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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.04.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140415029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914041502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914041502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-15
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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-Iben--Ausgabe Sb—Mr Lipita unü Vorort« Surch unser« krS,«r VtAIIAbprkl^k. uaeSprSUturiLmoltagU» in» hau» gebracht: «»aatttch 1.» M.. v>«rt«UührUch Z.7L M 0«i Sri »«schüftosttU« unser« Htllaleu uaü hu»gad«It«U«n adgrholt: monatlich lM.,p>rrt«yahrUch SM. vorch Sl« p»ft: tanerhald veutschlanS» unS Ser üeutschea lolonien «maatUch 1^0 M., »lertel'Shrlich 4.r« M. auoschltegllch postdefteUgelö. va« Leipziger4og«dlatt «rs< ,etnt wrrktag« Lmal.Sonn, u.Zeirrtagolmoi. Su Leipzig, Sen Nachdorvr en un» »en Grien mlt eigenen Molen wir» »l« slbroöauogad« noch a.n sidrnü »«» Srschelnra« in» Hau» geliesert. Verltner NeSottion: 2a »en Zelten >7. Zernsprech-Halchlug: Moadi» Nr. 447- Nr. 18S. hcurdelsFeiturrs /lrntsbloü des Rates und des potireuuntes der Stadt Leipzig NeüaNion ua» ch«schüft»st«Ue: Z»l>ana>»gag« Nr.«. » Zerusprech-ftaschlug Nr. >4»«. I4v4Z uaü >4»44. ISS. Jahrgang ^r 2ns«rat< au» Leipzig un» Umgebung bi« - tspoltig«petitzellersps.,»i«»«klome,,»«>M-, von au»w<trt» Z» ps-, N«Nam«a i.ram., Lleia« ftnz«lg«n »i«p«tltzril, nur raps.d.wl«S«rd»l.Nad ,2ns«rat« von S«d»r»«n lm amtlich«nirll St« prtlt» zeit« sa ps. chrschllst»anzrtg«n mit plahovrschrist >m Preise erhöht. Nadatt nach Laris. Vetlagea i Selamlausl.;M Sa»LoaseaS au»schc Postgebühr. Nazeigea-stuaahm«: )»yaani»galsi», »ei sämtlichen ^liialen S». Leipziger Lagedlotte» u«»S aUra stnnoncrn-ExpeSitionen üe» Sn- unS stuolznüe« ch«schost»st«U» sür Vrriin u.ü«e pr.0rano«nburg- virrkkionwalterZiirgei, Verlla w. IS. MargorethenstraK« ». Zerasprech» sinschiustr Lukow Mittwoch, ürn lS. Spril. 1S14. * Roosevelt will sich wieder aktiv an der amerikanischen Politik beteiligen. (S. Ausl.) * Fürst Wilhelm von Albanien wird sich zum König proklamieren. (S. Letzte Dep.) Dies Liedlein sang als Abschiedsgruß Lin fahrender Scholar, Der sieben Tag und sieben Nacht Allhie zu Gaste war. Er schleppt« auf den Berg herauf Diel alte Sorg' und Qual, Doch wie ein Gaisbub jubelnd fährt Er fröhlich jetzt zu Tal! l scheffel, Fremdenbuch beim Aescherwirt auf dem Säntis.) Vas wichtigste. * Der Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko spitzt sich immer mehr zu. (S. Leitartikel u. Letzte Dep.) vom XIII. Kongreß -er orthopädischen Gesellschaft. Die Hauptverhandlung des Orthopädenkongresses am Dienstag morgen wurde eingcleitet durch einen umfassenden Vortrag von Biesalski Berlin über die physiologischen Forderungen der Sehnenverpflanzung, insbesondere der Schnenauswechselung. Die Methode der Schnenauswechselung ist das subtilste, was man in der Chirurgie machen kann. Besondere Beachtung verdient der Gleitapparat, der nicht verletzt werden darf. Die Methoden der Sehnenverpflanzung müssen sich streng an die Physiologie halten. Einen etwas anderen Weg schlägt Stoffel-Mannheim bei seinen Sehnenverpflanzungen vor; für ihn sind ana tomisch-physiologische Grundlagen der Ausgangspunkt für neue Vorschläge, die er der Gesellschaft unter breitet. Bei der Auswahl de: zur Verpflanzung in Betracht kommenden Sehnen mutz die Anatomre und Physiologie der sehne und