Volltext Seite (XML)
U/ettwirfscksttsknise unrl ^us^sn^enung Eine kürzlich in Genf erschienene Darstellung un tersucht den Einslus) der Wirtschaftskrise aus die Aus wander u n g s b e w e g u n g und stellt fest, doß in folge der Krise zunächst die Zahl der Ausivanderungs- sälle vermindert, dann in vielen Fällen ihre Richtung verändert, und schließlich die Wanderungsbewegung ganz ins Stocken gebracht wurde, indem eine Zeitlang mehr Auswanderer in ihre Heimatländer zurückkehren muh ten, als von dort neue Ausivanderer emigrieren konn ten. In Europa ist Frankreich das wichtigste Ein wanderungsland, da die französische Bevölkerung sich kaum vermehrt, und desl-alb in Zeiten guter Konjunk tur viele ausländischen Arbeitskräfte ins Land kommen. So wanderten in Frankreich in den nachfolgenden Jah ren folgende Mengen von auslündiscl)en Arbeitern ein: 1927: 61000; 1028: »MW; 1!120: 179000; 1030: 222000. 1031 sank ihre Zahl auf 102000, 1932 sogar auf unter 70000. InDeutschland wurde der Einwanderung aus ländischer Landarbeiter (Saisonarbeiter), deren Zahl schon von 130000 im Jahre 1928 ciuf 50000 im Jahre 1930 gesunken war, in den Jahren 1932 und 1933 vollends ein Ende gemacht. Italien und Polen waren ehemals große Auswanderungsländer. Auch hier stellen wir während des Verlaufs der Wirtschaftskrise die entsprecirende Ent wicklung fest. Aus Italien wanderten im Jahre 1928 70000, 1929: 88000, 1930 : 221000 Menschen aus, während diese Zahl 1931 auf 125,000 und 1932 auf 58000 Menschen sank. In Polen überwog die Zahl der Auswanderer in den Jahren 1927—30 die Zahl der Nückwandernden, d. h. der aus dem Ausland nach Polen zurückgeschobencn polnischen Auswanderer, um 9000, 16000, 79000 u. 80000, während umgekehrt in den Jahren 1931 und 1932 die letzte Kategorie um 16000 bzw. 20000 größer Ivar als die erste. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei den Ueber- seeländern. In den Vereinigten Staaten, in Argentinien, in Brasilien, Mexiko, Australien und Neuseeland, — überall bestand bis zum Jahre 1930 ein jährlich wachsen der lieberschuß an Einwanderern. Seit diesem Jahre, das in diesem Zusammenhänge in fast allen Staaten einen Wendepunkt bedeutet, wird dieser Ueberschuß schnell ge ringer und verivandelt sich 1032 sogar in ein „Defizit". Zum ersten Mal in der Geschichte der Republik Argen tinien ivar im Jahre 1032 die Zahl der Argentinien wie der verlassenden, da in ihre Heimat zurückverwiesenen oder ans anderen Gründen heimkehrenden Auswande rer, größer als die Zahl der Einwanderer. Oie siieupnAgung von Silbenmünren ist nun jetzt in Angriff genommen worden. Zu die sem Zweck werden die allen Silbermünzen eingezogen. Etwa 7—8000 Tonnen macht die Menge dieser alten, nunmehr ein- und umzuschmelzenden Münzen aus, und etwa 6—7000 Waggons der Reichsbahn sind zu ihrer Be förderung nach den Münzstätten des Reicl-es nötig. Für die Eilbertransporte hat die Reichsbahn einen besonde ren Tarif ausgestellt, der bis zum 28. Februar 1935 Gül tigkeit hat. Melm §eliölllisniMr stomsn von Mia konöe vsumgr kiebluO I^acnckruck verboten Willi aber hatte am nächsten Morgen gar keine Lust aufzustehen und als Camilla an sein Veilchen trat, sing er an zu weinen. Erschrocken faßte sie nach Kops und Händen des Kindes; er schien zu fiebern, sie kannte das noch von seiner letzten Krankheit her. „Du wirst liegen bleiben müssen, Liebling", sagte sie ängstlich forschend