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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.04.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140424015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914042401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914042401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-24
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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Leipziger Tageblatt. Sette 8. Nr. 205. Morgen-Nusgave. Nil? Leiprig unü Umgebung Leipzig, 23. April. ver Einbau einer -ritten Wohnung im Geschoß. Der Mu Hot wiederum mehrere Ortsbau- gejepe, näullich die von L.-Linoenau —Ost und L.-Lindcuau —Südoft, sowie die von L.-A nger.Crvttendor f—N ordweft und L.-S t ü n z — S ü d, d-n Stadtverordneten zur nochmaligen Beschlußfassung vorgelegt, u. a. deshalb, weil die in diesen OrtSgesehen vorge sehene Zulassung einer dritte« Wohnung in Fronrhäusern vom Ministerium des Innern nicht genehmigt worden ist. Zugleich gibt der Mn die betreffende Beiordnung des Köuigl. Ministeriums des Innern besannt. Sie isr scl»r uulfangreich, und wir »vollen hier nur auf einige .Punkte der Begründung eingehen. Ein Hanpl- einwnnd richtet sich gegen die Du r ch I ü f t u u g der Wohnung, soweit sie durch die Aenster der Borsaallür (und das Dreppeusenster) erfolgen soll. „Hierin tonne — und damit, wisse sich das Ministerium in Uebereinstimmung init hervorragenden Stadtebauknndigcn - ein ausreichender und cinwmidfreicr Ersaß der nöli gen Ouerlüftung nicht erblickt werden." Was zunächst den mangelnden „ausreichenden" Er satz anbclangt, so beschränken wir uns auf die Bemerkung, daß »vir keinem, auch nicht den hervorragenden Städtebaukundigeu, anralen machten, sich einmal ein Biertclstündchcn in den Zug zu stellen, der bei dieser Durchlüftung der Wohnung entsteht. Ein tüchtiger Schnupfen dürste die atleriuindesle Folge sein! Dann wird weiter bemängelt, das; bei dieser Art der Durch lüftung der Abschluß der Wohnungen ausge hoben werde und Has; sic wegen des ans den Treppen entstehenden Zuges dem Frieden der Hausbewohner untereinander nicht forderlich sei. Dazu sei bemerkt, daß die Durchlüftung doch iir der Regel in den frühen Morgenstunden ge schieht, wenn sich noch wenige Hausbewohner aus den Treppen aushaltcn. Nebrigeus: »venu diese Lüftung für die Wohnung unlü aus reichend ist, warum soll sie auf der» Treppe» auf einmal zu llnzuträglichteileu fuhren?. Wege» des Friedens der Hausbewohner unlereinander lau»» man ebensalb.' unbesorgt sein. Wenn leine anderen Ursachen zwischen Nachbarn zu Unfrieden führen, dann wäre es im allgemeinen gut be stellt um. den Frieden im Hause. In jeder Wohnung müssen die Borsaalfenster zeitweilig einmal, geöffnet nnrden, schon nur den Borsaal selbst zu durchlüften. ES ist gar nicht möglich, die Wohnung in steter Abgeschlossenheit nach der Treppe zu zu erhalten. Daun wird in der ministeriellen Berordnnng gesagt, daß durch das Oesfncn der Borfaalfenster - namentlich bei starkem Begängnis der Treppen — viel Staub, Schmutz und Arautbeitsstosse in die Wohnung eiudringen. Wenn man das als einen durch schlagenden E-rund gelten lassen wollte, daun müßten alle Parterrewohnungen ohne