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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.04.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140417022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914041702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914041702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-17
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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fiben- - Ausgabe ISS. Jahrgang LX»«»«—wk L»ip„, UN» vorori« Sur» onfar« Lr»a— V»ZUAVs7L«I)»< un» Ep«»licur« rinaliNgllch In» »ou«a»dro»ti mvnoilich I r» m . vl»ri»ii»i>rllch Z.7Z m v»> ür> SrschÜsisNrU« unser« ZUtaleo un» NusgadeNeUrn obgebolt: monaillch i m. nlrriellüdrNch Z M. Vor» »I, poN- innerhold veutschlonü« unü »er Siuischrn Kolonie« monatlich I L« M. viertel »hrlich 4.ZS M au»Ichli«Kli» poNdelteUgel». vo» Leipziger Soaebloti «rlchrlni werkiags »mol. Sonn- u Zeiertag» imol. vn Leipzig »en Nochdorvrten unü üen chrten mit rigenrn Zllialrn o»rü Sie rd^nSausgad, no» am sldenü üee Erscheinen» i » hau» geliefert. VerUner Ne»akllon: 0n »rn Zeilen 17, Zeruiprech», nlchlug: Uloadit Nr 4»7. ZkntsblLtt des Rates und des polrreüuntes «»SoMan ««» «»schaNolteUer ?ohanai,gofs» N».». » 5»rospr»ch.K«lchluK Nr. «»««. >»»»» uaü l»»*4. Nr. 1S3 freileü, aen l7. kipril. Zalerat« aoo Leipzig vn» Umgeh««, »»» ' tspaitig»petitreilerrpk..»>» Nrrlom«-»il»I v»n au»wart» r» f>s.. Nrklamrn ' r» M Klein, ftnzeigen »iepetltzeil« nur 2»ps.d.wl«»erh»l.Noh..3ns,rai» »on Vekorüeo lm amil chrnLril »i« Priit» zeu« so ps. ch»sch»ft»aa,r>g»n mit playvorlchrlsi m Preis, »rkokt. Nadalt noch Laris veilogen «» o-niousi. ZM »«»Lausen» ov»schi poNgeduhr. Mnzeigra-staaahm« )»yonn>»golsr«. sei sämtlichen riiiaien »,» Leipzig« kagedlotte» un» alle« Nononrea LepeSitionrn »«» Zn. un» -tuet a»e«. Srichaslestell» sür vrrlir, u »i, p, vron »ndurg virektion Walterjliigrl, Serlin W. i». Ulargareihensirotz« ». Zernsprech» slnschiuK- tünow »»71. IS 14. Vas wichtigste. * Der französische Telegraphen- arbeiterverband beschieß, durch einen 24 stündigen Streik die endliche Erfüllung von Nogierungsoersprechungen zu verlangen. (S. Ausl.) * Präsident Wilson ist gesonnen, den Vor schlag Huertas, daß der mexikanische Salut von Len amerikanischen Schissen erwidert würde, a »zu rr eh men. (S. des. Art. und Letzte Dep.) * Durch einen Dammrutsch entgleisten bei Steinach zweiEüterzüge. ss. Letzte Dep.) Nochmals Sie Geschäftsführung des Reichstags unü üie Reichs- tagssreifahrkarten. Vom Reichstagsabgeordneten Ernst Basserman». Wenn ich nochmals auf dies Thema zurück komme, mag dies ein Beweis dafür sein, wie sehr mir daran liegt, daß der deutsche Reichs tag ordnungsgemäß und ohne Verschleppung ferne Geschäfte erledigt und zum zweueu, weu die „Nordd. Allg. Z.g." sich in dantenswcrter Ausführlichkeit mit meinen Ausführungen be faßt hat. Was die Sorge um richtige und prompte Geschü^serlediguug im Reichstage anbelangt, ,o meine ich, muß cs dec Herzenswunsch jedes guten Deutschen sein, sein Parlament möglichst hochzuhalten und gegenüber den oft geradezu abscheulichen Angriffen auf den Reichstag, wel cher erst jüngst fein vollstes nationales Ver ständnis bewiesen hat, ist es doppelt notwendig, wenn sich Schäden unserer parlamentarischen Geschäftsführung Herausstellen, die Augen offen zu halten und auf Abhilfe zu sinnen. Das ist Pflicht der Abgeordneten, aber auch des Reichs kanzlers, der dantbar anerkennen muß, daß keinem seiner Vorgänger ein in den großen Fragen der Nation so williges Instrument zur Verfügung stand, wie ihm dieser Reichstag. Zum zweiten koinme ich auf das