2 grrnius: 17 2/18. PolUchkckkonI«: Drrabtn 18 >!'">. «i«äpai>i^"> Teil «>n,r I«vi«il«> 1.L0 RM. Ln»«ipen.rinn,hm« »ui I .ick- aui,«« ,n L«nn> und !t«i,«i,z,n. gn gatikv dbk«««r Cxwal« b«II«bi t«In I E»««chilunden: M«nla^, ik—18 Uhr alig Epicchiiu»»«, Miiiwoch» 17—18 Uhr s >,a« »«" 8 Ub« an 1" d«, Erp«biN«n Di««b«n.U 1, <viii«,d«h»d,Uir«Ii, r Unip,u« «us i!i«!«iunq der Zetiun, oder aus Zurü^i-HIuna dc« Bemü'dreile, delriebo- und ardeU,r«<i,U graa«n. g««iia,i« 18—IS Uhr luriliilche Lvrr^Iiunde 7 Jahrgang Dresden, Mittwoch den 14. Oktober 1931 Nummer 169 Jeutscher Handelskrieg gegen die SMetnnim! Unsere Antwort: Schutz der Sowjetunion! eo in dem Beschluß heitzt, „matzgebende russische Kreis,. vBÜnIn^s pnornamm r Weiterer Abban der Sozialvolitik Oexen vrüninx.MktstuB Zemonstrationen in Berlin und Kassel einen guten pali, lüe die Arbeiter' Dcr Bcfchluß der Reeder bedeutet tischen Anschauungsunterricht Der Homburger Beschlug muß in alle Serien und Hirne der Wcrttäligcn die eherne Tatsache hämmern, datz die Sowjetunion der einzige hart und das Rückgrot siir die gesamte kompjende Arbeitertlosje der ganzen Aietl ist. Hamburg mahnt alle klassen, bewuszten Arbeiter und Angestellten: Schützt die Sowjetunion vor den Anschlägen und Erpressungen des internationalen Räuberlapitals! Kämpft mit der kommunistischen Bartri siir da» rote Leibst- hilseprogramm, siir Prot, Arbeit und Freiheit, siir ein sozin. listisches Deutschland, in dem kein Platz siir Ltreitbrcchcr und kein Platz siir parasitäres llnternchmcrpatt ist, das sür ihre tkebensinteressen streikende Arbeiter in Zuchthaus wegen „Meu terei" schicken will. 2er Reedereiverband beschließt Anstellung des Schiffsverkehrs nach fowietruffischen Gewässern Streikende Seeleute werden mit Meutereiparagraphen bedroht/Solidarität mit den Streikenden! Aerschlaouna des Larlfrecbts / „Deutschland in der Reaktion der Welt voran" / Nur Kommunisten fuhren den Kampf aeaen Gozialreaktlon und Nowerordnunas-Diitaiur klaff« der ganzen Wett. In allen kapitalistischen Staaten Schutz der Streikbrecher durch den Staatsapparat, Einsetzung von Mili tär und Polizei gegen die Streikenden, in der Sowjetunion allein volle Freiheit und schütz der streikenden ausländischen Arbeiter. vor dem el. Berli n, 11. Ok. fEig. Ber.) In einer Zeit, der sich rasch nerjchürje.iden Wirtschafts krise, des wachsenden Elends tritt der Reichstag zu einer kurzen Schcintogung .zusammen. Tiefe Unsicherheit herrscht im 1?agcr der Bourgeoisie und Einigkeit nur in dem einzi gen Ausweg, der ihr bleibt: Neue Massenbclastung, stär kere Unterdrückung. In der heutigen Sitzung des Reichstages waren es nur die K 0 >n m u n i st e n, die dem Kanzler, der seine Politik zu rechtfertigen versuchte, entgegen traten. R azis und D e u 1 s ch n a t i 0 n a l e glanzten durch Abwesenheit. Rur die Kommunisten protestierten gegen die polizeiliche Besetzung des Reichstages. Sie empfingen den Kanzler mit Zurufen und als er jein Programm entwirkelte, waren es wieder die Kommunisten, die in Zwischenrufen die Empö rung der Massen zum Ausdruck brachten. Betreten