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Mus öer katholischen Mr Ein christlicher Sachsenausstand Der sächsisch-friesische Gau feiert das Zubiläum des hl. Ludgeru Jubiläen werden oft nur matkxmattsch gefeiert. Wollt« man das auch beim bevorslel)enden Ludaerjubiläum tun, weil sich in diesem Hahr« der Tod des Heiligen zum 112k>. Male jährt, so sähe man in der trockenen Haut eines Vlensäxn. der die Welt in trostloser Eindimensionalilät ablaufen sieht In Wirk lichkeit aber wird das diesjährige Ludger fest vom christlichdeut- jcl»en Volke, insbesondere vom christlich-deutschen Sachsenstamm, in blutvollster Ergrissenl-eit erlebt. Das diesjährige Ludgerfest steht inmitten einer ganzen Erlebniswelt des neuen christlicl»- deutschen Bewußtseins. Es ist das Zeiäxn für das Selbsttx- wuhtsein eines der grössten und stolzesten Naue germanischer Ge schichte, des mächtigen Sachsengaucs. Wir verdanken es der neuen, tief aufriihrenden deutschen Bewegung, dah die ganz« !i>ristlich-gerinanisä>e Kulturivelt mit ihrer einzigartigen Lebens kraft und ihrem unersci>öpsli6)en Reichtum vor die Seel« des neu erivachten christlichen Deutschland tritt. Und der Schrein des hl. Ludger in der Krypta der Essen-Werdener Ableikiräx wird in diesem Jahre zum Symbol dieses dcutsch-säclchsäxn Christen tums. Das ehrwürdige Grab des grossen Christuskiinders aus dem Iriesenstamm. dem der Gau Wittekinds seine unausrott bar« Ätesinnung, Gesittung und gruslige Erhöhung verdankt, ist wahrhaftig keine museale Angelegenheit, sondern lebendige Ge genwart. Das Halbdunkel jener Stätte, wo in seiner Lieblings gründung Ludger der Auferstehung harrt, erfährt in den Zeiten, wo die Deutsägm sich mehr als kislxr auf vöikisäxn Vlulstilz l>esinnen, eine sieghafte Bedeutung. Denn Ludger ist unseres Blutes Man kennt sogar seinen Stammbaum. Ludger kannte und schonte germanisclxs Brancl»- tiim. Er ist sogar besonders bekannt dafür, dah seinen Christia ¬ nisierungsmethoden es alxzing, mit brutaler Gewalt vor zügelten: Ludger überzeugte. Ludyer ivar psych»logisä>er Meister. Lud ger kannte Slammesart. So erklärt es sich, dah Ludger neben der göttlicl»-übernatiirsichen Kraft, die er von Christus und seiner Kirctx empfing, aufbauend auf den (Gepflogenheiten seiner germanis<l)cn Stämme, verbunden mit dem naliirlicl)en Blut seiner Landsleute, verwurzelt im Boden seiner Heimat einen unvergiinglicl-e», ewigen Erfolg aufweisen konnte. Der Frie sen- und der Sachsengau wird Christus nicht mehr verlieren, wenn wir Ludger die Treue hallen. Ludger ist der sächsisöx Christuskünder. In Ludger verkörpert sich uns der christliche Führergedank«, In Ludger sieht der ganze Gau der Friesen und Sachsen den l>eiligen führenden Missionar, in dem sich Christen tum und Germanentum vermählte zu vorbildlicl>er (yeschlossen- l)«it. Zu Ludgers Grab ist man jahrhundertelang gewallsahrtet, seine Reliquien hat man verehrt, zu ihm I>at man gebetet, und dies alles organisch geivachsen und in einem Umfange, dah er „lreilig gesprocl)en" wurde und als „Heiliger" bis l>eute überall verehrt wird, ohne dah eine offizielle feierliclx Heiligsprechung der Kireix stattgefunden l>at. Ludger wurde vom frommen, ckristlicl>en Volke heiligczesproäxn. Damals zu einer Zeit, wo die offizielle feierliclx Kanonisation noch nicht eingeführt war. Es ist al>er kein Ziveifel, dah Ludger auch ein Heiliger unserer Kirclx ist. So l»esinnt sich der ganze Sachsengau auf die pro- v'dentielle Bedeutung dieses