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ftcktti- unv '-ei verdrintcriovr Ztmrncr wenigstens 10 ök» IS Mtna» len Sie Augen zu schließen hat, behoben oder doch gemildert werden können. Don ganz besonderer Wichtigkeit ist die Herbeiführung solcher Ruhepausen für das Auge bei jugendlichen Personen. Wenn man Kinder während des Tages sich für eine halbe bi« eine ganze Stunde sich ausruhen läßt, sie ins Bett oder auf das Kanapee legt, dann tut man ihren Augen den größten Dienst. Man kann bei Augenleiden der Kinder immer fesrstellen, daß solche viel weniger und in geringerer Schärfe auftreten, wenn die Kinder gewohnt find, am Tage für kurze Zeit zu ruhen, dagegen wird man bei Kindern, die gleich nach dem Echulschluß ihre Schularbeit machen müssen, dann für kleine Hausarbeiten verwendet werden oder auf der Straße herumspielen dürfen und erst spät abends zur Ruhe kommen, fast immer frühzeitig irgendwelche Mängel in der Arbeitsleistung der Augen finden. Es ist kern Zufall, daß die meisten Augenleiden schon im 1L. und 13. Lebensjahr sich bemerkbar machen, die meisten Brillen kstr Jugendliche müssen in diesem Lebensalter verschrieben wer den. Man kann aber diesem bedauerlichen Zustand dadurch entgegenwirken, indem man eben die kleine Tagesruhe ein führt und strikte innehalten läßt. Es kst auch klar, daß der stete Aufenthalt im Gewühl uusere» Verkehrs mit dem bunten und ewig wechselnden Kaleidoskop für das menschliche Auge große Anstrengungen mit sich bringt, di» besonders das Augennerv-System stark anareifen. Deswegen ist es falsch und in erster Linie für die Funktion der Auaennerven sogar gesundheitswidrig, wenn sich Personen, etwa Chauffeure. Reisende, Verkäufer in Warenhäusern usw. nach der Tagesarbeit auch noch in Tanzsäle begeben und in grellem Schein der Groß» stadtlichter ihre Entspannung suchen. Zn der Ruhe der wetten Für die Küche Erprobte Rezepte »rund um den Hering. Richt vom Salzhering soll hier die Red« sein, sondern von dem andern, der sich zu silbernen Bergen auf unseren Märkten Älrmr. Gebraten zu Salzkartoffeln oder Kartoffelsalat kennen wir ihn alle, doch damit sind seine Möglichkeiten nicht erschöpft. Rollmöpse. Die frischen Hering« werden geschuppt, aus- genommen und ein paar Stunden mit Salz, Zitronensaft, Pfeffer und Eewürzkörnern bestreut. Dann entgrätet man die Fische sdas geht ganz leicht, wenn man mit Daumen und Zeige finger vom Kopf abwärts die Gräte herauszieht), teilt sie in Hälften, rollt jedes Teil auf. steckt ein Hölzchen hindurch und legt sie in folgende Beize: Guter Essig wird zur Hälfte mit Wasser vermischt Hinein kommen Zwiebelringe, Salz, Pseffer- Qrner, reichlich Senfkörner, ein wenig schwarzer Pfeffer und »ine reichliche Prise Zucker. Filets in Sahne. Die Filets werden wie oben zubereitet. Vorher hat man Zwiebeln in halb Waner, halb Eisig an- geletzt. würzt mit Salz. Pfeffer und Zucker, einer Spitze Lor beerblatt und läßt die Fische zwei Taqe darin stehen, bis sie ganz durchzogen sind. Man gießt die Flüssigkeit ab und füllt dicke saure Sahne darauf. Gebackene Heringe. Die geschuppten, vorbereiteten Fische werden in eine beiße, trockene Pianne gelegt und so lange hin- »nd hergeschüttelt, bis sie knusprig braun geworden find' Hering« in Tomatensoße. Di« geschuppten, ausgenomme- nen und gewaschenen Heringe müllen