weiteres geschlossen werden, denn gegen das, »vaS da oft beiin Oeffnen der Fenster von der Strafte her in die Wohnung eindringt (besonders beim Borüüerfahren von Autos, Stras^nbahnen usw.), ist das bißchen vom Treppenflur ein Län derspiel ! Und endlich werden noch die Aborte auf den Treppenabsätzen ausgeführt. Wcuu sic Wasserspülung haben, sind diejenigen aus dem Treppenabsatz doch sicherlich gesundheitlich uu gesährlichcr als die innerhalb der Wohnungen. Damit möge es für heute bewenden. Diese Bedenken wegen des gesundheitlichen Wohles der minderbemittelten Bevölkerungskrcise, die, wie cs in der ministeriellen Beiordnung heißt, „um so schwerer wiegen, als die Wohnsitten dieser Kreise nranchmal noch viel zu wünschen übrig lassen", erscheinen entschieden zu weitgehend. Das ist, »vie wir kürzlich bemerkten, auch von Ratsseite hervorgehoben worden. Uns dünkt cs richtiger, wenn man darauf ausgingc, den Bau billi ger Wo hu ungen zu fördern, als ihn so zu erschweren. * Ordensverleihung. Der König hat dem Post sekretär a. D. Koallick in Leipzig das Albrechts- kreuz verliehen. * Jubiläum. Herr Fritz K u h f a h l,^ lang jähriger Prokurist der Firma Carl Aug. Simon, feierte gestern das Jubiläum seiner 25jährigen Tätigkeit in diesem Hause. Bei dieser Gelegenheit wurden ihm zahlreiche Ehrungen erwiese». * 25 Jahre im Dienste des »Leipziger Tageblattes". Von der Königlichen Kreishauptmannjchaft Leipzig ist den seit 15. April 1889 bzw. 23. April 1889 ununter brochen in der Buchdrnckcrei des Leipziger Tageblattes in Leipzig beschäftigten Schriftsetzern Augujt John in Leipzig und Julius Hoch in Leipzig-Thonberg je eine Belobigungsurkunde ausgestellt worden, die ihnen gestern in Gegenwart eines Vertreters ihrer Arbeitgeberin an Ratsstellc ausgehändigt wurden. Schulnachrichten. Der König hat anläßlich des llebcrtritts in den Ruhestand dem Professor an der Nikolaischule in Leimig Dr. phil. Friedrich Rudolf Groß schupf den Titel und Rang als Studien rat verliehen. * Dorortsverbindung durch den Autobus. Von der Direktion der Leipziger Allgemeinen K ra s t o m n i bu s - A k ti e nge s c l l s cha ft wird uns geschrieben: „Auf die Notiz wegen der Mit teilungen und Wünsche im Sächsischen Land tag bctr. eine Verbindung der einzelnen Vororte Leipzigs untereinander, erlauben wir uns mit- zuteilcn, daß bereits von Gründung unserer Gesell schaft an in unserem Programm die Einrichtung eines großen Außenringes vorgesehen war. Durch den starken Lierkchr während der „Iba" im vorigen Jahre und durch den zu erwartenden grofzvn Verkehr während der „Bugra" in diesem Sommer sind wir jedoch erst im Herbst in der Lage, an die Ausarbeitung bzw. Ausführung des Außenringes berangehen zu können. Unter der Voraussetzung, taß uns seitens der maßgebenden Behörden die cr- forcerlichcn Konzessionen zur Erruhtung des Verkehrs der Vororte untereinander gegeben werden, wird unsere GejcIIschafl Wünickxi» d-er Vorortsbewohner jo rasch- wie möglich nachzukommcn versuchen." * Die Ausschußsitzung der Deutschen Turnerjchast. Wie in der „Deutschen Turnzeitung" jetzt dckannt- ocg.