Jubiläums. So wird es von allen Orlen mit ne» erivachtem, christlicl»-sächsischem und christlick-srie- siscl-em Empfinden lx'tenü und bittend wallfahrten zum Gralx des .Heiligen Ludger in der Krypta der Essen-Werdener Abtei- kiräxl Zm 20. Jahrhundert das Werk des hl. Thomas erneuern Pater Gemellt über die Aufgaben der katholischen Universität Rom. Der Nektar der katholischen Universität vom Heiligen Herzen in Ntailand, Pater Gemelli O. F. M., veröffentlicht in den katholischen Blättern einen bemer- kensivorten Aufsatz über die Ausgabe der katholisäxn Universität in der Jetztzeit. Der Verfasser erivähnt ein- leitend ein Gespräch, das er im Jahre 1907 mit Kardi nal Mercier in Mailand gehabt hat. Damals lMten ive- dcr der Kardinal noch er selbst den Mut gel)abt, den Ge danken eines katholischen Athenäums in Italien ins Auge zu fassen. Die Zeitverhältnisse, die Herrschst des Liberalismus und des Freimaurertums, der allgemeine Zustand des Kulturlebens in Italien hätten damals keine zu kühnen Gedanken zugelassen. Heute habe die Wirk lichkeit jede Voraussage übertroffen. Heute besähen die italienischen Katholiken eine Universität, die die Negie rung allen anderen Staatsuniversitäten gleichgestellt habe. Diese Einrichtung könne den Katholiken aller Länder als Muster dienen. Im Anfang habe sich die Aufgabe der Universität auf die Verteidigung der katholiscl)en Stellungen be schränkt. Damals hätten sie den verschiedenen Feinden der überlieferten Lehren entgegentreten, ihre Einwände widerlegen und ihre Angriffe gegen die Fundamente des Glaubens, wie zum Beispiel die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele zuriickweisen müssen. Das ganze katholiscl-e Schrifttum jener Zeit und zivar die Uebersetzung ausländischer Werke wie die eigenen Pu blikationen hätten damals einen ausgesproäjen apologe tischen Charakter gehabt. Inzwisä-en sei im gegneri schen Lager eine fortschreitende Auflösung fest zustellen gewesen. Die positivistischen Strömungen, die damals außerordentlich stark waren, hätten einen weit hin hallenden Zusammenbruch erlebt. Er selbst habe beim Tode von Cesare Lombroso nicht nur vom Begräbnis eines Menschen, sondern auch einer Lehre sprechen kön nen. Auch die Ideologie von Croce und von Gentile, die sich im Jahre 1907 in ihrer blühendsten Jugend befunden habe, fei heute einem unaufhaltsamen und furchtbaren Verfall ausgesetzt. Heute habe daher die Universität nicht mehr eine überwiegend negative, sondern vor allem eine positive Aufgabe. Mehr als die Pflicht zur Abwehr werde heute die Notnxndigkeit eines wissenschaftlichen und systematischen Wiederaufbaues der katholischen Ideen empfunden. Die Arbeit sei nicht ein fach und könne auch nicht in kurzer Zeit geleistet wer den, weil es sich darum handle, e i n e n e u e S y n t h e s e d es Wissens zu finden, d i e i m 2 0. I a h r h u n d e r t die Errungenschaften des Jahrhunderts des Heiligen Thomas erneuere. Tur LonntogrspistsI ... . . Mittler des Neuen Bundes . . „Schaffe mir Recht, o Gott", beten wir heute im Introitus der Messe mit der Kirche. Der Glaube an die Gerechtigkeit in der Welt der im Christentum lebendig ist, steht als sieghaftes Bekenntnis am Beginn jener Abschluss zeit der Fastenzeit, die in besonderer Weise den Leiden Christi und damit dem ungerechtesten Urteil, das je von Menschen gefällt wurde, gewidmet ist. Aber gerade das Leiden und Sterben Christi hat die neue Hoffnung für die Menschheit begründet, daß über allem