fassen die Sozialdemokraten da, als Brüning, die Taten der H e r- m a n n - M ü l l e r - N e g i e r u n g sür die Erhaltung des kapitalistischen Systems rühmte Sic schwiegen, als sich der Kanzler rühmte, datz Deutschland mit seiner reaktionären Sozialpolitik den Anfang gemacht habe. Die Sozialdemo kraten schwiegen, als der Kanzler den weiteren Abbau der Sozialpolitik und die Zerschlagung des Tarifrechtcs an kündigte. Auch die abgejpittcrten „Linken" schmiegen. Rur einmal wurde die sozialdemokratische Fraktion offensiv: Am Schluß der Tagung brachte die kommunistische Fraktion ein Hambur g, 11. Oktober. Der Verband deutscher Reeder hat gestern beschlossen, keine deutschen Schiffe mehr nach der Sowjetunion zu ent- Icnbcn. Begründet wird dieser Beschlutz mit den Arbeitseinstellungen der deutschen Schiffsbesntzungen in Leningrad . ,d Odessa und der Unterstützung dieser Streik» durch, wie c Icr plovokotorijche Beschluß der deutschen Reeder bedeutet - Piokloiuierung des Handelskrieges gegen das Land der Ar- mic> Bauern. Er ist ein Schlug in das Gesicht aller Werk- 1 In sawjetrnisischen Gewässern liegen znr Zeit 1l ! b e Schiffe, deren Mannschaften sich im Streik dc- - >md sich mit den streikenden Seeleuten in Deutschland vc: ch erklärten. Weil die Sowjetregicrung im Gegensatz zu kapitalistischen Staaten die Anwerbung von Streikbrechern verbietet, p c Bevölkerung der Sowjetunion ihre Smnpathien mit den : ' enden bekundet, sind die um den Prosit besorgten deutschen ei zu dieser Erpressungsmafznahmc gegenüber der Sowjet- .ei.m ubergcgangen. Gleichzeitig kündigen die Reeder an, daß k zcgen die Streikenden Strafanträge wegen Meutrrei :ch- ls haben. Bon welcher unerhörten Unverschämtheit die e- : chcn Reedrrkapitalisten bei ihrem Ansinnen an die Sowjet- nien erfüllt sind, gebt an? der weiteren Begründung des B nkoiibe'chlusses hervor. Die Reeder haben die eifern» Stirn w dchaupten, daß die Sowjetunion die Pflicht gehabt hätte, die Leitung der Schiffe in Schutz zu nehmen und die Streikenden wegen Meuterei zu bestrafen! ?cc Beschluß der Reeder ist von weittragender poli- » ch r Bedeutung Er zeigt an einem Einzelfall die un- i» Zuspitzung des Gegensatzes zwischen der verfaulenden i n- verfallenden kapitalistischen Welt und der Welt des lozio- liii:!chen Aufbaues. Alle Werktätigen mühen sich klar darüber fein, wo» der Hamburger Beschluß in seinen folgen bedeutet. Schisfosperre nach der Sowjetunion heißt Warensperre für da» Land der Arbeiter und Bauern, bedeutet Sabotage der Mafsenbestellungen, die die Sowjetunion in Deutschland ausgegeben hat. Für die Massen der Werktätigen hat daher der Hamburger Beschluß zur «Zeige, neue Betriebsstillegungen, Masfenent- lossungen, Kurzarbeit bei all den Industrien, dir ihre Betriebe noch durch die Ausführungen fowjetruffischer Bestellungen aufrecht erhalten. Vermehrter Hunger, vermehrtes Massenelend! Hoch auf die Sowjetunion, das Vaterland der Weiltätig.'n aller Länder, aus. Der Reichtstagspräildcnt Loebe schloß deswegen den Genossen G r n b e ans 2 Tage ans. Da hatte Herr Dittmann