schon be hände.te Thema zurück, um mit den Darlegungen der „Nordd. Allg. Zlg." mich zu beschäft gen. Zu nächst die frühere Einberufung des Reichs tags. Wenn ich sie wünsche, geschieht das nicht, um noch länger in Berlin zu tagen, wir haben an der Dauer der Sessionen reichlich genug, sondern weil ich überzeugt bin, daß nur auf diese Weise die Verabschiedung des Etats vor dem 1. April sichergestellti werden kann. Ich spreche dabei im allgemeinen, nichr von dem Jahre 1913. Der Hauptfehler ist heute, daß die Budgetkommission viel zu spät die Etats beratung beginnt, sie kann aber in den ersten Dezembertagen beginnen, wenn die erste Lesung der Etatsberatung im November statlfindet. Das mnß möglich sein und ist möglich. Die Vorarbeiten in den cinze.nen Aemtecn können so beschleunigt werden, daß spätestens am i'r. No vember der Reichstag den Etat in Händen bat. Damit ergibt sich eine viel verständigere Ge- samldisposition. Ist der Elat im letzten Drittel des Novembers an die Budgetkommission ge gangen, dann bleiben zwei bis drei Wochen P.c- num vor Weihnachten für das Neichsamt des Innern und für erste Lesungen. Die Budget kommission kann zum mindesten den Mi.i.äretat erledigen, und jeder erfahrene Parlamentarier wird mit mir der Ueberzeugung sein, daß dann der Etat rechtzeitig fertig wird. Zum zweiten führt die „Nordd. Allg. Ztg." aus, daß der Reichstag an der Hypertrophie der Gesetzgebung schuld sei. Zugegeben, daß die Fraktionen viel zu viel neue Gesetze verlangen, dann muß aber die Negierung klüger sein und ihrerseits bremsen. Darüber kann kein Zweifel sein, daß cs falsch ist, 20 oder 21 Gesetze in der Zeit seit der Vertagung 1913 bis Ostern 191-1 einzubringen. Nach Ostern kommt nun hinzu die Kalinovelle, ein Gesetz über Getreidestatistik, das internationale Abkommen zum Schutze des Lebens auf See, das Gesetz über die Altpensio näre, das Rennwcttgcsetz und vielleicht noch einige andere Gesetze. Das hält kein Parla ment aus. Wenn zwanzig Kommissionen gleichzeitig arbeiten, wird überhaupt nichts mehr fertig, weil sie sich gegenseitig die Zeit wegnehmen. Jeder Vorsitzende fühlt doch die Verpflichtung in sich, mindestens eine Sitzung in der Woche zu halten, und die Parlamcntswoche hat nur vier Tage. Für die betroffenen Kreise aber ist es selten und dann ein schmerzliches Vergnügen, sich in so intensiver gesetzgeberischer Massage zu wissen. Stellen wir fest- von gewerblichen Dingen sind zurzeit in Behandlung Konkurrenz- ! klausel, sog. Lex Heintze, Sonntagsruhegesetz, j Gast- und Schankwrrtschaftsnovelle, große Ge- wcrbcordnungsnovelle, die alle anderen gewerb lichen Fragen umfaßt. Das ist zuviel des Guten. Ich glaube, der Herr Reichskanzler, der ein so maßvoller Mann ist, wird mit mir einig sein, daß hier der Ressortfanatismus Exzesse begeht, das kann man nicht auf den Reichstag abwälzen. Wenn im Reichstag so stürmisch verlangt wird, muß die Regierung sagen: „Immer hübsch lang sam, eines nach dem anderen, nicht alles gleich zeitig, sonst tut es Handel und Gewerbe weh, denn was dem einen nützt, schadet oft dem an deren," ich meine, es muß nach einem be stimmten Plane gearbeitet werden. Ich erinnere mich der Zeit der Justizreformen. Da hat aui Befragen der damalige Staats sekretär Dr. Niebecdlng jeweils ein Pro gramm für Jahre hinaus entwickelt, und der Reichstag war eS zufrieden, daß eins nach dem anderen, nicht zuviel gleichzeitig kaiy und daß sich die Reformen auf eine Anzahl Jahre ver teilten. Nun zu den F r e i f a h r k a r t e n der Reichs- lagsabgeordncten: Gewiß, die „Norddeutsche" Hal recht. Sic sind kein immanentes Ehcenrecht der Abgeordneten. ES ist freier