des diesbezüglichen Muskels dringend berüclsichtigt werden. Der Kraft spender mutz bei der Ucderpflanzung seine physiolo gische Länge behalten. Erlacher - Graz gibt experi mentelle Beiträge zur Plastik und Transplantation von Nerven und Muskeln, Persuche an Meerschwein chen, Nerven- und Muskelstücke frei zu verpflanzen, sind erfolgreich verlaufen, so datz er die Methodik auch für den Menschen empfiehlt. Hier können mit dem freien Ersatz eines Muskels Erfolge erzielt werden, wenn das zu überpflanzende Stück mit der Unterlage vernäht wird. In der Diskussion zu den genannten Vorträgen traten S ch e d München, Spttzy . Wien, Gocht Halle u ,d Röptc - Barmen für die Biesalskifchc Methode der Sehncnauswcchse- lung ein. Heineke Leipzig hat einen gelähmten Vie beleiüigte amerikanische Flagge. New Port, 15. April. (Drahtmel dung des „Leipz. Tageblattes".) In Washington fand gestern nachmittag ein Mini st errat statt, der im Anschluß an ein Telegramm des Admirals Mayo aus Tampico an den Staatssekretär Bryan ein berufen wurde. Admiral Mayo meldete, daß Huerta sich nach wie vor weigere, den ge forderten Salut abzugeben. Die atlan tische Flotte, die Len Befehl erhalten hat, in die mexikanischen Gewässer abzugehen, setzt sich zusammen aus 21 Schlachtschiffen, einer großen Anzahl Torpedobooten und einer Anzahl Truppentransportschiffen. Zn Washingtoner Regierungskreisen sieht man die Lage sehr ernst an, zumal da unterrichtete Kreis« wissen wollen, daß es dem Präsidenten Huerta in den letzten Tagen gelungen sei, sich 60 Millionen Pesetas Bargeld zu ver schaffen. rst Dre Langmut des Präsidenten Wilson ist zu Ende. Er kann nicht mehr anders. Ge wiß wird ihm der Entschluß, jetzt gegen Huerta mit kriegerischen Maßnahmen vor^rgehen, schwer gefallen sein. Er hat sich der Welt in seiner Äntrittsbotschaft als Idealist und Friedens freund vorgestellt, und nun — ach, so bald! — wird er durch den bösen Gang der Dinge ge zwungen, die Kriegsflagge aufzuziehen, zum Jubel all der gerissenen Hankees, tue von vorn herein seine „reine Kulturpolitik" belächelten. Der amerikanische Nationalstolz ist beleidigt. Amerikanische Seesoldaten sind auf mexikani schem Boden verhaftet worden. Die Regierung in Washington verlangte Genugtuung. Huerta sollte dem Komnrindanten von Tampico be fehlen, die amerikanische Flagge mit einem Sa lut von einundzwanzig Kanonenschüssen zu be grüßen. Vierundzwanzig Stunden wurden ihm Zeit gelassen. Ans die Weigerung Huertas hin erhielt die atlantische Flotte den Befehl, nach den mexikanischen Gewässern schlachtbereit in Zee zu gehen. Zur Stunde wird sic wohl be reits auf dem Wege sein. Ob eine regelrechte Kriegserklärung erfolgen wird, steht dahin; viel leicht entschließt sich die Regierung in Washing ton, Mexiko wie ein wildes Land zu behandeln, und Tampico ohne weiteres zu besetzen. Die Stadt ist zwar befestigt, aber kaum stark genug, den amerikanischen Kanonen zu widerstehen. Ist die an zwei Flußmündungen gelegene Stadt besetzt, so kann man sich in Washington die nächsten Maßregeln überlegen. Zu einer sofort einsctzenden Kriegführung im großen Stile ist man, obwohl die Möglichkeit eines Krieges seit Jahr und Tag erwogen wurde, schwerlich bereit. Die Unklughcit, die Präsident Huerta mit der Verweigerung Diner Genugtuung beging, ist im Augenblick kaum zu verstehen. Nach den Meldungen der letzten Woche stand es nm seine Sache eher besser als schlechter. Er konnte immer noch hoffen, daß der Zwiespalt zwischen England und der Union