<-en wird, findet die Ausschußsitzung der Deut schen Turnerschaft, die ursprünglich in Dortmund sein sollte, mit Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Geh. Rats Dr Goetz in Leipzig statt. * Wettbewerb sächsischer Schriftsteller für die Fest schrift des Sachjentages Dresden 1814. Der Prcß- ausichuß hielt dieser Tage im Anschluß an eine ge meinsame Sitzung mit dein engeren Ausschuß eine Sitzung ab, in der über den Inhalt der Fest schrift bcraien wurde. Einstimmig beschloß man, einen Wettbewerb unter den aus Sachsen gebürtigen oder in Sachse»- lebenden Schriftstellern zwecks frei willigen aber bisher nicht veröffentlichten Beiträgen für di« in 50 090 Auflage erscheinende Festschrift des Sachsenbages zu erlassen. Der Wettbewerb erstreckt sich auf ein Begrüßungsgedicht (etwa 20 Zeilen), fer ner auf kurzgefaßte fesselnde Beiträge zur Sächsischen Volkskunde nn- auf Dialektgcdichte ernsten oder hei teren Inhalts (Obevl-ausrtzer, Erzgobirgiische, Vogt ländische, Alterrburgische, Leipziger und ähnliche Dia- lckte). Schlußtermin der Einsendungen, die an die Adresse des 2. Vorsitzenden des Prcßausschujses, Re dakteur Müller-Heim, Dresden-Strehlen, zu richten sind, ist der 10. Mai. Die Manuskripte dürfen keinen Autonamen tragen, sondern nur ein Kenn wort. Die genaue Adresse ist in einem verschlossenen Kuvert dem Manuskript beizulegen, das dasselbe Kennwort trage»! »nuß. * Schloßbeleuchtung in „Alt-Heidelberg" der Leipziger Buchgewerbeausstellung. „Alt-Heidelberg, du feine" — wie oft wird dieses echte, schöne Studen- teirlicd, dessen Klänge besonders denen das Herz weit machen, die einstmals in der rebenumkränzten Neckar stadt die frohe selige Burschenzeit erlebten, in der stimmungsvollen Umgebung des „Akademischen Vier tels" der Leipziger Buchgewerbeausstellung erklingen! Ist doch in der Sonderausstcllung „Der Student" mit der Nachbildung der schönsten Teile des Heidel berger Schlosses eine Stätte geschaffen, die in unsere hastende Zeit einen Schimmer holdester Jugend poesie trägt und geeignet ist, einmal den Augenblick froh zu genießen und wieder jung zu sein mit den Jungen und froh init den Fröhlichen. Zu den be sonderen Reizen des „Studenten" wird dieSchloß - beleuchtung gehören. Bekanntlich reisen all jährlich Tausende von Menschen nach Heidelberg, um die Beleuchtung des Schloßes anzusehen, die als besondere Veranstaltung stets vorher in den Zeitun gen angckündigt wird. Auf der Ausstellung wird diese Beleuchtung getreu nachgeahmt werden, und da das „Akademische Viertel" die schönsten Teile des Heidelberger Schlosses und der Ruine in täuschender Nachbildung bringt, wird sie nichts von ihrer zauber haften Wirkung einbüßcn. § D-rs Geheimnis der Tiefsee. Einen „volkstüm lich naturkundlichen Abend" veranstaltete am Mitt woch die „Ortsgruppe Leipzig des Kepplerbundes" zur Förderung der Natur erkenntnis im Lichtspieltheater Ost-Passage, Eisen- bahnstraßc 74. Direktor Oliver von der Bremer Lichtspiclyauszesellschaft hier hatte in bereit willigster Weise sein Entgegenkommen durch Uebcr- tassnng dieses -der Bremer Lichtspielhausgeselljchaft gehörigen Lichtspielhauses gezeigt. Dr. Sell n i ck - L.