Wille des Bun desrats, auf den einmütigen Wunsch des Reichs tages einzugehcn oder ihn abzulehnen. Wir respektieren den Machtbereich des anderen Fak tors der Neichsgcsctzgebung. Aber daß dieser Wunsch des Reichstags einmütig ist, muß dem Herrn Reichskanzler zu denken geben. Darüber mag Kanzler und Bundesrat sich klar sein, daß die Ablehnung dieses Wunsches als eine ganz besondere Unfreundlichkeit seitens der Abgeord neten und Fraktionen empfunden wird. Es wird als eine kleinliche, wie man oft hören kann, schikanöse Maßnahme empfunden, daß man die Freikarten für die Ferien verweigert. Daraus folgt Verärgerung und Unlust bei vielen. Wenn aber gar ans dein Munde hochgestellter Ncgic- rungsbeamter gesagt wird, dafür müsse etwas Gehöriges als Gegengabe vom Reichs.age ge leistet werden, so haben solche Kuhhandelsgelüste, die natürlich nur bei einzelnen abwegig Ver anlagten vorhanden sind, einen besonders bit teren Geschmack für die Abgeordneten. Eine kluge Regierung sieht auf ein gutes Verhältnis zu ihrem Parlament, und jede Regierung hat das Parlament, das sic verdient. Die erste Kmsse der Eisen bahnen pflegt recht leer zu sein, und die Sozial demokraten hatten bei dein .heutigen Zustande keine einzige Versammlung weniger ab. Ob sie auf Reichslosten erster oder auf Parteikostcn dritter Klasse fahren, ist ihnen gleichgültig. An ders ist es bei den bürgerlichen Parteien. Hier unterbleiben viele Versammlungen, weil die Ab geordneten Fahckosten aus der^Parteikasse nicht liquidieren können oder nicht wollen. Das stelle ich als eine unumstößliche Tatsache als erfah rener Parteiführer fest. So ist die Versagung der Freifahrt in den Ferien eine Prämie auf die Einschränkung der Agitation der bürger lichen Parteien und wirkt direkt zugunsten der Sozialdemokratie. Hat dies unsere Regierungs weisheit wohl bedacht? Die Abgeordneten fah ren nicht aus frivoler Vagabundage durch Deutschland, sie sind durch das Hin- und Her fahren während der Tagung reichlich reisemüde. Sie fahren teils zu ihrer Belehrung, um ein Stück Deutschland, das sie nicht kennen, zu er forschen und sich Einrichtungen, die für sic als Volksvertreter Interesse haben, anzusehen. Und das ist nützlich. Oder sie fahren unter be quemeren Verhältnissen ein- oder zweimal in der ersten Klasse in ihre Sommerfrische. Das mag man ihnen gönnen, denn das parlamen tarische Leben ist mühselig und beladen. Die schönen Zeiten, ivo das Plenum um sünf Uhr schloß, sind längst dahin, und ein zwölfstündiger Arbeitstag ist für viele keine Seltenheit. Ich bin* zu meiner Freude in dieser Betrachtung eins mit meinem Kollegen aus der Budget kommission, Herrn Dr. Oertel, der in der „Dcuischcn Tageszeitung" schreibt: „Nun sind aber die Karten auf das ganze Reichsgebiet ausgedehnt worden, und zwar lyit der Begründung, daß der Reichstagsabgeordnete unter umständen Reisen im ganzen Gebiete des Reiches unternehmen müsse, um sich über irgend welche Dinge zu unterrichten. Da er aber im allgemeinen und verständigerweise diese Reisen unternehmen soll, während er nrcht im Reichs tag bescyästigt ist, so ist es eigentlich ein Er fordernis der Folgerichtigkeit, die Freifahrkarten nunmehr auch für die Zeit gelten zu lassen, wenn der Reichstag nicht mehr versammelt ist. Diesen Stairdpunkl hat immer, solange er lebte, ein führender konservativer Politiker vertreten, dem man gewiß nicht demokratische Neigungen nachsagen darf, nämlich der Heimgegangene frühere Neichstagspräsident Exzellenz von Lcvetzo w." Dabei ist ferner das eine hervorzuheben, daß die Versagung der Freifahrt den Unbe mittelten und weniger Bemittelten trifft. Wenn nun gar die frühere