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Au Ostern papstprozesflon über den pelers- plah? Rom, 19. März. Bon den Heiligsprechungen des Heiligen Jahres wird die des seligen Don Bosco, die am Ostersonntag stattsindet, mit besonderem Glanz vor sich gehen. Es scheint festzustehen, obwohl es noch nicht amtlich verkiin- det ist, das; Papst Pius Xi. „ach der Heiligsprechung die St. Peters-Basilika verlassen und in der Prozession über den Petersplatz ziehen wird. Die Zahl der Pilger, die aus allen Ländern in Rom zusammenkommen, hat sich in den letzten Wochen bereits wieder erheblich gesteigert und wird am Ostersonntag und Ostermontag, an welchem bekanntlich die Heilige Pforte wieder geschlossen wird, ihren Höhepunkt erreichen. Oie Eucharistischen Erinnerungöseiern Zm Bistum Meißen In Durchführung der ungeordneten Feiern zur Er innerung an die Einsetzung des Allerheiligsten Altursakra mentes und des Priestertums erläßt das Bischöfliche Or dinariat Bautzen für den Bereich des Bistums Meißen folgende Beiordnung: Vor Abschluß des Gnadenjahres ladet der Hl. Va ter die katholische Welt ein, für die Einsetzung des Aller heiligsten Altarsakramentes und des Priestertums innig zu danken. Wir ordnen daher an: 1. Am Donnerstag, den 15. März, an welchem Tage die Geistlichkeit in Rom um den Hl. Vater in der St. Peterskirche zu einer Anbetungsstunde vereint sein wird, mögen an jenen Orten, wo es die größere Anzahl er laubt (wie z. B. Bautzen, Dresden, Chemnitz und Leip zig) die Priester des Welt- und Ordensklerus zu einer geeigneten Tages- oder Abendstunde vor dem feierlich ausgesetzten Allerheiligsten Gott für die Auserwählung zum Priestertum danken und zugleich die gegenwärtigen schweren Anliegen der Kirche, wie auch des Vaterlandes zum Gegenstand ihres Bittgebetes machen. Jene hoch würdigen Herren, die weit entfernt wohnen, wollen im Zusammenhang mit der Priesterkonferenz oder der Re- collectio gleichfalls tunlichst gemeinsam dem Heiland im Sakrament ihre Huldigung darbringen oder, wo dies nicht angängig, allein. Am Passionssonntag, den 18. März, ist in den Kir chen und Kapellen mit öffentlichem Gottesdienst nachmit- tags oder abends für alle Gläubigen eine feierliche Bet stunde anzusetzen. Wo Fastenpredigt gehalten wird, kann letztere verkürzt und die Anbetungsstunde unmittelbar daran angeschlossen werden. Die Gläubigen sind dazu herzlich einzuladen und darauf Hinzumeisen, daß der Hl. Vater an dem gleichen Sonntag inmitten des Volkes in St. Peter die Anbetungsstunde halten wird. Donnerstag, den 22. März (vor dem schmerzhaften Freitag) oder an diesem selbst wollen alle religiösen Nie derlassungen eine heilige Stunde in Anbetung vor dem Allerheiligsten Sakrament etwa von 20 bis 21 Uhr zu bringen. Der Gründonnerstag (der 29. März) vereinigt Prie ster und Laien im andächtigen Empfang der Kommunion. Wir wollen an diesem Tage danken für die dauernde Gegenwart des göttlichen Heilandes im Allerheiligsten Altarsakrament, wie nicht minder dafür, daß das Kreu- zesopser in der hl. Messe unblutig durch die Hand der Priester täglich fortgesetzt wird. Auch wollen wir Sühne leisten für den vielfachen Undank, den die Menschen dem Allcrheiligsten Altarsakrament nntun und für die Miß achtung der großen Erlösungsgnade und Wohltaten. Stimmen -er Heiligen Väter Papst Leo d. Gr. lt 401) ist der klassiscl-e Ost prediger der frühchristlichen Zeit. Von seinen unver gleichliche» Ansprachen gilt, was Hieronymus von der ganzen christlichen Frühzeil schreibt, das; in ihnen das Blut Christi noch lebendiger pulsierte als z» späteren Zeiten. In ihrer sprachlichen Form an Fiille, Schönheit und Monumentalität des Wortes schlechthin unüber bietbar, ist ihr Inhalt ein Tiefenblick in den Reichtum des neuen Christuslebens, nach dem gerade wir Heu tige» wieder sehnend verlangen. Wir bringen im sol- genden kurze Auszüge aus diesen kostbaren Gedanken christlicher Frühzeit, und lassen uns von dem heiligen Papste im engen Anschluß an das Jahr der Kirche in die tieferen Lebcnszusammcnhänge zwischen Christus und seinen Erlösten einführcn. Aus der 4. Rede des hl. Papstes Leo d. Gr. über das heilige Fasteu. Ich stehe im T^grisse, Gelicbteste, Euch