in das kleine Gesicht blickend. „Wir wollen sogleich eine Packung machen!" Aber kaum hatte Willi sich wieder in den Kissen zurückgelehnt, als ihn eine- starke Uebelkeit befiel, und er sich erbrechen mußle Camilla war ratlos. So hatte damals die Kinder krankheit angefangen. Der Junge aber war doch bis gestern abend noch ganz gesund gewesen. Was war Uber Nacht mit ihm geschehen? Sie gab ihm ein paar Tropfen, die sie in ihrer kleinen Taschenapothele hatte, und wollte ihm eine Packung machen, aber das Kind war verdrießlich, fing von neuem an zu weinen und wollte nur still liegen bleiben. Die Mutter setzte sich an das Veilchen, und dachte nach. Sollte sie einen Arzt holen lassen ? Wenn sie doch nur Her mann zu sprechen vermocht hätte, aber der war wohl schon unten im Kontor. Ob der Vater noch in der Wohnung war? Langsam erhob sie sich. Cie wollte bis zur Küche gehen, um wenigstens Frau Melzer zu sprechen und sie nach dem Bruder zu fragen. Vorsichtig öffnete sie die Tür und ging zögernd mit ihren schleppenden Schritten bis zur Küche. Aber die Frau war nicht da; als sie sich umwandte, um wieder in ihr Zimmer zurückzugelangen ging vor ihr eine Tür auf und ... sie stand plötzlich Wilhelm Schöllhammer gegenüber .. . Sie war so heftig erschrocken, daß sie znrückwich und sich, nach einer Stütze greifend, an die Wand lehnen mußte. Auch er war offenbar verblasst, sie jo unvermutet vor sich zu sehen, und blieb stehen. Camilla aber, die große Tra gödin, die alle Regungen der menschlichen Seele, alles Leid und Glück so trefflich zu verkörpern gewußt hatte, versagte hier, wo es sich um das eigene Schicksal handelte, voll kommen. All ihre Kunst ließ sie im Stich; sie war in diesem Augenblick nichts als ein armes Weib, das hier vor einem Richter stand, von dem sie wsiW, wie hart er sie verdammte. Leipzigs großer Tag Gin Stimmungsbild von der Grundsteinlegung des Richard Wagner-AatlonaldenkmalS Ueber die eindrucksvoll« Feier der GrundsteinleMina des Richard Wagner-Denkmals, über deren Beginn wir bereits ge stern berichtet haben, geht uns aus Leipzig das folgende S t i m- mungsbi ld zu: Draußen, wo das Elster decken feine stille, gemächlickie schimmernde Wasserstraße zieht, soll das von einem Stuttgarter Meister entworfen« Nalional-Dcnkmal für Rickmrd Wagner in mitten einer weilen Anlage und Ausgestaltung der nach dem Ufer zu frei auslaufenden Frankfurter Wiesen erstellen. Ser Platz des Denkmals Als man amBortag der Grundsteinlegung aus dem ver trauens- und hoffnungsvoll betriebsamen geschäftigen Treiben des Messelebens inmitten der Stadt zu einer letzten Vorschau an das Elsterbecken und di« Frankfurter Wiesen hinausfuhr, bot sich einem an einem übersonnten und iiberblauten Borlenz- Nachmittag auf dem siir die Feierlichkeiten umfangreich vorge- rüsteten Denkmals-Gelände ein prächtiges, herzerfreuen des Bild leßten vielgesclmkligen Wallens am Werk für diesen Tag seines eigentlickx'n Anfangs- Riesige Tribünen waren an der einen geschlossenen Hauptseil« des uferwärls offenen tieferliegen- dcn Rechtecks sowie an seinen beiden Flanken erbaut worden. Zu beiden Seilen feder der drei Tribünen hingen breit gespannt drei mächtige Fahnen der nationalen Erhebung. Die nach den Bösckmngen hin abschließenden Geländer waren mit dem drei farbigen Fahnentuch aus der Kriegs- und Siegzeit des alten Reicl>cs umkleidet. Die Böschungen hinunter bis zum langge streckten Denkmals-Feld waren in ihrer braunen, gestampften Erde ganz ülcerdeckt von ausgeleglem Tannengrün, um für die sen seslliel-en Tag in die schlich!