oder spätere Erledigung mancher parlamentarischen Arbeit mit der Frage Schluß oder Vertagung zusammenzuhängen scheint, dann wird es der Herr Reichskanzler verstehen, daß die Abgeordneten den gegen wärtigen Zustand als etwas Unwürdiges, und zwar süc Parlament und Regierung, empfinden und den dringenden Wunsch haben, dag der sorgsam wägende Leiter unserer ReichSpolitik sich dem Gewicht dieser Gründe nicht versagt und dieser sich ewig wiederholenden Klage Ab hilfe schasst. — 25.Evangelisch-sozialer Kongreß Uff. Nürnberg, 16. AprU. In der Nachmittagssikung sprach Dr. Paul Rohrbach- Berlin über die Einqeborenenfrage in unseren Kolonien als sittlich-soziales Problem. Dr. Rohrbach verwies auf die trotz aller Be lehrung und Anleitung unverbesserliche Rückständig keit der Negerrepubliken Haiti und Liberia und er klärte, daß bei d-em völligen Mangel an selbständiger geistiger Tätigkeit, an Erwerbssinn, Veraniwortlich- keitsge ühl, staatlichen .Interessen und Organisations fähigkeit bei den Negern von einer Eben bürtigkeit der schwarzen mit der weihen Rasse gar keine Rede sein könne. Dazu kommt die Der Sturm sprach einst: Ich kenne die Welt, denn ich zerpflücke sie: da sprach der Reif: Ich kenne sie näher, ich erdrücke sie: die Sonne lacht: Ich kenne sie besser, ich beglücke sie! Larinen-Sylva. Münchner Theater um Ostern. Es ist ja wahr, die Saison nähert sich ck-rein Ende, es ist rtcyiig, daß der Früylmg eine p»at,reszül ist, in der Wewer und Krit-k milde wc.den, auec o-e D.Lek tion des --chauspulhaujes ,oute auch mi.dc weiden. Hellers „Faniare" war hart, aoer man lonnre zne-- vis dreimal tuchen, Rösickes Ee.st von H.ija,fc.b Ge schworen, war unnutz: dann tam.n Eulenb.rgs „Ernste Schwante" und man ichvpfte Hoffnung jdenn auch em >a-wacher Eulenberg ist «wen doch c.n Emenberg), Lieser Dichter nann.e ,eme grazws.n Verchpie-chen „^chwame". Dann aber Minen Karl Etttinger und M--x Ferner, stümperten drei stun.eu lang ungeschickt gestohlene Rcm n s enzen vor — und nennen das Ganze cme Komoüleül!!! Man soll ge- wih nicht eine Fliege Mit e.ner Kanone t0lsaie„en, aber einmal hort iede mühsam errungene Possen geduld auf. „Marl" geht über das h naus, was man sich bieten lassen darf. Eine Passe soll doch wenigstens unmöglich jein: Unsinn? Ee.n! Wige? Bitte! Sentimentalität? Wenn's sc.n muß! Aaer geschickt zuiammengerührt — das kann man ver langen; man muß ooch mindestens abjchreiben kön nen, wenn man nicht schreiben kann. Eittinger ist doch professioneller W.tzemacher, zwei oder drei se.ncr manchmal ganz netten Produkte hätte er doch t,er geben können, wenn seinen Kollegen schon nick/.s ein fiel. ü-s-Ü gibt immer noch 0: das muß m n wißen, wenn man Possen schreibt. — — Auf der Bübnc häuf.e sich Lorbeer. In den Kammer p elcn hilft man sich weiter mit Gastipielen über die tote Lai on. Da es gerade Ostern war, nannte man s „Osterseitspiete". Das Fest war Irene Triejch als Krcnrraut. Wenn man we.ß, w e es mit den Proben steht, wenn berühm.e Gaste kommen, ,o kann mr.n der EiNstud erung das Höchts Lob nicht versaren. Vor allem ras schw.r zu fassende Tempo des Strindberg chcn Märchens kam g ä z: >d heraus: man hatte den Mut zu Pausen, zu Ruhe- punlten. die Stnndbelgs auswühle. des Mä.chensptel unkedingt verlangt. Sidonie Lorin war als Briia der berühmten „Gästin" durchaus ekenbürtiz. Ter neue „Hausmaler" der Kammer,piele Paul Erkens bewies in stark stilisierten Bühnenbildern seine E g- nung zum Berater der kle.nen Bü^ne. In dec h.esigen Presse wurde einmal wieder um „Munch ner Ziunst" gekampsr. (N-rgenüs wird mehr von einheilußcher Kunst gesprochen, n.rgm s weniger für rrnheunyche