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Oas Klopfen an -en Türen -es Erlösers Zum Zublläum der Eucharistie am Gründonnerstag des Heiligen Zahres 1934 Vor drei Jahren entstand eine Gebetsbe we tz ung nm das Kommen des eucharistischen Reiches, die in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz und darüber hinaus wie im Sturme verbreitet, von einer tzroszen Reihe von Kirchensiirsten dieser Länder, ebenso vom Vorstand des permamenten Komitees für die eucjzaristi- schen Weltkontzresse (Bischof Heylen (Namur) und dem verstorbenen Kardinal Nossum) Setzen und warme Be- grühuntzsschreiben erhielt. Ueber 60 ONO Ovdensfrauen, untzezahlte Kinder, Kranke, Erwachsene, Priester und Laien sind in dieser Vewetzuntz zusammentzcschlossen in der Absicht als katholische Aktion des Gebetes „Mitar beit mit den euci)aristischen Seclfortzsbemühuntzen der kirchlichen Hierarchie zu leisten, um den eucharistischen Kundtzebuntzen der Päpste und Dischöfe zu foltzen und ein tzeivaltitzes Gnadenecho von Gott zu erbitten. Diese Eucharistische Gebets-Aktion (EGA), eine rein tzeistitze Gemeinschaft von betenden, demütitz-treuen Hel fern der Seelsortze, ohne jede vereinsmäszitze Vinduntz, läht sich von dem lebenditzen Glaubenstzedanken belzerr- schen, dass Christus, der Welterlöser, auch heute und im merdar Erlöser in allen Nöten ist, der wirklich und le- benditz in unserer Mitte weilt; daß wir darum zu ihm stürmen und stürzen solle», um uns von ihm Helsen zu lassen. Da diese eucharistische Vesinnuntz aber eine tzrohe Gnade ist, muh sie von jedem Einzelnen erbetet und er- opfert werden. Darum soll eine tzewaltitze Weltprozession zum Altar und Tabernakel, eine Weltkommunionbewc- guntz, ein Weltfronleichnam im Geiste Pius X. entstehen. Das „Eucl>aristiscl)e Flugblatt" der EGA, das diesen Gedankenkreis des lebendigen Glaubens lind des demü tigen apostolischen Helfens in wirkungsvoller Form dar legt, ist bereits in über 2 Millionen Exemplaren verbrei tet. Es sollte von allen Gläubigen in den eucharistiscl>en Feierstunden des Heilig-Iahr-Endes, am Gründonners tag und Fronleichnam 1934 gelesen werden, da es wirk lich Segen in die Gemeinden trägt, in denen es verteilt wird, und die eucl-aristische Erhebung der Katholiken ge waltig anregen und fördern kann. Von der Abtei Wind berg (Post Hunderdorf bei Bogen, Niederbayern) eben so vom Verlag des Iohannesbundes Leutesdorf am Nh. ist eg unentgeltlich (nur gegen Portoersatz) in beliebigen Mengen zu beziehen. Das Jubiläum der hl. Eucharistie soll eine Erneue rung im Glauben und im Leben aller Christen veranlas sen. Aus dem Kelch des Blutes Christi muh das Königs und Priestergeschlecht der „Katholischen Aktion" erwach sen. — Dazu bedarf es vor allem des Gebetes, das Pius xi. immer wieder als Heilmittel zur Rettung unserer Seelen empfiehlt. Die encl>aristische Jubelfeier, die Welt- kommnnionbewcgung, soll über den Weltkommunismus siegen. Aus einem Hause des Hasses und Unrechts möge die Welt wieder ein Abendmahlssaal werden, in dem die L-ebe Gottes und der Menschen zuhause sei! Dr. —m (Rom). Oie französisch-belgische Fühlungnahme Besprechung Varthou-Symans Ueber die Besprechungen, die am Dienstagmui-m.i zwischen dem französischen Aussenminister Barthöu und dein belgischen Auhenminister Hymans stattfanden, wurde fol gende Verlautbarung ausgegeben: Barthou und Hymans hatte» tm belgischen Auszenmini- sterium eine lange Besprechung, die Infolge ihrer alle,, ve. Ziehungen einen besonders sreundschastlichcn Charakter hatte. Beide haben die europäische Lage geprüft. Sie haben ihre Uebercinsti,nmung scstgeslellt bezüglich der Gefahr einer Ivie- derausrüslung Deutschlands. Sie haben sich gleichfalls be sorgt gezeigt hinsichtlich der Folgen, die ein Rüstungswett lauf nach sich ziehen würde. Um diese Gefahren zu beschwö ren, haben sie den Abschluss einer internationalen Konven tion, die ernste Garantien für ihre Ausführung enthalten müsse, als wünschenswert bezeichnet. Die Besprechung bezog sich sodann aus die verschiedene» Fragen, die die Beziehun gen der beiden Länder angehen. Die Unterhaltung hat in wesentlichen Punkten eine Ueberelnstimmung der Rieiuun- ge» der beide» Regierungen