Volltext Seite (XML)
Nr. 52i Sächsische Volkszeitung Seite 7 Der „Tarlnngtvn-Brillani" verschwindet Ein sch auer Iuwelendleb und ein noch schlauerer Deiekttv „Und nun wollen Sie mir bitte den Tarkington-Brillanten plgenl" Der junge, mit solider Eleganz gekleidete Mann prüfte mit fachmännischem Blick den kostbaren Stein, den ihm der Juwelier Ted Gouldberg auf feinen Wunsch vorgelegt hatte. Vor einiger Zeit hatte ein Amerikaner das prachtvolle Stück verkauft und sein Ankauf durch Gouldberg bildete damals den Gesprächsstoff aller interessierten Kreise. Seither hat sich noch kein Käufer sltr den teuren Stein gesunden, der die Kleinigkeit von 800000 Mark wert ist. Kein Wunder, das, der Juwelier mit Argusaugen jede Bewegung des Kunden verfolgte. Und auch der erste Verkäufer überwachte sorgsam den Fremden. Dieser wandte sich plötzlich um und erklärte, aus die Auslage zeigend: „Ich möchte mal gerke sehen, wie diese schöne antike Fassung aus dem Schaufenster zu dem Stein passen würde." Unwillkürlich wandten sich di« Blicke des Chefs und des ersten Verkäufers für einen Augenblick der Auslage zu. Als sie wieder ihre Augen auf den angeblichen Kunden richteten, blieben sie wie versteinert stehen, denn der Stein war innerhalb dieses kurzen Eekundenbruchteils verschwunden. Der Kunde aber stand in unerschütterlicher Ruhe da, als wäre überhaupt nichts geschehen. Der Juwelier und sein Gehilfe stürzten erregt auf den Fremden zu. „Geben Sie sofort den Stein heraus!" Der Fremde zog hochmütig die Brauen in die Höhe und sagte verwundert: „Ich verstehe Eie nicht, Sie haben doch den Stein vor einem Augenblick selber weggenoinmcn." Der Juwelier verständigt« sofort die Polizei. Der iunae Mann meinte achselzuckend: „Sie sind entschieden im Irrtum, Mr. Gouldberg. Bei mir werden Sie den Stein vergeblich suchen." Die Polizei kam und untersuchte den Kunden aufs genaueste. Ci« konnte nichts finden. Dann erschien der Leiter der Edel stein-Brigade von Scotland Pard, Colonel Newner, mit seinen tüchtigsten Beamten. Aber auch diese suchten vergeblich und auch eine genaue Durchsuchung des Ladens zeitigte kein Ergebnis. Colonel Rewner war nun überzeugt, daß der junge Mann den Stein verschluckt hätte und brachte ihn zum nächsten Kranken haus, wo er mit Röntgenstrahlen untersucht wurde. Das Ergeb nis war gleich entmutigend wie bei den früheren Untersuchun gen. der Stein blieb verschwunden. Gouldberg betraute nun einen der tüchtigsten Privat detektive Londons, John E. Pclligs, mit der Aufklärung des mysteriösen Diebstahls. Der Detektiv liest den jungen Mann aus dem Spiel und widmete sich vorerst einer gründlichen Unter suchung des Ladens. Nach zwei Stunden halte er das Rätsel gelöst. Der junge Mann, ein gewisser Oysscr, hatte ein kleines Kitt klümpchen in seiner Hand verborgen gehabt und mit seiner Hilse klebte er in dem Augenblick, als die Aufmerksamkeit des Juweliers abgelenkt war, den Stein blitzschnell an die Unter seite des Ladentisches. Er hatte mit einem Komplizen ver abredet, dast dieser noch an demselben Tage die Beute holen sollte. Tatsächlich erschien knapp vor Ladenschluß ein würdiger, älterer Herr, der mit aussallender Liebe die Unterseite des Ladentisches streichelte. Man nahm ihn gleich im Laden fest und hatte damit beide Täter hinter Schlost und Riegel Meister Lampe erschreckt eine Stadt Panik wegen zweier Käsen Man sollte nicht glauben, daß zwei kleine tzarmlose Hasen imstande sein könnten, eine ganze Stadt in Auslegung zu ver setzen. Dennoch hat sich in der jugoslawischen Stadt Subotica «in solcher Vorfall