Kunst getan a.s rn Mün chen.) D.esmal gmg es um kms Münzner Künstrer- th.ater. Plötzlich rauchte ein „^n.erejirn.omi ee" aar, das ein.ge oerann.e Namen enty.e.t. Die meqKn waren alterd.ngs än minorunr fftirUum — und gab dis Parole aus: „Das Münchner Kt.nstlertheater o.n Münchner Künstlern." Man oratclre auch gehe.m- NtSvoll vom Sprelplan und von Reorganqation, ohne jedoch im ger.ng,len das Ee.,eimn.s preiS^ugeoen, rchne auch den eitlen Punkt zu declihren, ob man auch Gero zur Ausfaqrunz des Planes Haie. Der Besttzer des Thetckers, der Ausjteltungsparr E. V, war rrug genug, um ernzuiehen, daß es Mi.hr auf die Buhnenranst, als auf die „Münzner" Kunst an- tommt INeoenf.age an das ^nle.s>ent0m.tee: W„s ist „Münchner" Kunst?) uns hat d.e Direktion an d e D^issidotfer Dumont-Lindemann oer^even. Herr pinoemaun hat sich bereits im vor.gen Sau.mec >n den Kammeripieien als e.n jeqr ge.stre cqer Re gisseur oo.gestellt, sein En.emole verfügt nicht über fchaufpietelt)tt,e Größen, ist aoer ein En,em0te. B s- her hatte man im Kunst.ertheater arer jchat.jpie.e- lljche Großen —und lein Enjemole. Ich glaube, man kann mit dem Lauf der Dinge zufrieden sein. Se.ner gan,en Veranlagung nach ist jede..falls Herr liin.e- mann durchaus fah.g, den Ruf — und auch die etwas verbeulte Tradition des Kü.qtlertheaters nea zu be gründen. VVLlter von Hollancker. Kunst und Wissenschaft. * Geh. Hosrat Richards-Halle teilt uns mit, daß unsere gestrige Meldung über Verhanolungen wegen Ueberirahme der drei stäotuchen Theater nicht zu- tresje. Wir geben diese Berichtigung wieder mrt dem Bemerlen, daß uns und anoeren Blättern die Nachricht aus Halle zugegangen war. Offizielle Verhandlungen mit einer unmittelbar zuständigen Stelle haben, wie uns bestätigt wird, allerdings nicht sta.tgesunden. * »Faust-, I. Teil, im Königlichen Schauspiel» Hause zu Dresden. Gestern wurde in Dresden „Faust" in der zweiten Besetzung mit Theodor Becker als Mepqistopheles und Alice Verden als Gret chen gegeben. Becker verzichtete auf alle theatra lischen Effekte und suchte sich nicht durch Witz und Komrk heroorzutun; sein Mephisto verschmäht« die Einzelwirkungen, um nur ganz die Kraft zu sein, die stets verneint. Alles Individuelle, Einzelne war hier gedämpft, dadurch wurde aber um jo klarer in jedem Augenblick der Grundzug seines Wesens — das Kalte, Dämonische, Vernichtende — zum Ausdruck gebracht. — Alice Verdens Gretchen war mäd chenhafter und jungfräulicher, als man es bei der Trepnitz gesehen hatte; sie war von ergreifender Ein fachheit und Schlichtheit in ihrer Liebe und ihrem Leiden. Sie suchte nicht durch irgendwelches Pathos die tragische Heldin zu sein, sondern war mehr die große Dulderin, die nur selten in laute Klagen aus bricht. Die Gesamtwirkung dieser Aufführung war noch stärker als die der ersten: denn neben diesem Mephistopheles kommt Lindners Faust erst zur rech ten Geltung. vr. ik. ^ckler. * Tolstois „Anna Karenin- kommt nun auch auf die Opernbühne. Iwei Ungarn, der Schriftsteller Andreas Gäbor und der Schauspieler Alexander Goth, haben aus dem bekanntlich schon dramati sierten Roman ein Opernlibretto verfertigt, und der ungarische Violinvirtuose und Komponist Eugen Hubay hat die Musik dazu komponiert. Die Ur aufführung der Oper „Anna Karenin" wird in der kommenden Saison im Budapester König!. Opern hause stattfinden. * »Beatrice", Messagers Oper, deren Urauffüh rung in der g-oßen Opernwoche von Monte Carlo stattsand, wird vom Komponisten und von den Text- dichiern im letzten Akt einer Neubearbeilunq unter zogen weroen, durch die vermieden werden soll, daß die Gestalt der heiligen Jungfrau als singende