in der Behandlung der mexikanischen Angelegenheiten schließlich zu sei nem Heile ausschlagen werde. Am 14. April erklärte noch die englische Regierung im Unter hause, daß sie in Washington wegen der Ge fährdung der englischen Interessen durch die Aufständischen — es handelt sich dabei um die Oelfclder britischer Gesellschaften — Vorstellun gen erhoben und bestimmte Zusicherungen er halten habe. Selbstverständlich war aber die amerikanische Regierung lediglich darauf ange wiesen, ihrerseits wieder durch ihre Konsuln den Truppenführeru des Präsidenten Huerta wie dem General Earranza, dem Befehlshaber der Aufständischen, die Schonung britischen Eigen tums zu empfehlen — eine Maßregel von sehr zweifelhaftem Werte. Darüber ist kein Zweifel: England muß ebenso wie die Vereinigten Staa ten die Herstellung leidlicher Ordnung in Mexiko wünschen; aber die Beschlagnahme des ganzen Landes durch die Amerikaner ist ihm im höchsten Grade zuwider. Eben darum hat es den Präsidenten Huerta zu halten versucht im Gegensatz zu der Politik, die Wilson und Bryan bestimmten, wenn möglich seine Abdankung zu erzwingen. Huerta hat sich wiederholt auf die Freundschaft Englands berufen; ja er hat auch mit Japan angebändelt, weil er ge nau weiß, daß die Auseinandersetzung wegen der japanischen Einwanderung nach Kalifornien nur verschoben ist. All das deutet auf ein neues Kampffeld wirtschaftlicher und politischer Mächte, ein Kampffeld, das jetzt durch den Panamakanal erschlossen wird. Nichts ist bezeichnender für diese Entwicklung als die Tatsache, daß das Petroleum der eigentliche Gegenstand der Eifer sucht ist. Das Lämpchen des kleinen Mannes in aller Welt, das abends in der kleinen Zelle freundlich brennt, ist die geringere Sorge; wohl aber sorgen sich die Amerikaner und Engländer um das Oel, das in steigendem Maße zur Feuerung auf ihren Kriegsschiffen dient und, wie man annimmt, die Kuhle mehr und mehr verdrängen wird. Mexiko hat alle Aussicht, das erste Petroleumland der Welt zu werden. Schon jetzt schätzt man den Wert der dortigen Oel- feldcr auf 175 Millionen Dollar. Was Wunder, wenn die „Interessenten" alle Mittel aufwcn- dcn, um ihr Geschäft zu sichern! Die amerika nische Regierung ist schlechterdings der Voll strecker der amerikanischen Kapitalistenwünsche, und der weitere Verlauf wird zeigen, ob sie Politik und Geschäft geschickt zu verbinden ver steht. Dieser Zusammenhang wird den Aus bruch der nationalen Begeisterung in Ame rika nicht hindern. Die amerikanische Flagge ist beleidigt, und wenn es nottut, wird Blut fließen — der Ehre und des Petroleums wegen. ü- * * Kriegsvorbereitungen. * Aus Washington, vom 15. April, wird telegraphiert: Alle Schiffe der atlantischen Flotte m Hampton Nead haben Befehl er halten, nach Tampico abzugehen. Ferner ist Las Transportschiff „Hancock" angewiesen worden, mit 800 Mann Marinesoldaten von New Orleans nach Tampico abzugehen. Das Schlachtschiff „South Carolina", das sich auf der Fahrt von San Domingo nach den Vereinigten Staaten befand, erhielt unter wegs durch ein drahtloses Telegramm Befehl, eben falls mich Tampico zu gehen. Weiterhin wurden die vor Boston liegenden Kanonenboote „Nashville", „San Domingo" und „Tacoma" angewiesen, nach dem gleichen Bestimmungsort abzugehen. Die bei Pensacola liegende Torpedobootsflottille hat eben falls Befehl erhalten, sich zur Abfahrt nach Tampico bereitzuhalten. —7 Das Kabinett hatte gestern eine zweistündig« Besprechung über die Lage. Staats sekretär Bryan hat die