von -er sozialdemokratischen Fraktion die eiserne Stirn zu sordcrn, „Aus litt Tage mütztc man ihn nusschlictzcn" Als einziger Tagesordnungspunkt der heutigen Reichs- tagssitznng stand die Entgegennahme der Erklärung d s Reichskanzlers. Bor Eintritt in die Tagesordnung prot. testierte der Genosse Torglcr gegen die unerhörte polizeiliche Besetzung des Reichs tages, der Reichstag gleiche beinahe einer belagerten Festung, cs fehle nur noch, datz man Stachrldraht um den Reichstag ziehe und Kanonen ausjtelle! Gegen die Stimmen der Kommunisten wird der Antrag a b g e l e h n t. Der Reichskanzler wird von den Kommunisten mit stürmischen Zurufen begrüßt: , H u n g e r I a n z l c r", A b- tre t c n", „R ur - D ' kla > o r". Brüning rechtfertigte die Zusammenlegung des Wehr und Innenministeriums in einer Hand. Die Leitung des Wehr- und Innenministeriums ist in einer. Hand vereinigt. Mehr als je zuvor zwingt uns unsere heutige Rotl'ge zu einer einheitlichen Zusammenfassung der staatlichen Macht mittel namentlich auch der von dem Herrn Reichsprä'!'eil ten erlasjenen besonderen Machtbefugnisse gegen alle Be strebungen und Strömungen, die den Staat in bedrohen suchen. Die Leitung der Wehrmacht wird ihre bisherige i, bewährten Grundsätze weiter verfolgen, die eine Gemäß, dafür bieten, daß dieses wichtige Machtinstrument des Staates jederzeit feinen Aufgaben gewachsen iit Brüning unterstrich das Einjchwenken Deutschlands in die Antijomje'sront. Deutschland hat im letzten Jahrzehnt mehr als alle Rach barn geprüft, wie die ungelösten politischen Fragen der Welt die innere Rot bis zur Grenze des Erträglichen gesei gert hat. Deutschland hat das Recht an die Völker der Weit den Appell zu richten, die Bemühungen zu der uner läßlichen solidarischen Zusammenarbeit endlich zur prakti schen Tat werden lassen. Dann kiindgte der Kanzler den w e i t e r e n A b b a u d e r S o z i a l p al i t ik an Noch stärker als in den ver gangenen Monaten ist eine Einstellung von Wirtschafts- Finanz- und Sozialpolitik auseinander nötig. Die Reichs regierung, die sich schön in den vergangenen Monaten dc- Rates wirtschaftlicher Sachverständiger bedient hat, hat b: Berlin, 14. Okt fEig. Meld.) In der Berliner Innenstadt kam es gestern abend zu spontanen Demonstrationen, an denen Taufende von Arbei tern und Erwerbslosen beteiligt waren. Die Straßen der Innenstadt waren schon seit dem vormittag mit einem Harken Polizeiaufgebot besetzt. Die am Tage ausgestellte Polizei wurde dann nachmittags nach der Leip» ziger und Friedrichstrahe dirigiert, sie haben jedoch nicht verhindern können, datz die Arbeiter demonstrierten. Kassel. 14. Okt. (Eig. Meld. Gestern abend kam es in Kassel zu großen Demonstrationen der Werktätigen. Bereits gegen ahend setzte bch ein großer Zug Demonstranten in Bewegung. Bei. seinem Marsch durch die Stratzen schlossen sich dem Demonstra» »'onszüg immer mehr Männer ünd Ftauen an. Nach onderthalSftifndiger Demonstration wurde der Rathaus ausgelöst. Nach Beendigung der Demonstratioy besetzte die Polizei die Berkehrsstratzen von ! » ... i , , ' '