das große und hochheilige Fasteu anzukündigen. Könnte ich geeig netere Worte finden, als die des Apostels, in denen der Herr seiber spricht: „Siehe jetzt ist die gnadcnbringende Zeil, jetzt sind die Tage des Heiles!" Obgleich es keine Zeiten gibt, die nicht ersüllt wären von göttlichen Gna- dengeschenken, obschon uns immerfort durch die Gnade Colles der Zugang zu seinem Erbarmen gewährt ist, so müssen doch jetzt Aller Herzen in größerem Eifer zum geistigen Forischreiten bewegt und in reichlichere Zuver sicht belebt werden. Jetzt, wo uns die Wiederkehr jenes Tages, an dem wir erlöst worden sind, zu allen Werken der Frömmigkeit einladet, auf daß ivir, rein an Leib lind Geist, das alles überragende Mysterium des Herrenlei dens feiernd begehen. Zwar verdienten so große Mysterien ununterbro- chcne Lielieshingabe und fortwährende Tterehrung; und uns ziemte es, ständig in österlicher Festbereitschaft vor dem Angesichte Gottes zu stel-en. Aber «veil solche Stärke nur wenigen eigen ist. weil vielmehr die strenge Geistes zucht der Schwäcl)e des Fleisches nacl)gibt, und unsere sorgende Achtsamkeit durch des Lebens wechselreiches Treiben erschlafft, so ist denn durch eine überaus l-eil- same, göttliche Satzung vorgesel-en, daß uns zur Wieder herstellung der Geistesreinheit eine vierzigtägige geistige ltebung Heil bringen sollte. Ihr also, Geliebteste, die Ihr unserer katholiscl)cn Mutter Kirche l-eilige Geburt seid, Ihr seid vom Geiste Noltes in der Wahrheit Schule unterwiesen! Nehmt denn diese heiligen vierzig T<rge in frommer Hingabe auf Euch! Rüstet Euch, Gottes Erbarmen zu verdienen. „Folge Gott", ein Wort des hl. Ambrosius. Das „Folge Gott", das in den Sprüchen der sieben Weisen als etwas Großes gefeiert wird, hat Abraham geübt. Er folgte Gott und zog aus seinem Lande. Wir sind Kinder Abrahams (Kinder der göttlichen Verhei ßung, so wie er). Tun wir also, wie er tat, auf daß un sere Werke Licht seien vor Gott und den Menschen. Der Sünder verbirgt sich, wie Adam sich verbergen wollte. Abraham aber gehorchte dem Befehl, und wir lesen nicht, daß er auch nur einen Augenblick gezögert habe. Ueber die Geduld im Glauben. Worte des hl. Papstes Gregor. Die gute „Erde" aber bringt Frucht in Geduld. Denn das Gute, das wir tun, ist ohne Wert, wenn wir nicht auch gelassen das Böss von den Mitmen schen ertragen. Je höher sich einer zur Bollkommenhcit erhebt, desto härtere Lasten hat er auf Erden zu trage». Denn wenn unsere Freude an der Welt sich verliert, wachsen ihre Widerwärtigkeiten. Daher kommt es, das; ivir viele Gutes tun und zugleich unter der Bürde schwerer Drangsal sich abmühen sel)en. Die irdischen Begierden haben sie al>gelegt und doch seufzen sie unter schwersten Geißelschlägen. Aber nach dem Wort des Herrn bringen sie Frucht in Geduld. Ueber das Mitleiden von Papst Leo d. Gr. (aus dem Sermo 46, 9.) Wir wissen, Geliebtesle, von allen christlichen Fest feiern ist die des Ostergeheimnisses die vornehmste. Die gegenwärtigen Tage, die an jenes so erhabene Geheim nis der göttlichen Barmherzigkeit unmittelbar anstoßen, verlangen eine besondere Andacht. Für diese Tage ist mit Recht von den l-eiligen Apo steln aufgrund der Unterweisung durch den Hl. Geist ein größeres und strengeres Fasten ungeordnet, damit auch wir in der Gemeinschaft des Kreuzes Christi etwas von dem tun, was Er für uns getan hat; wie der Apostel ge- strgt I-at: „Wenn wir mit Christus leiden, werden wir auch mit ihm rierherrlicht werden." Die Hoffnung auf die verheißene Seligkeit ist da sicher und gewiß, wo man teilnimmt am Leiden des Herrn. Der Herr selbst mahnt: „Wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und mir nachsolgt, der ist meiner nicht wert. Dies Wort geht ohne Zweifel uns alle an." Noch Unterzeichnung des deutsch-polnischen Zollabkom mens. Der deutsche Gesandt« von Moltke beim Verlassen des polnischen Außenministeriums nach der Unterzeichnung des Handelsabkommens, das den jahrelangen Zollkrieg mit Po len beendet und den Beginn normaler Handelsbeziehun gen bedeutet. „ . . . Freiheit, die uns Christus geschenkt hat . . Gibt es etwas Aktuelleres als die Epistel des vier ten Fastcnsonntages? Die Beziehungen