-Gohlis sprach an diesem Abend über „Geheim nisse der Tiefsev", ein Thema, das reich haltige Gelegenheit gab, merkwürdige Formen von Tiefjeeorganismcn, wie insbesondere auch die Methoden moderner Meeresforschung kennen zu lernen. Er kam zu dem Endergebnis: Wir haben nunmehr das Siegel gebrochen, das aus den rollen den Wogen besteht,' wir haben bestimmte Vor stellungen vom Ausmaß der Meerestrofe und von der Formengestaltung des Meeresbodens gewonnen; wir haben die Eigenschaften des Tiefsecbodens selbst kennen gelernt und eine Fülle von Leben, das in, auf und über diesem Boden besteht. Der Verstand weist uns überall auf neue Fragen, die der Beant wortung harren. Und unser Gefühl? Ich glaube es ist noch immer dasselbe, das Maury so schön ge schildert hat: Wenn »vir mitten im offenen Meer von schwankendem Schiff in den stillen Busen der hinabblicken, dann überkommen uns dieselben Ge fühle wie den andächtigen Astronomen, wenn er in der Mitte der Nacht die Sterne anschaut und be wundert. Der Schleier ist gehoben, der die Geheim nisse der Tiefsee deckte — das Geheimnisvolle der Meeres tiefe ist geblieben und bleibt. Außerdem folgte dem Vortrag eine Filmvorführung, zu der die Firma PathJ Frörcs durch ihren hiesigen Direktor Haller bercitwilligst wissenschaftlich- technisches Material zur Verfügung gestellt hatte. Zur Vorführung käme,! die Bilder: Feinde im Hühnerstall, ein Ausflug in die Dauphinö-Alpen und Knnflglasbläserei. * SääHscher Terminkalender. Im Interesse der Hebung des Fremdenverkehrs erscheint es, wie wir in Ergänzung früherer Meldungen mitteilen, höchst wünschenswert, die in Sachsen stattfindenden sport lichen Veranstaltungen, Kongresse, Heimatsfsste u. a., soweit sie mehr als lokale Bedeutung haben, mög lichst weiten Kreisen bekanntzugeben. Der Säch sische Verkehrsverband, Gefchäfts- stelle Leipzig, Johannisthal 1, II, be absichtigt, eine Zentralstelle cinzurichten, die alle diese Angaben sammelt und dann geordnet von Zeit zu Zeit der Presse, den Perkehrsbureaus und sonsti ge»» in Betracht toinmenden Stellen übersendet. Der Zweck dieser P.ianstaltung wird nur dann voll er füllt, wen»' dein genannten Verbände von allen Sei ten die nötigen Unterlagen gegeben werden und wenn man ihn über etwaige Aenderungen auf dem lausenden erhält. Bis jetzt ist schon in erheblichem Maße Material bei dem Sächsischen Bcrkehrsverband eingegangen, uno cs ist zu hoffen, daß die Stellen, die die Einsendung bis jetzt unterlassen! haben, dies recht bald nachdolen, damit der „Sächsische Termin kalender" noch vor Beginn der Reisezeit Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Für weiteste Verbrei tung ini In- und Auslände wird durch den Säch- sißhcn Tlerkehrsverband Sorge getragen. * Wiederbeschäftigung Unfallverletzter im Reichs post- und Telegraphendienst. Ueber die Wieder beschäftigung Unfallverletzter im Post- und Tele graphendienst sind neue Bestimmungen getroffen worden. Personen, die bei der Reichs-Post- und Tclegraphcnvcrwaltung durch einen Betriebsunfall ihre Erwerbsfähigkeit teilweise verloren haben, sind in diese»! Dienst wieder zu beichästigen. Boraus setzung ist dabei, daß dienstliche Interessen nicht ent gegenstehen, und es ihren Wünschen entspricht. Werden solche Personen voll beschäftigt, so darf ihr Arbeitsverdienst zusammen init der Rente den Verdienst eines Bauarbeiters vom gleichen Dienstalter nicht übersteigen. In das Verhältnis eines voll beschäftigten Beamten