Erholungsreise aufgegeben, die er antreten wollte. — Dem Vernehmen nach ist Präsident Wilson nicht geneigt, Gewalt anzu wenden, es sei denn als letztes Mittel. Sobald dte Flotte versammelt ist. wird Konteradmiral Badg er etwa zwanzig ssroße Kriegsschiffe in den mexikanischen Gewässern unter seinem Befehl haben. -«-Wie mitgeteilt wird, suchte der mexikanische Geschäftsträger Algara am Sonnabend den Staatssekretär Bryan auf und übermittelte ihm die Entschuldigung Huertas. Huerta war bereit, das amerikanische Kanonenboot „Delphin" zu salu tieren, Las als Depeschenboot vor Tampico benutzt wird, stellte jedoch Bedingungen hinsichtlich des Saluts. Bryan erklärte, er werde auf dem be dingungslosen Salut bestehen. Die Freunde Huertas in Washington, die die ernste Auslegung erkannten, die dem Vorfall in Tampico von der amerikanischen Regierung gegeben wird, sandten an Huerta ein Telegramm, in dem sie ihm zum Nachgeben rieten. Zur Entsendung der amerikanischen Flotte nach Mexiko. Washington, 15. April. (Drahtmeldung.) Der Entschluß de: Regierung, die atlantische Flotte in die mexikanischen Gewässer zu entsenden. Hal hier tiefen Eindruck hcrvorgerufen. Staatssekretär Bryan und Marinesekretär Daniels sowie der Kriegsminister Garryson weigern sich, den sie um Auskunft bestürmenden Journalisten irgendwelche Auskunft über die Tragweite der Maßnahme der Regierung zu geben, erklären jedoch übereinstimmend, daß die Entsendung der Flotte noch keineswegs al? Kriegserklärung aufzufasscn sei, sondern nur als Dernonstralion dienen soll, um den Forderungen des amerikanischen Admirals Mayo den notwendigen Nachdruck zu geben, und die mexikanische Flotte vor Tampico zu zwingen, der amerikanischen Flagge den verweigerten Salut zu erteilen. — Auf d-en frem den Botichaftc.l und Gesandtschaften in Washington liefen Nachrichten von den diplomatischen Vertretern in Mexiko ein, denen zufolge Präsident Huerta sich aufs entschiedenste weigere, dem Kommandanten von Tampico die Erlaubnis zu erteilen, -cn vom Admiral Mayo geforderten Salut abzugeben. — Das Kriegsdepartement in Washington hat sich eine genaue Ausstellung aller im Golfe von Mexiko ver. fügbaren Handelsschiffe verschafft, die als Flotten transportschiffe über den Golf dienen könnten. Die Aufständischen. Aus Mexiko, 14. April, meldet die Londoner „Times": Die Aufständischen haben sich von Tampico zurückgezogen und die Eisenbahnen hinter sich zerstört'. Weitere Angriffe werden erwartet. Britisches Eigentum hat keinen ernsten Schaden ge litten. — Nach in Iuarez eingegangenen Mel dungen hat General Villa nach einer neuntägigen Schlacht die Regierungstruppen bei San Pedro im Norden von Torreon geschlagen. Die Verluste aus beiden Leiten werden auf dreitausend Mann ge schätzt. (?) Entsendung eines holländischen Kriegsschiffes nach Mexiko. Amsterdam, 15. April. Das Panzerschiff „Kor- tenaer" ist wegen der Unruhen in Mexiko von Cu- ra^ao nach Tampico beordert worden. poliMelie UebesliÄt Sächsische Erfolge km Eisenbahnkrleg mkt Preußen. Leit Jahren hallt die fachstschc und auch die übrige deutsche Presse wider von Klagen über die preußische Eisenbahnpolitik. In den sächsischen, aber auch in den badischen und württembcrgischen Kammern und im Reichstage sind diese Klagen wiederholt und erweitert wor den — lange Zeit vergebens. Die beteiligten Regierungen bestritten tapfer, daß es so etwas wie einen preußisch-sächsischen Eisenbahnkrieg gäbe, eine Versicherung, die freilich keine Gläu bigen fand. Denn an der