abgespielt. Es war gerade um di« Mittagszeit, als die BUroangcstell« ten, Verkäuserinnen usw. von ihren Arbeitsplätzen aus die Straste strömten Plötzlich erscholl der Ruf: „Die Hasen sind los!" Vermutlich hatte man den Spaßvogel, der die Antunst der seltenen Gäste in der Stadt so laut verkündete, nicht richlig verstanden, denn die Wirkung mar ganz unenvartet. Als wäre rin Blitz zwischen sie gefahren, so stoben die Menschen vom belebten Gehsteig nach allen Seiten auseinander. Die Damen rafften erschreckt die Kleider auf und rannten, was sie konnten, auf die nächsten Haustore zu. Mädchen slohen kreischend in die Seitenstraßen, und selbst die Männer wurden von der allgemeinen Panik angcstcckt und liefen mit, ohne recht zu wissen warum. Der Schutzmann, der auf dem Haupt markt seinen Dienst versah, machte große Augen und wandte sich, entschlossen zur Abwehr bereit, der unbekannten Gesahr zu. Und die „Eesahr" kam auch unaufhaltsam heran. Es waren zwei wilde Hafen, die durch Schnee, Kälte und Hunger in die Stadt getrieben worden waren und nun kopslos auf den Marktplatz zuliefen. Der Anblick der flüchtenden Menschen und des drohend aufgepslanzten Polizisten brachte sie an scheinend dock) in Verwirrung, denn sie machten einige Schritte vor dem Schutzmann halt und schienen zu überlegen, nach wel cher Richtung hin sie Reißaus nehmen sollten. Als der Polizist, der sich schließlich das Lachen nicht mehr verbeißen konnte, einen Schritt aus die unschlüssigen Häschen zu machte, ergriffen diese die Flucht und rannten zurück, so schnell sie ihre flinken Füße trugen Ein offenes Haustor in der nächsten Querstraße schien ihnen die sehnlich erhojste Zuflucht zu bieten, denn sie liefen hinein und landeten in der Portierwohnung, deren Tür gerade ossenstand. Inzwischen hatten die erschreckten Passanten begrisfen, daß jt« einem falschen Alarm aufgefcjsen waren und schämten sich plötzlich ihrer Angst. Lachend und kreischend folgten sie den Spuren der beiden Hasen, die inzwischen ein warmes Plätzchen gefunden hatten. Die Portierfrau wunderte sich nicht wenig, als sie aus dem benachbarten Keller in ihre Wohnung zurück kehrte und unter dem Tisch zwei zitternde Langohren sand. Sie bewirtete ihre Gäste sofort mit appetitlichen Kohlblättcrn, und die Hasen fühlen sich derzeit bei ihrer neuen Pflegemutter recht wohl. Die „wilde Jagd" bildet heute den Gesprächsstoff der Stadt, doch will es natürlich niemand gewesen sein, der vor den beiden Langohren das Hasenpanier ergriffen lzatte. Historische DeteltivMchichle Die Geschichte erzählt von einem König der in einem Falle nicht nur kriminalistisclze Fähigkeile», sondern auch ein gerüttelt Maß von Mensck-enkenntnis lcemies. Dieser König ivar Alfons I. von Spanien. Er besuchte eines Tages den Laden des reichsten Fnive- liers von Toledo, begleitet von zahlreickzen Damen und Herren seines Hofstaates Der Fmvelier, geschmeichelt von der hotzen Ehre dieses Königsbesuckzes, holte die herrlichsten Diamanten l»eran, die er in seinem Besitz hatte, und legte sie dem Mo- narck;en vor. Der König kausle ein Tiamantenhalsband von großer Schönheit und besohl, es in das Schluß zu scltzcken. Kaum hatte er jedoch den Laden verlassen, als der Ju welier heuclwnd hinter ihm dre'nstürzle. sich lies verneigte und aufgeregt fog'e: Sire, loelvn wurde einer meiner schönsten Diamanten >restoh'en " Der König lresahl sofort seinen sämtlichen Begleitern, mit ihm in den Laden wriichzubehren. Dort ließ er einen tönernen, mit Waner gelullten Krug bringen und sprach ,'u seinem Hofstaat: .Man ackcte ans da-'-, was ich