werden Unfall verletzte nur übernommen, nachdem sie sich zuvor zu Protokoll damit einverstandeu erklärt haben, daß eine Unfallrente auf ibr Diensteinkommen oder auf dos ihnen später gebührende Ruhegehalt nngerechnet wird, wenn die Rente aus der Reichskasse zahlbar ist. Die gleichen Grundsätze sind anzuwcnden, wenn der Unfall sich im Betrieb e-ner anderen Reichs- Verwaltung ereignet hat. * Circus Sidoli. Am Freitag, den 24. April, tritt Direktor Eciar Sidoli nach achttägiger Krank heit zum ersten Male wieder aus. Anläßlich seiner Genesung findet am gleichen Tage ein Ehrenabend statt. Das Programm ist ganz besonders reichhaltig zusammcngestellt und vollständig neu. Die Massen dressuren des Direktors Eesar Sidoli sind in jeder Weise originell. Auch an diesem Tage wird nur rein unveriälschre Eircuskunst gezeigt, keine nerven kitzelnden Dressuren wilder Tiere, kein Menagerie circus, bei dem es nur auf den äußeren Effekt an kommt. sondern ein wirkliches Lircusprogramm mit allen seinen traditionellen Einzelheiten. * Leipziger Männerchor e. B. Heute und morgen, (/L Uhr abends, findet im Großen Saal des Zoolo gischen Gartens unter Leitung des Ehrenchormeisters, Kgl. Musikdirektors E. Wohlgemuth, das Frühjahrskonzert statt. Zum Teil werden die interessanten Darbietungen der Wiener Konzert reise wiederholt. Näheres ist aus den Anzeigen und Plakaten ersichtlich. Achtung! Taschendiebe auf der Messe! Dieser Tage sind bei der Polizei eine ganze Reihe Taschen diebstähle angezeigt worden, die samt und sonders auf dein Meßplatze ausgesührt worden sind. Man sei dort vor den Langfingern auf der Hut und mache auf etwa verdächtige Personen die Aufsichtsbeamten aufmerksam. k>. Jugendliche Diebe. Am 13. d. M., dem zweiten Osterferertage. nachmittags gegen 4 Uhr. hat eine Frau in der Nähe der Schleußiger Brücke ihre goldene Damenuhr. deren Rückdeckel das Monogramm „I-. U." trägt, verloren. Zwei Kinder, ein Knabe und ein Mädchen, haben die Uhr später vorübergehenden Leuten gezeigt. Wer etwas zur Ermittlung dieser Kinder angeben kann, wird gebeten, dem Fundbureau des Polizeiamtes zu 6. II. 631 Mitteilung zu geben. * Gardinenbrände. In einer Wohnung der Großen Fleischergasse gerieten im Hinterhause auf noch nicht aufgeklärte Weise die Gardinen in Brand. Einem Schutzmann gelang es, durch Herunterreißen der Gardinen die Flammen zu ersticken. — In einer Wohnung der L'-rtzingstraße waren ebenfalls die Gardinen in Brand geraten. Auch hier gelang es dem Besitzerz der Wohnung jede Gefahr zu beseitigen. In beiden Fällen brauchte die Wehr nicht in Tätig leit zu treten I. Leichenländung. 2n Böhlitz-Ehrenberg wurde am 7. d. M. die Leiche eines Mannes aus der Luppe gezogen, dessen Persönlichkeit noch nicht festgestellt werden konnte. Der Tote, der sich sicher ertränkt hat, war 20—25 Lahre alt. mittelgroß, bartlos, hatte dunkles volles Haar und vollständige Zähne. Er war bekleidet mit dunkler Hose und Weste und ,,l<'. Z." gezeichnetem Hemd und hatte u. a. eine Bisitenkarte bei sich mit dein Namen „Erich Albrecht." Wer etwas über den Toten, der etwa 10 Tage im Wasser gelegen haben mag, angeben kann, wolle dies dem hiesigen Polizeiamt zu L. u. III 643 Mitteilen. * Mockau, 23. April. Eine aufregende Eifersuchtsszene