irdischen Un recht eine höhere Gerechtigkeit steht, und datz das Be kenntnis zu Christus und die Nachfolge Christi den Men schen von allem Unrecht reinigen kann und ihm den Weg bereiten kann in die ewige Vereinigung mit dem lebendi gen Gotte. Das unbeschreibliche Wunder dieser Erlösung der Menschheit durch den Gottessohn, das ist die Predigt der heutigen Epistel. Wieder wird hier ganz klar Christen tum abgegrenzt gegen Judentum, das blutige Opfer des Alten Bundes von dem ewigen Opfer Christi geschieden. Für den Christen von heute aber klingt aus dieser Epistel heraus die starke Mahnung, sich nicht zu erschöpfen in der Unvollkommenheit irdischer Bindungen und Ueber- lieferungen, sondern seinen Blick hinzurichten auf das Ewige, auf Gott, der zu allen Zeiten die Menschenherzen vor die eine grosse Entscheidung stellt, die das Schicksal der Seele für eine Ewigkeit bestimmt. Bartholomäus. Eine freie kalk». Hochschule in Budapest In der ungarisichen Hauptstadt wurde vor zivei Jahren eine freie katholische Hochschule errichtet, in der an drei Abenden in der Woche fortlaufend akademisä-e Vorträge für Akademiker und Universitätshörer gehal ten rvevden. Der Lehrplan ficht eine Einführung in die christliche Philosophie, Apologetik, Dogmatik, Moral und Kirä)engeschichte vor, ausserdem sind Spezialkollegien für internationale katholische Literaturgeschichte, für So ziologie und die Lehre von der Katholischen Aktion ein geschaltet. Die Vorträge werden von geistlichen und welt- licl)en Hochschulprofessoren gehalten. Die Unternehmung fand begeisterten Anklang; neben der Universitätsjugend gehören auch ältere Herren, sogar Offiziere, Mittelschul- lchrer und ein Privatdozent der medizinischen Fakul tät, zu den eifrigsten Hörern. Direktor der Hochschule ist P. A. Bang ha S. I., der zugleich von Kardinal Se- redi mit dem Amt eines erzbischöfliä-en Kommissars für die Hochschule betraut worden ist. 2 Mill. Besucher in einem Mutter-GotteS-Seiligium Marseille. Im Laufe des Jahres 1933 l>abcn zivei Millionen Pilger die Llasilika von Notre Dame de la Gard e in Marseille besucht. Traditionsgemäß pfle gen hier Reisende vor der Einschiffung die Mutter Got- tes um Schutz zu bitten und nach glücklich vollendeter Seereise ihr Dank zu sagen. V Gin starker Seifer Zum Tage des hl. Joseph am IS. März. Bekannt ist das große Vertrauen, das die heilige Theresia auf den heiligen Joseph setzte; sie selbst bezeugt: „Ich erinnere mich nicht, je den heiligen Joseph um et was gebeten zu haben, das er mir nicht gewährt hätte. Es scheint, Gott habe andern Heiligen die Gnade erteilt, uns in bestimmten Nöten zu Hilfe zu kommen; aber der glorwürdige heilige Joseph bietet uns in allen An liegen seine hilfreiche Hand. Ich rate daher, jedermann solle mit großer Andacht diesen Heiligen anrufen, n>eil er bei Gott alles Gute erlangen kann." Warum hegte nun die heilige Theresia ein so un eingeschränktes Vertrauen zum heiligen Joseph? Weil sie wußte und glaubte: 1. Ter heilige Joseph hat mich seither immer erhört. 2. Auch andere fanden die erbe tene Hilfe bei St. Joseph; je größer ihr Vertrauen ivar, desto sicherer ivar auch die Erhörung. 3. Sankt Joseph hat auf Erden ein so tugendhaftes und fehlerfreies Le ben geführt, daß er mit Recht von unserer Kirclx in der Fcstmesse „der Liebling Gottes" genannt wird. Was sollte ihm der liebe Gott versagen? 