jetzt tue! lind mache es mir genau nach!" - - Dann tauckNe er seine ge schlossene Hand in den Krug und zog sie aemsnei ivied.r heraus Alle ta' n desgleichen. Am Schluß ließ der König das Wolse>- abscl nlteln und man sand aus de n Boden den großen glitzernden S'ein liegen. Ant d'es« Weile hatte der König n'ckt nnr dem Juwelier se'n Besitztum .zurm.lwegelten, sondern bat'e es auch verstanden, d'e Ebre jedes Einzelnen aus seine!» H»float zu retten. Unbekanntes vom Velaierkönia Als König Albert in Stockholm verhaftet wurde. Der jäl)e Tod des Königs Albert von Belgien in de» Berg zügen von 'Namur ruft di« Erinnerung an eure bisher unlx- kanute Episode aus dem Leben des Herrschers wach. Es war im Fahre 1027, als der Sohn des Königs, Kronprinz Leopold, nach Stockholm abreiste, um sich mit der schwediscl)em Prinzessin Astrid zu vermählen. König Altieri juhr mit 'Nun gesiel es ihm in der scchwedisck)«» Hauptstadt ausgezeichnet, und da es schon immer seine Leidenschaft war, sich unerkannt zwischen das Publikum zu inijckzen, beschloß er. auch in Stockholm aus „verbotene Wanüerschasi" zu ziehen. Es ist natürlich iur einen Herrsck-er nie ungefährlich, sich inkognito in einer ihm bis da hin völlig unbekannten Stadl zu beivegen aber König Albert ivar nie bange im Leben. Gedacht, getan. Er ließ sich durch seinen Kammerdiener einen allen, grauen Anzug kresorzzen, zog darüber einen achze- Iragenen Mantel von unbestimmter Farbe, setzte einen ver- kreuilen Schlapphut auf und sah nun ungefähr aus wie ein bie derer Landschulmeister, der in die Metropole gekommen mar. um einmal das unheimliä>e und bisher unbekannte Leben der Großstadt auszukosten. Ein aller Spazierslock vervollständigte die Ausrüstung. Am Hochzeitsmorgen zog er also los durch die Straßen Stockholms, kaufte sich Zeitungen am Kiosk, kehrte ein in eine Hafenkneipe, wo er Whisky^Soda trank besuchte eine Früh stücksstube, schrieb unternx'gs ein halbes Dutzend Ansichtskarten, spazierte ein bistckien aus dem Hauplbahuhof hin und lzer und kehrte schließlich kurz vor der angeletzten Trauung zu König Gustavs Schloß zurück. Doch wer beschreibt sein Erstaunen, als ihn die großen, stämmigen schivedisck)en Lsilxzarü'.sten nicht ins Schloß ließen: Schivedisch konnte er nicht, und so sagte er aus deutsch: „Lassen Sie mich l>erein, ich bin der König von Belgien!" Tie Gardisten gaben ülx'rhaupt keine Antwort Ta wiederholte er den Satz französisch und englisch. Die Gar disten rührten sich keinen Schritt. We sollten sie auch? Lief ein Herrscher vielleicht in solckier Ausmachung herum? Fetzt wurde es König Alliert zu bunt, er kaßte den einen Soldaten an die Schulter, um ihm zuzureden Jin selben Augenblick packten drei handfeste Gardisten den Kön'g. erklärten ihn für verhaftet und schleppten ibn kurzerhand in die Arreststube. Kö nig Albert ivehrte sich mit Hunden und Füßen, aber es nützte ihm nichts, er saß 'm Bunker. Verzweifelt zoa er d'e llbr: Fn fünf Minuten sollte die Trauung seines Sohnes vor sich gehen. Was nur tun? Dem H'mniel se' Tank, kam 'n letzter Sekunde e'n lprachkund »er On'.zier in das Arrestlokal und König All>ert war veredel. 