Opernfigur auftritt. * Da» dritte deutsche Brahmsfest wird von der Deutschen Brahms-Geiellschaft in der Zeit vom 4. bis 8. Juni 1915 in Hamburg, der Eeburtsstadt o >n B.ahms, veranstaltet werden. Die beiden er len Brahms,eite fanoen bekanntlich in den Jahren 19t« und 1912 in München und Wies baden mit großem künstlerischen Erfolg statt. * Ausstellung »Kunstwerke in Offenbacher Privat» besitz-. In der jungen, emporstrebendcn Fadrikstadt Offenbach hat der Verein für Kunstpflege in Verbindung mit den Technischen Lehranstalten den Versuch unternommen, über den dortigen privaten Kunstbesitz Musterung abzuhalten. Man er wartete nicht vi:l: aber das Ergebnis hat den Ver such glänzend gerechtfertigt, und obwohl eine Anzahl der besten und qualitätvollsten Sammlunqen sich ab lehnend verhielten, kann man doch von dieser Kunst schau sagen, daß sie von dem Snmmelei'er und dem Verständnis der Offenbacher einen guten Begriff gibt. Es ist mannigfaches vertreten, alte Gemälde und ostasiatisches Kunstgewerbe, französische Bronzen, Metall und Gläser des 18. Jahrhunderts und griechische Münzen, Miniaturen und moderne Malerei, Plastik, Graphik, und alles in guten, oft auserlesenen Stücken. Einen großen Raum nimmt naturgemäß die auf Offenbachs Vergangenheit be zügliche Kunst ein: Familienbilünisse der Eoethe- uno Biedermeierzeit, Offenbacher Fayencen sum 1800), Stiche, Aquarelle usw. mit alten An sichten der Stadt und ihrer Bauten; anschließend eine kleine Zu cimmenstellung von Bildern der beiden Bode, E. W. und Leopold, beide Offenbacher aus ter Nazarenerzeit, und der beiden Lipv- mann, der lebenden Offenbacher Maler, zum Be weise, daß die Stadt auch aktiv Tüchtiges zum deutschen Kunstbesitz beigesteuert hat. * Unter dem Namen Behring-Werke, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Bremen und Mar burg, ist gestern im Sitzungssaale der Deutfchen National-Bank in Bremen eine Gesellschaft mit bc schränkter Haftung gegründet worden. Zweck der Gesellschaft ist die Herstellung therapeutischer Präpa rate: insbesondere sollen unter persönlicher Leitung und Kontrolle von Exzellenz o. Behring die von ihm entdeckten Heilsera hergestellt werden, o. Behring bringt zu diesem Zwecke die in Marburg bereits errichteten Laboratorien und Tier- haltungseinricktunqen in die Gesellschaft ein. Außerdem wird die Gesellschaft den von o. Behring neu entdeckten Diplstherie-Schutzimpfstoff 1. H.., der Immunisierung oegen die genannte Krankheit ver leiht, ausschließlich vertreiben. In Marburg wird eine von dem langjährigen Leiter der Behrinaschen Laboratorien Dr. Siebert-Marburg geführte Zweigniederlassung errichtet. Als Gelchästs'ührer in Bremen fungiert Konsul Dr. William S o d e r. Der Vertrieb der Diphtherie-Heil- und -Schutzmittel wird am 1. Juli 1911 ausgenommen werden, während die anderen Sera und Präparate sofort abgegeben werden. * - tiftuna des Kaiser« für die H«rau»-abe der illustrierten technischen Wörterbücher. Der Kaiser hat jetzt zur Deckung der Kosten für die Fortsetzung des Werkes „Illustriertes technisches Wörterbuch in iechs Sprachen" jährlich je 10 000 für die Rectmunqsjohre 1913 dis ein schließlich 1917 aus dem Alleihöchsten Dispositions fonds bewilliot. Für dieses Jahr und die folgenden sino auch weitere erhebliche Zuschüsse von den Bundesre ierungen zu erwalten. So erscheint das große Unternehmen für das vor drei Jahren von -ahlreichen Vertret rn deutscher Reichs- uud Staats behörden Akademien, technischen Hochschulen, tech nischen Vereinen und Verbänden ein Förderung» ausschuß gewählt wurde, nunmehr sichcrgestellt.
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