4. Der heilige Joseph hat hienieden die Stelle des himmlischen Sinters an Got tes wesensgleichem Sohn vertreten; er hat sich um den lieben Heiland und seine hockheilige Mutter besonders große Verdienste erworbcn Wie könnte ihm sein gött licher Pflegesohn etwas abschlagen? 5. Der heilige Jo seph war einst ein armer Arbeiter und viel von Gott ge prüft worden. Also hat er für unsere Vediirsnisse tiefstes Verständnis und größte Hilfsbereitschaft. — Ihr Ver trauen zum heiligen Joseph stützte und bekräftigte die heilige Theresia durch regelmäßige, treue Verehrung des Nährvaters Jesu, durch Verbreitung und Empfehlung der Andacht zum heiligen Joseph, durch Nachahmung seines Tugendbeispiels und durch Werke der Barmherzigkeit rind der Buße zur Ehre des heiligen Joseph. Wie die heilige Theresia, so empfiehlt uns unsere Kirclx eindringlich die Verehrung des heiligen Joseph. Wir sollen ihn dem Wunsche der Kirche gemäß anrufen als den Hausvater und Beschützer der gro ßen G o t t e s f a m i l i e: der streitenden Kirche auf Erden, als den Hausvater in unserem eigenen kleinen Heim; in allen Leibes- und Seelennöten, in allen Anlie gen für Zeit und Ewigkeit wird er uns Berater. Trö ster, Beschützer und Helfer sein. Dem heiligen Joseph sollen wir anbefehlcn unseren Fortschritt im Gelxtsleben und im Tugendstreben; ihm sollen wir die Reinheit un serer Seele und unseres Lebens übergeben, auf daß er uns hcimführe zum Vater. Spaniens katholische Zugend marschiert Madrid. Die Jugendorganisation der Accion Populär hält demnächst einen großen Kongreß ab, der am 8. 4. in einer Tagung im Escorial gipfeln wird. Die VorbeMl» tungen zu diesem Kongreß sind bereits sehr weit gedie hen. Schon jetzt laßt sich erkennen, daß das katholische Spanien eine gewaltige Kundgebung seiner Jugend er leben wird. Aus allen Teilen des Landes werden Con- derzüge und ganze Karawanen von Omnibussen die Kon greßteilnehmer nach dem Escorial bringen. Es iverden überall Mittel gesammelt, um auch bedürftigen Jugend lichen die Fahrt und Teilnahme zu ermiiglichen. Die Gruppe eines jeden Ortes wird mit einem Banner auf marschieren, auf dem sich das Wappen der Jugendorgani sation befinden wird. Zahlreiche Ortsgruppen werden von Musikka;xllen begleitet sein. In großen Massen wird der Text der Hymne und des Marsches der katholisclxn Jugend, zu der Moreno Torroba die Musik geschrieben hat, gedruckt und verbreitet. Einer der Höhepunkte des Kongresses wird die große Feldmcsse sein, die dem Gedächtnis der Märtyrer der katholisclxn Iugendbcive- gung gewidmet sein wird. Nach der Messe werden sich der Präsident der Jugendorganisation Valiente und der Führer der Gesamtpartci Gil Nobles mit Anspraäxn an die Jugend ivendcn. Darauf findet ein Vorbeimarsch vor dem Führer statt. Aus Anlaß des Kongresses sind eine ganze Reihe von Veranstaltungen, auch künstlerischer und sogar sportlicl-cr Art, vorgesehen. Kath. Morgenfeier im Mitteldeutschen Rundfunk Im Mitleldeutsclxn Rundfunk findet heute, Sonn tag, den 18. 3. sisrassionssonntag), 8.30 Uhr eine katholiscix Morgenfeier mit folgendem Programm statt. 1. Johann Seb. Bach: „Herzlich tut mich verlangen"; 2. Jacobus Gallus: „Siehe, wie der Gerechte stirbt"; 3. Giominni iftalestrina: „O, du Lamm Gottes"; 4. Anspraclx des hoch, würdigen Herrn Prälaten Stranz; 5. Orlando di Lasso: „Meine Seele ist zu Tode betrübt"; 6. Orlando di Lasso: „Guter Jesu, gedenke mein"; 7. Iol-ann Pachelbel: „v Lamm Gottes unschuldig". — Es singt der Propsteichor- Leipzig. Die Anspraclx hält Prälat Stranz. Leitung und Orgel: Kantor Georg Trexler.