'Als er in d'e Kam'Ile trat, önne'.en sich gerade d'e Türen für das Hochzeilspar, und niemm'd batte etwas gemerkt. O. D. Die „Pause" Adolf Menzel liest sich einmal, als er an einem großen Wandgemälde arbeitete, ein hohes Holzgcstell bauen für einen Soldaten, der ihm dazu Modell flehen sollte. Wieder waren über dem intensiven Molen zwei Stunden vergangen, und den Soldaten befiel eine leichte Müdigkeit. Darum fragte er be scheiden: „Können wir nicht eine kleine Pause einjchieben, Herr Prosesior?" „Gewiß, gewiß, ach, daran habe ich wieder ganz vergessen", jammerte der Künstler, bitte, m'rzeihen Sie . . " Tos Modell stieg erleichtert von seiner Höhe herab. Doch bevor der lopjere Mann den Fußboden erreicht hotte, ries Menzel aus- „Holt! Keinen Schritt mehr! Diese Stellung must ich fejtholien! Rühren Sie sich nicht!" Mit Feuereifer stürzte er sich von neuem in die Arbeit, und der arme Soldat mußte noch cinmol stillekalten. Noch einer halben Stunde kloppte der Maler sein Skizzenbuch zu und meinte sreundlich lächelnd: „So, nun ist aber unsere Pau e vor bei. Jetzt klettern Sic bitte wieder aus Ihre Plattform, da mit mir Weiterarbeiten können!" Kathederblüten. „Wir kommen nun zu den Alpen — aber die wollen wir heute mal ausnahmsweije überspringen." „Ja, mein Lieber, wenn Eie die menschlichen Eingeweide nicht im Kopfe haben . . ." „Das Verjüngung. prob lein muß io longo ungelöst bleiben, als die Bekämpfung der Greisenhaftigkeit noch in den Kinder- schuhen steckt." Angler-Paradies Südsee. Die unerschöpflich)«» Anczelgründe werden in der Weil im mer selleiter. Aber es gibt auch heute noch Gegenden auf der Welt, die man geradezu als Anglerparadies lv,zeichnen kann, wo die Mühe des Anglers reichlich belohnt wird. Aus der Nnlzc der Chatham-Inseln, die iiz der Südsee — etwa 500 Ki lometer östlich von Neu-Seeland — liegen, wird berichtet, dast dort kürzlich an einem einzigen Tag von einem Sportangler annähernd 1OÜO Kilo Dorsck)e gefangen wurden, selbstverständ lich nur mit Schnur und Haken. Dieses erfreulich)« Fangergeb nis dürft« so ziemlich ein Weltrekord sein. Bon einem englischen Angler wird erzählt, dast er es in der Nähe von Palm Beach in Florida auf eine Tagesausbeule von 700 Kilogramm Fischen gebracht hat. allerdings zusammen mit einem Freunde. Auch die Küste Lapplands ist als Para dies für Angler bekannt. Dort ist es zivei Engländern vor zwei Fahren einmal gelungen, in einem Zeitraum van elf Tagen 307 Lachse und andere Fische im Gesamtgewicht von über 2000 Kilo zu fangen. lltölf« überfallen eine Ski-Patrouille. Aus der Stadt Irkutsk, am Baikal-See, an der rnssisck)- sibirisch-mongolisch)en Grenze, war um die Weihnachtszeit eine LO Mann starke sowjetruss. Militär-Skipatrouille aufgebrochen, um mitten durch Zentralsibirien hindurch nach Moskau zur Teilnahme an der Parade zu Ehren des 17. Jahrestages der siolen Armee zu laufen. Die Militärsportler hatten sich vorgc- iiommen, die etwa 6000 Kilometer groste Entfernung in täg lichen Etappen zurückzulegen. Das wagemutige Unternehmen »erlies auch in den ersten Wochen trotz aller Strapazen, denen »ie Teilnehmer mi dieser Skiexpedikion ausgesetzt waren, durckp nis programmgemäst. Aus dem letzten Drittel ihres Weges ist dann di« Katastrophe «ingetreten. Die Patrouille hälfe schon den überaus schwierigen und gefährlickzen Uebcrgang ül>er das »öllig vereist« und ftefverschneit« Uralgebirge hinter sich und scefand sich aus der Abfahrt in der Richtung auf Saainnrn, als sie plötzlich iu eineu fürchterlichen Schneesturm geriet. Ganze Rudel von nusgehnngerlen und blulgieruzen Wölfen hefteten sich in diesem Sinn» an die Fersen der nm ihr Lehen Kämpfenden, die sich nnr noch unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte dahin- schlepplen. Eine Zeitlang konnten sie sich durch wohlgezielle Schüsse ihre 'Verfolger wohl noch vom Halse halten, dann aber erlagen sie doch der Ueliermacht der Bestien. Achtzehn Alan» von der Patrouille sind non den Wölfen angesallen, getötet und zerrissen worden. Nur zwei sind diesem grauenhaften Schicksal ihrer (tzefährten entgangen, aln'r auch ihr Zustand ivar so lx'denklich. als man sie anfgefunden Hal, dast kaum Hoffnung besteht, sie am Leben zu erhallen. 