spielte sich am Donnerstag nachmittag auf der Carolastraße ab. Die Ehefrau des Direktors G., die mit ihrem Manne in Schei dung steht, ging in Begleitung einer Dame an der Wohnung ihres Ehemannes vorüber, als plötzlich dessen jetzige Wirtschafterin S. aus dem Hause von hinten auf sie zueilte, sie zu Boden warf und heftig init einem Peitschenstock auf sie einschlug. Die Wütende ließ von ihrem Opfer erst ad, als durch die Hilferufe der Frau eine größere Menschenmenge herbeigceilt war und die Frau schützte. Sächsische Nachrichten Dresden, 23. April. Ueber das Schuldeinziehungswesen. Auf einem gestern abend voin Verein gegen das Unwesen in Handel und Gewerbe sowie der Ortsgruppe Dresden -er M i t t e l st a n d s v c r e i u i g u n g im Königreich Sachsen veranstalteten Vortragsabend sprach Landgerichtsrat und Landtagsabgeordnctcr Dr. Mangler-Freiberg über das Schuld- e i n z i e h u u g s w c s e n der Geschäftswelt. Er empfahl die Einführung behördlicher Ein ziehungsämter, wie sic init großem Erfolg in Rheinland-Westfalen und besonders in Bochum und Frankfurt am Main bestehen. Eine der artige Abrechnungsstelle werde in Chemnitz vor bereitet. Es sei zu hoffen, daß auch in Sachsen ähn lich dein Beispiele Rheinlands-Westfalens das Schuldeinziehungswesen der Geschäftswelt sich weiter gedeihlich entwickeln werde. - Liebesdrama. In einem Nicderlagsraum des Hauses Jakobstraße Nr 10 wurde ein junges Liebespaar tot aufgefunden. Beide hatten sich vergiftet. Es handelt sich um deu 1897 in Stetsch geborenen Arbeitsburschen Bogel und um die »898 in Potschappel geborene Gertrud Köhler. Ein bei dem Liebespaar vorgefundener Brief gibt Aufschluß über den Beweggrund zur Tat. O- * Riesa, 23. April. Hier wird am 17. Mai d. 2. in Gestalt eines Blumentages ein Roter-Kreuz- Tag abgehalten. Herr Bürgermeister Dr. Scheider hat den Vorsitz des Ortsausschusses übernommen. — Heute wurden Riese ntanks aus Stahl durch die Straßen der Stadt transportiert. Sic waren für die hiesige Bernbrauerei. Aktiengesellschaft, bestimmt und sotten die jetzigen Holzbottiche ersetzen. * Meißen, 23. April. Die Ursache des Brandes der Näh Maschinenfabrik von Biesolt L Locke ist ein ain Tage vorher ent standener kleiner Brand, der nicht völlig ge löscht worden war. Am Dienstag nachmittag war in der Tischlerei ein geringfügiger Brand ent standen, der von den Löschmannschaften der Fabrik rasch unterdrückt wurde. Bei sorg fältiger Untersuchung des Brandherdes wur den keine Anzeichen von Gefahr entdeckt, auch ain Abend vor dein Verlassen der Fabrik wurde bei er neuter Untersuchung keine Gefahr wahrgenommen. An einer unzugänglichen Stelle muß sich aber doch noch ein kleiner Brandherd befunden haben, der in der elften Stunde zur Explosion des Exhaustors in der Tischlerei führte, und so den Anlaß zu der Brand katastrophe gab. * Chemnitz, 23. April. Regierungs - Assessor Dr. v. Schuch bei der König!. Amtshauptmannschaft Chemnitz wird voni 1. Juli 1914 ab zur Amtshaupt- mannschait Dippoldiswalde versetzt. An seine Stelle tritt Regierungs-Assessor Dr. Reich, zurzeit bei der Königl. Kreishauptmannschaft Dresden. " Hartmannsdorf, 23. April. Bei den Ausschach tungsarbeiten zum Postncubau wurde gestern das vollständige