« Schönheit grüner Wiesenhänge gekleidet zu sein. Drunten auf dem Felde selbst stand vor grün geschmückten Rednerpul'en und Podien für hol>e Ehrengäste weißschimmernü der Grundstein. der. in dem guadralisckien Marmorblock des Denkmals selbst geborgen, die Urkunde des Werklx-ginnes einschließen soll. Uel'erall noch war hämmerndes Werkleben, tatkräftiges Zugreifen, gedrängte Eile vieler Hände. Eine neuzeitliche Festwiese Wie ganz anders noch wandelte sich und wirkte das Bild, als man nun am späten Morgen nach der Ausfahrt durch die prächtig- geflaggten Stadtteile hier, durch die von den braunen Ciwrrkellen der ordnungsdienstlich ausgestellten SA. freigehaltenen Straßen und durch die schmucke Fahnen-Allee der leßten Anfahrt Strecke der Frankfurter Straße — wieder am Die gesamte Miinzreform wird, so liest man in der „Montagsposl" vom 5. März 1031, unzzefähr drei bis vier Jahre dauern, so das; je nach den Fortschritten der Aus prägung nach und nach die großen allen Silbermünzen durch die neuen Münzen ersetzt und eingezogen werden. Diese lange Dauer ist deshalb auch notwendig, weil sich ja die Auspräge-Möglichkeit nach der Anzahl der vorhan denen Prägestöcke in den einzelnen Münzstätten richtet. Die Ausprägung der neuen Silbermünzen richtet sich selbstverständlich auch danach, was im Geldverkehr gebracht wird. Das Wichtigste für die Reichsbank ist, das; zunächst die neuen Fünsmarkstücke ferliggestellt werden. Rach dem Fünsmarkstück werden dann in stärke rem Maße wohl erst die neuen Einmarkstücke aus 'Nickel geprägt werden, während die silbernen Zweimarkstücke erst später an die Reihe kommen. Die genaue Höhe der zur Ausprägung gelangenden Ein und Zweimarkstücke steht im Augenblick noch nicht fest. Aber bei den Ein Markstücken dürfte es sich um Münzen im Werte von 250 Millionen und bei den Zweimarkstücken im Werte j von 100 150 Millionen Mark handeln. s« st l i che n De n k m a l s-Ge l ä nde angekonumn war und seinen Platz ausgesucht halte. Eine neuzeitliche Fest- Wiese !.... Die vollbeseßten und -bestandenen Tribünen wa ren schwarz von Menschen! unten im Gefelüe, dessen Mi Ne ein langer, rolbeüeckter Plankengang durchzog, standen langgestreckt SA., SS., Reichswehr und Polizei Während drinnen in der gesckmfligen Stadt, wo die M esse sich alsein Denkmal deutscher Arbeit dnrstellt, hohe Ehrengäste ihren Besich- tigungsgang durch die Meßhäuser beenden, harrt hier drau ßen eine vieltausendköpfige Menge, vom überwältigenden Ein druck eines großartigen festtäglicl>en Bildes gebannt, auf den Beginn einer deutsck>en Ehrenstunde, in der en Denkmal der Feier deutscher Art und Kunst gegründet werden soll... Der Kanzler kommt! Dann geht ein Raunen und Recken, ein vorverkündcndes Rusen durch die Kolonnen der Soldaten, durch die Menge der Bürger: Der Kanzler kommt! Adolf Hitler schreitet di« Front der Ehrenslürme ab. von allen Seilen jubelnd begrüßt — nach allen Seilen freundlich grü ßend. Vor den Ehrengästen — am Grundstein vorbei — ange langt. begrüßt er zuerst die Hüterin des Wagnersckien Erbes, die Herrin von Bayreuth: Fran Winifred Wagner. Neben ihr sitzen in der ersten Neil)«: Vizekanzler von Paven. Neichsminisler Dr. Goebbels, Reichsminiftcr Eltz von Rübcnach, der Reichs pressechef der NSDAP