ergeben. Paris, 23. März. Auhenminister Barthou ist um Mitter nacht aus Brüssel wieder in Paris eiugetrofsen. Er üuherte sich sehr befriedigt über seine Brüsseler Besprechungen. Oesterreichs neue Verfassung Wieder Doppeladler. — Der 1. Mai als Staatsfeiertag. Wien, 28. März, lieber dos in der neuen Verfassung Oesterreichs vorgesehene Notrecht des Bundespräsidenten und der Bundesregierung zum Erlas; von Gesetz und Ab änderung der Verfassung wird jetzt bekannt, das; die vor gesehenen Verfassungsartikel der Regierung eine auszer- ordentlich unabhängige Stellung gegenüber den gesetzge benden Körperschaften sichern. Die Regierung soll darin die Ermächtigung erhalten, unter „auszcrordentlichen" Umständen bestimmte Grundrechte zeitweilig und örtlich aufzuheben. Tie Regierung beabsichtigt, wie verlautet, in der kommenden Verfassung neben der Streichung der Be zeichnung Republik auch das bisher von Karl Nenner im Jahre 1919 eingesührte republikanische Wappen Oesterreichs, dos bekanntlich einen Adler mit Hammer und Sichel darslellt, abzuschafsen und den Doppeladler der Habsburgischen Monarchie wieder einzusühren. Fer ner beabsichtigt die Regierung, den 1. Mai zum Staats feiertag zu erklären. Der diesjährige t. Mai soll zu ei ner groszen vaterländischen Arbeitsfeicr ausgestallet werden. Roosevelt überstimmt Das amerikanische Repräsentantenhaus tibersllmmke mlk der erforderliche» Zweidrittelmehrheit den Einspruch Roose velts gegen die Kriegsvclcrancnvorlage, die hierdurch vom Haus nochmals angenommen worden ist. Wölf VauernlM verschüttet Durch das Einlrcke» der warme» Witterung ist es In Mienen am Grundlsee in vberöslerreich zu einem Bergrutsch gekommen. Die in Bewegung geratenen gewaltigen Erd massen gleiten mit groszex Geschwindigkeit talabwärts. Die Ortschaft Mienen konnte noch rechtzeitig geräumt werden. Zwölf Bauernhöfe wurden verschüttet. Der Bergrutsch hat bisher fünf Hektar Jung- und Hochwald sowie Geröllhalden ersaht. Die Lrdmasse» stürzen mit grohem Getöse in den Grundlsee. Der Schaden wird auf einige hunderttausend Schilling geschätzt. An die Unfallstelle wurden Pionierabtei lungen entsandt, um die verschütteten Bauernhöfe wieder auszugraben und die notwendigen Sicherheilsinasznahmen zu treffen. llnlsornwerbot in Finnland. Helslngfors, 27. März Nach mehrtägigen erregten Debat ten hat der fiiuüsctie Reichstag in der Nacht zum Dienstag mit den Stimmen sämlticl>er anderer Mn'leien gegen die Stimmen der finnisciien Sammlungspartei und der Baterländisclien Voiks- lxuvegung ein sogenanntes Btusengeseh angenommen, das das Tragen poliliscl>er Uniformen und Abzeichen in der Oeffentüch- lieit verbietet. Das Gesetz gestattet jedoch noch das Tragen von Uniformen in geschlossenen Versammlungen Das (äesetz richtet sich in erster Linie gegen die schwarzblauen Uniformen der va- lerländisctien Volksbewegung. Der Abschluh der grohen englischen Flatten-Manöver. Blich auf den Hasen von Gi- iraltar mit den englischen Kriegsschiffen. Nachdem die grohen briti schen Flottenmanöver der vereinigten Mittetmecr- und Allantikslottc Infolge der gewaltigen Stürme unterbro chen werden muhten, wurden alle Einheiten im Hasen von Gibraltar zu einer eindrnck-x sollen Parade zusammenge« zogen. Kotkolisclis kuncisckou Pius XI. empfängt einen Pilgerzug aus Mailand. Pius XI. gewährte einem Pilgerzug aus Mailand am 20. März eine Audienz, wobei Erzbischof Kardinal Schuster dem Heiligen Vater als Geschenk des Erzbis tums Mailand eine Schatulle, die auher Medaillen aus dem Heiligen Jahr wertvolle andere Erinnerungen ent hielt, überreichte. Im lstaramcntcnsaal betrachtete der Heilige Vater das Gischenk der Erzdiözese mit groher Freude. Die Schatulle soll bei der Schlieszung der Heili gen Pforte eingemauert werden. — In der Benediktions aula wurde der Papst vom Mailänder Pilgerzug unter begeisterten Kundgebungen empfangen. Er wandte sich in seiner Ansprache besonders an den Kardinal und Erzbi schof und an den Klerus der Mailänder Diözese, wozu er selbst einmal gehört hatte und dessen zahlreiche Der- tretung ihn fast glauben liehe, noch in ihrer Mitte in sei nem geliebten Mailand zu weilen Nachdem Pius XI. noch auf die Bedeutung des Iubiläumsjahres