Skelett eines Pferdes mit Geschirr gesunden. Ketten- und Mcssingbehang waren noch gut erhalten. Stollderg, 23. April. Ein junger Mensch, der am Sonntag in Gemeinschaft mit zwei anderen Burschen sich gewalttätig an einem jungen Mädchen vergriffen hatte und deshalb gesanglich eingezogen Freitag, 24. Nprtt 1914. worden war, hat sich im Gefängnis durch Erhängen entleibt. m-. Zittau, 23. April. Nachdem sich die öster reichischen Behörde», grundsätzlich mit der Errichtung der Kraftwagenlinie Zittau—Deutsch-Gabel ein- verstände» erklärt habe», fanden gestern Mittwoch im Sitznngssaale der hiesigen Amtshauptmannschaft in Gegenwart von Vertretern der Kgl. General direktion Vorverhandlungen mit den be teiligten sächsischen Gemeinden Zittau, Olbersdorf, Hartau und Lückendors statt. Nach dem Ergebnis der Verhandlungen steht zu erhoffen, daß die Linie noch in diesem Sommer in Betrieb kommt Durch di? neue Kraftwagenlinie wird eine der ro- mantischsten Gegenden Nordböhmens dem weiteren Fremden- resp. Touristenverkehr erschloßen, da es bisher an einer bequemen Verbindung von Sachsen aus fehlte. Kaum zwei Stunden von Gabel entfernt liegt der bcrgumkränzte Hammerscc, an dem sich eine der größte»! Burgruinen Böhmens, der Dewin, erhebt. Der See bietet einen prächtigen Badestrand, an dem es im Sommer von Besuchern wimmelt. In dem Kurorte Hammer am See läßt, wie schon berichtet, in diesem Jahre die Reichsgräslich Härtig Herrschaft eine Naturbühne errichten, aus der das Ensemble des Oybiner Waldtheaters eine Reihe Gastspiele geben wird. Kunstkalender. Theater. Städtische Theater. Im Neuen Theater heute Freitag „(Anges und sein Ring", morgen Wolf-Ferraris Oper „Der Schmuck der Madonna". — Im Alten Theater heule sowie morgen nnd Sonntag die amüsante Posse „Wie einst im Mai". — Im Operettentheater heute „Schürzen- manöver". Schauspielhaus, heute da; ersolgrciche fröhliche Spiel „Als ich noch im Flügelkleid«". — Morgen sowie ollabendlilst. auch am Sonntag nachmittag 3 Uhr, zu gewöhnlichen Preisen: „Ais ick noch im Flügelkleide" Am Sonntag abend findet die 2.V Ausführung statt. Die BorstcUungcn beginnen wochentags 8 Uhr, Sonntags 7</, Uhr. Duhendkarleii niw. haben Gültigkeit Battenberg-Theater. Freitag: „Deines Bruder.- Wcib." Schauspiel von Ritterfcldt. — Sonnabend und soigcndc Tage: „Deines Bruders Weib." Vergnügungen. §as« Bauer. Erstklaisigcs Cafe im Zentrum der Stadt. Jin Parterre nnd in der I. Etage nachmittags und abends graste Künsth'rccöoutc. Im Cafc-Bancr ilaiino das nenc Foton, trio Brose bis 1 Uhr morgens. (K r n n e Schenke, L. Anger (Jn»>.: Frz. Fchnlv'Z Am heutigen Abend findet grostcr Eliteball statt. Speisen nnd (Getränke »oruigticki. D e r S ch l o st p a r k d e s Hotels Achtest Drachen- sels ist nntt crössnet Waiden, heute Freitag von 8 »Ihr an die beliebte groste Reunion. Am nächsten Sonntag konzertiert Uluntver Eob lenz mit seiner Kapelle, »voran sich der grostartige Kavalier- ball anschliestt. Das Waldcas « „Zur M ü h l e" in Zöbigker wird von den Leipzigern gern besucht, weil cs direkt im Täalde gelegen ist und die Wassermühle nnd Fischteiche nach in att-r romantissrer Anlage zu sehen Und. Das idyllische Lakai ist von Endstation (öauhsch in U> Minuten zu erreichen, und »an ftbostzichocher betiagt der herrliche Waldweg .'