Ist Minuten in einer dicken Tomatensoße an Stelle des sonst üblichen Kochwassers gar ziehen. Küchenzettel für Magenverftimmte. Wie off kommt es vor, daß ein Familienmitglied ein paar Tage Diät halten muß, weil der Magen streikt. In solchen Augenblicken steht man immer wieder vor der schwierigen Frage: was soll ich kochen? Wir geben Ihnen einen Küchenzettel für eine Woche: Kerbelsuvpe mit Milch zubereitet, geröstetes Kalbfleisch mit fnngen Erbsen, Backpflaumen. Griessvppe mit Ei abgezogen, gekochtes Kalbshirn mit Spinat. Apfelmus. Kalbffeischbrübe mit Klößchen vom Kochfleisch, Reissupp« mit ae-chmortem Mffchobst. Spinatsupve, gerösteter Fisch mit frischer Butter, ge- dämpffe Aepfcl. Blumenkohlsuppe, Verlorene Tier auf Kartoffelbrei mit übcrbackencm Spinat. Milchreis. Kalb'leischbrübe mit Nudclcinlage, Semmelpudding mit ge- dünneren Birnen Hafermehlsuppe, Blumenkohl mit holländischer Soße und Wkochrrm Schinken, Bananen. Skakur. vtt schvnrn Spaziergängen und Im angenehm beleuchte ten Zimmer rann das Auge solcher Personen sich viel besser aus ruhen und seinen gesundheitlichen Zustand festigen, als wenn es nun nach den Strapazen des täglichen Dienstes auch noch den jenigen der Vergnügungen ausgesetzt wird. Man braucht kein Sonderling zu sein oder zu werden, um eine solche Eesundheits- vfl«ge des Auges zu empfehlen und zu betreiben, denn es schadet ia nichts, wenn man wöchentlich einmal gegen diese Regel sün digt, aber unsere jungen Leute, bei denen dann gewöhnlich am häufigsten derartige Äugenstörungen einsetzen, pflegen derartige Vergnügungen eben meistens zu übertreiben und besonders dann, wenn sie sehr anstrengende Tagesarbeit hinter sich haben. Wir können es uns sparen auf die schon tausendfach be kannten Methoden der geraden Haltung, der ausreichenden Ent fernung des Auges von der bei der Arbeit beschauten Fläche usw. zurückzukommen, wir haben mit großer Absicht alle jene Falle hier erörtert, die der Funktion unserer Augen schaden müssen, die sonst nur selten als mit diesem Gebiet der Augen pflege zusammenhängend erkannt werden. Wir wollen aber doch hoffen, daß solche Personen, die heute bereits den kleinen Lei den des Auges, die wir oben näher anführten, unterliegen, sich einmal ihr Verhalten während, zwisch-n und nach der Arbeit ansehen ihr sonstiges Verhalten nachprüfen, ihre Speisen- und Gettankeaufnahme besser kontrollieren und auch ihre Vergnü gungen einmal revidieren. Wir find überzeugt, daß. alle unsere Leser, die dieser Stoff besonders interessiert, weil sie selbst bettoffen sind von diesen kleinen Leiden, nach einem anderen Verhalten in einer, mehrerer oder allen diesen Be ziehungen schon bedeutende Besserungen nach kurzer Zeit der Umstellung empfinden werden! vr. Tff. Dborans, Berlin. und das Haus Praktische Winke Die Chemie des Kochtopfes. Trotz aller Aufklärungen ist die Chemie des Kochtopfes für die meisten Hausfrauen immer noch ein Buch mir sieben Siegeln, lleberall lieft und hört mack zwar etwas von Kalorien, von Vitaminen, Eiwcißstoffen, Salzen usw. Aber wie sich die Lebensmittel tatsächlich zusammensetzen und was unser Körper braucht, um weder zu verfetten noch unterernährt zu werden, ist nickt übersichtlich ausgcdrückt. Oft wird der Fehler gemacht, daß ein bestimmter Gebalt eines Nahrungsmittels zu stark betont wird. Man rechne: den Kalorienwert nach und streicht, wenn man schlank bleiben möchte, alle Lebensmittel dieser Art vom Speisezettel Dabei übersieht man. daß es nicht nur darauf ankommt, dem Körper Kalorien (Wärmeeinheiten! zu entziehen, sondern daß es ebenso wichtig ist, die Stoffe richtig zusammenzustellcn. Wir brauchen die sogenannten Ergänzungsstoffe lebensnotwendig. Wir finden sie reichlich in unserer oft geschmähten Kartoffel, und jede Haussrau sollte sie darum ausgiebigst verwenden Sie soll zwar nicht die Hauptnahrung ausmackcn, sondern mit Obst, Gemüsen, ungeschälten Hülsenfrüchten, Schwarzbrot, ungekochter und saurer Milch, Salaten, Honig und Fleisch zusammen ge nossen werden. Gelegentliche Uebertretungen dieser Gesetze schaden einem gesunden Menschen nicht. Wandschirm als Eigenheim. Bei der heutigen Wohnungsbeschränkung ist es keine Selten, heit, daß für die Kinder kein eigenes Zimmer vorhanden ist. Zum Entsetzen der Mutter sind die Spielsachen überall herum gestreut und erwecken den Eindruck eines nicht sehr gepflegten Haushaltes. Es gibt ein ziemlich sicheres Mittel, die Kleinen an einen gewissen Platz zu schmieden: Man läßt aus Holz leisten und einem haltbaren Stoff einen dreiteiligen Wand schirm mit einem größeren Mittelstllck und Lcffnungcn für ein Fenster und eine Tür machen. Ein Vorhang und eine kleine Gardine erwecken den Eindruck eines Häuschens. Nicht zu be schreiben ist ibre Freude, wenn gar noch eine Visitenkarte mit dem eigenen Namen an der Haustür steht. Der Wandschirm wird über Eck vor ein Fenster gestellt, damit genug Licht h-ucin- fallen kann. Wenn sie gelegentlich doch ihre Sachen im Wobnzimmer Herumliegen lassen, 'o sind im dringlichen Fall Bciuch usiv. aur ein paar Handgriffe nötig, um die Ordnung wicderbcrzuüeüen, denn es geht eine gnnze Menge hinein in unser kleines Eigen heim. Mundwasser. Ein gesundes, kräftiges Waller, das allen Anforderungen der Hvgiene entspricht, setzt sich wie folgt zu sammen- Man läßt r" Gramm Tgmal in 12"> Gramm Alko hol löten, gibt 2'. Tropfen Pfeffcrmünzäl iknd ftius Trovicn Rosenöl binzu. Auf ein halbes Gla-- Waäe, rechnet man einen hall»«n Teelöffel voll von dieser Lösung. praktische Hausfrau BLLttsv Mr- weLL»cL-Hs IrrtsEsn- Mut zur Einfachheit Ihre Kleidung ist gut, aber ohne Anspruch auf ins Auge springende Eleganz. Diese Menschen fallen niemals auf. Aber sie sind wohltuend im Gesamtbild der Welt, denn ' ihre Einfachheit und schlichte Vornehmheit sind getragen von einer Harmonie, die sie uns liebenswert und ange nehm machen. Diese wahrhaft vornehme Einfachheit können wir nicht von jedem verlan gen, denn es gehört eine tiefe Erkenntnis und ein hoher seelischer Eigenwert dazu, sie auszubilden und zur höchsten Vollendung zu bringen. Doch zu einer Einfachheit, die sich ausbant auf innerer Wahr haftigkeit als Ausstrahlung eines natürlichen Lebens empfindens müßten wir alle den Mut aufbringen. In einer Zeit der schrei- enden Reklame, Durcheinanders und Tönen, des Betonens von Auf einer großen Gesellschaft in Washington erschien eines Tages Frau Hoover, als sie noch Präsidentin war, im einfachen Baumwollkleid. Sie erregte Aufsehen, aber sie erreichte, was sie wollte. Bald erschienen alle Damen der Gesellschaft ebenfalls im einfachen Baumwollkleid. Damit war einem schwer daniederliegenden Industriezweig ge