Dr. Dietrich, Ncichsjustizkommisjar Dr. Frank 0, Staatssekretär Dr. Lammers, Reichsstatthalter Gau leiter Mntschmann, Reichsslatthalter Sprenger. Ministerpräsi dent Dr. Engell, Ministerpräsident von .Kittinger, Staats minister Dr. Fritsch, Staatsminister Kamps, Staatsminister Lenk, Staatsminister Dr. Thierack, Staatsminister Dr. Hart- nacke, Staatsminister Dr. Schmidt, Gruppeniührer Hayn. Grup penführer Brückner, der Adjutant des Führers, Kreishaupt- mann Dönicke, Leipzig. SS-Oberführer Döring und der Kom mandeur der Leibgarde des Führers, der SS-Gruppenführer Joses Dietrich. Der Grundstein wird geweiht Als die gesammelte Stille eingetreten ist. die den Eingang in eine hohe Stunde G-wußt und deutlich macht, er klingt ivie von fernl>er leise anschwellend von parmalischer Weiliestimmung getragen, aus der großen Stimm« des Sächsi- sclnm Sängerbundes sunter Leitung Pros Wohlaemuihsl der Eingangs ch o r zum ..L iebe s m ahl der A v o st e l". der von Wagner in seiner Dresdener Zeil geflossenen biblisäxn Ehorszene. — Dann nimmt Ob « rbürger m e i st er GoerdeI < r das Wort, verliest die Urkunde, die in den Grundne n eingeiügt wer den soll. Nach ihm schreite! der Kanzler zum Pull hinaus. Le.ne Weil)«rede ist kurz, aber eindrucksvoll: Die Größe der Völker war zu allen Zeiten das Ergebnis der Gesamtwerte ihrer großen Männer. Wir Deutsche können glücklich sein durch viele große Söhne nicht nur den Wert unseres eigenen Boltes begründet und ge hoben, sondern darüber hinaus auch eine,, unvergänglichen Bei trag geleistet zu haben zu den ewigen Werten des Geistes- und Kulturlebens der ganzen Welt. Einer dieser Männer, die das beste Welen unseres Volkes in sich verkörpern, von nationaler deutscher Größe zu übernatio naler Bedeutung emporgcstiegen sind ist Richard Wagner. Der größte Sohn dieser Stadt, der gewaUigstc Meister der Töne unseres Volkes. Indem wir heute versuchen, diesem Manne, der sich aus eigenem Begnadetsein selbst das herrlichste Denkmal schuf, durch Steine ein irdisches Monument zu sehen, ahnen wir alle, daß es nur ein vergängliches Zeichen unserer Liebe, Verehrung und Dankbarkeit sein kann und sein wird Denn wir alle glauben es bestimmt zu wissen: Wenn kein Stein dieses Denkmals mehr Kein Wort vermochte sle hervorzubringen, bleich, von Schwache übermannt, lehnte sie an der Wand. Da sagte Wilhelm Cchöllhammer, und er sprach die Worte säst gegen seinen Wille» übermannt von dem plöß- lichen Anblick der Toclsier, ihrer durch den Schmerz rührend wirkenden Erscheinung und ihrem fasstingslosen Schrecken... „Wolltest dn zu mir. Camilla^" Sie streckte die Hände ein wenig vor. „Mein Kind ist krank", sagte sie leise „Ich suchte nach jemandem..." Cie stockte, mit ihrer Fassung war es am Ende sie legte das Gesicht in die Hände. Nein, das war wohl nicht mehr die ehemals Stolze, Hochfahrende, die sich seinen Machtgeboten nicht halte jügen wollen und ihm davongelausen war. aus eigene Kraft ver trauend! Das da- war eine vom Leben schwer Getroffene, die Zuflucht und Schuh brauchte! Irgend etwas schmolz da im Herzen des Mannes; und er dachte wieder an seine Jahre, die, wenn sie sich auch noch in keiner Weise bemerkbar machten, so doch eine Mahnung an das langsam heran nahende Alter waren, an die Einsamkeit, die ihm daun bcvorstand. Und an den kleinen Knaben dachte er, der gestern abend zu ihm gekommen war, und ihm sein liebstes Spielzeug geschenkt