und auf die Früchte, die es in den Seelen der einzelnen Hervor rufen mühte, hingewiesen hatte, verabschiedete er die Pil ger mit der Erteilung des päpstlichen Segens. Ein Schüler Don Boscos bei seiner Heiligsprechung. Manila. Ter Apostolische Nuntius der Philippinen, Erzbischof Piani, früher ein Schüler des Seligen Don Bosco in Turin, wird die Pilgerfahrt der Katholiken der Philippinen nach Nom führen. Msgr. Piani hasst, zu Ostern der Heiligsprechung seines früheren Lehrers und Stifters des Salesianerordcns persönlich beiwohnen zu können. Der Erzbischof war seinerzeit auch bei der Bei setzung Ton Boscos zugegen. * 12 000 Iren pilgern zur Ewigen Stadt. Nom. Wie wir erfahren, ist zur Zeit eine grohe Pil gerfahrt von 12 000 Personen von Irland zur Ewigen Stadt unterwegs. Unter den Pilgern befinden sich Nir. Cosgrave, der frühere Präsident des irischen Freistaates und Kardinal Mac Rory, der geistliche Führer dieser Pilgerfahrt. 'Nach dem Reiseplan wird man am Mittwoch in dem Hasen Civitavecchia vor Anker gehen. Jeden Tag werden an Bord 1öO heilige Messen gelesen. Mit Sonder, zügen werden die Pilger nach ihrer Ankunst von Civi- tavecchia aus täglich nach Rom gebracht werden, um abends wieder mit den Sonderzügen zu der ..Lancastria", wie ihr Schiss heiht, zurückgebracht zu werden. Am St. Patric-Tag werden die irischen Pilger vom Heiligen Va ter in Audienz empfangen An diesem Tage wird der Pilgerzug weiterfahren bis zur vatikanischen Station. «lern ksrcks Auolandspressekonserenz über die deutsche Arbcitsbeschasjung Berlin, 28. März. Auf Einladung der Presseableiluug des Reichsminisleriums für Ballisauslilärung und Propaganda sand am Dieiislagnachiniltag eine Aussprache mit der Aus- landsp resse über die deutsche Arbeitsbeschaffung statt, aus der Reichsarbeitsminister SeldIe und die Staatssekretäre Dr. Posse und Reinhardt Vorträge über die technische und finanzielle Durchführung des grohen Arbeilsbeschassuugspro- graunns der Reichsregierung und die Handelspolitik Deutsch lands hielten. Inn Klepura singt sür die deuische Winterhilfe Berlin, 28. März. Ian Kiepura, der grohe polnische Te nor, verabschiedete sich am Dienstag in einer 'Nachtvorstellung im Gloria-Palast von seiner deutschen Gemeinde. Tah er die sen Abend benutzte, um seine grohe Kunst in den Dienst des Winterhilfswerks zu stellen, und so auch seinerseits zu dem ge waltigen Hilsswerk des deutschen Volkes beilleuerte, trug dem sympathischen Künstler stürmischen Jubel und ein dankbares Gedenken ein. Vizekanzler von Papen übernimmt Präsidentschaft des Union. Klubs Berlin, 28. Marz. Wie milgeleilt wird, hat der Union- Klub den Vizekanzler von Papen gebeten, die Präsidentschaft zu übernehmen. Der Union-Klub ist die seit 1807 bestehende Vereinigung von Männern, welche der denlscher Pferdezucht und dem Pferderennen, als Leislungsprüsungen dieser Zucht, dienen. Der Vizekanzler hat sich — wie wir hören — bereit erklärt, die Präsidentschaft zu übernehmen. Die Berliner Städtische Oper im Reichobesitz Berlin, 27. März. Der Reichsminister sür Bolksausklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, halte zum heutigen Dienstag eine Versammlung des gesamten künstlerischen und technischen Personals der Städtischen Oper. Chariotlenburg, einberusen, in der er folgende Mitteilung machte: Das Reichskabinett hat in seiner letzten Sihung die Ueberleitung der städtischen Oper, Chariottenburg, aus dem Besitz der Stadl Berlin aus das Reich und die Weilersührung der Oper als reichseigenes Institut be schlossen und die zu diesem Zweck erforderlichen Mittel bereit gestellt. Die bisherige städtische Oper, Eharloltenburg, erhält den Namen „Deutsches Opernhaus". Die Führung und Ver waltung der Oper wird von dem sür das deuische Theater- und Kunstwesen zuständigen Reichsministerium sür VolksauflUä- ruug und Propaganda ausgeübt. Dienstag besichtigte der Neichswehrminister von Blom berg in Begleitung des Ehess des Wehrmachtsamtes, General major v o n N e i ch e n a n , in S t e l t i n die Garnison. Der Neichswehrminister schritt die Front ab und hielt dann eine kurze Ansprache, in der er die von jeher bewährte Soldaten tugend der Pommern ganz besonders hervorhob.