Tatsache, daß die besten U-Züge um Sachsen herumfahren, daß sie bei größerer Entfernung kürzere Zeit zur Muskel dadurch wieder zur Tätigkeit gebracht, indem er einen funktionsfähigen Nerven in einen gelähmten Muskel einpflanzte. Durch mechanische Eingriffe hat Muskat-Berlin eine dauernde Verrenkung der Peroneussehnen am Unterschenk«! geheilt. Die auf dem vorjährigen orthopädischen Kongreß von Abbott bekanntgegebene Behandlung der Rückgratsoerkrümmungen ist auch diesmal Gegen stand einer längeren Diskussion. Die Methode be steht bekanntlich in dem Anlegen eines Gipskorsetts, nachdem der Rumpf des Kranken in einem Rahmen gestell durch Züge in ein», überkorrigierte Lage und Beugehaltung eingestellt ist. Die meisten der Dis kussionsredner rühmen dem Verfahren zwar nach, daß die Form des verbogenen Rumpfes zwar gebessert werden kann; «ine Heilung ist mit dem Verfahren aber nicht zu erzielen. So zeigt Schultheß- Zürich, daß die Besserung nur eine scheinbare, auf einer Verstärkung der Gegenkrümmungen beruhende ist. Die theoretischen Grundlagen der Abbottschen Methode seien nicht richtig. Schede-München hat an Leichen diese lleberkrümmungsmethode nach geprüft und ist der Meinung, daß die stark gekrümmte Haltung, in der hierbei eingegipst wird, nicht zweck mäßig ist. Technische Mitteilungen zu diesem Tbema machten dann noch Müller-Berlin, Frankel- Berlin, Cramer-Köln, während wieder Wern dorf Wien auf Grund experimenteller Unter suchungen theoretisch« Bedenken gegen die Abbottsche Methode hat. Krukenberg Elberfeld lehnt das Verfahren ganz energisch ab, ebenso Wullstein- Bochum, der wie früher, so auch jetzt die eingegipst« Streckhaltung der Wirbelsäule für viel besser hält. Die folgenden Vorträge hatten die Behandlung der sckweren Formen des Plattfußes zum Gegenstand, bei der. wie Wilms- Heidelberg, Kausch Schöne berg, S t r e i ß I e r - Graz, Perthes-Tübingen ausführten, verschiedene Arten der Knochendurch meißelung und Knochenkeileinpflanzung empfohlen wurden. Die Nachmittagssitzung wird durch die General Versammlung cingeleitet, in der Ludlof f - Breslau zum Vorsitzenden für das Jahr 1015 gewählt wird. Die weiteren w ssenichaftl'chcn Erörterungen werden eingeleitct durch einige Mitteilungen von Maaß- Berlin, der bei zwei schweren kindlichen Rückgrats verkrümmungen operativ eingegrifsen hat. ind.m er r..n den koncavseitigen Rippcnteilcn Stücke entfernt har. Auch Alsberg Kassel hat bei einigen hech^ gradic, n Fällen von Rückgraisverbiegung eine opc ratine Besserung versucht. Rosenfeld Nurn berg und Schanz-Dresden warnen im Gegensatz zu den ermutigenden Aussichten der vorigen Redner vor Versuchen, Rückgratsverbiegungcn operativ an zugreifen, dringend. Technischen Inhalts ist der Vor trag R iedi ngers-Würzburg, der eine neue zweckmäßige Art von Eipsleimkorsetts und einen neuen Osteoklasten demonstriert. Im Anschluß daran entspinnt sich eine ausge dehnte Debatte über blutige und unblutige Behänd lung des Plattfußes. Nach der Vorstellung einer Kranken mit schnap pender Hüfte durch Müller- Berlin berührte Tur ne r - Petersburg die Frage der Schenkelhalsver- biogungen im Kindesaltcr, die er künstlich an der Leiche hat Hervorrufen können. Weiterh n wurde noch von Bade- Hannover über blutige Behandlung der angeborenen Hüftverrenkung berichtet, doch sind die Resultate nicht gerade ermutigend. Deutschländer-Hamburg beschränkt daher auch die blutige Einrenkung auf aussichtslose Fälle jenseits des einrenkungssühigen Alters Härtlng Leipzig