'Auch ein Fiirsten-Schickisal. Wegen Postoergeizens erhielten der friilzere russisck)« Fürst D. und die Fürstin, seine Frau, eine geborene Bessarabisck)« Prinzessin, vO bzw. 20 M. ('leid st rase stall einer durch Eiraf- l>efehl gegen sic verkündelcn Gefängnisstrafe von .2 Monaten. Der Name der russisckien Fürsten D. hatte guten Klang durch die Jahrhunderte. Eine Soldaten- und Beamtcnfamilie. Nach der Bolsckzewiken Revolution kam der letzte Träger des be rühmten Namens als Flüchtling nach Deutschland. In der er- sten Zeit lebten er und die Fürstin von dem Erlös gereiteter Juwelen und dem Berkaus einiger Liegenschaften in Baden- Baden, in dem der Fürst — wie an vielen Zentren des Inter nationalen Luxus-Reise-Pnblikuins — sein eigenes Privalhotel als Absteigequartier unterhalten hatte. Das war vor 16 Jahren, dast der Fürst nach Deutschland kam. Der Iuwelenbesitz schwand, der Erlös aus dem Baden- Badener Grundstück wunde für des Lebens Notdurft austze- braucht. Eines Tages stand das verwöhnte Paar vor dem Nichts. Was tun? Autofahren hatte der Fürst gelernt. Ans Sport natürlich nur. Und war sogar ein nicht unbekannter Herrenfahrer geworden. Nun muffte die Fertigkeit zum Erwerb des täglichen Brotes helfen. Aus dem Herrensahrer wurde ein Droschkenchauffeur. Aus dem Fürsten D. «in einfacher D., denn nach Abschaffung des Adels in Soivjetrustland ging auch der Fürst D. automatisch des Titels verlustig. Eine Zeitlang ging das mit der Tätigkeit als Kra:t- droschkench.rnsfeur einigermaßen gut. Der Forst mar sle.st g. zuverlässig und ,zufrieden. Dann aiwr kam ü:e Arbe:!slosigke t auch über ihn Sein und der Fürstin Einkommen bestand aus rund 60 Maik monatlicher Wohlsahrlsunlerslülzuug E:ne elze- malige deutsche Bundesfürslin, di« in Erinnerung an strahlende Baden-Badener Festtage an das Paar gelegentlich h:Issl>ei> :t erinnert halte, war gestorben. In diese Zeit fiel die Notwendig!!« t. den abgeluulenen Nansen-Past erneuern zu lassen. 6 Mark waren zu entrichten, ehe der erneuerte Past ausgefolgt wurde Diese 6 Mark konnte der Fürst nicht anflreiben. Und so blieb dec Past nnabgeholt. Und so ivar das FUrslenpaar ohne Paß, nacl)dem ihre Au ent« Haltszeit akcczelaufen ivar. Und so wurden beide des Poßver- iZehens schuldig. Strafe für Pastm'rzzehen must fein Liber es gibt, möchte man meinen, schlimmere Pastsünden als d'e des Fürstenpoares D Die Frau, die 1 000 000 Sterne bestimmte. Fn Orford wurde dieser Tage eine Astronomin »eftiecl, die 30 Jahre lang an dem dortigen Observatorium tätig ist Mist Ethel Bel la mi) hat sich in dieser langen Ze! gemein sam mit ihrem Onkel. Professor F A Bellaniq e- «er gewal tigen Aufgabe nnterzc'czen. Bor 10 Jahren hatten sich die 18 Sternwarten, die es damals in der Well gab in den Hunmel geteilt, um die Position der Hiinmeiskörper genau zu bestim men. Die Slernivar!« von Orford balle als erste d'e ihr zu gewiesene Anfgalie erfüllt: die Ergebnisse ihrer Beobachtung lcuzen nach Ablauf von 20 Jahren in acht Bänden vor Diese geivaltige Leistung ist Etl>el Bellamys Werk Sie ha! gemein sam mit ihrem Onkel die Position von annälzernd einer Million Sternen beschrieben. Als die Sternwarte des 'Vatikan, die d e ihr zugewiesene Aufgal>e noch nicht restlos zzelöst halte, über nahmen die Bcllamys ihre Unterstützung. Der Papst zeichne'.e die beiden Astronomen in besonderer Weise an» i.