zwischen Chri stentum und Judentum, das Verhältnis des Neuen zum Alten Testamente werden heute so lebhaft erörtert wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Hier ergreift nun ein Sach kundiger ersten Ranges, der Völkerapostel selbst, das Wort zu dieser Frage. Mit größter Entschiedenheit hebt Paulus den Vorrang des neuen Bundes vor dem alten hervor: „Das eine vom Berge Sinai gebiert zur Knecht schaft . . . jenes Jerusalem aber, das von oben stammt, ist die Freie, und sie ist unsere Mutter. Christi Kirche ist nicht an die Grenzen und an die Tradition eines Vol kes gebunden. Auch nicht gebunden an die Tradition des Volkes, dem die srohe Botschaft zuerst verkündet wurde, des jüdischen. Diese frohe Botschaft ist allen Völkern und allen Zeiten verkündet worden. Freiheit ist die Frucht dieser Lehre, die Freiheit der Kinder Gottes, die sich dem Ewigen so anheim gegeben haben, das; die irdischen Dinge für sie geringfügig wer den. So hat der Apostel die Freiheit der Christen von den Schranken des alten mosaischen Gesetzes mit größ ter Entschiedenheit verkündet, hier die Grenze zwischen Christentum und Judentum so deutlich ziehend wie nur je einer nach ihm. Sittliche Freiheit, die beschlossen ist in dem Worte der Apostel vor ihren Richtern: „Man soll Gott mehr gehorchen als den Menschen." Soziale Frei heit, die begründet ist in der Lehre des Heilandes, daß Herren und Kneckte, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Söhne des einen Vaters sind und in brüderlicher Liebe einander zugetan sein sollen. Christliche Freiheit — wären ihre Forderungen und ihre Verwirklichung nicht auch ei» Stoff, der einmal einer Betrachtung an einem stille» Fasteilsonntag wert ist? Bartholc.mäus. Erbhof in alten Kirchenbüchern Ums wird geschnoben: Wer auf dem Lande wohnt oder gewohnt Hal, wird ost, namentlich in alte» Dörfern, gesunden haben, daß einzelne Häuser ihren Namen haben, der aber nicht ül>er- einslimmt mit dem des Wohnungsinhabers. Vor kurzer oder manchmal sehr langer Zeit wohnte freilich einer in dem Hause, wohl meist der Erbauer, der diesen Namen trug. Sein Name blieb, auch als er schied. Vor mir habe ich ein altes Kirchenbuch aus dem Jahre 1727. Der damalige Pfarrer schrieb die Taus- und Sterbeurkunden in dieses Buch ein, aber nicht der Reihe nach, wie sie ihm gemeldet wurde», sondern nach Häu sern geordnet: Haus Schmit;, Haus Backes usw., für jedes Haus zwei bis vier Seilen. Ihm war das Haus die Hauptsache, nicht seine Bewohner; das Haus blieb, die Bewohner wechselten. Ja sogar: der einheiratcnde Schwiegersohn verliert seine» Namen, nicht bloß im Mund des Volkes, sondern in den Urkunden. Den eigent lichen Namen kann man zum Teil ersehen aus den Pa ten. Das ist eine große Schwierigkeit beim Znsammen- stellen einer Familienchronik, wenn einer aus dem El ternhause iveggeheiratet hat. Aber für die Geschichte des Hauses und auch für die Geschichte des Dorfes ist es eine wahre Fundgrube. Aus diesem Buch ist mit Leichtigkeit zu ersehen, wieviel Häuser vor zwei hundert Jahren da waren (nur eins ist vom Erdboden verschwunden) und was sich in ihnen zutrug. Stcuerlislen aus der französisä-en Besatzungszeit um 1800 sagen auch noch, wieviel Türen und Fenster das Haus gehabt hat. Wäre es nicht gut, wenn der Pfarrer oder auch der Standesbeamte in de» Urkunde» de» Hausnamen hinzu fügten? Oder neben den jetzt vorgeschriebeiie» Bücl>ern ein zweites führten „nach Häusern geordnet"? Zur Earltas-Opferwoche Die letzten Winterwochen sind für unsere Hilfsbe« dürftigen und Notleidenden bekanntlich die schwersten. Unsere Hilssbereilschast darf dal-er nicht Nachlassen und müde werden. Unsere Liebe darf sich nicht von der Not überwinden lassen. Wir wollen iveiter helfen! — Es ist Fastenzeit, Opferzeit! Gewiß kann jeder sich etwas am Munde absparen, sich eine nicht unbedingt nötige Ausgabe versagen, frei- willig auf einen erlaubten Genuß verzichten. Das den Armen freudig gebrachte Opfer wird ihnen wie auch den Helfenden reiü-en Gottes-Segen bringen. Alle Pfarrämter und kirchlicl-en Caritasstellen sind dankbar für jede, auch die kleinste, Gabe zur Linderung der Not. — Darum säume nicht, eile, dein Sä-crslein zu spenden