zeigt stereoskopische Röntgenbilder von un blutig behandelten Hüftverrenkungen. Zum Schluß empfiehlt Lamy-Paris die Auslöffelung einiger Außwurzelknochen bei der Betfandlung des an-eborc- nen Klumpfußes, wozu noch Wollenbcrg - Berlin und Magnus Marburg technische Mitteilungen machen. Kunst und Wissenschaft. * Weitere Parsisalaufführungen im Neuen Theater. Im Neuen Theater findet noch ein weiterer Zyklus von a ch t „P a r s i f a l" - A u f f ii h r u n g e n statt, und zwar im Abonnement so eingeteilt, daß auf jedes Adonnementsachtel eine Aufführung fällt. Diese sämtlichen acht Aufführungen finden bei großen Opernpreijen statt, und zwar beginnend am Freitag, den 17. d. (3 v weiß», und es folgen sodann voraussichtlich «Abänderungen Vorbehalten) die weiteren Aufführungen am Sonntag, den 10. April sl.4 grün», Mittwoch, den 22. April (4.4 braun). Nach dieser Aufführung findet eine Pause statt, dann werden die „Parsifal" -Vorstellungen am Freitag, den 15. Mai «3 .4 weiß) wieder ausgenommen. Es folgen dann Aufführungen am Sonntag, den 17. Mai sl v grün«, Montag, den 18. Mai (2 K rot). Mittwoch, den 20. Mai (4 tt braun) und schließen an Richard Wagners Todestag am Freitag, den 22. Mai (2 .4 rot). Dieser Entschluß der Intendanz ist auf das freudigste zu begrüßen. * Schauspielhaus. Für das Gastspiel Albert Bassermannsam Sonnabend als Mephistopheles in „Faust" hat die Direktion des Schauspielhauses als Faust Albert Bassermanns Partner vom Deutschen Theater in Berlin, Robert Hart berg, gewonnen. * „Wandervögel", ein Lustspiel von Paul Georg Münch, wurde nach dem großen Erfolge der Bremer Uraufführung sofort durch die An stalt für Aufführunosrecht vom Thaliatheater Hamburg, dem Neuen Theater in Frank furt a. M. und dem Neuen Schauspielhaus in Königsberg zur Aufführung erworben. * Lcheidemantel über seinen neuen Don-Juan- Text. Bekanntlich hat das Preisgericht, das über den vom Deutschen Bühnenverein ausgeschriebenen Wettbewerb zur Erlangung eines guten Don-Iuan- Textes zu entscheiden hatte, den ersten Preis dem früheren Dresoner Kammerlänger Karl Scheide mantel, der jetzt in Weimar im Ruhestande lebt, zuerkannt. Der berühmte Wagnersänger hat einem Dresdner Blatt auf Anfrage mitgeteilt, daß sein Don-Iuan-Text e»ne vollständig neue und freie Üeberfetzung des italienischen Originals mit ge nauester Berücksichtigung der musikalischen Prosodie und Phrasierung gibt, an denen Scheidemantel auch nicht die kleinste Note geändert hat. Im übrigen enthält der Text eine Reihe dramaturgischer Vor schläge, über deren Einzelheiten jetzt Beratungen zwischen Scheidemantel und dem Bühnen verein erfolgen sollen. Man hofft, in spätestens drei Monaten mit der endgültigen dramaturgischen Erneuerung des berühmten Librettos im reinen zu sein * Nita Noselli, ein Trauerspiel von Emil Hugli einem bisher nicht ausgesührten Schweizer Dichter, hat im Berner Stadttheater eine erfolgreiche Uraufführung erlebt. * Ein Legendendrama von Tolstoi ausgesundeu. In einem Buche der Bibliothek von Jaßnaja Polfana wurde, wie gemeldet wird, das Manuskript eines Dramas von Leo Tolstoi gefunden. Es hat den Titel „Peter der Zöllner." * Schillers Totenmaske wieder aufgefunde«. Wie der „schwäbische Merkur" erfährt, befindet sich Schillers Originaltoten maske, die verloren geglaubt wurde, im Besitze des Stutt garter Pianosortefabrikanten Klinckerfurs, der sie aus dem Nachlaß des Bildhauers Dannecker seinerzeit erworben batte.
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