!<> Minuten. Die Bewirtschaftung ist enltiassig nnd entspricht selbst den verwöhntesten Anspruciren. R ü t n a. Ter Frühling hat Einkehr geüaltcn. Unser liebliches Estn'lcnstävtchen mit seiner herrlichen Umgebung hat das graue Winterkleid ab- und ein festtiches (Kewanb angelegt Tie schöne Pleistenaue prangt in frischem <Krün. Tas dnnkl cörnn der Fichtenwälder wird Heller, nnd die herrlichen Laub Waldungen »»den zartgrünen Blälterschmuck erhalten. Tie vielen, vielen tausend Obstbäume zeigen dieses Jahr so reichen Blüten- ansah, das; eine gute Obsternte zu erwarten steht, wenn die Bliile nicht wieder friert. Die Pfirsiche, zeitigen Pflaumen, Birnen und die Kitschen prangen im Irerrlichsteu Blütenschmuck. Ti rosa Blüte der Pfirsiche und das schneeige Weist der Kirschen. Birnen und Pflaumen bieten dem für Naturschönheiten empfäng lichen Auge ein schönes, »rerzersrischendes Bild, aus das »vir alle Natursrennde aufmerksam machen Auch die Apselblüte önn.'t ilhon ihre Kelche und verspricht grastartig schön zu werde». Turnwesen. * Ein „goldner" Jubilar. Ain 21. April d. I waren es volle .ü» Jahre, -aß Vcrban-s-irektor a. D. Georg Bernhard ununterbrochen dem Allgc meinen Turnverein (Leplavstraßes angc lzörtc. Für diese seltene Treue und die langjährige Pflichterfüllung als Vorturner, wie auch als 'Mit glied des Turnrats, hat der Turnrat Herrn Bern hard <zum E h r e n mi tg l i c d des Vereins er nannt. Eine weitere Auszeichnung wurde dem Jubi lar durch die Ueberreichung des (Shrenbriefes der Deutschen Turnerschaft, mit eigenhändiger Unter schrift des Vorsitzenden Herrn Geh. Sanitätsrat Dr Ferd. Goetz, zu teil. Der Verein zählt nun drei „goldene" Jubilare: die Herren Stadtrat G. Esche, Kaufmann F. A. Loddc-Dodel und Direktor a. D. G. Bernhard. Außerdem hat der Verein 97 Jubilare, deren Mitgliedsjahre sich zwischen 25 dis 45 bewegen. In den Frauenabtcilungen sind seither 14 Mitglieder für ununterbrochene zehnjäh rige Mitgliedschaft durch Ueberreichung einer Erinne rungsbrosche ausgezeichnet worden. kirchliche Nachrichten. Ffraelitiscbe Religionsaemeinde s« Leibzia Sabbs» gatlcsbicnn Fraiigg abcnd 7', »Ihr: Sannabnid vormittag 8-,i-Nbr. Motette in der Thomaskirche. Eonnabcnb, bcn April, nachmittags '-2 Ubr. Job. Pachrtbrl: Eiacona (T Moll) snr Orgcl. Bor- gctragim oo» vrrru lixrmann Mavcr. I. S. Back,: „P-rgistniriiniich!" I. Eorsi: „Ahoramns tr, Ehristc." Bi. Elrabcrt: „Meine Seele bürstet nach (Kott." Freitag, den 21. Avril. 6< « Uhr. ösfcnN. ssanptvrobe. Airchcnmuttk in »er Tbomaskirche. Sonntag, ben 26. April, vormittags >/:tO Uhr. I. S. Bach: „Tn Hirte Israel, höre." Die Fa. Emil Sckimpke, Königlicher Hoflieferant Leipzig, Neumarkt 42, legt der heutigen Nummer einen Prospekt über Artikel für Tennis — Hockey — Golf — Krocket — Fußball — Bogenschießen und Zimmergymnastik bet, worauf wir die Leser auf merksam machen. 8chg2r, VLMImvr, lialserl. nnck liünixl. 1lo1-l'1»askorteknkrUi»ot, klüsel III,cl klLllillorr. »it »ir mK» fi>I>»iuitII»ir»,keiKi. uüffll t» Lrüssel 19LO mit ckem „Oranä k*rix' x„, I-elprix tvllt (Internat. iraukaekausHteUuax) iiiinixl. 8LeI>8. 8ts<ü8prei8
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