hatte, wie er ihm versichert hatte. Nachdenklich blickte er auf die weinende Frau. Würde es sich vielleicht verlohnen, siir die beiden da zn leben? Hatte sie nicht gesagt, das Kind sei krank? Langsam trat er ans sie zu und crgriss ihre Hände. „'Warum sandest dn nicht eher den Weg zu mir," fragte er jetsi so weich, wie ihn noch keiner je reden gehört hatte. Da schluchzte sie ans: „Vater!" Ihre ganze Verlassenheit, alles Leid, alle Enttäuschung, die ibr das Leben gebracht, lag in dem einen Wort. Er zog sie an sich und streichelte über ihr Haar; scheu hob sie zum ersten Male den Blick zu ihm auf. „Verzeih mir, Vater" sagte sie ganz leise und sah ihm bittend in die Augen, die sie ernst, aber nicht unsreundlich anblicktcn. Er nickte. „Da du nun heimgekehrt bist, wollen wir versuchen, ein neues Leben miteinander zu beginnen. Wenn du es jetzt in der nüchternen Bürgerlichkeit aushaltcn willst, so will ich dir und deinem Kinde ein Heim geben." Sie nahm seine Hand und drückte ihre Lippen in einem langen Kuß darauf. „Ich will es dir zu vergelten suchen, was du an uns tun willst", sagte sie und gelobte sich im Stillen, ihre Worte wahr zu machen. La aab «r sie frei und schüttelte die weiche Stimmung ab. Ruhrselige Szenen liebte er nicht; sie waren nicht seine Sache. Was fehlt deinem Jungen?" fragte er. Noch ganz benommen von dem, was soeben geschehen war, zuckte sie die Achseln. Sie vermochte es kaum, sich so schnell znrecklzusinden. „Ich weiß es nicht; er scheint zu siebern und hatte Er brechen." „Ich werde mit dir zu ihm geben", sagte er ganz sach lich. „Er hat gestern zu viel Schokolade gegessen." * Als Hermann eine Stunde später zum Frühstück heraus kam, verwundert, das; der Pater sich bis jetzt noch nicht im Kontor hatte blicken lassen, suchte er in der ganzen Woh nung nach ihm, ohne ibn aber zn finden Endlich ging cr in das Zimmer der Schwester, und da sab er den Vater gemeinsam mit Camilla am Veilchen des kleinen Willi sihen. Das Kind saß aufreckt in den Kissen, und obgleich es noch ein wenig blaß war, schien es sich ganz wohl zu süblea Es versuckle immer wieder, des Großvaters Aufmerksamkeit ans sein Bilderbuch zu lenken, doch der Großvater unterhielt sich, die Hand des Kleinen haltend, ernst und angelegentlich mit Mamnii. Hermann verhielt den Schritt nnd blieb wie erstarrt an der Türe stehen. Alles andere hätte er eher erwartet als diese friedliche Familienjzene. „Onkel Hermann", rief der Kleine sogleich. ,.da schau her, da is der Großvater heut b-'i uns . . . gar net bös is er mehr mit der Mamnii!" „Gott sei Dank", sagte Hermann aus tiefster Seele, mit einem Seufzer der Erleichterung, als habe jemand einen Stein von seiner Brust genommen, während aus seines Balers Gesicht etwas wie 'Verlegenheit stand und die Schwester ihn mit glücklichen Augen ansah. Hermann reichte ihr stumm die Hand, die Geschwister verstanden einander. „Und immer werden wir jetzt beim Großvater bleiben", rief Willi, „und drinnen in der großen Stube bei ihm essen, bat cr gesagt. Fein is, Onkel Hermann, net?" „Ja", sagte Hermann. Der Vater erhob sich. „Nun ist ja alles so. wie ihr Jungen es gewollt habt", sagte er. Aber cs war kein Groll in seiner Stimme; offen bar war er ganz froh, daß es so gekommen war. Uns zu dem Sohne gewandt fuhr er fort. „Sag deiner Karoline. daß sie heute zn Tisch zu un» kommt, damit wir endlich mal alle beisammen sind." --End«.—