holfen. Die Baumwolle stieg in Achtung und Wert. Nicht um der Einfachheit willen trug die Präsidentin das Kleid, sondern aus kluger Berechnung und um der Hilfe willen. Auch gehörte für sie als Präsidentin kein Mut zu ihrer Tat. Und doch hat diese Geste eine tiefere Bedeutung. Sie geschah um des Vaterlandes willen. Auch uns tut eine solche Tat not um des Vaterlandes willen, auch uns tut not eine Rückkehr zur Einfachheit. Wirtlich vornehme Menschen sind immer einfach. Sie lieben nicht den Prunk und das Auffallende. Ihrem Wesen ent spricht das Gediegene, Gute. Ihr Benehmen und ihre Lebensart sind einfach und schlicht, und alle Tinge, die sie umgeben, atmen eine vor- des bunten von Farben übermäßigen Neuem und Eigenartigem auf allen Ec- Wollen wir dlüken vor unseres Herrn 6erelt? So lull uns Klüden. l)ocd nicdt nie ^scdiviolen, ckie im Kelck ckunkel erßlüken, sonckern wie Krokus >m ^lürrenscdnee, äie nimmer sckttenck ckes Winters Wed, sied rum Sonnenliedt müden. Wollen wir sinxen als ein kleiner Odor? So lall uns sinxen. Duck unser blurken wirck ckes Leisters Okr kreunäiicd umsekwinxen. Sinnst cku noed über cker Iffelockei? Siede, äie knxel sieden uns bei, ckrtlZ wir ckas kieck volldrinxen. Wollen wir sekweixen auk unseres Derrn 6edotk So lall uns sedweiAen. Müden unä Sinken sinä nur ckas arme 8oo1, lks« wir desteixen kür eine kurre kadrt ckurck ckie 2eit bin rn cksm kancke cker fiwixkeit, no wir uns betenck neiden. bieten angefangen vom kunstseidenen Wäschestück tts MM pelzverbrämten Mantel, gehört schon Mut dazu, nach dieser Einfachheit zu streben. In unserer Zeit, wo bei ledern Kind das zur Welt kommt, die Mode einen neuen Kinder- wagen vorschreibt, wo zu jedem Schuh der paffende Strumpf gehört, jedes Kleid die ihm zugehörige HandtLsche fordert, jeder Mantel seinen eigenen Hut und eine paffende Mutze nebenbei erfordert, wahrlich, es gehört schon Mut dazu, unr der Einfachheit willen aus der Reihe zu gehen. Ganz ab gesehen davon, daß es unmöglich ist bei dem Zustande un serer Finanzen, alle Tinge des täglichen Gebrauchs, alle schmückenden Gegenstände unserer Umgebung in gediegenen Eleichklang zu bringen. Als zu einer Silberhochzeit eine junge Frau im ein- fachen Wollkleide erschien, während alle ihre Geschlechts genossinnen in Samt und Seide strahlten, fragte man sie, warum sie sich nicht schöner gemacht habe. Sie sagte mit schönem Lächeln: „O, man muß den Mut haben, einfach zu sein." Mehr Einfachheit in unserer Kleidung, in unserer Lebenshaltung, in unserer Ee. sinnung, wie würde das uns allen wohltun. Das Geheim nis von jedem Aufstieg liegt im Sichbeschränken und aus Kleinem, ja Kleinstem etwa» Großes zusammenzufügen. Liegt darin, daß die Frau es als selbstverständlich ansieht, nicht mehr scheinen zu wollen, als sie ist. Schätzt sie ihren Eigenwert für so gering ein, daß sie ihn mit Aeußerlichkei- ten aufputzen muß? Wenn die deutsche Fra» wieder zurückfindei zu gcdie. gcncr Einfachheit, ist der Auf- stieg des Volkes gesichert. Von ibrem Mut hängt es ab. Geht die Frau mutig voran, so werden ihr die »ndern alle folgen, denn der Mut zur Ein fachheit erfordert die see lischen Werte, die der Frau am ehesten gegeben sind. In ihrer Auswertung werben sie hinüberstrahlen in das Heim und die Familie und segens reich cinwirken auf ihre Um gebung. dksris. Hev.